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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Detektion der Ausrichtung
und des Abstands einer Röntgenstrahlquelle
in Bezug auf einen Röntgenbildempfänger.
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Röntgeneinrichtungen
dienen der Durchleuchtung von Körpern
mittels Röntgenstrahlung
in unterschiedlichen Richtungen und mit unterschiedlichen Orientierungen.
Eine Röntgenstrahlquelle
erzeugt einen Röntgenstrahl,
der einen zu untersuchenden Körper
durchläuft
und anschließend
von einem Röntgenbildempfänger aufgenommen
wird. Unterschiedliche räumliche
Orientierungen werden dadurch realisiert, dass die Röntgenstrahlquelle
räumlich
variabel positioniert und ausgerichtet werden kann. Um den Röntgenstrahl
aufnehmen zu können muss
der Röntgenbildempfänger in
einer bestimmten Position relativ zur Röntgenstrahlquelle positioniert sein.
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Durch
die relative Positionierung von Röntgenstrahlquelle und -bildempfänger werden
der Bildausschnitt, die Bildgeometrie und die Qualität einer Röntgenaufnahme
beeinflusst. Fehlpositionierungen können zu Beeinträchtigungen
führen,
die schlimmstenfalls Wiederholungen von misslungenen Röntgenaufnahmen
erforderlich machen können,
was mit erheblichem Aufwand für
das medizinische Personal und mit zusätzlicher Strahlenbelastung
des zu untersuchenden Körpers,
beispielsweise eines Patienten, verbunden ist.
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Eine
möglichst
exakte Relativpositionierung von Röntgenstrahlquelle und -bildempfänger kann z.B.
unter Verwendung eines Lichtvisiers vorgenommen werden. Das Lichtvisier
projiziert von der Röntgenstrahlquelle
aus eine optische Abbildung, z.B. ein Fadenkreuz, die von einer
Bedienperson auf den Röntgenbildempfänger ausgerichtet
werden kann. Die manuelle Ausrichtung bringt zum einen einen erheblichen
Bedienaufwand mit sich, zum anderen gestattet sie lediglich die
exakte Einstellung der Richtung, des Abstands und der Orientierung
zueinander jedoch nur bedingt. Abstand und Orientierung sind für die Bedienperson
anhand einer optischen Projektion nicht ausreichend exakt erkennbar.
Daher werden Lichtvisiere hauptsächlich
zur Ausrichtung der Röntgenstrahlquelle
auf die zu untersuchende Körperregion
eingesetzt.
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Zur
exakteren Detektion der Relativpositionierung ist es stattdessen üblich, Winkel-
und Wegaufnehmern an der Mechanik einer Röntgeneinrichtung zu verwenden.
Zum Beispiel kann die Röntgenstrahlquelle
an einem Deckenstativ horizontal verschiebbar, vertikal verstellbar
und um eine vertikale und horizontale Achse rotierbar befestigt
sein. Ein solches Deckenstativ ermöglicht die vollständig flexible
dreidimensionale Beweglichkeit der Röntgenstrahlquelle. Um die jeweilige
räumliche
Position und Ausrichtung zu detektieren, werden Wegaufnehmer an
den mechanischen Mitteln zur horizontalen Verschiebung und vertikalen
Verstellung angebracht, und Winkelaufnehmer an den Achsen zur horizontalen
und vertikalen Rotation.
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Durch
die Aufnehmer ist die räumliche
Ausrichtung und Lage der Röntgenstrahlquelle
also grundsätzlich
erfassbar, ebenso die des Röntgenbildempfängers. Es
ist jedoch eine Vielzahl von Aufnehmern erforderlich, was die Fehleranfälligkeit
aufgrund der Messtoleranzen erhöht.
Darüber
hinaus unterliegt die Messung Fehlern, die aufgrund des hohen Gewichts
z.B. einer Röntgenstrahlquelle
und der Elastizität
z.B. eines Deckenstativs auftreten, da die Bauelemente sich unter
Last elastisch verformen. Die Verformung selbst kann durch die Weg- und Winkelaufnehmer
jedoch nicht erfasst werden.
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Aus
der
DE 196 11 705 ist
es bekannt, anstelle einer indirekten Erfassung durch Weg- und Winkelaufnehmer
eine direkte Erfassung von Aufrichtung und Lage, also eine Erfassung
des Ist-Zustands, vorzusehen. Dazu werden an der Röntgenstrahl quelle
und am Röntgenbildempfänger Messmittel
angebracht, die die Erfassung der jeweiligen räumlichen Position ermöglichen.
Unter Verwendung der Raumkoordinaten kann dann die relative räumliche
Position ermittelt werden. Der indirekte Charakter der Ermittlung
der Relativposition über
die vorherige Ermittlung der jeweiligen Raumposition erhöht die Fehleranfälligkeit.
Außerdem
sind die Messmittel zur Ermittlung der jeweiligen Raumposition insofern aufwendig,
als zur Ermittlung der jeweiligen Ausrichtung die Raumkoordinaten
von jeweils drei Punkten einer Vorrichtung ermittelt werden müssen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst zuverlässige und
unaufwendig realisierbare Vorrichtung zur Ermittlung der Relativposition
einer Röntgenstrahlquelle
und eines Röntgenbildempfängers anzugeben.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Detektion
der Ausrichtung und des Abstands einer Röntgenstrahlquelle in Bezug
auf einen Röntgenbildempfänger anzugeben,
die einen Projektor aufweist, der in einer vorbestimmten Ausrichtung
und einem vorbestimmten Abstand in Bezug auf die Röntgenstrahlquelle
angeordnet und dazu ausgebildet ist, ein vorbestimmtes Muster elektromagnetischer
Wellen zu projizieren, und die einen Detektor aufweist, der dazu
ausgebildet ist, ein von dem Projektor in Richtung auf den Röntgenbildempfänger projiziertes
Muster zu detektieren, und die eine Positions-Erkennungseinrichtung
aufweist, die mit dem Detektor verbunden und derart ausgebildet ist,
dass sie ein Ausgangssignal des Detektors empfangen und in Abhängigkeit
von einem Empfangen des Ausgangssignals ein Positionierungs-Signal erzeugen kann,
welches Information über
die Ausrichtung und den Abstand der Röntgenstrahlquelle in Bezug
auf den Röntgenbildempfänger umfasst.
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Die
Eigenschaften des projizierten Musters, wie Größe, Lage und Verzerrung, ermöglichen
die direkte Ermittlung der Relativposition der Röntgenstrahlquelle in Bezug
auf die jeweilige Projektionsfläche.
Es genügt
daher, das auf eine Projektionsfläche projizierte Muster zu detektieren,
um die Relativposition von Röntgenstrahlquelle
und Röntgenbildempfänger ermitteln
zu können.
Als Projektionsfläche kann
der Röntgenbildempfänger selbst
dienen, es kann jedoch auch eine sonstige Fläche in bekannter Ausrichtung
und bekanntem Abstand zum Röntgenbildempfänger verwendet
werden.
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Die
Vorrichtung weist einen einfachen Aufbau auf, da anstelle zweier
jeweils getrennt arbeitender Sensoren zur Ermittlung von Raumpositionen
lediglich ein Detektor zur Ermittlung der Relativposition erforderlich
ist. Außerdem
basiert der Detektor auf einem einfachen Messprinzip, das anhand
geometrischer Strukturen und unter Verwendung einfachster Methoden
der linearen Algebra realisierbar ist. Nicht zuletzt kann auf zusätzliche
Positionsbestimmungs-Signale, wie z.B. Infrarot- oder Radiofrequenz-Signale, verzichtet
werden, wodurch die Belastung durch zusätzliche Störsignale gering gehalten werden
kann. Statt der genannten Signaltypen kann die Projektion des Musters
z.B. unter Verwendung von sichtbarem Licht oder Röntgenstrahlung
erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Projektor
als optischer Projektor und der Detektor als optischer Detektor
ausgebildet. Die Verwendung optischer Komponenten, die mit sichtbarem
Licht arbeiten, ermöglicht
eine besonders einfache Handhabung der Erfindung für Bedienpersonen.
Zum einen verursacht sichtbares Licht keine unnötige Strahlenbelastung, zum
anderen erleichtert sichtbares Licht die manuelle Handhabung der
Vorrichtung, so weit nicht automatische Abläufe vorgesehen sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
optische Detektor in einer vorbestimmten Ausrichtung und einem vorbestimmten
Abstand in Bezug auf die Röntgenquelle
angeordnet. Er detektiert das durch sichtbares Licht projizierte
Muster in dieser Ausgestaltung indirekt, da das Muster in Richtung
auf den Röntgenbildempfänger projiziert wird
und in gegenläufiger
Richtung detektiert wird. Zum Beispiel kann der optische Detektor
als Kamera ausgeführt
sein, durch die das reflektierte Muster abgetastet wird. Die Anordnung
sowohl des Projektors als auch des Detektors an der Röntgenstrahlquelle vereinfacht
die Vorrichtung insofern, als der Röntgenbildempfänger unverändert belassen
werden kann. Konstruktive und Installationsmaßnahmen werden ausschließlich an
der Röntgenstrahlquelle
erforderlich.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an
der Röntgenstrahlquelle
eine Blende angeordnet, und die Röntgenstrahlquelle bildet in
Verbindung mit der Blende den Projektor. Die Blende kann eigens
für die
gewünschte
Projektion eines Musters angefertigt sein, sie kann jedoch auch eine
dafür geeignete
und an der Röntgenstrahlquelle üblicherweise
ohnehin vorgesehene Tiefenblende sein. Dadurch entfällt der
konstruktive Aufwand für die
Realisierung des Projektors komplett. Andernfalls ist lediglich
eine zusätzliche
Blende erforderlich, die z.B. zusätzlich zur ohnehin vorhandenen
Tiefenblende oder aber anstelle dieser in den Röntgenstrahlengang eingeschoben
wird. Insbesondere muss die Röntgenstrahlquelle
nicht mit zusätzlichen
elektronischen Komponenten, wie einem zusätzlichen optischen Strahler,
versehen werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet
der Röntgenbildempfänger den Detektor.
Dadurch entfallen auf Seiten des Röntgenbildempfängers sämtliche
konstruktive Maßnahmen zur
Realisierung der Erfindung. Stattdessen kann der ohnehin vorhandene
Aufbau innerhalb der Röntgeneinrichtung
unverändert
genutzt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Detektor als Röntgendetektor ausgebildet
und in einer vorbestimmten Ausrichtung und in einem vorbestimmten
Abstand zu dem Röntgenbildempfänger anordenbar.
Dadurch ist es möglich,
unabhängig
von dem vorhandenen Röntgenbildempfänger einen
besonders geeigneten Detektor einzusetzen. Z.B. kann bei Verwendung
eines Röntgenbildempfängers auf
Basis eines Film-Folien-Systems
ein digitaler Detektor verwendet werden, um ein elektronisches Detektor-Ausgangssignal
zur Verfügung
zu haben. Außerdem
kann ein eigens vorgesehener Detektor unabhängig von einem eventuellen Wechsel
des Röntgenbildempfängers verwendet werden,
ohne dass dafür
z.B. eine Neu-Kalibration der
Detektorsignale erforderlich wäre.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Projektor dazu ausgebildet, ein geometrisches Muster zu projizieren.
Ein solches Muster erlaubt die Ermittlung von Abstand und Ausrichtung
auf Basis einfachster Methoden der linearen Algebra. Es genügt, z.B.
Abstände,
Längen
oder Verzerrungen des Musters zu detektieren.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 Röntgeneinrichtung mit Vorrichtung zur
Detektion der Relativposition von Röntgenstrahlquelle und Röntgenbildempfänger,
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2 perspektivische Ansicht
der Vorrichtung samt projiziertem, geometrischem Muster,
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3 Röntgeneinrichtung mit Röntgenstrahlquelle
und Tiefenblende als Projektor und
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4 schematische Darstellung
der Vorrichtung zur Erkennung der Relativposition von Röntgenstrahlquelle
und Bildempfänger.
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In 1 ist eine Röntgeneinrichtung 1 mit
einer Vorrichtung zur Erkennung der Relativposition von Röntgenstrahlquelle 3 und
Röntgenbildempfänger 5 in
Weitansicht dargestellt. Die Röntgenstrahlquelle 3 ist
vertikal erstellbar an einem Deckenstativ 7 befestigt.
Das Deckenstativ 7 ist horizontal verschiebbar in einer
Deckenschiene 9 geführt.
Zusätzlich
zur vertikalen und horizontalen Beweglichkeit kann die Röntgenstrahlquelle 3 um
eine horizontale und eine vertikale Achse rotiert werden, was in
der Abbildung nicht näher
dargestellt ist.
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An
der Röntgenstrahlquelle 3 ist
eine Blende 15 angeordnet, durch die hindurch die Röntgenstrahlung
abgegeben wird. Die Blende 15 ist so gestaltet, dass die
Röntgenstrahlung
im Umfang eines gewünschten
Bildausschnitts in Richtung der Patientenliege 11 verläuft.
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Ein
Röntgenbildempfänger 5 ist
unterhalb der Patientenliege 11 angeordnet. Er befindet
sich in einer Bildempfängerschiene 13,
in der er horizontal verschoben werden kann. Außerdem kann der Röntgenbildempfänger 5 um
eine horizontale Achse nach oben geklappt werden, was in der Abbildung
nicht näher
dargestellt ist.
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Ein
zu untersuchender Patient, der ebenfalls nicht dargestellt ist,
wird so auf der Patientenliege positioniert, dass die Röntgenstrahlung
von der Röntgenstrahlquelle 3 die
zu untersuchende Körperregion durchläuft. Anschließend passiert
sie die röntgendurchsichtbare
Patientenliege 11 und wird durch den Röntgenbildempfänger 5 aufgenommen.
Für den Bildausschnitt
und vor allem die Qualität
des aufgenommenen Bildes ist die exakte Ausrichtung der Röntgenstrahlquelle 3 auf
den Röntgenbildempfänger 5 sowie
ihr Abstand zu diesem von maßgeblicher Bedeutung.
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An
der Blende 15 ist ein optischer Projektor 17 angebracht,
dessen Ausrichtung und Abstand zur Röntgenstrahlquelle 3 durch
die Anbringung fest vorgegeben ist. Rotations- und Verschiebungs-Bewegungen
der Röntgenstrahlquelle 3 vollzieht
der optische Projektor 17 ebenfalls. Er ist so ausgerichtet, dass
sein Projektionsstrahl in etwa auf die gleiche Fläche trifft,
wie die Röntgenstrahlung
der Röntgenstrahlquelle 3.
Der Projektionsstrahl sollte also im wesentlichen in Richtung des
Röntgenbildempfängers 5 verlaufen.
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Ebenfalls
an der Blende 15 angebracht befindet sich ein optischer
Detektor 19. Er ist so beschaffen, dass er sichtbares Licht
derjenigen Wellenlängen,
die vom optischen Projektor 17 projiziert werden, zu detektieren
in der Lage ist. Der optische Projektor 19 ist ebenfalls
in etwa in Richtung des Röntgenstrahls
ausgerichtet. Er kann dadurch sichtbares Licht detektieren, das
der optische Projektor 17 in dieser Richtung abstrahlt
und das aus dieser Richtung reflektiert wird, z.B. durch die Oberfläche des Röntgenbildempfängers 5 oder
der Patientenliege 11.
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Unter
der Voraussetzung dass die Röntgenstrahlquelle 3 ungefähr auf den
Röntgenbildempfänger 5 ausgerichtet
ist, trifft das vom optischen Projektor 17 projizierte
Abbild auf die Patientenliege 11, und zwar oberhalb des
Röntgenbildempfängers 5.
Die dort erzeugte Projektion kann vom optischen Detektor 19 detektiert
werden. Dadurch, dass der optische Projektor 17 und der
optische Detektor 19 zueinander versetzt angeordnet sind,
ergibt sich für
die Projektion und für
die Detektion jeweils ein anderer, eigener Strahlengang. Wird ein
bekanntes geometrisches Muster projiziert, so treten je nach Ausrichtung
des optischen Projektors 17 bei der Projektion auf die
Patientenliege 11 Verzerrungen auf, die aufgrund des anderen
Strahlengangs durch den optischen Detektor 19 detektiert
werden können.
Wird z.B. ein quadratisches Muster projiziert, so treten bei nicht
senkrechter Ausrichtung der Projektionsfläche Verzerrungen auf, die daran
feststellbar sind, dass die Projektion des Quadrats keine rechten
Winkel mehr aufweist. Derartige Verzerrungen des projizierten und wieder
detektierten geometrischen Musters können dazu verwendet werden,
die Ausrichtung des optischen Projektors 17 zur Patientenliege 11 zu
ermitteln. Wegen der festen Anbringung des optischen Projektors 17 an
der Röntgenstrahlquelle 3 kann
damit direkt auf deren Ausrichtung zurückgeschlossen werden.
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Je
nach Abstand des optischen Projektors 17 zur Patientenliege 11 treten
außerdem
Veränderungen
typischer Abstände
und Längen
des projizierten geometrischen Musters auf, die ebenfalls durch
den optischen Detektor 19 detektiert werden können. Daraus
kann direkt auf den Abstand der Röntgenstrahlquelle 3 zurückgeschlossen
werden.
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In 2 ist eine perspektivische
Ansicht eines Teils der vorangegangenen Figur dargestellt. Die Am
Deckenstativ 7 angebrachte Röntgenstrahlquelle 3 gibt über eine
Blende 15 Röntgenstrahlung
in Richtung der Patientenliege 11 ab. Unterhalb der röntgendurchsichtbaren
Patientenliege 11 ist der Röntgenbildempfänger 5 in
der Bildempfängerschiene 13 angeordnet.
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Durch
den optischen Projektor 17 wird ein geometrisches Muster 21 auf
die Patientenliege 11 projiziert. Der Strahlengang des
optischen Projektors 17 ist gestrichelt angedeutet. Die
Projektion des Musters 21 auf der Patientenliege wird durch
den optischen Detektor 19 detektiert. Dessen Detektionswinkel
ist ebenfalls durch gestrichelte Linien angedeutet.
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3 ist eine Röntgeneinrichtung 1 in
Seitenansicht dargestellt. Sie umfasst eine Röntgenstrahlquelle 3,
die über
ein Deckenstativ 7 vertikal verstellbar ist. Das Deckenstativ 7 ist
horizontal verschiebbar in einer Deckenschiene 9 aufgehängt. Über eine
Blende 15 gibt die Röntgenstrahlquelle 3 Röntgenstrahlung
in Richtung der Patientenliege 11 ab. Der Röntgenstrahlungsgang
ist durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Die
Patientenliege 11 ist röntgendurchsichtbar
und unter ihr ist ein Röntgenbildempfänger 5 angeordnet,
der in einer Bildempfängerschiene 13 horizontal
verschiebbar ist. Weitere Mög lichkeiten
zur Verschiebung oder Rotation des Röntgenbildempfängers 5 sowie
der Röntgenstrahlquelle 3 sind
vorgesehen, der Übersichtlichkeit
halber jedoch in der Abbildung nicht dargestellt.
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Ein
zu untersuchender Patient, der ebenfalls nicht in der Abbildung
dargestellt ist, wird auf der Patientenliege 11 so positioniert,
dass seine zu untersuchende Körperregion
von der Röntgenstrahlung durchlaufen
wird. Die Röntgenstrahlquelle 3 und
der Röntgenbildempfänger 5 müssen so
zueinander ausgerichtet sein, dass die Röntgenstrahlung nach Durchlaufen
der zu untersuchenden Körperregion auf
den Röntgenbildempfänger 5 auftrifft.
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Um
den Abstand und die Ausrichtung der Röntgenstrahlquelle 3 in
Bezug auf den Röntgenbildempfänger 5 ermitteln
zu können,
projiziert die Röntgenstrahlquelle 3 ein
durch die Blende 15 vorgegebenes bekanntes röntgensichtbares
Muster auf den Röntgenbildempfänger 5.
Der Röntgenbildempfänger 5 detektiert
eine Projektion dieses Musters, deren Verzerrungen auf die Ausrichtung
und deren Abmessungen auf den Abstand zwischen Röntgenstrahlquelle 3 und
Röntgenbildempfänger 5 schließen lassen.
Das projizierte Muster kann dabei durch die ohnehin in der Röntgeneinrichtung 1 verwendete
Blende 15 vorgegeben sein. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Muster durch eine eigens dafür vorgesehene Blende, die zusätzlich zur
Blende 15 oder anstelle von dieser in den Strahlengang
geschoben wird, erzeugt werden.
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In 4 ist die Vorrichtung zur
Ermittlung von Ausrichtung und Abstand zwischen Röntgenstrahlquelle 3 und
Röntgenbildempfänger 5 schematisch
dargestellt. Die Vorrichtung arbeitet auf Basis einer Röntgen-Projektion,
die unter Verwendung der standardmäßigen Blende 15 der
Röntgeneinrichtung erzeugt
wird. Der Strahlengang der Röntgenstrahlung
ist in der Abbildung mit gestrichelten Linien angedeutet. Er trifft
auf den Röntgenbildempfänger 5 und
nach Durchlaufen desselben auf den Röntgendetektor 29.
Die Erzeugung von Röntgenstrahlung sowie
die Position des Röntgenbildempfängers 5 und der
Röntgenstrahlquelle 3 wird
durch eine Steuerungseinrichtung 23 gesteuert.
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Das
Ausgangssignal des Röntgenbildempfängers 5 wird
von einer Bildverarbeitungseinrichtung 25 empfangen. Diese
erzeugt in Abhängigkeit
von dem Ausgangssignal, das insofern als Rohbilddaten aufzufassen
ist, zweidimensionale Bilddaten, die die Röntgenprojektion auf dem Röntgenbildempfänger 5 repräsentieren.
Die zweidimensionalen Bilddaten werden als Ausgangssignal abgegeben
und von der Positionierungs-Erkennungseinrichtung 27 empfangen.
Die Positionierungs-Erkennungseinrichtung 27 erzeugt
aus den zweidimensionalen Bilddaten ein Signal, das Information über die
Ausrichtung und den Abstand zwischen der Röntgenstrahlquelle 3 und dem
Röntgenbildempfänger 5 umfasst.
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Zur
Ermittlung dieser Information vergleicht sie das bekannte Muster,
das durch die Verwendung der Blende 15 projiziert wird,
mit dessen zweidimensionaler Projektion auf dem Röntgenbildempfänger 5.
Verzerrungen der Projektion geben dabei Rückschluss auf die Ausrichtung,
typische Abmessungen der Projektion geben Rückschluss auf den Abstand. Das
bekannte projizierte Muster ist zu diesem Zweck in der Positionierungs-Erkennungseinrichtung 27 abgelegt
oder für
diese in einem nicht dargestellten Speicher zugreifbar.
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In
der dargestellten Ausführungsform
ist ein zusätzlicher
Röntgendetektor 28 vorgesehen,
durch den weitere Projektions-Bilddaten
erzeugt werden. Er ist so angeordnet, dass eine bekannte Ausrichtung und
ein bekannter Abstand zum Röntgenbildempfänger 5 eingenommen
wird, z.B. indem er auf die Patientenliege 11 aufgelegt
oder in die Bildempfängerschiene 13 anstelle
des Röntgenbildempfängers 5 eingeschoben
wird. Die Verwendung des eigens vorzusehenden Röntgendetektors 29 ermöglicht den Einsatz
der digitalen Vorrichtung z.B. auch bei Röntgeneinrichtungen, die auf
Basis eines analogen Film-Folien-Systems
anstelle eines digitalen Röntgenbildempfängers 5 arbeiten.
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Die
Positionierungs-Erkennungseinrichtung 27 erzeugt ein Ausgangssignal,
das auf einem Anzeigegerät 31 dargestellt
wird. Anhand dieser Darstellung kann eine Bedienperson erkennen,
ob die Ausrichtung und der Abstand zwischen der Röntgenstrahlquelle 3 und
dem Röntgenbildempfänger 5 korrekt
sind, und kann gegebenenfalls manuelle Korrekturen vornehmen. Ein
weiteres Ausgangssignal wird an die Steuerungseinrichtung 23 abgegeben
und kann dazu verwendet werden, die Ausrichtung und den Abstand
automatisch zu korrigieren. Z.B. ist es möglich, die Röntgenstrahlquelle 3 in
Reaktion auf ein manuelles Verschieben des Röntgenbildempfängers 5 automatisch
nachzuführen.
Außerdem
kann die Steuerungseinrichtung 23 bei nicht korrekter Relativposition
das Auslösen
von Röntgenaufnahmen unterbinden,
um Röntgenaufnahmen
nicht ausreichender Qualität
und damit eine unnötige
Strahlenbelastung für
den Patienten zu vermeiden.
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Der
Einsatz der Vorrichtung zur Erkennung der Relativposition ist darüber hinaus
auch bei Verwendung konventioneller Film-Folien-Systeme und Speicherfolien möglich, indem
das geometrische Muster durch Röntgenstrahlung
auf diese projiziert wird und dessen Projektion auf dem Film oder
der Folie unter Verwendung eines Scanners erfasst wird.
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Die
Vorrichtung zur Ermittlung der Relativposition kann auch dazu verwendet
werden, um bei Röntgenaufnahmen
eine Ermittlung der Relativposition zeitgleich durchzuführen, ohne
dabei eine korrekte Relativposition zwischen Röntgenstrahlquelle 3 und
Röntgenbildempfänger 5 einzuhalten.
Stattdessen werden Verzerrungen oder geometrische Abweichungen aus
der Röntgenaufnahme
gegebenenfalls im Nachhinein anhand der Informationen kompensiert,
die während
der Erzeugung der Röntgenaufnahme
durch die Ermittlung der Relativposition gewonnen wurden.
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Diese
Möglichkeit,
die Vorrichtung zur Ermittlung der Relativposition zu nutzen, besteht
ausschließlich
dann, wenn diese auf Basis einer Röntgenstrahl-Projektion arbeitet.
Im Gegensatz dazu kann die Ermittlung der Relativposition auf Basis
einer optischen Projektion nicht erfolgen, wenn z.B. ein Patient
im Projektionsgang befindlich ist und die Projektion behindert.
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In
der vorangehend beschriebenen Ausführungsform wurde die Vorrichtung
zur Ermittlung der Relativposition zwischen Röntgenstrahlquelle 3 und Röntgenbildempfänger 5 so
beschrieben, dass ein Muster 21 von der Röntgenstrahlquelle 3 aus
in Richtung des Röntgenbildempfängers 5 projiziert
wird. Die beschriebene Funktionsweise ist jedoch auch dann realisierbar,
wenn das Muster 21 umgekehrt vom Röntgenbildempfänger 5 in
Richtung der Röntgenstrahlquelle 3 projiziert
wird, wenn also der Projektor nicht an der Röntgenstrahlquelle 3,
sondern am Röntgenbildempfänger 5 angeordnet
ist.