DE10323253A1 - Abdichtung einer innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs angeordneten Elektromaschine - Google Patents
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Abstract
Die Aufgabe, eine verschleißarme Abdichtung einer innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs (6) angeordneten Elektromaschine zu einem innerhalb eines freien Bauraums (4) des Rotors (2) der Elektromaschine angeordneten nasslaufenden beziehungsweise ölgekühlten Schaltelement, beispielsweise einer Lamellenkupplung (5), zu schaffen, mit der ein weitestgehend ölfreier Ringspalt (3) zwischen dem Rotor (2) und dem Stator (1) der Elektromaschine realisierbar ist, wird im Wesentlichen dadurch gelöst, dass stirnseitig des Ringspaltes (3) wenigstens eine Dichtung (9) angeordnet ist, die ihrerseits bei zumindest hohen Drehzahlen des Rotors (2) nach Art einer Spaltdichtung berührungsfrei abdichtend ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Abdichtung einer innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs angeordneten Elektromaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Seit geraumer Zeit sind Antriebssysteme für Kraftfahrzeuge bekannt, die neben einem herkömmlichen Verbrennungsmotor auch eine Elektromaschine aufweisen, welche wechselweise oder auch gleichzeitig in den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs eingebunden werden. Diese als „Hybrid-Antriebe" bezeichneten Antriebssysteme sind aus ökologischer Sicht vorteilhaft, da mit diesen im gemischten Verkehr (Stadt/Land) im Vergleich mit herkömmlichen Antrieben auf Basis von ausschließlich Verbrennungsmotoren deutliche Energieeinsparungen erzielbar sind.
- Durch die
DE 199 17 665 A1 ist ein solcher Hybridantrieb für ein Kraftfahrzeug offenbart, der in einem Antriebsstrang zwischen einem Verbrennungsmotor und einem Fahrzeuggetriebe eine erste elektrische Maschine und mit einer Getriebeeingangswelle permanent verbundene zweite elektrische Maschine aufweist. Ferner ist zwischen den jeweils als Motor und als Generator betreibbaren elektrischen Maschinen und dem Verbrennungsmotor jeweils eine schaltbare Kupplung angeordnet. - In der Praxis spielt die axiale Baulänge des Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs insbesondere bei Front-Quer-Anordnungen eine wesentliche Rolle. Um bei besagten Hybridantrieben einen besonders kurz bauenden Antrieb zu erzie len, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den freien Bauraum innerhalb des Rotors der Elektromaschine zu nutzen. In diesem Zusammenhang ist es bekannt, dass sich dort wenigstens eine Kupplung des Antriebssystems vorteilhaft anordnen lässt, wobei vorzugsweise nasslaufende beziehungsweise ölgekühlte Lamellenkupplungen zum Einsatz kommen können.
- Als nachteilig hat sich jedoch herausgestellt, dass der Ringspalt zwischen dem Rotor und dem Stator der Elektromaschine, der an sich ölfrei sein sollte, mit dem besagten Kühlöl benetzt wird, da das Kühlöl fliehkraftbedingt radial durch die Lamellen der Lamellenkupplung nach außen befördert und auf einem großen Durchmesser in den Ölsumpf zurück befördert wird. In durchgeführten Untersuchungen haben sich bei derartigen Durchmessern und aufgrund der in den Kraftfahrzeugantriebssträngen üblichen Drehzahlen beziehungsweise hohen Umfangsgeschwindigkeiten berührende Dichtungen für den Ringspalt als nicht zweckmäßig erwiesen, da diese einem relativ hohen Verschleiß unterliegen. Hier setzt die nachfolgend beschriebene Erfindung an.
- Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine verschleißarme Abdichtung einer innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs angeordneten Elektromaschine zu einem innerhalb eines freien Bauraums des Rotors der Elektromaschine angeordneten nasslaufenden beziehungsweise ölgekühlten Schaltelement, beispielsweise einer Lamellenkupplung, zu schaffen, mit dem ein weitestgehend ölfreier Ringspalt zwischen dem Rotor und dem Stator der Elektromaschine realisierbar ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in Verbindung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch ge löst, dass zur Erzielung eines weitestgehend ölfreien Ringspaltes zwischen dem Rotor und dem Stator der Elektromaschine stirnseitig des Ringspaltes wenigstens eine Dichtung angeordnet ist, die ihrerseits zumindest bei hohen Drehzahlen des Rotors nach Art einer Spaltdichtung berührungsfrei abdichtend ausgebildet ist.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtung derart ausgebildet und am Rotor angeordnet, dass diese im Ruhezustand oder bei niedrigen Drehzahlen den Ringspalt berührend abdichtet und bei hohen Drehzahlen den Ringspalt freigibt.
- Des Weiteren wird im Sinne der Erfindung vorgeschlagen, dass die Dichtung durch einen an sich bekannten V-Ring gebildet ist.
- Zudem ist vorgesehen, dass dem Ringspalt vorzugsweise an der zur Dichtung gegenüberliegenden Stirnseite der Elektromaschine eine Lufteinlassöffnung zugeordnet ist.
- Schließlich wird vorgeschlagen, dass die Lufteinlassöffnung über einen Entlüfter mit dem Getriebeinneren eines am Kraftfahrzeug-Antriebsstrang angeschlossenen Fahrzeuggetriebes verbunden ist.
- Die erfindungsgemäße Abdichtung der innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs angeordneten Elektromaschine zu einem radial innerhalb des freien Bauraums des Rotors der Elektromaschine angeordneten nasslaufenden Schaltelement, beispielsweise einer Lamellenkupplung oder einer Lamellenbremse, hat im Hinblick auf den Stand der Technik zunächst den wesentlichen Vorteil, dass bereits in den Ringspalt eingedrungenes Öl wirkungsvoll aus demselben abgeführt wird. Weiterhin ist diese Abdichtung einfach zu bewerkstelligen und als besonders verschleißarm einzuschätzen. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Elektromaschine länger funktionsfähig gehalten, so dass eine höhere Standzeit derselben zu verzeichnen ist. Außerdem steigt die Öllebensdauer, da das Öl im heißen Ringspalt geschädigt wird.
- Ferner hat aufgrund der geringen Reibung der Einsatz eines V-Ringes kaum negativen Einfluss auf das Drehmoment der Elektromaschine. Die besondere Konstruktion des V-Ringes bewirkt, dass ein minimaler Leistungsverlust mit zunehmender Drehzahl noch weiter zurückgeht. Ebenso kann durch einen solchen V-Ring bei Stillstand der Elektromaschine ein Eindringen von Öl in den Ringspalt wirkungsvoll behindert werden.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch einen Teillängsschnitt einer innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs angeordneten Elektromaschine.
- Danach besteht die Elektromaschine, die als Antriebsmotor und/oder als Generator Verwendung finden kann, bekanntermaßen aus einem Stator
1 und einem in diesem drehbar angeordneten Rotor2 , zwischen denen ein Ringspalt3 ausgebildet ist. - Innerhalb eines freien Bauraums
4 des Rotors2 ist eine Kupplung in Form einer nasslaufenden beziehungsweise ölgekühlten Lamellenkupplung5 angeordnet und mit dem Kraftfahrzeug-Antriebstrang6 wirkverbunden. Anstelle der Lamellenkupplung kann auch eine Lamellenbremse verwendet werden. - Während des Betreibens der Lamellenkupplung
5 wird zum Kühlen derselben Öl benötigt, welches, wie bereits oben erläutert, aus einem nicht näher dargestellten Ölsumpf durch die Lamellen7 der Lammellenkupplung5 aufgenommen und fliehkraftbedingt in denselben radial nach außen fließt. Anschließend fließt das Kühlmittel durch einen Kühlölablauf8 hindurch auf großem Durchmesser in den Ölsumpf zurück. - Während der vorstehend erläuterten Ölkühlung kann es zu einem ungewollten Öleintritt in den Ringspalt
3 kommen, welches sich nachteilig auf die Funktion und die Lebensdauer der Elektromaschine auswirken kann. - Um diesem zu begegnen, also um den Öleintritt in den Ringspalt
3 während des Betreibens der Elektromaschine weitestgehend zu verhindern oder bereits in den Ringspalt3 eingedrungenes Öl schnellstmöglich aus demselben herauszufördern, ist erfindungsgemäß stirnseitig des Ringspaltes3 wenigstens eine Dichtung9 angeordnet, die ihrerseits bei zumindest hohen Drehzahlen des Rotors2 nach Art einer Spaltdichtung berührungsfrei abdichtend ausgebildet ist. - Die Funktionsweise der Spaltdichtung ist derart, dass, sobald sich die Elektromaschine beziehungsweise deren Rotor
2 dreht, sich das im Ringspalt3 befindliche Öl infolge von Fliehkräften aus dem Ringspalt3 heraus bewegt. Ferner wird durch die Drehung des Rotors2 eine Luftströmung er zeugt, die ebenfalls ein Eindringen von Öl von außen in den Ringspalt3 behindert. - Um das Ausbringen von Öl aus dem Ringspalt
3 heraus weiter vorteilhaft zu unterstützen, kann es angezeigt sein, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an der der Dichtung9 gegenüberliegenden Stirnseite der Elektromaschine eine Lufteinlassöffnung10 vorzusehen, woraus eine weiter verstärkte Luftströmung innerhalb des Ringspaltes3 im Sinne des Austreibens von Öl, aber auch im Bereich der Dichtung9 (Spaltdichtung) selbst im Sinne der Verhinderung des Eindringens von Öl von außen in den Ringspalt3 schon bei geringen Drehgeschwindigkeiten des Rotors2 resultiert. - Als vorteilhaft hat sich des Weiteren erwiesen, die Lufteinlassöffnung
10 über einen Entlüfter mit dem Getriebeinneren eines am Kraftfahrzeug-Antriebsstrang angeschlossenen Fahrzeuggetriebes zu verbinden. - Zudem kann es unter Umständen auch bei stehender Elektromaschine beziehungsweise stehender Lamellenkupplung
5 und entsprechender Getriebeschräglage zu einem Öleintritt in den Ringspalt3 kommen. - Um diesem Missstand zu begegnen, ist die Dichtung
9 in vorteilhafter Weise derart ausgebildet und am Rotor2 angeordnet, dass dieselbe im Ruhezustand oder bei niedrigen Drehzahlen den Ringspalt3 berührend abdichtet und bei hohen Drehzahlen den Ringspalt3 freigibt, damit sich die volle Wirkung einer Spaltdichtung entfalten kann. - Als besonders geeignet für die Ausbildung einer derartigen Dichtung
9 hat sich ein an sich bekannter V-Ring erwiesen, dessen Vorteile bereits oben ausführlich beschrieben sind. -
- 1
- Stator
- 2
- Rotor
- 3
- Ringspalt
- 4
- Bauraum
- 5
- Lamellenkupplung
- 6
- Kraftfahrzeug-Antriebsstrang
- 7
- Lamellen
- 8
- Kühlölablauf
- 9
- Dichtung
- 10
- Lufteinlassöffnung
Claims (5)
- Abdichtung einer innerhalb eines Kraftfahrzeug-Antriebsstrangs angeordneten Elektromaschine zu einem innerhalb eines freien Bauraums des Rotors der Elektromaschine angeordneten nasslaufenden beziehungsweise ölgekühlten Lamellenschaltelement, beispielsweise einer Lamellenkupplung oder einer Lamellenbremse, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung eines weitestgehend ölfreien Ringspaltes (
3 ) zwischen dem Rotor (2 ) und dem Stator (1 ) der Elektromaschine stirnseitig des Ringspaltes (3 ) wenigstens eine Dichtung (9 ) angeordnet ist, die zumindest bei hohen Drehzahlen des Rotors (2 ) nach Art einer Spaltdichtung berührungsfrei abdichtend ausgebildet ist. - Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
9 ) derart ausgebildet und am Rotor (2 ) angeordnet ist, dass dieselbe im Ruhezustand oder bei niedrigen Drehzahlen den Ringspalt (3 ) berührend abdichtet und bei hohen Drehzahlen den Ringspalt (3 ) freigibt. - Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
9 ) durch einen an sich bekannten V-Ring gebildet ist. - Abdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ringspalt (
3 ) vorzugsweise an der zur Dichtung (9 ) gegenüberliegenden Stirnseite der Elektromaschine eine Lufteinlassöffnung (10 ) zugeordnet ist. - Abdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinlassöffnung (
10 ) über einen Entlüfter mit dem Getriebeinneren eines am Kraftfahrzeug-Antriebsstrang angeschlossenen Fahrzeuggetriebes verbunden ist.
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