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Die
Erfindung betrifft einen Pflasterstein mit vorzugsweise senkrecht
zur Verlegeebene gerichteten Seitenflanken, der an mindestens einer
Seitenflanke mindestens zwei Verbundelemente aufweist, die mit den
Verbundelementen eines benachbarten Steins korrespondieren.
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Pflastersteine,
insbesondere für
den Straßenbau,
werden aus Gründen
der Verschiebesicherheit oftmals als Verbundsysteme ausgeführt. Diese Verbundsysteme
beruhen auf dem Prinzip, dass auf einer Steinflanke im Raster angeordnete
Verbundelemente in die Zwischenräume
der im Raster angeordneten Verbundelemente auf der Flanke des benachbarten
Steins eingreifen, und im Zusammenwirken mit der Fugenfüllung ein
Verschieben der Steine gegeneinander verhindern. Weit verbreitet
ist dabei das sogenannte „umlaufende
System", bei dem
auf allen Seitenflanken des Pflastersteins Verbundelemente angeordnet
sind, die ringsum ineinander grei fen, unabhängig von der Lage der Steine
zueinander in einem vorgegebenen Raster. Bei diesem System weisen
die Steine eine definierte Ober- und Unterseite auf. Beim Verlegen
der Pflastersteine ist es anzustreben, dass die Steine möglichst
keinen Kontakt untereinander haben, vielmehr durch Fugenmaterial
voneinander getrennt sind. Hierdurch ist gewährleistet, dass keine Beschädigungen
auf Grund von Temperaturschwankungen und damit verbundenen Materialdehnungen
auftreten können.
In der Praxis ist jedoch häufig
festzustellen, dass die Verlegung Stein an Stein erfolgt, da dieses
schneller und auf den ersten Blick wirtschaftlicher ist.
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Zur
Vermeidung dieses Nachteils ist es aus der
EP 1 036 882 B1 bekannt,
Kunststeine für
Pflasterzwecke mit Verbundabschnitten zu versehen, an denen ein
Abstandhalter angeordnet ist, um einen Mindestabstand zwischen den
Steinen/Verbundelementen zu sichern. Dabei ist die Fläche zum
Kontaktieren eines benachbarten Steins so klein ausgebildet ist,
dass sie zwar beim Verlegen die Idealposition des Steins mit dem
Soll-Fugenabstand sichert, jedoch beim Abrütteln des verlegten Pflasters
zumindest teilweise zerstört
wird. Nachteilig an den vorbekannten Systemen ist, dass diese auf
Steine mit größeren Maßtolleranzen
nicht anwendbar sind, da die dann erforderlichen Spielräume zwischen
den Verbundelementen zur Addition von Maßdifferenzen über mehrere
Steine hinweg führen
würden.
Damit würde
das Raster jedes Verbundsystem verlassen und das Verbundsystem würde weitgehend
unwirksam werden.
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Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, einen Pflasterstein zu schaffen, der eine Mindestfugenbreite
gewährleistet
und auch bei größeren Maßtoleranzen, wie
zum Beispiel bei Klinker aus gebranntem Ton, als Verbundsystem ausgeführt ist.
Gemäß der Erfindung wird
diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass mindestens ein Verbundelement eine Breite aufweist, die im
Wesentlichen der lichten Weite zwischen zwei benachbarten Verbundelementen
eines benachbarten Pflastersteins entspricht.
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Mit
der Erfindung ist ein Pflasterstein geschaffen, der eine Mindestfugenbreite
gewährleistet und
auch bei größeren geforderten
Maßtoleranzen als
Verbundsystem ausgeführt
ist, wie dies beispielsweise bei der Herstellung von Pflastersteinen
aus gebranntem Ton der Fall ist. Durch die im Verhältnis zu bekannten
Verbundelementen breite Ausführung
ist eine punktuelle Fixierung der benachbarten Steine gegeneinander
erreicht. Auf diese Weise ist verhindert, dass sich Maßdifferenzen
oder Verlegefehler über
mehrere Steine hinweg addieren, und damit das Verbundsystem gefährden können. Gleichzeitig
erlauben die als Fixierungselemente fungierenden breiten Verbundelemente
weite Kammern zur Aufnahme gröberen
und wirksameren Fugenmaterials in den Fugen, ohne dass dadurch die
Gefahr gravierender Verlegefehler entsteht. Darüber hinaus ist der Einsatz
dieser Fixierungselemente auch bei Verbundsystemen ohne spezielle
Anforderungen sinnvoll, da die seitliche Fixierung der Steine zueinander
auf das absolute Minimum an Kontaktgraten reduziert ist. Auch der
Formenbau ist dadurch vereinfacht und besonders wirtschaftlich.
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In
Weiterbildung der Erfindung weisen jeweils zwei gegenüberliegende
Seitenflanken die gleiche Anzahl an breiten Verbundelementen auf,
wobei vorzugsweise je Flanke ein Verbundelement angeordnet ist und
die breiten Verbundelemente gegenüberliegender Flanken diametral
angeordnet sind. Hierdurch ist die Herstellung eines gleichmäßigen Verbundpflasters
ohne Verschiebefehler ermöglicht.
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In
Ausbildung der Erfindung weist mindestens ein breites Verbundelement
eine Puffertasche auf. Die Puffertasche fängt zwangsläufig angeschobenes Bettungsmaterial
auf, welches dann als Puffer zwischen den Steinen wirkt. Hierdurch
wird einem Kontakt zweier benachbarter Steine untereinander weiter
entgegengewirkt.
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Vorzugsweise
ist mindestens eine Unterkante an dem Pflasterstein ausgebildet
ist, die scharfkantig ist. Hierdurch wird ein gleichmäßiges Anschieben des
Bettungsmaterials unterstützt.
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In
weiterer Ausbildung der Erfindung ist mindestens ein Zwischenraum
zwischen zwei schmalen Verbundelementen mit einer Aufdickung versehen. Diese
Distanzfläche
wirkt ebenfalls einem flächigen Kontakt
zweier benachbarter Steine entgegen.
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In
anderer Ausbildung der Erfindung ist der Zwischenraum zwischen zwei
Verbundelementen deutlich größer, als
die Breite eines schmalen Verbundselementes. Hierdurch werden weite
Spielräume
zwischen den Verbundelementen geschaffen, die zum Beispiel bei Steinen
mit größeren Maßdifferenzen
erforderlich sind, oder bei gröberem
Fugenmaterial erwünscht
sein können.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die perspektivische Darstellung
eines Pflastersteins mit rechteckiger Grundfläche;
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2 die perspektivische Darstellung
eines Pflastersteins mit hexagonaler Grundfläche;
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3 die perspektivische Darstellung
eines Pflastersteins mit oktagonaler Grundfläche;
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4 den Verbund zweier benachbarter Pflastersteine;
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5 die Seitenflanke eines
Pflastersteins in anderer Ausgestaltung;
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6 die Draufsicht auf den
Verbund von drei benachbarten Pflastersteinen und
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7 die perspektivische Darstellung
des Verbundes zweier Pflastersteine in anderer Ausgestaltung.
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Der
als Ausführungsbeispiel
gewählte
Pflasterstein 1 ist aus Beton, Klinker, gebranntem Ton
oder anderen, für
Pflasterflächen
einsetzbaren Materialien hergestellt. Der Pflasterstein 1 besteht
aus einem Grundkörper 2 mit
Verbundelementen 3 und 4. Im Ausführungsbeispiel
nach den 1 und 4 bis 7 hat der Pflasterstein 1 die
Form eines Quaders. Im Ausführungsbeispiel
nach 2 hat der Pflasterstein 1 eine
hektagonale Form; im Ausführungsbeispiel
nach 3 hat der Pflasterstein 1 eine
oktogonale Form. Andere Gestaltungen der Pflastersteine sind ebenfalls
möglich.
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Der
Grundkörper 2 weist
eine begeh- und befahrbare Oberseite 21, eine dem Untergrund
zugewandte Unterseite 22 sowie zwischen Ober- und Unterseite
ausgebildete Seitenflanken 23 auf. Die Unterseite 22 ist
begrenzt durch eine umlaufende Unterkante 24, die scharfkantig
ausgeführt
ist.
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Auf
den Seitenflanken 23 des Pflastersteins 1 gemäß 1 sind in gleichmäßigen Abständen schmale
Verbundelemente 3 angeordnet. Die Verbundelemente 3 sind
dabei annähernd
halbzylindrisch ausgeführt.
Ein oder mehrere Verbundelemente 3 kann verlängert ausgeführt sein
und damit als vorstehender Abstandhalter dienen. Im Bereich eines stirnseitigen
Endes des Pflastersteins 1 ist an den beiden Seitenflanken 23 der
Längsseiten
jeweils im Wesentlichen diametral zueinander ein breites Verbundelement 4 angeordnet.
Das Verbundelement 4 weist im Ausführungsbeispiel etwa die Breite
von zwei Verbundelementen 3 auf. Entlang seiner Längsachse
ist in das Verbundelement 4 eine Puffertasche 41 eingebracht.
Die Puffertasche 41 weist dabei ein annähernd halbzylindrisches Profil
auf.
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Die
Pflastersteine 1 nach den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 bestehen ebenfalls aus einem Grundkörper 2,
und weisen Oberseiten 21 und Unterseiten 22 sowie
dazwischen ausgebildeten Seitenflanken 23 auf. Auch eine
scharfkantige Unterkante 24 ist vorgesehen. Die Pflastersteine 1 nach
den 2 und 3 weisen ebenfalls Verbundelemente 3 und 4 auf,
die zu denjenigen des Ausführungsbeispiels
nach 1 vergleichbar
ausgestaltet sind. Die breiten Verbundelemente 4 sind im
Ausführungsbeispiel
nach 2 an zwei zueinander
parallel ausgerichteten Seitenflanken 23 diametral zueinander
angeordnet. Im Gegensatz dazu weist das Ausführungsbeispiel nach 3 vier breite Verbundelemente 4 auf,
von denen jeweils zwei an zueinander parallelen Seitenflanken 23 ebenfalls
diametral gegenüberliegend
angeordnet sind.
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Im
Verbund zweier Pflastersteine 1 ragen jeweils die Verbundelemente 3 des
einen Pflastersteins in die von den Verbundelementen 3, 4 gebildeten
Zwischenräume 5 des
benachbarten Pflastersteins. In die Zwischenräume 5 ist Füllmaterial 6 (z.B. Sand
oder Splitt) eingebracht (vgl. 4).
In der Puffertasche 41 des breiten Ver bundelements 4 wird
dabei soviel Füllmaterial 6 angehäuft, dass
die beiden Pflastersteine einen ausreichenden Abstand zueinander
aufweisen, sodass die Verbundelemente 3 nicht an die Kanten
der Zwischenräume 5 des
jeweils benachbarten Pflastersteins stoßen. Das breite Verbundelement 4 ist
derart bemessen, dass es nahezu den gesamten Zwischenraum der beidseitig
von diesen positionierten Verbundelementen 3 des Nachbarsteins
ausfüllt – die Breite
des Verbundelementes 4 in seinem an der Seitenflanke 23 anliegenden
Bereich im Wesentlichen der lichten Weite zwischen zwei benachbarten
Verbundelementen 3, 4 –. Durch minimale Berührungspunkte
zwischen dem breiten Verbundelement 4 des einen Pflastersteins
mit den beiden Verbundelementen 3 des benachbarten Pflastersteins
ist eine Positionssicherung der Steine zueinander gegeben. Weiterhin
sind die beiden Steine relativ zueinander gegen Verschiebung gesichert.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 5 ist zwischen zwei Verbundelementen 3 eine
Aufdickung 7 angeordnet. Diese Aufdickung 7 steht
in Kontakt mit einem Verbundelement 3 des benachbarten Pflastersteins
und sorgt damit für
die notwendige Distanz der beiden Steine zueinander. Diese Distanz stellt
die Mindestfugenbreite dar. Bei Anhäufung von ausreichend Füllmaterial 6 in
der Puffertasche 41 des breiten Verbundelements 4 ist
ein größerer Abstand erzielbar.
In diesem Falle besteht kein Kontakt mehr zwischen der Aufdickung
und dem dieser gegenüber angeordneten
Verbundelemente 3 des Nachbarsteins. Gleichzeitig ist 5 an Hand der Pfeile zu entnehmen,
wie Material beim Anschieben der Pflastersteine 1 aus dem
Pflasterbett mitgenommen wird und seitlich durch die Verbundelemente 3, 4 verteilt wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Pflasterstein 1 ist
mindestens auf einer Seitenflanke 23 ein Verbundelement 4 so
breit ausgeführt,
dass es den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Verbundelementen 3, 4 auf
der angrenzenden Seitenflanke 23 des benachbarten Pflastersteins 1 mit
der notwendigen Toleranz ganz ausfüllt. Dadurch ist eine punktuelle
Fixierung der benachbarten Pflastersteine gegeneinander erreicht.
Gleichzeitig ist auf diese Weise verhindert, dass sich Maßdifferenzen
oder Verlegefehler über
mehrere Pflastersteine hinweg addieren und damit zu einer un erwünschten
Position der Pflastersteine zueinander führen können. Darüber hinaus ist durch die Erfindung
erreicht, dass der seitliche Kontakt von Verbundelementen 3, 4 benachbarter Pflastersteine 1 zuverlässig nur
auf einen Punkt pro Steinflanke 23 begrenzt ist.
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Die
punktuelle Fixierung jeweils zweier benachbarter Pflastersteine
zueinander verhindert, dass durch Maßtoleranzen der Steine hervorgerufene
und in Beziehung auf ihre Sollposition unerwünschte Verschiebung der Steine
zueinander erfolgt. Da sich eine solche Verschiebung in der Regel über mehrere
Steine mit gleicher Toleranz fortsetzt, resultiert hieraus üblicherweise
ein gestalterisch unbefriedigendes Gesamtbild der gepflasterten
Fläche; in
Extremfällen
kann sogar die Wirksamkeit des Verbundsystems gefährdet sein.
Dies ist durch die erfindungsgemäße Ausbildung
verhindert.