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Die
Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugtürverschluss, mit einem Gesperreantrieb
für ein
Gesperre, und mit einer Diebstahlsicherungseinrichtung. Das Gesperre
verfügt
in der Regel über
eine Drehfalle und eine Sperrklinke.
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Ein
solcher Kraftfahrzeugtürverschluss
ist aus der Praxis bekannt. Daneben kennt man einen Kraftfahrzeugtürverschluss
entsprechend der
DE 196
50 826 A1 , bei welchem lediglich ein Gesperreantrieb beschrieben
wird, der für
das sogenannte elektrische Öffnen
des Gesperres sorgt, also zumeist die Sperrklinke motorisch aushebt,
so dass sich die Drehfalle federunterstützt öffnen kann. – Vergleichbare
Vorrichtungen zum elektrischen Öffnen
werden in der WO 03/018939 A1 vorgestellt.
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Die
genannten Gesperreantriebe und die Diebstahlsicherungseinrichtungen
haben sich bewährt.
Sie stoßen
jedoch bei Extrembedingungen an Grenzen. So ist es denkbar, dass
sich bei ausgeprägten
Minustemperaturen die Diebstahlsicherungseinrichtung nicht in ihren
Zustand "Diebstahlsicherung aus" überführen lässt, so dass im Anschluss daran das
elektrische Öffnen
nicht stattfinden kann.
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Üblicherweise
sorgt für
die Beaufschlagung der Diebstahlsicherungseinrichtung ein Diebstahlsicherungsantrieb,
welcher die Diebstahlsicherungseinrichtung von der Position "Diebstahlsicherung
ein" in die Stellung "Diebstahlsicherung
aus" überführt. Erst
im Anschluss hieran kann der Gesperreantrieb das Gesperre ausheben,
indem er in der Regel die Sperrklinke verschwenkt, so dass die zugehörige Drehfalle
federunterstützt
freikommt.
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Grundsätzlich mag
die Diebstahlsicherungseinrichtung auch manuell von der Position "Diebstahlsicherung
ein" in die Stellung "Diebstahlsicherung
aus" und zurück überführt werden.
Bei den beschriebenen Extremsituationen steht man an dieser Stelle
jedoch vor vergleichbaren Problemen.
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Der
Stand der Technik vermag auch nicht eine Funktionsstellung zu beherrschen,
bei welcher der Diebstahlsicherungsantrieb für die Diebstahlsicherungseinrichtung
nach seiner Aktivierung ausfällt. Das
heißt,
eine Steuereinheit erkennt in diesem Fall eine eingelegte Diebstahlsicherung.
Wenn nun durch einen elektrischen Öffnungsbefehl die Drehfalle
geöffnet
wird, so kann ein Fahrgast einsteigen und die zugehörige Kraftfahrzeugtür schließen, ohne
dass dies auf irgendwelche Widersprüche führt. Das heißt, der
Fahrgast sitzt in einer solchen Situation in einem diebstahlgesicherten
Fahrzeug. – Hier
will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen gattungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss
so weiter zu entwickeln, dass sich die Diebstahlsicherungseinrichtung
unter allen Umständen
betätigen
lässt.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Kraftfahrzeugtürverschluss
dadurch gekennzeichnet, dass der Gesperreantrieb ergänzend zur
Betätigung
der Diebstahlsicherungseinrichtung eingerichtet ist. Das mag beispielsweise
bei ausgefallenem Diebstahlsicherungsantrieb zum Tragen kommen,
wenn ein solcher vorhanden ist.
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Die
Erfindung stellt also sicher, dass die Diebstahlsicherungseinrichtung
in jedem Fall beispielsweise die Position "Diebstahlsicherung aus" einnehmen kann,
und zwar ungeachtet des Diebstahlsicherungsantriebes und seiner
Funktion. Dabei macht sich die Erfindung die Erkenntnis zu Nutze, dass
der Gesperreantrieb in der Regel ein deutlich höheres Drehmoment als der Diebstahlsicherungsantrieb
zur Verfügung
stellt. Dadurch lässt
sich der beschriebene Notfall problemlos beherrschen, weil selbst
bei blockiertem oder nicht funktionsfähigem Diebstahlsicherungsantrieb
erfindungsgemäß nun der
Gesperreantrieb für
die Überführung der
Diebstahlsicherungseinrichtung in die Position "Diebstahlsicherung aus" sorgt. – Selbstverständlich kann
der Gesperreantrieb die Diebstahlsicherungseinrichtung auch in die
Position "Diebstahlsicherung
ein" steuern, falls
dies erforderlich sein sollte.
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So
oder so ist gewährleistet,
dass insbesondere der sogenannte "Keyless Go"-Betrieb keine Behinderung erfährt. Denn
bei diebstahlgesichertem Kraftfahrzeugtürverschluss sorgt die vorgeschaltete Berechtigungsabfrage
eines zutrittswilligen Bedieners zunächst dafür, dass die Diebstahlsicherungseinrichtung
die Position "aus" einnimmt. Das stellt
im Rahmen der Erfindung der Diebstahlsicherungsantrieb bzw. ergänzend oder
alternativ hierzu der Gesperreantrieb sicher. Das heißt, erfindungsgemäß kann auch
nur mit einem einzigen Antrieb, nämlich dem Gesperreantrieb,
gearbeitet werden, welcher sowohl die Diebstahlsicherungs einrichtung
beaufschlagt also auch das Gesperre, und zwar insbesondere im Sinne
eines "elektrischen Öffnens".
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Ist
jedoch ein Diebstahlsicherungsantrieb vorhanden, so kann der Gesperreantrieb
diesen ersetzen, bzw. als Alternative fungieren. Das heißt, die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht einen
gleichzeitigen Betrieb des Gesperreantriebes und des Diebstahlsicherungsantriebes.
Genauso gut kann zunächst
der Gesperreantrieb und erst dann der Diebstahlsicherungsantrieb
angesteuert werden. Selbstverständlich
ist auch die umgekehrte Vorgehensweise denkbar. Entscheidend ist
lediglich, dass in einem Notfall, wenn beispielsweise der Diebstahlsicherungsantrieb
ausfällt,
immer ein Auskuppeln der Diebstahlsicherungseinrichtung über den
Gesperreantrieb möglich
ist.
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Dabei
lässt sich
dieser erhöhte
Lastfall automatisch erkennen, indem beispielsweise die zur Beaufschlagung
des Diebstahlsicherungsantriebes erforderliche Stromaufnahme ausgewertet
wird und bei Überschreiten
eines bestimmten Grenzwertes dazu führt, dass ergänzend der
Gesperreantrieb in die Betätigung
der Diebstahlsicherungseinrichtung eingreift. Weil der Gesperreantrieb
in der Regel über
ein Abtriebselement verfügt,
welches mit zwei Betätigungseinheiten
einerseits für
das Gesperre und andererseits für
die Diebstahlsicherungseinrichtung ausgerüstet ist, ist ergänzend eine
einfache und kostengünstige
Lösung
realisiert.
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Hinzu
kommt, dass der Gesperreantrieb üblicherweise
einen Gesperremotor mit Schnecke aufweist, die ihrerseits mit dem
vorgenannten Abtriebselement kämmt.
Dabei mögen
die beiden Betätigungseinheiten
an dem Abtriebselement gegenüberliegend in
Bezug auf eine Basis angeordnet sein. Es hat sich bewährt, das
Abtriebselement als Abtriebsscheibe und die Betätigungseinheiten einerseits
als Nocke und andererseits als Betätigungskontur auszuführen.
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Dabei
mag die Nocke über
einen Zwischenhebel auf eine Sperrklinke des Gesperres arbeiten, während von
der Betätigungskontur
ein Steuerhebel für
ein Diebstahlsicherungselement beaufschlagt wird. Die Erfindung
erfordert also gegenüber
einem herkömmlichen
Kraftfahrzeugtürverschluss
mit Gesperreantrieb und Diebstahlsicherungsantrieb lediglich, dass
die zusätzliche
Betätigungskontur
und der Steuerhebel vorgesehen sind. Das lässt sich kostengünstig und
funktionssicher realisieren.
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Hierzu
trägt ergänzend bei,
dass der Steuerhebel, die Sperrklinke und der Zwischenhebel achsgleich
gelagert sind, so dass auf einen gemeinsamen Befestigungspunkt für sämtliche
drei vorgenannten Bauteile zurückgegriffen
wird.
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Das
Diebstahlsicherungselement kann einerseits mit einer Schnecke eines
Diebstahlsicherungsmotors kämmen
und andererseits von dem Steuerhebel beaufschlagt werden. Dadurch
ist eine gleichsam zweifache Betätigungsmöglichkeit
gegeben, nämlich
zum einen über
die Schnecke durch den Diebstahlsicherungsmotor bzw. den Diebstahlsicherungsantrieb
und zum anderen mit Hilfe des Gesperreantriebes über die Betätigungskontur und den Steuerhebel.
In diesem Zusammenhang schlägt
die Erfindung weiter vor, dass der Steuerhebel zweiarmig mit an
der Betätigungskontur
anlie gendem Steuerarm und das Diebstahlsicherungselement beaufschlagenden
Diebstahlsicherungsarm ausgebildet ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
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1 den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss
in Frontansicht und
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2 den Gegenstand nach 1 in Rückansicht.
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In
den Figuren ist ein Kraftfahrzeugtürverschluss dargestellt, der
in seinem grundsätzlichen Aufbau
mit einem Gesperreantrieb 1, 7, 8, 9, 10, 11 für ein Gesperre 2, 3 und
mit einer Diebstahlsicherungseinrichtung 4, 5, 6 ausgerüstet ist.
Die Diebstahlsicherungseinrichtung 4, 5, 6 beinhaltet
einen optionalen Diebstahlsicherungsantrieb 4, 5 mit
Diebstahlsicherungsmotor 4 und zugehöriger Schnecke 5 sowie
ein Diebstahlsicherungselement 6, welches mit der Schnecke 5 kämmt. Grundsätzlich kann
das Diebstahlsicherungselement 6 aber auch rein manuell
betätigt
werden und insgesamt die Positionen "Diebstahlsicherung ein" (vgl. durchgezogene
Darstellung in 1) und "Diebstahlsicherung
aus" (vgl. strichpunktierte
Darstellung) einnehmen.
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Die
Funktionalität
der Diebstahlsicherungseinrichtung 4, 5, 6 ist
dabei wie üblich
so ausgelegt, dass sich der Kraftfahrzeugtürverschluss bei eingelegter
Diebstahlsicherung weder von innen noch von außen öffnen lässt. In diesem Zu sammenhang
sorgt das Diebstahlsicherungselement 6 in der Stellung "Diebstahlsicherung
ein" dafür, dass
nicht ausdrücklich
dargestellte Hebel, insbesondere ein Innenbetätigungshebel sowie ein Außenbetätigungshebel,
einen Leerhub gegenüber
dem Gesperre 2, 3 vollführen.
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Wird
dagegen die Position "Diebstahlsicherung
aus" eingenommen,
so kann eine zugehörige Kraftfahrzeugtür sowohl
mit Hilfe des Innenbetätigungshebels
als auch des Außenbetätigungshebels geöffnet werden.
Alternativ hierzu kann das Gesperre 2, 3 nach
einer sogenannten "Keyless
Go-"-Abfrage elektrisch
geöffnet
werden. Dabei findet ein zumeist drahtloser Dialog zwischen einer
Identifizierungseinrichtung eines zutrittswilligen Bedieners und
einer Steuereinheit statt. Hat die Berechtigungsprüfung zu einem
positiven Ergebnis geführt,
so wird die Diebstahlsicherungseinrichtung 4, 5, 6 in
die Position "Diebstahlsicherung
aus" überführt und
im Anschluss daran das Gesperre 2, 3 mit Hilfe
des Gesperreantriebes 1, 7, 8, 9, 10, 11 geöffnet.
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Erfindungsgemäß kann nun
der Gesperreantrieb 1, 7, 8, 9, 10, 11 nicht
nur das Gesperre 2, 3 ausheben, sondern ist darüber hinaus
in der Lage, die Diebstahlsicherungseinrichtung 4, 5, 6 bzw.
das Diebstahlsicherungselement 6 zu betätigen. Dazu weist der Gesperreantrieb 1 im
Detail eine Schnecke 7 auf, die ein Abtriebselement 8 in
Rotationen versetzt. Das Abtriebselement 8 ist mit zwei
Betätigungseinheiten 9, 10 ausgerüstet. Im
Rahmen des Ausführungsbeispiels
sind die beiden Betätigungseinheiten 9, 10 in
Bezug auf eine Basis 11 des Abtriebselements 8 an
einer übereinstimmenden
Seite angeordnet. Beide Betätigungsein heiten 9, 10 können aber
auch gegenüberliegend
in Bezug auf die Basis 11 an dem Abtriebselement 8 platziert
werden.
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Die
Betätigungseinheit 9 ist
als Betätigungskontur 9 ausgeführt, während die
Betätigungseinheit 10 eine
Nocke darstellt. Das Abtriebselement 8 ist seinerseits
als Abtriebsscheibe 8 ausgeführt.
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Die
Betätigungseinheit
bzw. Betätigungskontur 9 arbeitet über einen
Steuerhebel 12 auf das bereits angesprochene Diebstahlsicherungselement 6. Tatsächlich handelt
es sich bei der Betätigungskontur 9 um
einen im Vergleich zu einer Drehachse 13 der Abtriebsscheibe 8 exzentrisch
angeordneten Kreis, an welchem ein Steuerarm 12a des Steuerhebels 12 anliegt.
Wird die Abtriebsscheibe 8 beginnend in der Ausgangsstellung
nach 1 im Uhrzeigersinn
wie angedeutet betätigt,
so sorgt die Exzentrizität
der Betätigungskontur 9 dafür, dass
der Steuerhebel 9 um seine Achse 14 im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt wird.
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Dadurch
hebt ein am Diebstahlsicherungselement 6 anliegender Diebstahlsicherungsarm 12b des
Steuerhebels 12 das Diebstahlsicherungselement 6 gleichsam
bzw. verschwenkt es in die strichpunktiert dargestellte Stellung "Diebstahlsicherung aus". Nahezu gleichzeitig
schlägt
der rückwärtige Nocken 10 an
einem Zwischenhebel 15 an, der in der Darstellung nach 2 um die gemeinsame Achse 14 mit
dem Steuerhebel 12 und der Sperrklinke 3 eine
Gegenuhrzeigersinnbewegung vollzieht und daraus resultierend mit
einem Federarm 16 die Sperrklinke 3 von der Drehfalle 2 abhebt.
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Sowohl
der Steuerarm 12a als auch der Diebstahlsicherungsarm 12b des
Steuerhebels 12 verfügen über einen
Zapfen 17, der jeweils an der Betätigungskontur 9 anliegt
bzw. das Diebstahlsicherungselement 6 verstellt. Es versteht
sich, dass bei der beschriebenen Verstellung des Diebstahlstahlsicherungselementes 6 mit
Hilfe des Gesperreantriebes 1 die Schnecke 5 und
folglich auch der Diebstahlsicherungsantrieb 4 mitbewegt
werden.