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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung eines Terminaltriebes
eines Nadelbaumes mittels einer Behandlungsflüssigkeit, mit einem Griffteil
und einem Spritzschirm, wobei der Spritzschirm, in der Regel ein
Gehäuse
oder Gehäuseteile, in
seinem in Betriebsposition oberen und unteren Bereich Ausnehmungen
zur Durchführung
des Terminaltriebs aufweist, und wobei der Spritzschirm in seinem
Inneren mindestens eine Düse
zum Verspritzen der Behandlungsflüssigkeit aufweist.
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Eine
solche Vorrichtung zur Behandlung eines Terminaltriebs eines Nadelbaumsist
durch das Applikationsgerät "Sprøjteskærm" von Henning Krogh,
Kærbyvej
45, Moestrup, 8983 Gjerlev, Dänemark,
beschrieben in einem Prospekt vom 01.03.2003, bekannt geworden.
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In
Kulturräumen,
in denen das Weihnachtsfest gefeiert wird, ist es Tradition, einen
Weihnachtsbaum aufzustellen, insbesondere in Wohnräumen. Als
Weihnachtsbäume
werden Nadelbäume
in einem Alter von typischerweise 6 bis 15 Jahren geschlagen und
verkauft.
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Die
begehrtesten Weihnachtsbäume
sind Weihnachtsbäume
mit einem geraden, schlanken, buschigen und vollen Wuchs. Mit diesen
Weihnachtsbäumen
lassen sich auch die besten Verkaufserlöse erzielen. Weniger gute Verkaufserlöse erzielen
hingegen sogenannte langtriebige Bäume, das sind Bäume mit
einem großen
Abstand zwischen den Kränzen
der seitlich wachsenden Zweige im oberen Bereich des Baumes. Langtriebige
Bäume wirken
im oberen Bereich dürr
und werden von Weihnachtsbaumkäufern
weniger geschätzt.
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Von
Natur aus neigen Nadelbäume
zu einem langtriebigen Wachstum. Dies liegt daran, dass mit zunehmender
Größe (und
zunehmendem Alter) des Baumes das Wachstum des zentralen, obersten
Triebes (=Terminaltrieb) innerhalb einer Wachstumsperiode anwächst. Ein
neuer Seitenkranz entsteht jeweils an der Spitze des Terminaltriebes
nach Ablauf einer Wachstumsperiode. Mit zunehmendem Größe des Baumes
nimmt somit der Kranzabstand neuer Kränze zu. Das führt dazu,
dass der Kranzabstand des Baumes nach oben hin zunimmt.
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Bis
zu einem Baumalter von ca. 7 Jahren ist das Wachstum des Terminaltriebs
pro Jahr von Natur aus so gering, dass der Kranzabstand in einem
weitgehend gewünschtem,
akzeptablen Maß bleibt.
Ab einem Baumalter von etwa 8 Jahren würden die Terminaltriebe von
Natur aus um mehr als 30 bis 40 cm im Jahr wachsen, so dass die
Bäume drohen,
langtriebig zu werden und damit bei Christbaumkäufern vermindert begehrt sind.
Ebenfalls sind solche Bäume
nur zu erheblich reduzierten Preisen zu verkaufen. Professionelle
Weihnachtsbaumzüchter
oder Christbaumzüchter
versuchen bei den auf ihren Bewirtschaftungsflächen heranwachsenden Nadelbäumen das
langtriebiges Wachstum zu vermeiden. Dies geschieht insbesondere
dadurch, dass sie versuchen, das Wachstum des Terminaltriebs pro
Jahr auf 30 bis 40 cm zu begrenzen, so dass in der folgenden Wachstumsperiode
ein Kranz mit einem Abstand zum nächst unteren Kranz von ca.
30–40
cm entsteht.
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Es
ist bekannt, mit einer Schere die Rinde an der Spitze des Terminaltriebes
einzuschneiden, um das Wachstum der Spitze bei Erreichen des gewünschten
zukünftigen
Kranzabstands zu stoppen. Dabei kann die Spitze leicht zu stark
verletzt werden, so dass diese abstirbt. Der Baum bildet dann eine seitlich
versetzte neue Spitze, was aber zu einem krummen Stamm führt. Auch
tritt an der eingeschnittenen Spitze Harz aus, was Schädlinge anlockt
und das weitere Gedeihen des Baumes gefährden kann.
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Weiterhin
ist es bekannt, den Terminaltrieb mit Chemikalien, insbesondere
Hormonen, zu behandeln. Diese Chemikalien schwächen das Wachstum des Terminaltriebs
in der laufenden Wachstumsperiode ab. Die Chemikalien werden in
der Regel in Lösung
als eine Behandlungsflüssigkeit
auf den Terminaltrieb aufgetragen. Bei falscher Dosierung der Behandlungsflüssigkeit
besteht allerdings die Gefahr eines Verätzens der Spitze.
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Zum
Aufbringen der Behandlungsflüssigkeit ist
es bekannt, zwei Rollen (etwa Tapezierrollen) über eine Düse mit der Behandlungsflüssigkeit
zu benetzen und dann die Rollen am Terminaltrieb abzustreifen. Dabei
kommt es oft zu mechanischen Beschädigungen des Terminaltriebs,
und die Dosierung der Behandlungsflüssigkeit ist sehr ungenau.
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Das
oben erwähnte
Applikationsgerät
von Henning Krogh besteht aus einem einteiligen, starren Spritzschirm
mit einem vertikalen Schlitz sowie einem Griffteil. Durch den Schlitz
kann ein Terminaltrieb von vorne in den Spritzschirm eingeführt werden und
durch zwei an den Seitenwänden
des Spritzschirms angeordnete Düsen
mit Behandlungsflüssigkeit
besprüht
oder bespritzt werden. Der Spritzschirm besitzt eine Kantenlänge von
jeweils ca. 20–25
cm.
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Nachteilig
bei diesem bekannten Applikationsgerät ist die Gefährdung des
Anwenders durch große
Mengen von Spritznebel (=schwebende Tröpfchen der Behandlungsflüssigkeit
in der Luft), der beim Besprühen
des Terminaltriebs typischerweise etwa in Kopfhöhe des Anwenders durch den
Schlitz in die Umgebung frei wird. Der Anwender läuft Gefahr,
den gesundheitsschädlichen
Spritznebel einzuatmen. Außerdem
tropft während
des Betriebs Behandlungsflüssigkeit
aus dem Schlitz des Spritzschirmes heraus und kann den Anwender
und/oder Bäume
belasten. Der auf den Terminaltrieb gelangende Anteil von der eingesetzten
Behandlungsflüssigkeit ist
gering und der Verbrauch an Behandlungsflüssigkeit ist trotzdem verhältnismäßig hoch.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Vorrichtung zur Behandlung von
Terminaltrieben von Nadelbäumen
mit einer Behandlungsflüssigkeit
vorzustellen, bei der die Freisetzung von Spritznebel in die Umgebung
deutlich verringert ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs vorgestellten Art
dadurch gelöst,
dass der Spritzschirm mindestens zwei relativ zueinander bewegbare
Gehäuseteile
umfasst, wobei die Gehäuseteile
in einer ersten, geöffneten
Stellung des Spritzschirms einen Spalt zum Inneren des Spritzschirmsfreigeben,
und wobei die Gehäuseteile
in einer zweiten, geschlossenen Stellung des Spritzschirms den Spalt
zumindest weitgehend verschließen.
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Die
Menge an Spritznebel der Behandlungsflüssigkeit, die während des
Betriebs in die Umgebung frei wird, ist proportional dem Raumwinkelbereich,
die nicht vom Spritzschirm verdeckt wird. Durch die mehrteilige
Gestaltung des Spritzschirms ist es möglich, einen größeren Spalt
(oder eine größere Öffnung)
nur für
die Zeitdauer des Einführens und
gegebenenfalls des Ausführens
des Terminaltriebs freizugeben. Durch diesen Spalt kann der empfindliche
Terminaltrieb widerstandsfrei in das Innere des Spritzschirms eingeführt werden.
Während
der Spritzbehandlung wird der Spalt bevorzugt vollständig, zumindest
aber größtenteils
verschlossen gehalten, beispielsweise durch eine Klappe, so dass
allenfalls im Bereich der Ausnehmungen, die vom Terminaltrieb zumindest
zeitweise durchragt werden, Spritznebel austreten kann. Die Ausnehmungen
können
aber entsprechend dem Durchmesser eines Terminaltriebs von ca. 1
cm relativ klein gehalten werden. Dadurch ist der Austritt an Spritznebel
minimal, und der Anwender und die weitere Umgebung ist weitgehend
vor dem austretenden Spritznebel geschützt.
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Eine
ganz besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, dass der Spalt in Betriebsposition der Vorrichtung sich
im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckt. In diesem Falle
kann der Terminaltrieb seitlich in den Innenraum des Spritzschirms
eingeführt werden.
Ein seitliches Einführen
des Terminaltriebs ist weitaus schonender als das alternative Überstülpen des
Spritzschirms über
den Terminaltrieb. Terminaltriebe sind leicht verletzbar, insbesondere
durch eine Stauchung der Spitze.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der Spritzschirm zwei schalenförmige Gehäuseteile aufweist, die um eine
in Betriebsposition näherungsweise
vertikale Achse relativ zueinander verschwenkbar sind. Bevorzugt
liegen in der geschlossenen Stellung die Schalenränder aneinander.
Die vertikale Achse kann beispielsweise durch ein Klavierbandscharnier definiert
werden. Durch eine Aufklappbewegung wird dann automatisch ein vertikaler
Spalt freigegeben. Alternativ können
auch die zwei schalenartigen Gehäuseteile
jeweils einzeln klappbar an einem dritten Gehäuseteil angeordnet sein.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist es vorgesehen, dass ein von den Ausnehmungen begrenzter Bereich
zur Durchführung
des Terminaltriebs in der ersten, geöffneten Stellung des Spritzschirms
größer ist
als in der zweiten, geschlossenen Stellung des Spritzschirms. In
diesem Fall kann der Terminaltreib ganz besonders leicht in den
Bereich der Ausnehmungen eingeführt
werden, um das Schließen
des Spritzschirms vorzubereiten. Eine Beschädigung des Terminaltriebs bei
dessen Einführen in
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist dann weitestgehend ausgeschlossen.
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Eine
ganz besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass an den Ausnehmungen elastische Fortsätze, insbesondere
Gummilippen und/oder Bürstenhaare
und/oder Bürstenleisten und/oder
Schaumstoffkörper,
angeordnet sind, die den von den Ausnehmungen begrenzten Bereich
zumindest teilweise überspannen,
insbesondere wobei verschiedene elastische Fortsätze sich gegenseitig überlappen
und/oder durchragen. Mit den elastischen Fortsätzen werden die letzten kleinen
offenen Bereiche des Spritzschirms beim Versprühen der Behandlungsflüssigkeit
verschlossen. Damit wird die Freisetzung von Sprühnebel in die Umgebung nahezu
vollständig
unterbunden. Die elastischen Fortsätze sind bevorzugt aus einem
saugfähigen
Material gefertigt. Sie dienen dann als Zwischenspeicher für diejenige
Behandlungsflüssigkeit,
die den Terminaltrieb verfehlt hat und zu der oder den unteren Ausnehmungen
geflossen ist. Beim Ansetzen der Vorrichtung an einen neuen Terminaltrieb
wird die überschüssige, gespeicherte
Behandlungsflüssigkeit
am neuen Terminaltrieb abgestreift und kommt somit doch noch an
die gewünschte
Stelle eines Baumes. Ein Herabtropfen von Behandlungsflüssigkeit
aus dem Spritzschirm heraus wird weitestgehend vermieden. Erfindungsgemäß können auch
Gehäuseteile, etwa
eine Klappe zum Verschluss des Spalts, weitestgehend aus elastischem
Material bestehen. Besonders günstig
ist es, wenn bei geöffneter
Stellung des Spritzschirms die Ausnehmungen eine von elastischen
Fortsätzen
freie Zone für
das Einführen
des Terminaltriebs im Bereich der Ausnehmungen freigeben, und erst
beim Schließen
des Spritzschirms der Terminaltrieb von den elastischen Fortsätzen umschlungen
und die vormals freie Zone überdeckt
wird. Als besonders saugfähig,
robust, weich für
den Terminaltrieb und mit guter Abdeckwirkung und Umschlingung des
Terminaltriebs haben sich Bürstenhaare
erwiesen. Es ist anzumerken, dass bei hinreichend hoher Gestaltung
des Spritzschirmes auf die oberen Ausnehmungen verzichtet werden
kann, weil der Termi naltrieb dann vollständig vom Spritzschirm umgriffen
werden kann. Auch eine solche Ausführungsform fällt in den
Rahmen der vorliegenden Erfindung.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der oben beschriebenen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die elastischen Fortsätze
spiegelsymmetrisch bezüglich
einer vertikalen Ebene, die die Richtung der Einführbewegung der
Vorrichtung relativ zum Terminaltrieb enthält, angeordnet. Die elastischen
Fortsätze,
insbesondere Bürstenhaare,
wirken dann als Führungsmittel
zur Zentrierung des Terminaltriebs im Spritzschirm. Dadurch können die
Düsen in
eine günstige
Sprühposition
gebracht werden.
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Eine
andere Weiterbildung dieser Ausführungsform
sieht vor, dass die elastischen Fortsätze am oberen Bereich des Spritzschirms
als Bürstenhaare
ausgeführt
sind, und dass die Erstreckungsrichtung dieser Bürstenhaare auf ihre freien
Enden zu einen Erstreckungsrichtungsanteil vom Spalt weg aufweist.
Dadurch wird der Terminaltrieb bei einer Aufwärtsbewegung des Applikationsgeräts zum Überstreichen
des gesamten Terminaltriebes vom Spalt weg geführt. Dies kann dazu genutzt
werden, den Terminaltrieb in eine für die Düsen vorteilhafte Position zu
bringen, in der der Terminalbetrieb vom Spritzstrahl voll erfasst
werden kann.
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Den
gleichen Vorteil besitzt eine weitere Weiterbildung, die vorsieht,
dass die elastischen Fortsätze
am oberen Bereich des Spritzschirms als Bürstenhaare ausgeführt sind,
und dass in Betriebsposition die Erstreckungsrichtung dieser Bürstenhaare
auf ihre freien Enden zu einen Erstreckungsrichtungsanteil nach
unten hin aufweist. Der Terminaltrieb wird dann in schonender Weise
geführt,
wenn man die erfindungsgemäße Vorrichtung
von unten kommend längs
des zu behandelnden Terminaltriebs über die Spitze des Terminaltriebs
hinausführt.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Vorrichtung einen gepolsterten Anschlag für den Terminaltrieb
aufweist, der die Einführbewegung
der Vorrichtung relativ zum Terminaltrieb begrenzt. Wenn der Terminal trieb
am Anschlag anliegt, ist seine Position bezüglich der Düse oder Düsen definiert und die Düsen können mit
guter Zielgenauigkeit und damit hoher Effizienz die Behandlungsflüssigkeit
aufbringen. Bevorzugt ist der Anschlag in Betriebsposition in vertikaler
Richtung ausgedehnt. Der Anschlag kann weiterhin einen einer runden
Form des Terminaltriebs angepasste konkave Krümmung aufweisen.
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Als
ganz besonders vorteilhaft hat sich eine Weiterbildung dieser Ausführungsform
herausgestellt, bei der der Anschlag als eine gepolsterte Walze ausgebildet
ist, die um eine in Betriebsposition horizontale Achse drehbar gelagert
ist. Bei einer Aufwärtsbewegung
des erfindungsgemäßen Applikationsgeräts (d.h.
der Vorrichtung) kann dann die Walze schonend am Terminaltrieb abrollen.
Reibung zwischen Terminaltrieb und Anschlagfläche – und damit eine Beschädigung des
Terminaltriebs – wird
vermieden. Erfindungsgemäß können zur
besseren Führung
des Terminaltriebs auch zwei oder mehr Walzen untereinander angeordnet
sein. Die Walze kann einen variablen Durchmesser zur Realisierung
eines konkaven Anlegeprofils haben.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn bei einer anderen Weiterbildung der Anschlag
im Inneren des Spritzschirmes im Bereich der mindestens einen Düse angeordnet
ist. Die Nähe
des Anschlages zu den Düsen
verbessert die Genauigkeit der Ausrichtung der Düsen auf den am Anschlag anliegenden Terminaltrieb.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der der Spritzschirm zwei sich gegenüberliegende Düsen aufweist,
die maximal 5 cm voneinander beabstandet sind. Der enge Abstand
der Düsen
erlaubt zum einen einen kompakten Bau des erfindungsgemäßen Applikationsgeräts und zum
anderen erreicht ein großer Teil
der versprühten
Behandlungsflüssigkeit
den zwischen den Düsen
angeordneten Terminaltrieb. Bei geeigneter Düsengestaltung ist der Flüssigkeitsstrom beim
Auftreffen auf den Terminaltrieb noch laminar und noch nicht in
Tröpfchen
aufgespaltet, sodass die Spitznebelbildung reduziert ist.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
sieht vor, dass die mindestens eine Düse als Kegeldüse ausgebildet
ist. Kegeldüsen
können
den Stamm des Terminaltriebs aus mehreren Richtungen gleichzeitig
besprühen.
Bei der Montage muss ein besonderer Spritzwinkel nicht beachtet
werden.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn bei einer Ausführungsform der mindestens einen
Düse ein Konstantdruckventil
vorgeschaltet ist. Man erhält dann
ein besonders gleichmäßiges und
kontrolliertes Auftragen von Behandlungsflüssigkeit auf den Terminaltrieb,
unabhängig
von der relativen Höhe
der Düse zur
Pumpe der Behandlungsflüssigkeit.
Bevorzugt wird eine elektrische Pumpe mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist weiterhin vorgesehen, dass der mindestens einen Düse ein Kopplungsventil
vorgeschaltet ist, das ein Versprühen der Behandlungsflüssigkeit
an die geschlossene Stellung des Spritzschirms koppelt. Dadurch
wird ein unbeabsichtigtes Freisetzen von größeren Mengen zu versprühender Behandlungsflüssigkeit
verhindert.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bei der der Spritzschirm zumindest teilweise aus einem durchsichtigen
Material, insbesondere einem transparenten Kunststoff gefertigt
ist. Dadurch kann der Anwender auch durch den Spritzschirm den Terminaltrieb
anvisieren und diesen leicht ohne Kollisionen mit den Außenwänden des
Spritzschirms in das Innere des Spritzschirms einführen.
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Einen
besonders hohen Bedienkomfort und schnelles Arbeiten gestattet eine
Ausführungsform, bei
der die relative Bewegung der Gehäuseteile vom Griffteil aus
betätigbar
ist, insbesondere mittels eines Seilzuges.
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Besonders
bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der das Griffteil
gegen den Spritzschirm um eine Scharnierachse verschwenkbar ist, wobei
die Scharnierachse in Betriebsposition näherungsweise horizontal und
nähe rungsweise
senkrecht zur Richtung der Einführbewegung
der Vorrichtung relativ zum Terminaltrieb verläuft. Diese Verschwenkbarkeit
gestattet eine Anpassung des erfindungsgemäßen Applikationsgeräts an verschiedene Baumhöhen und/oder
Körpergrößen von
Anwendern über
einen variablen Anlenkwinkel des Griffteils an den Spritzschirm.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der beiden letztgenannten Ausführungsformen
sieht vor, dass die relative Bewegung der Gehäuseteile mittels eines Seilzuges
betätigbar
ist, und dass der Seilzug eine Umlenkrolle auf Höhe der Scharnierachse aufweist. Durch
die Umlenkrolle wird eine gleichmäßige Spannung des Seilzuges
bei allen Anlenkwinkeln erreicht, so dass bei allen Anlenkwinkeln
das Öffnen
und Schließen
des Spritzschirms vom Griffteil aus gleich gut betätigbar ist.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Gehäuseteile
in die geöffnete
oder in die geschlossene Stellung vorgespannt sind, insbesondere
durch eine Federmechanik. Dies erhöht den Bedienkomfort.
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Besonders
bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der diejenigen
Abschnitte der Gehäuseteile,
die den Spalt begrenzen, derart ausgebildet sind, dass in der geöffneten
Stellung des Spritzschirms die Spaltbreite sich auf das Innere des Spritzschirms
zu verengt. Dadurch wird bei der horizontalen Einführbewegung
des Spritzschirms auf den Terminaltrieb zu der Terminaltrieb wie
durch einen Trichter in das Innere des Spritzschirms geführt. Eine
Beschädigung
des Terminaltriebs durch Auftreffen des Terminaltriebs auf harte
Kanten wird verhindert.
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Zur
Verbesserung der Dichtheit des Spaltes im geschlossenen Zustand
des Spritzschirms ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass diejenigen Abschnitte der Gehäuseteile, die in der geschlossenen
Stellung des Spritzschirms den Spalt verschließen, Dichtlippen aufweisen.
Ebenso ist es erfindungsgemäß möglich, diese
Abschnitte der Gehäuseteile
in geschlossener Stellung zusätzlich
oder alternativ überlappen
zu lassen.
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Grundsätzlich kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Behandlung des Terminaltriebs eines Nadelbaums mit einer Behandlungsflüssigkeit
auch für
andere Pflanzen und grundsätzlich
auch für
andere Triebe als Terminaltriebe eingesetzt werden.
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Die
in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beispielhaft beschriebenen Applikationsgeräte können an den Seitenwänden, über die
der zu behandelnde Terminaltrieb in das Applikationsgerät eingeführt wird, über die
gesamte axiale Länge
des Spritzschirmes mit Bürstenhaaren
oder Bürstenleisten
bestückt
sein, damit beim Einfügen
und/oder beim Verschließen
des erfindungsgemäßen Applikationsgerätes ein
zu behandelnder Terminaltrieb nicht beschädigt wird. Auch die gesamten
Seitenwände können von
Bürstenhaaren
gebildet werden. Besonders auch krumme oder leicht gebogene, mehr
oder weniger schiefe Terminaltriebe können verletzungsfrei behandelt
werden, weil die Bürstenhaare
an den Seitenrändern
der klappbaren Gehäusehälften den zu
behandelnden Terminaltrieb beim Schließen des Applikationsgerätes in den
Betriebszustand nicht unzulässig
stark einklemmen, sondern diesen nicht geradlinig gewachsenen Terminaltrieb
mit den Kräften der
Bürstenhaare
in den Behandlungsinnenraum des Applikationsgerätes drücken bzw. dort halten.
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Zusätzlich können an
allen erfindungsgemäßen Applikationsgeräten bodenseitig
noch trichterförmige
Schalenhälften
befestigt oder angeformt sein, die bei geschlossenem Applikationsgerät den zu
behandelnden Terminaltrieb vollkommen umgreifen. Die Innenoberflächen der
trichterförmigen
Halbschalen können
mit einer saugfähigen
Beschichtung, wie Schaumstoff oder Vlies, ausgekleidet sein und
die am freien Ende des Trichters ausgebildete Durchbruchöffnung ist
an ihrem Rand mit einem weichen saugfähigen Material verkleidet.
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Wird
ein Terminaltrieb mit einer Behandlungsflüssigkeit im erfindungsgemäßen Applikationsgerät behandelt,
so werden über
die Bürstenhaare die
am Terminaltrieb befindlichen Nadeln in Längsrichtung an den Stamm des
Terminaltriebes gedrückt.
Wird das Applikationsgerät
nach einer Behandlung eines Terminaltriebes von der Spitze des Terminaltriebes
abgezogen, so biegen sich die Nadeln des Terminaltriebes abrupt
in ihre natürliche Ausgangslage
zurück
und spritzen geringe Mengen der Behandlungsflüssigkeit ab. Die flüssigkeitsaufnahmefähige Innenoberfläche des
Trichters fängt diese
Spritztropfen auf und gibt sie bei einer anschließenden Behandlung
eines Terminaltriebes wieder ab. Mit dieser Ausgestaltung eines
Applikationsgerätes
wird das Bedienungspersonal noch verbessert geschützt und
auch geringste Mengen von der Behandlungsflüssigkeit können nicht unkontrolliert in die
Umgebung entweichen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus de Figuren-Beschreibung
und der Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale
jeweils einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigt:
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1: eine schematische Ansicht
einer Vorrichtung zur Behandlung eines Terminaltriebs eines Nadelbaums
mit einer Behandlungsflüssigkeit
(=Applikationsgerät)
mit einteiligem Spritzschirm nach dem Stand der Technik;
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2: eine schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts in geöffneter Stellung
des Spritzschirms;
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3a: eine schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts in geschlossener
Stellung des Spritzschirms, wobei Bürstenhaare die Ausnehmungen
an Kopf- und Fußplatte überdecken,
mit schräger
Kopfplatte;
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3b: eine schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts, wobei
die Kopf- und Fußplatte
des Spritzschirm vollständig
von Bürstenhaaren
gebildet wird;
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3c: eine schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts, wobei
sich die spaltbegrenzenden Gehäuseteile
trichterartig von außen
auf den Spalt zu verengen;
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4: eine schematische Innenansicht
eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts mit gepolsterter
Walze und zwei sich gegenüberliegenden Düsen, mit
einem eingeschlossenen Terminaltrieb eines Nadelbaums;
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5a: eine schematische Darstellung
des Einsatzes eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts bei einem
größeren Nadelbaum
in Gesamtansicht;
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5b: eine schematische Darstellung
des Einsatzes eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts bei einem
kleineren Nadelbaum in Gesamtansicht.
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In
der 1 dargestellt ist
eine Vorrichtung zur Behandlung eines Terminaltriebs eines Nadelbaums
(=Applikationsgerät 1)
nach dem Stand der Technik. Das dargestellte Applikationsgerät 1 entspricht
in der Funktionsweise dem Applikationsgerät von Henning Krogh, aaO. Das
Applikationsgerät 1 umfasst
im Wesentlichen einen quaderförmigen,
einteiligen Spritzschirm 2, der auf seiner Vorderseite 3 einen
vertikalen Schlitz 4 aufweist. Dieser Schlitz 4 erstreckt
sich weiter in einer Kopfplatte 5 und einer Fußplatte 6 bis
etwa zur halben Tiefe des Spritzschirms 2, so dass die
Kopf- und Fußplatte 5, 6 jeweils
Ausnehmungen 7, 8 aufweisen.
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Zur
Anwendung des Applikationsgeräts 1 wird
das Applikationsgerät 1 mit
seinem Schlitz 4 parallel zum zu behandelnden Terminaltrieb
ausgerichtet, und das Applikationsgerät 1 wird dann über den Terminaltrieb
geschoben. Anders ausgedrückt
wird der wachstumsbedingt vertikal orientierte Terminaltrieb in
Pfeilrichtung 9 horizontal relativ zum Applikationsgerät 1 verschoben,
so dass der Terminaltrieb die Ausnehmungen 7, 8 durchragt.
Sodann wird durch Düsen 10, 11 eine
Behandlungsflüssigkeit
auf den Terminaltrieb gesprüht;
gleichzeitig wird das Applikationsgerät 1 entlang des Terminaltriebes
nach oben geführt.
Während
und nach dem Sprühvorgang tritt
durch den Schlitz 4 und auch durch die Ausnehmungen 7, 8 Spritznebel
in die Umgebung aus. Ein erheblicher Teil der Behandlungsflüssigkeit
wird an den Innenwänden
des Spritzschirms 2 aufgefangen, rinnt nach unten und tropft
schließlich
aus der Ausnehmung 8 aus dem Spritzschirm heraus.
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Bei
Anwendung dieses Applikationsgeräts 1 muss
der Anwender Schutzkleidung tragen, um sich nicht dem Spritznebel
der Behandlungsflüssigkeit auszusetzen.
Durch die heraustropfende Behandlungsflüssigkeit wird weiterhin die
Umwelt belastet und ein großer
Teil der verbrauchten Behandlungsflüssigkeit wird nicht auf die
Baumspitze aufgetragen, sondern tritt unkontrolliert in die angrenzende
Umgebung aus.
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An
einer Rückseite 12 des
Spritzschirms 2 ist in nicht dargestellter Weise ein Griffteil
starr befestigt. Nicht dargestellt sind außerdem Zuleitungen der Behandlungsflüssigkeit
zu den Düsen 10, 11.
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In
der 2 ist ein gegenüber dem
Stand der Technik weiterentwickeltes, erfindungsgemäßes Applikationsgerät 20 dargestellt.
Das Applikationsgerät 20 besitzt
einen zweigeteilten Spritzschirm, der im Wesentlichen ein erstes,
schalenförmiges
Gehäuseteil 21 und
ein zweites schalenförmiges
Gehäuseteil 22 umfasst.
Die beiden Gehäuseteile 21, 22 sind
mittels Scharnieren 23 um eine vertikale Achse gegeneinander
verschwenkbar. Die möglichen
Verschwenkrichtungen der Gehäuseteile 21, 22 sind
mit Pfeilen 24, 25 markiert. In der in 2 dargestellten Stellung des
Spritzschirms, also der relativen Stellung der Gehäuseteile 21, 22 zueinander,
ist der Spritzschirm geöffnet.
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Auf
der dem Betrachter abgewandten Vorderseite des Applikationsgeräts 20 ist
ein Spalt 26 ausgebildet. Durch diesen Spalt 26 kann
ein vertikal orientierter Terminaltrieb eines Nadelbaums in das Applikationsgerät 20 in
Pfeilrichtung 39 eingeführt werden.
Die Seite des Applikationsgeräts 20,
von der aus der Terminaltrieb eingeführt wird, wird als Vorderseite
bezeichnet.
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Sobald
sich der Terminaltrieb im Bereich von Ausnehmungen 27, 28 der
zweigeteilten Kopfplatte 29, 30 bzw. im Bereich
von Ausnehmungen 31, 32 der zweigeteilten Fußplatte 33, 34 befindet,
kann der Spritzschirm geschlossen werden. Dazu werden die Gehäuseteile 21, 22 aufeinander
zu geschwenkt, bis sich innere, vordere Kanten 35, 36 der
Gehäuseteile 21, 22 berühren. Damit
ist der Spalt 26 geschlossen. An den inneren, vorderen
Kanten 35, 36 können Dichtlippen aus Gummi
und/oder Bürstenleisten
zur Verbesserung der Dichtwirkung am Spalt 26 angeordnet
sein.
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In
der geschlossenen Stellung des Spritzschirms durchragt der Terminaltrieb
die Ausnehmungen 27, 28, 31, 32.
Anschließend
kann der Spritzvorgang mittels Düsen 37, 38 begonnen
werden. Dabei ist der Spritzschirm weitgehend dicht gegenüber der Umgebung,
so dass kaum Behandlungsflüssigkeit oder
Spritznebel der Behandlungsflüssigkeit
austreten kann. Erfindungsgemäß ragen
die Düsen 37, 38 bis
auf 1–2
cm an den Terminaltrieb des Baumes heran, so dass der größte Teil
der Behandlungsflüssigkeit
direkt auf den Stamm abgesprüht
wird. Nur wenig Spritznebel gelangt an die Innenwände des
Spritzschirms. Dadurch wird Behandlungsflüssigkeit gespart.
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Bevorzugt
wird während
des Spritzvorgangs das Applikationsgerät 20 nach oben bewegt,
um die volle Länge
des Terminaltriebs und insbesondere den Spitzenbereich behandeln
zu können.
Der Terminaltrieb kann etwaige auftretende Zugkräfte bei einer Bewegung nach
oben besser vertragen als stauchende Kräfte bei einer Bewegung nach
unten, die leicht zu einem Abknicken und damit zu einer schweren
Beschädigung
des Terminaltriebs führen
können.
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Der
Spritzschirm des erfindungsgemäßen Applikationsgeräts 20 besitzt
in geschlossener Stellung des Spritzschirms eine Kantenlänge von
jeweils ca. 10–15
cm.
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In
der 3a ist ein weiteres
erfindungsgemäßes Applikationsgerät 40 in
geschlossener Stellung des Spritzschirms 41 dargestellt.
Ausnehmungen 27, 28, 31, 32 sind
mit elastischen Fortsätzen, nämlich Bürstenhaaren 42, 43, 44, 45 versehen.
Die Bürstenhaare 42, 43, 44, 45 erfüllen mehrere
Funktionen:
Erstens verhindern sie in geschlossener Stellung
des Spritzschirms 41 während
des Versprühens
der Behandlungsflüssigkeit
einen Austritt von Spritznebel in demjenigen Bereich der Ausnehmungen 27, 28, 31, 32,
der nicht vom Terminaltrieb unmittelbar eingenommen wird. Aufgrund
des elastischen Verhaltens der Bürstenhaare 42–45 passt
sich die Überdeckung der
Form der gerade behandelten Baumspitze an. Die Bürstenhaare 42, 43,
bzw. 44, 45 der gegenüberliegenden Seiten durchragen
sich jeweils geringfügig,
um die Dichtwirkung zu verbessern. Während des Einführvorgangs,
d.h. in geöffneter
Stellung des Spritzschirms 41, geben die Bürstenhaare 42, 43 bzw. 44, 45 eine
Kerbe frei, in die der Terminaltrieb widerstandsfrei eingeführt werden
kann.
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Zweitens
wirken die Bürstenhaare 42–45 als Zwischenspeicher
für Behandlungsflüssigkeit.
Insbesondere die Bürstenhaare 44, 45 an
den Ausnehmungen 31, 32 der zweigeteilten Fußplatte 33, 34 verhindern,
dass Behandlungsflüssigkeit
aus dem Spritzschirm 41 heraustropft. Die Behandlungsflüssigkeit
wird von den Bürstenhaaren 44, 45 aufgefangen
und am gegenwärtig
eingeschlossenem oder einem später
einzuschließenden
Terminaltrieb abgestreift. Die Bürstenhaare 42–45 sind
hinreichend weich, dass sie den Terminaltrieb beim Abstreifen, also
insbesondere bei einer Aufwärtsbewegung
des Applikationsgeräts 40 im
geschlossenen Zustand, nicht verletzen. Als besonders geeignetes
Bürstenmaterial
kommt Rosshaar oder Kunststofffilamente in Frage. Alternativ oder zusätzlich kann
zur Steigerung der Saugfähigkeit
auch ein Schaumstoffmaterial als Material der elastischen Fortsätze eingesetzt
werden.
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Die
dritte Funktion der Bürstenhaare 42–45 liegt
in der Ausrichtung oder Orientierung des Spritzschirms 41 relativ
zum Terminaltrieb. Durch die symmetrisch angeordneten elastischen
Bürstenhaare wird
der Terminaltrieb auf die mittlere, vertikale Spiegelsymmetrieebene
des Applikationsgeräts 40 (zu der
insbesondere auch der geschlossene Spalt 46 und die Verschwenkachse
der Scharniere 23 gehören)
geführt.
Zusätzlich
kann durch die Erstreckungsrichtung der oberen Bürstenhaare 42, 43,
das ist die Richtung vom Befestigungspunkt einer Borste zu ihrer
Borstenspitze, der Terminaltrieb bei einer Aufwärtsbewegung des Applikationsgeräts 40 in
eine bestimmte Richtung geführt
werden. Diese geführte Richtung
ist entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung der Borsten. In abgebildeten
Fall von 3a erstrecken
sich die Bürstenhaare 42, 43 mit
einem vektoriellen Anteil auf die mit Scharnieren 23 versehene Rückwand des
Spritzschirmes 41 zu, was durch von der Kante der Ausnehmungen 27, 28 angewinkelt ausgehenden
Borsten bewirkt wird. Die Erstreckungsrichtung hat einen weiteren
vektoriellen Anteil nach unten auf die zweigeteilte Fußplatte 33, 34 zu. Der
vektorielle Anteil nach unten wird durch eine schräg angeordnete
zweigeteilte Kopfplatte 29, 30 bewirkt. Der Terminaltrieb
wird also im Bereich der oberen Ausnehmungen 27, 28 nach
hinten unten (in 3a also
rechts unten) geführt.
Dadurch kann der Terminaltrieb an einen gepolsterten Anschlag geführt werden,
der eine für
den Sprühvorgang
optimale Position des Terminaltriebs definiert. Ein solcher gepolsterter
Anschlag ist in 4 als
gepolsterte Walze ausgeführt.
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In 3b ist eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Applikationsgeräts 50 dargestellt.
Dieses Applikationsgerät 50 weist
eine zweigeteilte Kopfplatte 51, 52 auf, die vollständig als Bürstenhaare 53, 54 ausgebildet
ist. Ebenso ist die zweigeteilte Fußplatte 55, 56 vollständig als
Bürstenhaare 57, 58 ausgebildet.
In diesem Fall erstrecken sich die Ausnehmungen 27, 28, 31, 32 praktisch über die
gesamte Kopf- und Fußplatte 51, 52, 55, 56.
Dadurch werden Kanten an den Ausnehmungen 27, 28, 31, 32 gegenüber dem
Terminal trieb zurückgesetzt, so
dass eine Beschädigung
des Terminaltriebs beim Ein- und
Ausführen
des Terminaltriebs unwahrscheinlicher wird.
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In 3e ist ein erfindungsgemäßes Applikationsgerät 60 in
geschlossener Stellung des Spritzschirms 61 gezeigt, das
ebenfalls das Ein- und Ausführen
des Terminaltriebs in geöffneter
Stellung des Spritzschirms 61 erleichtert. Die in der 3c links befindliche Vorderseite
des Spritzschirms läuft
auf den geschlossenen Spalt 46 trichterförmig zu,
d.h. die Breite der vertikalen Öffnung
verengt sich auf das Innere des Spritzschirms 61 zu. Das
heißt,
Abschnitte 62, 63, die den Spalt 46 begrenzen,
verengen sich nach hinten hin. Diese Trichterform bleibt auch und vor
allem in geöffneter
Stellung des Spritzschirms 61 weitgehend erhalten. Beim
Einführen
des Terminaltriebs in Pfeilrichtung 39 bei geöffnetem
Spritzschirm 61 wird der Terminaltrieb somit auf den Spalt
zu geführt,
was eine Beschädigung
des Terminaltriebs unwahrscheinlicher macht.
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Außerdem besitzen
die Ausnehmungen 27, 28, 31, 32 abgeschrägte Kanten 64, 65, 66, 67,
die beim Ausführen
des Terminaltriebs diesen auf den Spalt, d.h. die engste Stelle
der vertikalen Öffnung des
Spritzschirms 61 im geöffneten
Zustand, zu führen.
Durch diese trichterartige Form der Ausnehmungen 27, 28, 31, 32 werden
Beschädigungen
des Terminaltriebs beim Ausführen
vermieden.
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In
der 4 ist das Innere
eines Spritzschirms 41 eines erfindungsgemäßen Applikationsgeräts, etwa
der von 3a, dargestellt.
Das Applikationsgerät
umfasst zwei schalenartige Gehäuseteile 21, 22,
die mittels Scharnieren 23 um eine vertikale Achse gegeneinander
verschwenkt werden können. In
der dargestellten Stellung der beiden Gehäuseteile 21, 22,
also der Stellung des Spritzschirms 41, ist der Spritzschirm 41 geschlossen.
Ein Terminaltrieb 70 durchragt den Spritzschirm 41 in
einer zur Besprühung
bereiten Position.
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Insbesondere
durchragt der Terminaltrieb 70 den Bereich der unteren
Ausnehmungen 31, 32. Diese Ausnehmungen 31, 32 sind
mit Bürstenhaaren versehen,
die den Bereich der Ausnehmungen 31, 32 überspannen
und somit ge gen Spritznebel abdichten. Die Bürstenhaare 44, 45 winden
und schlingen sich dabei um den Terminaltrieb 70 herum,
da sie aus ihrer Grundposition verdrängt und elastisch verformt werden.
Die Bürstenhaare 44, 45 der
sich gegenüberliegenden
Seiten durchdringen und überlappen sich,
um eine möglichst
gute Versiegelung des Spritzschirms 41 in der geschlossenen
Stellung zu erreichen. Es versteht sich, dass auch mehrere übereinanderliegende
Lagen von Bürstenhaaren
eingesetzt werden können.
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Der
Terminaltrieb 70 wurde noch bei geöffnetem Spritzschirm 41 in
Pfeilrichtung 39 in den Spritzschirm 41 eingeführt. Die
Einführbewegung
endete, als der Terminaltrieb 70 an eine gepolsterte Anlagefläche angestoßen ist,
nämlich
eine gepolsterte Walze 71. Die Walze 71 hat eine
Aufhängung 72,
die starr an der Hinterseite eines Gehäuseteils 22 befestigt
ist. Die Polsterung der Walze 71 ist beispielsweise ein
Pelz- oder Schaumstoffüberzug.
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Liegt
der Terminaltrieb 70 and er Walze 71 an, und wird
der Spritzschirm 41 in Betriebsposition gehalten (d.h.
die Unterseite des Spritzschirms 41 ist horizontal ausgerichtet
und die Seitenwände
des Spritzschirms 41 sind vertikal ausgerichtet, wobei
der Terminaltrieb 70 wachstumsbedingt vertikal orientiert ist),
dann befindet sich der Terminaltrieb 70 relativ genau in
der Mitte zwischen zwei gegenüberliegenden Düsen 37, 38.
Diese Düsen 37, 38 versprühen bei Betätigung mit
konstantem Druck einen Kegelstrahl einer Behandlungsflüssigkeit.
Die Austrittsöffnungen der
Düsen 37, 38 befinden
sich dabei erfindungsgemäß nur wenige
Zentimeter, bevorzugt ca. 1 bis 2 cm, vom Terminaltrieb 70 entfernt.
Dadurch wird erreicht, dass ein großer Anteil der versprühten Behandlungsflüssigkeit
direkt den Stamm des Terminaltriebs 70 trifft, und außerdem dass
der versprühte
Flüssigkeitsstrahl
noch in Form eines zusammenhängenden Strahles
(und nicht in einzelnen Tropfen) den Terminaltrieb 70 erreicht.
Dadurch wird die Sprühnebelbildung
an sich verringert. Der Terminaltrieb 70 besitzt einen
Durchmesser von etwa 0,5 bis 1,5 cm.
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Eine
weitere Orientierung des Terminaltriebes 70 erfolgt durch
die Bürstenhaare 44, 45 der
unteren Ausnehmungen 31, 32 und die nicht in 4 einge zeichneten Bürstenhaare
der oberen Ausnehmungen. Alle Bürstenhaare
bewirken eine links/rechts-Zentrierung, und die texturierten Bürstenhaare
der oberen Ausnehmung bewirken bei einer Aufwärtsbewegung des Applikationsgeräts eine
Führung
des Terminaltriebes 70 auf die Walze 71 zu. Die Bürstenhaare
der oberen Ausnehmungen besitzen einen Erstreckungsrichtungsanteil
auf die Walze zu, d.h. sie sind grob auf die Walze 71 zu
gerichtet.
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Besonders
bevorzugt befinden sich die Düsen 37, 38 auf
annähernd
gleicher Höhe
wie die Walze 71. Dann ist ein ordnungsgemäßes Auftreffen
der Sprühkegel
auf den Terminaltrieb 70 auch bei leichter Schrägstellung
des Terminaltriebs 70 relativ zum Spritzschirm 41 gegeben.
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Die 5a illustriert schematisch
die Anwendung des erfindungsgemäßen Applikationsgeräts 40.
Das Applikationsgerät 40 umfasst
einen Spritzschirm 41 und ein Griffteil 80. Das
Griffteil 80 ist mittels eines Scharniers 81 mit
der Hinterseite des Spritzschirms 41 verbunden. Das Scharnier 81 besitzt
eine horizontale, in der 5a senkrecht
zur Zeichenebene verlaufende Scharnierachse. Das Griffteil 80 kann
somit mittels des Scharniers 81 auf einen bestimmten Anstellwinkel α gegenüber dem Spritzschirm 41 eingestellt
werden. Bevorzugt ist der Anstellwinkel α mit einem mechanischen Feststellmittel
fixierbar.
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Im
Betrieb wird der Spritzschirm 41 stets möglichst
so gehalten, dass die Ausnehmungen im oberen und unteren Bereich
des Spritzschirms 41, also an der Kopfplatte und an der
Fußplatte,
in vertikaler Richtung maximal überlappen.
Beim Applikationsgerät 41 ist
dies bei waagrechter Orientierung der Fußplatte des Spritzschirms der
Fall.
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Zunächst nähert sich
ein Anwender 87 bei geöffnetem
Spritzschirm 41 mit dem Applikationsgerät 40 dem Terminaltrieb 70 eines
Nadelbaums 85. Die Unterkante des Spritzschirms 41 befindet
sich dabei ein wenig oberhalb des obersten Kranzes 82 von
Zweigen des Nadelbaumes. Der Spritzschirm 41 wird in horizontaler
Richtung seitlich über
den Terminaltrieb 70 in Pfeilrichtung 88 geschoben.
Sobald der Terminaltrieb 70 den Bereich der Ausnehmungen
des Spritzschirms 41 durchragt, beispielsweise dadurch angezeigt,
dass der Terminaltrieb 70 an eine gepolsterte Walze anstößt, kann
der Spritzschirm 41 geschlossen und der Spritzvorgang begonnen
werden. Während
des Spritzvorgangs bewegt der Anwender 87 den Spritzschirm 41 in
Pfeilrichtung 83 nach oben und zieht den Spritzschirm 41 schließlich nach
oben ab. Gleichzeitig kann dabei der Spritzschirm 41 geöffnet werden.
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Zur
Zucht möglichst
hochwertiger Weihnachtsbäume
erfolgt eine Behandlung des Terminaltriebs genau dann oder auch
kurz bevor der Terminaltrieb 70 eine Länge (gegenüber dem obersten Kranz 82)
erreicht hat, die dem bisherigen Kranzabstand 84 am Baum
entspricht.
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In
der 5b ist die Behandlung
eines im Vergleich zum Anwender 87 relativ kleinen Nadelbaumes 86 mit
dem erfindungsgemäßen Applikationsgerät 40 dargestellt.
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Der
Anwender 87 möchte
das Griffteil 80 stets etwa auf seiner Schulterhöhe greifen.
Um bei der nunmehr verringerten Einsatzhöhe des Applikationsgeräts 40 nach
wie vor auf Schulterhöhe
greifen zu können,
hat er den Anlenkwinkel α verkleinert.
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Das
erfindungsgemäße Applikationsgerät versprüht innerhalb
eines Spritzschirms mit einer Düse
eine Behandlungsflüssigkeit
auf einen Terminaltrieb eines Nadelbaums. Der Spritzschirm umschließt dabei
zumindest einen Abschnitt des Terminaltriebs. Um den Terminaltrieb
in den Spritzschirm einzuführen,
kann ein bewegliches Teil des Spritzschirms weggeklappt oder verschwenkt
werden, und durch die dadurch entstehende große Öffnung im Spritzschirm kann
der Terminaltrieb bequem widerstandsfrei eingeführt werden. Vor dem Versprühen der
Behandlungsflüssigkeit
wird die Öffnung
durch zurückklappen
oder zurückschwenken
des beweglichen Teils des Spritzschirms wieder verschlossen. Permanente Öffnungen
oder Ausnehmungen im Spritzschirm, die vom Terminaltrieb durchragbar sind,
werden mit elastischen Bürstenhaaren überdeckt.