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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Anpassung eines Magnetresonanzmessprotokolls an ein Untersuchungsobjekt
mithilfe einer Magnetresonanzlokalisierungsmessung.
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Die Magnetresonanztechnik (MR-Technik) ist
eine bekannte Technik beispielsweise zur Gewinnung von tomographischen
Bildern des Körperinneren
eines lebenden Untersuchungsobjekts mittels Magnetresonanzsignalen.
Zur Durchführung
einer Magnetresonanzuntersuchung erzeugt ein Grundfeldmagnet ein
statisches relativ homogenes Grundmagnetfeld. Bei der Aufnahme von
Magnetresonanzbildern von vorgebbaren Objektschichten, sogenannten
Schichtaufnahmen, werden dem Grundmagnetfeld schnell geschaltete
Gradientenfelder überlagert, die
von Gradientenspulen erzeugt werden. Durch geeignete Wahl der Gradientenfelder
lassen sich die Schichtaufnahmen im Untersuchungsobjekt ausrichten
und eine für
die räumliche
Auflösung
erforderliche Ortskodierung der Magnetresonanzsignale erreichen.
Hierbei wird in der Regel zwischen der Schichtrichtung, der Readout-Richtung
und der Phasenkodierrichtung unterschieden, die jeweils paarweise senkrecht
aufeinander stehen.
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MR-Untersuchungen werden meist nach
sogenannten Magnetresonanzmessprotokollen durchgeführt, die
den Ablauf von bildgebenden Magnetresonanzsequenzen kontrollieren.
Zur Erzeugung einer Schichtaufnahme innerhalb einer Magnetresonanzsequenz
werden mit Hochfrequenzsendeantennen Hochfrequenzimpulse in das
Untersuchungsobjekt zur Auslösung
von Magnetresonanzsignalen eingestrahlt. Diese Magnetresonanzsignale
werden von Hochfrequenzempfangsantennen aufgenommen. Die Schichtaufnahmen
einer oder mehrerer in Position und Orientierung vorgebbarer Schichten
des interessierenden Körperbereiches
des Un tersuchungsobjektes werden auf Basis der empfangenen Magnetresonanzsignale
erstellt.
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Die Rekonstruktion von MR-Bildern
setzt eine eindeutige Ortskodierung der gemessenen Daten voraus.
Für die
Ortskodierung muss die Größe des Bild-
oder Messfeldes (Field of View FoV) zur Erfassung des interessierenden
Bereiches vorgegeben werden. Im Normalfall ist ein sensitiver Bereich
einer Empfangsantenne größer als
das FOV, welches sich auf das Untersuchungsobjekt bezieht. Für eine erfolgreiche
Untersuchung ist entsprechend eine zielgerichtete Anpassung des
FOV an die Objektgröße erforderlich.
Die Anpassung umfasst z.B. eine Positionierung einer Schichtaufnahme
und die Festlegung ihrer Größe sowie
die Anzahl der meist parallel zueinander liegenden Schichtaufnahme.
Die Anpassung muss die Phasenkodierung berücksichtigen, da ansonsten mehrdeutige
Signalkodierungen auftreten, die zu Einfaltungen in den rekonstruierten
MR-Bildern führen.
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Eine möglichst gute Anpassung von
FOV und Phasenkodierung an den interessierenden Bereich ist wünschenswert,
da FOV und räumliche
Auflösung
miteinander verbunden sind. Gerade bei schräger Schnittführung, d.h.
bei der MR-Aufnahme von Schichten, deren Normalenrichtung nicht
mit einer orthogonalen Raumrichtung des Grundfeldes oder einer Körperhauptachse übereinstimmt,
ist es jedoch schwierig, die erforderliche Anpassung des FOV abzuschätzen, bei
der keine oder nur ein vorgebbares Maß an Einfaltungen im Magnetresonanzbild
auftreten.
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Es wird deswegen meist eine mehrdimensionale
Magnetresonanzlokalisierungsmessung durchgeführt, die beispielsweise aus
grobauflösenden MR-Aufnahmen
in der Ebene der aufzunehmenden Schichtaufnahmen sowie in zwei Ebenen,
die zu dieser und zueinander senkrecht ausgereichtet sind, besteht.
Anhand der Magnetresonanzlokalisierungsmessung wird von einem die
Untersuchung durchführenden
Bediener des MR-Geräts
manuell das Magnetresonanzmessprotokoll angepasst, indem z.B. die
Posi tion und die Dimensionen des FOVs sowie die Anzahl der Schichten
eingegeben werden. Dies muss für
jedes Messprotokoll neu durchgeführt
werden und erfordert viel Erfahrung und Zeit.
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Als Ausgangspunkt der Anpassung ist üblicherweise
in einem Magnetresonanzmessprotokoll z.B. eine fest eingestellte
Schichtanzahl vordefiniert. Diese entspricht einem durchschnittlichen
Körpervolumen
eines durchschnittlichen Patienten. Das Volumen bzw. der Umfang
eines Patienten kann jedoch sehr variieren und der Magnetresonanzbediener muss
anhand der Lokalisationsmessung bei extrem dicken bzw. extrem dünnen Patienten
die Schichtanzahl analog zum Patientenvolumen oder Patientenumfang
erhöhen
oder verringern. Bei unerfahrenem Personal nimmt das wertvolle Messzeiten
in Anspruch und der Arbeitsablauf ist drastisch gestört.
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Weiterhin können manuell die Phasenkodier- und
Readout-Richtung vertauscht werden, um das Messprotokoll zu optimieren
und Einfaltungen zu minimieren. Die Phasenkodierrichtung wird dabei
in der Richtung der kürzesten
Achse des zweidimensionalen Messfeldes gewählt. Gelegentlich werden zusätzliche
Sättigungspulse
innerhalb der Anregungspulssequenz geschaltet, um ungewünschte Signalbeiträge aus einem
sogenannten Sättigungsbereich
z.B. in Form von Einfaltungen im MR-Bild zu vermindern. Sämtliche
dieser Maßnahmen
werden manuell durch den Bediener der Anlage eingegeben und erfordern ein
erhebliches Maß an
Erfahrung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Durchführung
von Magnetresonanzmessprotokollen zu vereinfachen und zu beschleunigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Anpassung eines Magnetresonanzmessprotokolls an
ein Untersuchungsobjekt mithilfe von Messdaten einer mehrdimensionalen Magnetresonanzlokalisierungsmessung
des Untersuchungs objekts, wobei zuerst die Magnetresonanzlokalisierungsmessung
durchgeführt
und die dazugehörigen
Messdaten aufgenommen werden, wobei dann die Messdaten ausgewertet
werden und geometrische Parameter zur Beschreibung der maximalen
Ausdehnung des Untersuchungsobjekts in jeder gemessenen Dimension
ermittelt werden und wobei das Magnetresonanzmessprotokoll an die
geometrischen Parameter angepasst wird.
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In einem Magnetresonanzmessprotokoll
sind alle Einstellungen, Parameter und Werte zusammengefasst, die
eine Magnetresonanzmessung für
eine Untersuchung definieren, welche durch Aufrufen des Magnetresonanzmessprotokolls
gestartet werden kann. Ein Magnetresonanzmessprotokoll kann beispielsweise
das FOV enthalten, welches die interessierende Region des Untersuchungsobjekts
beschreibt, die in der Magnetresonanzmessung aufgenommen werden
soll. Das FOV wird z.B. durch die Größe der Schicht, d.h. die Länge, Breite
und Dicke eines einer Schichtaufnahme zu Grunde liegenden Bereichs,
und durch die Anzahl der parallel zueinander liegenden Schichten
bestimmt. Des Weiteren ist im Magnetresonanzmessprotokoll z.B. der
Verlauf der Phase in Phasenkodierrichtung und die Phasenkodierrichtung
selbst festgelegt.
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Die Magnetresonanzmessung wird mithilfe eines
MR-Geräts
durchgeführt.
Das Untersuchungsobjekt ist beispielsweise ein zu untersuchender
Patient bzw. ein zu untersuchender Körperteil des Patienten. Er
wird zur Untersuchung in den sensitiven Bereich des MR-Geräts gebracht.
Mithilfe der Magnetresonanzlokalisierungsmessung kann nun im sensitiven
Bereich des MR-Geräts,
welcher meist im Bereich des homogensten Magnetfeldes angeordnet ist,
die Lage des Untersuchungsobjekts bestimmt werden.
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Für
eine schnelle Durchführung
der Magnetresonanzlokalisierungsmessung ist es vorteilhaft, dass
sie eine niedrige Auflösung
z.B. im Vergleich mit der genaueren anschließend durchzuführenden
Magnetresonanzaufnahme für
die Untersuchung aufweist. Vorteilhaft ist es des Weiteren zum einen,
dass die Magnetresonanzlokalisierungsmessung mehrere Schichtaufnahmen
in einer Ebene umfasst, und zum anderen, dass mehrere in ihrer Ausrichtung
zueinander mit dem Magnetresonanzmessprotokoll abgestimmte Ebenen
in der Magnetresonanzlokalisierungsmessung aufgenommen werden.
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Auf diese Art und Weise können in
mehreren Dimensionen, beispielsweise in zwei Dimensionen für eine Schichtmessung
oder in drei Dimensionen für
eine Messung einer Serie von parallelen Schichten für z.B. eine
3D-Messung, das Untersuchungsobjekt in seiner Lage im MR-Gerät erkannt
werden.
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Die Messdaten der Magnetresonanzlokalisierungsmessung
entsprechen den üblichen
Signalintensitätsverteilungen
von Magnetresonanzmessungen, nur dass z.B. die Auflösung entsprechend niedriger
ist und somit eine Pixelstruktur der Magnetresonanzlokalisierungsmessung
beispielsweise gröber
ist, also ein größeres Volumen
der gemessenen Intensität
eines einzelnen Pixels zu Grunde liegt.
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Anschließend werden automatisch die
Messdaten ausgewertet und geometrische Parameter ermittelt. Diese
Parameter beschreiben beispielsweise in einer der gemessenen Dimensionen
die Ausdehnung des Untersuchungsobjekts. Anschließend wird das
Magnetresonanzmessprotokoll an die geometrischen Parameter angepasst,
d.h., dass z.B. das FOV und die Phasenkodierung angepasst werden.
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Ein Vorteil des Verfahrens nach der
Erfindung liegt darin, dass das Magnetresonanzmessprotokoll automatisch
an die von Patient zu Patient variierenden Abmessungen der zu untersuchenden
Körperteile
angepasst werden. Zu dieser Anpassung ist kein manueller Beitrag
mehr vonnöten,
so dass beispielsweise eine Magnetresonanzmessung mittels des Magnetresonanzmessprotokolls
automatisch nach Durchführung
der Lokalisierungsmessung gestartet werden kann. Unter Umständen ist
es allerdings vorteilhaft, nach der automatischen Anpassung eine
Möglichkeit
zur Kontrolle und eventuellen Korrektur durch den Bediener anzubieten.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin,
dass die Anpassung des Magnetresonanzmessprotokolls schneller erfolgt
als eine manuelle Anpassung, und dass dadurch der Arbeitsablauf
der Magnetresonanzuntersuchung erheblich vereinfacht und beschleunigt
wird. Dies führt
zu einer im Durchschnitt verkürzten
Aufenthaltszeit von Patienten im MR-Gerät.
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In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
des Verfahrens wird bei dem Auswerten der Messdaten in einer Dimension
mindestens ein Grenzpunkt der Messdaten bestimmt, der die Magnetresonanzlokalisierungsmessung
in der jeweiligen Dimension in zwei Bereiche aufteilt, von denen der
eine im Wesentlichen keine Messdatenpunkte mit Signalbeitrag vom
Untersuchungsobjekt aufweist und der andere im Wesentlichen alle
Messdatenpunkte aufweist, die einen Signalbeitrag vom Untersuchungsobjekt
aufweisen. Die Auswertung der Messdaten kann beispielsweise anhand
der Signalverteilungen der Messdaten erfolgen. Beispielsweise können über mehrere
Zeilen der Messdaten die Signalbeiträge akkumuliert werden und das
akkumulierte Signal ausgewertet werden. Ein Vorteil dieser Ausführungsform
liegt darin, dass ein Grenzpunkt bestimmt wird, durch den z.B. die
Grenze der Untersuchungsregion in einer Dimension verläuft und
der direkt als geometrischer Parameter in das Magnetresonanzmessprotokoll
aufgenommen werden kann.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens
wird der Abstand zweier in einer Dimension bestimmten Grenzpunkte
als objektbezogener Parameter ermittelt. Die Einstellung einer Untersuchungsregion
im Magnetresonanzmessprotokoll kann dann beispielsweise mit einem
Grenzpunkt, bzw. mit einer ihm zugeordneten Grenzkoordinate, und
dem Abstand zweier in dieser Dimension bestimmten Grenzpunkte eingestellt
werden.
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In einer Weiterbildung erfolgt die
Einstellung der Untersuchungsregion im Magnetresonanzmessprotokoll
mithilfe eines anhand der Grenzpunkte berechneten objektbezogenen
Isozentrums. Dies hat den Vorteil, dass das Isozentrum des Magnetresonanzmessprotokolls
an die Lage des Untersuchungsobjekts im Magnetresonanzgerät angepasst
ist und so z.B. vom objektbezogenen Isozentrum für eine Bildverarbeitung ausgegangen
werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens erstreckt sich zur Verhinderung von eingefalteten
Signalbeiträgen
die Phasenkodierung über
die in der Dimension der Phasenkodierung bestimmten Grenzpunkte
hinaus. Dies hat den Vorteil, dass automatisch Einfaltungseffekte
in der Magnetresonanzaufnahme verhindert werden, ohne dass zuvor
der Bediener die Phasenkodierung einstellen muss.
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In einer weiteren Ausbildungsform
werden zur Verhinderung von Störsignalbeiträgen Sättigungsbereiche
mithilfe der Grenzpunkte definiert und positioniert. Dies hat den
Vorteil, dass in einem Magnetresonanzmessprotokoll automatisch üblicherweise
bei dem Magnetresonanzmessprotokoll verwendete Sättigungsbereiche definiert
werden, die in ihrer Lage an die Grenzpunkte und damit auch an die
Untersuchungsregion angepasst sind. Dies Vereinfacht und beschleunigt
die Verwendung von Sättigungsbereichen
in Magnetresonanzmessprotokollen.
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In einer besonders vorteilhaften
Weiterbildung wird mithilfe der geometrischen Parameter eine Anzahl
von im Magnetresonanzmessprotokoll durchzuführenden Schichtaufnahmen unter
Einbezug einer einstellbaren Schichtdicke berechnet. Dies kann insbesondere
mithilfe des Abstands zweier Grenzpunkte und der dadurch definierten
Untersuchungsregion erfolgen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung
werden die ermittelten Parameter beim Aufruf eines weiteren Magnetresonanzmessprotokolls übernommen.
Dies hat den Vorteil, dass die Magnetreso nanzlokalisierungsmessung
nur einmal für
mehrere Magnetresonanzmessungen, die zu verschiedenen Magnetresonanzmessprotokollen
gehören,
durchgeführt
werden muss. Entsprechend wird Zeit eingespart.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Es folgt die Erläuterung von mehreren Ausführungsbeispielen
der Erfindung anhand der 1 bis 7. Es zeigen:
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1 ein
Flussdiagramm zur Verdeutlichung des Verfahrens,
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2 eine
beispielhafte Magnetresonanzlokalisierungsmessung mit drei Magnetresonanzaufnahmen
in drei orthogonalen Richtungen,
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3 eine
Verdeutlichung einer beispielhaften Vorgehensweise nach dem Verfahren
am Beispiel der Magnetresonanzlokalisierungsmessung aus 1,
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4 eine
beispielhafte Vorgehensweise zur Bestimmung von Grenzpunkten in
der Magnetresonanzlokalisierungsmessung aus 1,
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5 eine
angepasste Untersuchungsregion anhand der Magnetresonanzlokalisierungsmessung
aus 1,
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6 Verdeutlichungen
der Berechnung eines Isozentrums und einer Anzahl von durchzuführenden
Schichtaufnahmen und die Verwendung von Sättigungsbereichen anhand der
Magnetresonanzlokalisierungsmessung aus 1 und
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7 eine
Tabelle von möglichen
geometrischen Parametern eines Magnetresonanzmessprotokolls.
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1 zeigt
ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung des Verfahrens. Mit einem MR-Gerät M1 wird ein
Patient untersucht. Mögliche
Einsatzbereiche des Verfahrens sind unter anderem Untersuchungen
eines Abdomen, einer Schulter, eines Knies, eines Herzens, einer
Wirbelsäule,
eines Nacken und eines Kopfes insbesondere eines Kindes. Nach der
Lagerung und dem Einbringen des Patienten in einen sensitiven Bereich
des MR-Geräts
M1 wird eine mehrdimensionale Magnetresonanzlokalisierungsmessung durchgeführt. Man
erhält
Messdaten M2, die mittels einer Software M3, die in die Auswerte-
und Steuersoftware des MR-Geräts
M1 integriert sein kann, ausgewertet werden. Es werden geometrische
Parameter M4 ermittelt, die die maximale Ausdehnung des Untersuchungsobjekts
in jeder gemessenen Dimension beschreiben. Ein Magnetresonanzmessprotokoll M5
wird an die geometrischen Parameter M4 angepasst. Mit dem angepassten
Magnetresonanzmessprotokoll M5 wird die entsprechende Untersuchung durchgeführt, wobei
in einem Kontrollschritt M6 eine Möglichkeit zur Überprüfung und
Veränderung
des Magnetresonanzmessprotokolls M5 gegeben sein kann.
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Das Verfahren wird im Folgenden am
Beispiel einer Abdomenuntersuchung verdeutlicht, der eine Magnetresonanzlokalisierungsmessung
zu Grunde liegt. Vorzugsweise sind die in der Magnetresonanzlokalisierungsmessung
durchgeführten MR-Aufnahmen
in ihrer Ausrichtung an die sich anschließende MR-Messung des Magnetresonanzprotokolls
angepasst.
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2 zeigt
schematisch ein Ergebnis einer Magnetresonanzlokalisierungsmessung
in drei Dimensionen mit MR-Aufnahmen, die mit niedriger Auflösung von
256 × 256
Pixel in drei orthogonalen Schnittrichtungen gemessen wurden. In
jeder einer Schnittrichtung zugeordneten Schichtebene werden drei
parallel zueinander liegende MR-Aufnahmen gemessen, wobei jeweils
die mittlere MR-Aufnahme in 1 in
einer beispielhaften dreifenstrigen Bildschirmdarstellung abgebildet
ist. So zeigen Fenster A eine transversale Schichtaufnahme 1M,
Fenster B eine koronare Schichtaufnahme 3M und Fenster
C eine sagittale Schichtaufnahme 5M des Abdomen.
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Zusätzlich ist in jeder MR-Aufnahme
die Orientierung der beiden anderen orthogonal zu der gezeigten
Schichtebene verlaufenden MR-Aufnahmen angedeutet. Beispielsweise
erkennt man im Fenster A mehrere gemäß dem eingezeichneten X-Y-Z-Koordinatensystem
in X-Richtung verlaufende Linien, die eine vordere koronare Schichtaufnahme 3V,
die mittlere koronare Schichtaufnahme 3M und eine hintere Schichtaufnahme 3H kennzeichnen.
Senkrechte Linien in Y-Richtung markieren die Position einer linken sagittalen
Schichtaufnahme 5L, der mittleren sagittalen Schichtaufnahme 5M und
einer rechten sagittalen Schichtaufnahme 5R. Die Orientierung
der Magnetresonanzaufnahmen ist entsprechend in den Fenstern B und
C eingezeichnet. Dabei sind in den Fenstern Bund C auch eine obere
transversale Schichtaufnahme 10, die mittlere transversale Schichtaufnahme 1M und
eine untere transversale Schichtaufnahme 1U zu sehen.
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Gemessen und abgebildet ist im Wesentlichen
der gesamte sensitive Bereich des Magnetresonanzgeräts, der
z.B. durch die verwendeten Empfangsantennen bestimmt wird. In den
schematisiert dargestellten Schichtaufnahmen 1M, 3M, 5M erkennt man
ein Untersuchungsobjekt U.
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In einer möglichen Darstellungsweise einer MR-Aufnahme
werden Bereiche mit einer hohen Protonendichte, z.B. Wasser oder
Fettgewebe, die ein starkes Magnetresonanzsignal emittieren und
somit eine hohe Signalintensität
aufweisen, hell dargestellt. Entsprechend weist das Untersuchungsobjekt
U im Inneren je nach Protonenkonzentration verschiedene Graustufen
auf. Ein das Untersuchungsobjekt U umgebende Raum 7 erzeugt
im Wesentlichen kein Signal und ist in einer Magnetresonanzaufnahme üblicherweise
schwarz dargestellt. Der Übersichtlichkeit halber
sind in 2 nur Strukturen
im Untersuchungsobjekt U schematisch mit Linien wiedergegeben. Auf Grautöne zur Darstellung
der Signalhöhe, um
z.B. den signalfreien Raum 7 kenntlich zu machen, wurde
verzichtet.
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3 verdeutlicht
die Funktion von Grenzpunkten im Verfahren anhand der Magnetresonanzlokalisierungsmessung
aus 2. Zu ihrer Bestimmung
werden die Messdaten der Magnetresonanzlokalisierungsmessung verwendet.
Der Übersichtlichkeit
halber wurden die Linien zur Kenntlichmachung der orthogonalen MR-Aufnahmen
nicht mehr eingezeichnet. Stattdessen ist an den Bildrändern die
Pixelstruktur der MR-Aufnahmen 1M, 3M, 5M angedeutet,
die jeweils 256 mal 256 Pixel umfassen.
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Man erkennt die Grenzpunkte 11L, 11R, 13V, 13H die
jeweils einem Pixel entsprechen, der in einer Dimension die maximale
Ausdehnung des Untersuchungsobjekts U angibt. Die Grenzkoordinaten
L0, R0, V0, H0 der Grenzpunkte 11L,
... 13H in der jeweiligen Dimension sind am Aufnahmerand
gekennzeichnet.
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Beispielsweise kann einer der Grenzpunkte 11L, 11R, 13V, 13H anhand
der Unterteilung der Schichtaufnahmen 1M, 3M, 5M in
Bereiche mit und ohne Signal bestimmt werden. Dazu ist eine senkrechte
Linie eingezeichnet, die durch den Grenzpunkt 11L und entsprechend
durch die Grenzkoordinate L0 verläuft. Zwischen
der Linie und dem linken Rand der MR-Aufnahme befindet sich kein
Pixel mehr, der einen Intensitätsbeitrag
aufweist, d.h. in diesem Teil des sensitiven Bereichs befindet sich kein
Teil des Untersuchungsobjekts U. Im Gegensatz dazu befindet sich
auf der rechten Seite der Linie das gesamte Untersuchungsobjekt
U. Entsprechende Linien sind durch den Grenzpunkt 11R in
der Schichtaufnahme 3M sowie durch den Grenzpunkt 13V in der
Schichtaufnahme 5M eingezeichnet.
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4 zeigt
eine beispielhafte Vorgehensweise zur Bestimmung der Grenzpunkte 11L, 11R. Dazu
wurde die transversale Schichtaufnahme 1M in ihrer Intensität in Y-Richtung
aufintegriert. Dargestellt ist in 4 die über die
räumliche
Koordinate X integrierte Intensität. Zusätzlich ist eine Li nie durch
den Punkt 11L antsprechend 3 angedeutet.
Links der Linie, d.h. bei Pixeln mit X-Koordinaten kleiner L0, ist nahezu keine Intensität akkumuliert.
Zwischen den Pixel L0 und R0 befindet
sich das Untersuchungsobjekt und dementsprechend weisen diese Pixel
eine hohe akkumulierte Intensität
auf. Bei Pixeln mit einer X-Koordinate größer R0 wird
wiederum über
ein untersuchungsobjektfreies Gebiet integriert, so dass dort wieder
ein zu vernachlässigendes
Intensitätssignal
vorliegt. Mithilfe eines einfachen Algorithmus kann nun bestimmt
werden, wo das Untersuchungsobjekt U beginnt bzw. endet, d.h. es
können
entsprechend die Grenzkoordinaten L0, R0, V0, H0 bestimmte werden.
Unter Umständen
ist es vorteilhaft, ein Untergrundsignal zu berücksichtigen.
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Anhand der Grenzpunkte 11L,
... 13H, die selbst schon geometrische Parameter zur Beschreibung
der maximalen Ausdehnung des Untersuchungsobjekts U sind, können weitere
Parameter bestimmt werden, beispielsweise der Abstand zwischen zwei
der Grenzpunkte 11L, ... 13H in einer Dimension sowie
der Mittelpunkt zwischen zwei Grenzpunkten.
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Nach der Auswertung der Messdaten
der Magnetresonanzlokalisierungsmessung kann die Untersuchungsregion
des Messprotokolls angepasst werden. 5 verdeutlicht
dies schematisch. In der transversalen Schichtaufnahme 1M ist
eine transversale Untersuchungsregion FOVT durch
ein Rechteck, dessen Seiten durch die Grenzpunkt 11L, 11R, 13V und 13H verlaufen,
eingezeichnet.
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Um Einfaltungen zu verhindern, wird
eine Phasenkodierung in einer mit einem Pfeil angedeutete Richtung ρ um jeweils
einige Prozent über
den Grenzpunkt 13V, 13H ausgedehnt. Dies ist z.B.
beim ,Zoomen' der
Untersuchungsregionen FOVT, d.h. bei der
Selektion einer Untersuchungsregionen, die kleiner ist als die durch
die Grenzpunkte vorgeschlagene Untersuchungsregion, von besonderer
Bedeutung, um z.B. ungewünschte
Signalbeiträge
aus angrenzenden Gebieten zu unterdrücken. Mithilfe der geometrischen
Parameter kann die optimale Phasenkodierrichtung ausgewählt und
die Ausdehnung der Phasenkodierung automatisch angepasst werden.
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In der koronaren Schichtaufnahme 3M ist
ein weiterer Sonderfall eingetreten. Da aufgrund der Abdomen-Untersuchung
in Z-Richtung kein
Grenzpunkt ermittelt werden kann, wird in Z-Richtung der gesamte sensitive Bereich
bis auf einen schmalen Rand als koronare Untersuchungsregion FOVK ausgewählt. Die
seitlichen Ränder
verlaufen in ihrer Verlängerung durch
die Grenzpunkt 11R und 11L.
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Die sagittale Schichtaufnahme 5M ist
in Z-Richtung ebenfalls ein Sonderfall, allerdings liegen die Grenzpunkte 13V, 13H auf
den Linien des Rechtecks, welches eine sagittale Untersuchungsregion FOVS andeutet. Auch hier ist die Verlängerung
der Phasenkodierrichtung in Y-Richtung gestrichelt angedeutet.
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6 verdeutlicht
weitere Aspekte des Verfahrens. Beispielsweise ist in der transversalen Schichtaufnahme 1M' zum einen das
Isozentrum ISO1, d.h. die Mitte des sensitiven Bereichs, eingezeichnet.
Zusätzlich
ist das Isozentrum ISO2 eingezeichnet, welches die Mitte des Objekts
aufgrund der mit Hilfe der Grenzpunkte 11L, ... 13H bestimmten Untersuchungsregion
FOV angibt. Da das Untersuchungsobjekt nicht immer ideal im Magnetresonanzgerät positioniert
werden kann, fallen die beiden Isozentren ISO1, ISO2 meist nicht
zusammen.
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In der Schichtaufnahme 3M' wird verdeutlicht,
dass mithilfe der Abstände
der Grenzpunkte 11L, 11R und mit einer voreingegebenen
Schichtdicke D beispielsweise von 10 mm die Anzahl der durchzuführenden
transversalen Schichten berechnet und in der Magnetresonanzlokalisierungsmessung
angezeichnet werden kann. Das Ausmaß der Untersuchungsregion FOVK in X-Richtung ist auf eine ganzzahliges
Vielfaches der Schichtdicke D angepasst.
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Schichtaufnahme 5M' verdeutlicht
den Einsatz von Sättigungsbereichen
anhand der aus den Lokalisationsmessdaten bestimmten Parametern. Beispielsweise
könnte
bei einer sagittalen Schichtaufnahme zur Wirbelsäulenuntersuchung der vordere
Bereich des Abdomen durch einen Sättigungspuls in seinem Signalbeitrag
gesättigt
werden.
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Um beispielsweise bei einer Wirbelsäulenuntersuchung
Störungen
aufgrund der Herz- und Atemtätigkeit
zu unterdrücken,
könnte
beispielsweise in einer Voreinstellung ausgehend vom Grenzpunkt 13V ein
Sättigungsbereich
S von 50 bis 75% des Abstandes zwischen den Grenzpunkten 13V und 13H automatisiert
im Magnetresonanzmessprotokoll vorgeschlagen werden. Bei einer Schulteruntersuchung könnte mithilfe
eines automatisiert angeordneten Sättigungsbereichs der Aufnahmebereich
der gegenüberliegenden
Schulter weggesättigt
werden, um Einfaltungen in der Bildgebung zu unterdrücken.
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7 zeigt
eine Tabelle von Parametern, die z.B. mithilfe des Verfahrens bestimmt
und in ein Magnetresonanzmessprotokolls implementiert werden können. Beispielsweise
enthält
die Tabelle die Positionen der Isozentren ISO1 und ISO2, die einerseits die
Mitte des sensitiven Bereichs und andererseits die Mitte der Untersuchungsregion
beschreiben. Des Weiteren werden beispielsweise in den drei Dimensionen
die Koordinaten L0, R0,
V0, H0, O0, U0 angegeben sowie
die anhand der Grenzpunkte 11L, ... 13H bestimmten
Untersuchungsregionen FOVT, FOVK, FOVS durch die Breiten ΔX, ΔY, ΔZ angegeben. In X-, Y- und Z-Richtung
wird prozentual die der Phasenkodierung zugrundeliegende Größe vorgeschlagen.
Zusätzlich
sind beispielsweise die Anzahl der Schichten in den verschiedenen
Dimensionen aufgrund der bestimmten geometrischen Parameter angegeben.
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Mit der Lokalisierungsmessung wurde
in drei Schichtebenen die zu untersuchende Körperregion vermessen. Die erhaltenen
Messwerte werden zu geometrischen Parametern ausgewertet und stehen zur
Anpassung des Messprotokolls als Information zur Ver fügung. Diese
geschieht automatisiert und wird als patientenspezifischer Vorschlag
beispielsweise in einem Popup-Menü mit einer Tabelle nach 7 dem Bediener mitgeteilt.
Dieser hat die Möglichkeit,
den Vorschlag anzunehmen, abzulehnen oder manuell weiter zu bearbeiten.
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Die geometrischen Parameter können beispielsweise
als Pixel der Magnetresonanzlokalisierungsmessung, als Pixel der
Messung des Messprotokolls oder in mm-Größeneinheiten angegeben werden.
Sie können
nach Durchführung
eines Messprotokolls abgespeichert und in einem weiteren neu aufgerufenen
Messprotokoll verwendet werden. Dieses kann ebenfalls automatisiert
angepasst und die dazugehörige
Magnetresonanzmessung automatisiert gestartet werden. Ein eventueller
Zwischenschritt zur Überprüfung oder
Anpassung des Magnetresonanzmessprotokolls durch den Bediener kann
wiederum zwischengeschaltet werden.