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Die
Erfindung betrifft eine Beschickvorrichtung für Pressen, insbesondere für Einetagenpressen,
zur Oberflächenbeschichtung
von Holzwerkstoffplatten, mit einem in die Presse ein- und ausfahrbaren
Beschickrahmen mit beidseitigen Greiferleisten zum Aufnehmen von
Pressgut von einer Pressgutvorlage und zum Ablegen in der Presse,
wobei die Greiferleisten um ein vorgegebenes Maß quer zur Fahrrichtung des
Beschickrahmens zusammen- und auseinanderfahrbar sind und über die
Greiferleistenlänge
verteilte Greifer zum Fixieren des Pressgutes aufweisen, ferner
die Greiferleisten unter Zwischenschaltung von Gelenkarmen und Höhenverstellvorrichtungen
an den Beschickrahmen höhenverstellbar angeschlossen
und an den Gelenkarmen um die Greiferleistenlängsachse schwenkbar gelagert
sind.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Entleervorrichtung für Pressen,
insbesondere für
Einetagenpressen, zur Oberflächenbeschichtung
von Holzwerkstoffplatten, mit einem in die Presse ein- und ausfahrbaren
Entleerrahmen mit beidseitigen Greiferleisten zum Aufnehmen von
beschichtetem Pressgut von einer Pressplatte und zum Ablegen außerhalb
der Presse, wobei die Greiferleisten um ein vorgegebenes Maß quer zur
Fahrrichtung des Entleerrahmens zusammen- und auseinanderfahrbar
sind und über
die Greiferleistenlänge
verteilte Greifer zum Fixieren des beschichteten Pressgutes aufweisen, ferner
die Greiferleisten unter Zwischenschaltung von Gelenkarmen und Höhenverstellvorrichtungen an
den Entleerrahmen höhenverstellbar
angeschlossen und an den
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Gelenkarmen
um die Greiferleistenlängsachse
schwenkbar gelagert sind.
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Im
Rahmen der Erfindung meint Pressgut auf der Beschickseite Holzwerkstoffplatten
wie Spanplatten, Faserplatten oder Sperrholzplatten, die zum Zwecke
der Vergütung
beidseitig und/oder einseitig mit Folien, Laminaten oder Echtholzfurnieren
beschichtet werden. Auf der Entleerseite meint Pressgut Holzwerkstoffplatten
wie Spanplatten, Faserplatten oder Sperrholzplatten, die im Zuge
eines Pressvorganges oberseitig und/oder unterseitig im Wege der
Vergütung
mit Folien, Laminaten oder Edelholzfurnieren beschichtet worden
sind. – Die
Vergütung der
Holzwerkstoffplatten findet regelmäßig in Kurztaktpressen statt,
die beheizt sind (vgl. DE-PS 199 39 313).
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Nach
einem älteren
nicht vorveröffentlichten Recht
(vgl.
DE 103 33 574
A1 ) weisen die Höhenverstellvorrichtungen
parallel zu den Greiferleisten angeordnete Betätigungswellen und auf die Betätigungswellen
arbeitende Drehantriebe auf. Die Gelenkarme sind an auf den Betätigungswellen
befestigten Schwenklagern angelenkt und höhenverstellen die Greiferleisten
in Abhängigkeit
von den Drehbewegungen der Betätigungswellen.
Das ist in gleicher Weise bei dem Beschickrahmen der Beschickvorrichtung
wie bei dem Entleerrahmen der Entleervorrichtung der Fall. Sowohl
beschickseitig als auch entleerseitig müssen die Greifer stets exakt
ausgerichtet sein, um das Pressgut einwandfrei aufnehmen und ablegen
zu können.
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Im Übrigen kennt
man eine Transfervorrichtung zum Transport von Formteilen zwischen
den Bearbeitungsstufen einer Mehrständer-Transferpresse, Pressenstraße oder
dergleichen, wobei jeder Bearbeitungsstufe in Transportrichtung
ein Werkzeug für eine
Umformoperation zugeordnet ist. Die Vorrichtung zum Transport der
Formteile weist entlang der Bearbeitungsstufen durchgehende Transportschienen
jeweils vor und hinter den Werkzeugen auf. An den Transportschienen
sind mehrere Schlitten geführt,
wobei für
eine optimale Lageorientierung eine Vielzahl von Freiheitsgraden
mit Hilfe der Schlitten realisiert werden sollen (vgl.
DE 101 58 194 A1 ).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschickvorrichtung und
eine Entleervorrichtung für
Pressen, insbesondere Einetagenpressen, der eingangs beschriebenen
Ausführungsform
zu schaffen, bei denen sich die Greifer an den Greiferleisten stets
exakt und funktionssicher auf das aufzunehmende bzw. abzulegende
Pressgut ausrichten lassen.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Beschickvorrichtung und
Entleervorrichtung dadurch, dass auf jede Greiferleiste wenigstens
ein Leistendrehantrieb arbeitet. Mit Hilfe eines solchen Leistendrehantriebes,
der geregelt oder rechnergesteuert sein kann, lassen sich die Greifer über eine
Drehbewegung ihrer Greiferleiste einwandfrei und genau in Bezug
auf das Pressgut positionieren. Dadurch ist stets eine funktionssichere
und -gerechte Aufnahme und Ablage des Pressgutes gewährleistet.
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Weitere
erfindungswesentliche Merkmale sind im Folgenden aufgeführt. So
sieht die Erfindung vor, dass die Leistendrehantriebe endseitig
an den Greiferleisten angeflanscht sind, um eine einfache und kompakte
Bauweise zu verwirklichen. Die Leistendrehantriebe sind Drehmomenten
abgestützt.
Die Abstützung
der Drehmomente erfolgt zweckmäßigerweise
an dem jeweils nächstliegenden
Gelenkarm. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind
die Leistendrehantriebe im Gehäuse
von Gelenkanschlusseinrichtungen integriert. – Die Gelenkarme können wie
bei Markisen als kniehebelartige Gelenkarme ausgebildet sein, deren
Kniegelenke jeweils auf der einen Greiferleistenhälfte den
Kniegelenken auf der anderen Greiferleistenhälfte entgegengerichtet angelenkt
sind. Auf diese Weise wird eine Stabilisierung der Greiferleisten
und ihrer Bewegungsabläufe
erreicht, so dass sich für
die Greiferleisten eine schlanke Bauweise verwirklichen lässt, ohne
dass deren Deformation zu befürchten
ist. Weiter sieht die Erfindung vor, dass die Gelenkarme auf der
einen Greiferleistenhälfte
und auf der anderen Greiferleistenhälfte jeweils über eine
eigene Stellstange, mit Stellantrieb ggf. unter Zwischenschaltung von
Schwenkhebeln angetrieben sind. Diese Stellantriebe arbeiten synchron.
Synchronantrieb kann aber auch dadurch erreicht werden, dass jeweils
ein Gelenkarm auf der einen Greiferleistenhälfte mit einem Gelenkarm auf
der anderen Greiferleistenhälfte
gekoppelt ist, z. B. über
eine, Koppelstange. – Die
Gelenkarme können
aber auch als Doppelarme ausgebildet sein. Wenn die Doppelarme gegensinnig
arbeiten und die Koppelstange die jeweils ersten gegensinnigen Gelenkarme
verbindet, benötigt
man nur einen gemeinsamen Antrieb. Denn dann besteht die Möglichkeit,
dass auf die Koppelstange ein Schwenkhebelantrieb unter Zwischenschaltung
von Schwenkhebeln arbeitet. Die Koppelstange kreuzt vorzugsweise
eine durchgehende Stellstange, wobei auf diese Stellstange ein einziger
Schwenkantrieb arbeitet.
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Die
Greifer können
als Klemmvorrichtungen oder als Saugnäpfe ausgebildet sein. Klemmvorrichtungen,
wie sie beispielsweise in DE-PS 199 39 313 beschrieben sind, werden
regelmäßig bei
dem Beschickrahmen verwirklicht, während der Entleerrahmen im
Allgemeinen mit Saugnäpfen
ausgerüstet ist. In
diesem Zusammenhang sieht die Erfindung vor, dass zumindest die
Greiferleisten mit den Saugnäpfen
mittels der Leistendrehantriebe um mindestens 180° schwenkbar
bzw. drehbar sind. Auf diese Weise kann das Pressgut mit Hilfe der
Saugnäpfe
nicht nur aufgenommen und abgelegt werden, sondern es besteht auch
die Möglichkeit,
Pressbleche im Zuge eines Pressblechwechsels aufzunehmen, abzulegen und
neue Pressbleche zu positionieren, so dass aufwendige Blechwechseleinrichtungen
entfallen. – Die Schwenk-
und Stellantriebe sind ebenso wie die Leistendrehantriebe vorzugsweise
als pneumatische, hydraulische oder elektrische Antriebe, z. B.
Motore, ausgebildet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Beschick- und Entleervorrichtung in schematischer Draufsicht,
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2 eine
Beschickvorrichtung nach 1 in vergrößerter Darstellung,
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3 eine
Entleervorrichtung nach 1 in vergrößerter Darstellung,
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4 den
Gegenstand nach 2 oder 3 in Seitenansicht,
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5 eine
Seite des Beschickrahmens vor dem Ergreifen einer beschichteten
Holzwerkstoffplatte,
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6 den
Gegenstand nach 5 mit ausgeschwenkter Greiferleiste,
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7 den
Gegenstand nach 6 nach dem Festklemmen der beschichteten
Holzwerkstoffplatten und deren Anheben,
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8 eine
Einetagenpresse mit Beschickrahmen in teilweise schematischer Frontansicht
und einseitig eingefahrener Greiferleiste im Zuge des Ablegens einer
zu beschichtenden Holzwerkstoffplatte,
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9a) eine Greiferleiste mit endseitig angeflanschtem
Schwenkantrieb und Saugnapf, wobei eine Heizplatte der Einetagenpresse
mit einem unteren Strukturblech sowie einer darauf befindlichen
beschichteten Holzwerkstoffplatte angedeutet ist,
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9b) den Gegenstand nach 9a für ein oberes
Strukturblech,
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10 einen
schematischen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 3 und
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11 eine
abgewandelte Ausführungsform des
Gegenstandes nach 10.
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In
den Figuren ist eine Beschickvorrichtung und Entleervorrichtung
für eine
Einetagenpresse 1 zur Oberflächenbeschichtung von Spanplatten,
Faserplatten, Sperrholzplatten oder dgl. Holzwerkstoffplatten 2 dargestellt.
Die Beschickvorrichtung weist einen in die Presse 1 ein-
und ausfahrbaren Beschickrahmen 3, die Entleervorrichtung
einen in die Presse 1 ein- und ausfahrbaren Entleerrahmen 3a auf,
und zwar jeweils mit beidseitigen Greiferleisten 4 zum
Aufnehmen zu, beschichtender und beschichteter Holzwerkstoffplatten 2 von
einer Pressgutvorlage und zum Ablegen auf einer Pressplatte in der
Presse 1 im Wege des Beschickvorganges und zum Aufnehmen
der beschichteten Holzwerkstoffplatte 2 nach dem Pressvorgang
von der Pressplatte und zum Ablegen außerhalb der Presse 1 im
Wege des Entleervorganges. Sowohl bei der Beschickvorrichtung, als auch
bei der Entleervorrichtung sind die Greiferleisten 4 um
ein vorgegebenes Maß quer
zur Fahrrichtung des Beschickrahmens 3 bzw. des Entleerrahmens 3a zusammen-
und auseinanderfahrbar und weisen über die Greiferleistenlänge verteilte
Greifer 5 zum vorübergehenden
Fixieren der beschichteten Holzwerkstoffplatten 2 auf.
Die Greiferleisten 4 mit den Greifern 5 sind höhenverstellbar
und unter Zwischenschaltung von Gelenkarmen 6 und Höhenverstellvorrichtungen 7 an
den Beschickrahmen 3 und an den Entleerrahmen 3a angeschlossen.
Ferner sind die Greiferleisten 4 an den Gelenkarmen 6 um die
Greiferleistenlängsachse
drehbar gelagert. Die Höhenverstellvorrichtungen 7 weisen
parallel zu den Greiferleisten 4 angeordnete Betätigungswellen 8 auf,
ferner auf die Betätigungswellen 8 arbeitende Drehantriebe 9.
Die Gelenkarme 6 sind ähnlich
wie die Gelenkarme von Markisen ausgebildet und an auf den Betätigungswellen 8 drehfest
befestigten Schwenklagern 10 angelenkt sowie in Abhängigkeit von
den Drehbewegungen der Betätigungswellen 8 höhenverstellbar.
Die Gelenkarme 6 sind über Schwenkhebel 11 an
den Schwenklagern 10 angelenkt. Die Schwenkhebel 11 sind über angelenkte Stellstangen 12 miteinander
verbunden. Auf die Stellstangen 12 arbeiten Schwenkantriebe 13.
Die Schwenkantriebe 13 sind auf den Betätigungswellen 8 für die Höhenverstellung
der Gelenkarme 6 und folglich, Greiferleisten 4 drehfest
befestigt.
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Auf
jede Greiferleiste 4 arbeitet ein geregelter oder rechnergesteuerter
Leistendrehantrieb 14. Die Leistendrehantriebe 14 sind
endseitig an den Greiferleisten angeflanscht und beispielsweise
an den jeweils zugeordneten Gelenkarmen 6 drehmomentensteif
abgestützt.
Die Gelenkarme 6 sind als kniehebelartige Gelenkarme ausgebildet,
deren Kniegelenke 15a jeweils auf der einen Greiferleistenhälfte den
Kniegelenken 15b auf der anderen Greiferleistenhälfte entgegengerichtet
ausgelenkt sind. Bei dieser Ausführungsform
nach 10 sind die Gelenkarme 6 auf der einen
Greiferleistenhälfte
und auf der anderen Greiferleistenhälfte jeweils über eine
eigene Stellstange 16a, 16b mit Stellantrieb 17a, 17b unter Zwischenschaltung
von Schwenkhebeln 18 angetrieben, was lediglich angedeutet
ist. Die Stellantriebe 17 jeweils einer Greiferleiste 4 arbeiten
synchron. Ferner besteht die Möglichkeit,
dass jeweils ein Gelenkarm 6a auf der einen Greiferleistenhälfte mit
einem Gelenkarm 6b auf der anderen Greiferleistenhälfte gekoppelt
ist, z. B. über
eine Koppelstange 19.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform nach 11 arbeitet
auf die Koppelstange 19 ein Schwenkhebelantrieb 20 unter
Zwischenschaltung von Schwenkhebeln 18. Die Koppelstange 19 kreuzt eine
durchgehende Stellstange 12. Auf diese Stellstange 12 arbeitet
ein einziger Schwenkantrieb, wobei an der Stellstange 12 die
Gelenkarme 6a, 6b und die Schwenkhebel 18 für die Koppelstange 19 angelenkt
sind.
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Die
Greifer 5 können
als Klemmvorrichtungen oder als Saugnäpfe ausgebildet sein. Letzteres gilt
regelmäßig für die Entleervorrichtung.
Insoweit wird beispielsweise auf die 9a und 9b verwiesen.
Nach 9a befindet sich auf einer unteren Heizplatte 21 einer
Einetagenpresse andeutungsweise ein unteres Strukturblech 22,
auf dem sich eine Holzwerkstoffplatte 2 mit einer Beschichtung 23 befindet.
Nach 9b ist dem Saugnapf 5 ein oberes Strukturblech 24 zugeordnet.
Die Greiferleisten 4 sind mit den Saugnäpfen mittels der Leistendrehantriebe
um mindestens 180° schwenkbar
bzw. drehbar, so dass die Saugnäpfe
auch zu einem Pressblechwechsel geeignet sind. – Die Schwenk-, Dreh- und Stellantriebe
können
ebenso wie die Leistendrehantriebe 14 als pneumatisch,
hydraulisch oder elektrisch arbeitende Antriebe bzw. Motoren ausgebildet
sein.