DE10341437B4 - Bohrgerät mit Gestängemagazin und Gestängemanipuliervorrichtung - Google Patents
Bohrgerät mit Gestängemagazin und Gestängemanipuliervorrichtung Download PDFInfo
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät mit an einer Bohrlafette längsverfahrbaren Bohrantrieben einem parallel zur Bohrlafette angeordneten, rotierbaren und in die Bohrachse einschwenkbaren Trommelmagazin zur Aufnahme von getrennt gelagerten Innenrohren und Außenrohren sowie einer die ineinander steckenden Innen- und Außenrohre vom Trommelmagazin zur Bohrachse verbringenden Klemmeinrichtung und einem die Innenrohre manipulierenden Greifer. Die Erfindung betrifft außerdem ein Bohrgerät mit an einer Bohrlafette längsverfahrbaren Bohrantrieben einem parallel zur Bohrlafette angeordneten kastenförmigen Rohrmagazin zur Aufnahme von getrennt zu lagernden Innen- und Außenrohren und einer Klemmvorrichtung zum Verbringen der ineinander gesteckten Innen- und Außenrohre aus dem Rohrmagazin in die Bohrachse.
- Bekannt sind Bohrgeräte, bei denen mit einem Innenrohr und einem Außenrohr das sogenannte Doppelkopfverfahren durchgeführt werden kann. Bei der Herstellung von Verankerungen ist es dabei übliche Bohrpraxis, beim Abbohren zumeist mit einem Doppelgestängeschuss zu arbeiten, beim Gestängeausbau jedoch zuerst den Innenrohrstrang zu ziehen und im Magazin zu lagern wird und danach erst der Außenrohrstrang. Dieses Verfahren bietet erhebliche Vorteile beispielsweise beim Bohren in sogenannten Überlagerungsböden bzw. in Böden, in welchen die Gefahr besteht, dass das Bohrloch zusammenfällt, da hier das Außenrohr die Bohrlochwandung stabilisiert. So können nach dem Zurückziehen des Innenrohres die erforderlichen Einbauten in Form von Zuggliedern oder Bewehrungen gefahrlos im Schutz des Außenrohres montiert werden. Weiterhin bietet das Doppelkopfbohren Vorteile beim Bohren unterhalb des Grundwasserpegels, da durch die besondere Anordnung der sogenannten Doppelbohrkopfanlage der Ringraum zwischen den beiden Gestängen beeinflusst und damit den unzulässigen Setzungen vorgebeugt werden kann, welche durch den Bodenaustrag bei der Bohrspülung ansonsten entstehen können. Das Arbeiten an Bohrgeräten mit solchen Doppelkopfbohranlagen und den zugehörigen Gestängepaarungen ist nicht nur durch das hohe Gewicht der Innen- und Außenrohre sehr schwierig, sondern durch die erforderlichen Verschraub- und Lösevorgänge komplex und auch unfallträchtig. Deshalb zielen viele bekannte Vorrichtungen und Erfindungen auf die Verbesserung dieser Situation und die Entlastung der Bedienungsmannschaft durch mechanisierte und automatisierte Handhabungsvorrichtungen ab. Wenn diese Vorrichtungen und auch die Ablage der Bohrrohre am Bohrgerät angebracht sind, wird im Allgemeinen der Begriff des Gestängemagazins dafür verwendet. Zur Handhabung von Einfachgestängen als auch von Doppelgestängen sind verschiedene Magazinlösungen bekannt, wobei sämtliche Ausführungen zeigen, dass der Aufwand zur mechanisierten oder automatisierten Handhabung von Doppelgestängen um ein Vielfaches höher als beim Einfachgestänge ist. Dies liegt vor allem daran, dass zum kombinierten Abbohren der Doppelschüsse die Außen- und Innenrohre ineinander gefügt werden müssen, bevor sie mit den Bohrantrieben und dem vorher abgebohrten Doppelgestänge verbunden werden können.
- Bezüglich der sogenannten Gestängemagazine zieht die
EP 0 565 502 A1 für das Doppelkopfbohren eine Lösung an, mit der das vorher von Hand komplettierte Doppelgestänge aus dem kastenförmigen Magazin über entsprechende Greifer in die Bohrachse geschwenkt bzw. verfahren wird. Beim Ziehen der Außen- und Innenrohre entfällt die manuelle Arbeit, weil die einzelnen Rohre über die beschriebene Greifereinrichtung in das Magazin getrennt zurück befördert werden. Hierbei werden die Innenrohre und die Außenrohre im kastenförmigen Magazin getrennt gelagert und vor dem neuen Einsatz über eine manuelle Umlagerung wieder zusammengefügt, sodass nur eine teilweise Entlastung der Bedienungsmannschaft mit diesem bekannten Magazin erreichbar ist. Aufgrund der notwendigen manuellen Umlagerung ist darüber hinaus die Länge der zum Einsatz zu bringenden Innen- und Außenrohre eingeschränkt. - In der
DE 299 03 909 U1 ist ein Bohrgerät beschrieben, bei dem zwei Magazine rechts und links der Bohrlafette angeordnet sind, einmal für die Innenrohre und einmal für die Außenrohre. Jedem dieser beiden Magazine sind eigene Greifer zugeordnet, mit denen aufgrund der vorgegebenen Stellwege die Innen- und Außenrohre zusammengefügt werden können. Der Nachteil dieser bekannten Lösung ist das große Gewicht und der Platzbedarf für die beiden Magazine, die in vielen Fällen die kinematisch erforderlichen Bewegungsmöglichkeiten der Bohrlafette einschränken. - Ähnliche Nachteile besitzt die Lösung nach der
EP 0 527 460 B1 , wobei hier zwei Trommelmagazine längs zur Lafette übereinander angeordnet sind. Beide Trommelmagazine sind rotierbar und aus der Vorratslage in die Bohrachse einschwenkbar und jedem ist wiederum ein Greifer zugeordnet, über den Innen- und Außenrohre in die Bohrachse verbracht werden können. Das untere Magazin ist zur Aufnahme sämtlicher Außenrohre, das obere zur Aufnahme sämtlicher Innenrohre vorgesehen. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass nur sehr kurze Rohre zum Einsatz kommen können, wobei aufgrund des hohen Gewichtes beider Trommelmagazine eine ungünstige statische Belastung des gesamten Bohrgerätes eintritt. - Gegenstand der
EP 0 379 187 A1 ist ein kreissektorförmiges und fest mit der Lafette verbundenes Magazin für die Innen- und Außenrohre. In der Verlängerung des Teilkreises dieses Magazins befindet sich der Achsmittelpunkt der Bohrachse. Das Entnehmen aus dem Magazin und das Beladen des Magazins erfolgt durch einen Doppelgreifer, der auf dem Flugkreis der zirkular gelagerten Gestänge rotierbar ist und der einen Längshub ausführen kann, um die Rohre in die Halterungen im Magazin einzuführen. Wird bei diesem Magazin zunächst der Innenbohrstrang gezogen und in den Magazinpositionen abgelegt, muss beim späteren Ausbauen der Außenrohre das zugehörige Innenrohr zuerst wieder in die Bohrachse eingeschwenkt und mit einem feststehenden Teil der Doppelkopfbohranlage verbunden werden. Anschließend wird das Außenrohr über das Innengestänge gezogen und beide Gestänge werden simultan in die entsprechende Magazinposition gelegt. Dadurch entsteht ein vergleichsweise hoher Zeitaufwand beim Gestängeausbau. Nachteilig ist weiterhin, dass die Magazinpositionen nur in einer festgelegten Reihenfolge be- und entladen werden können. Nachteilig ist diese Vorrichtung auch dann, wenn statt der beschriebenen Verfahrensweise die später zurückgewonnenen Außenrohre über die Innenrohre von Hand geschoben werden, um die beschriebene, umständliche maschinelle Verfahrensweise überflüssig zu machen. Hier treten wieder zusätzliche Gefahren für die Bohrmannschaft auf. - Der
EP 0 860 582 B1 ist eine Vorrichtung zu entnehmen, mit der die Handhabung von Doppelgestängen dadurch gelöst wird, dass beim vorgesehenen, feststehenden, nicht einschwenkbaren Trommelmagazin mit radial hintereinander angeordneten Plätzen für die Innen- und die Außenrohre der Beladungsvorgang mit Hilfe einer oberhalb des Magazins und parallel zur Lafette angeordneten Zieh- und Setzvorrichtung erfolgt. Die Zieh- und Setzvorrichtung benötigt einen eigenen zusätzlichen Antriebsmechanismus, sodass sich hierdurch ein relativ hohes Zusatzgewicht an der Bohrlafette ergibt. - Nach der
DE 198 10 707 C2 ist eine automatische Handhabung von Doppelgestängen mit einem einschwenkbaren Trommelmagazin möglich, wobei die Innen- und Außenrohre separat auf Position auf demselben Radius gelagert werden und bezüglich des Umlagerns vor dem Abbohren ein feststehender Rollen-Fördermechanismus dafür sorgt, dass das Innenrohr hochgefördert und dann zurück in das rotierende Außenrohr geladen wird. Nachteilig hierbei ist, dass bei nassen und glatten Rohren ein genaues Erfassen und Hochfördern der Innenrohre schwierig werden kann, insbesondere aber das Handhaben von mit Wendeln versehenen Bohrrohren mit diesem bekannten Mechanismus nicht ohne weiteres möglich ist. - Aus der
DE 101 08 696 A1 ist zu entnehmen, dass ein feststehendes Magazin mit kreisabschnittsförmig angeordneten Magazinplätzen mit einem Gestängegreifer kombiniert werden kann, der um eine Achse parallel zur Lafette drehbar und in der Achse verschiebbar angeordnet ist. Der Verschiebeweg ist so groß, dass mit diesem Greifer sowohl die Doppelgestänge entnommen wie auch später wieder getrennt eingefüllt werden können. Gleichzeitig kann dieser Greifer radial verlängert werden, sodass beim Entnehmen und beim wieder Befüllen die notwendigen Korrekturen problemlos auszuführen sind. - Allen diesen bekannten Lösung ist gemeinsam, dass die Antriebsfunktionen bzw. die Bewegung für die Handhabung des Gestänges beim Umlagerungsvorgang unabhängig von den Hauptbewegungsfunktionen der Bohrlafette und des Schlittens für die Bohrantriebe ausgeführt werden. Es sind dementsprechend separate Antriebe und Bewegungsabläufe nötig, wobei bei Kastenmagazinen bisher offensichtlich nur die Umlagerungsvorgänge von Hand möglich sind.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Bohrgerät mit einer Manipuliervorrichtung für die Innenrohre zu schaffen, die auch mit Schneckengestängen arbeiten kann und die bei großem Verfahrweg eine günstige Massenverteilung an der Bohrlafette gewährleistet.
- Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Greifer mit den Bohrantrieben direkt oder indirekt verbunden und in eine Gestängeumlagerungsposition und eine ein Vorbeiführen des Greifers am Trommelmagazin sichernde Parkposition schwenkbar ausgebildet ist.
- Bei einer derartigen Ausbildung des Bohrgerätes werden vorteilhaft der oder die Bohrantriebe mit benutzt, um das Innenrohr bei den notwendigen Umlagerungsvorgängen zu bewegen, insbesondere in das Außenrohr einzuführen, um so das notwendige Doppelgestänge vorhalten zu können. Dabei ist es wie bekannt möglich, beim Ziehen des Bohrgestänges die Innenrohre und dann die Außenrohre getrennt zu ziehen, um dann wie beschrieben mit den Bohrantrieben und dem zugeordneten Greifer die Innenrohre aus der Lagerungsposition herauszunehmen und in die Außenrohre einzuführen. Dabei wird der Greifer bei der Umlagerungsarbeit in die Gestängeumlagerungsposition geschwenkt, sodass dann in Bohrpausen eine entsprechende Umlagerung der Innenrohre jeweils einzeln oder auch gruppenweise erfolgt, um dann in die Parkposition zurückgeschwenkt zu werden, die das Abbohren des Bohrgestänges problemlos möglich macht. Der Greifer ist dann in einer Position, wo er mit dem parallel neben der Bohrlafette angeordneten Trommelmagazin nicht kollidieren kann. Vorteilhaft ist, dass die gleiche Greifereinrichtung auch benutzt werden kann, wenn ein Trommelmagazin mit Einfachgestänge zum Einsatz kommt. Mit Hilfe des beschriebenen Greifers können die Magazinpositionen der einzelnen Bohrstangen ausgetauscht werden, beispielsweise um die Abfolge stärker oder weniger stark verschlissener Bohrstangen für den nachfolgenden Bohrvorgang zu ändern. Insgesamt wird damit wenigstens eine Antriebseinheit bzw. eine Antriebsachse mit verhältnismäßig großem Verfahrweg eingespart, wobei ein einfacherer und dadurch robuster Aufbau mit reduzierten Lasten an der Bohrlafette entsteht, was sich bei gegebener Tragfähigkeit des Bohrgerätes vorteilhaft auf die Steigerung der Nutzlast eines Magazins und damit der Bohrtiefe auswirkt. Darüber hinaus können auch Bohrrohre mit Schneckengewinde entsprechend manipuliert werden.
- Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Parkposition oberhalb der Bohrantriebe und in deren Schatten liegend ausgebildet ist. Damit ist sichergestellt, dass unabhängig von der Bewegung des Trommelmagazins und umgekehrt der Bohrantriebe eine Kollision mit dem Greifer nicht auftreten kann. Der Greifer ist im Schatten der Bohrantriebe sicher untergebracht und kann weder beschädigt werden, noch kann er eine Behinderung darstellen.
- Um ein sicheres Einführen des Innenrohres in das Außenrohr, das im Trommelmagazin lagert, sicherzustellen, ist dem Greifer eine jeweils das untere frei hängende Ende eines Innenrohres abstützende Lünette zugeordnet ist. Bei einer Zuordnung einer solchen Lünette kann der Greifer vorteilhaft leicht ausgebildet und einfacher ausgeführt sein, insbesondere braucht er nur einen Teil des Gewichtes des Innenrohres zu tragen und ist nicht durch Bewegungen des Innenrohres gefährdet, das bei einer leichten Ausbildung des Greifers am unteren Ende natürlich in der frei hängenden Position hin- und herschwenken könnte.
- Auch die Lünette wird gemäß der Erfindung von der Stützposition in eine Parkposition und umgekehrt schwenkbar ausgebildet, wozu sie mit einem Schwenkzylinder ausgerüstet ist. Auch die Lünette stellt somit bei der weiteren Arbeit keine Behinderung dar, insbesondere nicht beim Entnehmen des Doppelrohres aus dem Trommelmagazin.
- Da der Abstand zwischen Lünette und Greifer der Länge der Innenrohre entsprechend groß sein kann, über die Lünette aber das Einführen der Innenrohre in die Außenrohre erleichtert und gesichert werden soll, ist es zweckmäßig, die Lünette dem Trommelmagazin und dabei vorzugsweise dem oberen Tragarm der Trommelachse zuzuordnen. Zweckmäßigerweise wird über die weiter vorn beschriebene Schwenkeinrichtung bzw. den Schwenkzylinder die Lünette jeweils so verschwenkt, dass sie mit dem oberen Tragarm der Trommelachse deckungsgleich angeordnet ist und damit eine Behinderung beim Herausnehmen der Doppelrohre aus dem Trommelmagazin nicht darstellen kann.
- Das Einführen des Innenrohres in die Lünette oder andersherum des Innenrohres in das Außenrohr wird dadurch erleichtert, dass die Lünette einen trichterförmigen Einfuhrabschnitt aufweist. Diese Ausbildung der Lünette wirkt sich auch vorteilhaft aus, wenn Rohre mit einem Schneckengewinde zum Einsatz kommen.
- Die Anpassung der Einführöffnung oder der Weite der Lünette wird dadurch erleichtert, dass die Lünette schalenförmig und aus zwei Teilen bestehend ausgeführt ist, deren Abstand zueinander einstellbar ist. Auch diese Einstellung kann über kleine Hydraulikzylinder bewirkt werden oder rein mechanisch, indem eine entsprechende Verschraubung zum Einsatz kommt.
- Die Verwendung von Bohrrohren mit Schneckengewinde ist insbesondere bei einer Ausbildung problemlos möglich, bei der die Länge des zylindrischen Teils der Lünette größer ist als die Wendelsteigung eines mit Schneckengewinde ausgerüsteten Innenrohres. Die Führungs- bzw. Auflagelänge ist dann ausreichend groß um diese besonderen Innenrohre gezielt zu führen und dafür zu sorgen, dass das entsprechende Innenrohr sicher in das Außenrohr eingeschoben werden kann.
- Sowohl das Führen des jeweiligen Innenrohrs wie auch das Einführen in das Außenrohr wird dadurch gesichert, dass nach einer Weiterbildung der zylindrische Teil der Lünette in die Außenrohre einführbar oder mit einem aufstülpbaren Einführtrichter ausgerüstet ist, sodass die Innenrohre quasi insgesamt geführt in die Außenrohre hineingleiten und sich dort auf dem Boden des Trommelmagazins zugeordneten Dorns aufsetzen, sodass sichergestellt ist, dass das obere Ende des Innenrohres immer ausreichend weit über das obere Ende des Außenrohres übersteht.
- Weiter vorn ist darauf hingewiesen worden, dass der Greifer auf einen gesonderten Antrieb und auf sonstige Zusatzteile völlig verzichten kann, weil er mit den Bohrantrieben verbunden ist und von daher über diese bewegt werden kann, um die Innenrohre zu manipulieren. Um das Verschwenken in den Schatten der Bohrantriebe zu ermöglichen und auch andererseits einen möglichst kurzen Verschwenkweg für den Greifer vorzugeben, ist vorgesehen, dass der Greifer auf der dem Trommelmagazin zugewandten Seite der Bohrantriebe angeordnet und mit diesen oder dem Bohrkopfschlitten verbunden ist. Durch die Zuordnung zum Bohrkopfschlitten bzw. den Bohrkopfschlitten ist die Möglichkeit gegeben, den Greifer wirklich über den oberen Bohrantrieb zu Verschwenken, sodass er völlig im Schatten dieser Bohrantriebe in die Parkposition gelangen kann. Andererseits kann er auf kurzem Wege und auch ggf. auf vorgegebenem Wege in die Gestängeumlagerungsposition geschwenkt werden, um das Innenrohr aus dem Trommelmagazin heraus und in das Außenrohr zu verbringen.
- Eine Nachrüstung oder auch Umrüstung eines Bohrgerätes wird dadurch erleichtert, dass nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, dass der Greifer einem auf der Bohrlafette geführten Schlitten zugeordnet ist und dass dieser mit dem Bohrkopfschlitten über ein lösbares Koppelglied verbunden ist. Dieses Koppelglied kann gelöst oder entfernt werden, um den Schlitten mit dem Greifer dann zu entfernen, wenn beispielsweise die Manipulation von Bohrrohren oder gar Innenrohren nicht erforderlich ist, weil ein anderes Bohrverfahren angewendet wird. Andererseits ist eine Zuordnung und damit Nachrüstung problemlos möglich, indem einfach auf die Bohrlafette ein zusätzlicher Schlitten aufgesetzt wird, dem bereits der Greifer zugeordnet ist. Dieser Schlitten wird dann mit dem Bohrkopfschlitten über das Koppelglied verbunden, sodass dann die entsprechende Manipuliervorrichtung zur Verfügung steht.
- Eine Feinjustierung beim Arbeiten mit dem erfindungsgemäßen Greifer ist einfach zu erreichen, wenn das Koppelglied als Stellzylinder ausgebildet ist, weil dann in axialer Richtung der Bohrachse entsprechende Feineinstellungen möglich sind, ohne dass der Greifer als solcher entsprechend ausgerüstet werden müsste.
- Der Greifer ist vorteilhaft nach den geometrischen Erfordernissen der Bohrrohre bzw. des Bohrgestänges ausgelegt. Denkbar ist eine Außenklemmung am Gestängeende genauso wie eine platzsparende Innenklemmung bei Bohrgestängen, die einen Innendurchgang besitzen. Eine besonders zweckmäßige Ausbildung ist die, bei der der Greifer endseitig einen in das Innenrohr einführbaren Innenpacker aufweist, der radial aufweitbar ausgebildet ist. Ein solch radial spreitzbarer Gummibereich beispielsweise, kann im ungespannten Zustand in das Bohrgestängeinnere eingeführt werden, um dann anschließend durch hydraulisches Aufspannen sich so gegen die Rohrinnenwand festzusetzen, dass eine sichere Manipulation des Innenrohres möglich ist. Hierzu ist vorgesehen, dass der Spannmechanismus für den Innenpacker oder für die außen am Innenrohr angreifenden Klemmbacken des Greifers hydraulisch betätigbar ist. Dies ist auch deshalb vorteilhaft, weil an derartigen Bohrgeräten Hydraulikpumpen vorhanden sind, mit denen die entsprechenden Zylinder betätigt werden können.
- Zur radialen Erweiterung des Gummibalges des Innenpackers ist es zweckmäßig, eine in den Innenpacker einführbare und hydraulisch betätigbare Zugstange mit Stützplatte und Widerlager vorzusehen, sodass durch das einfache Ziehen dieser Zugstange der Innenpacker aufgebläht werden kann. Dadurch ebenfalls ein sicherer Reib- und teilweise Formschluss mit der Innenkontur des Gestänges bei ausgezeichneter Schonung eines Innengewindes am Gestänge hergestellt. Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Greifers auch bei anders ausgebildeten Magazinen, beispielsweise Teilkreisen oder Magazinen, bei denen Innen- und Außenrohre nicht auf dem gleichen Kreis angeordnet sind, werden möglich, wenn der Greifer gemäß erfindungsgemäßem Vorschlag einen Tragarm aufweist, der als Hydraulikzylinder ausgebildet oder dem ein Hydraulikzylinder zugeordnet ist, sodass er längenveränderbar ist. Diese Ausbildung des Greifers ist auch dafür zweckmäßig, entsprechende Korrekturen vorzunehmen, wenn leichte Ungenauigkeiten vorhanden sind oder die einzelnen Innenrohre verkantet im Trommelmagazin oder sonstigen Magazin versehentlich angeordnet worden sind.
- Der Greifer kann wie weiter vorne erwähnt um eine Drehachse seitlich verfahren bzw. verschwenkt werden, um sich aus der Umlagerungsposition in die Parkposition oder umgekehrt zu bewegen. Eine zusätzliche seitliche Bewegung wird dadurch vorgegeben, dass der Greifer eine dem Schlitten zugeordnete Drehachse aufweist, die seitlich in Richtung Trommelmagazin verschieblich im Schlitten angeordnet sein kann. Darüber hinaus kann auch der gesamte Schlitten auf einem Führungsbalken rechtwinklig zur Bohrachse verschieblich ausgeführt werden, um solche Bewegungen zu ermöglichen bzw. solche Korrekturen vorzunehmen. Die Vielseitigkeit des Greifers ist beachtlich.
- Nach einer weiteren Ausführungsform ist insbesondere für kastenförmige Magazine eine Lösung vorgegeben, die bisher ohne einen gesonderten Greifer für die Manipulation des Innenrohres auskommen mussten. Hier wird der Einsatz von Handarbeit völlig überflüssig, weil gemäß der Erfindung dem kastenförmigen Rohrmagazin ein Greifer zugeordnet ist, der mit den Bohrantrieben verbunden und in eine Gestängeumlagerungsposition und eine ein Vorbeiführen des Greifers am Rohrmagazin sichernde Parkposition schwenkbar ausgebildet ist. Der Greifer ist dann dabei in der Lage, die bisherige Handarbeit so zu mechanisieren, dass zum Verbringen des Bohrgestänges in die Bohrachse die bisher bekannten Einrichtungen weiter eingesetzt werden können, weil das Innenrohr nur so weit in das Außenrohr eingeführt wird, dass es oben entsprechend weit übersteht und dann von den bisherigen Einrichtungen erfasst und in die Bohrachse verbracht werden kann. Es versteht sich, dass auch bei dieser Ausbildung des Bohrgerätes mit dem kastenförmigen Rohrmagazin die für das Trommelmagazin geltenden Ausführungen des Greifers und auch der Lünette mit verwirklicht werden können, insbesondere ist vorgesehen, dass der Greifer einen Tragarm aufweist, der über einen zugeordneten Hydraulikzylinder verlängerbar ausgebildet ist. Damit können die unterschiedlichen Lagerungspositionen des fest angeordneten kastenförmigen Rohrmagazins von einem und demselben Greifer erreicht werden, um die Innenrohre zu erfassen und in die Außenrohre einzuschieben oder andere Funktionen auszuführen.
- Eine weitere zweckmäßige Ausführung sieht vor, dass der Greifer über Tragarme mit dem Bohrkopfschlitten oder einem eigenen Schlitten verbunden ist, die eine Stellbewegung nach kartesischen Koordinaten vorgebend angeordnet sind. Hierbei sind die linearen zueinander senkrecht stehenden Verstellachsen, also die kartesischen Koordinaten in der seitlichen Ebene von vorn herein festgelegt, sodass der Greifer alle nötigen Positionen erreichen kann, um die Innenrohre zu erfassen und zu handhaben.
- Schließlich ist es von Vorteil, wenn der Schlitten auf einem Führungsbalken rechtwinklig zur Bohrachse verschieblich ausgeführt ist, was weiter vorne schon erwähnt wurde und ebenso wie beim Trommelmagazin zusätzliche Einstellmöglichkeiten vorgibt, die den Betrieb eines entsprechenden Bohrgerätes erleichtern.
- Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Bohrgerät geschaffen ist, das über eine Manipuliervorrichtung verfügt, mit der die Innenrohre unabhängig von der Ausbildung des Rohrmagazins bei getrennter Lagerung von Außen- und Innenrohren im Nachhinein so in die Außenrohre hineingebracht werden können, dass sie anschließend gemeinsam sicher in die Bohrachse zu verbringen sind. Dabei wird auf einen gesonderten Verfahrantrieb für den dafür benötigten Greifer verzichtet, indem der Greifer einfach dem Bohrantrieb bzw. dem Bohrkopfschlitten zugeordnet und mit diesem so verbunden wird, dass eine Nachrüstung oder auch eine Vorabausrüstung problemlos möglich ist. Dieser Verzicht auf einen gesonderten Antrieb hat statische Vorteile, auch deshalb, weil der eigentliche Greifer so einfach und leicht ausgebildet werden kann, weil das untere Ende des vom Greifer erfassten Innenrohres durch eine zusätzliche Lünette geführt ist, die das wieder Einführen oder das Einführen in die Außenrohre erleichtert und auch zusätzlich eine einfache Handhabung des Innenrohres beim Herausziehen aus dem Trommelmagazin bzw. aus dem Rohrmagazin sicherstellt. Damit ist die geforderte günstige Massenverteilung an der Bohrlafette gesichert und darüber hinaus ein großer Verfahrweg und schließlich ist sichergestellt, dass durch die Ausbildung des Greifers aber auch der Lünette Schneckengestänge eingesetzt werden können, mit denen bisherige Greifer bzw. Zieh- und Setzvorrichtungen erhebliche Probleme hatten bzw. die mit den bekannten Einrichtungen überhaupt nicht zu handhaben waren.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht der Bohrlafette mit Trommelmagazin und Lünette sowie Greifvorrichtung, -
2 eine Draufsicht auf die Bohrlafette mit verschiebbarer Klemmvorrichtung und Klemm- und Brechvorrichtung am unteren Lafettenende, -
3 eine Draufsicht auf den die Bohrantriebe bzw. den Greifer tragenden Schlitten, -
4 Ansicht des Trommelmagazins von der oberen Stirnseite mit Greifer in Umlagerungsposition neben und in Parkposition über den Bohrantrieben, -
5 Ansicht des Trommelmagazins von der oberen Stirnseite mit Tragarm und daran befestigter Lünette in Unterstützungsposition, -
6 Ansicht des Trommelmagazins mit Einfachgestänge von der oberen Stirnseite mit Greifer in Umlagerungsposition und Parkposition, -
7 ein kastenförmiges Rohrmagazin mit Greifer in vereinfachter Darstellung, -
8 ein kastenförmiges Rohrmagazin mit seitlicher Zustellbewegung des Greifers in kartesischen Koordinaten, -
9 ein teilkreisförmiges Rohrmagazin mit Greifer und seitlich verfahrbarem Schlitten und -
10 der Greifer mit Innenpacker in Einführ- und in Transportposition. -
1 zeigt ein Bohrgerät1 mit einer Bohrlafette2 und einem Trommelmagazin8 in Seitenansicht. Bei diesem rotierenden und einschwenkbaren Trommelmagazin8 handelt es sich um eine vorzugsweise Ausführung eines Magazins für Doppelgestänge, bestehend aus Außenrohr9 und Innenrohr10 , wobei beide, insbesondere4 zu entnehmen, auf dem selben Radius angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform ist die Trommelachse18 gehalten von den Tragarmen17 und19 . Die Arbeitsachse bzw. die Drehachse41 des Greifers12 ist durch die einrotierte Umlagerungsposition fest vorgegeben. Zum Erreichen der beiden Positionen, d. h. der Gestängeumlagerungsposition29 und der Parkposition30 für den Greifer12 ist in der bevorzugten Ausführungsform ein Freiheitsgrad in Form einer Winkelkoordinaten vorgesehen und ausreichend. Gleiches gilt für ein Trommelmagazin8 für Einfachgestänge gemäß6 , bei welchem man mittels des beschriebenen Greifers12 die Magazinposition für das Bohrgestänge, hier aus Einheitsrohren32 bestehend tauschen will, beispielsweise um die Abfolge stärker oder weniger stark verschlissener Bohrstangen für den nachfolgenden Bohrvorgang zu ändern. - Auf der Bohrlafette
2 verschieblich angeordnet sind nach1 und2 zwei Bohrantriebe3 ,4 , einmal für die Außenrohre9 und einmal für die Innenrohre10 . Mit7 ist der Lafettenbalken bezeichnet, der die Bohrlafette2 trägt, auf der die Bohrantriebe3 ,4 über den Bohrkopfschlitten5 oder auch zwei Bohrkopfschlitten in der Bohrachse6 verschoben werden können, um das Doppelgestänge aus Außenrohr9 und Innenrohr10 in den Boden einzutreiben. Gemäß4 und5 sind die Innenrohre10 und die Außenrohre9 auf dem selben Radius im Trommelmagazin8 gelagert, sodass vor dem Einbringen in die Bohrachse6 das Innenrohr10 in das Außenrohr9 mit Hilfe des Greifers12 hineingebracht werden muss. Dieser Vorgang ist in den beiden1 und2 angedeutet. D. h. hier wird mit Hilfe des Greifers12 das Innenrohr10 aus seiner Lagerposition herausgenommen, mit Hilfe der Bohrantriebe3 ,4 hochgezogen und dann in das Außenrohr9 abgesenkt, wobei die Lünette20 hier als Orientierungshilfe, Führungshilfe und Abstützung dient. Die ineinander geschobenen Außen- und Innenrohre9 ,10 werden dann mit Hilfe der Klemmeinrichtung11 nach dem Einschwenken des Trommelmagazins8 in die Bohrachse6 übernommen und mit Hilfe der Brecheinrichtungen14 ,15 und der Bohrantriebe3 ,4 mit dem schon eingebrachten Bohrstrang und den Bohrantrieben3 ,4 verbunden. Zum Verschwenken des Trommelmagazins8 sind Schwenkzylinder22 vorgesehen, während für das Verschwenken der Lünette20 ein gesonderter Schwenkzylinder23 vorgesehen ist, der insbesondere5 entnommen werden kann. - Die Lünette
20 nach2 ist dem unteren Ende21 des Innenrohres10 zugeordnet und sorgt für dessen Führung und Abstützung. Die Lünette20 verfügt über einen trichterförmigen Einfuhrabschnitt24 und ein unteres zylindrisches Teil 26, um so beim Absenken des Innenrohres10 in das Außenrohr9 die nötige Führung zu erreichen und zwar auch wenn das Innenrohr10 eine Wendel bzw. ein Schneckengewinde aufweist. - Nach
5 besteht die Lünette20 aus schalenförmigen Teilen25 , sodass eine Anpassung auch ggf. an die Wendel des Innenrohres10 möglich ist, wobei die Verbindung über Schrauben oder Ähnliches bewirkt wird, jedenfalls ein Nachstellen und ein Justieren möglich macht. Der Lünettenarm28 , der die eigentliche Lünette20 trägt, wird über den Schwenkzylinder23 in die entsprechende Position gebracht, was5 verdeutlicht, wobei aus dieser Darstellung auch entnehmbar, dass die Lünette20 dem Trommelmagazin8 bzw. überhaupt dem Magazin zugeordnet ist. Hier ist sie am oberen Tragarm17 des Trommelmagazins8 angebracht und zwar schwenkbar, um die jeweils notwendige Position einfach und sicher einnehmen zu können und dabei das Einführen des Innenrohres10 in das Außenrohr9 zu erleichtern. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Trommelmagazin8 um die Trommelachse18 drehbar ist. - Das obere Ende
27 des Innenrohres10 wird durch den Greifer12 erfasst, sodass dann mit Hilfe der Bohrkopfschlitten5 bzw. der Bohrantriebe3 ,4 das Herausziehen des Innenrohres10 aus seiner Lagerposition und das Einführen in das Außenrohr9 möglich ist. Nach1 und2 weist dieser Greifer12 , der an der dem Trommelmagazin8 zugewandten Seite31 des Bohrkopfschlitten5 bzw. der Bohrantriebe3 ,4 angebracht ist, zwei Klemmbacken36 auf, mit denen das Innenrohr10 von außen erfasst und festgesetzt werden kann. - Nach
10a und10b kann statt dieser Klemmbacken36 auch ein Innenpacker35 verwendet werden, der durch die Zugstange37 zwischen der Stützplatte43 und dem Widerlager39 so verspannt werden kann, dass er dicht an der Innenwand44 des Innenrohres10 anliegt. Entsprechendes zeigt10b . -
1 zeigt übrigens, wie die beiden Klemmbacken36 über einen Schließzylinder38 betätigt werden können, um das dichte Anliegen der Klemmbacken36 ,36' an der Außenwandung51 des Innenrohres10 zu ermöglichen. - Nach den
1 bis3 ist der Greifer12 einem Schlitten33 zugeordnet, bzw. mit diesem verbunden und in diesem gelagert, der seinerseits wieder mit dem oder den Bohrkopfschlitten5 verbunden ist. Während nach1 und2 dieser Schlitten33 mit dem Bohrkopfschlitten5 fest verbunden ist, ist nach3 ein Koppelglied34 vorgesehen, hier ein Hydraulikzylinder, sodass durch Veränderung des Abstandes zwischen dem Schlitten33 und dem Bohrkopfschlitten5 eine Feinjustierung möglich wird. - Der Greifer
12 ist über einen Tragarm40 mit der Drehachse41 im Schlitten33 verbunden. Nach3 und4 ist dieser Tragarm40 starr ausgebildet, nach den7 bis9 als Hydraulikzylinder. Bei den entsprechenden Ausführungen nach7 bis9 ist diese Längsveränderung notwendig, und durch ein Einschubteil42 verwirklicht, um entsprechend sicher zu stellen, dass alle Positionen im Rohrmagazin45 erreichbar sind. -
4 zeigt den Greifer12 am Tragarm40 , angebracht in der Gestängeumlagerungsposition29 und gestrichelt in der Parkposition30 . Erkennbar ist, dass dieser Greifer12 mit dem Schwenkwinkel53 zwischen den beiden Positionen, d. h. zwischen der Gestängeumlagerungsposition29 und der Parkposition30 hin- und hergeschwenkt werden kann, die entsprechend vorgegeben sind. In der Parkposition30 ist er im Schatten der Bohrantriebe3 ,4 angeordnet, sodass beim Verfahren der Bohrantriebe3 ,4 auf der Bohrlafette2 eine Kollision mit dem Trommelmagazin8 nicht eintreten kann. - Während in
4 der Greifer12 in seinen verschiedenen Positionen dargestellt ist, zeigt5 den Greifer12 in der Parkposition30 und die Lünette20 in ihren Einzelheiten, die weiter vorne bereits erörtert sind. Erkennbar ist hier, dass die Lünette20 zwei schalenförmige Teile25 aufweist, sodass nicht nur der Einfuhrabschnitt24 vergrößert werden kann oder verändert werden kann, sondern auch die gesamte Weite der Lünette20 . Die Lünette20 ist außerdem so lang bemessen, dass auch Bohrrohre mit Wendel sicher zu führen sind. -
6 zeigt wie schon erwähnt ein Trommelmagazin8 mit Einfachgestänge bzw. mit Einheitsrohren32 , wobei hier der Greifer12 zum Einsatz kommt, wenn die Magazinpositionen dieser Einheitsrohre32 verändert werden sollen. - Die
7 und8 zeigen ein kastenförmiges Rohrmagazin45 , wobei hier bei7 der Tragarm40 verlängerbar ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, das Innenrohr10 bzw. die Innenrohre10 sicher aus ihren Positionen im Rohrmagazin45 herauszunehmen und dem zugeordneten Außenrohr9 zuzuführen. Erkennbar ist auch, dass nach dem Einschieben des Einschubteils42 in den Tragarm40 der gesamte Greifer12 in die Parkposition30 zurückgeschwenkt werden kann, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der gesamte Greifer12 sich nun im Schatten der Bohrantriebe3 ,4 befindet. Dieses kastenförmige Rohrmagazin45 vertilgt über mehrere Magazinkammern48 ,49 ,50 , wobei die Magazinkammer50 für die Innenrohre10 vorgesehen ist. - Vom Aufbau her entspricht das Rohrmagazin
45 bei8 dem in7 , nur dass hier ein Greifer12 vorgesehen ist, der sich in kartesischen Koordinaten an den Tragarmen46 ,47 entlang bewegt und dafür sorgt, dass die Innenrohre10 aus ihrer Lagerposition herausgezogen und dem Außenrohr9 zugeführt werden. - Die Tragarme
46 ,47 sind mit X und Y bezeichnet, um die Bewegung hier zu kennzeichnen. -
9 zeigt ein Rohrmagazin54 , bei dem die Außenrohre9 und die Innenrohre10 radial hintereinander angeordnet sind und bei dem es sich nur um einen Teilkreis aufweisendes Magazin handelt. Auch hier wird durch eine Teleskopierbarkeit des Tragarmes40 sichergestellt, dass mit dem Greifer12 , hier mit den Klemmbacken36 ,36 die Innenrohre10 sicher erfasst werden können. Zusätzlich ist hier nach9 vorgesehen, dass der gesamte Schlitten33 auf dem Führungsbalken52 rechtwinklig zur Bohrachse6 verschoben werden kann. - Der in den
1 ff. gezeigte Greifer12 ist vorzugsweise über eine lösbare Verbindung fest mit dem Bohrkopfschlitten5 der Bohrantriebe3 ,4 verbunden. Eine bevorzugte Ausführungsform nach3 zeigt eine Schlittenverlängerung, die nachrüstbar für bestehende Schlittenausführungen ist. Je nach Längenaufbau ist es möglich, den Schlitten33 über ein Koppelglied34 mit dem vorhandenen Bohrkopfschlitten5 zu verbinden. Eine weitere Verbesserung besteht wie erwähnt darin, das Koppelglied34 durch einen Stellzylinder zu ersetzen, was Vorteile bezüglich der Feinpositionierung bietet, wenn die Vorschubbewegungen des Bohrkopfschlittens5 zu schnell und unpräzise sein sollten. Ist wie in der in1 und2 gezeigten Ausführungsform ein rotierendes und einschwenkbares Trommelmagazin8 für Doppelgestänge aus Innenrohr10 und Außenrohr9 mit Gestängepositionen auf dem selben Radius vorgesehen, dann ist die Drehachse41 des Greifers12 durch die einrotierte Umlagerungsposition fest vorgegeben. Gleiches gilt für ein Trommelmagazin8 mit Einheitsrohren32 nach6 , bei welchem man mittels des beschriebenen Greifers die Magazinposition für die einzelnen Stangen tauschen kann. Grundsätzlich ist es vorstellbar, auch ohne Lünette20 zu arbeiten, wenn entsprechende Steifigkeit und Festigkeit im Greifer12 realisiert werden. Auch bei Bohrgeräten mit ausschließlich senkrecht eingerichteter Lafette kann ohne diese Lünette20 gearbeitet werden. Die Lünette20 selbst hat aber den Vorteil, dass eben mit einfacher ausgebildeten Greifern12 gearbeitet werden kann, wobei sie so ausgebildet ist, dass sie neben der Funktion der Gewichtsunterstützung auch eine Einfädelhilfe darstellen. Dazu weist die Lünette20 trichterförmige Einführabschnitte24 auf und die Länge der Lünette20 ist bei der Verwendung von Schneckenbohrgestängen an Stelle glatter Innenbohrgestänge so bemessen, dass ihre Führungs- bzw. Auflagelänge größer als die Wendelsteigung der Schneckengestänge ist, sodass es beim Umpositionieren nicht zum Einhaken des Schneckengestänges an der Lünette20 kommen kann. Die Lünette20 wird mit ihrer Längsachse zur Unterstützung des jeweiligen Innenrohres10 in der Achse der Umwechselposition positioniert, wenn der Greifer12 mindestens um das Längenmaß der Lünette20 vom Trommelmagazin8 entfernt ist, um eine Kollision zwischen Greifer12 und Lünette20 zu verhindern. Dazu ist in der bevorzugten Ausführung an dem Trommelmagazin8 die Lünette20 beispielsweise auf dem Lünettenarm28 befestigt, welcher im Bezug auf den Tragarm17 des Trommelmagazins8 ein- und ausgeklappt werden kann, wozu der Schwenkzylinder23 dient. Entsprechendes verdeutlicht5 . Die Bewegung der Lünette20 ist bei einem einschwenkbaren Trommelmagazin8 so gestaltet, dass beim Einschwenken des Trommelmagazins8 in die Bohrachse6 die Lünette20 ebenfalls in eine Parkposition gefahren ist, damit beim Koppeln der Gestänge an die Bohrantriebe3 ,4 und beim Abkoppeln eine Kollision der Lünette20 mit diesen vermieden wird. - Damit beim Handhaben der ineinander gesteckten Außen- und Innenrohre
9 ,10 ein sicheres und getrenntes Erfassen von Außenrohr9 und Innenrohr10 möglich ist und damit genügend Platz für den Greifer12 für das Innenrohr10 vorhanden ist, besitzt das Trommelmagazin8 an der Grundplatte hier nicht dargestellte Führungsdorne, deren Durchmesser kleiner als der Innendurchmesser der Außenrohre9 ist, jedoch groß genug, dass das Innenrohr10 auf der Stirnfläche der Dorne aufliegt. Die Länge der Dorne ist so bemessen, dass die Innenrohre10 an der oberen Stelle im Trommelmagazin8 wenigstens so weit über die Außenrohre9 vorstehen, dass die Fixierlänge des zuvor beschriebenen Greifers12 frei zugänglich ist und so ein sicherer Greifvorgang möglich ist. Gleiches gilt für den Einsatz der Klemmeinrichtung11 . Diese Klemmeinrichtung11 arbeitet mit dem schwenkbaren Trommelmagazin8 zusammen und ist am unteren Ende der Bohrlafette2 angeordnet und ist in Längsachse der Bohrlafette2 durch einen eigens zugeordneten Antrieb verfahrbar. Diese verfahrbare Klemmeinrichtung11 dient dazu, die Innen- und Außenrohre10 ,9 nach dem Einschwenken des Trommelmagazins8 diesem zu entnehmen. Durch die Längspositionierbarkeit der Klemmeinrichtung11 führt diese das Gestänge aus Innen- und Außenrohr10 ,9 nach dem Zurückschwenken des Trommelmagazins8 dem bereits vorabgebohrten Gestängeschuss und dem Gestängeflansch des Bohrantriebes3 ,4 , zu und verbindet bzw. verlängert so den vorhandenen Bohrstrang. In der gleichen Weise dient die verfahrbare Klemmeinrichtung11 beim Ausbauen der einzelnen Gestängeschüsse als Zuführeinrichtung des Innenrohres bzw. Außenrohres10 ,9 in die richtige Längsposition auf der Bohrlafette2 , von wo aus eine Übergabe in das Trommelmagazin8 möglich ist. - Alle genannten Merkmale, auf die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (21)
- Bohrgerät mit an einer Bohrlafette (
2 ) längsverfahrbaren Bohrantrieben (3 ,4 ), einem parallel zur Bohrlafette angeordneten, rotierbaren und in die Bohrachse (6 ) einschwenkbaren Trommelmagazin (8 ) zur Aufnahme von getrennt gelagerten Innenrohren (10 ) und Außenrohren (9 ) sowie einer die ineinander steckenden Innen- und Außenrohre (9 ,10 ) vom Trommelmagazin (8 ) zur Bohrachse (6 ) verbringenden Klemmeinrichtung (11 ) und einem die Innenrohre (10 ) manipulierenden Greifer (12 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (12 ) mit den Bohrantrieben (3 ,4 ) direkt oder indirekt verbunden und in eine Gestängeumlagerungsposition (29 ) und eine ein Vorbeiführen des Greifers (12 ) am Trommelmagazin (8 ) sichernde Parkposition (30 ) schwenkbar ausgebildet ist. - Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Parkposition (
30 ) oberhalb der Bohrantriebe (3 ,4 ) und in deren Schatten liegend ausgebildet ist. - Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Greifer (
12 ) eine jeweils das untere frei hängende Ende (21 ) eines Innenrohres (10 ) abstützende Lünette (20 ) zugeordnet ist. - Bohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lünette (
20 ) von der Stützposition in eine Parkposition und umgekehrt schwenkbar ausgebildet und dazu mit einem Schwenkzylinder (23 ) ausgerüstet ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lünette (
20 ) dem Trommelmagazin (8 ) und dabei vorzugsweise dem oberen Tragarm (17 ) der Trommelachse (18 ) zugeordnet ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lünette (
20 ) einen trichterförmigen Einfuhrabschnitt (24 ) aufweist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lünette (
20 ) schalenförmig und aus zwei Teilen (25 ) bestehend ausgeführt ist, deren Abstand zueinander einstellbar ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des zylindrischen Teils (
26 ) der Lünette (20 ) größer ist als die Wendelsteigung eines mit Schneckengewinde ausgerüsteten Innenrohres (10 ). - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Teil (
26 ) der Lünette (20 ) in die Außenrohre (9 ) einführbar oder mit einem aufstülpbaren Einführtrichter ausgerüstet ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) auf der dem Trommelmagazin (8 ) zugewandten Seite (31 ) der Bohrantriebe (3 ,4 ) angeordnet und mit diesen oder dem Bohrkopfschlitten (5 ) verbunden ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) einem auf der Bohrlafette (2 ) geführten Schlitten (33 ) zugeordnet ist und dass dieser mit dem Bohrkopfschlitten (5 ) über ein lösbares Koppelglied (34 ) verbunden ist. - Bohrgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelglied (
34 ) als Stellzylinder ausgebildet ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) endseitig einen in das Innenrohr (10 ) einführbaren Innenpacker (35 ) aufweist, der radial aufweitbar ausgebildet ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannmechanismus für den Innenpacker (
35 ) oder für die außen am Innenrohr (10 ) angreifenden Klemmbacken (36 ) des Greifers (12 ) hydraulisch betätigbar ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine in den Innenpacker (
35 ) einführbare und hydraulisch betätigbare Zugstange (37 ) mit Stützplatte (43 ) und Widerlager (39 ) vorgesehen ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) einen Tragarm (40 ) aufweist, der als Hydraulikzylinder ausgebildet oder dem ein Hydraulikzylinder zugeordnet ist. - Bohrgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) eine dem Schlitten (33 ) zugeordnete Drehachse (41 ) aufweist, die seitlich in Richtung Trommelmagazin (8 ) verschieblich im Schlitten (33 ) angeordnet ist. - Bohrgerät mit an einer Bohrlafette (
2 ) längsverfahrbaren Bohrantrieben (3 ,4 ), einem parallel zur Bohrlafette (2 ) angeordneten kastenförmigen Rohrmagazin (45 ) zur Aufnahme von getrennt zu lagernden Innen- und Außenrohren (9 ,10 ) und einer Klemmvorrichtung zum Verbringen der ineinander gesteckten Innen- und Außenrohre (9 ,10 ) aus dem Rohrmagazin (45 ) in die Bohrachse (6 ), dadurch gekennzeichnet, dass dem kastenförmigen Rohrmagazin (45 ) ein Greifer (12 ) zugeordnet ist, der mit den Bohrantrieben (3 ,4 ) verbunden und in eine Gestängeumlagerungsposition (29 ) und eine ein Vorbeiführen des Greifers (12 ) am Rohrmagazin (45 ) sichernde Parkposition (30 ) schwenkbar ausgebildet ist. - Bohrgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) einen Tragarm (40 ) aufweist, der über einen zugeordneten Hydraulikzylinder verlängerbar ausgebildet ist. - Bohrgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
12 ) über Tragarme (46 ,47 ) mit dem Bohrkopfschlitten (5 ) oder einem eigenen Schlitten (33 ) verbunden ist, die eine Stellbewegung nach kartesischen Koordinaten vorgebend angeordnet sind. - Bohrgerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (
33 ) auf einem Führungsbalken (52 ) rechtwinklig zur Bohrachse (6 ) verschieblich ausgeführt ist.
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