DE10325582A1 - Ionenfragmentierung durch Elektroneneinfang in Hochfrequenz-Ionenfallen mit magnetischer Führung der Elektronen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft Verfahren und ein Gerät für die Fragmentierung von großen Molekülen, vorzugsweise Biomolekülen, durch Elektroneneinfang in Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfallenmassenspektrometern nach Wolfang Paul. DOLLAR A Die Erfindung besteht darin, den Strahl niederenergetischer Elektronen durch ein magnetisches Führungsfeld genau in die Ionenwolke im Zentrum der Ionenfalle zu lenken.

Description

  • Die Erfindung betrifft Verfahren und Gerät für die Fragmentierung von großen Molekülen, vorzugsweise Biomolekülen, durch Elektroneneinfang in Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfallenmassenspektrometern nach Wolfgang Paul.
  • Die Erfindung besteht darin, den Strahl niederenergetischer Elektronen durch ein magnetisches Führungsfeld genau in die Ionenwolke im Zentrum der Ionenfalle zu lenken.
  • Ionenfallen nach Paul bestehen aus einer Ringelektrode und zwei Endkappenelektroden, wobei in der Regel die Ringelektrode mit der Speicherhochfrequenzspannung versorgt wird, es sind jedoch auch andere Betriebsarten möglich. Im Inneren der Ionenfalle können Ionen im quadrupolaren Hochfrequenzfeld gespeichert werden. Die Ionenfallen können als Massenspektrometer verwendet werden, indem die gespeicherten Ionen massenselektiv ausgeworfen und durch Sekundärelektronenvervielfacher gemessen werden. Es sind mehrere verschiedene Methoden für den Ionenauswurf bekannt geworden, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.
  • Die Hochfrequenzspannung an der Ringelektrode ist sehr hoch, sie beträgt bei handelsüblichen Ionenfallenmassenspektrometern zwischen 15 und 30 Kilovolt (Spitze-Spitze). Die Frequenz beträgt etwa ein Megahertz. Im Inneren wird ein hauptsächlich quadrupolares Feld aufgespannt, das mit der Hochfrequenzspannung schwingt und die Ionen oberhalb einer Schwellenmasse zum Zentrum treibt, wodurch diese Ionen so genannte sekulare Oszillationen in diesem Feld ausführen. Die rücktreibenden Kräfte in der Ionenfalle werden manchmal durch ein so genanntes Pseudopotential beschrieben, das über eine zeitliche Mittelung der Kräfte des realen Potentials bestimmt wird. Im Zentrum befindet sich ein Sattelpunkt des oszillierenden realen Potentials, dieses fällt, je nach Phase der Hochfrequenzspannung, vom Sattelpunkt zur Ringelektrode hin quadratisch ab und steigt vom Sattelpunkt aus zu den Endkappenelektroden hin quadratisch an (oder umgekehrt).
  • Ionenfallenmassenspektrometer haben Eigenschaften, die ihren Einsatz für viele Arten von Analysen interessant macht. So können insbesondere ausgewählte Ionensorten (sogenannte „Elternionen") in der Ionenfalle isoliert und fragmentiert werden. Die Spektren dieser Fragmentionen werden "Fragmentionenspektren" oder auch "Tochterionenspektren" der betreffenden Elternionen genannt. Es können auch „Enkelionenspektren" als Fragmentionenspektren ausgewählter Tochterionen gemessen werden. Die Ionen werden bislang vorwiegend durch eine Vielzahl von Stößen mit einem Stoßgas fragmentiert, wobei die Oszillationen der zu fragmentierenden Ionen durch ein Dipolwechselfeld so angeregt werden, dass die Ionen in den Stößen Energie aufsammeln können, was schließlich zum Zerfall der Ionen führt.
  • Die Ionen können im Inneren der Ionenfalle erzeugt, aber auch von außen eingeführt werden. Ein Stoßgas in der Ionenfalle sorgt dafür, dass die ursprünglich vorhandenen Bewegungsschwingungen (Oszillationen) der Ionen im quadrupolaren Hochfrequenzfeld abgebremst werden; die Ionen versammeln sich dann als kleine Wolke im Zentrum der Ionenfalle. Der Durchmesser der Wolke beträgt in üblichen Ionenfallen etwa ein Millimeter; er bestimmt sich durch ein Gleichgewicht zwischen der zentripetalen Pseudokraft des Hochfrequenzfeldes (der rücktreibenden Kraft des Pseudopotentials) und den abstoßenden Coulombschen Kräften zwischen den Ionen. Die inneren Abmessungen der Ionenfallen sind meist durch einen Abstand von etwa 14 Millimeter der Endkappen voneinander charakterisiert, der Ringdurchmesser beträgt etwa 14 bis 20 Millimeter.
  • Eine gängige Art der Ionisierung großer Biomoleküle ist die Elektrosprüh-Methode (ESI = electro spray ionization), die Ionen bei Atmosphärendruck außerhalb des Massenspektrometers ionisiert. Diese Ionen werden dann über Einlaßsysteme bekannter Art in das Vakuum des Massenspektrometers und von dort in die Ionenfalle eingebracht.
  • Diese Ionisierung erzeugt praktisch keine Fragmentionen, die Ionen sind im wesentlichen die des Moleküls. Wohl aber treten bei Elektrosprühen gehäuft vielfach geladene Ionen der Moleküle auf. Durch das Fehlen fast jeder Fragmention während des Ionisierungsprozesses beschränkt sich die Information aus dem Massenspektrum auf das Molekulargewicht; es fehlen Informationen über interne Molekularstrukturen, die zur weiteren Identifizierung der vorliegenden Substanz benutzt werden können. Diese Informationen können erst über die Aufnahme von Fragmentionenspektren erhalten werden.
  • Aus der Ionencyclotronresonanz- oder Fourier-Transform-Massenspektrometrie ist in jüngster Zeit ein besonders günstiges Verfahren zur Fragmentierung von Biomolekülen, hauptsächlich von Peptiden und Proteinen bekannt geworden. Es besteht darin, Elektronen von mehrfach positiv geladenen Ionen einfangen zu lassen, wobei die dabei freiwerdende Ionisierungsenergie (genauer: die Protonenanlagerungsenergie) zum Bruch der in der Regel kettenförmigen Moleküle führt. Das Verfahren wird ECD genannt (electron capture dissociation). Waren die Moleküle doppelt geladen, so bleibt eines der beiden entstehenden Fragmente als Ion zurück. Die Fragmentierung folgt dabei sehr einfachen Regeln (für Fachleute: es gibt im Wesentlichen nur C-Brüche und wenige Z-Brüche zwischen den Aminosäuren eines Peptids), so dass aus dem Fragmentierungsmuster sehr einfach auf den Aufbau des Moleküls geschlossen werden kann. Insbesondere wird die Sequenz von Peptiden oder Proteinen in einfacher Weise aus dem Fragmentierungsspektrum sichtbar. Die Interpretation dieser ECD-Fragmentspektren ist einfacher als die Interpretation von stoßerzeugten Fragmentspektren.
  • Es ist auch möglich, dreifach oder mehrfach geladene Ionen in dieser Weise zu fragmentieren, doch zeigt die Methode ihren Glanz besonders an den zweifach geladenen Ionen. Wird eine Elektrosprüh-Ionisierung auf Peptide angewandt, so sind die zweifach geladenen Ionen in der Regel auch die häufigsten Ionen. Elektrosprüh-Ionisierung ist eine Methode der Ionisierung, die für Biomoleküle zum Zwecke der massenspektrometrischen Untersuchung in Ionenfallen besonders häufig verwendet wird.
  • Für eine Fragmentierung durch Elektroneneinfang muss die kinetische Energie der Elektronen sehr gering sein, da sonst kein Einfang stattfinden kann. In der Praxis bietet man Elektronen mit einer Energie an, die nur wenig über der thermischen Energie der Elektronen liegt. Das geht in den sehr starken Magnetfeldern der Fourier-Transfom-Massenspektrometer sehr gut, da die Elektronen einfach längs der magnetischen Feldlinien driften, bis sie die Wolke der Ionen erreichen.
  • In elektrischen Hochfrequenz-Ionenfallen nach Paul ist ein solcher Elektroneneinfang schwierig herzustellen. Ionenfallen besitzen in der Regel Perforationen in den Endkappen, durch die die Ionen eintreten und austreten können. Im Falle interner Ionisierung wird auch die ionisierende Strahlung durch diese Endkappenperforation eingeführt. In der Regel verwendet man dazu einen Elektronenstrahl. Das stark schwingende Hochfrequenzfeld im Inneren der Ionenfalle beschleunigt entweder die Elektronen so, dass sie durch das Fallenvolumen mit erheblicher Energie hindurchsausen, oder es werden die Elektronen bereits am Eingangsloch zurückgewiesen. Für den Elektroneneinfang sind diese Elektronen wenig geeignet. Nur für eine außerordentlich kurze Zeit, für nur Bruchteile von Nanosekunden im Nulldurchgang der Hochspannung, herrscht kein Feld und niederenergetische Elektronen können niederenergetisch die Ionenwolke erreichen. Diesen wenigen niederenergetischen Elektronen stehen jedoch außerordentlich viel mehr Elektronen gegenüber, die auf erhebliche Energien beschleunigt sind; die Fragmentierung durch hochenergetischen Elektronenstoß überlagert die Fragmentierung durch Elektroneneinfang um ein Vielfaches und macht so die Fragmentionenspektren unbrauchbar.
  • Es ist nun für Ionenfallenmassenspektrometer nach Paul in Patentschrift DE 100 58 706 C1 ein Verfahren bekannt geworden, bei dem in einer einfachsten Ausführungsform die Elektronen durch eine zusätzlich angebrachte Öffnung in der Ringelektrode in die Ionenfalle eingeschossen werden, wobei sich die Elektronenquelle auf einem so hohen positiven Potential befindet, dass es vom oszillierenden Potential des Zentrums der Ionenfalle nur kurz, nur für wenige Nanosekunden im Maximum der Hochfrequenzspannung, erreicht oder überschritten wird. Nur in diesen wenigen Nanosekunden können die Elektronen die Ionenwolke erreichen, aber auf sehr geringe Reste ihrer kinetischen Energie abgebremst, also ideal für den Elektroneneinfang. Zu allen anderen Zeiten können die Elektronen das Zentrum der Ionenfalle überhaupt nicht erreichen, weil das Potential des Zentrums negativer ist als das Potential der Elektronenquelle und die immer negativ geladenen Elektronen zurückweist
  • Das Abbremsen der Ionen findet dabei auf dem Weg von der Ringelektrode zum Zentrum statt, wobei die Elektronen das sattelförmige Potentialgebirge zwischen den beiden Endkappen erklimmen müssen (siehe 3 und 4). Die Ionenwolke befindet sich Sattelpunkt. Das Sattelpotential fokussiert dabei in der Ebene, die aus der Strahlachse des Elektronenstrahls und und der z-Achse, die durch die beiden Endkappen geht, gebildet wird (die „Endkappenebene"), die Elektronen auf die Ionenwolke, seitliche abweichende Elektronen werden wieder auf den richtigen Pfad in der Sattelrinne zurückgetrieben.
  • Leider findet aber in der anderen Ebene, der Mittelebene des Rings („Ringebene"), keine Fokussierung des Elektronenstrahls statt, sondern eine Defokussierung, da die Elektronen hier nicht in einem Sattel das Potential des Zenrtrums erklimmen, sondern auf dem Außenmantel eines Rotations-Paraboloids. Nur Elektronen, die sich exakt auf der Ideallinie einfinden, haben eine Chance, den Berg zu erklimmen, aber auch sie befinden sich dabei stets im labilen Gleichgewicht, das bei jeder kleinsten Störung zu einem sofortigen Verlassen der Ideallinie führt. Diese Defokussierung hat es bisher verhindert, dass Elektronen bis zur Wolke vordringen konnten.
  • Die Stoßfragmentierung in der Ionenfalle findet gewöhnlich bei einer Hochfrequenzspannung statt, die zwischen einem Fünftel und einem Drittel der für die Spektrenaufnahme gebrauchten maximalen Spannung beträgt. Diese relativ hohe Spannung ist notwendig, um zu genügender Energieübertragung bei den Stößen zu kommen. Diese Spannung hat aber den Nachteil, dass Fragmentionen geringer Masse nicht mehr in der Falle gehalten werden können. Es ist damit nicht möglich, die vollständige Sequenz eines Peptids aufzuklären, weil die kleinen Bruchstücke mit einem, zwei oder drei Aminosäuren verloren gehen.
  • Diesen Nachteil hat der Elektroneneinfang in der Ionenfalle nicht, wenn er denn hergestellt werden kann. Diese Art der Fragmentierung kann auch bei geringeren Hochfrequenzspannungen erfolgen, so dass auch die Fragmentionen geringer Masse, also solche mit einer, zwei oder drei Aminosäuren in der Falle gehalten und nachgewiesen werden können.
  • Für eine Fragmentierung durch Elektroneneinfang wird beispielsweise nach Isolierung von zweifach geladenen Ionen in der Ionenfalle eine Hochfrequenzspannung von beispielsweise etwa 3 Kilovolt (Spitze zu Spitze) eingestellt, die am Ring im Potentialbereich von -1,5 bis +1,5 Kilovolt gegen Masse sinusförmig schwingt. Die Endkappenelektroden werden auf Massepotential gehalten. Das Zentrum der Ionenfalle folgt der Ringspannung mit etwa der halben Ringelektrodenspannung, wenn der innere Radius der Ringelektroden das 1,4-fache des Abstandes zwischen den Endkappenelektroden beträgt, also von etwa -750 bis +750 Volt. Befindet sich nun die Elektronenquelle auf einem Gleichspannungspotential von +750 Volt, so können die Elektronen das Zentrum nur dann erreichen, wenn sich die Ringspannung im Spannungsmaximum bei + 1,5 Kilovolt und das Zentrum demgemäß auf +750 Volt befindet. Die Elektronen werden dabei außerhalb der Ionenfalle vom Potential der Elektronenquelle (+750 V) auf das Potential der Ringelektrode beschleunigt (+1,5 kV), erhalten also eine Energie von 750 Elektronenvolt. Im Inneren der Ionenfalle wird die kinetische Energie von 750 Elektronenvolt wieder auf praktisch null Elektronenvolt abgebremst, da sich das Zentrum mit der Ionenwolke auf dem Potential von +750 Volt befindet. Zu allen anderen Zeiten befindet das Zentrum auf einem negativerem Potential, die negativen Elektronen werden zurückgewiesen.
  • Leider ließ sich bisher die Elektroneneinfangfragmentierung in einer Quadrupol-Ionenfalle noch nicht experimentell herstellen, weil die Elektronen durch Defokussierung längs des instabiles Potentialanstiegs in der Ringebene nicht den Sattelpunkt erreichen konnten.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, Elektronen in eine Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfalle gegen die defokussierende Wirkung in der Ringebene so einzuführen, dass sie in genügender Anzahl eine im Zentrum der Ionenfalle gespeicherte Wolke von Ionen mit sehr niedriger kinetischer Energie erreichen, ohne dass höherenergetische Elektronen die Ionenwolke erreichen können.
  • Kurze Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung für ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 wird durch durch die Maßnahme des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 dargestellt. Die Erfindung für ein Massenspektrometer nach Anspruch 5 wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 5 beschrieben. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 4 und 6 bis 7 beschreiben weitere günstige Ausführungsformen.
  • Es ist die Grundidee der Erfindung, die Elektronen durch den hochfrequenzbeaufschlagten Ring in den Fallenraum einzuschießen und durch ein magnetisches Feld so zu führen, dass keine Defokussierung in der Ringebene stattfinden kann. Dazu reicht bereits ein sehr schwaches Magnetfeld, zumal die defokussierenden Kräfte auf der vorgesehenen, instabilen Idealbahn sehr schwach sind und erst bei Verlassen dieser Bahn stärker werden.
  • Das magnetische Feld kann ein schwaches Permanentfeld sein, da sich mittelschwere bis schwere Ionen kaum durch ein solches Feld ablenken lassen und so das magnetische Feld den Betrieb der Ionenfalle kaum stört. Das Permanentfeld lässt sich durch ein oder mehrere Permanentmagneten mit außen herum schließenden Joch herstellen.
  • Das magnetische Feld kann aber auch durch einen Elektromagneten mit Joch hergestellt werden. Das hat den Vorteil, das Magnetfeld ein- und ausschalten zu können. Es braucht dann nur während der Fragmentierung eingeschaltet werden.
  • Die Erfindung umfasst auch ein Ionenfallenmassenspektrometer für die Durchführung des Verfahrens, mit mindestens einer Öffnung in der Ringelektrode, mit einer Elektronenquel le vor der Öffnung in der Ringelektrode und mit einem führenden Magnetfeld für die Elektronen.
  • Kurze Beschreibung der Abbildungen
  • 1 stellt eine Ionenfalle für die Elektroneneinfangfragmentierung mit dem zusätzlichen, erfindungsgemäßen Magnetfeld dar.
  • 2 zeigt den symbolischen Potentialverlauf (1, 2, 3, 4) vom Ort der Elektronenquelle (1) in der Ringebene (r-Richtung) bis zum Ort der Ionenwolke (4) zur Zeit des Spannungsmaximums der Hochfrequenzperiode.
  • 3 zeigt den Potentialsattel über der r-z-Ebene, den die Elektronen (9) zum Erreichen der Ionenwolke (10) relativ einfach erklimmen können. Die Elektronen werden in dieser Ebene durch die Sattelform automatisch geführt. Im Punkte (11) werden die Elektronen (9) eingeschossen.
  • 4 zeigt den Potentialberg über der Ringebene, den die Elektronen (9) zum Erreichen der Ionenwolke (10) erklimmen müssen. Hier werden die Elektronen defokussiert, sie weichen bei der geringsten Störung seitlich aus. Sie können nur durch das erfindungsgemäße Magnetfeld geführt werden.
  • 5 gibt das Zeitdiagramm für die Abnahme der doppelt geladenen Ionen (punktiert), die Zunahme der Neutralteilchen nach doppelter Entladung (strichpunktiert) und den Verlauf der einfach geladenen Ionen (gestrichelt) wieder.
  • Beschreibung günstiger Ausführungsformen
  • Eine günstige Ausführungsform der Erfindung ist in 1 wiedergegeben und zeigt das erfindungsgemäße magnetische Führungsfeld mit den beiden Magnetpolen (39, 31) für die Elektronen.
  • Es wird eine Elektrosprüh-Ionenquelle außerhalb des Massenspektrometers zur Ionisierung von Biomolekülen verwendet. Es werde hier angenommen, dass eine Mischung von Verdaupeptiden eines größeren Proteins untersucht werden soll. Die Ionen werden in üblicher Weise durch eine Kapillare und anschließende Druckstufen mit Ionenleitvorrichtungen in die Ionenfalle geführt und dort eingefangen. Ein erstes Massenspektrum gibt eine Übersicht über die Verdaupeptide. Sollen jetzt ein oder mehrere Peptide auf ihre Sequenz aus Aminosäuren hin untersucht werden, so isoliert man mit üblichen Mitteln die doppelt geladenen Ionen dieses Peptids; das heißt, man wirft nach gezielter Überfüllung alle Ionen aus der Ionenfalle aus, die nicht doppelt geladene Ionen dieses Peptids sind. Die Überfüllung wird so gewählt, dass nach der Isolierung die richtige Anzahl von Ionen für Fragmenteirung und Messung übrigbleiben. Die doppelte Ladung erkennt man am Abstand der Isotopenlinien voneinander, die für doppelt geladene Ionen genau ½ atomare Masseneinheit beträgt.
  • Diese doppelt geladenen Ionen werden durch eine kurze Wartezeit von einigen Millisekunden durch das immer vorhandene Stoßgas in das Zentrum der Falle hinein abgebremst. Sie bilden dort eine kleine Wolke (25) von etwa einem Millimeter Durchmesser.
  • Die Ringelektrode (20) der Ionenfalle ist mit einem Loch (26) von etwa einem halben Millimeter Durchmesser in einer etwas weiteren Schachtbohrung (29) versehen. Vor dem Schachtloch (29) ist ein Elektronenemitter (27) mit Elektroden (28) für den Elektronenabzug und die Elektronenstrahlfokussierung angebracht. Dieser Elektronenemitter (27) befindet sich auf dem Potential, den die Ionenwolke (25) im Sattelpunkt des Fallenpotentials zum Zeitpunkt seines positiven Maximums annimmt.
  • Zu beiden Seiten der Ringelektrode (20) befinden sich in der Ebene des Elektronenemitters (27) die beiden Pole (30, 31) des Magneten mit Joch (32). Das Magnetfeld ist parallel zu der gewünschten Bahn der Elektronen ausgerichtet. Es kann sich dabei um schwache Permanentmagnete, aber auch um einen Elektromagneten handeln. Im Falle des Elektromagneten befindet wird das Joch von einer Magnetspule (nicht gezeichnet) umfasst. Der Elektromagnet hat den Vorteil, dass sich das Magnetfeld in den übrigen Phasen des Betriebes der Ionenfalle ausschalten lässt. Das Joch erstreckt sich vorteilhaft in der Ebene der Ringelektrode (20); es ist in 1 aus Gründen besserer Sichtbarkeit um die Endkappe (22) herumgeführt.
  • Wird der Elektronenabzug durch die Elektroden (28) eingeschaltet, so wird ein feiner Elektronenstrahl gebildet, der durch die elektrische Fokussierung der Schaltlinse (28), besonders aber durch das Magnetfeld zwischen den Magnetpolen (30) und (31), auf die Eingangsöffnung (29) der Schachtbohrung in der Ringelektrode gerichtet ist. Dieser Elektronenstrahl wird von der Ringelektrode so lange zurückgetrieben, wie das Hochfrequenzpotential der Ringelektrode negativer ist als das Potential des Elektronenemitters. Wird das Potential der Ringelektrode im Verlaufe der Hochfrequenzperiode positiver, so werden die Elektronen zunehmend auf die Ringelektrode (20) zu beschleunigt. Sie treten dann durch die Schachtbohrung (29) und die winzige Öffnung (26) in die Ionenfalle ein und sehen hier einen entgegenstehenden, abbremsenden Potentialverlauf, den sie nicht voll ersteigen können. Sie werden also wieder reflektiert. Erst im Maximum des Potentials der Hochfrequenzperiode können die Elektronen bis zum Sattelpunkt (siehe (10) in 3), in dem sich die Ionenwolke (25) befindet, vordringen. Bei der Ankunft in der Ionenwolke (25) sind sie praktisch auf die kinetische Energie null abgebremst. Sie jetzt praktisch ohne Einfangverluste zunächst vom Raumladungspotential der Ionenwolke, und in dieser dann von einzelnen Ionen eingefangen.
  • Es ist günstig, die Fokussierung der Elektronen durch das Blendenbündel (28) und die Schachtöffnung (29) so einzustellen, dass nur in der richtigen Zeitphase eine Fokussierung des Elektronenstroms auf die kleine Öffnung (26) stattfindet.
  • 2 zeigt den symbolischen Potentialverlauf (1, 2, 3, 4) vom Ort der Elektronenquelle (1) über der Ringebene (r-Richtung) bis zum Ort der Ionenwolke (4) zur Zeit des Spannungsmaximums der Hochfrequenzperiode. Der Potentialverlauf zeigt für negative Potentiale nach oben, so dass Elektronen schematisch die Potentiale in der richtig gefühlten Weise „herunterrollen" können.
  • Die Positionen (5) und (6) zeigen symbolisch den Ort der Ringelektrode an, im Bereich (7) ist die kleine Ionenwolke auf dem Potentialsattel (4) angesiedelt. Die Elektronen (9) rollen zunächst den Potentialabhang (2) zwischen Elektronenquellenpotential (1) und der Ringelektrode (5) hinab, und werden dann an der aufsteigenden Potentialpiste (3) zum Potential (4) der Ionenwolke hin abgebremst. Dieser Potentialverlauf herrscht nur in den wenigen Nanosekunden des maximalen Potentials der Hochspannungsperiode. Der Potentialverlauf (8) zeigt einen Verlauf in einer anderen Phase der Hochfrequenzperiode. Die Richtung zu positiven Potentialen zeigt nach unten, zu negativen Potentialen nach oben, um das Abrollen der Elektronen (9) deutlicher zu machen.
  • Die beiden 3 und 4 zeigen den Potentialverlauf, den der Elektronenstrahl im Inneren der Ionenfalle erlebt, einmal in der Ringebene (4) und einmal in der Ebene quer zur Ringebene (3).
  • 3 zeigt dabei den sehr günstigen Potentialsattel über der r-z-Ebene, den die Elektronen (9) längs des Weges (3) zum Erreichen der Ionenwolke (10) recht einfach erklimmen können, da sie in dieser Ebene durch die Sattelform automatisch geführt werden. Im Punkte (11) werden die Elektronen (9) eingeschossen.
  • 4 zeigt den Potentialberg, den die Elektronen (9) längs des Weges (3) zum Erreichen der Ionenwolke (10) erklimmen müssen, über der Ringebene. Dieser Weg ist ein Weg dauernder Instabilität für die Elektronen. Bei der geringsten Störung, oder bei geringster Abweichung des Einschusses von der Ideallinie (3) weichen die Elektronen sofort seitlich aus. Hier greift die vorliegende Erfindung: Nur durch das erfindungsgemäße Magnetfeld können die Elektronen sicher zur Ionenwolke (10) geführt werden.
  • In der Ionenwolke werden die niederenergetischen Elektronen durch das Coulombfeld um die einzelnen Ionen herum durch vielfältige, statistische Ablenkungen ihrer Flugrichtung eingefangen, wobei sie in der Regel jeweils ein wenig kinetische Energie verlieren. Aus energetischen Gründen können sie diese Ionenwolke nicht mehr verlassen. Sie werden schließlich von einem Ion zur Rekombination einer Ionenladung eingefangen, wenn Richtung des Elektronenflugs und kinetische Energie genau stimmen.
  • Beim Einfangen der Elektronen durch ein Ion wird die Ladungsstufe des Ions herabgestuft. Eine Ionisierungsstelle des Ions wird neutralisiert. Aus dem zweifach geladenen Ion wird ein einfach geladenes Ion. Dabei wird die Ionisierungsenergie frei. (Genauer: bei den Ionen handelt es sich ganz überwiegend um protonierte Biomoleküle. Es wird also die Anla gerungsenergie des Protons, die so genannte Protonenaffinitätsenergie, frei). Die freiwerdende Energie wird im Ion absorbiert und führt zu einem sehr genau definierten Bruch zwischen zwei Aminosäuren, in der Regel zu einem so genannten C-Bruch. Andere Ionen der gleichen Art erleben einen Bruch zwischen jeweils zwei anderen Aminosäuren. Statistisch gesehen entsteht ein Gemisch aus Fragmentionen, die in ihrer Länge die ganze Kette der Aminosäuren widerspiegeln, oder zumindest einen Teil dieser Kette.
  • Der Elektronenstrahl wird abgestellt, sobald eine genügende Fragmentierung eingetreten ist. In 5 ist dargestellt, wie die doppelt geladenen Ionen zeitlich abnehmen und die einfach geladenen Ionen (Fragmentionen) zunehmen. Man darf dabei diesen Vorgang nicht zu lange fortsetzen, da sonst die einfach geladenen Fragmentionen zu Neutralpartikeln rekombinieren. Die einfach geladenen Fragmentionen werden nach Abschalten des Elektronenstrahls und nach einer kurzen Beruhigungspause in üblicher Weise als Massenspektrum aufgenommen. Die Interpretation dieses Massenspektrums ergibt die Sequenz oder zumindest eine Teilsequenz der Aminosäuren in diesem Peptid.
  • Dieses Verfahren kann dann für andere Peptide aus dem Gemisch wiederholt werden. Es ergibt sich so eine sehr sichere Identifizierung des Eiweißes. Es können sogar Unterschiede des untersuchten Eiweißes zu solchen aus Proteinsequenzdatenbanken festgestellt werden.
  • Die durch die Erfindung ermöglichte Fragmentierung durch Elektroneneinfang hat eine Reihe von Vorteilen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind:
  • Vorteil a: Da die Speicherung der Ausgangsionen und ihre Fragmentierung nunmehr bei sehr kleinem q im Mathieu-Diagramm möglich ist, ist die Sekularbewegung der Ionen sehr langsam. Das ist wiederum günstig für den Elektroneneinfang.
  • Vorteil b: Durch die Fragmenteirung bei kleinem q (niedriger Hochfrequenzspannung) können alle Tochterionen bis zu kleinen Massen herunter gespeichert werden, weil die Schwellenmasse jetzt sehr niedrig liegt. Das war bisher nicht möglich, da für Stoßfragmentierung mit einem q von etwa 0,3 gearbeitet werden musste, weil sonst die Stoßenergie zu klein wurde und eine Fragmentierung oft nicht möglich war. Erst durch sehr kleine q-Werte kann das ganze Aminosäuren-Fragmentspektrum der C-Brüche ab einer einzigen Aminosäure aufgenommen werden. Beispiel: Ein großes, doppelt geladenes Peptid mit 20 Aminosäuren hat ein Molekulargewicht von etwa 2400 atomaren Masseneinheiten und eine spezifische Masse von m/z = 1200 Masseneinheiten pro Elementarladung. Normalerweise können Tochterionen durch Stoßfragmentation nur etwa ab Schwellenmasse von 400 Masseneinheiten pro Elementarladung (entspricht etwa drei bis vier Aminosäuren) gespeichert werden, jetzt ist aber mit ECD durch Wahl eines sehr kleinen q eine Speicherung ab 80 Masseneinheiten pro Elementarladung möglich, so dass auch die kleinste, endständige, einfach geladene Aminosäure noch erfasst werden kann.
  • Vorteil c: Die Erzeugung der einfach geladenen Ionen aus doppelt geladenen und der zugehörige Verlust von einfach geladenen Ionen verhält sich gutmütig, wie aus 5 zu ersehen ist (falls die Wirkungsquerschnitte für den Elektroneneinfang sich wirklich wie 4 1 verhalten, was noch unsicher ist). Beträgt die Ausbeute der einfach geladenen Ionen etwa 50 % der ursprünglichen Anzahl an doppelt geladenen Ionen, so sind die doppelt geladenen Ionen auf etwa 2 – 3 % gesunken; stören also nicht mehr. Etwa 47 % der einfach geladenen Ionen sind durch Löschung verloren gegangen; das ist gut erträglich.
  • Vorteil d: Die Fragmentierung ist sehr schnell, sie dauert nur wenige Millisekunden. Es werden dabei etwa 40 – 50 Millisekunden Fragmentierungs- und Dämpfungszeit eingespart. Dadurch können mehr Tochterionenspektren pro Zeiteinheit aufgenommen werden, effektiv wird dadurch die Empfindlichkeit erhöht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert natürlich zuerst eine Einjustierung der günstigsten Potentiale des Ionenemitters für jede Einstellung der Hochfrequenzspannung. Es wird hierfür experimentell eine Kalibrierkurve erstellt. Auch für die Elektronenstromstärke und für die Zeitdauer der Einwirkung des Elektronenstrahls werden die optimalen Daten experimentell ermittelt.
  • Das der Eintrittsöffnung für die Elektronen gegenüberliegende Loch in 1 hat den Sinn, während der Potentialeinstellung des Elektronenemitters über den Potentialsattel hinausschießende Elektronen aus der Ionenfalle hinauszuführen, um keine Einbrennstellen zu bekommen.
  • Natürlich werden in der Ionenfalle während des Eindringens der Elektronen durch Elektronenstoß auch Ionen des Stoßgases erzeugt. Meist wird Helium als Stoßgas benutzt, es können aber auch andere, leichte Gase verwendet werden. Die Masse der Ionen dieser Gase liegen regelmäßig unterhalb der Speicherschwelle der Ionenfalle, die Ionen verlassen die Ionenfalle innerhalb sehr weniger Hochfrequenzperioden, meist innerhalb einer einzigen Periode.
  • Das Verfahren benötigt ein Ionenfallenmassenspektrometer mit mindestens einer Öffnung in der Ringelektrode, mit einem Elektronenemitter, dessen Elektronenemissionsstrom nach Dauer und Stärke einstellbar ist, mit einem Magnetsystem für die Elektronenführung und und mit einer einstellbaren Spannungsversorgung für das Emitterpotential. Als Emitter kann eine einfache Glühkathode, vorzugsweise eine so genannte Haarnadelkathode, dienen. Stromstärke und Strahldauer kann über ein Potential an einer Blende oder einem einfachen Wehnelt-Zylinder eingestellt werden. Der einzustellende Elektronenstrom ist, wie unten gezeigt wird, sehr klein. Da die Hochfrequenzspannung für eine handelsübliche Ionenfalle im Bereich von 10 bis 30 Kilovolt liegt, sollte das Emitterpotential etwa im Bereich von 100 bis 1000 Volt einstellbar sein.
  • In der Ionenwolke dürfen sich schlussendlich für ein gutes Spektrum nur etwa 104 Ionen befinden, da es sonst zu einer Verschlechterung des Massenauflösungsvermögens durch die Einwirkung der Raumladung kommt. Geht man von etwa 2·104 doppelt geladener Ionen aus, so werden für die Elektroneneinfangfragmentierung in der Wolke nur etwa 3·104 Elektronen benötigt. Die Bedingungen für den Zugang niederenergetischer Elektronen zur Ionenwolke herrschen nur für die kurze Zeit des Maximums der Hochfrequenzspannung. Die Zeit beträgt nur etwa 1 % der Schwingungsperiode, also etwa zehn Nanosekunden. Es wird also nur etwa ein Prozent der Elektronen des Elektronenstrahles eingefangen. Daraus resultiert, dass etwa 3·106 Elektronen in den Ionenfallenraum eintreten müssen. Rechnet man von der Glühkathode bis zum Eintritt in den Ionenfallenraum mit einem Verlust von 99 Prozent der Ionen, so müssen etwa 3·108 Elektronen von der Glühkathode geliefert werden. Möchte man den Vorgang in einer Millisekunde abschließen, so benötigt man einen Elektronenstrom von etwa 3·1011 Elektronen pro Sekunde. Das ist ein Elektronenstrom von etwa 30 Nanoampère, also extrem wenig, da sich selbst mit einer sehr einfachen Elektronenquelle leiht Elektronenströme von etwa 100 Mikroampère erreichen lassen. Selbst bei Elektronenverlusten, die um eine Faktor 100 höher liegen, ließe sich der benötigte Elektronenstrom leicht herstellen.
  • Bei der Fragmentierung durch Elektroneneinfang an doppelt geladenen Ionen lässt es sich nicht vermeiden, dass auch eine Anzahl von bereits gebildeten, einfach geladenen Fragmentionen durch einen weiteren Elektroneneinfang vernichtet werden. In 5 sind geschätzte Kurven für die Rekombination (mit Fragmentierung) wiedergegen. Die Berechnung der Kurven in 5 erfolgte unter der Voraussetzung, dass der Wirkungsquerschnitt für die Rekombination doppelt geladener Ionen um eine Faktor vier größer ist als der Wirkungsquerschnitt für die Rekombination von einfach geladenen Ionen. Es lässt sich damit ein guter Kompromiss finden zwischen restlichen doppelt geladenen Elternionen, einfach geladenen Fragmentionen und durch vollständige Entladung vernichteten Ionen. Es ist aber notwendig, mit einer höheren Anzahl von Ionen zu beginnen, als für das schlussendlich aufgenommene Fragmentionenspektrum gebraucht werden. Diese Betrachtung muss bei der Einspeicherung der Ionen und bei ihrer Isolierung berücksichtigt werden.
  • Der Elektroneneinschuss kann auch durch die Endkappenelektroden erfolgen. Dann muss aber die Ringelektrode geerdet sein; die Speicherhochfrequenzspannung muss dann gleichphasig an den beiden Endkappen anliegen. Das Potential des Fallenzentrums folgt dann dem Endkappenpotential in etwa mit einem Abschwächungsfaktor von 3/5. Auch hier ist die Anwendung eines äußeren Magnetffeldes zur Führung der Elektronen notwendig.
  • Es lassen sich durch den Fachmann auch noch kompliziertere Potentialversorgungen ausdenken, die den gleichen Effekt haben, die Ionenwolke im Zentrum nur mit nullenergetischen Elektronen zu versorgen, beispielsweise dadurch, dass das Potential des Elektronenemitters auch auf einer Hochfrequenzspannung liegt. Alle diese Lösungen sind jedoch auf wendiger als die oben vorgeschlagene Lösung des Problems, obwohl diese komplizierteren Lösungen vom Erfindungsgedanken mit umfasst sein sollen.

Claims (7)

  1. Verfahren für die Fragmentierung von Ionen in einem Hochfrequenz-Ionenfallenmassenspektrometer durch den Einfang niederenergetischer Elektronen (ECD), wobei das Ionenfallenmassenspektrometer eine Ionenfalle aus einer Ringelektrode und zwei Endkappenelektroden enthält, die durch eine Hochfrequenzspannung an der Ringelektrode oder an beiden Endkappenelektroden betrieben wird, und wobei die Elektronen für den Einfang durch eine Öffnung in einer der mit Hochfrequenzspannung beaufschlagten Elektroden in die Ionenfalle eingeschossen werden und die Elektronen auf einem Gleichspannungspotential erzeugt werden, das mit geringen Abweichungen gleich dem höchsten positiven Potential ist, welches vom Zentrum der Ionenfalle während der Hochfrequenzperiode eingenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronen durch ein Magnetfeld zur den Ionen im Zentrum der Ionenfalle geführt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld durch Permanentmagnete erzeugt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete durch ein Joch verbunden ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld durch einen Elektromagneten erzeugt wird, und dass das Magnetfeld abgeschaltet wird, wenn der Fragmentierungsvorgang beendet ist.
  5. Ionenfallenmassenspektrometer, bestehend mindestens aus (a) einer Ringelektrode mit einer Einschussöffnung, (b) einem Elektronenemitter zur Erzeugung eines Elektronenstrahls vor der Einschussöffnung für den Einschuss in die Ionenfalle durch die Ringelektrode, und (c) einem Magnetsystem zur Erzeugung eines Magnetfeldes in der Einschussrichtung des Elektronenstrahls.
  6. Ionenfallenmassenspektrometer nach Anspruch 5, dadurch charakterisiert, dass das Magnetsystem mindestens einen Permanentmagneten enthält.
  7. Ionenfallenmassenspektrometer nach Anspruch 5, dadurch charakterisiert, dass das Magnetsystem einen Elektromagneten enthält.
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