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Die
Erfindung betrifft ein Schloss mit einer Drehfalle und einer Sperrklinke
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
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Aus
dem Stand der Technik sind Schlösser insbesondere
für Kraftfahrzeuge
seit langem bekannt. So beschreibt beispielsweise die
DE 35 31 484 A1 ein solches
gattungsgemäßes Schloss
für Kraftfahrzeuge.
Dort wirkt in bekannter Weise eine Drehfalle im Zuge des Schließvorganges
des Schlosses mit einem Schließbügel zusammen,
wobei die Drehfalle im Verschlusszustand des Schlosses von einer
Sperrklinke in Öffnungsrichtung
drehgesichert ist. Darüber
hinaus ist der Drehfalle um deren Achse angeordnet ein Hebelteil
zugeordnet, welches von einer Schenkelfeder federkraftbelastet ist.
Dieses Hebelteil drückt
im Verschlusszustand den Schließbügel gegen
eine Flanke des Drehfallenmauls, um gegebenenfalls auftretende Klappergeräusche zu
unterdrücken.
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Aus
der
DE 196 39 051
A1 ist ein derartiges Schloss bekannt, bei welchem das
Druckteil auf derselben Drehachse wie die Drehfalle gelagert ist.
Das Aussteuern des Druckteils erfolgt aufgrund von Mitschleppen
durch die Drehfalle, die gegen einen Anschlag des Druckteils tritt.
Eine vergleichbare Lösung ist
auch aus der
EP 0 952
288 A1 bekannt, wobei zwar das Druckteil und die Drehfalle
auf unterschiedlichen Drehachsen gelagert sind, jedoch das Aussteuern
des Druckteils auch mittelbar, hier vermittels der Sperrklinke,
erfolgt.
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Ausgehend
von dem Stand der Technik gemäß der
DE 196 39 051 A1 stellt
sich die Erfindung die Aufgabe, ein Schloss mit Drehfalle wie eingangs vorausgesetzt,
anzugeben, dass vorteilhaft ausgebildet ist.
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Diese
Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst. Nicht nur sind das Druckteil
und die Drehfalle um gesonderte Drehachsen gelagert vorgesehen,
sondern erfolgt das Aussteuern des Druckteils auch mittels eines
Druckteilhebels, der gegen einen Steuernocken des Druckteils tritt.
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Zufolge
derartiger Ausgestaltung ist ein Schloss mit einer Drehfalle für ein Kraftfahrzeug,
so beispielsweise für
eine Rückenlehne
des Kraftfahrzeugs geschaffen, welches zur Vermeidung oder auch
Unterdrückung
von Klappergeräuschen
ein drehgelagertes und federkraftbeaufschlagtes Druckteil ausbildendes
Klemmteil für
einen Schließbügel aufweist,
wobei das Druckteil zwecks Aufhebung des Verschlusszustandes des
Schlosses aktiv und willensbetont aussteuerbar ist, um im Zuge des Öffnungsvorganges
die von dem Druckteil auf den Schließbügel ausgeübte Klemmwirkung innerhalb des
Fallenmauls der Drehfalle aufzuheben oder zumindest so zu mindern,
dass die Klemmkraft dem Öffnen
des Schlosses nicht im Wege steht. Darüber hinaus ist das aktive willensbetonte
Aussteuern des Druckteiles in vorteilhafter Weise eine zeitlich
versetzt erfolgte Auslösung.
Das heißt,
dass im Zuge des Öffnungsvorganges
die von dem Druckteil auf den Schließbügel ausgeübte Klemmwirkung noch vor der
Drehverschwenkung der durch die Sperrklinke drehgesicherten Drehfalle
erfolgt. Erst nach dieser zeitlich versetzt erfolgten Auslösung des
Druckteiles gibt im Zuge des Öffnungsvorganges
die Sperrklinke in bekannter Weise die Drehfalle und den in deren Fallenmaul
einliegenden Schließbügel frei.
Bevorzugt ist das Druckteil hebelbetätigt aus der Zusammenwirkungsstellung
mit dem Schließbügel aussteuerbar,
wobei das Druckteil als Klemmteil ausgebildet ist. Vorteilhaft ist
auch, dass das exzentrisch zu der Drehfalle an dem Gehäuse angeordnetes
Klemmteil zufolge einer Keilwirkung mit dem Schließbügel zusammenwirkt.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Druckteil in der Zusammenwirkungsstellung
federkraftbelastet ist. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen,
dass mit dem Aussteuern des Druckteils aus der Zusammenwirkungsstellung
mit dem Schließbügel zugleich
auch die Sperrklinke aus ihrer Sperr stellung gesteuert wird, wobei
in vorteilhafter Weise die Aussteuerung des Druckteils und der Sperrklinke über denselben
Hebel erfolgt. Hierbei ist der Hebel Teil eines Hebelgestänges, welches
einen Handhebel und einen Druckteil-Hebel aufweist. Über dieses
Hebelgestänge
erfolgt die eingangs erwähnte
zeitlich versetzt erfolgte Auslösung
des Druckteiles. Weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass die Sperrklinke
auf einer der Drehfalle abgewandten Seite eine Eingriffsöffnung aufweist,
in welche der Hebel oder ein Teil des Hebelgestän ges zur Betätigung der
Sperrklinke eingreift. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Sperrklinke
mittels des Hebels oder eines Teils des Hebelgestänges, gegebenenfalls
ergänzend
zu einer Federbeaufschlagung der Sperrklinke auch in die Sperrstellung
steuerbar ist. Dies ist insbesondere bei einer gegebenenfalls auftretenden
Funktionsstörung vorteilhaft,
da die Sperrklinke über
das Hebelgestänge
unmittelbar ansteuerbar ist. Darüber
hinaus ist vorgesehen, dass der Druckteil-Hebel eine Langlochlagerung
aufweist, wobei das Langloch abgewinkelt verläuft. Bevorzugt ist der Druckteil-Hebel
auf der Sperrklinke gelagert.
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Nachstehend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
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1 eine
Ansicht eines ohne Schlossgehäuse
dargestellten Drehfallenschlosses mit in der Verschlussstellung
von einem Fallenmaul der Drehfalle eingefangenem Schliessbügel, wobei
letzterer klapperfrei von einem exzentrisch angeordneten Druckteil
tangential druckbeaufschlagt ist;
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2 eine
Folgedarstellung gemäß 1 betreffend
eine Zwischenstellung, wobei das drehgelagerte Druckteil über ein
Hebelgestänge
drehverlagert ist, wobei der Schliessbügel geringfügig tangential flankiert wird
und die Sperrklinke freigegeben ist;
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3 eine
Folgedarstellung gemäß der Darstellung
in 2, wobei nach dem Aussteuern des Druckteiles über das
Hebelgestänge
die Sperrklinke im Zuge des Öffnungsvorganges
ausgesteuert ist, um die Drehfalle in Öffnungsrichtung freizugeben
und die Sperrklinke die Öffnungsblockierung
von dem Druckteil übernommen
hat und
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4 eine
Darstellung des Drehfallenschlosses die zeigt, dass über das
Hebelgestänge bei
einer gegebenenfalls auftretenden Schliessstörung des Drehfallenschlosses
die Sperrklinke in die Verschlussstellung manuell verlagerbar ist.
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Dargestellt
und beschrieben ist zunächst
mit Bezug auf 1 ein Schloss S insbesondere
für eine Rückenlehne
eines Kraftfahrzeuges. Die Festlegung des Schlosses S an die Karosserie
des nicht dargestellten Kraftfahrzeuges erfolgt in bekannter Weise und
ist hier deshalb nicht näher
beschrieben.
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Das
in 1 dargestellte Schloss S besitzt eine um einen
gehäusefesten
Zapfen 2 drehbar angeordnete und in Öffnungsrichtung federkraftbelastete
Drehfalle 1. Diese wirkt in bekannter Weise wie in der
in 1 dargestellten Verschlussstellung mit einer Sperrklinke 3 zusammen.
Letztere ist um einen gehäusefesten
Zapfen 4 drehbar angeordnet und in Verschlussrichtung federkraftbelastet.
Zur Drehsicherung der Drehfalle 1 mittels der Sperrklinke 3 ist vorgesehen,
dass die Drehfalle 1 einen Sperrvorsprung 5 aufweist,
welcher in eine Sperrausnehmung 6 in bekannter Weise eintaucht.
Des Weiteren wirkt in der in 1 dargestellten
Veschlussstellung die Drehfalle 1 in bekannter Weise mit
einem Schliessbügel 7 zusammen.
Dieser ist von einem Fallenmaul 8 der Drehfalle 1 eingefangen.
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Während die
Drehfalle 1 und die Sperrklinke 3 ebenengleich
wirken, ist vorgesehen, dass der Drehfalle 1 ein ebenenversetzt
exzentrisch angeordnetes federkraftbelastetes Druckteil 9 zugeordnet
ist. Dieses ist um einen gehäusefesten
Zapfen 10 drehbeweglich angeordnet, wobei zur Federkraftunterstützung des
Druckteiles 9 eine um den Zapfen 10 angeordnete,
nicht dargestellte, bevorzugt als Schenkelfeder ausgestaltete Feder
herangezogen wird.
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Das
das Druckteil 9 ausbildende Klemmteil K weist einen hakenförmigen Grundriss
auf und ist etwa winkelförmig
ausgestaltet. Letzteres wirkt bei Beta tigung des Schlosses S mit
einem ebenenversetzt ausgerichteten und um den Zapfen 4 drehbar angeordneten
Druckteil-Hebel 11 zusammen. Dieser ist Bestandteil eines
Hebelgestänges 30 ausbildenden
Hebels H, welcher sich aus dem Druckteil-Hebel 11 und einem
Handhebel 12 zusammensetzt. Der Druckteil-Hebel 11 ist
auf der Sperrklinke 3 flächig aufliegend um den Zapfen 4 über ein
Langloch 13 drehbeweglich gelagert. Letzteres dient als
Kulissenführung
und ist abgewinkelt ausgestaltet.
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Der
Druckteil-Hebel 11 ist bezogen auf die Zeichnungen unterhalb
des Langloches 13 angeordnet über einen Gelenkzapfen 14 mit
dem Handhebel 12 drehbeweglich verbunden. Der zu der Sperrklinke 3 ebenengleich
ausgerichtete Handhebel 12 ist wiederum drehbeweglich um
einen gehäusefesten
Zapfen 15 angeordnet.
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In
der 1 ist, wie bereits erwähnt, die Verschlussstellung
des Schlosses S dargestellt. Damit der Schliessbügel 7 innerhalb des
Fallenmauls 8 der Drehfalle 1 einen klapperfreien
Sitz erfährt
bzw. um gegebenenfalls toleranzabhängige Klappergeräusche des
Schliessbügels 7 zu
unterbinden, ist das, das exzentrisch gelagerte Druckteil 9 ausbildende Klemmteil
K vorgesehen. Dabei übt
das Druckteil 9 in der Verschlussstellung mit einer, eine
Außenwandung
ausbildende Anschlagflanke 16 eine Keilwirkung auf den
Schliessbügel 7 aus.
Diese kontinuierlich auf den Schliessbügel 7 einwirkende
Keilkraft erfolgt durch die bereits eingangs erwähnte, nicht dargestellte, dem
Druckteil 9 zugeordnete Schenkelfeder.
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Ist über das
Schloss S die Umlegung der nicht dargestellten Rückenlehne des Kraftfahrzeuges erwünscht, ist
der Handhebel 12 des Hebelgestänges 30 in Drehrichtung
u um den gehäusefesten
Zapfen 15 zu verschwenken. Einhergehend erfährt der über den
Gelenkzapfen 14 mit dem Handhebel 12 drehbeweglich
verbundene Druckteil-Hebel 11 eine drehbeweglich linear
ausgerichtete Verlagerung derart, dass der Druckteil-Hebel 11 mit
seinem abgewinkelten Langloch 13 sich um den gehäusefesten
Zapfen 4 in Richtung des Druckteiles 9 verlagert.
Im Zuge der Verlagerung des Druckteil-Hebels 11 tritt selbiger mit
einem auf das Druckteil 9 zuweisenden Aussteuerungsnocken 17 gegen
einen Steuernocken 18 des Druckteiles 9, wobei
das zu dem Druckteil-Hebel 11 ebenenversetzt angeordnete
Druckteil 9 mit dem senkrecht abragenden Steuernocken 18 in
die Bewegungsbahn des Aussteuerungsnocken 17 des Druckteil-Hebels 11 ragt
(vgl. insbesondere die Darstellung in 2). Bei
weiterer Handhebelbetätigung
wird das durch die Schenkelfeder federkraftbelastete Druckteil 9 um
den Gehäusezapfen 10 in
Drehrichtung v verschwenkt, wonach die von dem Druckteil 9 über dessen
Anschlagflanke 16 tangential auf den Schliessbügel 7 einwirkende
Keilkraft zumindest zum größten Teil
aufgehoben ist. Die Anschlagflanke 16 flankiert hiernach
den Schliessbügel 7 tangential
innerhalb des Fallenmauls 8 der Drehfalle 1 ohne
wesentliche Klemmwirkung.
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Diese
durch das Hebelgestänge 30 auf
das Druckteil 9 ausgeübte
Druckbeaufschlagung ist eine zeitlich versetzt erfolgte Auslösung. Nach
der Drehverlagerung des Druckteils 9 ist im Zuge des Öffnungsvorganges über das
Hebelgestänge 30,
hier insbesondere über
den Handhebel 12, in vorteilhafter Weise die Sperrklinke 3 aussteuerbar
derart, das der Handhebel 12 über eine Steuerbacke 19 mit
einer Nase 20 der Sperrklinke 3 zusammenwirkt.
Die Nase 20 der Sperrklinke 3 ist am Randbereich
einer randoffenen Eingriffsöffnung 21 der
Sperrklinke 3 angeordnet, wobei die Nase 20 in
die Eingriffsöffnung 21 weisend
hineinragt. Das dem freien Ende des Handhebels 12 gegenüberliegende
andere Ende, an welchem die Steuerbacke 19 angeformt ist,
tritt zum Teil in die Eingriffsöffnung 21 der
Sperrklinke 3 ein. Der mit dem Handhebel 12 drehbar
verbundene Druckteil-Hebel 11 kompensiert die Drehverlagerung
des Handhebels 12 derart, dass selbiger über das
kulissenförmig
ausgestaltete abgewinkelte Langloch 13 um den Zapfen 4 an
dem ausgesteuerten Druckteil 9 vorbeifährt (vgl. insbesondere die
Darstellung in 3). Eine im Zuge der Öffnungsbetäti gung an
den Steuernocken 18 des Druckteils 9 herangeführte Sperrmasse 3' der Sperrklinke 3 übernimmt
nach diesem Ausschwenken des Druckteil-Hebels 11 die weitere
Abstützung
des Druckteils 9, so dass dieses auch bei der überlagerten
Drehfallenfreigabe in einer den Schliessbügel 7 unbeeinflussten
Stellung verharrt. Im Zuge der weiteren Verschwenkung des Handhebels 12 wird
die Sperrklinke 3 um den gehäusefesten Zapfen 4 gegen
die Federkraft in Öffnungsrichtung
w drehbeweglich verschwenkt, um die Drehfalle 1 und den
eingefangenen Schliessbügel 7 freizugeben.
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In 4 ist
eine Situation des Schlosses S dargestellt, bei welcher bei gegebenenfalls
auftretenden Funktionsstörungen
des Schlosses S oder auch bei einem Abbruch des Öffnungsvorganges die Sperrklinke 3 ggf.
ohne Federkraftunterstützung
in die mit der Drehfalle 1 zusammenwirkende Sperrstellung
verlagerbar ist. Hierzu ist der Handhebel 12 entgegen der
Drehrichtung u zu verschwenken, damit ein der Steuerbacke 19 gegenüberliegender
Abschnitt 22 eine der Nase 20 gegenüberliegende
Wandung 23 der Eingriffsöffnung 22 beaufschlagen
kann. Dies bewirkt eine Zwangsverlagerung der Sperrklinke 3 entgegen
der Drehrichtung w in die Sperrstellung, um die Drehfalle 1 drehzusichern.
Ist im Zuge des Schliessvorgangs – durch eine wie zuvor beschriebene
Zwangssteuerung oder auch durch übliches
Einwerfen der Drehfalle – die
Drehfalle 1 drehgesichert, klemmt das aufgrund der Dickenverlagerung
von Sperrklinke 3 und Druckteil-Hebel 11 freigegebene,
federbelastete Druckteil 9 den Schliessbügel 7 gegen
die Wandung 8' des
Fallenmauls 8. Hierdurch ist der Schliessbügel 7 klapperfrei
gehaltert.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.