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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere einen Kombikraftwagen
oder ein Multi-Purpose-Vehicle (MPV), mit einem umwandelbaren Heckaufbau
und einem am Fahrzeugheck verschiebbar angeordneten Heckmodul, das
zum Vergrößern eines
heckseitigen Laderaums des Fahrzeugs aus seiner Grundstellung nach
hinten in eine Nutzstellung ausfahrbar ist.
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In
der
US 4,272,121 ist
ein Kombikraftwagen offenbart, der einen Laderaum und eine heckseitige Laderaumtür enthält, die
an der Karosserie seitlich um eine Vertikalschwenkachse angelenkt
ist. Die Laderaumtür
enthält
eine Heckscheibe, die in die Laderaumtür absenkbar ist und oberhalb
der Laderaumtür rahmenlos
geführt
ist. Ein Hinterabschnitt des Fahrzeugdaches enthält eine Dachöffnung,
die von einem am Fahrzeugdach verschiebbar gelagerten Deckel verschließbar ist.
Wenn der Deckel nach vorne verschoben ist, geht die Dachöffnung in
die bei abgesenkter Heckscheibe geöffnete Laderaumöffnung ohne
Unterbrechung durch einen hinteren Dachquerrahmen über. Eine
heckseitige Verlängerung
des Fahrzeugs ist hier nicht vorgesehen.
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Aus
der
US 5,692,792 ist
ein Kombikraftwagen bekannt geworden, der eine am Fahrzeugdach angelenkte
und nach oben aufschwenkbare Heckklappe aufweist. Im Laderaum ist
ein ausziehbarer Laderaumboden verschiebbar aufgenommen, der Seitenwände und
an seiner Rückseite
eine Rückwand
aufweist, die auch um eine untere Querschwenkachse schwenkbar sein
kann. Die gesamte heckseitige Laderaumöffnung wird somit von zwei Klappen
oder Türen
abgedeckt. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
deckt die oben angelenkte Heckklappe auch die Rückwand des Ladebodens ab. Das feste
Dach des Fahrzeugs kann nicht verändert werden.
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Die
US 3,004,790 offenbart einen
Personenkraftwagen mit Stufenheck, der einen Kofferraum aufweist,
der von zwei in Längsrichtung
nebeneinander angeordneten Klappen abgedeckt ist, die um äußere Längsschwenkachsen
aufgeklappt werden können.
Der Kofferraum enthält
einen nach hinten ausfahrbaren Ladeboden mit festen Seitenwänden und einer
hinteren Klappe, die um eine hintere Querschwenkachse am Hinterende
des Ladebodens zwischen einer vertikalen Schließstellung und einer herabgeklappten
Beladestellung verstellbar ist. Eine Stufenhecklimousine bietet
jedoch durch die starre Heckscheibe nicht die Lademöglichkeiten
eines Kombis oder MPVs.
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Aus
der
FR 2 803 565 A1 ist
ein Fahrzeug, insbesondere ein Kombikraftwagen, mit einem umwandelbaren
Heckaufbau bekannt geworden. Ein hinteres Dachteil des Fahrzeugdaches
kann aus seiner Schließstellung,
in der es eine Dachöffnung
zwischen den beiden Dachlängsholmen
verschließt,
entfernt und in eine Trennstellung, in der es zwischen dem Fahrzeuginnenraum
und dem Laderaum angeordnet ist, verstellt werden. Ein hinterer
Dachquerholm, der hinter der Dachöffnung und oberhalb der Heckscheibe
angeordnet ist, kann entweder vollständig demontierbar angebracht
sein oder er kann an seitlichen Führungen nach vorne gegen das
in seine vertikale Trennstellung verlagerte Dachteil bewegt werden
und unmittelbar am Dachteil angeordnet werden.
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Aus
der Druckschrift „Klose,
Odo: Autoforum, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1984, S. 96–99" sowie aus der
DE 35 31 394 A1 ist
ein Fahrzeug, insbesondere ein Kombikraftwagen, mit einem umwandelbaren
Heckaufbau bekannt geworden, der als am Fahrzeugheck verschiebbar
angeordnetes Heckmodul gebildet ist. Das Heckmodul ist zum Vergrößern eines
heckseitigen Laderaums des Fahrzeugs aus seiner Grundstellung nach
hinten in eine Nutzstellung ausfahrbar und es ent hält einen
Ladeboden und eine Rückwand
und Seitenwände
sowie eine Dachstruktur.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Fahrzeug zu schaffen,
das einen im Hinblick auf vielfältige
Nutzungsmöglichkeiten
des Lade- oder Kofferraums verbesserten umwandelbaren Heckaufbau
aufweist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Dadurch,
daß das
hintere Dachteil aus seiner Schließstellung, in der es die Öffnung zwischen
den beiden Dachlängsholmen
des Heckmoduls verschließt,
entfernbar und in eine Trennstellung zwischen dem Fahrzeuginnenraum
und dem Laderaum verstellbar ist, kann das Kombifahrzeug oder MPV mit
einer nach oben offenen Ladefläche
in der Art eines Pickup versehen werden. Damit können auch große und insbesondere
hohe Gegenstände
auf der Ladefläche
transportiert werden, die über
die feste Dachfläche
nach oben hinausragen. Durch das in seiner Trennstellung angeordnete
hintere Dachteil ist der Fahrgastraum zum Laderaum hin abgetrennt,
so daß weder
eine Luftströmung
noch Feuchtigkeit oder Verschmutzung in den Fahrgastraum eindringen kann.
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Durch
das am Fahrzeugheck verschiebbar angeordnete Heckmodul, das zumindest
einen Ladeboden aufweist und zusätzlich
eine Rückwand
und Seitenwände
enthalten kann, kann der heckseitige Laderaum des Fahrzeugs vergrößert werden,
indem das Heckmodul aus seiner Grundstellung nach hinten in eine
Nutzstellung oder zumindest in eine Zwischenstellung ausgefahren
wird. Beim Ausfahren des Heckmoduls bewegen sich seitlich jeweils
eine Dachsäule
und ein Dachlängsholm
mit dem Heckmodul nach hinten. Die Dachlängsholme bieten die Möglichkeit,
auf der Ladefläche
angeordnetes Ladegut zusätzlich
zu verankern bzw. höheres
Ladegut seitlich zu sichern.
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Vorzugsweise
ist das bewegbare hintere Dachteil an der festen Dachstruktur gelagert
und um eine Querachse zwischen seiner in etwa horizontalen Schließstellung
und seiner in etwa vertikalen Trennstellung verschwenkbar. Damit
wird eine einfache Bedienung beim Verschwenken erreicht, das auch mittels
einer Antriebseinrichtung erfolgen kann. Jedoch kann das hintere
Dachteil auch derart gelagert sein, daß es von seiner Schwenklagerung
an der festen Dachstruktur entfernbar ist. Damit kann das hintere
Dachteil bei Nichtgebrauch vom Fahrzeug gänzlich entfernt werden.
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Da
erfindungsgemäß ein Querholm
die beiden Dachlängsholme
des Heckmoduls miteinander verbindet und an diesen fest angebracht
oder daran verschiebbar gelagert ist, kann der Querholm, der in einer
Ausgangsstellung bzw. der eingefahrenen Grundstellung des Heckmoduls
am Hinterrand des hinteren Dachteils angrenzt, bei entferntem hinteren Dachteil
zur rückseitigen
Begrenzung und Sicherung von Ladegut dienen. Der Querholm enthält dafür bevorzugt
Zurrösen
für Befestigungsseile
oder Sicherungsbänder.
Erfindungsgemäß ist eine
Arretiereinrichtung oder Rastvorrichtung vorgese hen, mittels der
der Querholm in beliebigen Zwischenstellungen an den Dachlängsholmen
festlegbar ist. Der Querholm kann beispielsweise gegen höheres, über die Dachfläche hinausstehendes
Ladegut gedrückt
werden, dieses gegen das feste Dach drücken und in dieser Spannstellung
an den Dachlängsholmen
verriegelt werden.
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Des
weiteren kann der Querholm derart gestaltet sein, daß er bei
herabgeklapptem hinteren Dachteil in einer vorderen Abdichtstellung
an dem festen Fahrzeugdach angeordnet ist und eine Dichtung bereitstellt,
die eine aufgrund der Dachwölbung gebildete Öffnung zwischen
dem Fahrzeugdach und dem Himmel bzw. die Öffnung oder Fuge zwischen dem
Fahrzeugdach und dem herabgeklappten hinteren Dachteil zu verschließen und
abzudichten.
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Schließlich kann
der Querholm als Dachspoiler gebildet sein, um am Fahrzeugheck einen
günstigen
Luftströmungsverlauf
sowohl bei geschlossenem wie auch bei geöffnetem und herabgeklapptem
hinteren Dachteil zu erreichen.
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Vorzugsweise
endet die feste Dachstruktur an C-Säulen des Fahrzeugs bzw. des
Fahrzeugdaches. Hinter den C-Säulen
können
hintere Seitenfenster vorgesehen sein, die insbesondere in Karosserieseitenteile
versenkbar angeordnet oder generell aus ihrer Schließstellung
entfernbar sind. Somit können
die Seitenflächen
oberhalb der Gürtellinie
geöffnet
bzw. freigelegt werden. Des weiteren kann das Heckmodul eine in
die insbesondere als Heckklappe gebildete Rückwand versenkbare Heckscheibe
aufweisen, so daß der
Heckbereich des Fahrzeugs mit Ausnahme der D-Säulen und der Dachlängsholme des
Heckmoduls vollständig
geöffnet
werden kann.
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Vorzugsweise
sind die beim Ausfahren des Heckmoduls mitbewegten Dachlängsholme
mittels einer jeweiligen Lagereinrichtung mit der festen Dachstruktur
verbunden. Die beim Ausfahren des Heckmoduls mitbewegten Dachlängsholme
können auch
teleskopierbar und mit der festen Dachstruktur verbunden sein.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Fahrzeugs
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, wobei die Figur in einer
perspektivischen heckseitigen Draufsicht das Fahrzeug mit einem
ausgefahrenen Heckmodul zeigt.
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Ein
Fahrzeug 1, wie z. B. ein Personenkraftwagen in der Art
eines Kombis oder eines Multi-Purpose-Vehicle (MPV), enthält ein umwandelbares Heck 2 mit
einem Heckmodul 3, das einen Ladeboden 4, ein
rechtes und ein linkes Seitenwandteil 5 bzw. 6 und
eine Rückwand 7 aufweist,
wobei deren jeweiliger Oberrand in etwa auf Höhe der Gürtellinie 8 des Fahrzeugs
verläuft.
Das Heckmodul 3 ist am Fahrzeugheck mittels Längsführungen
längsverschiebbar
gelagert, wobei seine Seitenwandteile 5 und 6 in
hinteren Karosserieseitenteilen 9 und 10 aufgenommen
sind und der Ladeboden 4 unterhalb des Bodens 11 des
Lade- oder Kofferraums 12 verschiebbar aufgenommen ist.
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Das
Heckmodul 3 enthält
weiterhin eine Dachstruktur, die an der rechten und der linken Fahrzeugseite
jeweils eine Anordnung aus einer Dachsäule bzw. D-Säule 13 und
einem Dachlängsholm 14 aufweist.
Die D-Säule 13 und
der Dachlängsholm 14 können einstückig gebildet
sein und einen winkligen oder einen abgerundeten Übergang
aufweisen oder sie sind zwei einzelne miteinander verbundene Teile. Der
Dachlängsholm 14 ist
an seinem Vorderabschnitt mit dem festen Fahrzeugdach 15 verbunden,
beispielsweise mittels einer Lagereinrichtung in Form einer Lagerstange 16,
die am Fahrzeugdach 15 fest angebracht ist, sich vom dachfesten
Dachlängsholm 17 in
etwa ab der C-Säule 18 nach
hinten erstreckt. Der Dachlängsholm 14 ist
an oder auf der Lagerstange 16 verschiebbar geführt. Der
Dachlängsholm 14 kann
auch aus zumindest zwei teleskopierbaren Teilen bestehen, die in
jeder Auszugsstellung des Heckmoduls das Fahrzeugdach 15 mit
der D-Säule 13 verbinden.
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Eine
jeweilige hintere Seitenscheibe 19 ist an der Karosserie
bewegbar gelagert und kann aus ihrer nach oben ausgefahrenen Schließstellung,
in der sie oben an dem Dachlängsholm 14 angrenzt,
in einen Aufnahmeraum im hinteren Karosserieseitenteil 9 bzw. 10 abgesenkt
werden. An der C-Säule 18 sowie dem
hinteren Karosserieseitenteil 9 bzw. 10 ist eine entsprechende
Führungseinrichtung
für die
jeweilige Seitenscheibe 19 vorgesehen.
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Der
feste Teil des Fahrzeugdachs 15 endet heckseitig beispielsweise
in etwa auf Höhe
der C-Säulen 18.
Ein hinteres Dachteil 20 schließt sich an den festen Teil
des Fahrzeugdachs 15 an und schließt eine Dachöffnung 21,
die sich hinter dem festen Teil des Fahrzeugdachs 15 sowie
zwischen den seitlichen Dachlängsholmen 14 bei
eingefahrenem Heckmodul 3 und einem heckseitigen Querholm 22 erstreckt,
der an den beiden seitlichen Dachlängsholmen 14 des Heckmoduls 3 gelagert
ist und daran in unterschiedlichen Längspositionen festlegbar ist, z.
B. mittels einer Schiebelagerung bzw. Führungsschienen an den Dachlängsholmen 14 und
einer Arretiereinrichtung. Eine Heckscheibe 23 ist an der Rückwand 7 des
Heckmoduls 3 und den D-Säulen verschiebbar gelagert
und kann in die Rückwand 7 abgesenkt
werden. Die Rückwand 7 kann
eine z. B. seitlich aufklappbare Heckklappe 7' sein.
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Das
hintere Dachteil 20 ist mittels einer Schwenklagereinrichtung
(nicht dargestellt) am festen Teil des Fahrzeugdachs 15 bzw.
an den dachfesten Dachlängsholmen 17 um
eine Querschwenkachse 24 schwenkbar gelagert, so daß es in
eine Trennstellung herabgeschwenkt werden kann, in der es den Fahrzeuginnenraum 25 im
Bereich der Rücksitze gegenüber dem
Lade- oder Kofferraum 12 als oberes Teil einer Trenneinrichtung
abschließt
bzw. abtrennt. Einen unteren Teil der Trenneinrichtung bildet z.
B. die Rücklehne 26 der
Rücksitze
oder ein eigenes flächiges
Trennteil.
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In
der Grundstellung ist das Heckmodul 3 in seiner vorderen
Stellung an der Karosserie eingeschoben, so daß das Fahrzeug die übliche Kombiform
aufweist.
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Zum
Vergrößern des
Heckbereichs bzw. des Lade- oder Kofferraums 12 wird das
Heckmodul 3 nach hinten ausgefahren, wobei es in seiner
vollständig
ausgefahrenen Endstellung oder in Zwischenstellungen positionierbar
ist. Beim Ausfahren des Heckmoduls 3 kann der Querholm 22 mit
dem hinteren Dachteil 20 gekoppelt sein, so daß sich die
Dachlängsholme 14 relativ
zu dem Querholm 22 nach hinten bewegen. Das Dach bzw. das
hintere Dachteil 20 bleibt somit in seiner geschlossenen
Anordnung. Alternativ kann beim Ausfahren des Heckmoduls 3 der Querholm 22 an
den Dachlängsholmen 14 festgelegt sein
und sich mit diesen nach hinten bewegen, nachdem er sich von dem
hinteren Dachteil 20 gelöst hat.
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In
der ausgezogenen Nutzstellung des Heckmoduls enthält somit
das Fahrzeug einen geöffneten und
nach hinten begrenzten Laderaum in der Art eines Pickup, wobei sich
der Lade- oder Kofferraum 12 von der Rücksitzlehne 26 bis
zur Rückwand 7 erstreckt.
Die Funktionalität
des insbesondere als Kombi oder MPV gebildeten Fahrzeugs wird dadurch deutlich
erhöht,
wobei in Grundstellung des Heckmoduls 3 das optische Erscheinungsbild
des Fahrzeugs unverändert
ist.
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Der
Querholm 22 kann in unterschiedlichen Stellungen an den
Dachlängsholmen 14 des
Heckmoduls 3 festgelegt werden und zum Sichern von auf der
Ladefläche
bzw. im Lade- oder Kofferraum 12 angeordnetem Ladegut verwendet
werden. Des weiteren kann der Querholm 22 bei herabgeschwenktem Dachteil 20 nach
vorne bis an das feste Fahrzeugdach 12 verschoben werden
und eine Öffnung
oder Fuge 27, die aufgrund der Dachwölbung zwischen dem festen Fahrzeugdach 15 und
dem herabgeschwenkten Dachteil 20 besteht, schließen und
abdichten.
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Heck
- 3
- Heckmodul
- 4
- Ladeboden
- 5
- rechtes
Seitenwandteil
- 6
- linkes
Seitenwandteil
- 7
- Rückwand
- 7'
- Heckklappe
- 8
- Gürtellinie
- 9
- rechtes
Karosserieseitenteil
- 10
- linkes
Karosserieseitenteil
- 11
- Boden
- 12
- Lade-
oder Kofferraum
- 13
- D-Säule
- 14
- Dachlängsholm
- 15
- Fahrzeugdach
- 16
- Lagerstange
- 17
- Dachlängsholm
- 18
- C-Säule
- 19
- hintere
Seitenscheibe
- 20
- hinteres
Dachteil
- 21
- Dachöffnung
- 22
- Querholm
- 23
- Heckscheibe
- 24
- Querschwenkachse
- 25
- Fahrzeuginnenraum
- 26
- Rücklehne
- 27
- Fuge