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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Wärmebehandlung
eines laufenden Faserstranges gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
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Bei der Herstellung von scmelzgesponnenen synthetischen
Fasern ist es bekannt, daß die
Fasern während
des Spinnprozesses oder eines Weiterbehandlungsprozesses eine Wärmebehandlung
erhalten, um beispielsweise eine Verstreckung der Fasern oder eine
Relaxation der Faser zu ermöglichen.
Die Fasern, die strangförmig
als Filamentbündel,
Fäden, Spinnkabel
oder Tows mit einer Führungsgeschwindigkeit
geführt
werden, müssen
hierzu auf eine bestimmte Temperatur gebracht werden, die vom Polymertyp
sowie von dein Prozeßschritt
abhängig
ist. Diese Temperaturen können
sowohl unterhalb als auch oberhalb 100 °C liegen. Um während der
Wärmebehandlung
Reibungseffekte an dein Faserstrang zu vermeiden, werden bei der
Faserherstellung bevorzugt Wärmebehandlungen
mittels Dampf durchgeführt.
Ein gattungsgemäßes Verfahren
sowie ein gattungsgemäße Vorrichtung
sind aus der
DE 195 46 784 bekannt.
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Bei dem bekannten Verfahren und der
bekannten Vorrichtung wird der Faserstrang innerhalb einer Behandlungskammer
durch einen unter Druck stehenden Dampf nach dem Kondensationsprinzip erwärmt. Dabei
kondensiert die in dem Dampf gehaltene Flüssigkeit an der kalten Faser
aus und erhitzt diese dabei. Um größere Temperaturen von oberhalb 100 °C zu erreichen,
wird der statische Druck des Dampfes innerhalb der Behandlungskammer
angehoben. Zur Abdichtung der Behandlungskammer wird bei dem bekannten
Verfahren und der bekannten Vorrichtung der Dampf und die Faser
gemeinsam über
eine Injektordüse
durch einen Kammereinlaß in die
Behandlungskammer geführt.
In der Injektordüse wird
der Dampf auf eine Überschallströmungsgeschwindigkeit
beschleunigt. Durch diesen Effekt kann der innerhalb der Behandlungskammer
erzeugte Dampfdruck von dem Umgebungsdruck isoliert werden. Auf
der gegenüberliegenden
Seite der Be handlungskammer wird der Faserstrang und der Dampf durch
eine Auslaßdüse aus der
Behandlungskammer herausgeführt,
durch welcher der Dampf auf eine Überschallströmung gebracht
wird. Ein Teil des ausströmenden
Dampfes wird über
eine Kammer gesammelt und der Einlaßdüse zugeleitet.
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Das bekannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung
besitzen den Nachteil, daß der
Aufbau einer stationären
Dampfphase innerhalb der Behandlungskammer kaum möglich ist,
da der Dampf innerhalb der Behandlungskammer ständig ausgetauscht wird. Dies
führt insbesondere
bei dickeren Fasersträngen
zu einer Unzureichenden Durchwärmung aller
Einzelfaser. Zudem führt
der aus der Auslaßdüse abströmende Dampf
zu einem ständigen
Verlust.
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Auch das aus der
DE 100 28 709 A1 bekannte
Verfahren und bekannte Vorrichtung basieren darauf, daß der Dampf
auf der Auslaßseite
der Behandlungskammer durch eine Düse abgeführt wird, und somit ständige Dampfverluste
auftreten.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß ein
laufender Faserstrang durch eine möglichst stationäre Dampfatmosphäre unter
Druck in einer Behandlungskammer temperiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen nach Anspruch 7 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der
jeweiligen Unteransprüche
definiert.
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Die Erfindung besitzt den Vorteil,
daß trotz des
Durchlaufs des Faserstranges durch die Behandlungskammer keine wesentlichen
Dampfverluste entstehen. Hierzu wird der Dampf durch eine zusätzliche
weitere Injektordüse
auf der Aus laßseite entgegen
der Laufrichtung des Faserstranges unter Druck in die Behandlungskammer
eingeführt.
Der Vorbehalt, daß der
entgegen der Fadenlaufrichtung fließende Dampfstrom eine negative
Auswirkung auf die Fadenführung
und Fadentemperierung hat, traf nicht zu. Im Gegenteil konnte beobachtete
werden, daß eine
Aufspreizung des Faserstranges durch den entgegen der Fadenlaufrichtung
strömenden
Dampf eine hohe Vergleichmäßigung der
Temperierung aller Einzelfasern erreicht wurde.
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Die Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei welchem der Faserstrang durch den Düsenkanal der auslaßseitigen
Injektordüse
entgegen der Strömungsrichtung
der auslaßseitigen
Injektordüse
aus der Behandlungskammer herausgeführt wird, ist besonders geeignet,
um Dampfverluste zu minimieren und um einen höheren Druck in der Behandlungskammer
zu erreichen.
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Insbesondere bei der Einführung des
Dampfes durch eine Überschallströmung durch
die einlaßseitige
Injektordüse
und die auslaßseitige
Injektordüse
können
Drücke
von bis zu 20 bar und mehr in der Behandlungskammer erreicht werden.
Damit lassen sich Temperaturen von oberhalb 200°C bei der Temperierung des Faserstranges
erreichen.
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Die Überschallströmung der
einlaßseitigen Injektordüse und die Überschallströmung der
auslaßseitigen
Injektordüse
können
dabei sowohl auf einem gleichen Wert oder auf unterschiedliche Werte
eingestellt sein. Der Maximalwert der Geschwindigkeit liegt die
vorzugsweise im Bereich von 24.000 bis 39.000 m/min.
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Zur Wärmebehandlung des Faserstranges innerhalb
der Behandlungskanmer wird der Dampf auf ein annähernd konstanten Dampfdruck
gehalten, welcher im Bereich von 1 bis max. 40 bar liegen kann,
um Temperaturen von oberhalb 100 °C
bei der Temperierung des Faserstranges zu erreichen.
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In Abhängigkeit von dem Spinnprozess
und in Abhängigkeit
von dein herzustellenden Fasertyp läßt sich der Faserstrang mit
einer Führungsgeschwindigkeit
durch die Behandlungskammer führen, die
in den Bereich von 100 bis 5.000 m/min. liegt. Dabei werden insbesondere
dicke Faserstränge
wie beispielsweise Spinnkabel mit kleineren Führungsgeschwindigkeiten geführt, um
eine intensive gleichmäßige Temperierung
zu erhalten. Demgegenüber lassen
sich beispielsweise gekräuselte
Fäden mit größeren Geschwindigkeiten
durch die Behandlungskammer führen.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung im
Kammnerauslaß eine
weitere Injektordüse
auf, durch welche der Dampf unter Druck entgegen der Laufrichtung
des Faserstranges in die Behandlungskammer einführbar ist.
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Um dabei höhere Dampfdrücke in der
Behandlungskammer zu erreichen und Dampfverluste zu vermeiden, ist
die Weiterbildung der Vorrichtung besonders bevorzugt verwendet,
bei welcher der Kammerauslaß durch
den Düsenkanal
der auslaßseitigen
Injektordüse
und eine den Düsenkanal
in Laufrichtung des Faserstranges nachgeordneten engeren Austrittskanal
gebildet wird. Somit läßt sich
der Faserstrang durch den Düsenkanal
der auslaßseitigen
Injektordüse
führen.
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Zur Erreichung von Überschallströmmungen in
den Injektordüsen
sind die Düsenkanäle zumindest
einer der Düsen
oder aber auch beider Düsen als
Lavaldüsen
ausgebildet.
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Durch die vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung, bei welcher die Behandlungskammer mit einer Drucksteuereinrichtung
verbunden ist, läßt sich vorteilhaft
der Dampfdruck des Dampfes innerhalb der Behandlungskammer auf einen
vorgegebenen Wert einstellen. Diese Weiterbildung ist besonders vorteilhaft,
um möglichst
eine gleichbleibende Temperierung auf eine vorbestimmte Temperatur
in Engen Grenzen zu erreichen.
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Die Drucksteuereinrichtung wird vorteilhaft durch
einen Druckmesser zum Messen und Anzeigen des Dampfdruckes in der
Behandlungskammer und ein verschließbares Ablaßventil zum wahlweisen Ablassen
einer Teilmenge des Dampfes aus der Behandlungskammer ausgebildet.
Damit ist eine einfache manuelle Handhabung zur Steuerung des Dampfdruckes
innerhalb der Behandlungskammer möglich. Die Drucksteuereinrichtung
läßt sich
jedoch auch durch elektrische Komponenten realisieren, um eine automatisierte
Regelung des Dampfdruckes zu erhalten. Der abgelassene Dampf lässt sich
auch vorteilhaft in das Versorgungssystem zurückspeisen.
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Zur Überwachung der Überschallströme in den
Injektordüsen
ist gemäß einer
weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß den Injektordüsen jeweils
ein Druckmesser zugeordnet ist, durch welche jeweils ein Druck im
Düsenkanal meßbar und
anzeigbar ist. Hierzu ist der Druckmesser unmittelbar im Bereich
der engsten Stelle des Düsenkanals
angeschlossen. Da der Druck innerhalb des Düsenkanals nur von der Geometrie
und von dein Vordruck abhängig
ist, läßt sich
die Abweichung von dem Zustand der Überschallströmung sehr
leicht durch die Kontrolle des Druckes feststellen. Für den Fall,
daß der
Zustand sich verändert,
ist entweder der Vordruck zu Erhöhen
oder der Dampfdruck in der Behandlungskammer abzusenken.
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Zum Einführen des Dampfes sind die Injektordüsen vorteilhaft
an einer gemeinsamen Dampfquelle angeschlossen. Hierbei lassen sich
jedoch zwischen der Dampfquelle und den Injektordüsen jeweils
ein Stellventil anordnen, um die jeweilige Menge und den jeweiligen
Druck vor den Injektordüsen unabhängig voneinander
einzustellen. Damit können die
Injektordüsen
auch im unterschiedlichen Bereich betrieben werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachfolgend
an einigen Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der beigefügten Figuren
näher beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
In 1 ist ein erstes
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Querschnittsansicht schematisch dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Behandlungskammer 1 mit
einem Kammereinlaß 3 und
einem Kammerauslaß 4 auf.
An dein Kammereinlaß 3 ist
eine erste Injektordüse
5 und an dein Kammerauslaß 4 eine
zweite Injektordüse 6 angeordnet.
Die einlaßseitige
Injektordüse
5 besitzt einen Düsenkanal 8.1,
der in die Behandlungskammer 1 mündet. Auf der Eintrittsseite
ist der Düsenkanal 8.1 mit
einer Druckkammer 11.1 verbunden. Die Druckkammer 11.1 ist
rimgförmig
um einen Eintrittskanal 9 ausgebildet. Der Eintrittskanal 9 mündet unmittelbar vor
dem engsten Querschnitt des Düsenkanals 8.1. Der
Eintrittskanal 9 ist in seiner Größe derart bemessen, daß ein Faserstrang 2 ohne
wesentliche Reibung hindurchgeführt
werden kann. Der Eintrittskanal 9 besitzt somit gegenüber dein
engsten Querschnitt des Düsenkanals
einen engeren, im Durchmesser kleineren Offnungsquerschnitt.
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Die Druckkammer 11.1 des
einlaßseitigen
Injektors 5 ist über
ein Stellventil 15.1 mit einer Dampfquelle 1G verbunden.
Durch die Dampfquelle 16 und das Stellventil 15.1 wird
ein Dampf unter einem durch das Stellventil 15.1 bestimmten Druck
in die Druckkammer 11.1 eingeleitet und über den
Düsenkanal 8.1 beschleunigt
in die Behandlungskammer 1 geführt. An dem Düsenkanal 8.1 ist
unmittelbar im engsten Querschnitt oder unmittelbar hinter dem engsten
Querschnitt ein Druckmesser 13.1 angeschlossen. Durch den
Durchmnesser 13.1 läßt sich der
Druck im Düsenkanal 8.1 messen
und anzeigen.
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Auf der Auslaßseite der Behandlungskammer 1 ist
an dem Kammerauslaß 4 die
auslaßseitige Injektordüse G angeordnet.
Die auslaßseitige
Injektordüse
G ist im wesentlichen identisch zu der einlaßseitigen Injektordüse 5 aufgebaut,
so daß der
Düsenkanal 8.2 der
auslaßseitigen
Injektordüse 6 am Kammerauslaß 4 in
die Behandlungskammer 1 mündet.
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Der Düsenkanal 8.2 ist mit
seinem Eintritt an der Dampfkammer 112 angeschlossen. Unmittelbar in
Laufrichtung des Faserstranges 2 dem Düsenkanal 8.2 nachgeordnet
ist ein Austrittskanal 10 ausgebildet, durch welchen der
Faserstrang 4 nach der Wärmebehandlung herausgeführt wird.
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Der Austrittskanal 10 besitzt
einen im Durchmesser kleineren Öffnungsquerschnitt
als der engste Querschnitt des Düsenkanals 8.2.
Der Faserstrang 2 läßt sich
somit im geraden Lauf durch die Behandlungskammer 1 führen, wobei
im Kammerauslaß 4 des
Faserstranges 2 entgegen der Strömungsrichtung der Injektordüse 6 herausgeführt wird.
Die Injektordüse 6 ist
einem Druckmesser 13.2 zugeordnet, durch welchen ein Druck
im Düsenkanal 8.2 meßbar und
anzeigbar ist.
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Die Druckkammer 11.2 der
auslaßseitigen Injektordüse G ist über das
Stellventil 15.2 ebenfalls mit der Dampfquelle 16 gekoppelt.
Der Dampf der Dampfquelle 16 kann somit über das
Stellventil 15.2 zur Druckkammer 11.2 gelangen
und anschließend über den
Düsenkanal 8.2 der
auslaßseitigen
Injektordüse
G in die Behandlungskammer 1 gefördert werden. Die durch die
Injektordüsen 5 und 6 der
Behandlungskammer 1 zugeführten Teilmengen des Dampfes
sind vorzugsweise auf gleiche Werte eingestellt. Es ist jedoch auch
möglich,
durch die Stellventile
15.1 und 15.2 unterschiedliche
Einstellungen der Injektordüsen 5 und
6 vorzunehmnen, so daß die
auf der Einlaßseite
zugeführte
Teilmenge des Dampfes größer oder
kleiner ist als die auf der Auslaßseite der Behandlungskammer
zugeführten
Teilmenge des Dampfes. Innerhalb der Behandlungskammer 1 entsteht
somit eine Dampfatmosphäre.
Um die Dampfatmosphäre
der Behandlungskammer 1 auf einem gegenüber der Umgebung höheren Druck
einstellen zu können,
werden die Teilmengen des Dampfes über die Injektordüsen 5 und 6 durch
jeweils eine Überschallströmung in
die Belandlungskammer 1 gefördert. Dieser Effekt der Überschallströmung führt dazu,
daß eine
Entkopplung zwischen der Dampfatmosphäre in der Behandlungskammer 1 und
der Umgebung eintritt. Wird beispielsweise der Gegendruck am Düsenaustritt
der Injektordüsen 5 oder 6 erhöht, so würde die
Strömung
innerhalb des Düsenkanals bis
zur Stelle des Verdichtungsstoßes
nicht beeinflußt,
so lange die Überschallströmung erhalten bleibt.
Unabhängig
von den Druckverhältnissen
und den Geometrieverhältnissen
der Düsenkanäle kann sich
ein Verdichtungsstoß ausbilden.
Die Veränderung
der Druckverhältnisse
führt dabei
lediglich zur Veränderung
der Position des Verdichtungsstoßes innerhalb des Düsenkanals.
Der Verdichtungsstoß kennzeichnet
dabei den Übergang
zwischen dem Überschall
und dein Unterschall Die vor dein Verdichtungsstoß herrschende
Strömung
bleibt unbeeinflußt.
Durch diese Wirkung der Entkopplung läßt sich die Behandlungskammer 1 gegenüber der
Umgebung abdichten, so daß weder
am Kammereinlaß 3 noch
am Kammerauslaß 4 signifikante
Dampfverluste auftreten.
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Um die Dampfatmosphäre innerhalb
der Behandlungskammer 1 auf ein vorbestimmten Niveau einstellen
zu können,
ist die Behandlungskammer 1 an einer Drucksteuereinrichtung 12 angeschlossen. Die
Drucksteuereinrichtung 12 Wird in diesem Ausführungsbeispiel
durch einen Druckmesser 13.3 und ein Ablaßventil 14 gebildet.
Der Druckmesser 13.3 ermöglicht die Messung und Anzeige
des Dampfdruckes innerhalb der Behandlungskammer 1. Der
Wert des Dampfdruckes korrespondiert dabei mit einer gewünschten
Dampf/Drucktemperatur. So läßt sich
beispielsweise bei einem überhöhten Dampfdruck
durch das Ablaßventil 14 der Druck
innerhalb der Behandlungskammer 1 senken. Für den Fall,
daß ein
zu niedriger Druck innerhalb der Behandlungskammer 1 durch
den Druckmesser 13.3 gemessen wird, wird die Einstellung
der Injektordüsen 5 oder
der Injektordüse 6 oder
beide Injektordüsen 5 und 6 durch
die Stellventile 15.1 und 15.2 verändert. Dabei
läßt sich der
Zustand der Überschallströmung in
den Düsenkanälen 8.1 und 8.2 der
Injektordüsen 5 und 6 durch
die jeweils zugeordneten Druckmessern 13.1 und 13.2 überwachen.
Da der Druck innerhalb der Düsenkanäle 8.1 und 8.2 bei Überschall
nur von der Geometrie und dein Vordruck abhängig ist, läßt sich somit eine Abweichung
vom Zustand der Überschallströmmung auf
einfache Weise feststellen.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird ein Dampf beispielsweise ein Sattdampf oder ein überhitzter
Dampf durch die Injektordüsen 5 und 6 als Teilmengen über den
Kammereinlaß 3 und
den Kammerauslaß 4
in die Behandlungskammer 1 geführt. Der Dampfeintritt ist
durch die mit dein Bezugszeichen 17 versehenen Pfeilen
in 1 gekennzeichnet.
Zur Wärmebehandlung
des Faserstranges 2 wird der Faserstrang 2 auf
der Einlaßseite über den Eintrittskanal 9 und
dem Düsenkanal 8.1 der
Injektordüse 5 des
Kammereinlasses 3 in die Behandlungskammer 1 geführt. Innerhalb
der Behandlungskammer 1 tritt eine Kondensation der in
dem Dampf enthaltenen Flüssigkeit
an den kalten Fasern auf, so daß die
Fasern erhitzt werden. Die Laufrichtung des Faserstrangs 2 ist
mit dein Pfeil 18 bezeigt. Anschließend wird der Faserstrang 2 durch
den Kammerauslaß 4 über den
Düsenkanal 8.2 der
auslaßseitigen
Injektordüse 6 entgegen
dem Dampfstrom und über den
Austrittskanal 10 nach außen geführt. Der Faserstrang 2 wird
mit einer Führungsgeschwindigkeit durch
die Behandlungskammer geführt,
die durch hier nicht dargestellte Pörderwerke außerhalb
der Behandlungskammer eingestellt ist.
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Die in 1 dargestellte
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insbesondere geeignet, um einen Faserstrang auf eine höhere Temperatur
von beispielsweise 200° und
mehr zu erhitzen. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsge mäße Vorrichtung
besitzten dabei insbesondere die Vorteile, daß eine Abdichtung der Behandlungskammer
ohne mechanische Berührung
des Faserstranges und damit ohne eine Beschädigung der einzelnen Fasern erfolgt.
Es besteht dabei keine Gefahr, daß einzelne Faser in Dichtspalten
eingezogen oder verklemmt werden können. Durch das Prinzip der
Kondensation unter Dampfatmosphäre
können
hohe Wärmeübergangskoeffizienten
genutzt werden, um Temperierung von oberhalb 100 °C auszuführen. Die
Temperierung der Faser mittels Dampf besitzt den besonderen Vorteil,
daß der
Faser keine Feuchtigkeit entzogen wird. Desweiteren sind keinerlei
Verschleißerscheinungen
während
der Wärmebehandlung
und der Führung
des Faserstranges zu erwarten.
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In 2 ist
schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Hierbei ist eine einlaßseitige Injektordüse 5 im
Kammereinlaß 3 der
Behandlungskammer 1 angeschlossen. Die einlaßseitige
Injektordüse 5 ist
identisch zu dem zuvor gezeigten Ausführungsbeispiel aufgebaut, so
daß zu
der vorhergehenden Beschreibung Bezug genommen werden kann. Auf
der Auslaßseite
ist in dem Kammerauslaß 4
eine auslaßseitige
Injektordüse 6 ausgebildet.
Hierbei weist die auslaßseitige
Injektordüse 6 mehrere
Düsenkanäle 8.2 auf,
die im dichten Abstand um einen zentrisch angeordneten Austrittskanal 10 angeordnet
sind. Die Düsenkanäle 8.2 sind
mit einer Druckkammer 11.2 gekoppelt, die über ein Stellventil 15.2 mit
einer hier nicht dargestellten Dampfquelle verbunden ist. Dabei
wird ein Dampf über
die Druckkammer 11.2 und die Düsenkanäle 8.2 entgegen der
Laufrichtung des Faserstranges 2 in die Behandlungskammer 1 gefördert. Der
Faserstrang 2 tritt auf der Auslaßseite der Behandlungskammer 1 unmittelbar
durch den Austrittskanal 10 aus, wobei der Austrittskanal 10 auf
die Größe des Faserstranges 2 angepaßt ist.
Auf der Einlaßseite
wird ein weiterer Dampf über
die einlaßseitige
Iniektordüse
5 in die BEhandlungskammer 1 gefördert. Zur Einstellung der
Damufatmosphäre
in der Behandlungskammer 1 ist die Behandlungskammer 1 mit
der Drucksteuereinrichtung 12 verbunden. Die Drucksteuereinrichtung 12 wird
durch das Ablaßventil 14 und
den Drucksensor 13.3 gebildet.
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Die in 2 gezeigte
Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist nur für
niedrige Dampfdrücke
geeignet. Dabei stellt die auf der Auslaßseite auf den Faserstrang
entgegen der Fadenlaufrichtung gerichtete Damufströmung eine
Möglichkeit
dar, den Faserstrang aufzuweiten, um somit eine intensive und gleichmäßige Behandlung
der einzelnen Fasern innerhalb des Faserstranges zu erhalten. Die
Dampfströmung
durch die auslaßseitige
Injektordüse
G kann hierbei sowohl mit Unterschall- oder Überschallströmung in
die Behandlungskammer 1 eingeführt werden. Die Stellventile 15.1 und 15.2,
die den Injektordüsen 5 und 6 zugeordnet
sind, können dabei
an getrennte Dampfquellen oder an eine gemeinsame Dampfquelle angeschlossen
sein.
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Es besteht auch die Möglichkeit,
die einlaßseitige
Injektordüse
5 bei dein in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
durch eine, die im Aufbau der auslaßseitigen Injektordüse G entspricht,
zu ersetzen, so daß der
Eintritt des Faserstranges und der Austritt des Faserstranges unabhängig von
der erzeugten Dampfströmung
erfolgt.
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- 1
- Behandlungskammer
- 2
- Faserstrang
- 3
- Kammereinlaß
- 4
- Kammerauslaß
- 5
- einlaßseitige
Injektordüse
- 6
- auslaßseitige
Injektordüse
- 8.1,
8.2
- Düsenkanal
- 9
- Eintrittskanal
- 10
- Austrittskanal
- 11.1,
11.2
- Druckkammer
- 12.
- Drucksteuereinrichtung
- 13.1,
13.2, 13.3
- Druckmesser
- 14
- Ablaßventil
- 15.1,
15.2
- Stellventil
- 16
- Dampfquelle
- 17
- Dampfstrom
- 18
- Laufrichtung