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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere ein
Seilschloß,
zur Befestigung bzw. Sicherung des Endes eines Tragmittels, insbesondere
eines Aufzug- oder Kranseils, mit einem Gehäuse und mit einem in dem Gehäuse angeordneten
Keil, wobei das Gehäuse
eine erste Öffnung
zum Einführen
des Tragmittels und mindestens eine zweite Öffnung zum Einführen des
Keils aufweist. Daneben betrifft die Erfindung noch ein Befestigungselement
zur Verwendung bei einer Befestigungsvorrichtung.
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Im
Rahmen dieser Erfindung wird unter einem Tragmittel ein Seil oder
ein Riemen verstanden, durch das bzw. durch den Zugkräfte übertragen
werden können.
Derartige Tragmittel, insbesondere Seile aus Draht aber auch aus
Kunststoff, werden im Aufzug- und Kranbau verwendet. Nachfolgend
wird stets von einem Seil gesprochen, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt sein
soll.
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Im
Aufzugbau dient das Seil dazu, die Aufzugkabine anzuheben bzw. abzusenken.
Dabei sind innerhalb eines Aufzugsschachts die notwendigen Elemente,
wie Führungsschienen
für die
Aufzugskabine sowie Umlenkrollen für das Seil angeordnet. Das
Seil ist dabei am einen Ende mit der Aufzugskabine und am anderen
Ende mit einer zweiten Aufzugskabine oder mit einem Gegengewicht
verbunden. Wesentlich für
die Sicherheit des Aufzugs ist insbesondere das Material und die
Dicke des Seils sowie die Seilendbefestigung.
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Im
Aufzug- und Kranbau sind verschiedene Methoden der Befestigung des
Seilendes (Seilendbefestigungen) bekannt. Grundsätzlich kann dabei zwischen
lösbaren
und nicht-lösbaren
Arten der Endbefestigung unterschieden werden. Zu den nicht-lösbaren Endverbindungen
gehören
der Verguß,
auch "Einbleihen" genannt, die Preßklemmverbindung
und die Stahlverpressung oder Bolzenverpressung.
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Die
lösbare
Seilendbefestigung erfolgt insbesondere unter Verwendung sogenannter
Seilschlösser,
die aus einem Gehäuse,
der Seiltasche, und einem in dem Gehäuse angeordneten Keil besteht.
Dabei wird zwischen symmetrischen und asymmetrischen Seilschlössern, die
auch als Keilendklemmen bezeichnet werden, unterschieden. Wird bei
der vorliegenden Erfindung als Tragmittel ein Seil verwendet, so
handelt es sich bei der Befestigungsvorrichtung um ein Seilschloß.
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Bei
beiden Arten von Seilschlössern
erfolgt die Befestigung des Seiles dadurch, daß zunächst das Seil im unbelasteten
Zustand um den in der Seiltasche angeordneten Keil herumgeführt wird.
Im belasteten Zustand des Seiles ist das Seilende dann dadurch gehalten,
daß das
Seil zwischen dem Keil und der Innenwandung des hohlen Gehäuses eingeklemmt
ist. Um zu verhindern, daß das
Seilende zwischen dem Keil und der Innenwandung des Gehäuses hindurchrutscht,
ist das Seilende mit mindestens einer Seilklemme gesichert. Dabei
wird entweder nur das tote Seilende oder es werden beide Seilstränge von
einer Seilklemme umfaßt.
Ohne die Verwendung derartiger Seilklemmen bestünde die Gefahr, daß dann,
wenn am Seil keine Last anliegt, sich der Keil lockert und aus dem
Gehäuse
herausfallen kann. Dies könnte
dann zur Folge haben, daß bei
einem erneuten Anlegen einer Last das Seil aus dem Gehäuse gezogen
würde.
Aus diesem Grund dürfen
zur Sicherung des Seils nur bestimmte, genormte Seilklemmen verwendet
werden.
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Die – zur Sicherung
des Seilendes notwendige – Verwendung
einer oder mehrerer Seilklemmen birgt jedoch die Gefahr in sich,
daß durch
eine falsche Montage der Seilklemme das Seil beschädigt wird.
Darüber
hinaus besteht häufig
das Problem, daß für die Seilbefestigung
nur sehr wenig Platz zur Verfügung
steht, so daß unter
Umständen
auch nicht genügend
Platz zur richtigen Montage der Seilklemme verfügbar ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art, insbesondere ein Seilschloß, zur Verfügung zu
stellen, bei dem die Befestigung des Tragmittels möglichst
einfach und sicher erfolgt, wobei die vorgenannten Nachteile vermieden
werden sollen.
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Diese
Aufgabe wird bei der eingangs beschriebenen Befestigungsvorrichtung
zunächst
und im wesentlichen dadurch gelöst,
daß innerhalb
des Gehäuses
ein Befestigungselement oberhalb des Keils angeordnet ist und daß das Befestigungselement
den Keil bzw. das Ende des Tragmittels in seiner vorgeschriebenen
Position fixiert. Bei der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
wird somit – anders
als im Stand der Technik bei der Verwendung der Seilklemmen – nicht
das Tragmittel direkt sondern nur indirekt über den Keil gesichert. Dabei
wirkt das Befestigungsmittel zwar direkt auf das Tragmittel, dadurch
wird jedoch zunächst
erreicht, daß der Keil
auch dann, wenn keine Last an dem Tragmittel anliegt, sich nicht
lockern und damit auch nicht aus dem Gehäuse herausrutschen kann. Da
im Unterschied zur Verwendung einer Seilklemme keine Klemmung des
Tragmittels durch das Befestigungselement erfolgt, kann es auch
nicht zur einer Deformation oder sonstigen Schädigungen des Tragmittels kommen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
ist das Befestigungselement als separates Bauteil ausgebildet. Dies
hat zum einen den Vorteil, daß das
Befestigungselement besonders einfach, beispielsweise als Gußteil oder
als Stanzteil hergestellt werden kann, zum anderen können bereits
vorhandene Befestigungsvorrichtungen problemlos mit einem entsprechenden
Befestigungselement nachgerüstet werden.
Darüber
hinaus bietet die separate Ausbildung des Befestigungselements den
Vorteil, daß die Montage
des Tragmittels nicht beeinträchtigt
wird, da das Befestigungselement erst nach dem Einführen des
Tragmittels in das Gehäuse
eingesetzt wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Befestigungselement
in dem Gehäuse
fixierbar. Die Fixierung des Befestigungselement kann dabei beispielsweise
durch die Ausbildung eines Preßsitzes
zwischen dem Befestigungselement und der Öffnung des Gehäuses realisiert
sein. Daneben kann die Fixierung des Befestigungselements in dem
Gehäuse
auch durch die Ausbildung entsprechender Rastnasen an dem Befestigungselement
und gegebenenfalls korrespondierender Rastausnehmungen in dem Gehäuse gewährleistet
sein. Da bekannte Seilschlösser
an dem der zweiten Öffnung
gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses
häufig
eine Bohrung mit einem Innengewinde aufweisen, in die ein entsprechendes
Anschlußstück, insbesondere
eine Gewindestange, einschraubbar ist, kann die Fixierung des Befestigungselements
besonders einfach dadurch erfolgen, daß das Ende des An schlußstücks durch
die Bohrung in dem Gehäuse hindurch
in das Befestigungselement eingesteckt wird, wozu in dem Befestigungselement
eine entsprechende Öffnung,
beispielsweise eine Bohrung ausgebildet ist.
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Eine
zusätzliche
Sicherung des Befestigungselements kann dadurch erfolgen, daß in dem Befestigungselement
eine zweite Bohrung ausgebildet ist, die senkrecht zur ersten Bohrung
verläuft,
und daß das
Ende des Anschlußstücks eine
korrespondierende Bohrung aufweist, so daß ein Splint durch die zweite
Bohrung im Befestigungselement und durch die Bohrung im Anschlußstück eingesteckt werden
kann. Dadurch wird verhindert, daß es aufgrund von Vibrationen
oder durch den Drall des Seiles zu einem Lösen der Verbindung zwischen
dem Befestigungselement und dem Anschlußstück kommen kann.
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Das
erfindungsgemäße Befestigungselement
ist dadurch gekennzeichnet, daß es
innerhalb einer Öffnung
im Gehäuse
der Befestigungsvorrichtung einsteckbar und fixierbar ist. Vorzugsweise weist
dazu das Befestigungselement mindestens eine Bohrung auf, wie zuvor
bereits im Zusammenhang mit der Befestigungsvorrichtung beschrieben worden
ist, wobei die Bohrung auch mit einem Innengewinde versehen sein
kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist an dem Befestigungselement
ein Griffabschnitt ausgebildet. Durch die Ausbildung des Griffabschnitts
wird das Einführen
des Befestigungselements in die Öffnung;
des Gehäuses
erleichtert.
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Im
einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung
bzw. das erfindungsgemäße Befestigungselement
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen einerseits
auf die den Patentansprüchen
1 und 9 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die nachfolgende
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung
eines Seilschlosses mit eingelegtem und fixiertem Seilende,
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2 das Seilschloß gemäß 1, von der Seite und von
vorne,
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3 einen Längsschnitt
durch das Seilschloß gemäß 1 mit eingelegtem und befestigtem
Seilende und
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4 eine vergrößerte Darstellung
eines Befestigungselements.
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Die
Figuren zeigen als bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
ein Seilschloß 1,
das zur Befestigung eines Seilendes 2 eines Aufzug- oder
Kranseils dient. Das Seilschloß 1 besteht
aus einem Gehäuse 3,
welches häufig
auch als Seiltasche bezeichnet wird, und einem in dem Gehäuse 3 angeordneten Keil 4.
Das Gehäuse 3 weist
eine erste Öffnung 5 und eine
zweite Öffnung 6 auf.
Die erste Öffnung 5 dient dabei
zum Einführen
des Seilendes 2 in das Seilschloß 1. Im montierten
Zustand des Seilschlosses 1 treten durch die erste Öffnung 5 des
Gehäuses 3 die beiden
Stränge
des Seilendes 2 aus; das tote Seilende 7 und der
belastete Strang 8, an dem die Aufzugskabine befestigt
ist. Die zweite Öffnung 6 dient
zum Einführen
bzw. Einlegen des Keils 4 in das Seilschloß 1 bzw.
in die von dem Seilende 2 gebildete Schlaufe.
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Bei
dem zuvor beschriebenen Seilschloß 1 handelt es sich
um ein asymmetrisches Seilschloß. Bei
derartigen bekannten Seilschlössern 1 erfolgt
die Sicherung des Seilendes 2 dadurch, daß an dem
toten Seilende 7 oder an beiden Strängen des Seilendes 2 eine – hier nicht
dargestellte – Seilklemme
angebracht wird. Die Seilklemme verhindert dabei, daß sich im
nicht belasteten Zustand des Seiles (Schlaffseil) der Keil 4 lockern
und aus dem Gehäuse 3 herausfallen
kann. Würde
der Keil 4 im nicht belasteten Zustand des Seilendes 2 aus
dem Gehäuse 3 herausfallen,
so könnte
dies dazu führen,
daß im
belasteten Zustand des Seilendes 2 das Seilende 2 aus dem
Gehäuse 3 herausgezogen
würde.
Dies wird im Stand der Technik – wie
zuvor ausgeführt – durch
die Verwendung mindestens einer Seilklemme verhindert.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Seilschloß 1 erfolgt
die Sicherung des Seilendes 2 nun dadurch, daß ein Befestigungselement 9 oberhalb
des Keils 4 bzw. oberhalb des Umlenkpunktes des Seilendes 2 in dem
Gehäuse 3 angeordnet
und befestigt ist. Das Befestigungselement 9 ist dabei
als separates Bauteil ausgebildet, so daß es erst nach dem Einlegen des
Seilendes 2 in das Seilschloß 1 eingelegt wird, wodurch
die Öffnung 6 durch
das Befestigungsele ment 9 nicht verringert wird, so daß die Montage
des Seilendes 2 bzw. das Einlegen des Keils 4 problemlos
erfolgen kann.
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Bei
dem in den 1 bis 3 dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Seilschlosses 1 ist
an dem der ersten Öffnung 5 gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 3 eine Bohrung 10 ausgebildet,
in die ein Anschlußstück in Form
einer Gewindestange 11 eingeschraubt ist. Zur Fixierung
des in die Öffnung 6 des
Gehäuses 3 eingesteckten
Befestigungselements 9 wird das Ende der Gewindestange 11 in
eine in dem Befestigungselement 9 ausgebildete Bohrung 12 eingesteckt
oder, wenn die Bohrung 12 ebenfalls ein Innengewinde aufweist,
eingeschraubt. Diese besondere Art der Fixierung des Befestigungselements 9 ermöglicht es, daß eine Vielzahl
von bereits vorhandenen Seilschlössern 1 zur
Sicherung des Seilendes 2 problemlos mit dem Befestigungselement 9 nachgerüstet werden
können.
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Wie
insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen ist, ist in
dem Befestigungselement 9 eine zweite Bohrung 13 ausgebildet,
die senkrecht zur ersten Bohrung 12 ausgerichtet ist. Darüber hinaus ist
auch in dem Endabschnitt der Gewindestange 11 eine korrespondierende
Bohrung 14 vorgesehen, so daß die Verbindung zwischen dem
Befestigungselement 9 und der Gewindestange 11 dadurch
fixiert werden kann, daß ein
zweites Befestigungselement, beispielsweise ein Splint, durch die
Bohrung 13 in dem Befestigungselement 9 und die
Bohrung 14 in der Gewindestange 11 eingesteckt
oder eingeschraubt wird.
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Das
Befestigungselement 9, das beispielsweise aus Aluminium
oder aus Kunststoff besteht, weist einen Griffabschnitt 15 auf,
der so ausgebildet ist, daß er
zumindest einen Teil des Seilendes 2 überdeckt. Durch die Ausbildung
des Griffabschnitts 15 wird das Einführen des Befestigungselements 9 in die Öffnung 6 des
Gehäuses 3 erleichtert
und der obere Bereich des Seilendes 2 abgedeckt.
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Die
Verwendung des Befestigungselements 9 anstelle der üblichen
Seilklemmen hat zunächst den
Vorteil, daß es
nicht zu einer Beschädigung
des Seilendes 2 kommen kann, da das Seilende 2 durch das
Befestigungselement 9 nicht eingeklemmt und damit auch
nicht deformiert werden kann.
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Wie
insbesondere in 3 zu
erkennen ist, ist nämlich
zur Sicherung des Seilendes 2 bzw. des Keils 4 keine
Klemmung des Seilendes 2 erforderlich. Da das Befestigungselement 9 nur
ein Herausfallen des Keils 4 aus dem Gehäuse 3 verhindern
soll, ist es nicht erforderlich, daß das Befestigungselement 9 direkt
mit dem Seilende 2 in Berührung kommt. Eine Spielpassung
ist somit ausreichend.
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Darüber hinaus
ist durch die Verwendung des Befestigungselement 9 kein
zusätzlicher
Platzbedarf erforderlich, da durch das Befestigungselement 9 die
Abmessungen des Seilschlosses 1 nicht vergrößert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Seilschloß 1 wird
vielmehr der ohnehin vorhandene Freiraum innerhalb der Öffnung 6 des
Gehäuses 3 optimal
ausgenutzt. Zum Einlegen des Keils 4 in das Gehäuse 3 muß die Öffnung 6 in
dem Gehäuse 3 ausreichend
groß gewählt sein,
damit das Seilende 2 um den Keil 4 herumgelegt
werden kann. Im montierten Zustand des Seilschlosses 1 ist
dagegen die bei der Montage erforderliche Abmessung der Öffnung 6 nachteilig,
da sie ein Lockern bzw. Lösen
des Keils 4 ermöglicht.
Dieser "Widerspruch" wird nun durch die Verwendung
und die Anordnung des Befestigungselement 9 in der Öffnung 6 des
Gehäuses 3 gelöst, so daß auf einfache
Art und Weise eine zuverlässige
Sicherung des Seilendes 2 in dem Seilschloß 1 erfolgen
kann.