DE102012107382A1 - Radialwellendichtring - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Radialwellendichtring zum Einbau in eine schnell drehenden Hohlwelle, mit einem äußeren Ring, einem Stützring und einer Dichtlippe, welche die Welle unter radialer Vorspannung dichtend umschließt, wobei der Stützring aus einem axialen Stützringabschnitt und einem radialen Stützringabschnitt gebildet ist, und der radiale Stützabschnitt sich in radialer Richtung zur Welle erstreckt, und wobei ein Fliehkraftkompensator vorgesehen ist, wobei der Fliehkraftkompensator aus einem Dichtlippenabschnitt, Abstützabschnitt und einem Gegengewichtabschnitt gebildet ist, wobei der radiale Stützringabschnitt einen Endabschnitt aufweist, an dem der Abstützabschnitt des Fliehkraftkompensators anliegt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Wellendichtring mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Üblicherweise werden für die Abdichtung von umlaufenden Wellen Radialwellendichtringe verwendet, welche in einem Gehäuse positioniert sind und gleichzeitig mit einer durch eine Feder belasteten Dichtlippe gegen die umlaufende Welle gepresst werden. Üblicherweise ist die Dichtlippe einer Ölseite zugewandt, um bspw. einen Ölraum nach außen abzudichten. Wird der Radialwellendichtring nicht in einem feststehenden Gehäuse sondern in eine schnell drehende Hohlwelle eingebaut, kann aufgrund der konstruktiven Ausgestaltung des Radialwellendichtringes ein Abheben der Dichtlippe infolge der Fliehkraft im Bereich der Dichtlippe zustande kommen. Dadurch entsteht bei den hohen Drehzahlen der Welle eine zu hohe Fliehkraft, die dazu führt, dass keine Anpresskraft an der Dichtlippe vorliegt. Die Anbringung von stärkeren Ringfedern, um höhere Anpresskräfte auf die Dichtlippe herbei zu führen, würde zu einer Erwärmung und somit zu einem erhöhten Verschleiß der Dichtlippe führen.
- Aus der
EP 276 441 B1 DE 1 233 683 beschrieben. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Radialwellendichtring anzugeben, der, insbesondere bei hohen Drehzahlen einer Hohlwelle, mit genügend Anpresskraft anliegt.
- Diese Aufgabe wird durch einen Radialwellendichtring mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
- Der erfindungsgemäße Radialwellendichtring zeichnet sich dadurch aus, dass ein Fliehkraftkompensator aus einem Dichtlippenabschnitt, einem Abstützabschnitt und einem Gegengewichtabschnitt gebildet ist, wobei ein radialer Stützringabschnitt einen Endabschnitt aufweist, an dem der Abstützabschnitt des Fliehkraftkompensators anliegt. Vorzugsweise sind der Abstützabschnitt des Fliehkraftkompensators und der radiale Stützringabschnitt ineinander einsteckbar ausgebildet. Durch die unmittelbare Verbindung zwischen dem Fliehkraftkompensator und dem Endabschnitt des radialen Stützringabschnitts wird ein gezielter Fliehkraftausgleich durch das am Fliehkraftkompensator vorgesehene Gegengewicht bewirkt, so dass die Dichtlippe auch bei hohen Drehzahlen einer Hohlwelle mit genügend Anpresskraft anliegt. Der erfindungsgemäße Radialwellendichtring eignet sich insbesondere für einen Einbau zwischen einer schnell drehenden Hohlwelle und einer Innenwelle, beispielsweise in einem Doppelkupplungsgetriebe.
- In einer Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich der Abstützabschnitt des Fliehkraftkompensators innerhalb einer Öffnung des radialen Stützringabschnitts. Hierdurch wird eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Abstützabschnitt des Fliehkraftkompensators und dem Endabschnitt des Stützringabschnitts erzielt.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich der radiale Stützringabschnitt innerhalb einer Öffnung des Abstützabschnitts des Fliehkraftkompensators. Somit wird eine zuverlässige Verbindung zwischen dem Endabschnitt des Stützringabschnitts und dem Abstützabschnitt des Fliehkraftkompensators bewirkt.
- In einer Vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Fliehkraftkompensator aus mehreren Segmenten gebildet. Hierdurch kann ein einheitlicher Fliehkraftkompensator gebaut werden, der je nach Bedarf und Durchmesser des Radialwellendichtringes in unterschiedlichen Radialwellendichtringen verwendet wird. Beispielsweise können für Radialwellendichtringe mit einem kleinen Durchmesser weniger Fliehkraftkompensatorsegmente verwendet werden als bei einem großen Radialwellendichtring, wobei sowohl bei dem großen als auch bei dem kleinen Radialwellendichtring die einheitlichen Fliehkraftkompensatorsegmente eingesetzt werden.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist jedes Segment des Fliehkraftkompensators in eine Öffnung des radialen Stützringabschnitts einsteckbar ausgebildet. Alternativ ist jedes Segment des Fliehkraftkompensators mit einer Öffnung versehen, in die eine Nase des radialen Stützringabschnitts einsteckbar ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen gezeigten Ausgangsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Schnittansicht eines Radialwellendichtrings mit einem Fliehkraftkompensator und einen Stützring gemäß einer ersten Ausführungsform, -
2 eine Schnittansicht des Radialwellendichtringes gemäß der ersten Ausführungsform, -
3 eine perspektivische Ansicht vom Stützring und Fliehkraftkompensator gemäß der ersten Ausführungsform, -
4 eine perspektivische Ansicht des Stützrings gemäß der ersten Ausführungsform, -
5 eine perspektivische Ansicht des mehrteiligen Fliehkraftkompensators gemäß der ersten Ausführungsform, -
6 und7 eine perspektivische Ansicht des Radialwellendichtrings gemäß einer zweiten Ausführungsform, -
8 eine perspektivische Ansicht des Stützrings des Radialwellendichtrings gemäß der zweiten Ausführungsform, -
9 eine perspektivische Ansicht des mehrteiligen Fliehkraftkompensators des Radialwellendichtrings gemäß der zweiten Ausführungsform, -
10 eine perspektivische Ansicht des Radialwellendichtrings gemäß der zweiten Ausführungsform, -
11 eine Schnittansicht des Radialwellendichtrings gemäß einer dritten Ausführungsform, und -
12 eine perspektivische Ansicht des Radialwellendichtrings im eingebauten Zustand zwischen einer Hohlwelle und einer Innenwelle in einem Getriebe. - In
1 ist ein Radialwellendichtring1 mit einem Fliehkraftkompensator7 dargestellt. Der Radialwellendichtring1 ist in einem nicht dargestellten Getriebe zwischen einer Hohlwelle23 und einer als Vollwelle ausgebildeten Innenwelle24 gemäß12 positioniert, um die Innenwelle24 abzudichten. Der Radialwellendichtring1 wird gemäß12 hierzu in die Hohlwelle23 eingepresst und liegt somit mit seiner Dichtlippe4 an einer Oberfläche22 der Innenwelle24 an. - Die Dichtlippe
4 wird durch eine Ringfeder15 gegen die Innenwelle24 gepresst, um bspw. ein Ölraum gegen eine Umgebung abzudichten. Der Radialwellendichtring1 umfasst gemäß2 einen äußeren Ring2 und einen inneren Ring16 . Der äußere Ring2 und der innere Ring16 sind miteinander durch einen Steg17 verbunden. Darüber hinaus ist im Radialwellendichtring1 ein aus Metall gebildeter Stützring3 vorgesehen, der aus einem radialen Stützringabschnitt6 und einem axialen Stützringabschnitt5 gebildet ist. Der radiale Stützringabschnitt6 erstreckt sich in radialer Richtung innerhalb des Stegs17 in einer radialen Richtung zur Innenwelle24 . Darüber hinaus ist eine Schmutzlippe18 vorgesehen, die sich an der Wellenoberfläche22 angeschmiegt. - Erfindungsgemäß ist der Fliehkraftkompensator
7 aus einem Dichtlippenabschnitt8 , einem Abstützabschnitt9 und einem Gegengewichtabschnitt10 gebildet. Gemäß einer ersten Ausführung der Erfindung erstreckt sich der Abstützabschnitt9 innerhalb einer Öffnung11 des radialen Stützringabschnitts6 . Der Gegengewichtabschnitt10 ist auf einer dem Dichtlippenabschnitt8 abgewandten Seite positioniert, so dass durch eine schnelle Umdrehung der Hohlwelle23 eine Kompensationskraft F2 in radialer Richtung gebildet wird, welche größer ist als eine Fliehkraft F1, welche im Bereich der Dichtlippe aufgrund der Drehzahl der Welle erzeugt wird. Daher erstreckt sich der Dichtlippenabschnitt8 unmittelbar in einen Bereich hinein, der an der Dichtlippe4 angrenzt. - Wie in den
3 bis5 dargestellt ist, ist der Fliehkraftkompensator7 mehrteilig aus mehreren Segmenten14 gebildet. Das jeweilige Segment14 ist aus einem Blechmaterial hergestellt, wobei der Dichtlippenabschnitt8 aus zwei Stegen19 gebildet ist, die jeweils in eine Öffnung11 einsteckbar sind, welche im radialen Stützringabschnitt6 vorgesehen ist. Hierzu ist der Stützring gemäß4 im Bereich des radialen Stützabschnitts mit mehreren Öffnungen11 versehen. Alternativ ist das Segment1 mit einem Steg19 versehen, der in eine Öffnung11 einsteckbar ist. - In den
6 bis10 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt, bei der der Fliehkraftkompensator7 aus mehreren Segmenten15 gebildet ist, welche jeweils eine Öffnung aufweisen, in die eine Nase20 aus dem radialen Stützabschnitt6 des Stützrings3 hinein ragt. Hierzu ist gemäß9 am Segment15 eine korrespondierende Öffnung21 vorgesehen. Alternativ sind am Segment15 mehrere Öffnungen vorgesehen, in die mehrere Nasen aus dem radialen Stützabschnitt6 hinein eingesteckt werden. - Gemäß
11 ist eine Dritte Ausführung der Erfindung vorgesehen, bei der der Dichtlippenabschnitt8 des Fliehkraftkompensators7 von der Dichtlippe4 in radialer Richtung weg von der Welle beabstandet positioniert ist. Bei dieser Ausführung erstreckt sich der Dichtlippenabschnitt8 in einem Bereich nahe der Ringfeder15 , so dass eine erhöhte Fliehkraftkompensation durch das Gegengewicht erzielt wird. Somit kann bei hohen Drehzahlen der Hohlwelle23 eine Fliehkraftkompensation erzielt werden, welche eine zuverlässige Dichtwirkung der Dichtlippe4 ermöglicht. - Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Radialwellendichtring
1 geschaffen, mit dem hohe Fliehkräfte an der Dichtlippe4 wirkungsvoll ausgeglichen werden. Der erfindungsgemäße Radialwellendichtring1 eignet sich insbesondere zum Einbau in ein Getriebe mit einer schnell drehenden Hohlwelle23 . Durch die mehrteilige Ausgestaltung des Fliehkraftkompensators wird die Integration eines solchen Fliehkraftkompensators in kleine und große Radialwellendichtringe ermöglicht. Darüber hinaus ist eine Variation der Formgebung der Segmente mit wenig Aufwand realisierbar. Somit wird eine einfache Hebelmechanik in den Radialwellendichtring1 integriert, die in der Lage ist, an der Lichtlippe4 auftretende Fliehkräfte zu kompensieren. Durch die unmittelbare Abstützung am Stützring3 wird eine zuverlässige Kompensation der Fliehkräfte ermöglicht. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Umspritzung der Segmente im Bereich des Gegengewichtabschnitts10 nicht erforderlich, wodurch auch eine einfachere Herstellung des Radialwellendichtrings1 ermöglicht wird. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 276441 B1 [0003]
- DE 1233683 [0003]
Claims (10)
- Radialwellendichtring (
1 ) für eine Welle, mit einem äußeren Ring (2 ), einem Stützring (3 ) und einer Dichtlippe (4 ), welche die Welle unter radialer Vorspannung dichtend umschließt, wobei der Stützring (3 ) aus einem axialen Stützringabschnitt (5 ) und einem radialen Stützringabschnitt (6 ) gebildet ist, und der radiale Stützabschnitt (6 ) sich in radialer Richtung zur Welle erstreckt, und wobei ein Fliehkraftkompensator (7 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fliehkraftkompensator (7 ) aus einem Dichtlippenabschnitt (8 ), einem Abstützabschnitt (9 ) und einem Gegengewichtabschnitt (10 ) gebildet ist, wobei der radiale Stützringabschnitt (6 ) einen Endabschnitt (13 ) aufweist, an dem der Abstützabschnitt (9 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) anliegt. - Radialwellendichtring (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstützabschnitt (9 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) und der radiale Stützringabschnitt (6 ) ineinander einsteckbar ausgebildet sind. - Radialwellendichtring (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Abstützabschnitt (9 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) innerhalb einer Öffnung (11 ) des radialen Stützringabschnitts (6 ) erstreckt. - Radialwellendichtring (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der radiale Stützringabschnitt (6 ) innerhalb einer Öffnung (12 ) des Abstützabschnitts (9 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) erstreckt. - Radialwellendichtring (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fliehkraftkompensator (7 ) aus mehreren Segmenten (14 ,15 ) gebildet ist. - Radialwellendichtring (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Segment (14 ,15 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) in eine Öffnung (16 ) des radialen Stützringabschnitts (6 ) einsteckbar ausgebildet ist. - Radialwellendichtring (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Segment (14 ,15 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) mit einer Öffnung (21 ) versehen ist, in die eine Nase (20 ) des radialen Stützringabschnitts (6 ) einsteckbar ist. - Radialwellendichtring (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegengewichtabschnitt (10 ) auf einer dem Dichtlippenabschnitt (8 ) abgewandten Seite positioniert ist. - Radialwellendichtring (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtlippenabschnitt (8 ) des Fliehkraftkompensators (7 ) von der Dichtlippe (4 ) in radialer Richtung beabstandet positioniert ist. - Getriebe mit einer Hohlwelle (
23 ) und einer Innenwelle (24 ), im dem ein Radialwellendichtring (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zwischen der Hohlwelle (23 ) und der Innenwelle (24 ) positioniert ist.
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