DE10345287B4 - Werkzeug zum faserfreien Schneiden von Verkleidungen, Belägen oder ähnlichem - Google Patents

Werkzeug zum faserfreien Schneiden von Verkleidungen, Belägen oder ähnlichem Download PDF

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Abstract

Werkzeug zum faserfreien Schneiden von Verkleidungen, Belägen oder ähnlichem, die mit einem textilen Dekor beschichtet sind, mit an aufeinanderzu bewegbaren Haltern (3; 4) eines Ober- und eines Unterteils (1, 2) befestigten Messern (5; 6), dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (5; 6) derart angeordnet sind, dass die einander zugewandten Flächen der Schneidkanten (7; 8) nahezu in einer ortsfesten, parallelen Ebene verlaufen, während ihre einander abgewandten, schrägen Flächen der Schneidkanten, bis auf eine charakteristische Messerstellung, in der sich die schrägen Flächen der Schneidkanten fluchtend in einer Ebene befinden, auf zwei im Abstand veränderlichen, parallelen Ebenen liegen und mindestens die Bewegung des auf der Dekorseite (13) befindlichen Messers (5) im zu schneidenden Material (12) auf weniger als die Materialstärke begrenzt ist, die Eindringtiefe des anderen Messers (6) dagegen die verbleibende Materialstärke überschreitet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Schneiden von Verkleidungen, Belägen oder ähnlichen, mit textilen Belägen versehenen Materialien.
  • Zum Schneiden von Materialien sind in Abhängigkeit von ihrer Festigkeit, ihrer Wanddicke und ihres Schichtaufbaus unterschiedliche Werkzeuge geschaffen worden. Für dünne Materialien bis ca. 0,5 mm werden vorrangig einschneidige Werkzeuge verwendet. Mit ihnen lassen sich Schnitte mit scharfkantigen Rändern realisieren. Ihre Standzeit ist relativ gering, ein häufiges Nachschleifen ist erforderlich, was einer Serienfertigung entgegensteht. Für stärkere Materialien werden auch Schneidwerkzeuge mit Gegenschneide verwendet. Der Schneidwinkel der Gegenschneide beträgt etwa 90°. Zur Erzielung faser- bzw. fesselfreier Ränder ist ein spezifisch bemessener Schnitt alt zwischen beiden Schneiden einzuhalten, wie z. B. in den DE 40 00 537 C2 und DE 198 24 616 C2 ausgeführt. In der DE 198 24 616 C2 wird ein Schneidwerkzeug für textile Beläge im Fahrzeugbau mit bewegbaren Messer und feststehender Matrize beschrieben. In die Matrize des Schneidwerkzeugs ist ein der Kontur des auszuschneidenden Teppichs entsprechender Schnittspalt eingearbeitet, in den ein an einem Halter befestigtes Messer eintaucht und so den Teppich ausschneidet. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass mit diesem nach engen Toleranzen bemessenen Werkzeug faserfreie Schnittränder für verschieden starke und geschichtete Beläge oder Verkleidungen kaum zu erzielen sind, besonders, wenn der Schnitt von der härteren Trägerseite aus erfolgt. Schließlich ist noch eine Vorrichtung zum Schneiden von Kunststoffen gemäß DE 195 13 282 A1 bekannt. Diese besitzt an aufeinanderzu bewegbaren Haltern je ein keilförmiges Schneidmesser, deren dem auszuschneidenden Stück zugewandte Flanken senkrecht zu dem zwischen ihnen befindlichen Kunststoff in genau einer Ebene fluchten und deren schräge Flanken dem auszuschneidenden Stück abgewandt angeordnet sind. Zwischen den senkrechten Flanken sind stempelartige Kerne und Federn eingefügt, die zusammen mit einem Anschlag zwischen den Haltern ein Aufeinandertreffen der Messer und damit ihr Stumpfwerden verhindern. In der Mitte des Kunststoffes verbleibt ein kleiner Restgrat, der durch eine Stoßbewegung auf den einen Kern entfernt werden kann. Diese Vorrichtung ist für Faserstoffe nicht geeignet, wie Versuche gezeigt haben. Außerdem ist sie für geschlossene Konturen konzipiert, zum Schneiden von Einbuchtungen oder Vorsprüngen an Materialien zum Auskleiden nicht einsetzbar.
  • Zweck der Erfindung ist es, faserfreie Schnittränder beim Schneiden insbesondere von Konturen aus Verkleidungen für Fahrzeuge zu gewährleisten und spezifische Schnittspaltbemessungen zu vermeiden.
  • Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Schneiden von Konturen aus Innenraum-Verkleidungen oder Belägen von Fahrzeugen zu schaffen, das faserfreie Schnitte ausführt und ohne spezifische Schnittspaltbemessung auskommt.
  • Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Schneidwerkzeug, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Zweckmäßige Ausführungen sind in den Unteransprüchen fixiert.
  • Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
  • 1 die Prinzipdarstellung des Schneidwerkzeugs im Schnitt
  • 2 die Perspektivdarstellung des Ausführungsbeispiels
  • 3 die Seitenansicht A nach 2
  • Das Werkzeug besteht aus einem Oberteil 1 und einem Unterteil 2, die in nicht dargestellten Führungen aufeinanderzu bewegbar angeordnet sind (1). Beide Teile 1; 2 besitzen an Haltern 3, 4 befestigte Messer 5; 6 mit spitzen Schneidkanten 7; 8, das Oberteil 1 außerdem einen Niederhalter 9 und das Unterteil 2 eine Auflage 10. Die zugewandten Flächen der Messer 5; 6 verlaufen in dicht beieinander liegenden, senkrechten, ortsfesten und parallelen Ebenen. Die abgewandten schrägen Flächen der Messer 5; 6 liegen dagegen bis auf eine charakteristische Messerstellung auf zwei veränderlichen, parallelen Ebenen. In dieser charakteristischen Stellung der Messer 5; 6 – die schrägen Flächen liegen fluchtend in einer Ebene – begegnen sich beide Schneidkanten 7; 8 in der zu schneidenden Verkleidung 12, ohne sich zu berühren. Die Verkleidung 12 ist im Wesentlichen durchschnitten, wobei keines der Messer 5; 6 die andere Seite erreicht. Zur sicheren Abtrennung der verbleibenden Fasern bzw. Fusseln bewegt sich das Messer 6 noch ein wenig weiter. Beide Messer nehmen dann eine Lage ähnlich einer geschlossenen Schere ein, nur dass der Spalt zwischen ihnen erheblich kleiner ist. Das Ergebnis ist somit ein echter Scherschnitt.
  • Die Verkleidung 12 weist einen Schichtaufbau aus einem textilen Dekor 13, einer schaumstoffartigen Trägerschicht 14 und einer härteren Trägerschicht 15 auf. Sie ist während des Schneidens durch den Niederhalter 9 und die Auflage 10 fixiert. Ihr von ihnen (9; 10) aus gesehen hinter den Messern 5; 6 gelegener und dann abgeschnittener Teil stellt den Abfall 16 des Schneidvorganges dar.
  • Die 2 und 3 veranschaulichen eine konkrete Ausführung dieses prinzipiellen Werkzeugaufbaus, die für den Konturenschnitt der Dachverkleidung (Himmel) von Personenkraftwagen bestimmt ist, speziell zum Ausschneiden einer u-förmigen Einkerbung am Rand der Verkleidung. Die Teile sind mit denselben Nummern gekennzeichnet. Das Messer 5 des Oberteils 1 ist als Außenkonturmesser ausgeführt, das Messer 6 des Unterteils 2 als Innenkonturmesser. Für die Bewegungen der Teile 1; 2 und ihre Begrenzung ist eine übliche Stanz- bzw. Schneidvorrichtung erforderlich, in die sie eingespannt sind. Sie ist nicht Gegenstand der Erfindung.
  • Das beschriebene Schneidwerkzeug schneidet die Verkleidung 12 von beiden Seiten 13; 15 ein, ohne dass die Messer 5, 6 bzw. ihre Schneidkanten 7, 8 die jeweils andere Seite durchtrennen. Die Durchtrennung erfolgt nach der sehr nahen Vorbeibewegung der Schneidkanten 7, 8 im Material der Verkleidung 12.
  • Die ausgeführten Schnitte des erfindungsgemäßen Werkzeugs sind faserfrei, die Schnittränder scharfkantig. Eine spezifische Schnittspaltbemessung ist nicht erforderlich. Eine Nachbearbeitung der Schnittränder entfällt.

Claims (3)

  1. Werkzeug zum faserfreien Schneiden von Verkleidungen, Belägen oder ähnlichem, die mit einem textilen Dekor beschichtet sind, mit an aufeinanderzu bewegbaren Haltern (3; 4) eines Ober- und eines Unterteils (1, 2) befestigten Messern (5; 6), dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (5; 6) derart angeordnet sind, dass die einander zugewandten Flächen der Schneidkanten (7; 8) nahezu in einer ortsfesten, parallelen Ebene verlaufen, während ihre einander abgewandten, schrägen Flächen der Schneidkanten, bis auf eine charakteristische Messerstellung, in der sich die schrägen Flächen der Schneidkanten fluchtend in einer Ebene befinden, auf zwei im Abstand veränderlichen, parallelen Ebenen liegen und mindestens die Bewegung des auf der Dekorseite (13) befindlichen Messers (5) im zu schneidenden Material (12) auf weniger als die Materialstärke begrenzt ist, die Eindringtiefe des anderen Messers (6) dagegen die verbleibende Materialstärke überschreitet.
  2. Werkzeug zum faserfreien Schneiden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Messer (5) als Außenkonturmesser an einem Stempel (3) mit Niederhalter (4) ausgeführt ist, während das andere Messer (6) als dazu passendes Innenkonturmesser an einem ortsfesten Halter (4) befestigt ist, der mit einer Auflage (10) für das zu schneidende Material (12) versehen ist, und der Hub des Stempels (3) relativ zum Innenkonturmesser kleiner als die Materialstärke ist.
  3. Werkzeug zum faserfreien Schneiden nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (5; 6) aus Segmenten mit Wellenschliff zusammengesetzt sind.
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