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Die
Erfindung betrifft eine Sitzbank für Musikinstrumente, insbesondere
für Flügel und/oder
Pianos, mit einem im Wesentlichen flachen horizontal angeordneten
Sitzkorpus, dessen Oberseite die Sitzfläche bildet, mit vier im Wesentlichen
senkrechten Füßen, und
mit zwei längsseitigen
Zargenelementen und zwei stirnseitigen Zargenelementen, die miteinander
etwa ein Rechteck aufspannen.
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Derartige
Sitzbänke
werden beispielsweise für
Pianisten benötigt,
wenn diese einen Flügel,
ein Klavier oder ein ähnliches
Musikinstrument bedienen wollen. Jedem Flügel wird dabei eine Sitzbank
(dort häufig
Flügelbank
genannt) zugeordnet, auf der ein oder gelegentlich zwei Pianisten
sitzen. Eine derartige Sitzbank ist gegenüber der Klaviaturseite beziehungsweise
vor den dort angeordneten Tasten und Pedalen funktionsgerecht aufgebaut
und ausgerichtet. Während
des Spielens wirken durch die mit Händen und Füßen agierenden Pianisten starke
auch horizontale Kräfte
auf die Sitzbank ein.
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Die
Sitzbänke
müssen
relativ häufig
transportiert und auch gelagert werden, nehmen aber in ihrer Gebrauchsstellung
relativ viel Platz ein. Sie werden daher häufig aus logistischen Gründen demontierbar
ausgestaltet. Bei derartigen demontierbaren Sitzbänken werden
die Zargenelemente auf der Längsseite
und die Zargenelemente auf der Stirnseite jeweils fest mit dem Sitzkorpus
verbunden. Sie ragen aus dem vom Sitzkorpus aufgespannten flachen quaderförmigen Bereich
kaum heraus, sind also mit dem Sitzkorpus gemeinsam ohne Probleme
und platzsparend handhabbar.
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Die
vier aus dieser Ebene vorspringenden und daher logistisch besonders
störenden
Füße dagegen
sind abnehmbar, also demontierbar ausgeführt. Sie können dann, wenn sie gebraucht
werden, mit entsprechenden, aus der Möbel- und Stuhlindustrie bekannten
Eckverbindern in den Eckpositionen zwischen den an dem Sitzkorpus
fest angeordneten Zargenelementen wieder lösbar befestigt werden. Nach
Gebrauch werden sie dann wieder demontiert, um die gesamte Sitzbank
in diesen 5 Einzelteilen entsprechend handhaben zu können.
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Die
Verbindungsstellen zwischen den Füßen und Zargen sind also nicht
in der klassischen Weise über
Dübel-
und Zapfenverbindungen miteinander verbunden und verleimt, sondern
nur provisorisch so gesichert, dass sie von den Pianisten ordnungsgemäß benutzt
werden können.
Aufgrund der erheblichen und häufig
ausgeübten
auch horizontalen Kräfte
und auch beispielsweise durch Trockenperioden entstehen im Laufe
der Zeit Passfehler zwischen den einzelnen Elementen. Diese verursachen
bei erneuter horizontaler Bewegungsbelastung der Sitzfläche durch
den darauf sitzenden Pianisten Quietsch- und Knarrgeräusche. Dies
ist gerade bei anspruchsvoller Musik besonders unerwünscht und
stört nicht
nur die Musikqualität,
sondern auch die Konzentration des Pianisten oder anderer Musiker.
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Um
diese das Musizieren erheblich beeinträchtigenden Effekte zu vermeiden,
wird in der
DE 195
38 967 C2 ein Flügelkorpus,
insbesondere für
Pianoforteinstrumente vorgeschlagen, bei dem die Sitzbank auf einem
Teilabschnitt des in geschlossener Form umlaufenden Rahmens des
Flügels
angeordnet ist. Dies verhindert zwar wirkungsvoll das angesprochene
Quietschen und Knarren, der sehr futuristische entstehende Eindruck
der entstehenden Gesamtkombination aus Musikinstrument und Sitzbank
ist aber nicht in jedem Falle gewünscht und darüber hinaus
ist die dort vorgeschlagene Sitzgelegenheit als Teil des Musikinstrumentes
nicht mehr für
andere separat zu verwenden; hinzu kommen natürlich Kostenüberlegungen
angesichts der zwar sehr interessanten, aber auch recht aufwendigen
und nicht nachrüstbaren
Konzeption. Schließlich
handelt es sich auch nicht um eine demontierbare Bank, sodass auch
die ursprünglich
angesprochenen Probleme gar nicht gelöst werden.
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Es
besteht jedoch nach wie vor ein erheblicher Bedarf an austauschbaren
Sitzbänken
eines eher unauffälligen
Designs, die auch mit herkömmlichen
Flügeln
und Klavieren verwendet werden können.
Sie sollten vor allem für
insbesondere Pianisten dienen, demontierbar sein und sich durch
weniger störendes
Quietschen und Knarren auszeichnen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine demontierbare Sitzbank mit vier
Füßen vorzuschlagen, die
weniger anfällig
für derartige
Geräuschentwicklungen
ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass ein Fußgestell
vorgesehen ist, das insgesamt vom Sitzkorpus abnehmbar ist, dass
das Fußgestell
zweiteilig ist, dass jedes der beiden Fußgestellteile je zwei der vier
Füße der Sitzbank
aufweist, dass jedes der beiden Fußgestellteile darüber hinaus
das Zargenelement aufweist, das zwischen den beiden zugeordneten
Füßen angeordnet
ist, und ferner je einen Zargenstummel der beiden anschließenden Zargenelemente.
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Durch
eine derartige Ausführung
lässt sich überraschend
und mit sehr einfachen Mitteln das Quietschen und Knarren drastisch
reduzieren. Untersucht man nämlich
die Ursache für
die Knarr- und Quietschgeräusche,
so entstehen diese wie schon oben angedeutet ganz überwiegend
in den Eckverbindungen, also dort, wo die Zargenelemente auf die oberen
Abschnitte der Füße treffen,
die nicht verleimt oder gedübelt
sondern nur vorübergehend
befestigt sind. Hier werden aber die Horizontalkräfte umgelenkt
und vertikal über
die Füße in den
Boden geleitet. Dadurch sind in diesen Bereichen auch die größten Verschiebungseffekte
und Relativbewegungen und insbesondere bei zunehmender Lockerung
dann auch die größte Geräuschentwicklung.
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Erfindungsgemäß wird nun
dieser Problembereich jedoch aus den Eckverbindungen herausgenommen.
Dieser gesamte Eckbereich aus Zargenstummeln, Füßen und Zwischenzargen kann
einstückig
oder jedenfalls sehr stabil ausgeführt werden. Alle Zargenelemente
können
mit allen Fußköpfen über Dübel- und
Zapfenverbindungen verbunden und verleimt werden, da sie nicht mehr
voneinander getrennt werden müssen.
Es sind jetzt erfindungsgemäß nicht
mehr die Füße, die
vom Rest der kompletten Sitzbank demontiert werden, sondern es werden Fußgestellhälften vom
Sitzkorpus trennbar und mit diesem für die Dauer des Konzertes verbindbar
ausgebildet.
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Die
beiden Fußgestellhälften werden
nun annährend
auf Stoß miteinander
zusammen geführt. Aufeinander
zu ragen jetzt je zwei Zargenstummel. Diese beiden hälftigen
Zargenstummel sind bevorzugt nicht unmittelbar auf Stoß miteinander
zusammengeführt.
Vielmehr befindet sich dann zwischen den Stirnseiten der beiden
Zargenstummel ein Luftspalt von etwa 1 mm, so dass zwischen diesen Stirnseiten
keinerlei Geräusche
durch Reibung der Stirnseiten aneinander entstehen können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die stirnseitige Zusammenführung
der beiden Zargenstummel auf Stoß aus Stabilitätsgründen schon
deshalb nicht erforderlich, da ein längs unterhalb oder oberhalb
der beiden Längskanten
der beiden Zargenstummel angeordnetes durchgehendes Metallprofil
die erforderliche stabile Verbindung der beiden Zargenstummel herbeiführt.
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In
diesem Bereich kann eine Lockerung auch sonst aber nicht stattfinden
beziehungsweise sie bleibt ohne jede Auswirkung. Die hier auf Stoß bzw. annährend auf
Stoß zusammenkommenden
Zargenteile führen
nämlich
keine Relativbewegung schiebend oder biegend aneinander vorbei durch,
sondern bestenfalls aufeinander zu und voneinander weg, was jedoch
keine Geräusche
beziehungsweise leicht zu dämpfende
Geräusche
entstehen lässt.
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Es
widerstrebt natürlich
dem Fachmann, ausgerechnet ein solches Bauelement wie die Zargen
zwischen zwei Füßen zu teilen,
wenn hierfür
aus baukonstruktiven Gründen
gar kein Anlass besteht und er auf diese Weise die Stabilität der Gesamtkonzeption
theoretisch reduziert. Darauf kommt es jedoch bei Sitzbänken für Pianisten
nicht an. Die Sitzbank kann problemlos auch bei geteilten Längszargen
so ausgeführt
werden, dass sie stabil allen Anforderungen stand hält, auch
wenn sie geteilt ist. Ganz besonders gilt dies natürlich für eine Teilung
der Zargen auf der Stirnseite.
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Betrachtet
man nun die entstehenden Bauteile aus logistischer Sicht, so sind
die Änderungen relativ
zum Stand der Technik nur gering. Statt 5 demontierbaren Teilen
(ein Sitzkorpus mit fest daran montierten Zargen und 4 Füße) entstehen
jetzt 3 separate Teile (ein Sitzkorpus und zwei Fußgestellhälften).
Jede der Fußgestellhälften ist überwiegend zweidimensional
ausgerichtet, nämlich
in der Ebene, die von den beiden Füßen und der zwischen ihnen angeordneten
Zarge aufgespannt wird, lediglich die beiden Zargenstummel ragen
aus dieser Ebene hervor.
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Aus
diesem Grunde ist es auch bevorzugt, wenn diejenigen Zargen, die
geteilt werden und daher die Zargenstummel bilden, die stirnseitigen
Zargen sind. Dann ist hier aus logistischer Sicht die Erstreckung
der Fußgestellhälften aus
der einen Ebene heraus besonders gering, sodass das Gesamtpaket der
demontierten Sitzbank den geringstmöglichen Raum einnimmt.
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Problemlos
lassen sich auch Sitzbänke
nach der Erfindung mit einer Höhenverstellung
ausrüsten, damit
unterschiedlich große
Personen ihre Sitzposition jeweils der spieltechnisch optimalen
Situation anpassen können.
Dabei kann für
diese Höhenverstellung
der Sitzflächen
vorzugsweise die Verbindungseinrichtung zwischen dem Sitzkorpus
und dem (zweiteiligen) Fußgestell
mit einem Scherenhubmechanismus ausgerüstet werden. Scherenhubmechanismen sind
als solche in einer Vielzahl von Varianten und Ausführungen
bekannt. Die Höhenverstellung
kann dann beispielsweise über
Gewindespindeln oder über
feststellbare hydraulische Zylindersysteme erfolgen.
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Bevorzugt
werden die stirnseitigen Zargen in der Mitte geteilt. Dies hat auch
konstruktive, insbesondere aber die oben erwähnten logistischen Vorteile.
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Die
Verbindung der getrennten Zargenstummel miteinander erfolgt bevorzugt
mit Hilfe eines an den unteren oder oberen Längskanten der Zargenstummel
angeschraubten Metallprofils und einem ähnlichen profilartigen oder
plattenförmigen
Verbindungselement.
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Diese
Art der Ausführung
der Verbindung der getrennten Zargenstummel miteinander vermeidet Geräuschentwicklungen
praktisch ganz beziehungsweise redu ziert sie in besonderem Maße. Eine
solche Verbindung kann extrem solide ausgeführt werden und ihre Positionierung
unter den Zargenstummeln ist besonders vorteilhaft. Die Verbindung
zwischen einem vorzugsweise aus einem Metallprofil bestehenden Verbindungselement
und den Zargenstummeln ist darüber
hinaus nicht der Hebelwirkung ausgesetzt, welche im Falle von demontierbaren
Füßen und
den Eckpartien zwischen den Stirnseiten und der Zargen und den daran
anliegenden Flächen
der Fußelemente
auftreten und dort bei herkömmlichen Sitzbänken die
Geräuschentwicklungen
hervorrufen.
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Im
Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung
einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine perspektivische Darstellung
einer ähnlichen
Ausführungsform
ohne Sitzkorpus;
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3 eine perspektivische Darstellung
eines Fußgestellteils
der Ausführungsform
aus 2
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Eine
Sitzbank für
einen Pianisten wird bei der Benutzung vor ein Klavier oder ein
Flügel
(nicht dargestellt) gestellt. Sie weist einen Sitzkorpus 10 auf, dessen
Oberseite zugleich die Sitzfläche 11 ist,
auf der der Pianist sitzt. Der Sitzkorpus 10 ist gepolstert und
so ausgebildet, dass er dem Pianisten ein möglichst angenehmes Arbeiten
ermöglicht.
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Der
Sitzkorpus 10 wird von einem Fußgestell 20 getragen.
Das Fußgestell 20 besitzt
in erster Linie vier Füße 21, 22, 23 und 24.
Diese Füße stehen
im Wesentlichen senkrecht auf dem Boden, sind parallel zueinander
und in Rechteckform angeordnet. In der Ausführungsform nach 1 besitzt jeder der Füße 21, 22, 23, 24 einen
quadratischen Querschnitt, andere Formen sind aber ohne weiteres
möglich.
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Auf
der vom Boden abgewandten, also oberen Seite sind die Fußköpfe miteinander über Zargenelemente
verbunden, die also ebenfalls ein Rechteck aufspannen.
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Dementsprechend
gibt es rundum vier Zargenelemente 25, 26, 27 und 28,
wie insbesondere in der 2 gut
zu erkennen ist. In dieser ist zur Verdeutlichung der Sitzkorpus 10 weggelassen.
Auf Grund der Rechteckform sind davon zwei kürzere stirnseitige Zargenelemente 25 und 27 sowie
zwei längere
längsseitige
Zargenelemente 26 und 28. Auch die Zargenelemente
können
einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt besitzen, sie laufen
bevorzugt alle hori zontal in der gleichen Ebene und sie können aus
dem gleichen Material wie die Füße 21, 22, 23, 24 bestehen,
bevorzugt aus Holz.
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Herkömmlich sind
bei bekannten Sitzbänken alle
Zargenelemente jeweils einstückig.
Sie werden zur Montage der Sitzbank oben zwischen die Köpfe der
Füße 21 bis 24 montiert.
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Erfindungsgemäß sind jedoch
zwei der Zargenelemente zweiteilig. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um die beiden stirnseitigen Zargenelemente 25 und 27,
die jeweils aus zwei Zargenstummeln 25a, 25b einerseits
und 27a und 27b andererseits bestehen.
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Diese
Zweiteilung dieser beiden Zargenelemente 25 und 27 führt dazu,
dass das Fußgestell 20 insgesamt
zweiteilig wird. Eines der beiden Fußgestellteile 20a ist
in 3 zur Verdeutlichung
nochmals separat dargestellt. Es weist dabei die Füße 21 und 22 mit
dem diese beiden Füße verbindenden längsseitigen
Zargenelement 26 und die Zargenstummel 25a und 27b auf.
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Das
andere Fußgestellteil 20b (siehe
wiederum 2) ist symmetrisch
aufgebaut und weist mithin die beiden Füße 23 und 24,
dass diese beiden Füße verbindende
längsseitige
Zargenelement 28 und die beiden Zargenstummel 25b und 27a auf.
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In
der 3 ist außerdem noch
eine Verbindungseinreichung 30 mit einem Verbindungselement 31 für die Zargenstummel 25a, 25b, 27a, 27b angedeutet.
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- 10
- Sitzkorpus
- 11
- Sitzfläche
- 20
- Fußgestell
- 21
- Fuß
- 22
- Fuß
- 23
- Fuß
- 24
- Fuß
- 25
- erste
stirnseitige Zarge
- 25a
- linker
Zargenstummel der ersten stirnseitigen Zarge 25
- 25b
- rechter
Zargenstummel der ersten stirnseitigen Zarge 25
- 26
- erste
längsseitige
Zarge
- 27
- zweite
stirnseitige Zarge
- 27a
- linker
Zargenstummel der zweiten stirnseitigen Zarge 27
- 27b
- rechter
Zargenstummel der zweiten stirnseitigen Zarge 27
- 28
- zweite
längsseitige
Zarge
- 30
- Verbindungseinrichtung
- 31
- Verbindungselement
für die
Zargenstummel