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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kernspintomographie
(Synonym: Magnetresonanztomographie, MRT) wie sie in der Medizin
zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich
die vorliegende Erfindung insbesondere auf eine Anwender-Schnittstelle
(engl.: User-Interface)
zur korrekten Planung bzw. Positionierung von Schichtpaketen im
Ortsraum auf bereits erzeugten korrigierten (entzerrten) MRT-Übersichtsbildern.
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Die
MRT basiert auf dem physikalischen Phänomen der Kernspinresonanz
und wird als bildgebendes Verfahren seit über 15 Jahren in der Medizin
und in der Biophysik erfolgreich eingesetzt. Bei dieser Untersuchungsmethode
wird das Objekt einem starken, konstanten Magnetfeld ausgesetzt.
Dadurch richten sich die Kernspins der Atome in dem Objekt, welche
vorher regellos orientiert waren, aus. Hochfrequenzwellen können nun
diese "geordneten" Kernspins zu einer
bestimmten Schwingung anregen. Diese Schwingung erzeugt in der MRT
das eigentliche Messsignal, welches mittels geeigneter Empfangsspulen
aufgenommen wird. Durch den Einsatz inhomogener Magnetfelder, erzeugt
durch Gradientenspulen, kann dabei das Messobjekt in alle drei Raumrichtungen
räumlich
kodiert werden was im Allgemeinen als "Ortskodierung" bezeichnet wird.
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Die
Aufnahme der Daten in der MRT erfolgt im sogenannten k-Raum (Synonym: Frequenzraum). Das
MRT-Bild im sogenannten Bildraum ist mittels Fourier-Transformation
mit den MRT-Daten im k-Raum verknüpft. Die Ortskodierung des
Objektes, welche den k-Raum aufspannt, erfolgt mittels Gradienten
in allen drei Raumrichtungen. Man unterscheidet dabei die Schichtselektion
(legt eine Aufnahmeschicht im Objekt fest, üblicherweise die Z-Achse), die
Frequenzkodierung (legt eine Richtung in der Schicht fest, üblicherweise
die x-Achse) und die Phasenkodierung (bestimmt die zweite Dimension
innerhalb der Schicht, üblicherweise
die y-Achse).
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Es
wird also zunächst
selektiv eine Schicht beispielsweise in z-Richtung angeregt. Die
Kodierung der Ortsinformation in der Schicht erfolgt durch eine
kombinierte Phasen- und Frequenzkodierung mittels dieser beiden
bereits erwähnten
orthogonalen Gradientenfelder die bei dem Beispiel einer in z-Richtung
angeregten Schicht durch die ebenfalls bereits genannten Gradientenspulen
in x- und y-Richtung erzeugt werden.
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Eine
erste mögliche
Form die Daten in einem MRT-Experiment aufzunehmen ist in den 2a und 2b dargestellt.
Die verwendete Sequenz ist eine Spin-Echo-Sequenz. Bei dieser wird
durch einen 90° Anregungsimpuls
die Magnetisierung der Spins in die x-y-Ebene geklappt. Im Laufe
der Zeit (1/2 TE; TE ist die
Echozeit) kommt es zu einer Dephasierung der Magnetisierungsanteile,
die gemeinsam die Quermagnetisierung in der x-y-Ebene Mxy bilden.
Nach einer gewissen Zeit (z.B. 1/2 TE) wird
ein 180°-Impuls
in der x-y-Ebene so eingestrahlt, dass die dephasierten Magnetisierungskomponenten
gespiegelt werden ohne dass Präzessionsrichtung
und Präzessionsgeschwindigkeit
der einzelnen Magnetisierungsanteile verändert werden. Nach einer weiteren
Zeitdauer 1/2 TE zeigen die Magnetisierungskomponenten
wieder in die gleiche Richtung, d.h. es kommt zu einer als "Rephasierung" bezeichneten Regeneration
der Quermagnetisierung. Die vollständige Regeneration der Quermagnetisierung
wird als Spin-Echo bezeichnet.
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Um
eine ganze Schicht des zu untersuchenden Objektes zu messen, wird
die Bildgebungssequenz N-mal für
verschiedene Werte des Phasenkodiergradienten z.B. Gy wiederholt,
wobei die Frequenz des Kernresonanzsignals (Spin-Echo-Signals) bei
jedem Sequenzdurchgang durch den Δt-getakteten
ADC (Analog Digital Wandler) N-mal in äquidistanten Zeitschritten Δt in Anwesenheit
des Auslesegradienten Gx abgetastet, digitalisiert
und abgespeichert wird. Auf diese Weise erhält man gemäß 2b eine
Zeile für
Zeile erstellte Zahlenmatrix (Matrix im k-Raum bzw. k-Matrix) mit
N×N Datenpunkten.
Eine symmetrische Matrix mit N×N
Punkten ist nur ein Beispiel, es können auch asymmetrische Matrizen
bzw. andere k-Raum-Belegungen erzeugt werden. Aus derartigen Datensätzen im
k-Raum können
durch Fouriertransformation unmittelbar MR-Bilder der betrachteten
Schicht mit einer Auflösung
von N×N
Pixeln rekonstruiert werden.
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Das
Auslesen muß in
einer Zeit abgeschlossen sein, die dem Zerfall der Quermagnetisierung entspricht.
Ansonsten wären
z.B. in einer Single-Shot-EPI-Sequenz nämlich die verschiedenen Zeilen
der k-Matrix entsprechend der Reihenfolge ihrer Erfassung unterschiedlich
gewichtet: bestimmte Ortsfrequenzen würden über-, andere dagegen würden unterbetont
werden. Hohe Meßgeschwindigkeiten
stellen aber auch extrem hohe Anforderungen an das Gradientensystem.
In der Praxis werden z.B. Gradientenamplituden von etwa 25mT/m verwendet. Insbesondere
zum Umpolen des Gradientenfeldes müssen erhebliche Energien in
kürzester
Zeit umgesetzt werden, die Schaltzeiten liegen beispielsweise im
Bereich ≤ 0,3ms.
Die Zeit in der die maximale Gradientenamplitude erreicht werden
kann wird allgemein als Gradientenanstiegszeit (engl.: Slewrate)
bezeichnet. Die Slewrate ist praktisch die Beschleunigung mit der
ein Gradientenfeld eingeschaltet werden kann. Ältere Systeme haben bzw. hatten
Slewrates von 20–40
mT/ms. Moderne Geräte
jedoch weisen Slewrates von 100–200
mT/ms auf, was dazu führt,
dass bei modernen Geräten
aufgrund der Gradientenspulen-Induktivität das jeweilige
Gradientenfeld starke Nichtlinearitäten aufweist.
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Generell
bewirken Nichtlinearitäten
der Gradientenfelder eine Verzerrung der rekonstruierten MRT-Bilder
die in den meisten Fällen
nicht erwünscht ist.
Bei modernen MRT-Geräten
können
solche Verzerrungen bei der Bilddarstellung korrigiert werden. Die
Korrektur dient überwiegend
kosmetischen Zwecken und erhöht
nicht die Befundungsgenauigkeit. Allerdings wird diese Verzerrungskorrektur
vom Anwender gerne aktiviert, insbesondere wenn die gemessenen MRT-Bilder
an andere Fachärzte
weitergegeben werden welche nicht mit den Details der Kernspin-Tomographie vertraut
sind.
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Aus
US 5258711 A ist
ein Verfahren bekannt, um einerseits MRT-Bildstörungen zu reduzieren, die aufgrund
von Nichtlinearitäten
der Magnetfeldgradienten entstehen sowie andererseits trotz Auftreten besagter
Nichtlinearitäten
artefaktfreie MRT-Bildebenen
zu akquirieren. Das Verfahren stellt ein Kompensationsverfahren
dar, indem Kompensationspulse in ein konventionelles MR-Sequenzschema
eingebaut werden. Die Kompensationspulse werden im Rahmen einer
gewöhnlichen
inhärente
Störungen
aufweisende MRT-Bildakquirierung bestimmt, indem eine störungsbehaftete
Ziel-Bildebene rekonstruiert wird, deren Störungen zu jener eigentlichen
gewünschten
Bildebene komplementär
sind. Das Maß der
Artefaktunterdrückung
hängt unter
anderem ab von der Wahl der mehrdimensionalen Fouriertransformation,
der Wahl der kontinuierlichen k-Raumtrajektorie sowie von der Wahl
des Sequenz-Designs.
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Aus
US 5537039A ist
ein Verfahren bekannt um 3D-MRT-Datensätze zu erhalten
und zwar durch eine Kombination eines Schicht-Selektions-Gradienten
mit einem selektiven HF-Anregungspuls.
Innerhalb einer jeden Schicht können
(beliebig) dünne 2D-Schichten
durch den Einsatz virtueller Frequenz-Kodierung erzeugt werden,
indem der jeweilige Gradientenwert in der Schichtselektionsrichtung stufenweise
variiert wird und parallel dazu das Zeitintervall zwischen HF-Anregungspuls und
MR-Datenakquisition des generierten Spinechosignals verändert bzw.
entsprechend angepaßt
wird.
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In
US 5289127 A ist
ein Verfahren offenbart, um durch Phasenmodulation zumindest eines
der Spin-Anregungs-Signale eine Zeitabhängigkeit der homogenen B
0-Magnitude des Magnetfeldes zu kompensieren.
Diese Zeitabhängigkeit
sowohl in der NMR- Spektroskopie
als auch in der MRT basiert auf Wirbelströme welche durch das pulsartige
Schalten der Gradienten induziert werden und das FID-Signal störend beeinflussen.
Das Verfahren wiederum basiert auf einer Modulation des Sender-
und/oder des Empfänger-Signals
derart, dass dieses einer induzierten B
0-Verschiebung
entgegenwirkt.
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Will
der Anwender nun auf einem solchen korrigierten Bild weitere Messungen
durch Positionierung weiterer Schichtpakete planen, so entsteht ein
Konflikt: Da die geplanten Schichtpakete entsprechend ihrer räumlichen
Position in Wirklichkeit nichtlineare Gradientenfelder "sehen", entspricht die
auf dem korrigierten Bild jeweils geplante Bildebene nicht der tatsächlich aufgenommenen
Bildebene.
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Nichtlinearität und Slewrate
sind miteinander unmittelbar verknüpft. So gibt es beispielsweise MRT-Geräte deren
Gradientensystem zweckmäßig (aus
anwendungstechnischen Gründen)
in zwei Zuständen
(Modi) betrieben werden kann. Das Gradientensystem ist so konstruiert,
dass in einem ersten Betriebszustand (Mode 1) ein großes jedoch
nicht starkes Gradientenfeld in einer verhältnismäßig langsamen moderaten Gradientenanstiegszeit
erzeugt werden kann. Ein solches Gradientenfeld ist in der Regel sehr
linear. In einem zweiten Betriebszustand jedoch (Mode 2) kann ein
relativ kleines aber starkes Gradientenfeld mit schneller Gradientenanstiegszeit
erzeugt werden. Ein so erzeugtes Gradientenfeld ist in der Regel
stark nichtlinear.
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Wird
nun im Mode 1 ein erstes Schichtpaket als Übersichtsbild aufgenommen auf
dem nun weitere Schichtaufnahmen geplant werden, welche jedoch im
Mode 2 aufgenommen werden sollen, so entsteht wiederum ein Konflikt
wie oben: Die geplanten Schichtebenen werden wegen der unterschiedlichen Nichtlinearität der Gradientenfelder
mit der bereits aufgenommenen Bildebene nicht übereinstimmen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher bei der Planung weiterer
MRT-Messungen auf korrigierten MRT-Bildern den Anwender in geeigneterweise
zu Unterstützen
um auf einfache Weise derartige Konflikte zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Erfindungsgemäß wird eine
Verarbeitungseinrichtung eines Kernspintomographiegerätes beansprucht
mit einer Einrichtung zur graphischen Darstellung einer Anwenderschnittstelle
(User-Interface) die eine graphische Meßplanung auf bereits aufgenommenen
korrigierten MRT-Übersichtsbildern
erlaubt. Die Korrektur erfolgt dabei auf Basis von in der Verarbeitungseinrichtung
gespeicherten Daten bzgl. Nichtlinearitäten des Gradientensystems des
verwendeten MRT-Gerätes
und wird von der Verarbeitungseinrichtung durchgeführt. Die
Verarbeitungseinrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
das User-Interface den Bereich des korrigierten MRT-Übersichtsbildes,
in dem eine Positionierung weiterer zu messender Schichten zu einem tatsächlichen
Abweichen der gewünschten
Schichten führt,
gegenüber
dem Bereich des korrigierten MRT-Übersichtsbildes, in dem eine
Positionierung weiterer zu messender Schichten zu keinem Abweichen
der gewünschten
Schichten führt,
graphisch abgrenzt.
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Die
Abgrenzung erfolgt erfindungsgemäß automatisch.
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Ferner
ist erfindungsgemäß obige
Verarbeitungseinrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sie bei der
Korrektur des MRT-Übersichtsbildes
in dem MRT-Übersichtsbild
geplante weiter zu messende Schichtpakete mitkorrigiert und deren
Verlauf in dem Übersichtsbild
graphisch darstellt.
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Bei
transversaler Anordnung der weiter zu messenden Schichten relativ
zur Patientenrichtung bewirkt die erfindungsgemäße Verarbeitungseinrichtung
vorteilhafterweise eine entsprechende Tischverschiebung, durch die
das Schichtpaket in das Isozentrum des MRT-Gerätes verlagert wird.
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Die
in der Verarbeitungseinrichtung gespeicherten Nichtlinearitäten des
Gradientensystems werden vor der Auslieferung des MRT-Gerätes einmalig
gemessen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden nun anhand von Ausführungsbeispielen
bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch ein Kernspintomographiegerät,
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2a zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf der Gradientenpulsstromfunktionen
einer Spin-Echo-Sequenz,
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2b zeigt
schematisch die zeitliche Abtastung der k-Matrix bei einer Spin-Echo-Sequenz,
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3a zeigt
schematisch ein nichtkorrigiertes verzerrtes MRT-Bild, in dem ein
Schichtpaket zur weiteren Messung gekennzeichnet ist,
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3b zeigt
schematisch ein korrigiertes entzerrtes MRT-Bild, in dem zusätzlich zu dem Schichtpaket
für weitere
Messungen ein hinsichtlich der Positionierung fehlerfreier Bereich
(Isozentrum) gekennzeichnet ist,
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3c zeigt
schematisch ein korrigiertes MRT-Bild mit einem für weitere
Messungen geplanten Schichtpaket, welches entsprechend mitkorrigiert worden
ist.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Kernspintomographiegerätes zur
Erzeugung von Gradientenpulsen gemäß der vorliegenden Erfindung.
Der Aufbau des Kernspintomographiegerätes entspricht dabei dem Aufbau
eines herkömmlichen Tomographiegerätes. Ein
Grundfeldmagnet 1 erzeugt ein zeitlich konstantes starkes
Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins im Untersuchungsbereich
eines Objektes, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen
Körpers.
Die für
die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfeldes
ist in einem kugelförmigen
Meßvolumen
M definiert, in das die zu untersuchenden Teile des menschlichen Körpers eingebracht
werden. Zur Unterstützung
der Homogenitätsanforderungen
und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden
an geeigneter Stelle sogenannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem
Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 2 eliminiert,
die durch eine Shim-Stromversorgung 15 angesteuert werden.
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In
den Grundfeldmagneten 1 ist ein zylinderförmiges Gradientenspulensystem 3 eingesetzt,
das aus drei Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von
einem Verstärker 14 mit
Strom zur Erzeugung eines linearen Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung
des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung
des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten
Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung
einen Gradienten Gy in y-Richtung und die
dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in
z-Richtung. Jeder Verstärker 14 umfaßt einen
Digital-Analog-Wandler, der von einer Sequenzsteuerung 18 zum
zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Innerhalb
des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine Hochfrequenzantenne 4,
die die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker 30 abgegebenen
Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der
Kerne und Ausrichtung der Kernspins des zu untersuchenden Objektes bzw.
des zu un tersuchenden Bereiches des Objektes umsetzt. Von der Hochfrequenzantenne 4 wird
auch das von den präzedierenden
Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer
Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem
oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale,
in eine Spannung umgesetzt, die über
einen Verstärker 7 einem Hochfrequenz-Empfangskanal 8 eines
Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22 umfaßt weiterhin
einen Sendekanal 9, in dem die Hochfrequenzpulse für die Anregung
der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen
Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagenrechner 20 vorgegebenen
Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge komplexer
Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginäranteil über jeweils
einen Eingang 12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem 22 und
von diesem einem Sendekanal 9 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden
die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen
Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Meßvolumen
entspricht.
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Die
Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine
Sende-Empfangsweiche 6. Die Hochfrequenzantenne 4 strahlt
die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Meßvolumen
M ein und tastet resultierende Echosignale ab. Die entsprechend
gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8 des
Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich demoduliert und über einen
jeweiligen Analog-Digital-Wandler in Realteil und Imaginärteil des
Meßsignals
umgesetzt. Durch einen Bildrechner 17 wird aus den dergestalt gewonnenen
Meßdaten
ein Bild rekonstruiert. Die Verwaltung der Meßdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme
erfolgt über
den Anlagenrechner 20. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert
die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der jeweils gewünschten
Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere
steuert die Sequenzsteuerung 18 dabei das zeitrichtige
Schalten der Gradienten, das Aus senden der Hochfrequenzpulse mit
definierter Phase und Amplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale.
Die Zeitbasis für
das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird
von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl
entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines Kernspinbildes
sowie die Darstellung des erzeugten Kernspinbildes erfolgt über ein
Terminal 21, das eine Tastatur sowie einen oder mehrere
Bildschirme umfaßt.
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Wie
bereits eingangs erwähnt
werden die gemessenen MRT-Bilder, die auf dem Bildschirm des Terminals 21 angezeigt
werden, aufgrund von Nichtlinearitäten der Gradientenfelder – insbesondere
bei moderneren MRT-Geräten
mit hoher Slewrate – verzerrt.
Diese Verzerrung kann mittlerweile durch geeignete auf dem Anlagenrechner 20 bzw.
der Sequenzsteuerung 18 implementierten Bildverarbeitungssoftware
entsprechend korrigiert werden. Die Grundlage für derartige Korrekturprogramme
liefert die genaue Kenntnis der Nichtlinearitäten durch exakte Vermessung
der Gradientenfelder, die üblicherweise
vor der Auslieferung des jeweiligen MRT-Gerätes einmalig durchgeführt wird.
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Weiter
oben wurde erklärt,
dass die Positionierung weiterer Schichten auf derart korrigierten MRT-Bildern
zu erheblichen Konflikten führt
und den Anwender bei der weiteren Meßplanung hindert bzw. im beträchtlichen
Maße einschränkt. Aus
diesem Grunde ist bei MRT-Geräten
verschiedener Hersteller eine Schichtplanung bzw. Positionierung
auf korrigierten Bildern generell nicht erlaubt, was teilweise zu
Kundenbeschwerden führt.
Es gibt auch Hersteller die auf deren MRT-Geräten eine Meßplanung auf entzerrten Bildern
durch den Anwender zulassen, allerdings kann es dann – nach Aussagen
von Kunden – passieren,
dass ein zu untersuchender Bereich in der jeweiligen geplanten Schicht
tatsächlich
nicht getroffen wird.
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Die
vorliegende Erfindung besteht nun darin, über eine entsprechende Anwenderschnittstelle (engl.:
User Interface), die erfindungsgemäß auf dem Monitor des Terminals 21 visualisiert
wird, auf Software-Ebene zum einen eine Entscheidung zu treffen, ob
die vom Anwender vorgenommene Positionierung weiterer Schichten
auf einem korrigierten oder nicht korrigierten Bild erfolgt. Dementsprechend
soll dann die Benutzerführung
abgeändert
werden. Zum andern soll ein oben beschriebener Konflikt erfindungsgemäß dadurch
vermieden werden, dass das User-Interface den Benutzer entweder
in geeigneter Weise auf eine fehlerhafte Positionierung hinweist oder
die Schichtpakete entsprechend mitkorrigiert werden. Anhand der 3a bis 3c soll
dies im Folgenden veranschaulicht werden.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
dem Anwender die Positionierung weiterer zu messender Schichtpakete
auf bereits entzerrten korrigierten MRT-Bildern zu gestatten. Allerdings
muß er
dann mittels User-Interface darauf hingewiesen werden, dass die
Positionierung fehlerhaft sein kann. In 3a ist
beispielsweise eine nicht-korrigierte MRT-Aufnahme vom Hüftbereich
bis zu den Oberschenkeln dargestellt die als solche deutliche Verzerrungen
im oberen und unteren Bildrand aufweist. Die Planung eines weiter
zu messenden Schichtpaketes 22 auf dieser fehlerbehafteten
Aufnahme kann dazu führen,
dass die geplanten Schichten tatsächlich nicht getroffen werden.
Bei einer derartigen Aufnahme, in der der verzerrte fehlerhafte
Bereich deutlich erkennbar ist, wird der Anwender daher von sich
aus weitere Messungen in dem verzerrten Bereich unterlassen. Anders
ist dies in korrigierten Bildern wie es beispielsweise in 3b dargestellt
ist. Hier muß das User-Interface
dem Anwender mitteilen in welchem Bereich eine Übereinstimmung der geplanten Schichten
mit den tatsächlich
gemessenen Schichten vorliegt. Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, dass
der verzerrungsfreie Bereich, bzw. der Bereich, in dem die Verzerrung
vom Benutzer toleriert werden kann, beispielsweise durch einen Kreis 23 oder
andere Geometrien (z.B. Ellipse, Viereck, Polygon etc.) markiert
wird. Der Bereich in dem die Verzerrungen zu groß werden, wird erfindungsgemäß vom Anlagenhersteller
durch einen Grenzwert festgelegt, ab dem die Abweichung von der
Gradientenlinearität nicht
mehr akzeptabel ist. Dies erfordert vorteilhafterweise keinen zusätzlichen
Rechenaufwand, da bei der Bildkorrektur (Entzerrung) der zugrundeliegenden
Aufnahme bereits die Verschiebung für jedes Pixel – auf Basis
der vor der Auslieferung des Gerätes exakt
gemessenen Nichtlinearitäten
der Gradientenfelder – bestimmt
wurde.
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Typischerweise
stellt das Kreisinnere – die Fläche die
sinnvoll zur Positionierung herangezogen werden darf – etwa 90%
der Bildfläche
dar. Eine relevante Fehlerhaftigkeit tritt demgemäß im Äußeren der
Kreisfläche
auf.
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Falls
das zu planende Schichtpaket transversal zur z-Achse (Patientenlängsachse
bzw. Achse in Richtung der Patientenliege) orientiert ist kann eine Übereinstimmung
der geplanten Schichten mit den tatsächlich gemessenen Schichten
erfindungsgemäß auch dadurch
erhöht
werden, dass durch eine Tischverschiebung das Schichtpaket in das
Isozentrum, d.h. in den zentralen Bereich des gekennzeichneten Bereiches
gerückt
wird. Das Isozentrum ist der Bereich im Innern eines MRT-Gerätes in dem
sämtliche Magnetfelder
(Grundfeld sowie alle Gradientenfelder) ausgesprochen linear sind.
Generell ist es für MRT-Aufnahmen
günstig
wenn der aufzunehmende Bereich möglichst
nahe am Isozentrum ist. Die erfindungsgemäße Kennzeichnung des Bereiches
mit ungenauer Positionierung gibt dem Anwender Aufschluß über die
Topologie der beabsichtigten Messung und unterstützt ihn bei der Messplanung.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Ansatz,
den Anwender in der Meßplanung
auf korrigierten MRT-Übersichts-Bildern
zu unterstützen
besteht darin, dass über
das User-Interface die geplanten Schichtpakete bei der Korrektur
des Übersichtsbildes entsprechend
mitkorrigiert werden. Dies bedeutet, dass gemäß 3c die
normalerweise geraden Querschnitts-Linien des jeweiligen Schichtpaketes 24 in
Form gekrümmter
Kurven eingezeichnet werden müssen.
Dieser Ansatz hat zwar den Vorteil, dass die Positionierung weiterer
zu messenden Schichten 24 wieder auf 100% der Bildfläche erfolgen kann,
setzt aber ein sehr gutes räumliches
Vorstellungsvermögen
seitens des Anwenders voraus und ist daher zwar eine weitere Möglichkeit
der Unterstützung
bei der weiteren Meßplanung,
jedoch keine wirkliche Alternative.