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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für eine protonenleitende Membran
nach dem Anspruch 1.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Aus
der
DE 199 19 881
A1 sind organisch-anorganische Komposites und Kompositmembranen
aus Ionomeren und Ionomerblends und aus Schicht- oder Gerätsilikaten
bekannt. Das Ionomer in der Kompositmembran umfasst ein Kationenaustauscherpolymer,
ein Anionenaustauscherpolymer, ein Polymer, das aus der Polymerkette
sowohl Anionenaustauschergruppen als auch Kationenaustauschergruppen
enthält,
wobei ferner ein Blend aus dem Kationenaustauscherpolymer und dem
Anionenaustauscherpolymer gebildet ist. Der Blend kann ionisch und
noch kovalent vernetzt sein. Dabei kann die anorganische Komponente
aus der Gruppe der Schicht- oder
Gerüstsilikate
bestehen. Allgemein sind die Bentonite und Zeolithe im speziellen
Montmorillonit bevorzugt.
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Aus
der Literaturstelle POLTARZEWSKI, Z., et al. "Novel Proton Conducting Composite Electrolytes for
Application in Methanol Fuel Cells" in SOLID STATE IONICS 119 (1999), ist
es bekannt, in Verbindung mit PolymerElektrolyt-Brennstoffzellen Membranen einzusetzen,
wie beispielsweise perfluorinierte Membranen. In Verbindung mit
den dort beschriebenen Membranen können auch Zeolith-Polytetrafluorethylen-(PTFE)-Mischungen
eingesetzt werden.
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Aus
der
JP 05 25 4824 A ist
die Herstellung eines Dünnfilmes
aus geschichtetem Tonmineralstoff bekannt. In diesem geschichteten
Tonmineral-Dünnfilm
sind die Schichtstrukturen des geschichteten Tonminerals durch Anwendung
einer Aktivität
zwischen Aluminium und einer Phosphatgruppe aneinander gebunden. Die
Phosphatgruppe kann organische und anorganische Phosphorsäuren, Salze
derselben enthalten.
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Als
Elektrolytmaterial für
Protonenaustauschmembran- bzw. PEM-Brennstoffzellen wird Perfluorkohlenstoff-Sulfonsäure-haltiges
Polymer, wie beispielsweise Nafion (Handelsname), in großem Umfang
verwendet. Der Elektrolyt, aus dem die Membran-Elektroden-Einheit
der Brennstoffzelle (membrane-electrode assembly, im Folgenden als
MEA bezeichnet) besteht, muss protonenleitfähig sein und den Austausch
von Reaktionsgasen an den beiden Elektroden vermeiden können, d.h.
als Gasbarriere wirken.
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Ein
Polymer, das Perfluorkohlenstoff-Sulfonsäure enthält, wie Nafion, weist eine
hohe Gasdurchlässigkeit
auf. Wenn ein Perfluorkohlenstoff-Sulfonsäure-haltige Polymer als Elektrolytmembran
verwendet wird, ergeben sich daher Probleme mit der Abnahme der
Leistungsfähigkeit
und Standzeit der Elektrolytmembran. Außerdem entsteht das Problem,
dass der Abstand zwischen den Polymerketten des Polymerelektrolyten
auf Grund der Benetzung während
der Stromerzeugung größer wird
und die Gasbarriere-Eigenschaft abnimmt.
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Daher
hat der Erfinder sich auf eine Dünnschicht
konzentriert, für
die ein Tonmineral als das Material mit Gasbarriere-Eigenschaft
verwendet wird. Es wird eine dünne
Schicht-Tonmineratmembran offenbart, die hergestellt wird durch
Zubereiten einer Ausbreitlösung,
die ein Schicht-Tonmineral mit einem Aluminiumskelett und einer
Phosphatgruppen-haltigen Verbindung umfasst, Ausbreiten der Ausbreitlösung auf
einem Substrat und anschließendes
Entfernen des Lösemittels
aus der flüssigen
Membran auf dem Substrat (
japanische
Patent-Offenlegungsschrift Nr. 5-254824 und M. Isyama,
Chem. Leit., 1283 (1993)).
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Eine
dünne Schicht-Tonmineralmembran,
die anhand des genannten Herstellungsverfahrens erzeugt wurde, weist
jedoch eine geringe Ionenaustauschfähigkeit (d.h. eine geringe
Protonenleitfähigkeit)
auf. Daher ist die dünne
Schicht-Tonmineralmembran kein zufriedenstellendes Material für die Verwendung
als Elektrolytmembran für
Brennstoffzellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Herstellungsverfahren
für eine
protonenleitende Membran anzugeben, die verbesserte Gasbarriere-Eigenschaften
und eine hervorragende Protonenleitfähigkeit aufweist, sowie eine
nach dem Herstellungsverfahren hergestellte protonenleitfähige Membran
zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die
genannte Aufgabe durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Erfinder hat erkannt, dass eine von Schwefelsäure abgeleitete vernetzte Struktur
zwischen den Schicht-Tonmineralpulverteilchen ausgebildet werden
kann, und dies ist die Grundlage dieser Erfindung.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft eine protonenleitfähige Membran,
die ein Schicht-Tonmineralpulver, bei dem es sich um einen Kationenaustauscher
oder einen Anionenaustauscher handelt, und eine Vernetzungsstruktur
umfasst, die eine -O-SO2-O-Gruppe enthält, welche die Schicht-Tonmineralpulverteilchen miteinander
vernetzt.
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Die
protonenleitfähige
Membran kann dadurch hergestellt werden, daß man ein Modifizierungsmittel, das
eine oder mehrere Verbindungen aufweist, die ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Schwefelsäure und Metallsulfaten, auf
das Schicht-Tonmineralpulver
aufbringt, bei dem es sich um einen Kationenaustauscher oder einen
Anionenaustauscher handelt, wobei jedes Schicht-Tonmineralpulverteilchen
an seiner Oberfläche
eine Säure-Bindungsstelle
aufweist.
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Somit
vernetzt die Schwefelsäure,
die eine stärkere
Säure ist
als eine Phosphorsäurehaltige
Verbindung, die Schicht-Tonmineralpulverteilchen, wodurch die Protonenleitfähigkeit
verbessert werden kann. Durch die Verwendung einer Verbindung mit
höherer
Protonenleitfähigkeit
für das
Vernetzen der Schicht-Tonmineralpulverteilchen kann die Gasdurchlässigkeit
der protonenleitfähigen
Membran gesenkt werden, während
die Protonenleitfähigkeit
aufrechterhalten wird.
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An
der Oberfläche
des Schicht-Tonmineralpulverteilchens kann eine Sulfogruppe vorliegen,
so daß die Protonenleitfähigkeit
noch weiter verbessert werden kann.
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Wenn
es sich bei dem Schicht-Tonmineralpulver um einen Anionenaustauscher
handelt, sollte die starke Säure
vorzugsweise zwischen die Schichten des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
eingefügt
werden. Selbst wenn es sich bei dem Schicht-Tonmineralpulver um
einen Anionenaustauscher handelt, kann das Schicht-Tonmineralpulver
durch Einfügen
einer starken Säure
zwischen die Schichten des Schicht-Tonmineralpulverteilchens protonenleitfähig gemacht
werden. Vorzugsweise sollte Wolframatokieselsäure als die starke Säure verwendet
werden. Wenn das Schicht-Tonmineralpulver
ein Anionenaustauscher ist, kann die protonenleitende Membran außerdem eine
Vernetzungsstruktur umfassen, welche eine Phosphatgruppen-haltige Verbindung
enthält
und welche die Schicht-Tonmineralpulverteilchen miteinander vernetzt.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren
für eine
protonenleitende Membran, welches folgende Schritte umfaßt: Zubereiten
einer Ausbreit- Lösung, die
Schicht-Tonmineralpulver, bei dem es sich um einen Kationenaustauscher
oder einen Anionenaustauscher handelt, sowie ein Modifizierungsmittel umfaßt, das
eine oder mehrere Verbindungen enthält, die ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Schwefelsäure und Metallsulfaten; einen
Ausbreitungsschritt, mit dem die Ausbreitlösung auf einem Substrat ausgebreitet
wird, um eine flüssige
Membran zu bilden; und einen Schritt, mit dem das Lösemittel
durch Trocknen aus der flüssigen
Membran entfernt wird.
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Anders
ausgedrückt
wird das Schicht-Tonmineralpulver mit Schwefelsäure behandelt, wodurch die Schicht-Tonmineralpulverteilchen
durch die Schwefelsäure,
die eine ausgezeichnete Protonenleitfähigkeit aufweist, vernetzt
werden können.
Als Modifizierungsmittel können
Schwefelsäure
und Metallsulfate verwendet werden. Wenn ein Metallsulfat, insbesondere
ein starkes Alkalimetallsalz (Natriumsulfat, Kaliumsulfat oder dergleichen)
als Modifizierungsmittel verwendet wird, kann das Absinken des pH-Werts der erzeugten
Ausbreitlösung
unterdrückt
werden, ebenso wie die Zersetzung des Schicht-Tonmineralpulvers.
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Vorzugsweise
sollte der Zubereitungsschritt einen Schritt einschließen, bei
dem das Schicht-Tonmineralpulver in einem Lösemittel dispergiert wird,
so daß eine
Lösung
erhalten wird, und dann der pH-Wert der Lösung auf einen vorgegebenen
pH-Wert eingestellt wird, sowie einen Schritt, bei dem der Lösung ein
Modifizierungsmittel zugesetzt wird. Es besteht die Möglichkeit,
daß ein
Teil des Schicht-Tonmineralpulvers durch Säure zersetzt wird. Die Zersetzung
des Schicht-Tonmineralpulvers kann jedoch durch eine Vorab-Einstellung des
pH-Werts der Lösung
auf den vorgegeben pH-Wert unterdrückt werden.
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Wenn
das Schicht-Tonmineralpulver ein Anionenaustauscher ist, kann das
Verfahren zu seiner Herstellung vor dem Zubereitungsschritt den
Schritt des Einfügens
einer starken Säure
zwischen die Schichten des Schicht-Tonmineralpulverteilchens durch
Eintauchen des Schicht-Tonmineralpulvers in eine starke Säurelösung umfassen.
Somit kann das Schicht-Tonmineralpulver, bei dem es sich um einen
Anionenaus tauscher handelt, protonenleitfähig gemacht werden. Als starke
Säure kann
Wolframatokieselsäure
verwendet werden. Wenn es sich bei der starken Säurelösung im Einfügungsschritt
um eine nicht-wäßrige Lösung der
starken Säure
handelt, kann außerdem
der Säuregrad
der starken Säure
reduziert werden. Daher wird die Zersetzung des Schicht-Tonmineralpulvers
durch Verwendung einer nicht-wäßrigen Lösemittel-Lösung unterdrückt. Wenn das
Schicht-Tonmineralpulver ein Anionenaustauscher ist, kann das Modifizierungsmittel
außerdem
eine Verbindung umfassen, die eine Phosphatgruppe enthält.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
genannten und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen deutlicher, worin:
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1 ein
Diagramm ist, das eine Vernetzungsstruktur zeigt, in der Schicht-Tonmineralpulverteilchen vernetzt
sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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[Protonenleitende Membran]
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Eine
protonenleitende Membran gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
ein Schicht-Tonmineralpulver und eine Vernetzungsstruktur, welche
die Schicht-Tonmineralpulverteilchen vernetzt. Das Schicht-Tonmineralpulver
weist eine dichte Struktur auf. Da das Schicht-Tonmineralpulver
beim Benetzens kaum quillt, wirkt das Schicht-Tonmineralpulver darüber hinaus
als ausgezeichnete Gasbarriere-Eigenschaft. Da
die Schicht-Tonmineralpulverteilchen eng vernetzt werden, kann die
Gasbarriere-Eigenschaft des vernetzten Abschnitts verbessert werden.
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Die
Form der protonenleitenden Membran ist nicht besonders beschränkt, solange
die protonenleitende Membran membranförmig ist. Die geeignete Größe der protonenleitenden
Membran hängt
von der Größe der MEA
der Brennstoffzelle ab. Vorzugsweise sollte die Dicke der protonenleitenden
Membran gering sein, beispielsweise etwa 10 bis 100 μm, solange
die erforderliche Festigkeit und Gasbarriere-Eigenschaft erhalten werden
kann.
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Das
Schicht-Tonmineralpulverteilchen ist ein Kationenaustauscher oder
ein Anionenaustauscher. Beispiele für einen Kationenaustauscher
schließen
Bentonit, Kaolinit, Pyrophyllit, Vermiculit und sauren Ton ein. Beispiele
für einen
Anionenaustauscher schließen
Hydrotalcit ein. Das Schicht-Tonmineralpulverteilchen hat eine Struktur,
in der Grundskelette, die Aluminiumoxid und dergleichen einschließen, in
Schichten gestapelt sind. Die Form und Größe des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
sind nicht besonders beschränkt.
Vorzugsweise sollte das Teilchen jedoch scheibenförmig oder
schuppenförmig
mit einem Durchmesser von ungefähr 50
nm bis 2 μm
sein.
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Beispiele
für die
Vernetzungsstruktur, welche die Schicht-Tonmineralpulverteilchen
vernetzt, umfassen eine -O-SO2-O-Gruppe.
Wie in 1 dargestellt, kann die -O-SO2-O-Gruppe
durch Behandeln des Schicht-Tonmineralpulvers mit Schwefelsäure gebildet
werden.
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Beispielsweise
kann die -O-SO2-O-Gruppe dadurch gebildet
werden, daß man
ein Modifizierungsmittel, das eine oder mehrere Verbindungen enthält, die
aus der Gruppe ausgewählt
sind, welche aus Schwefelsäure
und Metallsulfaten besteht, auf das Schicht-Tonmineralpulver aufbringt.
In diesem Fall weist die Oberfläche
des Schicht-Tonmineralpulverteilchen
eine Säure-Bindungsstelle
auf, mit der ein Sulfation reagieren kann. Die Säure-Bindungsstelle wird später bei
der Beschreibung des Herstellungsverfahrens für die protonenleitfähige Membran
beschrieben.
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Vorzugsweise
liegt eine Sulfogruppe an der Oberfläche des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
vor, so daß die
Protonenleitfähigkeit
verbessert werden kann.
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Anschließend werden
eine spezielle Eigenschaft und eine spezielle Form des Anionenaustauschers beschrieben,
der als Schicht-Tonmineralpulver verwendet wird. Für einen
Anionenaustauscher an sich ist es schwierig, Protonen zu leiten.
Daher muß eine
anionische Gruppe in den Anionenaustauscher eingeführt werden,
um dem Anionenaustauscher eine hohe Protonenleitfähigkeit
zu verleihen. Die anionische Gruppe, die in den Anionenaustauscher
eingeführt
wird, ist vorzugsweise eine starke Säure, beispielsweise Wolframatokieselsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder
Heteropolysäure.
Diese starke Säure
kann zwischen die Schichten des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
eingefügt
werden. Das Verfahren zum Einfügen
der starken Säure
zwischen die Schichten wird später
bei der Beschreibung des Herstellungsverfahren für die protonenleitfähige Membran
beschrieben.
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Wenn
ein Anionenaustauscher als Schicht-Tonmineralpulver verwendet wird,
kann Phosphorsäure und/oder
eine Phosphatgruppen-haltige Verbindung (beispielsweise Phosphonsäure: H3PO4, Polyphosphorsäure: H(n+2)PnO3n+1, wie
Pyrophosphorsäure
(H4P2O7),
eine organische Substanz, die eine Phosphatgruppe enthält (R3-nPO(OH)n; n = 1
oder 2)) für
die Vernetzung zwischen den Teilchen des Schicht-Tonmineralpulvers verwendet
werden.
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[Herstellungsverfahren für die protonenleitende
Membran]
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Das
Herstellungsverfahren für
die protonenleitende Membran umfaßt einen Zubereitungsschritt,
einen Ausbreitungsschritt, einen Entfernungsschritt und einen zusätzlichen
Schritt, der je nach Bedarf angefügt wird. Gemäß diesem
Herstellungsverfahren kann die obige protonenleitende Membran hergestellt
werden.
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(Zubereitungsschritt)
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In
dem Zubereitungsschritt wird eine Ausbreitlösung erzeugt. In einem später beschriebenen
Ausbreitungsschritt wird die Ausbreitlösung so ausgebreitet, daß eine flüssige Membran
gebildet wird. Die Ausbreitlösung
umfaßt
ein Schicht-Tonmineralpulver und ein Modifizierungsmittel, das eine
oder mehrere Verbindungen umfaßt,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Schwefelsäure und Metallsulfaten. Das
Modifizierungsmittel weist die Fähigkeit
auf, die Teilchen des Schicht-Tonmineralpulvers zu vernetzen und
eine Ionenaustauschergruppe einzuführen, welche die Oberfläche des
Schicht-Tonmineralpulverteilchens protonenleitfähig macht.
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Das
Schicht-Tonmineralpulver ist das gleiche wie das oben genannte Schicht-Tonmineralpulver.
Vorzugsweise wird ein Metallsulfat anstelle der Schwefelsäure an sich
als Modifizierungsmittel verwendet. Insbesondere ist es bevorzugt,
Natriumsulfat, Kaliumsulfat oder dergleichen zu verwenden, bei denen
es sich um Metallsalze einer starken Base handelt. Durch Verwendung
des Salzes einer starken Säure
und einer starken Base kann somit ein Absinken des pH-Werts der
Lösung
unterdrückt
werden, und die Zersetzung des Schicht-Tonmineralpulvers in der
Ausbreitlösung
kann verhindert werden. Aus Kosten- und Reaktivitätsgründen ist
insbesondere Natriumsulfat bevorzugt. Das Lösemittel der Ausbreitlösung ist
nicht besonders beschränkt.
Beispielsweise können
Wasser oder ein nicht-wäßriges Lösemittel
wie Alkohol als Lösemittel
verwendet werden.
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Die
Menge des im Lösemittel
dispergierten Schicht-Tonmineralpulvers ist nicht besonders beschränkt. Es
können
jedoch ungefähr
10 bis 100 g/l verwendet werden. Die Menge des zugesetzten Modifizierungsmittels
ist nicht besonders beschränkt.
Im Fall eines Schicht-Tonmineralpulvers, dessen Aspektverhältnis 300
beträgt,
werden vorzugsweise etwa 1 bis 100 Millimol Modifizierungsmittel
zu 1 g Pulver gegeben. Wenn das Aspektverhältnis des Schicht-Tonmineralpulvers
abnimmt, steigt die Menge des zuzugebenden Modifizierungsmittels.
Wenn andererseits das Aspektverhältnis
des Schicht-Tonmineralpulvers
zunimmt, nimmt die Menge des zuzugebenden Modifizierungsmittels
ab. Der Grund dafür
liegt darin, daß aufgrund
der Scheibenform des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
die Säure-Bindungsstelle
am Außenumfangsabschnitt
jedes scheibenförmigen
Teilchen mit dem Modifizierungsmittel reagiert, und die Pulverteilchen
an ihren äußeren Umfangsabschnitten
vernetzt werden. Wenn die Menge des zuzugebenden Modifizierungsmittels
im genannten Bereich liegt, können
die Schicht-Tonmineralpulverteilchen
völlig
vernetzt werden, und die schädliche
Wirkung des Modifizierungsmittels auf das Schicht-Tonmineralpulver
kann minimiert werden. Das Aspektverhältnis des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
wird durch Teilen des Scheibendurchmessers durch die Scheibendicke
erhalten, wenn angenommen wird, daß das Teilchen scheibenförmig ist.
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Wenn
etwa 1 bis 100 Millimol Modifizierungsmittel zu 1 g Schicht-Tonmineralpulver
gegeben werden, dessen Teilchen jeweils ein Seitenverhältnis von
300 aufweisen, liegt das Modifizierungsmittel im Vergleich zur Anzahl
der Säure-Bindungsstellen
auf den Teilchenoberflächen
des Schicht-Tonmineralpulvers in einem gewissen Überschuß vor, und eine Sulfogruppe
kann in die Oberfläche
des Schicht-Tonmineralpulverteilchens eingeführt werden.
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Weiter
kann der Zubereitungsschrittt einen Schritt umfassen, in dem der
pH-Wert eingestellt wird, sowie einen Schritt, in dem ein Modifizierungsmittel
zugesetzt wird. Im pH-Einstellungsschritt wird das Schicht-Tonmineralpulver
in einem Lösemittel
dispergiert, und dann wird der pH-Wert der Lösung auf einen vorgegebenen
pH-Wert eingestellt. Der vorgegebene pH-Wert ist alkalisch und liegt
vorzugsweise bei etwa 8 bis 12, noch stärker bevorzugt bei etwa 10.
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Durch
Einstellen des pH-Werts der Lösung
auf den vorgegebenen pH-Wert können
Verunreinigungen (durch Quarzglas oder dergleichen) im Schicht-Tonmineralpulver
vermieden werden, und eine schädliche
Wirkung des später
zugesetzten Modifizierungsmittels auf das Schicht-Tonmineralpulver
kann unterdrückt
werden. Das Verfahren zur Einstellung des pH-Werts ist nicht besonders
beschränkt.
Beispielsweise kann der vorgegebene pH-Wert durch Zugabe einer Lösung (beispielsweise
einer wäßrigen Lösung), in
der eine alkalische Substanz, wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid,
gelöst
ist, erhalten werden.
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Im
Modifizierungsmittel-Zugabeschritt wird das Modifizierungsmittel
zugegeben, nachdem der pH-Wert der Lösung auf den vorgegebenen pH-Wert
eingestellt wurde, wodurch eine Abnahme des pH-Werts aufgrund der
Zugabe des Modifizierungsmittels unterdrückt werden kann.
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(Ausbreitungsschritt)
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Im
Ausbreitungsschritt wird die Ausbreitlösung auf einem Substrat ausgebreitet,
so daß eine
flüssige Membran
gebildet wird. Die Dicke der zu formenden flüssigen Membran wird so bestimmt,
daß die
erforderliche Dicke der fertigen protonenleitenden Membran erhalten
werden kann, wobei die Konzentration des in der Ausbreitlösung enthaltenen
Schicht-Tonmineralpulvers berücksichtigt
wird. Das Material des Substrats, auf dem die Ausbreitlösung verteilt
wird, ist nicht besonders beschränkt.
Beispielsweise können
Glas, Quarz, Kunststoff (Polystyrol, PTFE, Polyethylen oder dergleichen),
Graphit, Keramik oder Edelstahl verwendet werden.
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(Entfernungsschritt)
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Im
Entfernungsschritt wird das Lösemittel
in der Ausbreitlösung,
aus der die flüssige
Membran gebildet wird, durch Trocknen entfernt, wodurch die Vernetzungsreaktion
der Schicht-Tonmineralpulverteilchen voranschreitet.
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Wie
in 1 gezeigt, wirkt bei der Reaktion, bei der die
Schicht-Tonmineralpulverteilchen durch das Modifizierungsmittel
vernetzt werden, das Sulfation auf die Säure-Bindungsstelle an der Oberfläche des Schicht-Tonmineralpulverteilchens
(in 1 ist die Säure-Bindungsstelle
ein Al-Abschnitt; die spezielle Struktur ist nicht gezeigt), so
daß die
Al-Abschnitte oder beide Teilchen vernetzt werden. Schwefelsäure kann
auch durch ein Sulfat ersetzt werden. Obwohl in 1 Al-Abschnitte
vernetzt werden, können
auch andere Abschnitte vernetzt werden.
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Vorzugsweise
sollte die Geschwindigkeit, mit der das Lösemittel durch Trocknen entfernt
wird, niedrig genug sein, damit eine protonenleitende Membran mit
stabilen Eigenschaften gebildet werden kann. Wenn beispielsweise
Wasser als Lösemittel
für die
Ausbreitlösung
verwendet wird, kann eine protonenleitende Membran mit stabilen
Eigenschaften erzeugt werden, wenn man die Lösung etwa 24 bis 72 Stunden
lang in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis etwa 60°C trocknet.
Dann wird die Membran vorzugsweise 3 Tage lang in einer Atmosphäre mit einer
Temperatur von 25°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet, und dann wird
die Membran 3 bis 12 Stunden lang bei 60°C getrocknet, damit die Vernetzungsreaktion
der Schicht-Tonmineralpulverteilchen zuverlässiger abläuft, und eine dünne Membran
mit stabilen Eigenschaften erhalten werden kann.
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(Zusätzlicher
Schritt)
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Wenn
es sich bei dem Schicht-Tonmineralpulver, auf das dieses Herstellungsverfahren
angewendet wird, um einen Anionenaustauscher handelt, sollte das
Herstellungsverfahren vorzugsweise einen Tauchschritt umfassen,
in dem das Schicht-Tonmineralpulver vor dem Zubereitungsschritt
in eine starke Säurelösung getaucht
wird. Durch Eintauchen des Schicht-Tonmineralpulvers in eine starke
Säure kann
die starke Säure zwischen
die Schichten des Schicht-Tonmineralpulverteilchens eingefügt werden.
Wenn eine starke Säure
eingefügt
wurde, weist ein Schicht-Tonmineralpulver, bei dem es sich um einen
Anionenaustauscher handelt, eine ausreichende Protonenleitfähigkeit
auf.
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Beispiele
für bevorzugte
starke Säuren
umfassen Wolframatokieselsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure.
Vorzugsweise sollte das Lösemittel,
das für
die starke Säurelösung verwendet
wird, ein nicht-wäßriges Lösemittel
sein, um den Säuregrad
der starken Säure
zu reduzieren, damit die schädliche
Wirkung der starken Säure
auf das Schicht-Tonmineralpulver unterdrückt werden kann, wenn die starke
Säure zwischen die
Schichten des Schicht-Tonmineralpulverteilchens eingefügt wird.
Beispiele für
ein bevorzugtes nicht-wäßriges Lösemittel
umfassen Alkohol, wie Ethanol oder Methanol. Nachdem das Schicht-Tonmineralpulver
in die starke Säurelösung eingetaucht
wurde, kann die lösliche
Substanz (die restliche starke Säure
oder dergleichen) durch Waschen des Schicht-Tonmineralpulvers mit
einem geeigneten Lösemittel
entfernt werden.
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Wenn
ein Anionenaustauscher als Schicht-Tonmineralpulver verwendet wird,
können
außerdem
Phosphorsäure
und/oder eine Phosphatgruppen-haltige Verbindung als Modifizierungsmittel
verwendet werden.
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[Beispiele]
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[Synthesebeispiele 1 bis 3]
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Schicht-Tonmineralpulver
wurde in Form von 0,25 g Bentonit in 25 ml ultrareines Wasser gegeben
und durch einen Ultraschall-Homogenisator dispergiert. Als Ergebnis
wurde eine homogene Suspension erhalten. Während die Suspension gerührt wurde,
wurde der pH-Wert der Suspension mittels einer 3%-igen Natriumhydroxidlösung auf
einen vorgegebenen pH-Wert (pH 1) eingestellt (pH-Einstellungsschritt).
Die Suspension wurde 1 Stunde lang bei dem vorgegebenen pH-Wert
gerührt,
und Verunreinigungen des Schicht-Tonmineralpulvers wurden entfernt.
Dann wurden 25 ml Natriumsulfatlösung
{0,01 M (Synthesebeispiel 1), 0,003 M (Synthesebeispiel 2), 0,05
M (Synthesebeispiel 3)} als Modifizierungsmittel zugegeben (Modifizierungsmittel-Zugabeschritt),
so daß eine
Ausbreitlösung
erhalten wurde (Zubereitungsschritt).
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Diese
Ausbreitlösung
wurde auf einem hydrophilen Membranfilter ausgebreitet, der aus
PTFE bestand und einen Durchmesser von 47 mm hatte (Ausbreitungsschritt),
und dann 48 Stunden lang bei Raumtemperatur getrocknet. Als Ergebnis
wurde eine Membran erhalten. Dann wurde die erhaltene Membran 3
Stunden lang bei einer Temperatur von 60°C einer Wärmebehandlung unterzogen, und
die Reaktion lief vollständig
ab (Entfernungsschritt). Die wärmebehandelte
Membran wurde mit ultrareinem Wasser vollständig gereinigt und dann getrocknet.
Als Ergebnis wurde eine protonen leitende Membran mit einem Durchmesser
von 47 mm und einer Dicke von 50 μm
erhalten.
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[Synthesebeispiele 4 bis 6]
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In
1,6 g absolutem Ethanol wurde 1 g Wolframatokieselsäure gelöst, die
einer 24-stündigen
Trocknungsbehandlung bei 70°C
unterzogen worden war, und es wurde eine Lösung erhalten. In der Lösung wurden 0,2
g Hydrotalcit durch den Ultraschall-Homogenisator dispergiert, und es wurde
eine homogene Suspension erhalten. Die Suspension wurde bei Raumtemperatur
7 Tage lang stehen gelassen (Tauchschritt).
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Anschließend wurde
der Niederschlag mit einer großen
Menge absolutem Ethanol gewaschen, und die überschüssige Wolframatokieselsäure wurde
entfernt. Dann wurde 24 Stunden ein Trocknen bei 70°C durchgeführt, und
es wurde ein Pulver erhalten. Das erhaltene Pulver wurde in 25 ml
Orthophosphorsäure-Lösung {0,01
M (Synthesebeispiel 4), 0,03 M (Synthesebeispiel 5), 0,05 M (Synthesebeispiel
6) als Modifizierungsmittel gegeben, und das Pulver wurde in der
Orthophosphorsäure-Lösung durch
den Ultraschall-Homogenisator dispergiert. Als Ergebnis wurde eine
homogene Ausbreitlösung
erhalten (Herstellungsschritt).
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Die
Ausbreitlösung
wurde auf einem hydrophilen Membranfilter ausgebreitet, der aus
PTFE bestand und einen Durchmesser von 47 mm aufwies (Ausbreitungsschritt)
und wurde dann 7 Tage lang bei Raumtemperatur getrocknet (Entfernungsschritt).
Als Ergebnis wurde eine Membran erhalten. Die Membran wurde mit ultrareinem
Wasser vollständig
gereinigt und dann getrocknet. Als Ergebnis wurde einen protonenleitfähige Membran
mit einem Durchmesser von 47 mm und einer Dicke von 50 μm erhalten.
Die protonenleitfähige Membran
wurde 3 Tage lang in einer Atmosphäre mit einer Temperatur von
25°C und
einer relativen Feuchtigkeit von 50% getrocknet. Dann wurde die
Membran 3 bis 12 Stunden lang bei 60°C getrocknet, wodurch sie geformt
wurde.
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[Messung des Wasserstoffpermeabilitäts-Koeffizienten]
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Der
Wasserstoffpermeabilitäts-Koeffizienten
wurde durch das isobare Verfahren nach JIS K7126 berechnet. Die
Permeationszelle hatte einen Durchmesser von 20 mm, und die Messung
wurde bei Raumtemperatur durchgeführt. Genauer lag die Zelltemperatur
bei 80°C,
und der Gasdurchstrom lag bei 300 ml/Minute. Wasserstoff wurde zu
einer Elektrode geschickt, und Argon wurde zur anderen Elektrode
bei 2 Atmosphären Druck
geschickt. Die relative Feuchtigkeit des zugeführten Gases betrug abwechselnd
90% oder 0%. Die Wasserstoffmenge, die durch die erhaltene protonenleitfähige Membran
zu der mit Argon versorgten Elektrode gelangte, wurde durch Gaschromatographie
gemessen Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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[Messung der Protonenleitfähigkeit]
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Die
Protonenleitfähigkeit
wurde anhand des Impedanzverfahrens gemessen. Genauer wurde die
protonenleitende Membran in Richtung der Dicke der Membran zwischen
Platinelektroden gelegt und in einen Tank gelegt, in dem eine konstante
Temperatur und eine konstante Feuchtigkeit eingestellt waren (die
Temperatur war 80°C,
und die relative Feuchtigkeit ist in Tabelle 1 gezeigt). Die Messungen
wurden anhand eines Vierpolverfahrens durchgeführt. Die Wechselfrequenz lag
im Bereich von 10 kHz bis 50 MHz. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 gezeigt. Tabelle 1
| Natriumsulfat | Orthophosphorsäure | Wasserstoffpermabilitäts-Koeffizient (× 10–9 cm3cm–1S–1cmHg–1) | Protonenleitfähigkeit
(× 10–3 S/cm) |
TROCKEN (0%
RF) | NASS
(90% RF) | TROCKEN (0%
RF) | NASS
(90% RF) |
Bsp.
1 | 0,01
M | – | 8,0 | 2,8 × 10 | 1,2 | 9,0 |
Bsp.
2 | 0,03
M | – | 1,8 | 8,2 | 1,4 | 1,2 × 10 |
Bsp.
3 | 0,05
M | – | 7,9 | 2,7 × 10 | 1,5 | 1,4 × 10 |
Bsp.
4 | – | 0,01
M | 7,3 | 4,0 × 10 | 8,3 | 4,6 × 10 |
Bsp.
5 | – | 0,03
M | 3,8 | 3,3 × 10 | 1,3 × 10 | 5,6 × 10 |
Bsp.
6 | – | 0,05
M | 2,1 | 1,4 × 10 | 6,6 | 2,2 × 10 |
Nafion | – | – | 1,7 × 10 | 8,5 × 103 | 1,8 × 10 | 8,7 × 10 |
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Wie
aus Tabelle 1 hervorgeht, veränderte
sich der Wasserstoffpermeabilitäts-Koeffizient nur wenig, wenn
von der trockenen Bedingung in die nasse Bedingung gewechselt wurde,
unabhängig
von der Menge des zugesetzten Natriumsulfats oder der zugesetzten
Orthophosphorsäure
(der Wasserstoffpermeabilitäts-Koeffizient
stieg höchstens
um das 10-fache). Dagegen stieg die Wasserstoffpermeabilität von Nafion
um mindestens das 400-fache, wenn von der trockenen Bedingung in
die nasse Bedingung gewechselt wurde. Daher wird angenommen, daß es zu
keinem starken feuchtigkeitsbedingten Quellen der erfindungsgemäßen protonenleitfähigen Membran
kommt. Es wird auch in Betracht gezogen, daß es zu keiner feuchtigkeitsbedingten Vergrößerung des
Abstands zwischen den Molekülen
kommt, und daß somit
der Wasserstoffpermeabilitäts-Koeffizient
nicht aufgrund von Feuchtigkeit erhöht wird.
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Unter
den Synthesebeispielen 1 is 3 war der Wasserstoffpermeabilitäts-Koeffizient
des Synthesebeispiels 2, in dem die Konzentration der Natriumsulfatlösung 0,03
M betrug, am niedrigsten. Es wird angenommen, daß die Menge des zugesetzten
Natriumsulfats einer Menge entsprach, bei der die Vernetzung mit
Bezug auf die Zahl der Säure-Bindungsstellen
an der Oberfläche
der Schicht-Tonmineralpulverteilchen ohne weiteres ablaufen kann.