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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung eines angiographischen
Bildes mit Hilfe der Magnet-Resonanz-Technik, bei der der Kontrast
von Gefäßstrukturen
mit Hilfe eines Kontrastmittels verstärkt wird. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Magnet-Resonanz-Gerät hierzu.
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Die
Magnet-Resonanz-Technik wird in den letzten Jahren zunehmend zur
Erzeugung angiographischer Bilder eingesetzt, da sie gegenüber anderen
medizinischen Bildgebungsverfahren, wie beispielsweise die Durchleuchtung
mit Röntgenstrahlen oder
die Computertomographie, unter anderem den Vorteil aufweist, dass
Patient und medizinisches Personal keiner Strahlenbelastung ausgesetzt
sind.
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Die
Magnet-Resonanz-Technik (im Folgenden steht die Abkürzung MR
für Magnet-Resonanz) ist
dabei eine bekannte Technik, mit der Bilder vom Inneren eines Untersuchungsobjektes
erzeugt werden können.
Hierzu wird das Untersuchungsobjekt in einem MR-Gerät in einem
vergleichsweise starken statischen, homogenen Grundmagnetfeld (Feldstärken von
0,2 Tesla bis 7 Tesla und mehr) positioniert, so dass sich dessen
Kernseins entlang des Grundmagnetfeldes orientieren. Zum Auslösen von
Kernspinresonanzen werden hochfrequente Anregungspulse in das Untersuchungsobjekt
eingestrahlt, die ausgelösten
Kernspinresonanzen gemessen und auf deren Basis MR-Bilder rekonstruiert.
Zur Ortskodierung der Messdaten werden dem Grundmagnetfeld schnell
geschaltete magnetische Gradientenfelder überlagert. Die aufgezeichneten
Messdaten werden digitalisiert und als komplexe Zahlenwerte in einer k-Raum-Matrix
abgelegt. Aus der mit Werten belegten k-Raum-Matrix ist mittels
einer mehrdimensionalen Fouriertransformation ein zugehöriges MR-Bild rekonstruierbar.
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Da
die MR-Technik einen in vielfältiger
Weise einstellbaren Weichteilkontrast ermöglicht, wird sie auch bei Angiographien
eingesetzt, da der abgebildete Kontrast so gewählt werden kann, dass Gefäßstrukturen
von umgebendem Gewebe unterscheidbar dargestellt werden. Um die
diagnostische Aussagekraft einer MR-Angiographie zu erhöhen, wird
oftmals ein Kontrastmittel – beispielsweise
auf Gadolinium-Basis – bei
der Angiographie verwendet. Das Kontrastmittel wird dabei in ein
Gefäßsystem
eines Patienten injiziert, so dass es nach nachfolgender Ausbreitung
die Strukturen des Gefäßsystems
gegenüber
umliegendem Gewebe hervorhebt.
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Die
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Kontrastmittels hängt dabei
von dem zu untersuchenden Gefäßsystem
und von den darin vorliegenden Pathologien ab. Wenn das Kontrastmittel
anflutet, befindet es sich während
einer ersten Phase, der sogenannten arteriellen Phase, hauptsächlich in
arteriellen Gefäßen, während venöse Gefäße noch
nicht durch das Kontrastmittel gefüllt sind. Erst in einer zweiten
Phase, der sogenannten Gleichgewichts-Phase, hat sich das Kontrastmittel
so weit verteilt, dass es sich sowohl in den Arterien als auch in
den Venen des Gefäßsystems
befindet. Üblicherweise
dauert die arterielle Phase einige Sekunden, bis sie von der Gleichgewichts-Phase
abgelöst
wird.
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Ein
angiographisches Bild, bei dem sowohl der arterielle Teil als auch
der venöse
Teil des Gefäßsystems
in vergleichbarer Weise abgebildet sind, ist üblicherweise für einen
Anwender hinsichtlich zu detektierender Pathologien schwer zu beurteilen,
da die Überlagerung
arterieller und venöser
Strukturen oftmals die zu detektierenden Pathologien unkenntlich macht.
Daher wird bei der Anfertigung einer Angiographie üblicherweise
darauf geachtet, dass entweder rein arterielle Bilder oder rein
venöse
Bilder erstellt werden.
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Bei
der Erstellung einer Angiographie mittels Kontrastmittelunterstützter MR-Technik
tritt bei der Darstellung der arteriellen Phase ein weiteres Problem
auf. Da die MR-Technik vergleichsweise lange Bildaufnahmezeiten
benötigt,
die die Dauer der arteriellen Phase der Kontrastmittelpassage durchaus übersteigen
können,
ist es oftmals nicht möglich,
die Aufzeichnung der Messdaten innerhalb der arteriellen Phase unterbringen
zu können,
sodass verschiedene Verfahren existieren, die die aufzuzeichnenden Messdaten
in unterschiedlicher Weise aufteilen.
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Die
US 6,556,856 B1 offenbart
ein Verfahren zur Erstellung einer zeitaufgelösten MR-Angiographie, bei der
während
der arteriellen Phase eine zeitaufgelöste Serie von MR-Bildern mit
niedriger Auflösung
und in der nachfolgenden Gleichgewichts-Phase hoch aufgelöste MR-Bilder
aufgezeichnet werden. Nach nachfolgender Segmentierung der niedrig
aufgelösten
zeitlichen Serie von MR-Bildern und der hoch aufgelösten MR-Bilder werden niedrig
aufgelöste
und hoch aufgelöste
MR-Bilder kombiniert. Die Segmentierung der niedrig aufgelösten MR-Bilder erfolgt dabei
durch einen Vergleich des zeitlichen Intensitätsverlaufs einzelner Voxel
der niedrig aufgelösten Serie
von MR-Bildern bezüglich
ihres Kontrastverhaltens mit Referenzkurven, deren Ermittelung wiederum
eine manuelle Intervention eines Anwenders erfordert. Insgesamt
benötigt
das Verfahren sowohl eine manuelle Intervention durch einen Anwender
als auch aufwendige Nachverarbeitungsschritte nach einer Aufzeichnung
der Messdaten. Es besteht daher das Bedürfnis, Kontrastmittel-gestützte MR-Angiographie-Verfahren
weiterhin zu verbessern.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Erstellung
eines Bildes bei einer Kontrastmittel-gestützten MR-Angiographie anzugeben, das eine schnelle,
einfache und automatische Durchführung
ermöglicht
und mit dem ein MR-Bild erzeugt werden kann, bei dem gleichzeitig
Arterien als auch Venen unterscheidbar voneinander dargestellt sind. Weiterhin
ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Magnet-Resonanz-Gerät anzugeben,
mit dem ein einfaches, schnelles und automatisches Verfahren zur
Erstellung von MR-Bildern durchgeführt werden kann, wobei in den
MR-Bildern sowohl Venen als auch Arterien unterscheidbar dargestellt
werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird demnach durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 und ein Magnet-Resonanz-Gerät
gemäß Anspruch
8 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Merkmalen unabhängiger Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Erstellung eines Bildes bei einer kontrastmittelgestützten Magnet-Resonanz-Angiographie
umfasst folgende Schritte:
- – Erzeugen eines ersten Datensatzes
während
einer arteriellen Phase einer Verteilung eines Kontrastmittels in
einem Gefäßsystem
durch Abtastung eines ersten zentralen k-Raum-Bereiches,
- – Erzeugen
eines zweiten Datensatzes während einer
Gleichgewichts-Phase der Verteilung des Kontrastmittels im Gefäßsystem
durch Abtastung eines peripheren k-Raum-Bereiches unter Aussparung
eines zweiten zentralen Bereiches, und
- – Erstellen
des Bildes unter Zusammenfügung des
ersten Datensatzes und des zweiten Datensatzes.
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Zur
Abtastung der k-Raum-Bereiche können verschiedene,
bekannte MR-Angiographie-Sequenzen, wie beispielsweise eine Flash-3D-Sequenz
(für engl.: „Fast Low
Angle Shot") verwendet
werden.
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Der
erste zentrale k-Raum-Bereich, der zur Erzeugung des ersten Datensatzes
abgetastet wird, ist dabei so dimensioniert, dass die Abtastung
beendet ist, bevor das Kontrastmittel den venösen Teil des Gefäßsystems
erreicht hat. Die mögliche
Größe des abzutastenden
ersten zentralen k-Raum-Bereiches hängt dabei von verschiedenen
Faktoren ab, wie beispielsweise die Abtastgeschwindigkeit der eingesetzten
Messsequenz und die Dauer der arteriellen Phase, die von dem zu
untersuchenden Teil des Gefäßsystems
und der davon abhängigen
Flussgeschwindigkeit des Blutes abhängt.
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Während der
Gleichgewichts-Phase, die üblicherweise
wesentlich länger
dauert als die arterielle Phase, wird ein zweiter Datensatz aufgezeichnet,
bei dem lediglich periphere k-Raum-Bereiche abgetastet werden, ohne dass
ein zweiter zentraler Bereich abgetastet wird.
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Bei
einem aus dem ersten Datensatz erstellten Bild sind die Arterien
kontrastmittelgefüllt
dargestellt. Die mit dem ersten Datensatz erstellen Bilder weisen
aber, da lediglich niederfrequente Ortsfrequenzen abgetastet worden
sind, eine vergleichsweise geringe räumliche Auflösung auf.
Der zweite Datensatz hingegen ermöglicht es, ein Bild mit hoher Auflösung zu
erzeugen. Da hier allerdings lediglich hohe Ortsfrequenzen enthalten
sind, da der zweite zentrale Bereich bei der Aufzeichnung des zweiten Datensatzes
ausgespart worden ist, stellen sich kontrastmittelgefüllte Gefäße hauptsächlich über ihren Wandbereich
dar, da die kontrastmittelgefüllten
Gefäße hier
einen scharfen Kontrastübergang – also einen
starken Anteil hoher Ortsfrequenzen – aufweisen.
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Nach
Zusammenfügung
der beiden Datensätze
wird folglich ein Bild rekonstruiert, bei dem
- – Arterien
einen hohen Kontrast aufweisen, da sie bei der Abtastung des ersten
zentralen Bereiches mit Kontrastmittel gefüllt waren, und eine hohe Auflösung aufweisen,
da sie bei der Abtastung des zweiten peripheren Bereiches mit Kontrastmittel
gefüllt
waren,
- – Venen
lediglich als Hohlkörper
mit einem hoch aufgelösten
Wandbereich dargestellt werden, da sie während des zweiten peripheren
Bereiches mit Kontrastmittel gefüllt
waren, während
der Abtastung des ersten zentralen Bereiches jedoch nicht.
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Im
erstellten Bild sind somit sowohl Venen als auch Arterien unterscheidbar
dargestellt.
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Die
Zusammenfügung
des ersten und des zweiten Datensatzes kann sowohl im k-Raum vor
einer Fouriertransformation stattfinden als auch im Ortsraum nach
einer Fouriertransformation der jeweiligen Datensätze und
wird vorzugsweise automatisch durchgeführt, sodass keine Interaktion
mit einem Anwender nötig
ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
werden beim Erstellen des Bildes der erste Datensatz und der zweite
Datensatz im k-Raum
zu einem zusammengesetzten Datensatz zusammengefügt. Der zusammengefügte Datensatz
wird anschließend Fourier-transformiert.
Vorzugsweise werden der erste Datensatz und der zweite Datensatz
im k-Raum unmittelbar nach ihrer Erzeugung zu einem zusammengesetzten
Datensatz zusammengefügt. „Unmittelbar" bedeutet in diesem
Zusammenhang ohne Durchführung
weiterer Verarbeitungsschritte wie beispielsweise Segmentierungen
oder Maskierungen.
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In
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
werden beim Erstellen des Bildes der erste und der zweite Datensatz
jeweils zu einem ersten und einem zweiten Teilbild Fourier-transformiert und
anschließend
zu dem Bild zusammengefügt.
Vorzugsweise werden das erste Teilbild und das zweite Teilbild unmittelbar
nach der Fouriertransformation zu dem Bild zusammengefügt. Auch
hier bedeutet „unmittelbar" ohne Durchführung weiterer
Verarbeitungsschritte wie beispielsweise Segmentierungen oder Maskierungen.
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Auf
diese Weise lässt
sich das Verfahren sehr schnell und einfach ohne aufwändige Zwischenoperationen
automatisieren, bei gleichzeitigem Erstellen eines Bildes, bei dem
sowohl Arterien als auch Venen dargestellt und voneinander unterscheidbar
sind.
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Mit
Vorteil entspricht der erste zentrale Bereich dem zweiten zentralen
Bereich. Hierdurch ist gewährleistet,
dass der k-Raum
zwar nahtlos abgetastet wird, dass aber keine k-Raum-Bereiche doppelt
abgetastet werden.
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Bevorzugterweise
wird das Verfahren weitergebildet, indem aus dem ersten Datensatz
eine Maske erstellt wird, und indem eine automatische Segmentierung
des erstellten Bildes anhand der Maske erfolgt. Durch die Segmentierung
des erstellten Bildes tritt der Unterschied zwischen Arterien und
Venen im erstellten Bild nochmals deutlicher hervor. Auch liegen
durch die Segmentierung Arterien und Venen getrennt voneinander
im Datensatz vor, sodass weitere Auswertealgorithmen hierauf aufbauen können.
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Ausführungsformen
der Erfindung mit vorteilhaften Weiterbildungen gemäß den Merkmalen
der Unteransprüche
werden anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Aufbau eines MR-Gerätes,
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2 eine
schematische Übersicht
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 eine
schematische Übersicht
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
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4 eine
Segmentierung des k-Raumes in einen zentralen und einen peripheren
Bereich.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines Magnet-Resonanz-Gerätes 1 mit
seinen wesentlichen Komponenten. Um einen Körper mittels Magnet-Resonanz-Bildgebung
zu untersuchen, werden verschiedene, in ihrer zeitlichen und räumlichen
Charakteristik genauestens aufeinander abgestimmte Magnetfelder
angelegt.
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Ein
in einer hochfrequenztechnisch abgeschirmten Messkabine 3 angeordneter
starker Magnet, üblicherweise
ein Kryomagnet 5 mit einer tunnelförmigen Öffnung, erzeugt ein statisches
starkes Hauptmagnetfeld 7, das üblicherweise 0,2 Tesla bis
3 Tesla und mehr beträgt.
Ein zu untersuchender Körper
oder ein Körperteil – hier nicht
dargestellt – wird auf
einer Patientenliege 9 gelagert und im homogenen Bereich
des Hauptmagnetfeldes 7 positioniert.
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Die
Anregung der Kernseins des Körpers
erfolgt über
magnetische Hochfrequenz-Anregungspulse, die über eine hier als Körperspule 13 dargestellte Hochfrequenzantenne
eingestrahlt werden. Die Hochfrequenz-Anregungspulse werden von
einer Pulserzeugungseinheit 15 erzeugt, die von einer Pulssequenz-Steuerungseinheit 17 gesteuert
wird. Nach einer Verstärkung
durch einen Hochfrequenzverstärker 19 werden
sie zur Hochfrequenzantenne geleitet. Das hier gezeigte Hochfrequenzsystem
ist lediglich schematisch angedeutet. Üblicherweise werden mehr als
eine Pulserzeugungseinheit 15, mehr als ein Hochfrequenzverstärker 19 und
mehrere Hochfrequenzantennen in einem Magnet-Resonanz-Gerät 1 eingesetzt.
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Weiterhin
verfügt
das Magnet-Resonanz-Gerät 1 über Gradientenspulen 21,
mit denen bei einer Messung magnetische Gradientenfelder zur selektiven
Schichtanregung und zur Ortskodierung des Messsignals eingestrahlt
werden. Die Gradientenspulen 21 werden von einer Gradientenspulen-Steuerungseinheit 23 gesteuert,
die ebenso wie die Pulserzeugungseinheit 15 mit der Pulssequenz-Steuerungseinheit 17 in
Verbindung steht.
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Die
von den angeregten Kernseins ausgesendeten Signale werden von der
Körperspule 13 und/oder
von Lokalspulen 25 empfangen, durch zugeordnete Hochfrequenzvorverstärker 27 verstärkt und
von einer Empfangseinheit 29 weiterverarbeitet und digitalisiert.
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Bei
einer Spule, die sowohl im Sende- als auch im Empfangsmodus betrieben
werden kann, wie z.B. die Körperspule 13,
wird die korrekte Signalweiterleitung durch eine vorgeschaltete
Sende-Empfangs-Weiche 39 geregelt.
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Eine
Bildverarbeitungseinheit 31 erzeugt aus den Messdaten ein
Bild, das über
eine Bedienkonsole 33 einem Anwender dar gestellt oder in
einer Speichereinheit 35 gespeichert wird. Eine zentrale
Rechnereinheit 37 steuert die einzelnen Anlagekomponenten.
Die Rechnereinheit 37 ist dabei so ausgebildet, dass mit
ihr das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden
kann.
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2 zeigt
einen schematischen Überblick einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei
einer kontrastmittelgestützten
MR-Angiographie wird einem zu untersuchenden Patienten ein Kontrastmittel
meist intravenös
verabreicht. Nach einer bestimmten Wartezeit hat sich das Kontrastmittel so
weit im Körper
des Patienten ausgebreitet, dass es sich im arteriellen Teil eines
zu untersuchenden Abschnittes des Gefäßsystems befindet. Zu diesem Zeitpunkt,
d.h. während
der arteriellen Phase 61, erfolgen in einem ersten Schritt
eine erste Abtastung 51 eines zentralen k-Raum-Bereiches und die
Erzeugung eines ersten Datensatzes 52.
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Nach
weiterer Ausbreitung des Kontrastmittels befindet sich das Kontrastmittel
sowohl im arteriellen als auch im venösen Teil des Gefäßsystems. Während dieser
auch als Gleichgewichts-Phase 63 bezeichneten Phase erfolgen
in einem zweiten Schritt eine zweite Abtastung 53 eines
peripheren k-Raum-Bereiches und die Erzeugung eines zweiten Datensatzes 54.
Während
der zweiten Abtastung 53 wird ein weiterer zentraler k-Raum-Bereich nicht
mit abgetastet. Vorteilhafterweise ist der weitere zentrale Bereich,
der bei der zweiten Abtastung 53 nicht mit abgetastet wurde,
mindestens so groß wie
der zentrale Bereich, der bei der ersten Abtastung 51 abgetastet
worden ist. Auf diese Weise wird durch die beiden Abtastungen der
k-Raum ohne Überschneidung abgetastet,
was das Zusammenfügen
der beiden Datensätze
vereinfacht. Insbesondere sind die beiden zentralen k-Raum-Bereiche
gleich groß,
sodass durch die erste und zweite Abtastung 51, 53 ein
zusammenhängender
k-Raum-Bereich ohne Überschneidung
und daraus entstehender Überabtastung abgetastet
wird.
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Nachfolgend
werden der erste Datensatz 52 und der zweite Datensatz 54 jeweils
mittels einer Fouriertransformation 55 zu einem ersten
Teilbild 56 und einem zweiten Teilbild 57 Fourier-transformiert, die
anschließend
zu einem Bild 58 zusammengesetzt werden.
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Das
Zusammenfügen
des ersten Teilbildes 56 und des zweiten Teilbildes 57 erfolgt
dabei vorzugsweise direkt und unmittelbar nach der Fouriertransformation,
d.h. ohne Zwischenschritte einer Segmentierung oder anderer Verarbeitungsschritte, mit
denen die beiden Teilbilder 56, 57 aufeinander abgestimmt
werden, sodass das Bild 58 auf einfache und automatische
Weise erhalten wird.
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Im
erstellten Bild 58 sind sowohl der arterielle als auch
der venöse
Teil des Gefäßsystems
dargestellt, da die hohen Ortsfrequenzen während der Gleichgewichts-Phase 63 – während der
sowohl Arterien als auch Venen Kontrastmittel-gefüllt waren – aufgezeichnet
worden sind. Durch den zweiten Datensatz 54, bei dem lediglich
hohe Ortsfrequenzen abgetastet worden sind, sind sowohl die Arterien
als auch die Venen als vornehmlich durch ihre Wand dargestellten
Strukturen – ohne
ausgefülltes
Lumen, zu dessen Darstellung die Aufzeichnung niederer Ortsfrequenzen
benötigt
wird – zu
erkennen.
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Durch
den ersten Datensatz 52, bei dem die niedrigen Ortsfrequenzen
aufgezeichnet worden sind, wird also auch das Lumen kontrastmittelgefüllte Gefäß dargestellt.
Da der erste Datensatz 52 während der arteriellen Phase 61 aufgezeichnet
worden ist, wird nur das Lumen von Arterien dargestellt. Hierdurch
unterscheiden sich Arterien und Venen im erstellten Bild 58.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine Maske 64 anhand
des ersten Datensatzes 52 bzw. des ersten Teilbildes 56 erstellt,
beispielsweise indem alle Voxel, deren Intensitätswert über einem vorgegebenen Schwellenwert
liegt, zur Maske 64 hinzugefügt werden. Beispielsweise kann
auch eine Maske 64 erstellt werden, in der Gewichtungsfaktoren
basierend auf den Intensitätswerten
der Voxel hinterlegt sind.
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Diese
Maske wird auf das erstellte Bild 58 angewendet, sodass
hierdurch eine Segmentierung des erstellten Bildes durchgeführt wird
und so ein segmentiertes Bild 65 erstellt. Hierdurch werden
Arterien und Venen nochmals deutlicher im Bild hervorgehoben. Basierend
auf dieser Segmentierung können
auch automatische Auswerteverfahren folgen, mit denen beispielsweise
die geometrischen Verhältnisse
der Gefäßstrukturen
ausgewertet werden und durch Vergleich mit Normwerten Pathologien
aufgedeckt werden.
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3 zeigt
einen Überblick
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Im Unterschied zu 2 werden hierbei der erste Datensatz 52 und
der zweite Datensatz 54 zu einem zusammengesetzten Datensatz 58 zusammengefügt und anschließend über eine
Fouriertransformation das Bild 58 erstellt. Das Zusammenfügen erfolgt
dabei vorzugsweise direkt und unmittelbar, d.h. ohne Zwischenschritte
einer Segmentierung oder anderer Verarbeitungsschritte, mit denen
der erste und der zweite Datensatz 52, 54 aufeinander abgestimmt
werden.
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4 zeigt
eine mögliche
Aufteilung des dreidimensionalen k-Raumes in einen zentralen Bereich
und einen peripheren Bereich.
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Von
dem dreidimensionalen k-Raum 81, in dem k-Raum-Zeilen 83 auf
einem kartesischen Raster angeordnet sind, ist hier lediglich die
Phasenkodierebene mit zwei Phasenkodierrichtungen kx und
ky dargestellt. Die Ausleserichtung der
k-Raum-Zeilen 83 steht senkrecht hierzu, also senkrecht
zur Zeichnungsebene. Diese kartesische Anordnung der k-Raum-Zeilen 83 ist
lediglich eine möglich
Anordnung von k-Raum-Zeilen 83 im k-Raum 81 und
kann auf verschiedene Weise abgewandelt werden, wenn dies vorteilhaft
erscheint.
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Bei
der Erzeugung des ersten Datensatzes 52, wird der zentrale
Bereich 85 des k-Raumes 81 abgetastet. Die Größe des zentralen
k-Raum-Bereiches 85 ist dabei auf die Dauer der arteriellen
Phase 61 und auf die Abtastgeschwindigkeit der Messsequenz,
die zur Datenaufnahme eingesetzt wird, abgestimmt, sodass die Abtastung
des zentralen k-Raum-Bereiches 85 noch während der
arteriellen Phase 61 abgeschlossen ist.
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Während einer
Gleichgewichts-Phase 63 wird der periphere Datensatz 54 abgetastet
unter Aussparung des zentralen Bereiches 85. Da die Gleichgewichts-Phase 63 üblicherweise
wesentlich länger
dauert als die arterielle Phase 61 können wesentlich mehr k-Raum-Zeilen 83 abgetastet
werden, sodass auch hohe k-Raum-Frequenzen aufgezeichnet werden.