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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wärmegerät mit einem durch eine Tür verschließbaren Behandlungsraum, insbesondere auf einen Backofen mit einer Einrichtung zur pyrolythischen Selbstreinigung, wobei zwischen der Türinnenseite und einem die Türöffnung des Behandlungsraumes umziehenden Geräteflansch ein aus unterschiedlich temperaturbeständigen Materialien bestehendes Dichtungselement vorgesehen ist, dessen höher temperaturbeständiger Teil dem Behandlungsraum zugewandt und dessen weniger temperaturbeständiger Teil dem Behandlungsraum abgewandt ist.
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Bei einem bekannten Backofen (
WO02/44620A1 ), insbesondere mit Pyrolysebetrieb, ist zwischen einer Backofentür und dem Geräteflansch ein Dichtungselement angeordnet, das an dem kalten, dem Behandlungsraum abgewandten Bereich eines Backofenflansches anliegend angeordnet ist, ohne dass es den heißen, dem Behandlungsraum zugewandten Bereich kontaktiert. Das Befestigungselement kann aus zwei, aus unterschiedlich temperaturbeständigen Materialien bestehen, beispielsweise aus Silikonmaterial für den kälteren Bereich und aus Glasseidematerial für den thermisch höher beanspruchten Bereich. Um bei dem vorgenannten Backofen einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen dem ”heißen”, dem Behandlungsraum zugewandten bzw. unmittelbar benachbarten Bereich und dem ”kalten”, von der Türöffnung des Behandlungsraumes entfernteren Bereich zu erreichen, sind diese Bereiche durch langlochartige Öffnungen im Backofenflansch thermisch voneinander entkoppelt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass insbesondere für sehr hohe Einsatztemperaturen bis beispielsweise 400°C bei z. B. pyrolythisch selbstreinigenden Backöfen das Dichtungselement im Hinblick auf den äußeren, der Außenluft zugewandten und daher bei geöffneter Gerätetür sichtbaren Seite als auch bezüglich der inneren, dem Behandlungsraum zugewandten Seite thermisch gegeneinander abgegrenzt sind, d. h. dazwischen kein wesentlicher Wärmeaustausch stattfindet und dass beide vorgenannten peripheren Seiten auch nach langer Gebrauchsdauer sauber erscheinende bzw. leicht reinigbare Oberflächen darbieten.
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Diese Aufgabe wird bei einem Wärmegerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass zumindest die dem Behandlungsraum zugewandten inneren und die hiervon abgewandten, äußeren Teile des Dichtungselementes aus gleichartigen, eine verschlossene, dichte Oberfläche aufweisenden Materialien bestehen.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht ein geschlossenporiges, flexibles, elastisches und wirtschaftlich vorteilhaftes Dichtungselement, das insbesondere geeignet ist für sehr hohe Einsatztemperaturen im Behandlungsraum von beispielsweise bis 400°C. Hierbei erhält man an den wenigstens beiden nach innen und außen offenen Seiten des Dichtungselementes eine luftdichte und glatte, d. h. auch reinigungsfreundliche Oberfläche, wobei diese entgegengesetzten Oberflächen thermisch gegeneinander abgegrenzt sind, so dass dazwischen kein wesentlicher Wärmeaustausch z. B. infolge Luftdurchlässigkeit stattfinden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Teile des Dichtungselementes aus unterschiedlich temperaturbeständigem Elastomer, insbesondere aus unterschiedlichen Silikonmaterialien, die vorzugsweise stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
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In vorteilhafter Weise wird ein insbesondere durch Wärmeleitung hervorgerufener Wärmeaustausch zwischen den Teilen dadurch weitestgehend verhindert, dass die wenigstens zwei Teile nur an querschnittsarmen Bereichen miteinander verbunden sind, wobei es sich als besonders vorteilhaft erweist, wenn diese Teile in Form von zumindest einseitig offenen Hohlprofilen ausgebildet und an den querschnittsarmen Profilrändern miteinander verbunden sind.
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Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen nachstehend erläutert.
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Es zeigt:
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1 die Frontansicht eines als Backofen ausgeführten Wärmegerätes der erfindungsgemäßen Bauweise,
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2 und 3 Querschnittsdarstellungen von unterschiedlich ausgestalteten Dichtungselementen in vergrößerter Ansicht.
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Bei dem Backofen 1 in 1 ist innerhalb eines Gerätegehäuses 2 eine im wesentlichen quaderförmige Backofenmuffel 3 angeordnet, die einen Behandlungsraum 4 begrenzt. Der Behandlungsraum 4 wird umzogen von einem Geräteflansch 5, in welchem langlochartige Schlitze 6 eingearbeitet sind, die den Geräteflansch 5 umziehen, wobei in 1 nur wenige solcher Schlitze 6 dargestellt sind. Diese Schlitze 6 sollen den dem Behandlungsraum 4 zugewandten Abschnitt des Geräteflansches 5 thermisch entkoppeln von demjenigen Abschnitt des Geräteflansches 5, der weiter entfernt ist vom Behandlungsraum 5 bzw. seiner frontseitigen Öffnung. In Höhe dieser Schlitze 6 ist vorzugsweise an der Gerätefrontseite, also dem Geräteflansch 5, ein Dichtungselement 7 unter Zuhilfenahme der vorgenannten Schlitze 6 befestigt, das anhand der 2 und 3 näher verdeutlicht ist. Dieses Dichtungselement 7 befindet sich also unmittelbar benachbart der Türöffnung 8 des Behandlungsraumes 4, welche Türöffnung 8 dicht verschließbar ist durch eine in 1 strichpunktiert angedeutete Tür 9, die beispielsweise um eine untere Drehachse schwenkbar ist und aus einer Schließstellung gemäß 1 in eine Öffnungsstellung verschwenkbar ist. Bei Betrieb des Backofens 1 ist die Tür 9 verschlossen und liegt mit Vorspannung an der äußeren Begrenzung des Dichtungselementes 7 an, so dass die im Behandlungsraum 4 vorhandene Wärmeenergie nicht wesentlich nach außen hin entkommen kann. In 1 ist angedeutet, dass oberhalb des Behandlungsraumes 4 sich ein Bedientableau 10 befindet mit für den Betrieb des Backofens 1 notwendigen Bedienorganen 11 und Anzeigeelementen 12.
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2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht gemäß der Schnittlinie II-II in 1. Hierbei ist ein Teil der Backofenmuffel 3 sowie ein Teil des die Türöffnung 8 umziehenden Geräteflansches 5 dargestellt. Wie erwähnt befinden sich in diesem Geräteflansch 5 die aneinandergereihten Schlitze 6, gebildet durch Materialeinziehungen. Mit 9 ist wiederum die Tür angedeutet, die z. B. aus einer oder mehreren Glasplatten besteht und deren Türinnenseite 13 dem Behandlungsraum 4 zugewandt ist. In 2 ist sehr deutlich das Querschnittsprofil des allgemein mit 7 bezeichneten Dichtungselementes gezeigt. Beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 besteht dieses Dichtungselement 7 aus zwei Teilen 14 und 15, die im wesentlichen als einseitig offene Hohlprofile ausgebildet sind und an den querschnittsarmen Profilrändern 14.1 und 15.1 stoffschlüssig, z. B. durch Koextrusion, Verkleben oder aber in einem Spritzgießverfahren miteinander verbunden sind. Hierbei besteht der Teil 14 des Dichtungselementes 7 aus einem hoch temperaturbeständigen Material, da dieser innere Teil 14 unmittelbar dem heißen Behandlungsraum 4 zugewandt ist, während der äußere Teil 15 sich im äußeren, etwas kühleren Bereich des Geräteflansches 5 befindet und insofern dem Behandlungsraum 4 abgewandt ist. Dieser Teil 15 besteht daher aus einem gegenüber dem Teil 14 weniger temperaturbeständigen Material. Beide Teile 14 und 15 bestehen jedoch aus gleichartigem, jeweils eine verschlossene, dichte Oberfläche aufweisenden Material, vorzugsweise aus unterschiedlich temperaturbeständigem Elastomer, insbesondere aus unterschiedlichen Silikonmaterialien. Dieses Material besitzt eine sehr dichte, luftundurchlässige und sehr glatte und daher reinigungsfreundliche bzw. schmutzabweisende Oberfläche. An dem dem Geräteflansch 5 zugewandten Teil des Dichtungselementes 7 befestigt ist eine z. B. metallische Spreizklammer 16, wobei solche Spreizklammern 16 z. B. in regelmäßigen Abständen im Verlauf des Dichtungselementes 7 vorgesehen sind, welche Spreizklammern in die Schlitze 6 eingedrückt werden und darin verrasten und damit das Dichtungselement 7 am Geräteflansch 5 fixieren. An dem äußeren Teil 15 sind an gegenüberliegenden Begrenzungen nach außen abstehende flügelartige Dichtungsprofile 17 und 18 angeformt, die das gesamte Dichtungselement 7 umziehen. Das Dichtungsprofil 18 legt sich mit der Montage des Dichtungselementes 7 am Geräteflansch 5 elastisch an den vorgenannten Geräteflansch 5 an, wie 2 zeigt. Beim Verschließen der Tür 9 legt sich das andere Dichtungsprofil 17 ebenfalls elastisch an der Türinnenseite 13 der Tür 9 an und wird aus der in 2 gezeigten Stellung nach innen leicht verformt.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Dichtungselementes 7 befindet sich der höher temperaturbeständige Teil 14 des Dichtungselementes 7 in unmittelbarer Nähe der Türöffnung 8 und ist aus einem Material gefertigt, das hohe Temperaturen bis beispielsweise 400°C aushält. Dagegen befindet sich der Teil 15 des Dichtungselementes 7 im ”kälteren” Bereich des Geräteflansches 5 und braucht daher einer derart hohen vorgenannten Temperatur nicht gewachsen sein. Dieses Material kann also wesentlich kostengünstiger sein als das Material des Teiles 14. In beiden Fällen handelt es sich um Materialien, die dicht und luftundurchlässig und dabei flexibel und elastisch sind, so dass ein solches zwei- oder mehrteiliges Dichtungselement 7 problemlos der rechteckförmigen Kontur der Türöffnung 8 folgend verlegt werden kann.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist ein Dichtungselement 7' im Querschnittsprofil gezeigt, welches Dichtungselement 7' zum Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß 2 an beiden Teilen 14' und 15' mit flügelartig abstehenden Dichtungsprofilen z. B. 17' und 18' versehen ist. Auch diese Teile 14' und 15' sind als Hohlprofile ausgebildet und an querschnittsarmen Rändern entlang der strichpunktierten Trennlinie stoffschlüssig miteinander verbunden.
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Wie schon erwähnt, bestehen die beiden Teile 14, 15 bzw. 14', 15' des Dichtungselementes 7, 7' aus unterschiedlich temperaturbeständigem Material, vorzugsweise aus Silikonmaterialien, wobei das Material des inneren Teiles 14 entsprechend einer hohen Temperatur von z. B. 400°C ausgewählt ist, während der dem Behandlungsraum 4 abgewandte Teil 15, 15' aus einem minder temperaturbeständigen Silikonmaterial besteht, das z. B. nur bis zu einer Temperatur von z. B. 280°C ausgelegt ist.