DE3623624A1 - Verfahren zur herstellung eines brennstoffes aus abfall-holzhackspaenen - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines brennstoffes aus abfall-holzhackspaenenInfo
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- C10L5/40—Solid fuels essentially based on materials of non-mineral origin
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung eines im wesentlichen aus Abfall-Holz
hackspänen, die zumindest zu einem Teil harzhal
tiges Holz enthalten, aufbereiteten Brennstoffes,
wobei den durch einen Hacker oder dergleichen her
gestellten Spänen auch Späne aus dem Holzschlag und
den ersten Verarbeitungsschritten, beispielsweise
aus dem Sägewerk, zugesetzt sein können.
Hacker und Zerspaner sind Zerkleinerungsmaschinen
zum Zerspanen von Holz.
Sie arbeiten etwa nach dem Prinzip der Schneide
mühlen.
Sie besitzen einen schnellaufenden Rotor, an dessen
Umfang Messer angeordnet sind, während sich am Sta
tor die Gegenmesser befinden.
Ein ebenfalls geläufiger Zerspaner ist der Prall
zerspaner, bei dem das Aufgabegut von einem Mitnehmer
rotor gegen den Umfang eines mit Messern versehenen,
entgegengesetzt umlaufenden Messerhacker gepreßt wird.
In diesem Zusammenhang ist auch das Holzschliffver
fahren zuerwähnen, das den Holzschliff als Haupt
rohstoff für Zeitungspapier oder dergleichen auf
bereitet.
Holzschliff gewinnt man durch das Schleifen von
ganzen Baumstämmen an Schleifsteinen unter Druck
und Zusatz von viel Wasser.
Der Hauptanfall an sogenannten "Ausschußspänen"
liefert die Spanplattenindustrie.
Die Ausgangsstoffe zur Herstellung von Spanplatten
sind Gemische von in Spanen hergestellten Flach
spänen, sowie die an Hobel- und Fräsmaschinen als
Abfall entstehenden Holzspäne.
Für die Qualität einer aus Flachspänen erzeugten
Platte sind der Feinheitsgrad der Späne und das
Maß ihrer Dichte maßgebend. Mit zunehmender Span
feinheit und der damit möglichen dichten Schüttung
wächst die Biege- und Zugfestigkeit der Spanplatte,
wobei für Qualitätsplatten Spandicken von 0,2 bis
0,5 mm, 5 bis 10 mm Breite und 20 bis 30 mm Länge
üblich sind.
Sie werden auf einen Trockenheitsgrad von 97% ge
trocknet und auf ihrer gesamten Oberfläche mit einer
Leimflotte beschichtet.
Es werden in der Regel drei Spanschichten gebildet
und diese senkrecht zu den Schichtlagen gepreßt.
Für die Herstellung von Preßspanplatten im Strang
preßverfahren werden vorrangig Reißspäne, ver
mischt mit grobkörnigen Sägespänen, in einem vorbe
heizten Formkanal stoßweise verdichtet.
Jeder Spanaufbereitung hat jedoch grundsätzlich die
Entrindung der Stämme vorauszugehen,
die fallweise bereits mit einem relativ hohen
Verlust für die Spanplattenindustrie an nutz
barem Spanholz verbunden ist.
Die Trennung der den Stamm umfassenden Rinde vom
eigentlichen Stammholz ist, insbesondere auch
wachstumsbedingt, nicht gleichmäßig, da letztlich
die Stämme keinen "idealen" Rundquerschnitt auf
weisen, und damit die Rinde nicht unmittelbar ent
lang der Grenzlinien abgeschält werden kann.
Die Rindenschicht der Späne führt in aller
Regel jeweils in eine Stammholzlage unterschied
licher Stärke über.
Die Harze selbst bilden eine Gruppe von festen
oder halbfesten, organischen Substanzen, die
zwar unterschiedliche chemische Zusammensetzung
haben, sich jedoch in einer Reihe von physikalischen
Eigenschaften ähneln.
Die natürlichen Harze werden im wesentlichen aus
Kiefern und Fichten gewonnen und treten verstärkt
in der Rinde und im peripheren Bereich des Holzes
auf.
Das Harz lagert in Hohlräumen, die als Zwischen
zellräume (Interzellularen) zwischen den harzab
sondernden Zellen entstehen.
Der Austritt erfolgt entweder spontan oder nach
künstlicher Verwundung, gelöst in ätherische Ölen.
Die Harze selbst haben einen relativ hohen
Heizwert, der in aller Regel zwischen
7000 und 10 000 × 4,186 KJ anzusetzen ist,
so daß gerade die Späne aus der Peripherie des
Stammes einen höheren Heizwert als der Durch
schnittsheizwert des Holzes aufweisen.
Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, ein
Verfahren nach der eingangs beschriebenen Art
zu nennen, durch das diese Späne in einen ein
fach manipulierbaren Brennstoff auf wirtschaft
liche Weise aufbereitet werden, wobei verklebende
Zusätze im Interesse der Rußreduzierung vermieden
werden sollen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht
vor,
- a) daß die Späne einem weiteren, im wesent lichen reißenden Misch-Zerkleinerungsprozeß unterworfen werden, der so lange fortgesetzt wird, bis fasrige Peletts entstehen;
- b) daß die fasrigen Peletts, anschließend einem die Cellulosefasern, einschließlich der sie umschließenden Hemicelluloseschicht und das Lignin partiell trennenden zwei- bis dreistündigem Kochprozeß unterworfen werden, und der Sud, der auch aus den Inter zellularen austretende Harzanteile enthält, in ein auch in heißem Zustand adhäsives Pro dukt überführt wird, dem die nicht voll ständig zerkochten, fasrigen und stückigen, im wesentlichen zellulosehaltigen Anteile einlagern;
- c) daß die Masse in eine Preßform einge bracht, verdichtet und hierbei klebend verbunden wird;
- d) daß der unmittelbar nach seiner Verdichtung entstandene Formling der Preßform entnommen wird;
- e) daß durch weitere, zwei- bis dreitägige Freiluftlagerung die Stapelfestigkeit des Formlings eingestellt wird.
Durch die Weiterführung des Misch-Zerkleinerungs
prozesses werden im wesentlichen die fasrigen
Substanzen erhalten, wobei die Bindung der Holz
fasern, d.h. der Verband aus Cellulosefasern,
erhalten bleibt, das umgebende Lignin jedoch
partiell gebrochen und für den weiteren Ausschluß
zugänglich gemacht wird.
Die Interzellularen sind ebenfalls dem Reiß
vorgang unterworfen, wobei das einlagernde Harz sich
schon vor Einleitung des Kochprozesses, zumindest
partiell, verteilt, was in der relativ hohen Ver
bindungskraft der Peletts zum Ausdruck kommt.
Die Menge des zugegebenen Wassers ist so abge
stimmt, daß nach dem Kochprozeß ein gelartiger
Sud entsteht, in dem die nicht vollständig zer
kochten Anteile einlagern.
Diese Masse wird in Preßformen eingegeben, die
den üblichen Stückbriketts entsprechen.
Der Harzanteil und das ebenfalls partiell frei
gewordene Lignin, das ursprünglich lediglich zur
Verkittung der Holzfasern untereinander beigetragen
hat, entwickeln gemeinsam eine ausreichende Klebe
kraft, so daß nach Verdichtung das Brikett der
Preßform direkt entnommen werden kann.
Die anschließende Freiluftlagerung reduziert den
Wasseranteil und führt zur Härtung des Harzan
teiles, so daß bereits nach wenigen Tagen die
Briketts unbegrenzt stapelbar sind.
Im weiteren hat es sich gezeigt, daß es zweck
mäßig ist,
dem Schüttvolumen der Peletts etwa das gleiche
Volumen an Wasser zur Durchführung des Koch
prozesses zuzusetzen.
Die nach der Kochzeit verbleibende flüssige Rest
menge weist den erwünschten gelartigen Charakter
mit stark klebenden Eigenschaften auf.
Der Kochprozeß wird vorzugsweise in einem Kupfer
gefäß vollzogen.
Es hat sich gezeigt, daß die Verwendung eines
solchen Sudkessels besonders wirkungsvoll ist.
Die definitive Erklärung dieser Tatsache ist bis
jetzt nicht möglich.
Die aus Kiefernholz bestehenden, partiell mit
einer Rindenauflage versehenen Späne werden,
wie beschrieben, einem reißenden Misch-Zerkleine
rungsprozeß unterworfen, der so lange aufrechter
halten wird, bis das fasrige Produkt in sich ver
filzte Peletts bildet.
Von diesem, in der ersten Aufbereitungsstufe ent
standenen Produkt wird einem Anteil Pelett-Schütt
volumen ein gleicher Anteil Wasservolumen zuge
setzt, wobei sich ein Verhältnis von einem Teil
Holz zu 3,3 Teilen Wasser ergibt.
Diese Anteile können in gewissen Grenzen, d.h. je
nach Dichte der Peletts und deren Wasseraufnahme
fähigkeit, variieren.
Das Produkt wird insgesamt drei Stunden gekocht
und anschließend, bei Pressen des Formlings, weit
gehend entwässert und die Bestandteile des Form
lings adhäsiv verbunden.
Durch die anschließende Freiluftlagerung von etwa
drei Tagen erhalten die Formlinge ihre erforderliche
Stapelfestigkeit.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen
aus Abfall-Holzhackspänen, die zumindest zu einem
Teil harzhaltiges Holz enthalten, aufbereiteten
Brennstoffes, wobei den durch einen Hacker oder
dergleichen hergestellten Spänen auch Späne aus
dem Holzschlag und den ersten Verarbeitungsschrit
ten, beispielsweise aus dem Sägewerk, zugesetzt
sein können, gekennzeichnet durch nachfolgende
Verfahrensschritte:
- a) daß die Späne einem weiteren, im wesent lichen reißenden Misch-Zerkleinerungsprozeß unterworfen werden, der so lange fortgesetzt wird, bis fasrige Peletts entstehen;
- b) daß die fasrigen Peletts anschließend einem die Cellulosefasern, einschließlich der sie umschließenden Hemicelluloseschicht und das Lignin partiell trennenden zwei- bis dreistündigem Kochprozeß unterworfen werden, und der Sud, der auch aus den Interzellularen austretende Harzanteile enthält, in ein auch in heißem Zustand adhäsives Produkt überführt wird, dem die nicht vollständig zerkochten, fasrigen und stückigen, im wesentlichen zellulosehaltigen Anteile einlagern,;
- c) daß die Masse in eine Preßform einge bracht, verdichtet und hierbei klebend verbunden wird;
- d) daß der unmittelbar nach seiner Ver dichtung entstandene Formling der Preß form entnommen wird;
- e) daß durch weitere, zwei- bis dreitägige Freiluftlagerung die Stapelfestigkeit des Formlings eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schüttgut der Peletts etwa das gleiche
Volumen an Wasser zur Durchführung des Kochprozes
ses zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kochprozeß vorzugsweise in einem Kupfer
gefäß vollzogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863623624 DE3623624A1 (de) | 1986-07-12 | 1986-07-12 | Verfahren zur herstellung eines brennstoffes aus abfall-holzhackspaenen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863623624 DE3623624A1 (de) | 1986-07-12 | 1986-07-12 | Verfahren zur herstellung eines brennstoffes aus abfall-holzhackspaenen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3623624A1 true DE3623624A1 (de) | 1988-01-14 |
Family
ID=6305089
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863623624 Withdrawn DE3623624A1 (de) | 1986-07-12 | 1986-07-12 | Verfahren zur herstellung eines brennstoffes aus abfall-holzhackspaenen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3623624A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19916271C2 (de) * | 1999-04-12 | 2002-10-17 | Schwarze Pumpe Energiewerke Ag | Verfahren zur Herstellung thermofester Pellets für die Vergasung |
DE102009056843A1 (de) * | 2009-12-02 | 2011-06-09 | Michanickl, Andreas, Prof.Dr. | Leichte Holzwerkstoffplatte |
CN112195051A (zh) * | 2020-09-09 | 2021-01-08 | 姜西祥 | 一种新型的环保能源产品 |
-
1986
- 1986-07-12 DE DE19863623624 patent/DE3623624A1/de not_active Withdrawn
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CN102712099A (zh) * | 2009-12-02 | 2012-10-03 | 安德列亚斯·米哈尼克尔 | 轻质木制板 |
CN102712099B (zh) * | 2009-12-02 | 2015-04-22 | 克劳诺普拉斯技术有限公司 | 轻质单层木制板及其制造方法 |
US9044876B2 (en) | 2009-12-02 | 2015-06-02 | Kronoplus Technical Ag | Light derived timber product board |
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