DE10324179A1 - Spulmaschine - Google Patents
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Abstract
Die Spule zum Aufwickeln von Bändchen oder Streifen, insbesondere mit rechteckigem oder flachem (nicht rundem) Querschnitt, ist mit einer Aufwickelspindel (1) zur Aufnahme einer Aufwickelspule und mit einer Führung (10) ausgerüstet, von der das aufzuwickelnde Bändchen auf die Aufwickelspule aufläuft. Um das Aufwickeln empfindlicher und bisher nicht ohne Schwierigkeiten aufzuwickelnder breiter Bändchen und Streifen sicher zu ermöglichen, ist die Aufwickelspindel (1) mit der Aufwickelspule in Richtung der Spindelachse quer zu der Führung (10) hin- und herbewegbar. Es ist möglich, die Führung (10) in Anspassung an den Durchmesser der Aufwickelspule senkrecht zur Richtung der Spindelachse zu bewegen. Es ist aber auch möglich, die Aufwickelspindel (1) mit der Aufwickelspule in Anpassung an den Durchmesser der Aufwickelspule zusätzlich senkrecht zur Richtung der Spindelachse zu bewegen. Die Relativbewegung in Spindelachsenrichtung zwischen Aufwickelspule und Führung wird dadurch erzeugt, daß nicht die Führung, sondern die Aufwickelspindel mit der Aufwickelspule hin- und herbewegt wird. Hierdurch ist es möglich, auch empfindliche Bändchen und Streifen, auch solche mit ungleichmäßigem Querschnitt, aufzuwickeln, da die Aufwickelgeometrie besser und genauer handhabbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Derartige Spulmaschinen sind in den unterschiedlichsten Ausgestaltungen bekannt. Sie dienen dem Aufwickeln von unterschiedlichsten Bändern und dgl.. Die Erfindung ist nicht auf das Aufwickeln von Bändern oder dgl. mit rundem oder ähnlichen Querschnitt gerichtet, da hier die Probleme, die bei Bändchen und Streifen mit rechteckigem oder flachem Querschnitt auftreten, nicht vorhanden sind.
- Die bekannten Spulmaschinen, die Garne, Drähte und Fäden auf eine Hülse oder Spule aufwickeln, sind so gestaltet, daß zur Herstellung einer Kreuzspule die Führung vor dem Spulenkörper hin und her bewegt wird. Die Führung kann eine Führungsrolle oder eine andere Fadenführung sein. Diese Technologie ist auch bei flachen Bändchen und Streifen mit nicht rundem Querschnitt üblich, da die bewegten Massen bei Bewegung der Führung quer zur Spindelachse sehr viel geringer sind. Auch sind die Kräfte an den Umkehrpunkten und die damit verbundenen Beschleunigungen geringer.
- Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Spulmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch Kreuzspulen aus empfindlichen und bisher nicht ohne Schwierigkeiten aufzuwickelnden Bändchen und Streifen verarbeiten kann.
- Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
- In den Ansprüchen 2 und 3 sind zwei unterschiedliche Ausgestaltungen unter Schutz gestellt.
- Erfindungsgemäß wird die Relativbewegung in Spindelachsenrichtung zwischen Aufwickelspule und Führung dadurch erzeugt, daß nicht die Führung hin und her bewegt wird, sondern die Aufwickelspindel mit der Aufwickelspule. Hierdurch ist es möglich, auch empfindliche Bändchen und Streifen, auch solche mit ungleichmäßigem Querschnitt, aufzuwickeln, da die Aufwickelgeometrie besser und genauer handhabbar ist.
- Um für einen gleichmäßigen Abstand zwischen Führung und Aufwickelspule zu sorgen, d.h. der Tatsache Rechnung zu tragen, daß die Aufwickelspule bei zunehmenden Aufwickeln ihren Durchmesser vergrößert, ist die Spulmaschine entweder so gestaltet wie in Anspruch 2 angegeben, oder aber es wird die Lösung nach Anspruch 3 bevorzugt.
- Eine bevorzugte Ausführungsform arbeitet als Führung mit einer Führungsrolle, so wie sie in Anspruch 4 definiert ist. Es sind auch andere Bändchenführungen, wie sie bekannt sind, einsetzbar.
- Normalerweise erfolgt das Aufwickeln der Bändchen oder Streifen zu kreuzgewickelten Spulen auf konventionelle Papp- oder Kunststoffhülsen. Dabei ist die Hülse normalerweise etwas breiter als das Wickelgut, um Beschädigungen der Stirnfläche der Spule beim Transport oder Handhabung zu verhindern. Nach dem Wickelvorgang werden dann oftmals nachträglich seitliche Schutzscheiben auf die Überstände der Hülsen aufgesetzt. Diese dienen als Transportschutz oder auch als Abwickelhilfe.
- Es kann aber auch vorkommen, daß bei besonders glattem aufzuwickelnden Material eine Aufwickelspule oder -Hülse mit festen seitlichen Flanschen eingesetzt werden soll. Diese Aufwickelspulenkörper gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungsformen als Kunststoffspritzgußteil, Metallkörper oder Kombinationen aus zwei Deckeln unterschiedlichen Materials, die fest mit einer Papphülse verbunden sind. Beim Aufwickeln auf eine derartige Aufwickelspule mit seitlichen Flanschen tritt nun das Problem auf, daß das Bändchen bei Beginn des Aufwickelvorganges möglichst nahe an die Oberfläche der Aufwickelspule oder -Hülse herangeführt werden muß.
- Um diesem Problem gerecht zu werden, kann die Spulmaschine nach der Erfindung in vorteilhafter Weise so ausgestaltet sein wie in Anspruch 5 angegeben. Dadurch, daß die Führungsrolle einen entsprechend großen Durchmesser aufweist, wird sichergestellt, daß sie entsprechend weit eintaucht und das aufzuwickelnde Bändchen exakt und wunschgemäß an den Grund der Aufwickelspule heranführt.
- In vorteilhafter Weise ist es möglich, wie in Anspruch 6 unter Schutz gestellt, die Breite der Aufwickelspule zu verstellen, so daß diese immer nur so breit ist wie das Bändchen oder der Streifen. Hierdurch ist gewährleistet, daß beim Anlaufen an den rechten bzw. linken Flansch der Aufwickelspule ein möglichst geringer Abstand eingehalten wird, der kleiner sein sollte als die halbe Bändchenbreite.
- Beim Aufwickeln auf kleine Hülsen z.B. 1'' bis 3'' Durchmesser (25,4 – 76,2 mm) ist zur Zeit die Aufwickelgeschwindigkeit besonders zu Beginn der Wicklung auf ca. maximal 100 – 200 m/min, begrenzt, da die üblichen Servomotor/Kugelrollspindeleinheiten an ihre maximal mögliche Belastung gelangen. Erst nachdem ein gewisser Wickeldurchmesser aufgebaut ist, kann auf höhere Bahnlaufgeschwindigkeit gesteigert werden. Daher ist es wünschenswert, im Sinne einer hohen Anlagengeschwindigkeit besonders zu Beginn der Wicklung, wenn sich die Aufwickelspindel mit hoher Drehzahl dreht, ebenfalls eine mit hoher Geschwindigkeit ausgeführte axiale Bewegung zu erhalten. Zur Lösung dieses Problems kann in besonders vorteilhafter Weise nach Anspruch 7 ein Linearmotor eingesetzt werden, um eine um ein vielfaches höhere Beschleunigung und Geschwindigkeit zu erreichen. Besonders vorteilhaft ist hierbei, daß zu Beginn der Wicklung die bewegten Massen noch gering sind. Erst wenn sich ein gewisser Winkeldurchmesser gebildet hat, werden die Massen (Spindel und Motor und Getriebe und Wickelgut) größer. Dann ist es möglich, die Vorschubgeschwindigkeit wieder zu reduzieren und so den Motor ggf. vor zu starker Erwärmung zu schützen.
- Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Spulmaschine nach der Erfinder; -
2 eine Draufsicht auf die Darstellung der1 ; -
3 eine schematische Seitenansicht auf eine andere zweite Ausführungsform einer Spulmaschine nach der Erfindung; -
4 eine Draufsicht auf die Darstellung der3 ; -
5 eine den2 und4 entsprechende Draufsicht einer Ausführungsform mit einer besonderen Aufwickelspule; und -
6 einen Schnitt und eine Ansicht der Führungsrolle der Ausführungsform nach5 . - In der Zeichnung sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
- Die in den
1 und2 dargestellte Spulmaschine weist eine Aufwickelspindel1 auf, die durch einen Motor2 über ein Ge triebe3 angetrieben wird. Auf diese Aufwickelspindel1 ist eine nicht gezeigte Aufwickelspule auf setzbar. - Das aufzuwickelnde Bändchen läuft über verschiedene Leitrollen
8 und einer Tänzerrolle, die Spannung zu einer Führungsrolle10 kontrolliert. Diese Rollen8 bis10 sind an einer Tänzerplatte6 gelagert, die relativ zu dem Gestell5 durch einen Motor7 senkrecht zur Richtung der Spindelachse bewegbar ist. Dieses ist durch einen Doppelpfeil angedeutet. - Wiederum senkrecht zur Laufrichtung des aufzuwickelnden Gutes, d.h. parallel zur Rotationsachse der Führungsrolle
10 , ist die Aufwickelspindel1 durch einen Motor4 bewegbar, so daß eine Kreuzspule hergestellt werden kann. Die axiale Bewegung der Aufwickelspindel1 kann entweder durch einen Motor mit Spindel und Mutter oder aber besser auch durch eine kombinierte Linearmotor/Linearführungseinheit erzeugt werden. Ein Linearmotor erzeugt wesentlich höhere Beschleunigung und gleichzeitig genauere Positionierung als ein Spindel/Muttersystem. Es ist einzusehen, daß bei Hin- und Herbewegung in Richtung des Doppelpfeiles in Richtung der Spindelachse eine Kreuzspule beim Auflaufen des aufzuwickelnden Gutes auf eine Aufwickelspindel entsteht. - Der Motor
7 wird so gesteuert, daß bei zunehmendem Durchmesser der Aufwickelspule der Abstand zwischen Führungsrolle und Spindelachse vergrößert wird, d.h. daß der richtige ungefähr konstante Abstand zur Oberfläche der Aufwickelspule eingehalten wird. Dieser Abstand beträgt ungefähr 1/3 bis 2/3 der Bändchenbreite. - Bei der Ausführungsform nach
3 bis4 wird zur Herstellung der Kreuzspule ebenfalls über den Motor4 eine Bewegung der Aufwickelspindel1 in Richtung der Spindelachse durchgeführt. Für diese axiale Bewegung eignet sich ebenfalls eine kombinierte Linearmotor/Linearführungseinheit, besonders vorteilig, um die hohen Beschleunigungen besonders zu Beginn der Wicklung ausführen zu können.Die Bewegung, die die Durchmesservergrößerung der Aufwickelspindel kompensiert, wird bei dieser Ausführungsform nicht durch Bewegung der Tänzerplatte mit den verschiedenen Rollen bewerkstelligt, sondern durch Bewegung der Aufwickelspindel1 mit dem Motor2 und dem Getriebe3 . Dieses geschieht durch den Motor7 , der bei dieser Ausführungsform die Aufwickelspindel1 senkrecht zur Spindelachse, d.h. auch senkrecht zur Achse der Führungsrolle10 bewegt. - In den
5 und6 ist eine weitere Ausführungsform in einer besonderen Aufwickelspule11 dargestellt, die mit einer entsprechend gestalteten Führungsrolle10 zusammen arbeitet. Diese Aufwickelspule11 ist bei beiden Ausführungsformen, d.h. nach derjenigen nach den1 und2 und nach der anderen nach den3 und4 einsetzbar. - Die Aufwickelspule
11 weist zwei seitliche Flansche12 auf, die das aufgewickelte Gut schützen. Damit das aufzuwickelnde Bändchen entsprechend an den Grund der Aufwickelspule herangeführt werden kann, ist die Führungsrolle10 entsprechend gestaltet, d.h. sie weist einen Durchmesser auf der so groß ist, daß sie in die Aufwickelspule zwischen den Flanschen12 eintaucht, wie es beim Betrachten der5 deutlich wird. Die Führungsrolle10 ist möglichst schmal in Anpassung an das aufzuwickelnde Bändchen gestaltet, damit das Bändchen mit einem möglichst geringen Abstand an die seitlichen Flansche herangeführt werden kann. - Zur Anpassung an Bändchen unterschiedlicher Breite ist die Führungsrolle
10 in ihrer Breite verstellbar. Bei der in6 dargestellten Ausführungsform sind zwei symmetrische auf einer Stirnseite axial verzahnte Scheiben10a und10b vorgesehen. Die Zahntiefen sind so gewählt, daß eine gewisse Breite zwischen den seitlichen Rändern stufenlos eingestellt werden kann. Bei äußerster Führungsrollenbreite entstehen zwar rechteckige Öffnungen an der Rollenoberfläche, die jedoch bei kleinem Modul ohne weiteres durch das aufliegende Bändchen überbrückt werden. Die Öffnungen sind sogar von Vorteil bei schnelllaufenden Maschinen, um die Luft der laminaren Strömungsschicht nach innen abzuleiten. Dadurch kann es nicht zu einem Aufschwimmen des Bändchens auf der Führungsrolle kommen. Das Bändchen wird sicher geführt.
Claims (7)
- Spulmaschine zum Aufwickeln von Bändchen oder Streifen, insbesondere mit rechteckigem oder flachem (nicht rundem) Querschnitt, mit einer Aufwickelspindel zur Aufnahme einer Aufwickelspule (
11 ) und mit einer Führung (10 ), von der das aufzuwickelnde Bändchen auf die Aufwickelspule aufläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelspindel (1 ) mit der Aufwickelspule (11 ) in Richtung der Spindelachse quer zu der Führung (10 ) hin und her bewegbar ist. - Spulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (
10 ) in Anpassung an den Durchmesser der Aufwickelspule (11 ) senkrecht zur Richtung der Spindelachse bewegbar ist. - Spulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelspindel (
1 ) mit der Aufwickelspule (11 ) in Anpassung an den Durchmesser der Aufwickelspule zusätzlich senkrecht zur Richtung der Spindelachse bewegbar ist. - Spulmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung durch eine Führungsrolle (
10 ) gebildet ist, die an einer Tänzerplatte (6 ) angeordnet ist. - Spulmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelspule (
11 ) seitlich Flansche (12 ) größeren Durchmessers aufweist, und daß der Durchmesser der Führungsrolle (10 ) so groß ist, daß ein Eintauchen bis zum Spulengrund möglich ist. - Spulmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Aufwickelspule (
11 ) zur Anpassung an die Breite des Bändchens oder Streifens verstellbar ist. - Spulmaschine nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubbewegung der Aufwickelspindel
1 , insbesondere bei kleineren Wickeldurchmessern, durch einen Linearmotor mit parallelen Linearführungseinheiten ausgeführt wird.
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