DE10330997A1

DE10330997A1 - Presslinge auf Zellulosebasis und Verfahren zu deren Herstellung

Info

Publication number: DE10330997A1
Application number: DE2003130997
Authority: DE
Inventors: Ullrich Klett
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2003-07-02
Filing date: 2003-07-02
Publication date: 2005-02-17

Abstract

Die Erfindung betrifft Presslinge aus zellulosehaltigen Abfällen und 0,1 bis 10 Ma.-% Montanwachs im Schmelzbereich von 70 bis 130 DEG C zur Verwendung vorzugsweise als hochwertiges Brennmaterial in Heizungsanlagen und ein Verfahren zur Herstellung der Presslinge.

Description

Die Erfindung betrifft Presslinge aus Abfällen auf Zellulosebasis zur Verwendung vorzugsweise als hochwertiges Brennmaterial in Heizungsanlagen und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Im Bereich der Forstwirtschaft und in der holzverarbeitenden Industrie fallen regelmäßig Abfälle unterschiedliche Struktur an, die in der Vergangenheit entweder zur Herstellung von Spanplatten oder zu Heizzwecken verwendet wurden. Insbesondere solche Holzabfälle, die aufgrund hoher Verunreinigungen oder anderer Beschaffenheit aus Rinden oder auch Wurzelabfällen für eine Verwendung zur Plattenherstellung nicht geeignet sind, werden in der Regel als Brennmaterial in Heizungsanlagen zum Einsatz gebracht. Dabei werden die anfallenden Holzabfälle zur besseren Handhabung zu Briketts oder Pellets verpresst. Da aufgrund unterschiedlicher Qualitäten der Abfälle Pellets mit hohen Abriebverlusten erhalten wurden, werden den Abfällen vor dem Verpressen Bindemittel zugesetzt, die den Abrieb der erhaltenen Pellets auf ein Minimum herabsetzen sollen Als Bindemittel werden gemäß dem bekannten Stand der Technik unterschiedliche Kleber, Polyethylenabfälle unterschiedlicher Konsistenz und Abfallkohlenwasserstoffe unterschiedlicher Provenienz verwendet. Aber auch Maisschrot, Maisstärke, Roggenmehl und Kartoffelmehl sind als Bindemittel bekannt geworden. Bei der Verwendung aller dieser Bindemittel treten beim Pressvorgang unterschiedliche strukturelle Veränderungen der Pellets in Erscheinung, die unterschiedliche Qualitäten der erhaltenen Presslinge ergeben., wobei solche wichtigen Qualitätskriterien wie Abriebfestigkeit, Strukturstabilität, Staubentwicklung beim Transport und der Förderung, Brennwert, Asche- und Feuchtigkeitsgehalt nicht umfassend und stabil eingehalten werden können. Dies sind Mängel, die sich besonders negativ bei Transport und Lagerhaltung sowie in Heizungsanlagen infolge schwankender Heizwerte auswirken.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Presslinge auf Zellulosebasis und ein Verfahren zu deren Herstellung zu entwickeln, mit dem die Mängel des Standes der Technik beseitigt werden und unter konstanten Verfahrensbedingungen nach an sich üblichen Verfahren und unter Einsatz einer geringen Bindemittelmenge Presslinge mit gleichbleibenden Heizwerten ohne strukturelle Veränderung der Presslinge nach dem Pressvorgang aus Abfällen auf Zellulosebasis, beispielsweise aus Holzabfällen jeder Art, Stroh, Laub, getrocknetes Gras etc., erhalten werden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Presslinge aus zellulosehaltigen Abfällen gelöst, die 0,1 bis 10 Ma.-% Montanwachs mit einem Schmelzbereich von 70 bis 130 °C in Abhängigkeit der geforderten Qualitäts- und Verbrennungskriterien der einschlägigen Heizöfenhersteller enthalten. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei erfindungsgemäß ein Zusatz von 0,5 bis 3 Ma.-% Montanwachs erwiesen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, bei dem die zu verpressenden Abfälle mit dem Montanwachs mit gleichmäßig vermischt werden und das so erhaltene Pressgut beim Pressvorgang abhängig von der Presstechnologie in der Regel auf über 100 °C erwärmt und anschließend gekühlt wird. Aufgrund des günstigen Schmelzbereiches des Montanwachses und infolge der geringen Bindemittelmenge erfolgt dabei eine schnelle und gleichmäßige Verfestigung des Pressgutes. Das Montanwachs dient gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren sowohl als Bindemittel als auch als Presshilfs- und Gleitmittel. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind für die Herstellung der Presslinge sowie zur Durchführung des Verfahrens alle Montanwachstypen geeignet. Das Montanwachs kann sowohl als Pulver, Granulat, Staub oder flüssig über Düsen zerstäubt zur Anwendung gebracht werden. Die verfahrensgemäße Durchführung ist nicht auf eine einzige Formgebung, wie zum Beispiel Pellets, beschränkt, sondern erlaubt alle möglichen Formgebungen, wie beispielsweise Briketts, Eierform, Pillenform u. dgl.

Rohmontanwachs als ein hochwertiger Extrakt aus Braunkohle und seine Modifikate haben gegenüber den im Stand der Technik verwendeten Binde- und Zuschlagstoffen den Vorteil, dass sie aus artverwandten Rohstoffen entstanden sind.

Die auf dieser Basis erfindungsgemäß hergestellten Presslinge weisen vor allem eine Verbesserung der Resistenz gegenüber Luftfeuchtigkeit und damit eine verbesserte Lagerstabilität, eine Erhöhung und Konstanz des Brennwertes und eine Verbesserung der Abriebfestigkeit auf, wodurch gleichzeitig die Staubentwicklung beim Transport und der Lagerung deutlich vermindert wird. Darüber hinaus wird durch die vorgeschlagene Verwendung von Montanwachs zur Herstellung der Presslinge eine glänzende Oberfläche erzielt, wodurch die Präsention dieser Heizstoffe auf dem Markt gegenüber herkömmlichen Pellets aus Holzabfällen einen höheren Stellenwert erhält.

Bei der Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens hat sich gegenüber Verfahren nach dem Stand der Technik als wichtiger Vorteil überraschend ergehen, dass der Verschleiß an den Formstücken der verwendeten Pressen durch die besonderen Gleiteigenschaften der Mantanwachse infolge verminderten Presswiderstandes deutlich herabgesetzt wird.

Claims

Presslinge auf Zellulosebasis aus zellulosehaltigen Abfällen, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,1 bis 10 Ma.-% Montanwachs im Schmelzbereich von 70 bis 130 °C.
Presslinge nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,5 bis 3 Ma.-% Montanwachs im Schmelzbereich von 70 bis 130 °C.
Presslinge nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als zellulosehaltige Abfälle Holzabfälle jeder Art, Stroh, Laub, getrocknetes Gras u. dgl. verwendet werden.
Verfahren zur Herstellung von Presslingen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzabfälle mit dem Montanwachs gleichmäßig vermischt und anschließend bei gleichbleibenden Bedingungen in üblichen Presstechnologien so verpresst werden, dass beim Pressvorgang Temperaturen im Bereich von 70 bis 130 °C erreicht werden.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Montanwachs als Pulver, Granulat, Staub oder flüssig über Düsen zerstäubt zur Anwendung gebracht wird.