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Die
Erfindung betrifft einen Zylinder eines Falzapparates mit wenigstens
einer Punkturleiste oder einem Falzmesser.
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Um
Funktionsmittel wie z.B. Punkturleisten oder Falzmesser, warten
oder reparieren zu können, ist
es wünschenswert,
dass der Zylinder am Ort der Funktionsmittel eine Unterbrechung
seines Mantels aufweist, die breit genug ist, um einen ungehinderten Zugang
zu gewähren.
Solche Unterbrechungen stören
jedoch den gleichmäßigen Rundlauf
des Zylinders; dieser ist um so besser, je schmaler die Unterbrechungen
gehalten werden können.
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Um
beide Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen, ist es gebräuchlich,
die Unterbrechungen des Mantels so weit wie für den ordnungsgemäßen Betrieb
möglich
mit abnehmbaren Abdeckelementen zu verschließen.
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Bei
bahnverarbeitenden Maschinen wie z. B. Falzapparaten, kann es gelegentlich
vorkommen, dass eine zu verarbeitende Materialbahn während des
Betriebs der Maschine reißt.
Aufgrund einer fehlenden Zugkraft kann sich die Bahn dann zwischen zwei
einen Spalt bildenden Zylindern, durch den die Materialbahn geführt ist,
stauen. Es entsteht ein sogenannter Stopper, der gegen den Mantel
des Zylinders und damit gegen das Abdeckelement drückt. Das
Abdeckelement wird vom Stopper in den Mantel gedrückt und
verformt. Aufgrund der Verformung des Abdeckelements werden die
Funktionsmittel in ihrer Funktion von diesem gestört. So können beispielsweise
ausfahrbare Funktionsmittel nach Beseitigung des Stoppers nicht
mehr ausfahren bzw. in gewünschter
Weise wirken, da sie vom verbogenen Abdeckelement behindert werden.
Daher muss das Abdeckelement nach Auftreten eines Stoppers ausgebaut
und gerichtet bzw. ersetzt werden, bevor es zum weiteren Betrieb
der Maschine wieder in den Zylinder eingebaut werden kann. Dabei
treten Produktionsausfälle
von bis zu mehreren Stunden ein.
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Die
DE 39 32 931 C2 zeigt
einen Falzapparat mit einem Punkturzylinder und einem Falzklappenzylinder.
Der Zylindermantel des Falzklappenzylinders ist mit Abflachungen
versehen, die mit elastischen Elementen abgedeckt sind. Die Punkturleisten
des Punkturzylinders sind zumindest teilweise mit einer L-förmigen Leiste
(
2) abgedeckt.
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Die
DE 11 32 564 B offenbart
einen Falzmesserzylinder mit einem in Segmente unterteilten Zylindermantel,
wobei die Segmente elastisch nachgiebig sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder eines Falzapparates
mit Funktionsmittel und Abdeckelement zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die bis gegen einen Anschlag elastisch in den Zylinder hinein
verdrängbare
Ausführung
des Abdeckelements es dem Abdeckelement bei erlaubt, Auftreten einer äußeren Kraft,
z. B. durch einen Stopper, dieser Kraft auszuweichen. Da das Abdeckelement
bis zum Anschlag elastisch ist, wird es dabei weder bleibend verbogen noch
anderweitig beschädigt.
Nach Beseitigung des Stoppers kehrt das elastische Abdeckelement
in einen ursprünglichen
Zustand zurück,
den es vor Eintritt des Stoppers hatte. Somit muss das Abdeckelement
weder ausgebaut noch gerichtet oder ausgetauscht werden, womit ein
damit einhergehender Produktionsausfall der Maschine entfällt.
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Der
Anschlag wird dabei der Stabilität
halber bevorzugt am Zylinder fest ausgeführt.
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Das
Abdeckelement kann durch bei einem Zurückdrängen des Abdeckelements elastisch
verformte Federn getragen sein. Andererseits kann des Abdeckelements
selbstfedernd ausgeführt
sein, indem es etwa aus einem elastischen Kunststoff gefertigt ist.
Beide Ausführungen
lassen sich derart kombinieren, dass das Abdeckelement aus elastischem Kunststoff
gefertigt und zugleich von Federn getragen ist.
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Mit
dem Abdeckelement können
ausfahrbare Funktionsmittel wie Falzmesser, Punkturnadeln, Schneidmesser
oder verschiedenste Ausführungen von
Greifern abgedeckt sein. Das elastische Abdeckelement eignet sich
aber auch zum Abdecken von nicht ausfahrbaren Funktionsmitteln wie
beispielsweise Falzklappen.
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Der
Zylinder ist Teil eines Falzapparates. Dabei kann es sich bei dem
Falzapparat sowohl um einen Punkturfalzapparat als auch um einen
Räderfalzapparat
handeln.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch einen Teil eines Zylinders;
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2 den
in 1 gezeigten Teil des Zylinders bei Einwirken einer äußeren Kraft;
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3 eine
weitere Ausführung
eines Zylinders;
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4 den
Zylinder aus 3 bei Einwirken einer äußeren Kraft.
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Ein
Querschnitt durch einen Teil eines Zylinders 01 unter normalen
Betriebsbedingungen ist in 1 zu sehen.
Der Zylinder 01 weist einen Mantel 02 mit einer
Mehrzahl von Unterbrechungen 03; 04 auf. Innerhalb
des Mantels 02 sind als Funktionsmittel 06; 08 beispielhaft
eine Punkturleiste 06 mit Punkturnadeln 07 und
ein Falzmesser 08 dargestellt. Die Punkturleiste 06 ist über die
Unterbrechung 03 und das Falzmesser 08 ist über die
Unterbrechung 04 zugänglich.
Sowohl die Punkturnadeln 07 als auch das Falzmesser 08 sind
durch die Unterbrechung 03 bzw. 04 ein- und ausfahrbar
ausgeführt.
Ein Rahmen 09 umgibt im Inneren des Mantels 02 die
Punkturleiste 06 und eine zu dieser parallele Leiste 12.
Entsprechend umgibt ein Rahmen 11 im Inneren des Mantels 02 das
Falzmesser 08 und eine zu ihm parallele Leiste 13.
Die Leisten 12; 13 haben jeweils eine Mehrzahl von
Bohrungen, durch die sich Schrauben 17; 18 erstrecken.
Die Schrauben 17; 18 durchsetzen jeweils eine
Feder 14 bzw. 16, z. B. Tellerfeder 14 bzw. 16 und
greifen in ein Gewinde im Rahmen 09 bzw. 11 ein.
Die unter Vorspannung stehenden Tellerfedern 14 bzw. 16 halten
die aus Metall gefertigten Leisten 12; 13 gegen
die Köpfe
der Schrauben 17; 18 gedrückt. Die Leisten 12; 13 weisen
im Wesentlichen einen L-förmigen
Querschnitt auf, wobei jeweils ein Schenkel 22 bzw. 23 der
Leiste 12 bzw. 13 ein Abdeckelement 22 bzw. 23 bildet,
das an einer Seite bündig
an den Mantel 02 anschließt. Dadurch füllt der Schenkel 22 die
Unterbrechung 03 teilweise aus und deckt die Punkturleiste 06 teilweise
ab, während
der Schenkel 23 die Unterbrechung 04 teilweise
ausfüllt und
das Falzmesser 08 teilweise abdeckt. Von den Unterbrechungen 03; 04 bleiben
genügend
große Öffnungen
frei, so dass die Punkturnadeln 07 und das Falzmesser 08 austreten
können.
Im Unterschied zum Schenkel 23 ist der Schenkel 22 kammartig
mit Ausnehmungen 24 ausgebildet, wobei eine Ausnehmung 24 jeweils
einer Punkturnadel 07 zugeordnet ist und Zinken des Kammes
zwischen jeweils zwei Punkturnadeln 07 angeordnet sind.
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2 zeigt
die Situation bei Auftreten eines Stoppers, der auf die jeweiligen
Schenkel 22; 23 der Leisten 12; 13 mit
einer Kraft einwirkt. Die auf die Schenkel 22; 23 einwirkenden
Kräfte
sind dabei durch Pfeile symbolisiert. In Folge dieser Kraft werden
die elastisch gelagerten Leisten 12; 13 ins Innere des
Mantels 02 bis zu einem Anschlag gedrückt, der durch einen maximal
komprimierten bzw. flach gedrückten
Zustand der Tellerfedern 14; 16 definiert ist, in
dem sich die Leiste 12 oder 13 über die
Tellerfedern 14; 16 auf dem in Bezug auf den Zylinder 01 festen
Rahmen 09 bzw. 11 abstützt. Die Schrauben 17; 18 dienen
dabei zur Führung
der Leisten 12; 13 beim Zurückweichen. Nach Beseitigen
des Stoppers verschwinden die Kräfte
und die Leisten 12; 13 werden aufgrund der sich
elastisch wieder ausdehnenden Tellerfedern 14; 16 wieder
in die in 1 dargestellte Stellung zurückbewegt.
Eine Beschädigung
der Leisten 12; 13, bzw. ihrer Schenkel 22; 23 in
Form einer Verbiegung bleibt aus.
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Eine
alternative Ausgestaltung eines Zylinders 01 ist in 3 darstellt.
Die metallenen Leisten 12; 13 sind bei dieser
Ausführung
des Zylinders 01 durch aus einem elastischen Kunststoff
hergestellte Leisten 27; 28 mit jeweiligen Schenkeln 29; 31 als Abdeckelementen 29; 31 ersetzt,
die ohne Tellerfedern 14; 16 an den jeweiligen
Rahmen 09; 11 gelagert sind. Bei Auftreten einer
von außen
wirkenden Kraft werden auch die Leisten 27; 28 von
der Kraft ins Innere des Mantels 02 gedrückt (4).
Dabei verbiegen sich bei den Leisten 27; 28 vor
allem deren Schenkel 29; 31 infolge dieser Kraft.
Wie im vorherigen Beispiel steht ihnen hierzu ein Spiel zur Verfügung, innerhalb
dessen ihre Verbiegung elastisch ist. Dabei wird das Spiel der Leiste 27 durch
einen Anschlag 26 begrenzt, an dem die Leiste 27 an
der Punkturleiste 06 anschlägt, während das Spiel der Leiste 28 durch
einen Anschlag 32 begrenzt ist, an dem die Leiste 28 an
dem Falzmesser 08 anschlägt. Nach Beseitigen der Kräfte kehren
die Leisten 27; 28 in den in 3 gezeigten
Zustand zurück.
Auch bei dieser Ausführung
tritt eine bleibende Verformung der Leisten 27; 28 nicht
ein, so dass auch bei ihnen eine Instandsetzung nach Eintreten eines
Stoppers entfällt.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
die gezeigten Ausführungsbeispiele
etwa in einer solchen Art zu kombinieren, dass aus einem elastischen
Material gefertigte Leisten 27; 28, wobei es sich
bei dem Material nicht notwendigerweise um einen Kunststoff handeln
muss, mit Tellerfedern 14; 16 oder anderen Federn
versehen werden. Auch ist die Erfindung nicht auf Zylinder 01 mit
Punkturnadeln 07 und Falzmessern 08 beschränkt, sie
eignet sich ganz allgemein für
Zylinder mit beliebigen Funktionsmitteln.
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- 01
- Zylinder
- 02
- Mantel
- 03
- Unterbrechung
- 04
- Unterbrechung
- 05
- –
- 06
- Funktionsmittel,
Punkturleiste
- 07
- Punkturnadel
- 08
- Funktionsmittel,
Falzmesser
- 09
- Rahmen
- 10
- –
- 11
- Rahmen
- 12
- Leiste
- 13
- Leiste
- 14
- Feder,
Tellerfeder
- 15
- –
- 16
- Feder,
Tellerfeder
- 17
- Schraube
- 18
- Schraube
- 19
- –
- 20
- –
- 21
- –
- 22
- Abdeckelement,
Schenkel
- 23
- Abdeckelement,
Schenkel
- 24
- Ausnehmung
- 25
- –
- 26
- Anschlag
- 27
- Leiste
- 28
- Leiste
- 29
- Abdeckelement,
Schenkel
- 30
- –
- 31
- Abdeckelement,
Schenkel
- 32
- Anschlag