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Start- und Schreckschußpistole Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung
der Start-und Schreckschußpistole nach Patent 963 761, bei welcher das Spannen des
Hahnes durch eine vom Abzug bewegte, gegen eine Rast des Hahnes anliegende Spannklinke
bewirkt wird, die bei Erreichen einer zur Herbeiführung des Zündschlages ausreichenden
Spannstellung des Hahnes von dessen Rast dadurch abgehoben wird, daß sie auf eine
Kurvenscheibe aufläuft, welche zwecks Einstellung des Abhebezeitpunktes verstellbar
ausgebildet ist.
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Insbesondere betrifft die Erfindung eine solche mehrschüssige Pistole,
welche einen durch Betätigung des Abzuges selbsttätig bewirkten Vorschub des auswechselbaren
Patronenmagazins aufweist. Bekanntlich sind derartige Pistolen so eingerichtet,
daß ihr Magazin nicht nur zwangläufig im Zusammenhang mit der Auslösung des Hahnschlages
weitertransportiert wird, sondern daß dieser Transport auch ohne Auslösung des Hahnschlages
durchgeführt werden kann. Zu diesem Zweck ist eine schaltbare Einrichtung vorgesehen,
welche die Auslösung des Hahnschlages bei Betätigung des Abzuges verhindert. Bei
einer bekannten Pistole wird diese Einrichtung mit durch den Sicherungshebel betätigt,
der zu diesem Zweck drei Funktionsstellungen, nämlich »Gesichert«, »Entsichert«
und »Magazintransport«, aufweist. Dies führt leicht zu Irrtümern, denn im allgemeinen
wird an einer Pistole mit dem Sicherungshebel nur gesichert und entsichert. Man
hat daher diese Ausbildung verlassen und ist wieder zu einem Sicherungshebel mit
zwei Funktionsstellungen zurückgekehrt, von denen die eine die Pistole entsichert,
die andere die Pistole sichert, aber dabei gleichzeitig den Transport des Magazins
ermöglicht. Weil aber für den Transport ein bestimmter Weg des Abzuges notwendig
ist, andererseits dabei auch ein Spannen des Hahnes stattfindet, kommt man 7w angläufig
der Abhebestellung des Systems Spannklinke- Hahn immer sehr nahe, und es besteht
die Gefahr, daß infolge zu geringen Spieles zwischen der Rast des Hahnes und der
Gegenrast der Spannklinke bei einem zu scharfen Durchreißen des Abzuges trotzdem
eine Auslösung des Hahnschlages erfolgt.
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Dieser Nachteil ist auch nicht einwandfrei bei denjenigen Pistolen
vermieden, bei denen die Einrichtung zur Ausschaltung der Auslösung des Hahnschlages
während des Magazintransportes in einem am Ende des Griffstückes gelagerten Schwenkhebel
besteht, gegen den, wenn er in Funktionsstellung gebracht ist, die Spannklinke vor
Erreichen der Auslösestellung anläuft und nicht mehr weiterbewegt werden kann. Aus
den bereits geschilderten Gründen liegt dieser Anschlagzeitpunkt aber auch sehr
nahe beim Auslösezeitpunkt, und es bedarf höchster Genauigkeit in der gegenseitigen
Abstimmung des Spieles im System Spannklinke- Hahn und der Anschlagfläche am Schwenkhebel,
die, wenn überhaupt, nur durch sehr teure justierarbeit erreicht werden kann, welche
sich bei den verhältnismäßig billigen Start- und Schreckschußpistolen nicht lohnt.
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Die hauptsächliche Weiterbildung der Pistole nach dem Hauptpatent
besteht darin, daß die mit der Spannklinke zusammenwirkende verstellbare Kurvenscheibe
aus dem Bahnbereich herausschwenkbar ist, in dem sie vorzugsweise am Ende des in
das Innere des Griffstückes hineinragenden Armes eines Winkelform aufweisenden,
in an sich bekannter Weise im Endsteg des Griffstückes drehbar gelagerten Schwenkhebels
angeordnet ist. Dem liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß sich durch
Vereinigung der nach dem Hauptpatent vorgeschlagenen verstellbaren Kurvenscheibe
und des bekannten Schwenkhebels als Anschlag für die Spannklinke eine fertigungstechnisch
einfache, somit billige und deswegen für sogenannte Knallschußpistolen besonders
geeignete Einrichtung ergibt, die den Vorzug der einfach vorzunehmenden, aber sehr
genauen Einstellbarken des Abhebezeitpunktes der Spannklinke von der Rast des Hahnes
mit der absoluten Sicherung der Pistole beim schußlosen Durchtransportieren des
Magazins verbindet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in der Beschreibung
der Zeichnung näher erläutert, welche ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer
mehrschüssigen Start- und Schreckschußpistole mit auswechselbarem Patronenmagazin
zeigt.
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Fig. 1 ist die bei nach links gerichteter Laufmündung sich ergebende
Seitenansicht der Pistole, wobei die Griffschale abgenommen und der gesicherte Zustand
des Hahnes dargestellt ist;
Fig.2 ist eine Seitenansicht der Pistole
mit nach rechts gerichteter Laufmündung, wobei die Griffschale abgenommen und der
Funktionszustand des Hahnes im Abhebezeitpunkt dargestellt ist; Fig. 3 zeigt in
gleicher Darstellung wie Fig. 2 die Pistole bei ausgeschwenktem Transporthebel.
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Die Pistole besteht in bekannter Weise aus einem vorzugsweise als
Spritzgußteil hergestellten Rahmen 1 mit Griffstück 2 und Abzugbügel3. Auf den Rahmen
1 ist lösbar das Kopfteil 4 aufgesetzt, welches den Lauf 5 enthält und mit dem Rahmenl
zusammen einen Kanal 6 bildet, der für die Aufnahme des nicht dargestellten Patronenmagazines
bestimmt ist.
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Im Innern des in an sich bekannter Weise durch Griffschalen? beidseitig
abgedeckten Griffstückes2 ist an dem Bolzen 8 der Hahn 9 gelagert, der unter Wirkung
der ebenfalls auf den Bolzen 8 aufgesteckten Spannfeder 10 steht. Das Spannen des
Hahnes 9 wird in bekannter Weise mittels des in entsprechenden Führungen des Rahmens
1 verschiebbaren Abzuges 11 mit Hilfe der am Abzug 11 schwenkbar gelagerten und
unter der Wirkung einer Spannfeder 13 stehenden Spannklinke 12 bewirkt, die mit
Hilfe einer Rastnase 14 dann gegen eine Rastspitze 15 des Hahnes 9 anliegt, wenn
dieser gespannt wird. Das Spannen des Hahnes ist aber erst möglich, wenn der am
Mittelsteg 16 des Griffstückes 2 gelenkig befestigte Sicherungshebel 17 in die in
Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Entsicherungsstellung gebracht wird, in der
seine Aussparung 18 dem Anschlagstift 19 des Hahnes 9 freigibt.
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Beim Spannen des Hahnes 9 läuft die Spannklinke 12 mit ihrem bogenförmig
geformten freien Ende 20 (vgl. Fig. 2) auf einen Steuernocken 21 auf, welcher von
einem Abschnitt eines metallenen Kreiszylinders gebildet ist, der mittels der Schraube
22 exzentrisch am Ende des in das Innere des Griffstückes 2 hineinragenden Armes
23 des winkelförmigen, im Endsteg 26 des Griffstückes 2 mittels des Stiftes 27 gelagerten
Schwenkhebels 24 befestigt ist. Der Steuernocken 21 ist so eingestellt, daß er die
Spannklinke 12 bei einer bestimmten, zur Auslösung der Zündung ausreichenden Spannstellung
des Hahnes 9 von dessen Rastspitze 15 abhebt.
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Wird der Steuernocken 21 durch Drehung des Schwenkhebels 24, was durch
Druck auf den von außen zugänglichen Arm 25 erfolgt, in die in Fig. 3 dargestellte
Lage gebracht, bei der der Steuernocken 21 in einer Aussparung 28 des Endsteges
26 aufgenommen ist, dann befindet sich dieser Steuernocken 21 nicht mehr in der
Bahn des gewölbten Endes 20 der Spannklinke 12, d. h., bei Betätigung des Abzuges
11 wird zwar der Hahn 9 gespannt, aber nicht mehr ausgelöst'.