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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Variator für ein Toroidgetriebe, mit zwei
Variatorscheiben, die einen Toroidraum einschließen, innerhalb dessen eine
Mehrzahl von Rollen angeordnet ist, die zur Drehmomentübertragung
von einer Variatorscheibe auf die andere Variatorscheibe dienen
und an jeweiligen Rollenträgern
drehbar gelagert sind, die räumlich
verstellbar sind, um das Übersetzungsverhältnis des
Variators zu verändern.
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Auf
dem Gebiet der Getriebe, insbesondere der Getriebe für Kraftfahrzeuge,
besteht ein Trend hin zu stufenlosen Getrieben. Stufenlose Getriebe
ermöglichen
generell, den bei Kraftfahrzeugen vorgeschalteten Verbrennungsmotor
unabhängig
von der jeweiligen Geschwindigkeit in einem günstigen Drehzahlbereich zu
betreiben. Hierdurch verbessert sich der Wirkungsgrad des durch
den Verbrennungsmotor und das stufenlose Getriebe gebildeten Antriebsstranges.
Ferner bieten stufenlose Getriebe einen besonders hohen Fahrkomfort.
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Innerhalb
der stufenlosen Getriebe haben die sog. Toroidgetriebe eine besondere
Bedeutung, und zwar insbesondere auf Grund ihrer höheren Drehmomentkapazität im Vergleich
zu stufenlosen Umschlingungsgetrieben (CVTs).
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Innerhalb
der Toroidgetriebe findet das System von TorotrakTM besondere
Beachtung (vgl. www.torotrak.com). Dieses Getriebe kommt ohne eingangsseitige
Anfahrkupplung oder hydrodynamischen Drehmomentwandler aus. Es handelt
sich um ein Volltoroidgetriebe, das generell nach der Art eines Vorgelegegetriebes
aufgebaut ist. Der Variator sorgt für eine stufenlose Verstellung
der Übersetzung.
Ein Planetenradsatz dient als Summiergetriebe. Kern des Toroidgetriebes
ist der Variator der eingangs genannten Art bzw. eine Anordnung
aus mehreren derartigen Variatoren.
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In
den derzeit propagierten Getriebeentwürfen sind Kolben/Zylinderanordnungen
zum räumlichen
Verstellen der Rollenträger
tangential zum Toroidmittenkreis und räumlich weit außerhalb
des maximalen Durchmessers der Variatorscheiben (Antriebs- bzw.
Abtriebsscheibe) angeordnet. Durch diese Anordnung ragen die Zylinder
weit über
die eigentliche Kontur des Variators hinaus, wodurch das Toroidgetriebe
insgesamt in radialer Richtung groß baut (ungünstiges Package). Hierdurch
lassen sich die derzeit bekannten Entwürfe von Toroidgetrieben nur schwer
in die Tunnelkontur von Fahrzeugen mit Standardantrieben einpassen.
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Aus
der
DE 103 01 160 (die
einen Stand der Technik gemäß § 3 (2) des
Deutschen Patengesetzes bildet), ist ein Toroidgetriebe mit mechanisch
gekoppelten Rollenträgern
bekannt. Bei dem dort offenbarten Variator wird eine einzige Kolben/Zylinderanordnung
dazu verwendet, über
mechanische Koppelmittel sämtliche
Rollen des Variators gleichsinnig zu verstellen.
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Die
Koppelmittel weisen einen ringförmigen Tragkörper auf,
an dem drei Hebel verschwenkbar gelagert sind. Die freien Enden
der Hebel sind über Kugelgelenke
mit drei Rollenträgern
gekoppelt.
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Eine
Aktuatoranordnung weist eine radial außen liegende Kolben/Zylinderanordnung
auf, die einen Außenring
in Drehrichtung antreibt. Der Außenring ist über Verbindungselemente
mit einem zentralen Koppelring verbunden. Der Koppelring wird demzufolge
ebenfalls von der einzelnen Kolben/Zylinderanordnung in Drehrichtung
angetrieben. An dem zentralen Koppelring sind Koppelelemente verschwenkbar
gelagert, deren Enden an den Hebeln zur räumlichen Verstellung der Rollenträger angreifen.
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Auf
Grund des Aufbaus der in dieser älteren Patentanmeldung
beschriebenen Aktuatoranordnung ist der innere Koppelring nicht
kräftefrei.
Durch die angreifenden Stellkräfte
entstehen an dem inneren Koppelring Reaktionskräfte. Diese rufen Reibungskräfte bei
der Verstellung hervor, die wiederum Wirkungsgradeinbußen hervorrufen.
Weiter werden die Lagerelemente des inneren Koppelringes durch diese
Kräfte
zusätzlich
belastet und müssen
für diese Zusatzbelastung
größer dimensioniert
werden. Im ungünstigen
Fall kann sich der innere Koppelring stark verformen. Eine Selbsthemmung
ist nicht ausgeschlossen. Ferner können diese Verformungen zu Differenzen
der einzelnen Rollenübersetzungen
führen.
Die bringt Wirkungsgradeinbußen
mit sich oder führt
sogar zum Versagen des Variators durch zirkulierende Leistung.
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Es
ist demzufolge eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten
Variator für ein
Toroidgetriebe anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Variator für ein Toroidgetriebe gelöst, mit
zwei Variatorscheiben, die einen Toroidraum einschließen, innerhalb
dessen eine Mehrzahl von Rollen angeordnet ist, die zur Drehmomentübertragung
von einer Variatorscheibe auf die andere Variatorscheibe dienen
und an jeweiligen Rollenträgern
drehbar gelagert sind, die räumlich
verstellbar sind, um das Übersetzungsverhältnis des
Variators zu verändern,
und mit einem Koppelglied, das mittels eines Lagers drehbar um eine
Variatorachse gelagert ist, wobei das Koppelglied mittels einer
Aktuatoranordnung in Drehrichtung antreibbar ist und wobei an dem
Koppelglied eine Mehrzahl von Koppelelementen gelagert ist, die
mit den Rollenträgern
gekoppelt sind, um die Rollenträger
räumlich
zu verstellen, wobei die Aktuatoranordnung dazu ausgelegt ist, das
Koppelglied in Drehrichtung anzutreiben, ohne dass Reaktionskräfte in dessen
Lager eingeleitet werden.
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Durch
diese Maßnahme
wird das Koppelelement so angetrieben, dass es im Lager "kräftefrei" ist.
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Hierdurch
werden Reaktionskräfte
im Lager vermieden, die die Reibungskräfte bei der Verstellung erhöhen würden, was
wiederum Wirkungsgradeinbußen
mit sich bringen könnte.
Die Elemente des Lagers werden weniger belastet. Demzufolge kann das
Lager kleiner dimensioniert werden. Verformungen des Koppelgliedes
werden vermieden. Weiterhin können
durch das Vermeiden von Verformungen Differenzen der einzelnen Rollenübersetzungen
vermieden werden.
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Die
Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die Aktuatoranordnung wenigstens zwei Aktuatoren auf, die
an das Koppelglied ein Kräftepaar
anlegen, derart, dass keine Reaktionskräfte in das Lager des Koppelgliedes
eingeleitet werden.
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Ein
derartiges Kräftepaar
lässt sich
durch zwei Aktuatoren besonders einfach erzeugen. Alternativ ist
es jedoch auch möglich,
einen Aktuator vorzusehen und ein solches Kräftepaar durch eine mechanische
Kopplung zu erzeugen.
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Dabei
ist es von besonderem Vorteil, wenn das Kräftepaar, in Bezug auf die Variatorachse,
an gegenüberliegenden
Seiten des Koppelgliedes angreift.
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Dies
führt zu
einer konstruktiv besonders günstigen
Lösung.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn das Kräftepaar parallel
ausgerichtet ist.
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Auch
dies führt
zu einer vereinfachten Konstruktion.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die zwei Aktuatoren Axialaktuatoren
sind.
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Solche
Axialaktuatoren sind vergleichsweise kostengünstig und lassen sich gut regeln.
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Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn die zwei Axialaktuatoren Kolben/Zylinderanordnungen sind.
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Derartige
Axialaktuatoren lassen sich auf vergleichsweise einfache Weise in
die in der Regel ohnehin vorhandene Hydraulikschaltung des Toroidgetriebes
integrieren.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Zylinder der Kolben/Zylinderanordnungen starr miteinander
verbunden.
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Durch
diese Maßnahme
können
die Zylinder als Versteifungselement des Gehäuses dienen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die zwei Aktuatoren gegensinnig angesteuert.
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Hierdurch
lässt sich
ein antiparalleles Kräftepaar
auf einfache Weise erzeugen.
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Insgesamt
ist es auch von Vorteil, wenn das Koppelglied ein zentrales Koppelglied
ist, das über Verbindungselemente
mit einem Antriebsring verbunden ist, an dem die Aktuatoranordnung
angreift.
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Durch
diese Maßnahme
ist es zum einen möglich,
die erforderlichen Stellkräfte
mit vergleichsweise geringen Aktuatorleistungen (d.h. kleinen Aktuatoren)
zu realisieren. Ferner ist die Anordnung der Aktuatoren in einem
Umfangsbereich des Variators einfacher zu bewerkstelligen als in
einem zentralen Bereich des Variators. Durch die zentrale Anordnung des
Koppelgliedes ist eine besonders günstige Anordnung der Koppelelemente
zwischen Koppelglied und den Rollenträgern möglich. Insgesamt ergibt sich eine
raumsparende Anordnung.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Rollenträger über jeweilige
Hebelanordnungen räumlich
verstellbar und die Koppelelemente sind an die Hebelanordnungen
gekoppelt.
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Hierdurch
lassen sich günstige
Hebelanordnungen und folglich günstige
Kraftübersetzungsverhältnisse
realisieren.
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Vorzugsweise
sind die Kolben/Zylinderanordnungen in ein gemeinsames Gehäuse integriert.
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Dies
verringert die Teileanzahl. Ferner kann das Gehäuse als versteifendes Element
für ein
Gehäuse
des Toroidgetriebes verwendet werden.
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Dabei
ist es besonders bevorzugt, wenn das Gehäuse mehrteilig ist.
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Hierdurch
lassen sich die Zylinderräume
der Kolben/Zylinderanordnungen konstruktiv einfach realisieren.
Zudem können
die Schnittstellen zwischen den Gehäuseteilen zur Bildung von Leitungen
genutzt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das Gehäuse
Leitungen zur Verbindung mit Ölräumen der
Kolben/Zylinderanordnungen auf.
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Hierbei
ist vorteilhaft, dass es nicht notwendig ist, externe Hydraulikleitungen
zur Beschaltung der Kolben/Zylinderanordnungen vorzusehen. Dabei ist
es besonders vorteilhaft, wenn an dem Gehäuse nur zwei hydraulische Anschlüsse vorhanden
sind, um beide Kolben/Zylinderanordnungen entweder in die eine oder
die andere Richtung antiparallel zu bewegen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist den Kolben/Zylinderanordnungen jeweils eine Ventilanordnung
zugeordnet, mittels der sich eine Hubbegrenzung und/oder Endlagendämpfung realisieren
lässt.
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Vorzugsweise
kann eine derartige Ventilanordnung in das Gehäuse integriert sein.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist die Aktuatoranordnung zentral, insbesondere koaxial zur Variatorachse,
angeordnet, und das Koppelglied ist mittels eines Momentes antreibbar.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird ein zentrales Koppelglied über
einen aktuatorischen Drehantrieb bewegt. Der aktuatorische Drehantrieb
kann ein hydraulischer Drehantrieb sein. Er kann jedoch auch beispielsweise
mittels eines Elektromotors o.ä.
realisiert werden.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht
eines Toroidgetriebes;
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2 eine schematische Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Variators;
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3 eine schematische perspektivische Ansicht
einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Variators;
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4 eine perspektivische Seitenansicht
einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Variators;
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5 eine perspektivische Ansicht
des Variators der 4 von
der gegenüberliegenden
Seite;
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6 eine Schnittansicht einer
Hydraulikanordnung für
den Variator der 4 und 5; und
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7 eine Schnittansicht durch
einen Teil einer abgewandelten Hydraulikanordnung.
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In 1 ist ein schematisch dargestelltes
Toroidgetriebe generell mit 10 bezeichnet.
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Das
Toroidgetriebe 10 weist eine Getriebeeingangswelle 12,
eine Vorgelegewelle 14 und eine Getriebeausgangswelle 16 auf.
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Eine
Variatoranordnung des Toroidgetriebes 10 ist bei 20 gezeigt.
Die Variatoranordnung 20 weist eine Variatorhauptwelle 22 und
eine Variatornebenwelle 24 auf. Ferner beinhaltet die Variatoranordnung 20 zwei
Variatoren 26A, 26B.
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Jeder
Variator weist eine Antriebsscheibe 28A, 28B und
eine Abtriebsscheibe 30A, 30B auf.
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Die
Antriebsscheiben 28A, 28B schließen mit
den jeweiligen Abtriebsscheiben 30A, 30B jeweils
einen Toroidraum 32A, 32B ein.
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In
den Toroidräumen 32A, 32B sind
jeweils, über
den Toroidraum umfänglich
verteilt, eine Mehrzahl von Rollen 34 angeordnet, in der
Regel jeweils drei Rollen 34.
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Die
Rollen 34 lassen sich mittels einer in 1 schematisch bei 36 angedeuteten
Aktuatoranordnung 36 räumlich
innerhalb des Toroidraumes 32 verstellen, um die Übersetzung
der Variatoranordnung 20 zu verändern. Dabei versteht sich,
dass alle Rollen 34 der Variatoren 26A, 26B gleichsinnig
verstellt werden, um die auftretenden Reaktionskräfte gleichmäßig über den
Umfang der Variatoranordnung 20 aufnehmen zu können.
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Bei 38 ist
ein Radsatz gezeigt, der die Vorgelegewelle 14 nach der
Art einer Konstanten mit der Variatornebenwelle 24 verbindet,
an der die Antriebsscheiben 28A, 28B festgelegt
sind. Die Abtriebsscheiben 30A, 30B sind an der
Variatorhauptwelle 22 festgelegt, die mit einem Summiergetriebe 40 verbunden
ist.
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Das
Summiergetriebe 40 weist einen Planetenradsatz 42 auf.
Die Variatorhauptwelle 22 ist mit dem Sonnenrad des Planetenradsatzes 42 verbunden.
Die Vorgelegewelle ist über
einen weiteren (nicht bezeichneten) Radsatz mit den Planetenträgern des
Planetenradsatzes 42 verbunden.
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Das
Sonnenrad ist über
eine High-Regime-Kupplung 44 mit der Getriebeausgangswelle 16 verbindbar.
Das Hohlrad des Planetenradsatzes 42 ist über eine
Low-Regime-Kupplung 46 mit der Getriebeausgangswelle 16 verbindbar.
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Die
Funktionsweise des Toroidgetriebes 10 ist allgemein bekannt
und wird aus Gründen
einer kompakten Darstellung hier nicht im Detail beschrieben.
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2 zeigt in einer schematischen
Seitenansicht einen Teil eines erfindungsgemäßen Variators 26.
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Der
Variator 26 kann als die Variatoren 26A, 26B der
Variatoranordnung 20 in dem Toroidgetriebe 10 der 1 eingesetzt werden.
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In
der Darstellung der 2 sind
die Variatorscheiben (Antriebs- bzw. Abtriebsscheibe) aus Gründen einer übersichtlicheren
Darstellung nicht gezeigt.
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Der
Variator 26 weist drei Rollen 34 auf, die in dem
Toroidraum 32 umfänglich
verteilt angeordnet sind.
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Die
Rollen 34 sind jeweils an einem gabelartigen Rollenträger 50 drehbar
gelagert. Die Drehachsen sind in 2 schematisch
bei 52 gezeigt.
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Der
Variator 26 weist ferner drei Hebel 56 auf, die
umfänglich
verteilt angeordnet und verschwenkbar gelagert sind. Die Hebel 56 können an einem
gehäusefesten
Systemträger
gelagert sein, wie schematisch bei 54 angedeutet. Alternativ
können
die Hebel 56 auch an einem anderen Teil eines Gehäuses des
Variators 26 bzw. des Toroidgetriebes 10 angelenkt
werden.
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Die
Dreh- bzw. Schwenkachse der Hebel 56 ist jeweils bei 58 gezeigt.
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Die
freien Enden der Hebel 56 sind jeweils mit einem Rollenträger 50 gelenkig
verbunden, im vorliegenden Fall durch ein Kreuzgelenk, wie es in 2 schematisch bei 60 gezeigt
ist. Anstelle eines Kreuzgelenkes 60 kann auch ein anderes
Gelenklager, wie ein Kugelgelenk vorgesehen sein.
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Die
Hebel 56 werden, wie nachstehend erläutert wird, mittels einer Aktuatoranordnung 36 gleichsinnig
verstellt. Die hierdurch erzwungene räumliche Verstellung der Rollenträger 50 führt zu einem
Verschwenken der Rollen 34 und damit zu einer Veränderung
der Übersetzung
des Variators 26.
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Die
Variatoranordnung 36 weist einen Antriebshebel 62 auf,
der konzentrisch zu der Variatorachse 22 (die in 2 lediglich schematisch
angedeutet ist) angeordnet ist. Das Antriebsglied 62 ist
in 2 aus Gründen einer übersichtlicheren
Darstellung schraffiert dargestellt; es handelt sich hierbei jedoch
nicht um eine Schnittansicht.
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Das
Antriebsglied 62 weist einen Antriebsring 64' auf, sowie
ein zentrales Koppelglied 66, das mittels eines Lagers 67 drehbar
an der Variatorwelle 22 (oder der Variatornebenwelle 24)
gelagert ist. Das zentrale Koppelglied 66 ist nabenförmig ausgebildet und
starr mit dem Antriebshebel 64 verbunden.
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An
dem zentralen Koppelglied 66 sind drei Koppelelemente 70 verschwenkbar
gelagert, und zwar an jeweiligen Gelenken 71. Die Enden
der Koppelelemente 70 sind über jeweilige Gelenke 72 mit den
jeweils zugeordneten Hebeln 56 verbunden. Die Gelenke 72 sitzen
dabei zwischen der Drehachse 58 der jeweiligen Hebel 56 und
dem Kreuzgelenk 60, mit dem die Hebel 56 an den
Rollenträgern 50 angebunden
sind. Generell ist es jedoch auch möglich, dass die Koppelelemente 70 außen an den
Hebeln 56 angreifen und die Kreuzgelenke 60 zwischen
den Gelenken 72 und den Drehachsen 58 angebunden
sind.
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Die
Koppelelemente 70 sind jeweils weitgehend tangential zu
der Variatorwelle 22 ausgerichtet. Ferner haben die Rollenträger 50 und/oder
die Hebel 56 jeweils einen begrenzten Bewegungsumfang,
so dass generell vermieden wird, dass die Koppelelemente 70 durch
das Zentrum der Variatorwelle 22 hindurch ausgerichtet
werden, um Selbsthemmungen zu vermeiden.
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Die
Variatoranordnung 36 weist ferner zwei Aktuatoren in Form
von zwei parallel zueinander ausgerichteten Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B auf.
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Die
Kolben 75A, 75B der Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B sind
(direkt oder mittels geeigneter Koppelstangen 79A, 79B)
mit dem Antriebshebel 64 verbunden. Die Anbindung der Kolben 75A, 75B erfolgt
an, in Bezug auf die Variatorwelle 22, gegenüberliegenden
Seiten des Antriebshebels 64. Mit anderen Worten verläuft die
Verbindungslinie zwischen den Anbindungspunkten 76A, 76B durch
den Mittelpunkt der Variatorwelle 22.
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Die
Kolben/Zylinderanordnungen werden mittels einer nicht dargestellten
Hydrauliksteuereinrichtung gegensinnig angesteuert. Hierdurch wird
an den Antriebshebel 64 – und damit über die
Koppelstangen 79A, 79B an das zentrale Koppelglied 66 – ein antiparalleles
Kräftepaar 78A, 78B angelegt.
Mit anderen Worten "dreht" die eine Kolben/Zylinderanordnung 74B den
Antriebsring 64 auf der einen Seite ziehend in eine Richtung,
wohingegen die andere Kolben/Zylinderanordnung 74A den
Antriebsring 64 auf der anderen Seite drückend dreht.
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Hierdurch
wird eine Drehbewegung des Antriebsgliedes 62 hervorgerufen,
die bei 80 dargestellt ist. Durch die Drehbewegung 80 des
Antriebsgliedes 62 (und damit des zentralen Koppelgliedes 66)
werden die Koppelelemente 70 bewegt, wie es schematisch
bei 82 gezeigt ist. Hierdurch werden die Hebel 56 radial
nach innen verschwenkt, so dass sich ein räumlicher Verstellvorgang an
den Rollenträgern 50 einstellt,
der bei 84 gezeigt ist. Hierdurch wird die Übersetzung
der Variatoranordnung 26 verändert. Bei einer vertauscht
gegensinnigen Ansteuerung der Kolben/Zylinder anordnungen 74A, 74B wird
das Antriebsglied 62 in die andere Richtung gedreht, so dass
die Hebel 56 radial nach außen verschwenkt werden und
sich eine den Pfeilen 84 entgegengesetzte Verstellung der
Rollenträger 50 einstellt.
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Durch
das gegensinnige Anlegen eines Kräftepaares an das Antriebsglied 62 wird
erreicht, dass im Wesentlichen keine Reaktionskräfte auf das Lager 67 übertragen
werden. Hierdurch erfolgt der Stellvorgang weitgehend reibungsfrei,
so dass sich ein hoher Wirkungsgrad ergibt. Das Lager 67 wird
nur gering belastet und kann entsprechend klein dimensioniert werden.
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Die
Aktuatoranordnung 36 der 1 arbeitet auf
der Grundlage der folgenden physikalisch mechanischen Erwägungen.
Während
in einem Toroidvariator Momente übertragen,
so treten als Reaktion auf die äußeren Momente
an den Rollen 34 Reaktionskräfte (Rollenkräfte) auf,
die in 2 schematisch
bei 86 gezeigt sind. Diese Rollenkräfte 86 müssen durch
eine Abstütz-
oder Verstelleinrichtung wie die vorliegende Aktuatoranordnung 36 aufgenommen
werden. Die von der Aktuatoranordnung 36 aufgebrachten
Stützkräfte sind
in 2 bei 78A bzw. 78B gezeigt.
Die Rollenkräfte 86 und
die Stützkräfte 78 bilden
ein Gleichgewicht. Durch Variation der Stützkräfte 78 kann die Übersetzung
des Variators 26 verstellt werden.
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Bei
der Aktuatoranordnung 36 der 2 sind die
Rollen 34 an Rollenträgern 50 gelagert.
Die Rollenträger 50 sind
wiederum gelenkig an Hebeln 56 gelagert, so dass sie die
erforderlichen Freiheitsgrade besitzen. Die Hebel 56 sind
an Drehgelenken 58 gehäusefest
gelagert. Alle Hebel 56 sind mit dem zentral an der Variatorwelle 22 angeordneten
Koppelglied 66 verbunden. Die Rollenkräfte 86 werden über die
Rollenträger 50,
die Hebel 56 und die Koppelelemente 70 in das
Koppelglied eingeleitet. Ein an dem Antriebshebel 64, der
mit dem Koppelglied 66 verbunden ist, angreifendes Kräftepaar 78a, 78b wirkt den
Rollenkräften 86 entgegen.
Idealerweise sind so alle Rollen 34, Rollenträger 50,
Hebel 56 und Koppelelemente 70 gleichmäßig belastet
und das zentrale Koppelglied muss nur einen Moment übertragen
und keine Reaktionskräfte
auf sein Lager 67 übertragen. Dadurch
werden Reibungs- und Wirkungsgradverluste vermieden.
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In 3 ist ein Detail einer alternativen
Aktuatoranordnung 90 für
den Variator 26 der 2 dargestellt.
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Die
Aktuatoranordnung 90 weist einen zentral um die Variatorwelle 22' herum angeordneten Drehantrieb
auf, der auf das zentrale Koppelglied 66' unmittelbar ein Moment ausübt, wie
es schematisch bei 92 gezeigt ist. Hierdurch wird das (in 3 nicht dargestellte) Lager 67 ebenfalls
nicht mit Reaktionskräften
belastet.
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Die
alternative Ausgestaltung der Aktuatoranordnung 90 empfiehlt
sich in solchen Fällen,
bei denen zentral innerhalb des Variators 26 hinreichend Raum
zur Unterbringung vorhanden ist. Der Drehantrieb der Aktuatoranordnung 90 kann
beispielsweise hydraulisch oder elektrisch sein.
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In
den 4 und 5 ist ein Variator 26 in
einer bevorzugten implementierten Ausgestaltung gezeigt. Die Funktionen
des Variators 26 und der darin integrierten Aktuatoranordnung 36 entsprechen
generell den Funktionen des Variators 26 bzw. der Aktuatoranordnung 36 der 2. Gleiche Elemente sind
demzufolge mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Bei
dem Variator 26 der 4 und 5 weist das Antriebsglied 62 einen
Antriebsring 64' auf.
Der Antriebsring 64' ist
benachbart zu einem ebenfalls ringförmigen, jedoch gehäusefesten
Systemträger 54 angeordnet.
Der Antriebsring 64' ist über eine
Mehrzahl (im vorliegenden Fall drei) Verbindungselemente 68 starr
mit dem zentralen Koppelglied 66 verbunden. Demzufolge
entspricht die Anordnung aus Antriebsring 64' und Verbindungselementen 68 dem
Antriebshebel 64 der 2.
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Somit
werden bei dem Antriebsglied 62 der 4 und 5 drei
Hebelarme (entsprechend den Verbindungselementen 68) zur
Einleitung der Stützkräfte verwendet.
Die Verbindungselemente 68 sind über den Antriebsring 64' versteift.
Die Anbindungspunkte 76A, 76B sind an dem Antriebsring 64' vorgesehen.
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In 4 und 5 ist ferner ein Verbindungsträger 100 gezeigt,
der die Zylinder der Zylinderanordnungen 74A, 74B starr
miteinander verbindet. Hierdurch wird zum einen ein fester mechanischer
Bezug für
beide Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B geschaffen.
Ferner kann die Anordnung aus den Zylindern und dem Verbindungsträger 100 als
Versteifungselement eines Gehäuses
dienen.
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In 5 ist zusätzlich gezeigt,
dass die Kolben 75A, 75B mittels jeweiliger Koppelstangen 79A bzw. 79B an
das Antriebsglied 62 angebunden sind.
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Die
Kopplung der Kolben/Zylinderanordnungen 74 mit dem Antriebsglied 62 kann
mittels Kulissen erfolgen (nicht dargestellt). Die Koppelstangen 79 können gelenkig
an den jeweiligen Kolben 75 und dem Antriebsglied 62 angebracht
werden.
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Die Übertragung
der Linearbewegungen der Kolben 75 kann auch mittels Verzahnungen
auf den Kolben, z.B. ausgeführt
als Zahnstangen, und Verzahnungen auf dem Antriebsglied 62,
z.B. ausgeführt als
Zahnradsegmente, ausgeführt
werden.
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Das
zentrale Koppelglied 66 kann an der Variatorhauptwelle 22 oder
der Variatornebenwelle 24 gelagert sein. Ferner kann das
zentrale Koppelglied 66 auf einer gehäusefesten Achse oder Hohlachse gelagert
sein. Sofern Raum vorhanden ist, kann das Antriebsglied 62 insgesamt
als Scheibe ausgebildet sein.
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Die
Zylinder der Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B können in
ein Gehäuse
integriert ausgeführt
sein, beispielsweise auch integriert in den Systemträger 54.
Die Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B können jedoch
auch separate Bauteile sein.
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In 6 ist eine Hydraulikanordnung 110 gezeigt,
bei der die zwei Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B in
ein Gehäuse
integriert ausgeführt
sind.
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Das
Gehäuse
weist ein unteres Gehäuseteil 112 und
ein oberes Gehäuseteil 114 auf.
Die Gehäuseteile
bilden zusammen zwei Zylinderräume 115A, 115B der
Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B aus. Ferner
weisen die Gehäuseteile 112, 114 hydraulische
Anschlüsse 116 und 118 auf,
die über
Leitungen mit den Zylinderräumen 115A, 115B verbunden
sind. Genauer gesagt ist ein hydraulischer Anschluss 116 mit
einem unteren Ölraum
des Zylinderraums 115A und einem oberen Ölraum des
Zylinderraums 115B über
zwei Leitungen 120A, 120B verbunden. Ferner ist
der weitere hydraulische Anschluss 118 über eine Leitung 121A mit
einem oberen Ölraum
des Zylinderraums 115A und über eine weitere Leitung 121B mit
einem unteren Ölraum
des Zylinderraums 115B verbunden.
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Die
Leitungen 120, 121 sind in dem unteren bzw. dem
oberen Gehäuseteil 112, 114 ausgebildet.
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Indem
der hydraulische Anschluss 116 mit Hydraulikdruck beaufschlagt
wird, wird der Kolben 75A folglich nach oben gedrückt, wohingegen
der Kolben 75B nach unten gedrückt wird. In entsprechender
Weise wird bei Anlegen eines Hydraulikdruckes an den hydraulischen
Anschluss 118 der Kolben 75A nach unten und der
Kolben 75B nach oben gedrückt.
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Auf
diese Weise kann das antiparallele Kräftepaar 78A, 78B auf
einfache Weise erzeugt werden.
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Die
Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B und die dazu
gehörigen
Hydraulikleitungen 120, 121 sind somit als eine
separate Einheit ausgeführt.
Diese kann ferner vormontiert werden.
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Die
Hydraulikanordnung 110 ist mittels zweier Befestigungsnasen 122 an
einem Gehäuse
des Toroidgetriebes befestigbar. Demzufolge kann die Hydraulikanordnung 110 insgesamt
auch zur Versteifung des Gehäuses
des Toroidgetriebes dienen.
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Die
Gehäuseteile 112, 114 können auch
so ausgebildet sein, dass zumindest einige oder Teile der Leitungen 120, 121 durch
offene Nuten in den jeweiligen Teilen 112, 114 gebildet
sind, die erst nach dem Zusammenbau der Teile 112, 114 geschlossene Leitungen
bilden. Zur Abdichtung oder Trennung der Leitungen kann ein weiteres
Teil zwischen die beiden Gehäuseteile 112, 114 eingebaut
werden. Ferner kann in dieser Einheit auch Sensorik vorhanden sein.
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7 zeigt eine alternative
Ausgestaltung einer Kolben/Zylinderanordnung 74A'. Diese Kolben/Zylinderanordnung 74A' kann beispielsweise
die Kolben der Zylinderanordnung 74A der Hydraulikanordnung 110 der 6 ersetzen. Sie kann spiegelbildlich
auch die weitere Kolben/Zylinderanordnung 74B ersetzen.
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Die
Kolben/Zylinderanordnung 74A' weist ferner
ein Ventil 130 auf, das einen Schieber beinhaltet, der
mittels einer Betätigungsvorrichtung 132 betätigbar ist.
Die Betätigungsvorrichtung 112 ist
durch eine mechanische Kopplung mit dem Kolben 75A' gekoppelt.
Demzufolge wird der Ventilschieber gleichsinnig mit Verstellbewegungen
des Kolbens 75A' verstellt.
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Der
Zylinderraum 115A weist einen oberen Ölraum auf, der mit dem hydraulischen
Anschluss 118 verbindbar ist. Ferner weist der Zylinderraum 115A einen
unteren Ölraum
auf, der zum einen mit dem hydraulischen Anschluss 116 verbunden
ist und zum anderen mit einer in das Gehäuse integrierten Leitung 136,
die zu dem Ventil 130 führt.
Von dem Ventil 130 geht ein Auslass 134 ab.
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Das
Ventil 130 ist so ausgebildet, dass bei einer Abwärtsbewegung
des Kolbens 75A' Öl sowohl zu
dem hydraulischen Anschluss 116 als auch über das
Ventil 130 zu dem Auslass 134 fließen kann.
Sobald eine Steuerkante des Ventils 130 den Auslass 134 verschließt, ist
lediglich noch ein Abfluss über den
hydraulischen Anschluss 116 möglich. Demzufolge wird der
Auslassquerschnitt mit zunehmendem Einfahrhub kontinuierlich verringert,
wodurch eine Endlagendämpfung
realisiert wird.
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Wenn
der Auslass 134 vollständig
geschlossen ist, kann eine Hubbegrenzung realisiert werden, und
zwar dann, wenn auch die Verbindung zu dem hydraulischen Anschluss 116 abgesperrt
wird.
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Wird
dagegen die Verbindung zu dem hydraulischen Anschluss 116 mit
einem definierten Öldruck
beaufschlagt, so kann ein Hydraulikstopp mit definierter Kolbenkraft
realisiert werden.
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Die
Zylindergehäuse
können
alternativ mehr als zweiteilig sein. Ferner können sie generell Hydraulikleitungen
enthalten. Diese können
durch Nuten in Gehäuseteilen
gebildet sein, die durch Zusammenfügen geschlossene Leitungen
bilden.
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Ferner
können
die Kolben/Zylinderanordnungen 74A, 74B Sensorik
beinhalten, um die Lage des jeweiligen Kolbens 75A, 75B zu
sensieren. Auch können
Elemente zur Hubbegrenzung der Kolben 75A, 75B vorgesehen
sein. Diese Elemente zur Hubbegrenzung können als Ventile oder hydraulische Schieber
ausgeführt
sein, die parallel zur jeweiligen Kolben/Zylinderanordnung 74 liegen
(vgl. 7). Die Kolben 75A können dann
diese Schieber betätigen und
damit den Hub reduzieren, begrenzen oder die Endlage dämpfen.