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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Musterkette,
bei dem man mehrere Fäden
von einem rotierenden Drehgatter abzieht, um den Umfang einer Schärtrommel
führt und
auf einer am Umfang der Schärtrommel
parallel zur Achse der Schärtrommel
bewegbaren Transportflächenanordnung
ablegt, wobei man zeitweilig nicht benötigte Fäden aus dem Schärvorgang
herausnimmt und bis zu ihrer Wiederverwendung auf eine im Bereich
der Achse der Schärtrommel
befindliche Hilfstransportvorrichtung wickelt und mit dieser in
eine Richtung vom Drehgatter weg transportiert. Ferner betrifft
die Erfindung einer Musterkettenschärmaschine mit einer Schärtrommel,
die am Umfang eine axial bewegbare Transportflächenanordnung aufweist, mehreren um
den Umfang der Schärtrommel
bewegbaren Fadenführern,
einem synchron mit den Fadenführern bewegbaren
Drehgatter und einer im Bereich der Achse der Schärtrommel
angeordneten Hilfstransportvorrichtung, wobei jeder Fadenführer eine
Fadenleiteinrichtung aufweist, die in mindestens einer aktiven Arbeitsstellung
einen Faden auf der Transportflächenanordnung
ablegt und in einer passiven Arbeitsstellung den Faden um die Hilfstransportvorrichtung
wickelt.
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Ein
derartiges Verfahren und eine derartige Musterkettenschärmaschine
sind aus
DE 100 61
490 C1 bekannt. Die Musterkettenschärmaschine hat den Vorteil,
daß sie
eine relativ große
Produktionsgeschwindigkeit hat. Es können nämlich gleichzeitig mehrere
Fäden um
die Schärtrommel
herum geführt werden,
maximal so viele Fäden,
wie Spulenpositionen in dem Drehgatter vorgesehen sind. Wenn ein Faden
für ein
aktuelles Muster in der Musterkette nicht benötigt wird, dann wird dieser
Faden nicht um den Umfang der Schärtrommel geführt, sondern
um die Hilfstransportvorrichtung gewickelt. Auf diese Weise ist
man relativ frei, in der Musterkette unterschiedliche Muster zu
erzeugen.
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Um
den Verbrauch der Fäden,
die zeitweilig nicht am Schärvorgang
beteiligt sind, möglichst
klein zu halten, verwendet man eine Hilfstransportvorrichtung mit
möglichst
geringem Durchmesser. Bei jeder Umdrehung der Fadenführer entsteht
dann eine Abfallänge,
die dem Umfang der Hilfstransportvorrichtung entspricht. Wenn man
beispielsweise einen Draht mit einem Durchmesser von 1 mm verwendet, dann
entsteht bei jeder Umdrehung ein Abfall von 3,14 mm, also eine Länge, die
durchaus akzeptabel ist.
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Es
treten aber auch Situationen auf, in denen nur wenige Fäden am Schärvorgang
beteiligt sind und ein entsprechend größerer Anteil der Fäden um die
Hilfstransportvorrichtung gewickelt wird. Theoretisch erhöht sich
der Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung bei jeder Windung
um den 2-fachen Durchmesser des Fadens. Dies führt dazu, daß der Abfall
der nicht am Schärvorgang
beteiligten Fäden stark
vergrößert wird.
Diese Problematik verschärft sich
bei längeren
Musterketten. Wenn man beispielsweise eine Musterkette mit einer
Länge von
700 m schären
möchte,
sind bei einem Umfang der Schärtrommel
von 7 m 100 Umdrehungen notwendig. Dabei können ohne zusätzliche
Maßnahmen
durchaus Abfallängen
von über
100 m entstehen, was nicht mehr akzeptabel ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Abfall an Fäden möglichst
gering zu halten.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß die Hilfstransportvorrichtung
zumindest zeitweilig schneller als die Transportflächenanordnung
bewegt wird.
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Mit
dieser Vorgehensweise erreicht man, daß für die Fäden, die um die Hilfstransportvorrichtung
gewickelt werden, immer genügend
Platz zur Verfügung
steht. Der Durchmesserzuwachs wird also in Grenzen gehalten. Man
kann zwar tolerieren, daß einige
Fäden übereinander
gewickelt werden, so daß sich
der Durchmesser der Hilfsvorrichtung beispielsweise von 1 mm auf
2, 3 oder 5 mm vergrößert. Ein größerer Durchmesser
wird jedoch vermieden, weil sich die Hilfstransportvorrichtung schneller
als die Transportflächenanordnung
bewegt und somit genügend
Raum für
die aus dem Schärvorgang
herausgenommenen Fäden
schafft. Bei einem Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung von
beispielsweise 1 mm und einer Kettlänge von 700 m entsteht bei
einem nicht am Schärvorgang
beteiligten Faden ein Abfall von etwa 3,2 m, also eine Größenordnung,
die durchaus akzeptabel ist.
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Vorzugsweise
wird die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung in Abhängigkeit
von den aus dem Schärvorgang
herausgenommen Fäden
gewählt.
Man berechnet also zuvor, wieviel Platz erforderlich ist, um die
Fäden nebeneinander
oder mit einer geringen Überdeckung
auf der Hilfstransportvorrichtung ablegen zu können. Da die Bemusterung in einem
Rapport bekannt ist, kann man im voraus problemlos ermitteln, wieviel
Platz für
die nicht am Schärvorgang
beteiligten Fäden
im Mittel vorhanden sein muß.
Dieser Platz kann durch die Bewegung der Hilfstransportvorrichtung
mit der entsprechenden Geschwindigkeit zur Verfügung gestellt werden.
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Vorzugsweise
verändert
man die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung in Abhängigkeit von
den aus dem Schärvorgang
herausgenommenen Fäden.
Wenn in einem Abschnitt des Musters viele Fäden aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden und nicht mehr um den Umfang der Schärtrommel
geführt,
sondern um die Hilfstransportvorrichtung gewickelt werden, benötigt man
entsprechend mehr Platz. In diesem Abschnitt der Herstellung der
Musterkette wird die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung
also vergrößert. Wenn
hingegen nur ein Faden aus dem Schärvorgang herausgenommen wird,
dann kann die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung entsprechend
kleiner gewählt
werden.
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Vorzugsweise
durchtrennt man die auf die Hilfstransportvorrichtung gewickelten
Fäden in
einer vorbestimmten Entfernung zu der Position, in der sie auf die
Hilfstransportvorrichtung aufgewickelt werden. Die nicht synchrone
Bewegung zwischen der Transportflächenanordnung und der Hilfstransportvorrichtung
führt dazu,
daß die
auf der Hilfstransportvorrichtung aufgewickelten Fäden gespannt
werden. Diese Spannung kann so groß werden, daß sie zum unkontrollierten
Zerreißen
des Fadens führt.
Vor dem Reißen
können
sich die Spannungen auch zumindest teilweise in die Fäden fortpflanzen,
die bereits auf dem Umfang der Schärtrommel aufwickelt sind. Dies
kann später
ungünstige
Auswirkungen beim Abwickeln der Musterkette von der Schärtrommel
haben. Um derartige Spannungen nicht entstehen zu lassen, durchtrennt
man die Fäden.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß man
zum Durchtrennen eine angetriebene Trenneinrichtung verwendet. Eine
angetriebene Trenneinrichtung hat mindestens ein angetriebenes Trennelement.
Es kann sich beispielsweise um eine elektromechanische Schere handeln.
Durch eine angetriebene Trenneinrichtung werden die Spannungen in
den Fäden
klein gehalten, d.h. man kann die Fäden durchtrennen, bevor sich gefährliche
Spannungen aufgebaut haben. Dabei entstehen zwei abgeschnittene
Fadenenden. Das erste Fadenende, das mit der Hilfstransportvorrichtung
in Verbindung steht, fällt
lose in die Mitte der Schär-
trommel und wird dort mit der Hilfstransportvorrichtung weiter transportiert.
Da der Faden in einer ausreichenden Anzahl von Windungen um die
Hilfstransportvorrichtung gewickelt worden ist, ist er dort ausreichend
fixiert. Das zweite Fadenende erstreckt sich zum Umfang der Schärtrommel
und wird durch den sich auf der Transportflächenanordnung bildenden Wickel
fixiert. Seine abgeschnittene Länge
hängt in
das Innere der Schärtrommel,
stört dort
aber nicht. Auch beim Abbäumen
oder Umbäumen
stören
die abgeschnittenen Fadenenden nicht, da ein Faden immer nur am
Anfang bzw. am Ende der Kettlänge durchtrennt
wird.
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Vorzugsweise
durchtrennt man die auf der Hilfstransportvorrichtung aufgewickelten
Fäden in
einem Bereich, der in Umfangsrichtung der Schärtrommel durch Begrenzungen
einer sich radial erstreckenden Öffnung
in einer Stirnwand der Schärtrommel
definiert ist. Die Fäden,
die aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden, werden vor die Stirnseite der Schärtrommel
bewegt, so daß sie
nicht auf dem Umfang der Schärtrommel
und die dort befindliche Transportflächenanordnung zu liegen kommen.
Mit der sich radial erstreckenden Öffnung in der Stirnwand erreicht
man nun, daß alle
Fäden,
die auf die Hilfstransportvorrichtung aufgewickelt werden, die gleiche
Ausrichtung haben. Diese Fäden
werden dann bei der Bewegung der Hilfstransportvorrichtung durch
die sich radial erstreckende Öffnung
in der Stirnwand der Schärtrommel
hindurch transportiert. Man hat dann gleichzeitig eine definierte
Position, an der die Fäden
durchtrennt werden können.
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Die
Aufgabe wird bei einer Musterkettenschärmaschine der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß sich
die Hilfstransportvorrichtung zumindest zeitweilig schneller als
die Transportflächenanordnung
bewegt.
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Wie
oben im Zusammenhang mit dem Verfahren ausgeführt, ist es auf diese Weise
möglich,
für die
Fäden,
die aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden, fortlaufend genügend Platz auf der Hilfstransportvorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, so daß der
Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung durch aufgewickelte Fäden nicht
vergrößert wird.
Die Abfallänge
der nicht am Schärvorgang
beteiligten Fäden
kann dadurch relativ klein gehalten werden.
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Vorzugsweise
ist der Antrieb der Hilfstransportvorrichtung geschwindigkeitsveränderbar.
Damit ist man in der Lage, die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung
an den benötigten
Platz anzupassen. Die Anpassung kann bei einem Wechsel des Schärauftrags
erfolgen, also dann, wenn man ein neues Muster mit der Musterkettenschärmaschine schären möchte. Man
kann den Wechsel der Geschwindigkeit aber auch während der Herstellung einer
Musterkette durchführen.
In diesem Fall wird die Hilfstransportvorrichtung schneller bewegt,
wenn mehr Fäden
aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden, und langsamer, wenn weniger oder nur ein
Faden aus dem Schärvorgang
herausgenommen wird.
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Vorzugsweise
ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, die die Fadenleiteinrichtungen
steuert und in Abhängigkeit
von den in ihre passiven Positionen bewegten Fadenleiteinrichtungen
die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung steuert. Die Steuervorrichtung "weiß", welche Fäden aus
dem Schärvorgang
herausgenommen worden sind und dementsprechend nicht auf dem Umfang
der Schärtrommel abgelegt
werden, sondern um die Hilfstransportvorrichtung gewickelt werden
müssen.
Dies läßt sich einfach
durch Abzählen
der Fadenleiteinrichtungen ermitteln, die in ihre passiven Positionen
gefahren worden sind. Die Steuereinrichtung kann dementsprechend
die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung in Abhängigkeit
von der Zahl der in den passiven Positionen befindlichen Fadenleiteinrichtungen steuern.
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Vorzugsweise
ist in einer vorbestimmten Entfernung zu den Fadenführern eine
Trenneinrichtung zwischen dem Umfang der Schärtrommel und der Hilfstransportvorrichtung
angeordnet. Beispielsweise kann die Trenneinrichtung in einer Entfernung
von etwa 30 cm von der Stirnseite der Schärtrommel entfernt angeordnet
sein. Wenn die Hilfstransportvorrichtung schneller bewegt wird als
die Transportflächenanordnung,
beispielsweise Transportriemen, auf denen die Fäden am Umfang der Schärtrommel abgelegt
werden, dann entsteht eine Spannung in den um die Hilfstransportvorrichtung
gewickelten Fäden,
weil sich die für
den Faden zur Verfügung
stehende Länge
vergrößert. Diese
Spannung kann, wie oben ausgeführt,
zu einem unkontrollierten Reißen der
Fäden führen. Diesem
Zerreißen
kommt man mit der Trenneinrichtung zuvor, und zwar in einem Bereich,
wo sich noch keine zu großen
Spannungen aufgebaut haben. Die Trenneinrichtung ist beispielsweise
dort angeordnet, wo sich die Länge
des Fadens zwischen der Hilfstransportvorrichtung und dem Umfang
der Schärtrommel
um 4 bis 5 % vergrößert hat.
Bei dieser Vergrößerung ist
die zulässige
Fadenspannung meistens noch nicht überschritten.
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Bevorzugterweise
weist die Trenneinrichtung mindestens ein angetriebenes Trennelement
auf. Man zieht den Faden also nicht nur über eine Schneidkante, wo er
dann letztendlich doch zerreißen
würde,
sondern man schneidet den Faden tatsächlich durch. Hierzu kann man
beispielsweise eine elektromechanische Schere verwenden. Wenn man den
Faden sowohl auf seinem Weg vom Umfang der Transportvorrichtung
als auch auf dem Weg von der Hilfstransportvorrichtung zum Umfang
der Schärtrommel
durchtrennen möchte,
kann man durchaus auch zwei angetriebene Trennelemente verwenden, beispielsweise
zwei elektromechanische Scheren.
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Bevorzugterweise
weist die Schärtrommel eine
dem Drehgatter zugewandte Stirnwand mit einer sich in Radialrichtung öffnenden Öffnung auf
und die Trenneinrichtung ist in Umfangsrichtung innerhalb der Ränder der Öffnung angeordnet.
Die Ränder
der Öffnung
definieren den Bereich, in dem die Fäden vom Umfang der Schärtrommel
zur Hilfstransportvorrichtung und zurück verlaufen. Natürlich wird
man einen gewissen Abstand zwischen den Rändern der Öffnung und den Fäden vorsehen,
um eine Kollision der Fäden
mit der Stirnseite der Schärtrommel
zu vermeiden. Dadurch, daß die
Fäden aber
in diesem Bereich gespannt sind, kann man einen definierten Platz
für die
Trenneinrichtung vorsehen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine Musterkettenschärmaschine
in einem schematischen Längsschnitt,
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2 einen Querschnitt durch
eine Schärtrommel
der Musterkettenschärmaschine
und
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3 eine Ausführungsform
eines Fadenführers
mit Fadenleiteinrichtung.
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Eine
Musterkettenschärmaschine
weist eine Trommel 1 auf, an deren Umfang achsparallele Transportriemen 2 angeordnet
sind. Die Transportriemen 2 sind mit ihrer äußeren Oberfläche in Richtung eines
Pfeils 3 bewegbar. Ferner sind an der Schärtrommel 1 achsparallele
Teilstäbe 4, 5, 6 angeordnet, von
denen die Teilstäbe 4 als
Schneidstäbe
und die Teilstäbe 5 als
Kreuzstäbe
verwendet werden können.
Die Teilstäbe 6 können unterschiedlichen,
wählbaren
Funktionen dienen.
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Vor
einer Stirnseite der Schärtrommel
ist ein Drehgatter 7 angeordnet. Das Drehgatter 7 weist
einen Rotor 8 auf, der eine Mehrzahl von Spulen 9 trägt und durch
einen Motor 10 über
einen Riementrieb 11 und eine Hohlwelle 12 angetrieben
wird. Das Drehgatter 7 kann beispielsweise 16 Spulen
aufnehmen.
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Das
Drehgatter 7 ist über
eine weitere Hohlwelle 13 mit einem Träger 15 verbunden,
der Fadenführer 14 trägt. Die
Fadenführer 14 drehen
sich daher synchron mit dem Drehgatter 7. Der Träger 15 weist in
einer Nabe 16 gehaltenen Radialarme 17 auf, an deren äußeren Enden
Hebel 18 angelenkt sind, die mit Hilfe eines Schrittmotors 19 verschwenkt
werden können.
Der Schrittmotor 19 wird durch eine nur schematisch dargestellte
Steuervorrichtung 20 betätigt. Die Steuervorrichtung 20 ist
für alle
Schrittmotoren 19 gemeinsam vorgesehen. Sie kann durchaus
in einer gewissen räumlichen
Entfernung zu den Schrittmotoren 19 angeordnet sein. Aus
diesem Grund ist eine Verbindungsleitung zwischen der Steuervorrichtung 20 und
dem Schrittmotor 19 nur gestrichelt dargestellt.
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Wie
dies schematisch aus den 1 und 3 zu erkennen ist, kann der
Fadenführer 14 gegenüber der
Schärtrommel 1 unterschiedliche
Positionen oder Arbeitsstellungen einnehmen, von denen 3 in 1 dargestellt sind. In den
beim Schärvorgang
aktiven Arbeitsstellungen a und b ziehen die Fadenführer 14 die
Fäden 21 vom
Drehgatter 7 ab und legen sie auf den Transportriemen 2 ab,
so daß sich
eine oder mehrere Schärschichten 22 bilden,
die auch vereinfacht als "Wickel" bezeichnet werden.
Zwischen diesen beiden aktiven Arbeitsstellungen a, b sind eine Vielzahl
von Zwischenstellungen möglich.
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In
einer passiven Arbeitsstellung c sind die Fadenführer 14 beim Schärvorgang
inaktiv und die Fadenführer 14 leiten
nicht benötigte
Fäden 21' in einen Zwischenraum 23 zwischen
den Transportriemen 2 und dem Träger 15 der Fadenführer 14,
so daß die
Fäden 21' nicht am Schärvorgang
teilnehmen.
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Entlang
der Achse der Schärtrommel 1 erstreckt
sich eine Hilfstransportvorrichtung 24 in Form eines drahtförmigen,
monophylen Kunststoffadens, der unter Durchsetzung der Hohlwellen 12, 13 zwischen
einer Vorratsrolle 25 auf der der Schärtrommel 1 abgewandten
Seite des Drehgatters 7 und einer ziehenden Antriebsvorrichtung 26 an
dem dem Drehgatter 7 abgewandten Ende der Schärtrommel 1 erstreckt.
Diese Hilfstransportvorrichtung 24 dient als Wickelkern
für die
nicht benötigten
Fäden 21', die vom Fadenführer 14 in
der passiven Arbeits stellung c in den Zwischenraum 23 geleitet
worden sind. Die nicht benötigten
Fäden 21' bilden daher
einen Wickel 27 auf der Hilfstransportvorrichtung 24.
Die Antriebsvorrichtung 26 bewegt die Hilfstransportvorrichtung 24 in
Richtung auf das dem Drehgatter abgewandten Ende der Schärtrommel 1.
Die einzelnen Wickel 27 gelangen daher zur Antriebsvorrichtung 26 und
können
in einem Abfallbehälter 28 gesammelt
werden.
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Durch
einfache Verlagerung des Fadenführers 14 in
die passive Arbeitsstellung c werden die Fäden 21 als Fäden 21' aus dem Schärvorgang
herausgenommen. Durch Verlagerung des Fadenführers 14 in eine aktive
Arbeitsstellung a oder b oder dazwischen wird der Schärvorgang
wieder aufgenommen. Damit die nun zwischen der Hilfstransportvorrichtung 24 und
dem Trommelumfang verlaufenden Fäden 21' die Axialbewegung
der Hilfstransportvorrichtung 24 nicht stören, ist
in der Stirnseite 29 der Schärtrommel 1 eine sich
radial erstreckende Öffnung 30 vorgesehen,
deren Begrenzung die Hilfstransportvorrichtung 24 mit Abstand
umgibt. Die Öffnung
hat am Umfang der Stirnwand 29 ein offenes Ende 31,
das den Abstand zwischen den Schneidstäben 4 und ihnen in
Drehrichtung 32 des Trägers 15 der
Fadenführer 14 folgenden
Kreuzstäbe 5 überbrückt.
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Damit
der Abfall durch die Wickel 27 gering bleibt, sollte die
Hilfstransportvorrichtung 24 einen möglichst kleinen Durchmesser
haben. Durch Verwendung eines Drahtes kann man den Durchmesser der
Hilfstransportvorrichtung 24 beispielsweise bei 1 mm halten.
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Wenn
das Drehgatter 7 voll bestückt ist, können bis zu 16 Fäden gleichzeitig
auf den Transportriemen 2 abgelegt werden. So lange nur
ein oder zwei Fäden 21' aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden, bleibt der Abfall, der durch den Wickel 27 gebildet
wird, gering. Mit zunehmender Anzahl der Fäden 21' die aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden, würde
ohne zusätzliche Maßnahmen
der Abfall aber ansteigen. Mit jeder Umdrehung der Fadenführer 14 erhöht sich
nämlich
der Durchmesser der Hilfstransportvorrichtung 24 durch den
sich auf der Transportvorrichtung 24 bildenden Wickel um
das 2-fache der Fadendicke. Wenn man also die Hilfstransportvorrichtung 24 nur
etwa mit der Geschwindigkeit der Transportriemen 2 bewegt, dann
steigt der Abfall, der durch den Wickel 27 gebildet wird,
an.
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Aus
diesem Grund wird die Bewegungsgeschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung 24 erhöht. Sie
läuft dann
schneller als die Transportriemen 2, auf jeden Fall nicht
langsamer, so daß man
am Umfang der Hilfstransportvorrichtung 24 immer genügend Platz
hat, um die Fäden 21' aufwickeln
zu können.
Hierbei ist es durchaus zulässig,
einige wenige Fäden 21' übereinander
zu wickeln. Vorzuziehen ist aber, wenn jeder Faden 21' unmittelbar
auf die Hilfstransportvorrichtung 24 gewickelt wird.
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Die
Steuerung der Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung 24 erfolgt über die
zuvor erwähnte
Steuervorrichtung 20. Die Steuervorrichtung 20 "weiß" nämlich, wie
viele Fäden
aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden und wieviel Platz dementsprechend für die Aufnahme
der Fäden
auf der Hilfstransportvorrichtung 24 erforderlich ist.
Sie kann dementsprechend die Geschwindigkeit der Antriebsvorrichtung 26 entsprechend
steuern.
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Eine
Alternative besteht darin, daß man
zuvor die mittlere Anzahl der in einem Rapport eines Musters aus
dem Schärvorgang
herausgenommenen Fäden 21' ermittelt und
die Antriebsvorrichtung 26 so einstellt, daß die Geschwindigkeit
der Hilfstransportvorrichtung 24 im Mittel ausreicht, um
den Fäden
den gewünschten
Raum zu geben. Schließlich
ist es auch möglich,
die Geschwindigkeit der Hilfstransportvorrichtung 24 auf
einen Maximalwert zu setzen, der so bestimmt wird, daß bei der
größten Anzahl
der aus dem Schärvorgang
herausgenommenen Fäden 21' genügend Platz
zur Verfügung
steht.
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Dabei
entsteht allerdings ein weiteres Problem. Wenn die Hilfstransportvorrichtung 24 sich schneller
bewegt als die Transportriemen 2, dann entsteht eine Situation,
die schematisch in 1 dargestellt
ist. Hier sind mehrere Fäden 21a', 21b', 21c' dargestellt,
die zunehmend "schräg" verlaufen, weil sich
das Ende, das um die Hilfstransportvorrichtung 24 gewickelt
ist, schneller bewegt, als das Ende, das auf den Transportriemen 2 durch
den Wickel 22 festgelegt ist. Dadurch vergrößert sich
die Länge,
die die Fäden 21a', 21b', 21c' überbrücken müssen. Wenn ein
Faden gelängt
wird, dann entsteht eine Spannung. Diese Spannung könnte zu
einem unkontrollierten Zerreißen
der Fäden 21c' führen.
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Man
verwendet daher eine Trenneinrichtung 33, die den Faden 21c' durchtrennt,
bevor sich eine unzulässige
Spannung aufgebaut hat. Diese Trenneinrichtung 33 ist in 1 durch eine Schere symbolisiert.
Es handelt sich also um eine aktive Trenneinrichtung, also eine
Trenneinrichtung mit mindestens einem angetriebenen Element, beispielsweise
einer elektromechanischen Schere. Natürlich ist auch ein rotierendes
Messer oder ähnliches
denkbar.
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Wie
aus 2 zu erkennen ist,
sind zwei Trenneinrichtungen 33 vorgesehen und zwar einmal für den Faden,
der vom Umfang der Schärtrommel 1 zur
Hilfstransportvorrichtung 24 läuft und eine Trenneinrichtung 33 für den Faden,
der von der Hilfstransportvorrichtung zum Umfang der Schärtrommel 1 verläuft.
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Nach
dem Durchtrennen entstehen zwei Fadenenden 34, 35.
Das Fadenende 34 ist an der Hilfstransportvorrichtung 24 befestigt,
weil der Faden ausreichend oft um die Hilfstransportvorrichtung 24 herumgewickelt
worden ist. Es wird also mit der Hilfstransportvorrichtung 24 zum
Abfallbehälter 28 transportiert
und kann dann entsorgt werden. Das andere Fadenende 35 hängt auf
dem Transportriemen 2 fest und wird dort durch den Wickel 22 festgehalten.
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Da
die Fäden 21' ohnehin nur
am Anfang und am Ende der Kettlänge
getrennt werden müssen und
man Fäden 21' nur am Anfang
und am Ende der Kettlänge,
d.h. der Länge
der Musterkette, aus dem Schärvorgang
herausnimmt, ist das Durchtrennen der Fäden 21' im Inneren der Schärtrommel 1 ohne Probleme
möglich.