-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammentragen von Druckbögen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Zusammentragen von Druckbögen
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 4.
-
Aus
unterschiedlichen Druckbögen
gebildete Druckereierzeugnisse, insbesondere Bücher, werden gebildet durch
Zusammentragen einzelner Blätter wie
Druckbögen
oder auch Falzbögen
aus unterschiedlichen Stapeln. Jeder Stapel weist einen Vorrat aus
einer Mehrzahl gleicher Druckbögen
bzw. Falzbögen
auf. Aus jedem Stapel wird ein einzelner Druckbogen bzw. Falzbogen
entnommen und die Druck- oder Falzbögen aus den verschiedenen Stapeln
zusammengetragen, um einen Buchblock oder ein sonstiges Druckereierzeugnis
zu bilden.
-
Kritisch
bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist ein rasches, aber zuverlässiges Vereinzeln
der Druckbögen.
Abgesehen davon, dass hierbei die Druckbögen in unverwünschter
Weise beeinträchtigt und
gar beschädigt
werden können,
hat eine Fehlfunktion im Vereinzelungsbereich auch nur eines einzigen
Stapels den Stillstand der gesamten Vorrichtung zur Folge.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum raschen und gleichwohl zuverlässigen Zusammentragen von Druckbögen, insbesondere
Falzbögen,
zu schaffen.
-
Ein
Verfahren zur Lösung
dieser Aufgabe weist die Maßnahmen
des Anspruchs 1 auf. Demnach ist vorgesehen, die Druckbögen in den
Stapeln geneigt stehend anzuordnen und den jeweils zu vereinzelnden,
vorderen Druckbogen jedes Stapels seitlich aus dem Stapel herauszubewegen.
Diese besondere Art der Anordnung der Druckbögen im Stapel und das seitliche
Herausbewegen des jeweils vorderen Druckbogens aus dem Stapel lässt eine
rasche und gleichwohl zuverlässige
Vereinzelung der Druckbögen
zu, und zwar bei größtmöglicher
Schonung derselben, weil insbesondere kritische Umlenkungen der
Druckbögen überflüssig werden.
-
Vorzugsweise
stehen die Druckbögen
im Stapel auf einer horizontalen Kante, und zwar geneigt, so dass
sich der jeweils vordere, momentan zu vereinzelnde Druckbogen an
eine Stützfläche anlehnt,
wodurch der Stapel zuverlässig
seine Lage beibehält.
Dadurch ist es möglich,
den vorderen Druckbogen seitlich aus dem Stapel auszufördern, wobei der
jeweilige Druckbogen längs
der unteren horizontalen Kante, womit der Druckbogen geneigt auf
der Standfläche
des Magazins aufsteht, verschoben wird. Hierdurch ist ein leichtes
geführtes
Vereinzeln und Herausbewegen des jeweils vorderen Druckbogens aus
dem Stapel möglich.
-
Eine
Vorrichtung zur Lösung
der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs
4 auf. Demnach weist jede der in Reihe angeordneten (gleichen) Vereinzelungseinrichtungen ein
Magazin für
einen Stapel Druckbögen
auf, das über
eine Standfläche
und eine Stützfläche verfügt. Die
Standfläche
und die Stützfläche sind
erfindungsgemäß gezielt
zueinander angeordnet, und zwar so, dass der Stapel der Druckbögen geneigt
im Magazin steht, sich dabei die Druckbögen mit unteren horizontalen
Kanten auf der Standfläche
und im Übrigen
an der Stützfläche abstützen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung verlaufen die Standfläche und
die Stützfläche etwa
rechtwinklig zueinander, so dass beide Flächen geneigt sind, jedoch vorzugsweise
unterschiedlich stark. Beispielsweise ist die Standfläche gegenüber der
Horizontalen um bis zu 30°,
vorzugsweise etwa 20°,
geneigt. Die Neigung ist so gewählt, dass
die Standfläche
in Richtung zur Stützfläche abfällt. Infolge
der rechtwinkligen Relativanordnung der Stützfläche zur Standfläche verläuft dann
die Stützfläche unter
einem Winkel von bis zu 120°,
vorzugsweise etwa 110° zur
Horizontalen bzw. bis zu 30°, vorzugsweise
etwa 20°,
zur Vertikalen. Dadurch, dass auch die Stützfläche schräg zur Vertikalen verläuft, stützen sich
die Druckbögen
des Stapels an der Stützfläche ab.
Das Abstützen
bzw. Anliegen der Druckbögen
sowohl an bzw. auf der Standfläche
als auch der Stützfläche führt zu einer
in sich stabilen Unterbringung der Druckbögen im Magazin, wodurch ein
leichtes und zuverlässiges
Vereinzeln der Druckbögen
gewährleistet
ist.
-
Die
Stützfläche zur
Bildung eines Teils des Magazins jeder Vereinzelungseinrichtung
ist vorzugsweise so ausgebildet bzw. bemessen, dass sie sich nur über einen
Teil der Fläche
des jeweils vorn liegenden, momentan zu vereinzelnden Druckbogens
erstreckt. Zumindest lässt
die Stützfläche einen Eckbereich
des jeweils vorn liegenden Druckbogens frei. Es handelt sich dabei
vorzugsweise um einen unteren Eckbereich derjenigen Seite des Druckbogens,
zu der dieser aus dem Stapel herausgefördert bzw. herausgezogen wird.
Dadurch können
an diesem freien Eckbereich des vorderen Druckbogens oder Falzbogens
Mittel angreifen, die den vorderen Druckbogen bereichsweise vom
nächstfolgenden Druckbogen
abkippen, damit nur der vordere Druckbogen aus dem Magazin herausbewegt
und vereinzelt werden kann. Es ist aber auch denkbar, die Stützfläche so auszubilden,
dass sie einen schmalen seitlichen Randstreifen des vorderen Druckbogens freilässt, und
zwar einen solchen Randstreifen, der von einer senkrechten Kante
des Druckbogens ausgeht. Es handelt sich dabei um diejenige senkrechte Kante,
die beim Herausbewegen des vorderen Druckbogens aus dem Stapel voraneilt.
-
Die
Standfläche
ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung vom Obertrum
eines mindestens einen umlaufenden Fördergurt aufweisenden Förderers
gebildet. Der Förderer
dient dazu, den Stapel gegen die schräge Anlagefläche des Magazins zu drücken, so
dass der jeweils vordere (zu vereinzelnde) Druckbogen nicht nur
mit einer aus der Schrägstellung
resultierenden horizontalen Kraftkomponente gegen die Stützfläche drückt, sondern auch
vom Förderer,
dessen Obertrum die Standfläche
für untere
Horizontalkanten der Druckbögen
im Magazin bildet, zur Stützfläche bewegt
wird.
-
Es
ist weiterhin vorgesehen, der Stützwand mindestens
ein Schubmittel zum horizontgerichteten Abtransportieren des vorderen
der geneigt im Magazin stehenden Druckbogens zuzuordnen. Das Schubmittel
kann zunächst
gegen einen vorzugsweise unteren, seitlichen Bereich der Fläche des
vorderen Druckbogens bewegt bzw. gedrückt werden. Anschließend wird
das Schubmittel horizontal verfahren, wobei es den vorderen Druckbogen
mitnimmt und seitlich aus dem Magazin herausschiebt. Damit nur ein
einziger Druckbogen, nämlich
der jeweils vordere Druckbogen, aus dem Stapel vereinzelt herausbewegt
wird, erfolgt durch Abkippmittel ein Abheben des von der Stützfläche frei gelassenen
Eckbereichs bzw. Randbereichs des vorderen Druckbogens von dem darauf
folgenden nächsten
Druckbogen des Stapels. Dadurch wird nur der vordere Druckbogen durch
seitliches Verschieben entlang der auf der Standfläche aufliegenden,
horizontalen Kante aus dem Stapel herausgeschoben und dabei vereinzelt. Hierbei
gelangt ein aufrechter und zunehmend größer werdender Randbereich seitlich
aus dem Bereich des Stapels heraus. Dieser aufrechte seitliche Randbereich
des vorderen Druckbogens wird, nachdem er ein Stück seitlich aus dem Stapel
herausbewegt worden ist, vom Abzugsförderer erfasst, der das vereinzelte
Blatt in die Sammeleinrichtung, beispielsweise einen Sammelkanal
zum Zusammentragen einzelner Druckbögen aus unterschiedlichen Stapeln
transportiert. Dabei werden die Druckbögen aus unterschiedlichen Stapeln
zusammengetragen. Durch die besondere Anordnung der Druckbögen in jedem
Stapel können
die einzelnen Druckbögen
seitlich in derjenigen Richtung, in die das Zusammentragen der Druckbögen erfolgt,
aus dem jeweiligen Stapel herausgezogen werden. Umlenkungen, wie
beispielsweise Zwischenrollen, die die Druckbögen auf dem Weg vom jeweiligen
Stapel zum Sammelkanal der Sammeleinrichtung führen, können auf diese Weise bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
vermieden werden, wodurch die Druckbögen keinen Walkeffekt ausgesetzt
sind, was die störungsfreie
Funktion der Vorrichtung begünstigt
und höhere
Taktzahlen ohne Beeinträchtigung
der Druckbögen
zulässt.
Vor allem bei Druckereierzeugnissen, die an drei Seiten offen sind,
wird durch die bei der Erfindung fehlenden Umlenkungen vermieden,
dass innen liegende Druckbögen
aus dem Druckereierzeugnis herauswandern. Dadurch werden bei bekannten
Vorrichtungen erforderliche elektrostatische Verblockungsgeräte bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nicht erforderlich.
-
Es
ist weiterhin vorgesehen, die Vereinzelungseinrichtungen derart
aufeinanderfolgend der Sammelrinne zuzuordnen, dass die Druckbögen von oben
auf die Vorrichtung gesehen leicht schräg zur Längsrichtung des Sammelkanals
verlaufen, vorzugsweise unter einem Winkel von bis zu 20°, insbesondere
etwa 10°.
Diejenige Seite des Stapels, von der der zu vereinzelnde Druckbogen
vom Stapel weggefördert
wird, liegt dabei dichter am Sammelkanal als die entgegengesetzte
Seite. Zwischen dem Stapel jeder einzelnen Vereinzelungseinrichtung
und dem Sammelkanal ist der Abzugsförderer aus vorzugsweise zwei
gegenüberliegenden
Seiten des jeweils vereinzelten Druckbogens zugeordneten Gurtförderern
zugeordnet. Die zueinander gerichteten Trume des Abzugsförderers,
zwischen denen der vereinzelte Druckbogen hindurchläuft, sind
ebenso wie die Stapel schräg
zur Längsrichtung
des Sammelkanals angeordnet, und zwar unter einem ähnlichen,
gegebenenfalls gleichen Winkel wie die Stapel. Vorzugsweise verläuft mindestens
eines der zueinander gerichteten Trume des Abzugsförderers
mit einem etwas größeren Winkel
zur Längsrichtung
des Sammelkanals. Durch die besondere Anordnung des Abzugsförderers
zwischen jedem Stapel einer Vereinzelungseinrichtung und dem Sammelkanal
wird nach Art einer Weiche der jeweils vereinzelte Druckbogen in
den Sammelkanal zum Zusammentragen vereinzelter Druckbögen aus
unterschiedlichen Stapeln eingeschleust. Die leicht schräg gerichtete
Anordnung der Stapel, insbesondere der Abzugsförderer zur Längserstreckungsrichtung
des Sammelkanals führt
zu einem harmonischen, flachen Einlaufen der einzelnen Druckbögen in den
Sammelkanal ohne eine nennenswerte Umlenkung der Druckbögen. Die Druckbögen können so
auf dem kürzesten
Weg nahezu direkt vom jeweiligen Stapel an die vorgesehene Stelle
im Sammelkanal gelangen.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf eine
Vorrichtung mit vier Vereinzelungseinrichtungen zur Aufnahme jeweils
eines Stapels aus einer Vielzahl von Druckbögen,
-
2 einen senkrechten Querschnitt
II-II durch die Vorrichtung der 1,
-
3 eine vergrößerte Einzelheit
III aus der 1,
-
4 eine Seitenansicht einer
Vereinzelungseinrichtung, und
-
5 eine Rückansicht einer Anlegewand des
Magazins einer Vereinzelungseinrichtung.
-
Die
Figuren zeigen eine im Fachjargon als Zusammentragmaschine bezeichnete
Vorrichtung zum Zusammentragen einzelner Druckbögen, und zwar im gezeigten
Ausführungsbeispiel
Falzbögen 10 zur
Bildung eines Buchblocks. Die erfindungsgemäße Zusammentragmaschine eignet
sich aber auch zum Zusammentragen von Druckbögen, wobei es sich nicht unbedingt
um Falzbögen 10 handeln muss,
zur Bildung von anderen Druckereierzeugnissen, beispielsweise Prospekten,
Katalogen oder dergleichen. Die gezeigte Vorrichtung dient zum Zusammentragen
von vier unterschiedlichen Falzbögen 10 aus
vier Stapeln unterschiedlich bedruckter Falzbögen 10. Die Erfindung
ist aber nicht auf eine solche Vorrichtung beschränkt, vielmehr
weist sie in der Regel eine größere oder
gegebenenfalls auch kleinere Anzahl von Stapeln 11 unterschiedlicher
Falzbögen 10 auf.
Jeder Stapel 11 ist einer Vereinzelungseinrichtung 12 zugeordnet.
Die in den Figuren gezeigten vier Vereinzelungseinrichtungen 12 sind
alle gleich ausgebildet. Jede Vereinzelungseinrichtung 12 verfügt über ein
Magazin 13 zur Aufnahme des Stapels 11 aus einer
Vielzahl von Falzbögen 10.
Die einzelnen, getrennten Falzbögen 10 sind
zur Bildung des Stapels 11 flächig hintereinander liegend
im Magazin angeordnet.
-
Jedes
Magazin 13 wird gebildet aus einem unteren Förderer 14 und
einer an einem Ende des Förderers 14 angeordnete,
feststehende Anlegewand 15. Der Förderer 14 weist mindestens
einen umlaufenden Fördergurt 16 auf.
Ein Obertrum jedes Fördergurts 16 bildet
eine Standfläche 17 des
Magazins 13, die den Stapel 11 aus einer Vielzahl
von Falzbögen 10 trägt. Eine
zu einem Ende des Förderers 14 weisende
Innenfläche
der Anlegewand 15 bildet eine Stützfläche 18 zur Anlage
eines vorderen Falzbogens 10 des Stapels 11. Die
Standfläche 17 ist zur
Horizontalen leicht geneigt, und zwar so, dass sie unter einem Winkel
von 10° bis
30°, vorzugsweise etwa
20°, abwärtsgerichtet
zur Stützfläche 18 verläuft. Die
Stützfläche 18 ist
senkrecht zur Standfläche 17 angeordnet,
so dass sie unter einem Winkel von 10° bis 30°, vorzugsweise 20°, zur Vertikalen
geneigt ist, und zwar so, dass sie sich zu ihrem oberen freien Ende
hin von einer Vertikalen durch eine gedachte Kante zwischen der
Standfläche 17 und
der Stützfläche 18 entfernt.
-
Durch
die beschriebene, besondere Ausbildung des Magazins 13,
insbesondere die besondere Relativanordnung der Standfläche 17 und
der Stützfläche 18 zueinander,
wird erreicht, dass die Falzbögen 10 des
Stapels 11 geneigt im Magazin 13 stehen. Dabei
stützen
sich untere horizontale Kanten, wobei es sich gegebenenfalls um
Falzkanten handeln kann, der Falzbögen 10 auf der Standfläche 17 ab.
Durch die Schrägstellung
der Falzbögen 10 in
Richtung zur Stützfläche 18 wird
erreicht, dass sich der Stapel 11 der Falzbögen 10 auch
an der Stützfläche 18 abstützt.
-
Die
Anlegewand 15 ist so bemessen, dass sie sich nur über einen
Teil der Fläche
des jeweils vorderen Falzbogens 10 erstreckt. Dadurch liegt
der vordere Falzbogen 10 nur mit einem Teil seiner Fläche an der
Stützfläche 18 der
Anlegewand 15 an. Entscheidend für die Erfindung ist aber, dass
ein unterer seitlicher Eckbereich 19 des jeweils vorderen Falzbogens 10 von
der Anlegewand 15, insbesondere der Stützfläche 18 desselben,
freigelassen wird. Es kann sich hierbei aber auch um einen schmalen Randstreifen
handeln. Der Eckbereich 19 lässt somit einen Teil der unteren
Kante, mit der der Falzbogen 10 auf der Standfläche 17 sich
abstützt,
sowie einen Teil der sich an der horizontalen unteren Kante anschließenden vertikalen
Kante des Falzbogens 10 (5)
frei. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Anlegewand 15 schmaler und niedriger als der Falzbogen 10.
Jedoch kann die Anlegewand 15 auch anders bemessen sein,
so dass sie über
die volle Breite und/oder die volle Höhe des Falzbogens 10 sich
erstreckt oder gegebenenfalls darüber hinausgeht. Die Bemessung
der Anlegewand 15 hinsichtlich der Breite und der Höhe hängt im Wesentlichen
von der maximalen Größe der mit
der Vorrichtung zusammenzutragenden Falzbögen 10 ab. Entscheidend
ist jedoch, dass der Eckbereich 19 stets freigelassen ist,
und zwar unabhängig
davon, wie groß die
Falzbögen 10 sind,
die mit der Zusammentragmaschine zusammenzutragen sind.
-
Der
Eckbereich 19 befindet sich auf derjenigen Seite 27 des
Magazins 13, aus der die Falzbögen 10 aus dem Magazin 13 vereinzelt
entnommen werden sollen. Demzufolge verfügt jede Vereinzelungseinrichtung 12 über dem
betreffenden Eckbereich 19 zugeordnete Abkipp- bzw. Vereinzelungsmittel,
wobei es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um
einen Saugheber 20, eine Blaseinrichtung 21 und einen
Rückhalter 22 handelt.
Diese sind in an sich bekannter Weise ausgebildet, aber dem Eckbereich 19 in
besonderer Weise zugeordnet. Der Saughebel 20 verfügt im gezeigten
Ausführungsbeispiel über zwei
Saugnäpfe 23,
die in den Eckbereich 19 an der vorn liegenden Fläche des
vorderen Falzbogens zur Anlage bringbar sind und durch Wegbewegen
die im Eckbereich 14 von der Anlegewand 15 freigelassene Ecke
des vorderen Falzbogens 10 vom nachfolgenden Falzbogen 10 abkippen.
Der Rückhalter 22 greift von
unten, also über
die auf der Standfläche 17 aufliegende
untere horizontale Kante der Falzbögen 10 zwischen den
vorderen Falzbogen 10 mit der abgekippten Ecke und den
nächstfolgenden
Falzbogen 10, um seine Ecke gegenüber der abgeklappten Ecke des
vorderen Falzbogens 10 zurückzuhalten. Die Blaseinrichtung 21 ist
auf in sich im Eckbereich 19 befindlichen unteren Abschnitt
der vertikalen Kante der beiden vorderen Falzbögen 10 gerichtet,
um im Eckbereich 19 Luft zwischen die beiden vorderen Falzbögen 10 zu
blasen und dadurch das Abklappen der unteren Ecke des vorderen Falzbogens 10 vom nächstfolgenden
Falzbogen 10 zu erleichtern. Die Blaseinrichtung 21 kann
Bestandteil des Rückhalters 22 sein.
-
Der
Anlegewand 15 jeder Vereinzelungseinrichtung 12 ist
ein Schubmittel zugeordnet. Es handelt sich hierbei im gezeigten
Ausführungsbeispiel um
eine längliche
Zunge 24, die durch einen entsprechenden Antrieb sowohl
in Richtung zum vorderen Falzbogen 10 gegenüber der
Stützfläche 18 der
Anlegewand 15 vorwegbewegbar ist als auch in horizontaler
Richtung quer zum Magazin 13 verschiebbar ist. Dazu befindet
sich die Zunge 24 in einer der Fläche der Zunge 24 etwa
entsprechenden seitlich offenen Ausnehmung 25 in der Anlegewand 15.
Die Ausnehmung 25 ist zum Eckbereich 19 und damit
zu der zum Eckbereich 19 weisenden aufrechten Kante 26 des
Falzbogens 10 hin offen. Dadurch kann die Zunge 24 gegenüber der
Anlegewand 15 in Richtung zum seitlichen Eckbereich 19 in
der Ausnehmung 25 hin- und herbewegt werden und damit die
aufrechte Kante 26 des vorderen Falzbogens 10 zur
Seite 27 des Magazins 13, die den von der Anlegewand 15 freigelassenen
Eckbereich 19 aufweist, aus dem Magazin 13 herausbewegt
werden. Damit die Zunge 24 beim seitlichen Verschieben
in der Ausnehmung 25 reibschlüssige Anlage an der vorderen
Fläche
des vorderen Falzbogens 10 erhält und die betreffende Seite
des Falzbogens 10 von der Stützfläche 18 der Anlegewand 15 mindestens
teilweise abhebt, ist die Zunge 24 gegenüber der
Stützfläche 18 der
Anlegewand 15 in Richtung zum Stapel 11 etwas
vorbewegbar, so dass eine Anlagefläche 28 der Zunge 24,
mit dem die am vorderen Falzbogen 10 anliegt, geringfügig in Richtung
zum Stapel 10 gegenüber
der Stützfläche 18 der
Anlegewand 15 vorsteht.
-
Die
im gezeigten Ausführungsbeispiel
vier gleich ausgebildeten Vereinzelungseinrichtungen 12 sind
mit geringfügigem,
gleichen Abstand aufeinander folgend in einer Reihe nebeneinander
angeordnet. Vor der Reihe der Vereinzelungseinrichtung 12 befindet
sich eine Sammeleinrichtung 29, die sich in Zusammentragrichtung 30 längs der
Reihe der Vereinzelungseinrichtung 12 erstreckt. Die Sammeleinrichtung 29 verfügt über einen
länglichen
geradlinigen Sammelkanal 31, der in Zusammentragrichtung 30 verläuft. Des
Weiteren verfügt
die Sammeleinrichtung 29 über Mitnehmer 32,
die mit Abstand, der vorzugsweise dem Abstand der Vereinzelungseinrichtung 12 entspricht,
an einer umlaufenden Förderkette befestigt
sind. Mitnehmer 32 erstrecken sich quer zu den Sammelkanal 31 und
transportieren die sich im Sammelkanal 31 befindlichen
und bereits zusammengetragener Stapel 37 aus unterschiedlichen Falzbögen 10 zur
Bildung der Buchblöcke
oder teilweiser Buchblöcke.
Zum Weitertransport der zusammengetragenen Falzbögen 10 werden die
Mitnehmer 32 von der gemeinsamen Förderkette, an der die Mitnehmer 32 befestigt
sind, in Zusammentragrichtung 30 längs durch den Sammelkanal 31 bewegt.
Dabei werden die Falzbögen 10 nach
und nach an der jeweiligen Vereinzelungseinrichtung 12 vorbeibewegt.
-
In
besondere Weise sind die Vereinzelungseinrichtungen 12 dem
in Zusammentragrichtung 30 verlaufenden länglichen
Sammelkanal 31 zugeordnet. In Draufsicht auf die Vorrichtung
sind alle Vereinzelungseinrichtungen 12 in einem gleichen
spitzen Winkel gegenüber
der Zusammentragrichtung 30 neben dem Sammelkanal 31 angeordnet
(1 und 3). Dieser Winkel beträgt im gezeigten
Ausführungsbeispiel
etwa 10°.
Die geneigt im jeweiligen Magazin 13 stehenden Falzbögen 13 verlaufen
dadurch von oben auf den jeweiligen Stapel 11 gesehen unter dem
gleichen Winkel von etwa 10°,
zur Zusammentragrichtung 30 (1 und 3). Die schräge Ausrichtung
der Stapel 11 der Vereinzelungseinrichtungen 12 zur
Zusammentragrichtung 30 ist so getroffen, dass die Seite 27 des Magazins 13, über die
die Falzbögen 10 seitlich
aus dem Magazin 13 heraus vereinzelt werden, dichter am
Sammelkanal 31 liegt als die gegenüberliegende Seite 33 des
jeweiligen Magazins 13.
-
Zwischen
jeder Vereinzelungseinrichtung 12 und dem Sammelkanal 31 ist
ein Abzugsförderer 34 vorgesehen.
Die jeweils einer Vereinzelungseinrichtung 12 zugeordneten,
nämlich
direkt nachgeordneten, Abzugsförderer 34 sind
allesamt gleich ausgebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist jeder Abzugsförderer 34 aus
zwei Gurtförderern 35 mit
jeweils mindestens einem umlaufenden Fördergurt 36 gebildet.
Die Gurtförderer 35 sind
derart gegenüberliegend
angeordnet, dass zueinander gerichtete Trume der Fördergurte 36 der
nebeneinander liegenden Gurtförderer 35 parallel
zueinander verlaufen und nahezu zusammenliegen in einer leicht zur
Vertikalen – etwa
wie die Stützfläche 18 – geneigten
Ebene. Dadurch ist zwischen den zueinander gerichteten Trumen der
Gurtförderer 35 jeweils
ein Falzbogen 10 nach seiner Vereinzelung von der Vereinzelungseinrichtung 12 direkt
und unmittelbar in den Sammelkanal 31 der Sammeleinrichtung 29 förderbar.
Der Abzugsförderer 34 ist
derart gerichtet zwischen der jeweiligen Vereinzelungseinrichtung 12 und
der Sammeleinrichtung 29 angeordnet, dass der jeweilige Falzbogen 10 weichenartig
ohne nennenswerte Umlenkungen und dadurch schonend in den Sammelkanal 31 eingeschleust
wird. Dazu erstrecken sich die beiden zueinander gerichteten Trume
der Gurtförderer 35 unter
einem spitzen Winkel zur Sammeleinrichtung 29. Dieser Winkel
entspricht etwa dem Winkel, unter dem die Magazine 13 mit
den Falzbögen 10 schräggerichtet
zur Sammeleinrichtung 29 verlaufen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
erstreckt sich die Richtung der zusammenliegenden Trume der Fördergurte 36 in
Draufsicht auf die Vorrichtung gesehen unter einen Winkel von bis
zu 30°,
vorzugsweise etwa 20°,
zur Zusammentragrichtung 30. Die zusammenliegenden Trume
der Fördergurte 36 weisen
in diesem Ausführungsbeispiel
somit eine geringfügig andere
Ausrichtung gegenüber
der Zusammentragrichtung 30 auf als die Stapel 11 der
Vereinzelungseinrichtungen 12. Dieser Winkel der zusammenliegenden
Trume der Fördergurte 36 ist
in etwa 10° gegenüber der
Zusammentragrichtung 30 stumpfer als der Winkel der Stapel 11 in
den Vereinzelungseinrichtungen 12 gegenüber der Zusammentragrichtung 30 (3).
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
läuft wie folgt
ab:
Ein Stapel 11 aus einer Mehrzahl von Falzbögen 10 wird
in jede Vereinzelungseinrichtung 12 oder nur die benötigten Vereinzelungseinrichtungen 12 eingelegt. In
den Magazinen 13 der Vereinzelungseinrichtungen 12 befinden
sich unterschiedlich bedruckte Falzbögen 10.
-
Die
im Magazin 13 einer Vereinzelungseinrichtung 12 sich
befindlichen Falzbögen 10 sind
gleichermaßen
bedruckt.
-
Die
Falzbögen 10 jedes
Stapels 11 stehen geneigt im jeweiligen Magazin 13.
Dabei liegen die Falzbögen 10 mit
unteren, horizontalen Kanten auf der Standfläche 17 bzw. die zur
Bildung derselben dienenden Fördergurte 16 auf.
Der Stapel 11 der Falzbögen 10 ist
in Richtung zur Anlegewand 15 geneigt, so dass sich der
vordere Falzbogen 10 des Stapels 11, der als nächstes zu
vereinzeln ist, auch an der Stützfläche 18 der
Anlegewand 15 teilweise anlegt bzw. sich abstützt.
-
Am
von der Anlegewand 15 frei gelassenen seitlichen unteren
Eckbereichen 19 wird der jeweils vordere Falzbogen 10 vom
Saugheber 20, der Glaseinrichtung 21 und dem Rückhalter 22 vereinzelt,
indem eine sich im Eckbereich 19 befindliche Ecke des vorderen
Falzbogens 10 vom darauffolgenden Falzbogen 10 wegbewegt
wird. Anschließend
wird von der Zunge 24 der vordere Falzbogen 10 seitlich, nämlich mit
der aufrechten Kante 26 voran, aus dem Magazin 13 herausgeschoben,
und zwar nur mit einem von der Kante 26 ausgehenden schmalen
Randbereich.
-
Sobald
der vordere Falzbogen 10 mit einem ausreichend großen Randbereich
aus dem Magazin 13 seitlich herausgeschoben worden ist
und dabei eine Vereinzelung erfolgt ist, gelangt der vordere Falzbogen 10 direkt,
und zwar mit der aufrechten Kante 26 voran in den Bereich
des Abzugsförderers 34 (5). Vom Abzugsförderer 34,
der einem unteren Randbereich des vereinzelten Falzbogens 10 zugeordnet
ist, wird der Falzbogen 10 zwischen den zueinander gerichteten
Trumen der Fördergurte 36 hindurch
in horizontaler Richtung zur Sammeleinrichtung 39 transportiert
und hier nach Art einer Weiche in den Sammelkanal 31 geleitet.
Dabei erfolgt ein Zusammentragen dieses Falzbogens 10 mit
anderen zuvor aus in Zusammentragrichtung 30 weiter hinten liegenden
Vereinzelungseinrichtungen 12 stammenden Falzbögen 10 zur
Bildung des zusammengetragenen Stapels 37 der mindestens
einen Teil des zu bildenden Buchblocks oder dergleichen entspricht.
-
Durch
das seitliche Herausziehen des jeweils vereinzelten Falzbogens 10 aus
dem Magazin 13 jeder Vereinzelungseinrichtung 12 und
das nahezu gleichgerichtete Weitertransportieren des vereinzelten
Falzbogens 10 vom Abzugsförderer 34 zur Sammeleinrichtung 39 findet
bei der Vereinzelung des Falzbogens 10 keine nennenswerte
Umlenkung und auch kein Walken desselben statt. Da die Magazine 13 der
Vereinzelungseinrichtungen 12 und die Abzugsförderer 34 unter
einem (in Draufsicht auf die Vorrichtung gesehen) spitzen Winkel
zur Zusammentragrichtung 30 angeordnet sind, kann der jeweils vereinzelte
Falzbogen 10 wiederum ohne eine nennenswerte Umlenkung,
also im Wesentlichen geradlinig, in den Sammelkanal 31 eingeschleust
werden. Anschließend
erfolgt von den Mitnehmern 32 ein Weitertransport der aus
bereits zusammengetragenen Falzbögen 10 gebildeten
Stapels 37 zur Bildung mindestens eines Teils des jeweiligen
Buchblocks in Zusammentragrichtung 30.
-
- 10
- Falzbogen
- 11
- Stapel
- 12
- Vereinzelungseinrichtung
- 13
- Magazin
- 14
- Förderer
- 15
- Anlegewand
- 16
- Fördergurt
- 17
- Standfläche
- 18
- Stützfläche
- 19
- Eckbereich
- 20
- Saugheber
- 21
- Glaseinrichtung
- 22
- Rückhalter
- 23
- Saugnapf
- 24
- Zunge
- 25
- Ausnehmung
- 26
- aufrechte
Kante
- 27
- Seite
- 28
- Anlagefläche
- 29
- Sammeleinrichtung
- 30
- Zusammentragrichtung
- 31
- Sammelkanal
- 32
- Mitnehmer
- 33
- Seite
- 34
- Abzugsförderer
- 35
- Gurtförderer
- 36
- Fördergurt
- 37
- zusammengetragener
Stapel