Polyesterfasern
beziehen heute unter allen synthetischen Fasern eine hervorragende
Stellung. Sie vereinen in sich sehr hoch geschätzte Eigenschaften, wie hohe
spezifische Festigkeit als eine Voraussetzung zur Herstellung von
leichten Textilstoffen, mit hervorragender Sprungelastizität und geringem
Wasserspeicherungsvermögen.
Erzeugnisse aus Polyesterfasern sind Widerstandsfähig gegen Faltenbildung,
erhalten ihre Form in den Textilerzeugnissen, sind abriebfest, schnell
trocknend und daher leicht zu pflegen. Dennoch, das sehr Begrenzte
Wasserspeichervermögen,
wie auch immer es sein mag aus der Sicht der schnellen Trocknung,
wird häufig
sehr negativ bewertet. Das gilt besonders in den Fällen, wenn
Textilerzeugnisse ausschließlich aus
Polyesterfasern hergestellt werden. Die organoleptischen Eigenschaften
solcher Textilerzeugnisse aus Polyesterfasern könnten gegebenenfalls durch die Änderung
der Faserform geändert
werden. So können
Polyestergarne aus Endlosfäden
durch geeignete Texturierung in ihrem Aussehen, Griff und Tragekomfort
deutlich verbessert werden. Eine substanzielle Verbesserung der
Textileigenschaften und des Tragekomforts konnte durch die Verwendung von
Mikrofasern in einer Einzelfeinheit von weniger als 1 decitex oder
einem Faserdurchmesser von weniger als 10 μm erreicht werden. Allerdings
werden die außerordentlichen ästhetischen
Vorteile der Mikrofasern durch deutliche Nachteile in ihrer Verarbeitung
eingeschränkt.
Hierbei sollte unter anderen Problemen ihre deutlich verschlechterte
Einfärbbarkeit, die
durch die geringere Faserstärke
in Kombination mit höherer
Orientierung und Kristallinität
bedingt wird.
Bei
der Verwendung von Polyesterstapelfasern kann eine Verbesserung
der organoleptichen Eigenschaften gegebenenfalls durch Kombination
mit anderen Fasern erreicht werden. Als Mischkomponente können Naturfasern,
wie Baumwolle, Wolle, Leinen oder andere, oder aber mit Zellstofffasern (Viskose)
verwendet werden. Alle solche Fasern, die den Polyesterfaser beigemengt
werden, bringen bestimmte Vorteile mit, besonders aus der Sicht
des Tragekomforts, jedoch meistens in Verbindung mit bestimmten
Nachteilen. Allerdings sind die Vor- und Nachteile der Mischkomponente
in der Regel von solchen der Polyesterfasern unterschiedlich und
folglich sind die Fasermischungen ein geeigneter Weg zur Erreichung
eines akzeptablen Kompromisses in Eigenschaften, vorausgesetzt,
dass ein geeignetes Mischverhältnis
beider Komponenten gewählt
wird.
Baumwolle
stellt die wahrscheinlich meistens gebrauchte Mischkomponente zu
Polyesterfasern dar. Sie besteht fast ausschließlich aus reiner Zellulose.
Die Baumwolle von bester Qualität
weist eine Faserlänge
von bis zu 50 mm auf, minderwertige Typen eine von nur ca. 10 mm.
Im Durchschnitt beträgt
die Stapellänge
der Baumwolle ca. 25 mm. Reife Baumwollfasern sind gekräuselt, sie
bestehen aus verdrehten Bändchen
mit verstärkten Rändern. Die Baumwolle
hat eine niedrige spezifische Masse, absorbiert leicht und schnell
Feuchtigkeit und vergibt sowohl den Garnen als auch den Textilerzeugnissen eine
vorteilhafte Struktur und Griff Niedrige Festigkeit, besonders in
feuchtem Zustand, sowie ein Mangel an Wiedererholungsvermögen gehören zu den am
stärksten
störenden
negativen Eigenschaften der Baumwolle. Reine Baumwollerzeugnisse
verlangen eine häufige
Wäsche
und Bügeln.
Ähnlich verhält es sich
mit der Wolle. Auch sie verfügt über sehr
günstige
Eigenschaften, unter die auch wieder das Feuchtemanagement gehört, in Kombination
mit weniger günstigen,
wie auch wieder eine begrenzte Sprungelastizität, besonders im feuchten Zustand.
Das
Verhalten von künstlichen
Zellstofffasern selbst der modernsten Art bleibt deutlich hinter den
Eigenschaften von natürlicher
Baumwolle. Entsprechen schwieriger ist auch die Optimierung der
Eigenschaften von Mischgeweben unter Beteiligung von Zellstofffasern.
Trotzt
aller Möglichkeiten
einer Optimierung organoleptischen Eigenschaften von Garnen sowie Textilerzeugnissen
durch Mischungen mit anderen Faserstoffen bleibt der Bedarf nach
Verbesserung organoleptischen Eigenschaften von reinen Polyesterfasern
nach wie vor bestehen. Weil die Grundeigenschaften von Polyesterfasern
eine Folge ihrer Feinstruktur, besonders der Starrheit ihrer Molekularkette konzentrieren
sich die Bemühungen
auf ihre chemische Modifizierung. In der mehr als sechzigjährigen Geschichte
von Polyesterfasern gibt es zahlreiche Vorschläge zur chemischen Modifizierung
ihre Grundpolymers, des Polyethylenterephtalats. Von besonderem
Interesse sind solche Modifikationen, die die Feuchteaufnahmefähigkeit
und -transport in Polyesterfasern verbessern. Ein in der jüngsten Vergangenheit
verfolgter Weg besteht in der Verwendung von Polyethylenglykol als
Komonomers. Die zwei Hydroxyl-Endgruppen bei Polyethylenglykol erlauben
den Einbau des Polyethylenglykol-Block in die Polyesterkette. Danke
den zahlreichen ätherisch gebundenen
Sauerstoffatomen in dem Polyethylenglykol ist dieser geeignet durch Änderung
der Oberflächenspannung
sowie durch die Störung
der Steifheit der Polyester-Grundkette und Auflockerung der kristallinen
Struktur das Feuchtespeichervermögen
der so modifizierten Polyesterfasern zu steigern. Eine weitere Änderung
der Polyesterstruktur kann durch den Einbau einer weiteren Modifizierungskomponente
in der Gestallt eines Komonomers der zur Verzweigung der ursprünglich streng
linearen Polyesterkette führt.
Dadurch wird eine weitere Auflockerung der Polyesterstruktur erreicht.
Eine präzise
Beschreibung eines solchen Weges bezüglich der Zusamensetzung eines
solchen Kopolyesters wie auch bezüglich seiner Herstellung ist
in der USP 6,509,091 von BRANUM et al. beschrieben. Diese Patentschrift
wird hier durch diese Bezugnahme vollständig einbezogen.
Wie
in der USP 6,509,091 diskutiert kann durch den Einbau von Blöcken von
Polyethylenglykol besonders in Kombination mit einem weiteren vernetzendem
Komonomer eine Verbesserung von Feuchteaufnahme sowie von „Dochteigenschaften" in Textilerzeugnissen,
die ausschließlich
aus Polyesterfasern bestehen, erreicht werden. Dies kann besonders
in Vliesstoffen der Fall sein. Eine ganz besondere Verwendung für Vliesstoffe
aus solchen modifizierten Polyesterfasern können in hygienischen und medizinischen
Erzeugnissen, wie in Windeln, Damenbinden, aber auch in Wischtüchern und ähnlichen, verwendet
werden. Solche Erzeugnisse, an denen sich Vliesstoffe, die aus synthetischen
Fasern hergestellt werden, sind sehr populär und ersetzen auf dem Markt
früher
verwendeten „klassischen" Textilerzeugnisse.
Die Verwendung von Vliesstoffen ist einerseits vorteilhaft besonders
danke moderner Technologie, die eine Reduzierung von Herstellkosten
ermöglicht, andererseits
und nicht zuletzt jedoch auch durch die hervorragenden technischen
Eigenschaften, die solche Vliesstoffe gewähren. Unter solchen vorteilhaften Faktoren
können besonders
die Gewichtsreduzierung, die ästhetischen
Vorteile und nicht zuletzt auch die stetig verbesserte Langlebigkeit
solcher Produkte bei voller Leistung, genannt werden.
Besonders
bei Windeln besteht die Funktion eines Polyestervliesstoffes (Absorption
and Distribution Layer) in der schnellen Aufnahme des Urins sowie
in seiner Verteilung über
die gesamte Fläche
des Absorptionskerns. Das hilft die Windeloberfläche besonders „trocken" zu halten und eine
verlängerte
Fähigkeit
zur weiterer wiederholten Urinaufnahme zu fördern. Dadurch wird die Verwendbarkeit
einer solchen Windel in der Zeit verlängert. Heute wird eine Verlängerung
der oben beschriebenen Funktionsfähigkeit durch Oberflächenbehandlung
der Polyesterfasern mit besonders gestalteten Netzmitteln erreicht.
Allerdings werden diese auch wenn speziell für diese Anwendung formulierte
Hilfsmittel durch die wiederholte Beaufschlagung mit Urin dennoch
Schritt um Schritt ausgewaschen bis schließlich die Dochtfunktion eines
solchen Vliesstoffes verloren geht. Der Polyestervliesstoff wird
so zum Faktor, der die Lebensfähigkeit
einer solchen Windel bestimmt. Eine essenzielle Verbesserung der
Benetzbarkeit von Polyesterfasern würde eine weitere Verlängerung
der Funktionsfähigkeit
der Windel ermöglichen.
Ähnlich verhält sich
die Verwendung von Polyesterfasern in Vliesstoffen, die als Wischtücher verwendet
werden. Diese werden heute in der Regel durch Kardieren gebildet
und anschließend
mit Wasserstrahlen verfestigt. Allerdings, weil die Polyesterfasern,
die besonders wegen ihrer hervorragenden Festigkeit auch im nassen
Zustand benutzt werden, nicht gut benetzbar sind und kein zufrieden
stellendes Feuchtemanagement aufweisen, müssen sie mit Zellstofffasern,
sei es mit Baumwolle, oder Viskose, gemischt werden. Eine deutliche
Verbesserung der Benetzbarkeit und des Feuchtemanagements von Polyesterfasern
könnte
den Bedarf an Zellstofffasern reduzieren, oder gar überflüssig machen.
Weil die Zellstofffasern deutlich teuerer sind als die Polyesterfasern,
würde eine
solche Besserung auch eine deutliche Reduzierung der Herstellkosten
solcher Wischtücher
ermöglichen.
Die
Aufgabe dieser Erfindung besteht in einer Modifizierung von Polyethylenterephtalats
durch Einbau von Blöcken
von Polypropylenglykol zu einem Blockkopolyester der zur Herstellung
von Fasern geeignet ist.
Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Herstellung von
modifizierten Polyesterfasern mit außerordentlich gutem Feuchtemanagement
und hervorragendem Komfort aus Blockkopolyester der in seiner Molekularkette
Polypropylenglykol enthält.
Eine
noch weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in den Verfahren zur
Herstellung von Blockkopolyestern die in ihrer Molekularkette Polypropylenglykol
enthalten.
Eine
noch weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Herstellung
von einer modifizierten Polyesterfaser aus Blockkopolyester der
in seiner Molekularkette Polypropylenglykol enthält und zwar unter Verwendung
von konventionellen Spinnverfahren sowie konventioneller Spinnvorrichtungen
und zwar so, dass die modifizierten Fasern überlegene Eigenschaften in
Bezug auf Dochtwirkung, Trocknung, weichen Griff und Dissipation
von statischer elektrischer Ladung besitzen.
Es
ist schließlich
eine Aufgabe dieser Erfindung die Herstellung von Geweben, Gewirken
oder Vliesstoffen mit außerordentlich
gutem Feuchtemanagement, die entweder aus modifizierten Polyesterfasern,
oder aus modifizierten Polyesterfilamenten bestehen. Solche Vliesstoffe
eignen sich ganz besonders zur Verwendung in Hygieneartikeln wie
Windeln für
Kinder oder inkontinente Erwachsene, Damenbinden, Wischtüchern, oder
aber in langlebigen Artikeln mit verbessertem Aussehen, Eigenschaften oder Ästhetik.
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
In
der oben zitierten US P 6,509,091 [BRAUNUM, et al.] wird eine Modifizierung
von Polyesterfasern dadurch durch eine Beimengung eines Polyethylenglykols
(PEG) als einer neben dem in Polyethylenterephtalat enthaltenen
Mono-Ethylenglykols zusätzlichen
Diol-Komponente
und zwar in Anwesenheit einer weiteren Modifizierungskomponente
die zur Verzweigung bzw. zur Vernetzung der ansonsten linearen Polymerketten
geeignet ist. Dadurch soll ein Anstieg des numerischen Wertes de
Intrinsic Viskosität
(IV) bzw. ein effektiver Anstieg der Schmelzviskosität bewirkt
werden.
Das
Polyethylenglykol wird durch eine streng lineare Polymerkette gekennzeichnet,
die sehr flexibel und daher auch sehr anpassungsfähig an die
in der Basis-Polymerkette bereits vorhandenen Strukturen ist. Im
Unterschied dazu besteht das Polyethylenterephtalat (PETP) zwar
auch aus linearen Polymerketten, die jedoch durch die Anwesenheit
von aromatischem Ring der Terephtalsäure, die trotz der allerdings
nur relativ kurzen Glieder des Monoethylenglykols (MEG) dennoch
außerordentlich
steif sind. Diese steife Struktur bildet leicht kristalline bzw.
semikristalline Bereiche im Polymer und ist der Grund für eine besonders
hohe Dichte die auch die Fasern charakterisiert. Die besonders steife
Struktur von PETP ist für
eine Reihe von positiven Eigenschaften dieser Fasern verantwortlich.
Die Anwesenheit der längeren flexiblen
Molekularketten in der Gestallt von Polyethylenglykol stört die ansonsten
starre Struktur von PETP. Allerdings, bedingt durch die extrem hohe
Flexibilität
der PEG-Kette, neigt PEG in dem Kopolymer leicht dazu sich an die
vorhandenen steifen Strukturen anzupassen und daher benötigt es
die Verwendung entweder relativ langkettigen PEG Molekülen (hohe
Molmasse) oder aber einer relativ hohen Menge des Modifikators.
Das wirkt sich wiederum negativ auf die Reaktionsgeschwindigkeit
aus, besonders bei der üblichen
Polykondesation in der Schmelze. Aus diesem Grunde wird manchmal
auch ein zweistufiges Verfahren vorgeschlagen, bei dem in der Schmelze nur
ein relativ niedriger Polymerisationsgrad erreicht wird, der eigentlich
keine zum erfolgreichen Schmelzspinnen erforderliche Schmelzviskosität gewährleistet.
Ein aus dieser Verfahrensstufe resultierendes Granulat wird dann
in einer nächsten
Verfahrensstufe in fester Phase nachpolymerisiert (Solid State Polymerisation,
SSP).
Im
Unterschied zu Polyethylenglykol mit seiner sehr flexiblen, linearen
Kettenstruktur, die frei ist von jeglichen Seitengruppen, besitzt
der gemäß dieser
Erfindung verwendeter Polypropylenglykol seitlich zu der Basiskette
angeordnete Methylgruppen. Diese schränken die Flexibilität der PPG
Ketten im Vergleich mit PEG erheblich ein. Daher werden zu einer
erwünschten
Störung
der ansonsten sehr rigiden Feinstruktur von PETP wesentlich geringere
Anteile des Modifikators benötigt.
Dies wiederum erlaubt, dass auch in Anwesenheit von PPG die Polykondensation
in der Schmelze auch ohne Zusatz von Verzweigungs- bzw. Vernetzungsmittel
(branching agent) weitgehendst oder ganz verzichtet werden könnte. Ein
zweistufiges Verfahren, bei dem eine Nachpolymerisation in fester
Phase erforderlich wäre,
erübrigt
sich ebenfalls.
Allerdings
kann bei der Modifizierung von PETP durch PPG auch ein zweistufiges
Verfahren verwendet werden. Das kann insbesondere dann vorteilhaft
oder erforderlich sein, wenn PPG nicht schon in der Polykondesation
beigemengt wird, sondern dass bei der Modifizierung vom vorgefertigtem unmodifiziertem
Granulat, bzw. auch Regranulat vorgegangen wird. In einem solchen
Falle kann die erforderliche Menge von PPG direkt in einem Extruder exakt
zudosiert wird. Die Beimengung von PPG, das sich an Umesterungsreaktionen
beteiligen kann, führt
natürlich
zu einer Art von partieller Glykolyse, bei der es zu einer Reduktion
der Mollmasse kommt. Dann könnte
ein bei einer solchen Verfahrensweise hergestelltes modifiziertes
Granulat nach Bedarf in fester Phase Nachpolykondesiert werden.
Allerdings kann auch in einem solchen Falle die modifizierte Schmelze
als solche in einem geeigneten Zwischenreaktor oder ggf. einer geeigneten
Zwischenstufe (z. B. in einem Doppelschneckenextruder) nachpolykondensiert
werden.
Neben
dem oben diskutierten verfahrenstechnischen Vorteil von kleineren
benötigten
Anteilen stellt die Verwendung von Polypropylenglykol an Stelle
des bekannten Polyethylenglykols auch einen wirtschaftlichen Vorteil
dar.
Der
Grund liegt darin, dass die erwünschten positiven
Einflüsse
der Blockkopolyester, nämlich
die Auflockerung der rigiden Struktur von PETP sowie die permanente
Verbesserung der Wasserbenetzbarkeit durch die besondere Art der
Polarisierung von Etherbindungen in einer Polypropylenglykol Kette können gezielt
eingestellt werden jedoch mit deutlich geringeren Anteilen des Modifikators
im Vergleich zum PEG Analog erreicht werden.
Die
vorliegende Erfindung erlaubt also die Herstellung von Blockkopolyester
an dem sich neben der Basiskette, die das Polyethylenterephtalat
bildet, Blöcke
aus Polypropylenglykol an dem Polymeraufbau beteiligen. Der-Anteil
von Polyethylenterephtalat soll dabei ausreichend hoch bleiben,
so hoch, dass bestimmte wichtige Eigenschaften, die einem nicht modifizierten
PETP eigen sind und hohe Gebrauchstüchtigkeit der aus ihm hergestellten
Fasern unterstützen,
wie z. B. die Dimensionsstabilität,
noch im wesentlichen beibehalten werden können. Die Blöcke von
Folypropylenglykol sollten eine Mollmasse von maximal 5000 g/mol
besitzen und sie sollten nur in einem solchen Anteil beigemengt
werden, dass dadurch eine deutliche Verbesserung anderer Schlüsseleigenschaften
von daraus gebildeten Fasern, wie Benetzbarkeit, Dochtwirkung, Trocknung
sowie Dissipation der eventuell entstehenden elektrostatischen Aufladung
oder Anfärbbarkeit
erreicht wird und zwar in dem Maße, wie es ihre künftige Anwendung verlangt
und Fördert.
Die
vorliegende Erfindung erlaubt folglich die typischen und positiven
Eigenschaften eines unmodifizierten PETP, bzw. der aus diesem Polymer
hergestellten Fasern mit positiven Eigenschaften von Pσlypropylenglykol,
wie außerordentlich
gute Benetzbarkeit, Dochtwirkung in optimaler weise zu kombinieren.
Dabei
ist es möglich
den Anteil von PPG relativ niedrig zu halten. Das ist Zweifels ohne
ein wirtschaftlicher Vorteil, das ist jedoch auch ein wesentlicher
verfahrenstechnischer Vorteil, da in der Regel die Polykondensation
in der Schmelze, und zwar unter Bedingungen, wie sie heute sowohl
in Batchprozessen, wie auch in den kontinuirlichen Prozessen üblich sind,
soweit direkt zu führen,
dass dabei Intrinsic Viskositäten
und in Folge dessen auch Schmelzviskositäten erreich werden, die zur
erfolgreiche Verspinnung erforderlich sind. Dabei bleibt ein Zusatz
an weiteren, verzweigenden oder vernetzenden Reaktionskomponenten
meistens überflüssig.
Dabei
ist es wichtig anzumerken, dass wo hier der Begriff Fasern verwendet
ist dieser Begriff sinngemäß als übergeordnet
anderen Begriffen steht, wie Filaments, Endlosfäden, POY, fully drown yarn,
texturiertem Filamentgarn oder Stapelfasern und/oder Spinnvlies
hergestellt aus Endlosfäden,
zu verstehen. Diese breite Verwendung des Oberbegriffs Fasern wird
dabei sicherlich keinem erfahrenen Fachmann als fremd erscheinen.
Die
Begriffe Intrinsic Viskosität
und Schmelzviskosität
werden im konventionellen Sinne verwendet. Ihre Messung wird nach
international anerkannten Methoden, die jedem Durchchschnittsfachmann geläufig sind.
Bei
der Herstellung von Blockkopolyester gemäß dieser Erfindung wird üblicherweise
so vorgegangen, dass man Ethylenglykol (Mono-Ethylenglykol, MEG),
reine Terephtalsäure
(PTA) oder eventuell Dimethylterephtalat, DMT) und den Polypropylenglykol
(PPG) als Modifikators zusammen reagieren lässt. Es entsteht folglich ein
Kopolyester aus einem Diol, einer aromatischen Dikarboxylsäure und
Blöcken
aus Polypropylenglykol. Ein solcher Blockkopolyester wird hauptsächlich zur
Herstellung von modifizierten Polyesterfasern verwendet.
In
chemischer Betrachtung stellt der Polypropylenglykol selbst eine
Diol-Komponente besonderer Art. Er ist deshalb fähig an Stelle des einfachen
Ethylenglykols in die Polyesterketten eingebaut zu werden. Er kann
sich, ähnlich
wie MEG sowohl an der Veresterung als auch an den Umesterungsreaktionen
in dem erfindungsgemäßen Kopolyester
als ein jeder anderer Diol beteiligen. Allerdings stellt unter den
gegebenen Umständen
der Polypropylenglykol eine in sich unveränderliche Einheit dar. Sein
Polymerisationsgrad, bzw. seine Molmasse bleibt konstant. Der Polymerisationsgrad
von PPG bestimmt jedoch viele seine Eigenschaften und in Folge dessen
auch die Eigenschaften des Blockkopolyesters. Der Polymerisationsgrad
von PPG stellt deshalb einen wichtigen Freiheitsrad bei der Einstellung
von gewünschten
neuen, bzw. modifizierten Eigenschaften des Block-Kopolyesters dar.
Dabei ist es besonders zu berücksichtigen,
dass die Fähigkeit
an Esterbindungen gleichwertig mit dem Monoethylenglykol teilzunehmen
mit steigendem Polymerisationsgrad abnimmt. Aus diesem Grunde werden
erfindungsgemäß Polypropylenglykole
mit mittlerer Molmasse von ca. 400–1000 bevorzugt selbst, wenn
solche von höherer
Molmasse, bis zu ca. 5000 nicht ganz ausgeschlossen werden.
Einen
zweiten, nicht weniger wichtigen Freiheitsgrad stellt der Masseanteil
des PPG dar. Diese können
etwa zwischen 3 und 20 % betragen. Allerdings werden mittlere Masseanteile
von etwa 4 bis 10 % bevorzugt.
Zur
Charakterisierung des erfindungsgemäßen Block-Kopolyesters ist
es danach erforderlich Angaben sowohl über den Polymerisationsgrad
des PPG eventuell in Form von seiner Molmasse als auch über seinen
Masseanteil üblicherweise
bezogen auf die Masse des unmodifizierten Polyethylenterephtalat
zu definieren.
Bei
einer Feineinstellung der Zusammensetzung wird sich ein in der Herstellung
von Polyesterfasern nach der Maßgabe
richten, dass sich der Blockkopolyester gut und sicher auch bei
hohen Abzugsgeschwindigkeiten verspinnen lässt, weiterhin dass die hergestellten
Fasern im wesentlichen fast gleiche Festigkeiten und gute Dimensionsstabilität aufweisen wie
die herkömmlichen
Fasern aus nicht modifiziertem PETP, dass sie jedoch vorteilhafte,
gegen den normalen Polyesterfasern deutlich verbesserte Benetzbarkeit,
Dochtwirkung und Feuchtemanagement aufweisen.
In
der Polymerherstellung kann üblicherweise
so vorgegangen werden, dass der Polypropylenglykol in erwünschtem
Anteil ganz am Anfang der Reaktionsmischung beigemengt wird. Dabei
spielt es keine Rolle, ob bei der Polymerherstellung von reiner Terephtalsäure (PTA),
die mit Glykol verestert wird, oder aber von Dimethylterephtalat
(DMT) der mit Glykol umgeestert wird. Es ist jedoch auch möglich den Anteil
von PPG erst in einer späteren
Stufe, zum Beispiel vor dem letzten Reaktor, oder sogar nach der abgeschlossener
Polykondensation, beizumengen. Es ist jedoch stets darauf zu achten,
dass zwischen der Zugabe und dem Spinnvorgang noch eine Verweilzeit
von mindestens 15 min gewährleistet
wird und dass die Polymerschmelze dabei zum Beispiel mit Hilfe von
statischem oder besser dynamischem Mischer homogenisiert wird.
Wenn
beim Spinnen vom Granulat vorgegangen wird so ist es möglich den
PPG auch direkt in den Schmelzextruder zuzudosieren. Allerdings
muss man damit rechnen, dass die Beimengung von PPG eine partielle
Glykolyse verursacht und dass dabei die ursprüngliche Molmasse reduziert
wird. Deshalb wird in einem solchen Falle noch eine Nachkondensation,
ggf. im festen Zustand (im Granulat) empfohlen wird. Einen besonderen
Fall stellt dabei die Wiederverarbeitung von Abfällen besonders aus Polyesterflaschen.
Ein solcher Abfall hat üblicherweise
eine hohe Intrinsic Viskosität
und selbst nach der Modifizierung mit PPG und einer dadurch hervor
gerufener Glykolyse noch einen Polymerisationsgrad, der sich direkt
zur Verspinnung eignet.