DE19529636C2 - Verfahren zur MR-Bildgebung von mehreren Schichten und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur MR-Bildgebung von mehreren Schichten und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Bei der zweidimensionalen MR-Bildgebung werden interessie
rende Schichten des Untersuchungsobjekts angeregt und von
diesen Schichten einzelne Bilder gewonnen. Dabei ist es bei
spielsweise aus der US-Patentschrift 4,871,966 bekannt, wäh
rend einer Repetitionszeit der Pulssequenz in einer Schicht
bereits mindestens eine weitere Schicht anzuregen. Wenn man -
wie allgemein üblich - mehrere Schichten des Untersuchungsob
jekts betrachten will, kann man damit entsprechend der Anzahl
der innerhalb einer Repetitionszeit TR angeregten Schichten
Untersuchungszeit sparen.
Eine häufige Anwendung der MR-Bildgebung stellt die Untersu
chung von Bandscheiben in transversalen Schichten dar. Wenn
hierbei der Bereich der lumbalen Wirbelsäule untersucht wer
den soll, sollten die jeweiligen Schichten entsprechend der
Krümmung der Wirbelsäule zueinander geneigt sein. In der ein
gangs genannten US-Patentschrift wurde daher vorgeschlagen,
die während einer Repetitionszeit TR angeregten Schichten ge
geneinander zu neigen. Dabei wird die Position und Neigung
der unterschiedlichen Schichten vor der Messung anhand einer
sagittalen Übersichtsaufnahme, die z. B. einen Längsschnitt
durch die lumbale Wirbelsäule darstellt, festgelegt. Dies
erfolgt, indem man in der Bilddarstellung des sagittalen
Schnittes mit einem Cursor Linien einzeichnet, die die nach
folgend zu messenden Schichten bestimmen. Der Cursor wird
typischerweise durch eine Maus gesteuert.
Mit diesem Verfahren können speziell im Bereich der lumbalen
Wirbelsäule verhältnismäßig schnell mehrere transversale
Schnittbilder gewonnen werden. Das Verfahren ist auch in der
klinischen Routine einfach zu handhaben, da die Schichten
anschaulich vorgegeben werden können und ein einleuchtender
geometrischer Zusammenhang zwischen den Linien auf dem Über
sichtsbild und den gemessenen Schichten besteht. Diese Art
der Messung mehrerer Schichten unterliegt aber auch einer
Reihe von Einschränkungen. Wenn sich beispielsweise der Pa
tient zwischen der Erstellung der Übersichtsaufnahme und den
nachfolgenden Schichtmessungen bewegt, entsprechen die gemes
senen Schichtpositionen nicht mehr den Vorgaben. Die gesamte
Messung muß dann neu durchgeführt werden. Dieses Risiko ist
nicht unerheblich, da sich der Arzt nach Analyse der Über
sichtsaufnahme Zahl, Position und Neigung der einzelnen
Schichten überlegen und schließlich die graphische Schicht
selektion durchführen muß. Daher verstreicht zwischen Über
sichtsaufnahme und Messung der einzelnen Schichten eine nicht
unerhebliche Zeit, in der sich der Patient unter Umständen
nicht vollständig ruhig hält. Ferner kommt es vor, daß der
Arzt nach der Messung feststellt, daß die Schichtwahl nicht
optimal war. Auch in diesem Fall muß der gesamte Meßvorgang
wiederholt werden, wobei der Patient unter Umständen schon
aus dem Untersuchungsraum entfernt ist, wenn der Arzt solche
Mängel feststellt.
Beispielsweise aus der US-Patentschrift 4,431,968 ist es fer
ner bekannt, mittels magnetischer Resonanz einen dreidimen
sionalen Bilddatensatz zu gewinnen. Dabei wird üblicherweise
nicht der gesamte Objektraum umfaßt, sondern zunächst eine
Scheibe ausgewählt, innerhalb derer dann eine dreidimensio
nale Auflösung erfolgt. Sobald ein solcher dreidimensionale
Datensatz erfaßt ist, eröffnet sich eine große Vielfalt von
Bildrekonstruktionsmethoden. So können durch bekannte Nach
verarbeitungsalgorithmen dreidimensionale Darstellungen er
zeugt werden oder Oberflächenanalysen vorgenommen werden.
Innerhalb des erfaßten Datensatzes können beliebige Schichten
ausgewählt werden. Dabei ist besonders von Interesse, daß bei
all diesen Nachverarbeitungen der Patient nicht mehr im Un
tersuchungsraum sein muß. Die einmal gewonnenen dreidimensio
nalen Datensätze können vielmehr zu einem beliebigen Zeit
punkt und unabhängig vom eigentlichen Kernspintomographie
gerät an einer Bildkonsole ausgewertet werden.
Aufgrund der wesentlich größeren Anzahl der für einen 3D-Da
tensatz im Vergleich zu einzelnen 2D-Datensätzen erforderli
chen Messungen wird die gesamte Meßzeit gegenüber dem Mehr
schichtverfahren länger. Allerdings wird dieser Nachteil
durch schnelle Bildgebungstechniken, wie z. B. EPI (Echo Pla
nar Imaging), FLASH und Turbospinecho relativiert. Mit der
ungleich größeren Anzahl von Möglichkeiten eines 3D-Daten
satzes wird die Handhabung für einfache Anwendungen in der
klinischen Routine aber auch unübersichtlicher.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens so auszugestal
ten, daß für die dargestellte einfache Anwendung die Vorteile
beider Verfahren miteinander verknüpft werden.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkma
le des Anspruchs 1, bezüglich der Vorrichtung durch die Merk
male des Anspruchs 6 gelöst.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels nach den Fig. 6 bis 13 erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 5 zur Erläuterung des Standes der Technik eine
Pulssequenz für ein herkömmliches Mehr
schichtverfahren,
Fig. 6 die Darstellung einer Übersichtsaufnahme mit
ausgewählten Schichten,
Fig. 7 bis 11 ein Beispiel für eine Pulssequenz zur Gewin
nung von dreidimensionalen Datensätzen,
Fig. 12 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 13 schematisch einen dreidimensionalen Bildda
tensatz.
Bei herkömmlichen Pulssequenzen werden Hochfrequenzpulse RF
(Fig. 1) unter der Wirkung von Schichtselektionsgradienten
GS (Fig. 5) eingestrahlt. Anschließend erfolgt eine Repha
sierung in Schichtrichtung, eine Phasencodierung mit einem
Phasencodiergradienten GP (Fig. 4) und eine Vorphasierung in
Richtung des Auslesegradienten GR (Fig. 3). Unter einem po
sitiven Teilpuls des Auslesegradienten GR wird ein Signal S
(Fig. 2) ausgelesen. Diese Sequenz wird mit einer Repeti
tionszeit TR mit unterschiedlichen Phasencodiergradienten
wiederholt. Dabei entspricht die Anzahl der Frequenzrepeti
tionen und damit der Phasencodierschritte der räumlichen Auf
lösung in Richtung des Phasencodiergradienten GP.
In vielen Fällen werden bei einer Untersuchung mehrere räum
lich getrennte Schichten untersucht. Dabei kann man bekann
terweise Untersuchungszeit dadurch sparen, daß man bereits
während der Repetitionszeit TR mit einem zweiten Hochfre
quenzpuls RF2 unter einem zweiten Schichtselektionsgradienten
GS2 eine Anregung einer weiteren Schicht durchführt. Das Si
gnal S2 aus der weiteren Schicht tritt zeitlich getrennt vom
Signal S1 aus der ersten Schicht auf und kann daher problem
los von diesem separiert werden. Dabei kann innerhalb einer
Repetitionszeit TR auch mehr als eine weitere Schicht ange
regt werden. Dieses Verfahren wird als Multischicht-Verfahren
bezeichnet.
Aus der bereits eingangs genannten US-Patentschrift 4,871,966
ist es bekannt, die einzelnen Schichten bei einem Multi
schicht-Verfahren gegeneinander zu neigen. Dazu muß die Rich
tung der Gradienten GR, GP und GS entsprechend geändert wer
den. Dies ist, wie in der genannten Patentschrift beschrie
ben, durch Überlagerung mehrerer Gradienten in einem festge
legten Koordinatensystem problemlos möglich.
Der Ablauf einer Untersuchung für den typischen Anwendungs
fall beim relativ stark gekrümmten lumbalen wirbelsäulenbe
reich ist in Fig. 6 dargestellt. Es wird zunächst ein Sa
gittalschnitt durch den entsprechenden Bereich der Wirbel
säule 1 gewonnen und auf einem Monitor dargestellt. Wenn
beispielsweise die Bandscheiben 1a bis 1e im Transversal
schnitt dargestellt werden sollen, werden auf dem Monitor
Linien L1 bis L5 angelegt, die diese Bandscheiben in diagno
stisch möglichst aussagefähiger Weise schneiden. Die Linien
L1 bis L5 werden durch ein Eingabeelement für den Bildrech
ner, typischerweise z. B. eine Maus, festgelegt, beispiels
weise, indem man durch Anklicken zweier Punkte die Linienpo
sition festlegt.
Beim bekannten Mehrschicht-Verfahren wird die graphisch vor
gegebene Information dahingehend umgesetzt, daß Schichten,
deren Positionen durch die Linien L1 bis L5 definiert sind,
gemessen werden.
Das im folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfin
dung stellt sich für den Benutzer zunächst gleichartig dar.
Entsprechend dem Blockschaltbild nach Fig. 12 wird zunächst
ebenfalls eine Übersichtsaufnahme erstellt, und zwar in Form
eines sagittalen Schnittes, i.a. aufgrund eines 2D-Datensat
zes. Anschließend werden durch einen Cursor auf dem Bild
schirm die abzubildenden Schichten bestimmt. Im Unterschied
zum bekannten Verfahren wird nun jedoch ein dreidimensionaler
Datensatz erstellt. Zweckmäßigerweise erstreckt sich dieser
dreidimensionale Datensatz nicht auf den gesamten Objektbe
reich, sondern erfaßt in etwa nur die abzubildenden Schichten
1a bis 1e. Dieser Objektbereich ist in Fig. 6 gestrichelt
dargestellt. Er kann z. B. in seiner Ausrichtung in Längsrich
tung durch verschiebbare graphische Markierungen auf dem
Bildschirm vom Benutzer manuell festgelegt werden. Es kann
aber auch ein Algorithmus eingesetzt werden, der anhand der
vorgegebenen Linien L1 bis L5 automatisch erkennt, welcher
Objektbereich erfaßt werden muß. Dabei muß der zu erfassende
Objektbereich nicht zusammenhängend sein. Wenn man beispiels
weise nur die Schichten 1b, 1c, 1e und 1f erfassen will,
könnte man auch die beiden strichpunktiert dargestellten Ob
jektbereiche O1 und O2 erfassen. Diese können wiederum manu
ell oder automatisch festgelegt werden.
Nach diesen Vorgaben wird nun ein dreidimensionaler Datensatz
erstellt. Dabei kann z. B. eine in den Fig. 7 bis 11 sche
matisch dargestellte Pulssequenz verwendet werden. Dabei wer
den Hochfrequenzpuls RF (Fig. 7) unter Schichtselektionsgra
dienten GS (Fig. 11) eingestrahlt. In bekannter Weise wird
dabei das Profil der angeregten Scheibe durch das Frequenz
spektrum des Hochfrequenzpulses RF in Verbindung mit der Amp
litude des Schichtselektionsgradienten GS bestimmt. Im Unter
schied zur üblichen Schichtselektion ist hier das Frequenz
spektrum wesentlich breiter, so daß nicht nur eine dünne
Schicht, sondern ein Volumen definierter Ausdehnung in
Schichtselektionsrichtung angeregt wird.
Die Ortsauflösung innerhalb des selektierten Volumens bzw.
der selektierten Scheibe erfolgt, indem in Schichtselektions
richtung nach der Anregung ein Phasencodiergradient GPS in
Schichtselektionsrichtung folgt. Ferner sind gleichzeitig ein
Phasencodiergradient GP (Fig. 10) und ein Vorphasiergradient
GR⁻ (Fig. 9) eingeschaltet, die jeweils senkrecht auf einan
der stehen. Unter einem Auslesegradienten GR⁺ wird ein Kern
resonanzsignal S (Fig. 8) ausgelesen, das anschließend abge
tastet, digitalisiert und in eine Zeile einer Rohdatenmatrix
eingetragen wird. Diese Pulssequenz wird so oft mit unter
schiedlichen Wertekombinationen des Phasencodiergradienten GP
und des Phasencodiergradienten GPS in Schichtselektionsrich
tung wiederholt, bis ein vollständiger dreidimensionaler Roh
datensatz des Untersuchungsbereichs gewonnen ist. Aus diesem
dreidimensionalen Rohdatensatz wird in herkömmlicher Weise
durch eine dreidimensionale Fourier-Transformation ein drei
dimensionaler Bilddatensatz gewonnen. Dieser Bilddatensatz
ist schematisch in Fig. 13 dargestellt.
Aus diesem dreidimensionalen Bilddatensatz werden nun ent
sprechend den vorher eingestellten Schichten Bilder dieser
Schichten rekonstruiert und auf einem Monitor M dargestellt.
Zwei dieser Schichten (S1 und S2) sind in Fig. 13 schema
tisch eingezeichnet.
Da Bilddaten für ein gesamtes Objektvolumen zur Verfügung
stehen, können auf diese Weise auch gekrümmte Schichten aus
gewählt werden. In diesem Fall wird der Cursor einfach ent
lang der gewünschten (auch gekrümmten) Linie am Bildschirm
bewegt und die dargestellte Schicht ist entsprechend dieser
Linie gekrümmt.
Sollte sich bei der Betrachtung der gewonnenen Bilder heraus
stellen- daß die Schichtpositionen nicht richtig sind, z. B.,
weil sich der Patient zwischen der Schichtauswahl und der
Messung bewegt hat, kann die Schichtposition auch nachträg
lich problemlos verändert werden, da innerhalb des ausgewähl
ten Objektvolumens sämtliche erforderliche Bilddaten zur Ver
fügung stehen. Das gleiche gilt auch, wenn sich während der
Untersuchung herausstellen sollte, daß die Schicht nicht kor
rekt gewählt wurde oder wenn es sich als zweckmäßig heraus
stellt, weitere Schichten zu untersuchen. Da die benötigten
Bilddaten im allgemeinen innerhalb des ausgewählten Objektvo
lumens liegen werden, muß die Messung dazu nicht wiederholt
werden. Der Patient kann vielmehr bereits aus dem Kernspin
tomographiegerät entfernt sein und die Rekonstruktionen kön
nen unabhängig vom Kernspintomographen an einer Bildkonsole
vorgenommen werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur MR-Bildgebung von mehreren Schichten eines
3D-Objektes mit folgenden Schritten:
- a) Erstellung eines MR-Bildes als Übersichtsaufnahme des Objektes senkrecht zu den gewünschten Schichten;
- b) graphische Positionierung der gewünschten Schichten an hand der Übersichtsaufnahme, mittels der Vorgabe der in der Übersichtsaufnahme als Linien (L1-L5) erscheinenden Schichten;
- c) Messung eines 3D-Datensatzes, der die vorgegebenen Schichten umfaßt;
- d) Rekonstruktion der gewünschten Schichten aus dem 3D-Datensatz;
- e) Abbilden der gewünschten Schichten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in Schritt b) Schichten
zugelassen werden, die in der Übersichtsaufnahme eine Krüm
mung aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Eingabemittel vorhanden
sind, um die Schichtpositionierung nach der Messung für die
Rekonstruktion zu verändern.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
3D-Datensatz aus einem Objektvolumen gewonnen wird, dessen Posi
tion und Dicke automatisch so eingestellt wird, daß sie alle
gewünschten Schichten umfaßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
3D-Datensätze erfaßt werden, die jeweils einen Teil der ge
wünschten Schichten umfassen.
6. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, beinhaltend:
- - Mittel (1) zur Gewinnung und Darstellung eines MR-Bildes als Übersichtsaufnahme des Objektes;
- - eine Eingabeeinheit (3), mit der auf der Über sichtsaufnahme Linien darstellbar sind;
- - Mittel zur Gewinnung eines 3D-Bilddatensatzes (2);
- - Rekonstruktionsmittel (2) zur Rekonstruktion von Schnittbildern aus dem 3D-Bilddatensatz entspre chend den mit der Eingabeeinheit (3) vorgegebenen Linien.
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