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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen einer räumlichen
Lage einer bekannten dreidimensionalen Struktur eines in einer Werkzeugmaschine
aufgenommenen Werkstücks
relativ zu einem Bezugspunkt der Werkzeugmaschine mittels einer Werkzeugmaschinensteuerung.
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Beim
Nachbearbeiten bereits vorher bearbeiteter Werkstücke in einer
Werkzeugmaschine besteht stets das Problem, ein durch Vorbearbeitung mit
einer bekannten dreidimensionalen Struktur versehenes Werkstück in seiner
Ausrichtung relativ zu einem Bezugspunkt der Werkzeugmaschine exakt
zu erfassen, insbesondere möglichst
so, daß dies
nicht manuell zu erfolgen hat, sondern durch die Werkzeugmaschinensteuerung
selbst erfolgen kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Struktur durch Bewegen eines Tasters in einer ersten Dimension und
durch Erfassen der Struktur mittels des Tasters in einer zweiten Dimension,
quer zur ersten Dimension, abgetastet wird, daß die der zweiten Dimension
entsprechenden Tastwerte zusammen mit Positionswerten der ersten Dimension
als Datensatz aufgezeichnet werden, und daß der Datensatz mit der bekannten
Struktur verglichen wird und daraus die räumliche Lage der bekannten
Struktur relativ zu dem Bezugspunkt ermittelt wird.
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Dabei
könnte
beispielsweise für
den Taster eine gesonderte Einrichtung zur Bewegung desselben über das
mit der dreidimensionalen Struktur versehene Werkstück vorgesehen
sein.
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Besonders
günstig
ist es, wenn der Taster in einer Werkzeugaufnahme der Werkzeugmaschine angeordnet
und mittels der Werkzeugmaschinensteuerung bewegt wird. Damit werden
konsequent die bereits vorhandenen Vorrichtungen der Werkzeugmaschine
zur Bewegung des Tasters relativ zum Werkstück eingesetzt.
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Zweckmäßigerweise
ist dabei vorgesehen, daß die
Werkzeugsteuerung die der zweiten Dimension entsprechenden Tastwerte
erfasst und mit Positionswerten der ersten Dimension als Datensatz
aufzeichnet.
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Darüber hinaus
ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Werkzeugmaschinensteuerung
des Datensatzes mit der bekannten Struktur vergleicht und daraus
die Lage der Struktur relativ zum Bezugspunkt ermittelt.
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Ein
derartiger Vergleich kann unmittelbar bereits beim Aufzeichnen des
Datensatzes erfolgen.
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Eine
andere vorteilhafte Lösung
sieht vor, daß zuerst
der gesamte Datensatz aufgezeichnet und dann der Vergleich mit der
Struktur durchgeführt wird.
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Hinsichtlich
der Art der von dem Taster erzeugten Tastwertes sind die unterschiedlichsten
Lösungsmöglichkeiten
denkbar.
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Eine
Lösungsmöglichkeit
sieht vor, daß von dem
Taster in der zweiten Dimension zum Weg proportionale Wegsignale
als Tastwerte erzeugt werden.
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Derartige
Tastwerte lassen sich dann gegebenenfalls dahingehend auswerten,
daß mit
dem Taster unterschiedliche Ausdehnungen der dreidimensionalen Struktur
in Richtung der zweiten Dimension erfasst werden können.
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Es
ist aber auch denkbar, den Taster derart einzusetzen, daß lediglich
ein Überschreiten
des Schwellwertes in der zweiten Dimension erfasst wird.
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Eine
andere vorteilhafte Ausbildung des Tasters sieht vor, daß von dem
Taster zum Anzeigen zweier Schaltzustände in der zweiten Dimension mindestens
ein Schaltsignal als Tastwert erzeugt wird. Das heißt, daß keine
wegproportionalen Tastwerte mehr erzeugt werden, sondern nur noch
ein Anzeigen zweier Schaltzustände
erfolgt.
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Besonders
einfach ist diese Lösung
dann realisierbar, wenn von dem Taster in der zweiten Dimension
bei Überschreiten
eines Schaltpunktes ein Schaltsignal als Tastwert erzeugt wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Lösung sieht
vor, daß die Ausdehnung
der Struktur in der zweiten Dimension durch den aufgrund einer Berührung von
Teilbereichen der Struktur durch die Tastspitze auftretenden Reibungswiderstand
als Tastwert beim Bewegen des Tasters in der ersten Dimension erfasst
wird. Mit dieser Lösung
wird über
den Taster nicht eine Bewegung der Tastspitze in der zweiten Dimension
erfasst sondern nur der in der ersten Dimension an der Tastspitze
in den Teilbereichen auftretende Reibungswiderstand, der sich in
vielfältiger
Weise erfassen läßt.
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Beispielsweise
läßt sich
die Tastspitze dabei so bewegen, daß sie mit geringstmöglichem
Untermaß streifend über die
Struktur bewegt wird, so daß nur
ein möglichst
geringer Reibungswiderstand auftritt.
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Um
dieses geringstmögliche
Untermaß zur streifenden
Bewegung der Tastspitze zu ermitteln, wird der Taster vorzugsweise
in mehreren Tastzyklen an das Werkstück herangeführt, wobei ausgehend von einem
ersten nicht berührenden
Tastzyklus mit einer Bewegung des Tasters in der ersten Dimension jeweils
bei Beginn eines der weiteren Tastzyklen eine weitere Zustellung
des Tasters in der zweiten Dimension in Richtung des Werkstücks erfolgt,
bis in einem der Tastzyklen eine Berührung der Struktur durch die Tastspitze
erfolgt.
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Durch
diese Lösung
besteht die Möglichkeit, im
Rahmen eines festgelegten automatisierbaren Verfahrens die Tastspitze
soweit an das Werkstück anzunähern, bis
die Tastspitze sich berührend über die
Struktur bewegt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung dieser Ausführungsform sieht vor, daß der Taster
selbst keinen Tastwert erzeugt, sondern zum Erfassen der Struktur
eine Tastspitze desselben die Struktur zumindest in Teilbereichen
berührend
bewegt wird.
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Das
heißt,
daß in
diesem Fall die Tastspitze selbst ein starrer oder gegebenenfalls
auch elastischer Körper
sein kann der jedoch kein elektrisches Signal erzeugt, sondern nur
so bewegt wird, daß er
in Teilbereichen die Struktur berührt.
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Als
Taster könnte
beispielsweise ein spezieller Taster Verwendung finden. Eine besonders
einfache Lösung
sieht vor, daß als
Taster ein Werkzeug verwendet wird, dessen Spitze die Tastspitze
bildet.
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Der
Reibungswiderstand könnte
prinzipiell dadurch erfasst werden, daß der Taster selbst aufgrund
der Reibung deformiert wird.
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Es
besteht auch die Möglichkeit,
eine durch die Berührung
und den Reibungswiderstand ausgelöste Verlagerung der Tastspitze,
beispielsweise durch ein Verformen des Tasters relativ zu seiner
Aufnahme zu erfassen.
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Eine
besonders einfache Lösung
zur Erfassung des Reibungswiderstandes beim Bewegen des Tasters
in der ersten Dimension sieht eine positionsabhängige Erfassung einer auf einen
zurückgelegten Weg
in der ersten Dimension bezogenen Antriebsleistung zum Bewegen des
Tasters in der ersten Dimension bestimmt wird.
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Das
heißt,
daß die
Antriebsleistung ermittelt wird, die erforderlich ist, um den Taster
in der ersten Dimension zu bewegen, wobei die Antriebsleistung zwangsläufig bei
erhöhtem
Reibungswiderstand größer ist
als beispielsweise bei nicht vorhandenem Reibungswiderstand.
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Besonders
günstig
läßt sich
diese Antriebsleistung dann erfassen, wenn es sich um die Antriebsleistung
eines geschwindigkeitsgeregelten Antriebs handelt.
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Im
einfachsten Fall läßt sich
dabei als Maß für die Antriebsleistung
der dem geschwindigkeitsgeregelten Antrieb zugeführte Strom erfassen.
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Besonders
günstig
läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
dann ausführen,
wenn die Struktur sich in der ersten Dimension und der zweiten Dimension
wiederholende Strukturelemente aufweist und mehrere der Strukturelemente
zur Ermittlung der räumlichen
Lage der bekannten Struktur herangezogen werden.
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Besonders
günstig
läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
dann durchführen,
wenn die Struktur in regelmäßigen Abständen aufeinanderfolgende
Strukturelemente aufweist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine;
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2 eine vergrößerte ausschnittsweise Darstellung
eines Bereichs X in 1;
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3 eine schematische Darstellung ähnlich 2 in eines ersten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4 ein Diagramm mit zum Weg
proportionalen Wegsignalen in der zweiten Dimension aufgetragen über die
erste Dimension;
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5 ein Ablaufschema zur Auswertung
des Diagramms gemäß 4;
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6 eine schematische Darstellung ähnlich 2 eines weiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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7 eine Darstellung ähnlich 4 von Schaltsignalen beim
zweiten Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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8 ein Ablaufschema entsprechend 5 beim zweiten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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9 eine schematische Darstellung ähnlich 2 eines dritten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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10 eine schematische Darstellung
eines geschwindigkeitsgeregelten Antriebs beim dritten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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11 eine Darstellung ähnlich 4 eines einem geschwindigkeitsgeregelten
Antrieb beim dritten Ausführungsbeispiel
zugeführten
Stroms über der
ersten Dimension und
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12 ein Ablaufschema ähnlich 5 beim dritten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer Werkzeugmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst ein Maschinengestell 10, welches ein Spindelgehäuse 12 trägt, in welchem
eine Werkstückspindel 14 um
eine Spindelachse 16 drehbar gelagert ist.
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Die
Werkstückspindel 14 umfaßt ihrerseits eine
Werkstückaufnahme 18,
beispielsweise in Form eines Spannfutters, mit welcher ein Werkstück W aufgenommen
und koaxial zur Spindelachse 16 rotierend angetrieben werden
kann.
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Zur
Bearbeitung des Werkstücks
W umfaßt die
Werkzeugmaschine einen parallel zur Spindelachse und somit in Z-Richtung
verfahrbaren ersten Werkzeugschlitten 20, welcher an einer
Z-Führung 22 des
Maschinengestells 10 verschieblich geführt ist und seinerseits eine
X-Führung 24 trägt, an welcher ein
in einer X-Richtung quer zur Spindelachse 16 verfahrbarer
X-Schlitten 26 verschiebbar geführt ist, so daß ein auf
dem X-Schlitten 26 gehaltener Werkzeugträger 30 gegenüber dem
Maschinengestell 10 und somit auch gegenüber dem
in der Werkstückspindel 14 aufgenommenen
Werkstück
W sowohl in Z-Richtung
als auch in X-Richtung verfahrbar ist.
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Der
Werkzeugträger 30 umfaßt vorzugsweise
ein Revolvergehäuse 32,
an welchem ein Relvolverkopf 34 um eine Revolverachse 36 drehbar
gehalten ist, wobei der Revolverkopf 34 eine Vielzahl von Werkzeugaufnahmen 38 trägt, in die
Werkzeuge 40 einsetzbar sind.
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Sowohl
ein Antrieb der Werkstückspindel 14 als
auch die Bewegungen des Werkzeugträgers 30 in Z- und
X-Richtung sowie die Drehungen des Revolverkopfs 34 relativ
zum Revolvergehäuse 32 sind durch
eine als Ganzes mit 50 bezeichnete Werkzeugmaschinensteuerung
steuerbar.
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Ein
in der vorstehend beschriebenen Werkzeugmaschine zu bearbeitendes
Werkstück
W ist beispielsweise vor dem Bearbeiten in der Werkzeugmaschine
mit einer dreidimensionalen Struktur S versehen worden, wobei die
Struktur S sich in den folgenden drei Dimensionen ausdehnt, nämlich einerseits
in einer ersten Dimension D1 parallel zu einer Achse A, in einer
zweiten Dimension D2 radial zur Achse A und in einer dritten Dimension
D3 in Umfangsrichtung oder Azimutalrichtung zur Achse A. Dabei kann
die Struktur S grundsätzlich
eine beliebige Form aufweisen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
umfaßt
die Struktur S, welche einen Mantel des Werkstücks W bildet, einerseits zur
Achse A Zylinderflächenbereiche
ZF und andererseits eine um die Achse A im Mantel des Werkstücks W verlaufende
wendelförmige
Nut WN, wobei zwischen einzelnen aufeinanderfolgenden Windungen
WI der wendelförmigen
Nut WN die Zylinderflächenbereiche
ZF liegen.
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Ferner
ist die dreidimensionale Struktur S noch stirnseitig des Werkstücks durch
Stirnflächen SF1
und SF2 abgeschlossen, in welche die wendelförmige Nut WN mit einem Nutanfang
NA einmündet.
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Beim
Einspannen eines derartigen Werkstücks W in die Werkstückaufnahme 18 der
Werkstückspindel 14 besteht
das Problem, die bekannte dreidimensionale Struktur S relativ zu
einem feststehenden Bezugspunkt B, beispielsweise auf der Spindelachse 16,
zu erfassen, und zwar in Richtung der ersten Dimension D1, der zweiten
Dimension D2 und der dritten Dimension D3.
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Hierzu
wird das Werkstück
W mit seiner Achse A koaxial zur Spindelachse 16 in die
Werkstückaufnahme 18 der
Spindel 14 aufgenommen, wobei beispielsweise das Werkstück W mit
seiner rückwärtigen Stirnfläche SF2
gegen eine Anschlagfläche 52 der
Werkstückaufnahme 18 anlegbar
ist, so daß bereits
eine Grobpositionierung des Werkstücks W in der ersten Dimension
D1 möglich
ist.
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Ferner
ist durch die zentrierte Aufnahme des Werkstücks W mit seiner Achse A konzentrisch
zur Spindelachse 16 die Lage der Zylinderflächenbereiche
ZF in der zweiten Dimension D2 durch Eingabe der Struktur S in die
Werkzeugmaschinensteuerung 50 dieser bekannt, unbekannt
ist jedoch der Verlauf der wendelförmigen Nut WN und somit auch
die exakte Position der Zylinderflächenbereiche ZF in der ersten
Dimension D1 und der dritten Dimension.
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Zum
Erfassen der Lage der Struktur S relativ zum Bezugspunkt B wird
in eine der Werkzeugaufnahmen 38 ein Taster 60 eingesetzt,
welcher mit einer Tastspitze 62 längs einer Bahn BA verfahrbar
ist, die in Richtung der ersten Dimension D1 verläuft, wobei
die Tastspitze 62 unter Erzeugung von zum Weg proportionalen
Wegsignalen WS als Tastwerte in einer Richtung 64 quer
zur Bahn BA bewegbar ist, die parallel zur zweiten Dimension D2
verläuft.
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Durch
das Bewegen der Tastspitze 62 entlang der Bahn BA, die
streifend zur Struktur zur S verläuft, erfährt die Tastspitze 62,
so lange sie sich ausgehend vom Punkt P1 auf der Bahn BA bewegt
so lange keinen Widerstand, bis die Tastspitze 62 mit einem
Rand RSF1 der ersten Stirnfläche
SF1 in Berührung
kommt. Dieser Punkt ist der Punkt P2. Ab dem Punkt P2 berührt die
Tastspitze 62 den Zylinderflächenbereich ZF1, der sich von
dem Rand RSF1 bis zu der ersten Windung WI1 der wendelförmigen Nut WN
erstreckt, und wird unter Erzeugung eines zum Weg in Richtung 64 proportionalen
Wegsignals WS als Tastwert in der Richtung 64 verschoben.
Die erste Windung WI wird am Punkt P3 längs der Bahn BA erreicht.
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So
lange, solange sich die Tastspitze 62 ab dem Punkt P3 über die
Breite der ersten Windung WI1 der wendelförmigen Nut hinwegbewegt, steht
sie ebenfalls berührungslos
frei im Raum. Erst ab dem Punkt P4, das heißt bei Erreichen eines Randes
der ersten Windung WI1 der wendelförmigen Nut, hat die Tastspitze 62 wieder
Berührung
mit dem Zylinderflächenbereich
ZF2, welcher sich in Richtung der Bahn BA von der ersten Windung
WI1 der wendelförmigen Nut
WN bis zur zweiten Windung WI2 derselben erstreckt. Die sich auf
der Bahn BA bewegende Tastspitze 62 erreicht die zweite
Windung WI2 der wendelförmigen
Nut WN am Punkt P5.
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Das
heißt,
daß die
Tastspitze 62 auf ihrem Weg längs der Bahn BA entweder berührungslos
frei im Raum steht oder die Zylinderflächenbereiche ZF zwischen den
einzelnen Windungen WI der wendelförmigen Nut WN berührt und
dadurch in Richtung 64 verschoben wird.
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Wird
nun die Bahn BA so gelegt, daß die Tastspitze 62 bei
Berührung
eines der Zylinderflächenbereiche
ZF in der Richtung 64 vom Werkstück W weg verschoben wird, wie
in 3 dargestellt, so ergibt
sich bei Aufnahme der Bewegung der Tastspitze 62 in Richtung 64,
welche ungefähr
parallel zu der zweiten Dimension D2 verläuft, über der ersten Dimension ab
dem Punkt P2 eine Verschiebung der Tastspitze 62 vom Werkstück W weg
zwischen dem Punkt P2 und P3, das heißt zwischen den Punkten, zwischen
denen die Tastspitze 62 auf dem Zylinderflächenbereich
ZF1 aufliegt. Ab dem Punkt P3 bis zum Erreichen des Punktes P4 geht
die Tastspitze 62 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück, da sie über die
Breite der ersten Windung WI1 der wendelförmigen Nut WN hinwegläuft. Ab
dem Punkt P4 berührt die
Tastspitze 62 den Zylinderflächenbereich ZF2 so lange, bis
die der nächsten
Windung WI2 wendelförmigen
Nut WN erreicht ist, und zwar an Punkt P5.
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Zwischen
dem Punkt P5 und P6 geht die Tastspitze 62 wieder in ihre
Ausgangsstellung zurück und
ab dem Punkt P6 bis P7 berührt
die Tastspitze 62 den Zylinderflächenbereich ZF3, der zwischen
der zweiten Windung WI2 und der dritten Windung WI3 liegt, so daß die Tastspitze 62 wiederum
in Richtung 64 verschoben ist.
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Da
die einzelnen Windungen WI der wendelförmigen Nut WN gleiche Abstände voneinander
aufweisen, ist die Erstreckung der Zylinderflächenbereiche ZF längs der
Bahn BA zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Windungen WI gleich
groß und somit
wiederholt sich die in 4 dargestellte
Bewegung der Tastspitze 62 zwischen der Ausgangsstellung
AU und Berührungsstellung
BR in der beschriebenen Art und Weise so lange, so lange die Bahn
BA mit Berührung
zu der Struktur S, insbesondere im Bereich von dessen Zylinderflächenbereichen
ZF, verläuft.
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Der
in 4 dargestellte Zusammenhang zwischen
der Bewegung der Tastspitze 62 längs der Bahn BA parallel zur
ersten Dimension D1 und der Auslenkung der Tastspitze 62 bei
Berührung
BR der Struktur S im Bereich der Zylinderflächenbereiche ZF läßt sich
von der Maschinensteuerung 50 in einem Datensatz während des
Verfahrens der Tastspitze 62 längs der Bahn BA ablegen und
dann auswerten oder bereits beim Bewegen der Tastspitze 62 längs der Bahn
BA auswerten.
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Die
Auswertung des erstellten Datensatzes erfolgt – wie in 5 dargestellt – beispielsweise folgendermaßen.
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In
einem Meßauswerteschritt
MAO wird die Meßauswertung
gestartet. Der Meßauswerteschritt MAO
setzt dabei die Meßauswertung
beim Punkt P1 in Gang.
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Wenn
beim Punkt PO die Meßauswertung beginnt,
wird in einer Stufe MA1 eine sukzessive Veränderung der Position in der
ersten Dimension D1 ausgelöst.
Während
dieses sukzessiven Fortschreitens der Position in der ersten Dimension
D1 erfolgt parallel in einer Stufe MA2 eine Abfrage des Meßtasters 60 dahingehend,
ob der vom Meßtaster 60 erfasste
Meßwert
einen Schwellwert überschritten
hat. Dieser Vergleich findet in der Stufe MA3 statt. Ist der Vergleich
negativ, so wird weiterhin der Meßwert des Meßtasters 60 abgefragt.
Ist die Schwelle überschritten,
das heißt
das Ergebnis in der Stufe MA3 positiv, so wird in der Stufe MA4
die entsprechende Position in der ersten Dimension D1 gespeichert.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn in der ersten Dimension D1
der Punkt P2 erreicht ist, das heißt, daß die erste Stirnfläche SF1
eine Referenzfläche
darstellt, ab welcher ein Überschreiten
des Schwellwertes erkannt wird. Dieses Überschreiten des Schwellwertes
wird dann bis zum Erreichen des Punktes P3 in 4 festgestellt.
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Diese
Positionen P2 bis P3 werden in der Stufe MA4 gespeichert und in
der nächstfolgenden Stufe
MA5 erfolgt eine Auswertung des Abstandes zwischen der Position
P2 und der Position P3 und daraus wird in der Stufe MA6 unter Zugrundelegen der
bekannten Struktur S die Lage der bekannten Struktur S relativ zum
Bezugspunkt B errechnet und insbesondere errechnet, in welchem Abstand
von der Bahn BA in Richtung der dritten Dimension D3 der Nutanfang
NA liegt, so daß damit
die Lage des Nutanfangs NA exakt bestimmt und beispielsweise kann dann
auf diesen Nutanfang NA in der ersten Stirnfläche SF1 bezogen eine Nachbearbeitung
der Struktur S durchgeführt
werden.
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Bei
dem ersten Ausfühungsbeispiel
ist dabei der Taster 60 als wegmessender Taster ausgebildet, der
den Weg der Tastspitze 62 in der Richtung 64 erfasst,
so wie in 4 dargestellt.
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Alternativ
dazu kann bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Taster 60' auch
als ab einem bestimmten Schaltpunkt, das heißt einer bestimmten Verschiebung
der Tastspitze 62' in
der Richtung 64 schaltender Taster 60' ausgebildet
sein, so daß ein derart
schaltender Taster 60' ein
Schaltsignal SS in Form von "AUS" oder "EIN" als Tastwert liefert,
wobei der Taster 60' in
diesem Fall so einzustellen ist, daß der Schaltpunkt dann überschritten
ist, wenn die Tastspitze 62' einen
der Zylinderflächenbereiche
ZF berührt
und der Schaltpunkt dann unterschritten ist, das heißt der Taster
auf AUS ist, wenn die Tastspitze 62' über eine Windung WI der Nut
WN hinwegläuft oder
noch gar nicht in Berührung
mit der Struktur S ist, das heißt
berührungslos
frei im Raum steht und somit in ihrer Ausgangsstellung ist.
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Eine
Auswertung des AUS- und EIN-Signals erfolgt, wie in 7 und 8 dargestellt
analog dem ersten Ausführungsbeispiel
wobei die Stufe MA3 entfällt,
da das Signal EIN bereits dokumentiert, daß die Schwelle überschritten
wurde.
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Bei
einem dritten Ausführungsbeispiel
wird in die entsprechende Werkzeugaufnahme 68 des Revolverkopfes 64 ein
starrer Taster 60'' eingesetzt, welcher
zwar eine Tastspitze 62'' aufweist, diese
ist jedoch nicht in Richtung 64 beweglich, sondern in dieser
Richtung 64 starr ausgebildet. Ferner verläuft die
Bahn BA in gleicher Weise wie beim ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
mit geringer Berührung der
Struktur S, wobei die Tastspitze 62'' in
gleicher Weise wie bei den voranstehenden Ausführungsbeispielen erläutert, entweder
frei im Raum steht oder in den Zylinderflächenbereichen ZF die Struktur
S oberflächlich
mit Reibung berührt
(9).
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Dieses
Berühren
der Struktur S in den Zylinderflächenbereichen
ZF führt
zu einer Hemmung der Bewegung der Tastspitze 62'' längs der Bahn BA.
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Wird
nun, wie in 10 dargestellt,
ein Antrieb 80 des Werkzeugträgers 30 zur Bewegung
desselben in der Z-Richtung, das heißt parallel zur ersten Dimension
D1 durch eine Geschwindigkeitsreglerstufe 82 geschwindigkeitsgeregelt
angetrieben, das heißt über einen
Sensor 84 dessen Drehzahl ermittelt und der Geschwindigkeitsreglerstufe 82 zurückgemeldet,
so hat die Hemmung der Bewegung der Tastspitze 62'' beim Überfahren der Zylinderflächenbereiche
ZF zur Folge, daß ein
der Geschwindigkeitsreglerstufe 82 zugeordneter Stromregler 86 beim
Auftreten der Hemmung der Bewegung des Werkzeugträgers 30 in
Z-Richtung dem Antrieb 80 mehr Strom zuführt, so
daß dieser
in der Lage ist, die von einem Steuerungsrechner 90 vorgegebene
Geschwindigkeit in der Z-Richtung trotz der auftretenden Hemmung
der Bewegung einzuhalten.
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Insbesondere
wird der Stromregler 86 beim in Berührung kommen der Tastspitze 62'' mit einem der Zylinderflächenbereiche
ZF den Strom für
den Antrieb 80 ansteigen lassen und bei Beendigung der Berührung eines
der Zylinderflächenbereiche
ZF den Strom für
den Antrieb 80 sehr stark reduzieren, da plötzlich die
Hemmung der Bewegung in der ersten Dimension entfällt.
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Somit
tritt im Verlauf des Stromes, aufgezeichnet über der ersten Dimension D1,
ein Wendepunkt dann auf, wenn die Hemmung beim Übergang der Tastspitze 62'' von einem der Zylinderflächenbereiche
ZF zur Nut WN plötzlich
entfällt,
während
beim Übergang
auf die jeweilige Zylinderfläche
ZF in den Punkten P2, P4, P6 des Stroms I langsam ansteigt
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Dieses
Verhalten des Stromreglers 86 ist in 11 dargestellt und läßt sich aufgrund der signifikanten
Stromänderung
beim Überfahren
eines quer zur Bahn BA verlaufenden Randes eines der Zylinderflächenbereiche
ZF in den Punkten P3, P5, P7 günstig
auswerten, wobei vorzugsweise mehrere Wendepunkte erfasst und gemeinsam
ausgewertet werden.
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Die
Auswertung des dem Stromreglers 86 zugeführten Stroms
erfolgt, wie in 12 dargestellt, zunächst dadurch
daß in
der Stufe MA1 eine sukzessive Änderung
der Position in der ersten Dimension D1 ausgelöst wird, wobei während des
sukzessiven Fortschreitens der Positionen der ersten Dimension parallel
in der Stufe MA2 eine Abfrage des Stroms erfolgt, wie er in 11 aufgezeichnet ist.
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Die
in der Stufe MA2 erfassten Werte des Stroms werden in der Stufe
MA3 im Hinblick daraufhin überprüft, ob ein
Wendepunkt vorliegt. Ein derartiger Wendepunkt läßt sich, wie in 11 erkennbar, beispielsweise
dadurch feststellen, daß ein
Nulldurchgang des Stroms an den Punkten P3, P5 und P7 auftritt.
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Tritt
ein derartiger Nulldurchgang auf, so wird in der Stufe MA4 die entsprechende
Position in der ersten Dimension D1 gespeichert und in der nächstfolgenden
Stufe MA5 erfolgt eine Auswertung des Abstandes beispielsweise zwischen
aufeinanderfolgenden Wendepunkten und diese werden in Relation zur
Stirnfläche
SF1 gesetzt, so daß in
der Stufe MA6 unter Zugrundelegen der bekannten Struktur die Lage
dieser bekannten Struktur relativ zum Bezugspunkt B errechnet werden
kann und insbesondere auch errechnet werden kann, in welchem Abstand von
der Bahn BA in Richtung der dritten Dimension D3 der Nutanfang NA
liegt. Die Ermittlung erfolgt in gleicher Weise wie bereits im Zusammenhang
mit dem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
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Da
sich beim dritten Ausführungsbeispiel
die Lage der Stirnfläche
SF1 über
die Erfassung des Stromes unpräzise
erfassen läßt, ist
eine separate Bestimmung der Lage der Stirnfläche SF1 erforderlich, um diese
für die
Maschinensteuerung 50 mit der notwendigen Präzision festzuhalten.
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Diese
Bestimmung der Lage der Stirnfläche SF1
in Richtung der ersten Dimension D1 kann entweder mit einem separaten
Meßtaster
erfolgen oder es ist vorgesehen, die Stirnfläche SF1 hinsichtlich ihrer
Lage relativ zum Bezugspunkt B dadurch festzulegen, daß mit einem
Werkzeug ein Überdrehen
der Stirnfläche
SF1 beim bereits in die Werkzeugspindel eingespanntem Werkstück W erfolgt,
so daß die Werkzeugmaschinensteuerung 50 nach
dem Überdrehen
der Stirnfläche
SF1 deren Position relativ zum Bezugspunkt B exakt kennt.