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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Bestimmung der Position zumindest einer Lokalantenne in einem
Untersuchungsraum einer Magnetresonanz-Anlage, bei dem von
einem im Untersuchungsraum angeordneten Körper abgestrahlte
Magnetresonanz-Signale in zumindest einer Koordinatenrichtung
ortskodiert von der Lokalantenne empfangen, aus den
empfangenen Magnetresonanz-Signalen in der Koordinatenrichtung
ortsaufgelöste Intensitätswerte erzeugt werden und aus einem
Verlauf der gegebenenfalls einer Nachbearbeitung unterzogenen
Intensitätswerte entlang der Koordinatenrichtung die Position
der Lokalantenne in der Koordinatenrichtung bestimmt wird.
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Die Magnetresonanz-Tomographie ist eine bekannte Technik zur
Gewinnung von Bildern des Körperinneren eines lebenden
Untersuchungsobjektes. Zur Durchführung der Magnetresonanz-
Tomographie erzeugt ein Grundfeldmagnet ein statisches
relativ homogenes Grundmagnetfeld. Diesem Grundmagnetfeld werden
während der Aufnahme von Magnetresonanz-Bildern schnell
geschaltete Gradientenfelder überlagert, die von so genannten
Gradientenspulen erzeugt werden. Mit Hochfrequenz-
Sendeantennen werden Hochfrequenzpulse zur Auslösung von
Magnetresonanz-Signalen in das im Untersuchungsraum der
Magnetresonanz-Anlage angeordnete Untersuchungsobjekt eingestrahlt.
Die mit diesen Hochfrequenzpulsen hervorgerufenen
ortskodierten Magnetresonanz-Signale werden von Hochfrequenz-
Empfangsantennen aufgenommen. Die Magnetresonanz-Bilder des
untersuchten Objektbereiches des Untersuchungsobjektes werden
auf Basis dieser mit den Empfangsantennen empfangenen
Magnetresonanz-Signale erstellt. Jeder Bildpunkt im Magnetresonanz-
Bild entspricht dabei einem Intensitätswert eines empfangenen
Magnetresonanz-Signals eines kleinen Körpervolumens. Als
Hochfrequenz-Sendeantennen werden in der Regel Ganzkörper-
Hochfrequenzantennen eingesetzt. Diese Ganzkörper-
Hochfrequenzantennen eignen sich auch als Empfangsantennen
für die Magnetresonanz-Signale. Sie weisen ein sehr homogenes
Empfindlichkeitsprofil auf, führen jedoch zu einem für viele
Anwendungen ungünstigen Signal/Rausch-Verhältnis. Zur
Verbesserung des Signal/Rausch-Verhältnisses werden Lokalantennen
eingesetzt. Dabei handelt es sich um Antennen, die an die
Größe des zu untersuchenden Körperbereiches angepasst sind.
So gibt es beispielsweise fest in die Patientenliege
eingebaute oder an festen Positionen auf der Patientenliege
eingerastete Lokalantennen zur Untersuchung der Wirbelsäule oder
zur Untersuchung des Kopfes. Neben diesen fest
positionierbaren Lokalantennen werden bei vielen Anwendungen auch frei
bewegliche Lokalantennen eingesetzt, die durch den Bediener der
Magnetresonanz-Anlage beispielsweise lediglich auf den zu
untersuchenden Körperbereich aufgelegt werden.
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Für ein hohes Signal/Rausch-Verhältnis bei Magnetresonanz-
Aufnahmen mit derartigen Lokalantennen ist entscheidend, dass
sich die Antenne möglichst nahe an der bildgebenden Region
des Körpers befindet. Stehen mehrere Lokalantennen zur
Verfügung, so sollte unter Umständen während der Messung nur eine
dieser Antennen für den Empfang aktiviert werden, die sich am
Nächsten an der zu untersuchenden Region befindet. Auf diese
Weise werden Artefakte, wie beispielsweise Einfaltungen, im
Magnetresonanz-Bild vermieden oder zumindest reduziert. Dies
erfordert jedoch die genaue Kenntnis der Position der
Lokalantennen im Untersuchungsraum in Bezug auf die zu
untersuchende Körperregion. Beim Einsatz frei positionierbarer
Lokalantennen bzw. Lokalspulen, beispielsweise von
Oberflächenspulen, besteht jedoch kein fester Bezug zum Magnetsystem der
Magnetresonanz-Anlage.
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Aus der EP 0 844 488 A1 ist ein Verfahren zum Erfassen der
Position eines mit Lokalantennen ausgestatteten medizinischen
Instruments in einem Untersuchungsraum einer Magnetresonanz-
Anlage bekannt. Das medizinische Instrument weist hierzu
zumindest zwei mit Magnetresonanz-Signalquellen versehene
Positionierungselemente an den Lokalantennen auf. Die Lage dieser
Positionierungselemente wird mit einer Magnetresonanz-
Vormessung erfasst und in das Magnetresonanz-Bild der
anschließenden bildgebenden Magnetresonanz-Messung des zu
untersuchenden Körperbereiches eingeblendet. Die in dem
medizinischen Instrument integrierten Magnetresonanz-Signalquellen
ermöglichen hierbei die Bestimmung der Position der im
Instrument integrierten Lokalantennen relativ zu dem zu
untersuchenden Bereich. Bei ungünstiger Wahl des Aufnahmebereiches
können diese Signalquellen jedoch in das diagnostische Bild
einfalten. Zur Vermeidung dieser Einfaltung müsste ein
separater, auf einer anderen Frequenz empfindlicher Sende- und
Aufnahmezweig für die Vormessung bereitgestellt werden.
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Aus der US 6,034,529 ist ebenfalls ein Verfahren zur
Bestimmung der Position einer Lokalantenne in einem
Untersuchungsraum einer Magnetresonanz-Anlage bekannt, das ähnlich dem der
EP 0 844 488 A1 durchgeführt wird. Auch bei dieser Technik
enthält die Lokalantenne eine zusätzliche Magnetresonanz-
Signalquelle, die in einem mit einer geeigneten Messsequenz
erfassten Magnetresonanz-Bild zu erkennen ist. Die
Signalquelle wird bei dieser Druckschrift jedoch so gewählt, dass
ihre gyromagnetische Konstante von der gyromagnetischen
Konstante von Protonen ausreichend abweicht. Auf diese Weise
kann erreicht werden, dass die zusätzliche Magnetresonanz-
Signalquelle im Magnetresonanz-Bild der eigentlichen
diagnostischen Messung nicht sichtbar ist. Auch dieses Verfahren
erfordert jedoch den Einsatz spezieller Lokalantennen, die die
entsprechenden Magnetresonanz-Signalquellen aufweisen.
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Aus der DE 196 53 535 C1 ist ein Verfahren zur Bestimmung der
Position zumindest einer Lokalantenne in einem
Untersuchungsraum einer Magnetresonanz-Anlage bekannt, bei dem von einem
im Untersuchungsraum angeordneten Körper abgestrahlte
Magnetresonanz-Signale in zumindest einer Koordinatenrichtung
ortskodiert von der Lokalantenne empfangen und aus den
empfangenen Magnetresonanz-Signalen in der Koordinatenrichtung
ortsaufgelöste Intensitätswerte erzeugt werden. Gleichzeitig
werden die abgestrahlten Magnetresonanz-Signale von einer
Antenne, die eine homogene Empfindlichkeitsverteilung besitzt,
empfangen und in entsprechende ortsaufgelöste
Intensitätswerte umgesetzt. Aus den mit der Lokalantenne erhaltenen
Intensitätswerten werden durch Normierung auf die mit der Antenne
mit einer homogenen Empfindlichkeitsverteilung erhaltenen
Intensitätswerte normierte Intensitätswerte gebildet. Aus dem
Verlauf dieser normierten Intensitätswerte über die
Koordinatenachse wird ein Maximalwert bestimmt, der die Position der
Lokalantenne in dieser Koordinatenrichtung angibt. Dieses
Verfahren erfordert somit nicht den Einsatz zusätzlicher
Magnetresonanz-Signalquellen. Aufgrund der Rauschanteile in den
Messsignalen ist jedoch die Bestimmung des Maximums dieses
Verlaufs fehlerbehaftet, so dass zur Erhöhung der Genauigkeit
der Positionsbestimmung eine räumliche Glättung oder
Filterung der Intensitätswerte durchgeführt werden muss. Auch eine
derartige Filterung bzw. Glättung kann jedoch noch immer zu
Ungenauigkeiten in der Positionsbestimmung führen. Hinzu
kommt, dass bei dieser Technik nur dann eine genaue
Positionsbestimmung möglich ist, wenn sich die Mitte der
Lokalantenne im Aufnahmevolumen befindet. Ist dies nicht der Fall,
so wird die Position dieser Antenne fehlerhaft bestimmt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren zur
Bestimmung der Position einer Lokalantenne in einem
Untersuchungsraum einer Magnetresonanz-Anlage anzugeben, das eine
automatische Bestimmung der Position mit hoher Genauigkeit
ermöglicht.
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Die Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß Patentanspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind
Gegenstand der Unteransprüche oder lassen sich aus der
nachfolgenden Beschreibung oder den Ausführungsbeispielen entnehmen.
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Bei dem Verfahren werden von einem im Untersuchungsraum
angeordneten Körper abgestrahlte Magnetresonanz-Signale in
zumindest einer Koordinatenrichtung ortskodiert von der zumindest
einen Lokalantenne empfangen und aus den empfangenen
Magnetresonanz-Signalen in der zumindest einen Koordinatenrichtung
ortsaufgelöste Intensitätswerte erzeugt. Aus dem Verlauf der
gegebenenfalls einer Nachbearbeitung unterzogenen
Intensitätswerte entlang der Koordinatenrichtung wird schließlich
die Position der Lokalantenne in der Koordinatenrichtung über
einen Kurvenfit, d. h. die Anpassung einer Funktion an den
Verlauf der Intensitätswerte entlang der Koordinatenrichtung,
bestimmt. Hierfür wird eine Funktion herangezogen, die der
Form eines Empfindlichkeitsprofils der Lokalantenne zumindest
annäherbar bzw. anpassbar ist. Nach der Anpassung dieser
Funktion an den Verlauf wird die Position des Maximums der
Funktion auf der Koordinatenachse als Position der
Lokalantenne herangezogen.
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Mit dem vorliegenden Verfahren lässt sich die Position von
Lokalantennen in zumindest einer frei vorgebbaren
Koordinatenrichtung mit hoher Genauigkeit bestimmen. Das Verfahren
ist im Gegensatz zum Verfahren der DE 196 53 535 C1 weniger
fehleranfällig, insbesondere unempfindlicher gegen
Rauscheinflüsse. Eine Glättung oder Filterung des Verlaufs der
Intensitätswerte zur Erhöhung der Genauigkeit der
Positionsbestimmung ist beim vorliegenden Verfahren nicht erforderlich.
Durch die Berücksichtigung des Empfangsprofils der
Lokalantenne beim Kurvenfit wird eine sehr zuverlässige Bestimmung
der Position dieser Antenne mit hoher Genauigkeit erreicht.
Die Position der Antenne kann aufgrund dieses Kurvenfits auch
korrekt bestimmt werden, wenn sich die Mitte der Antenne
außerhalb des Aufnahmevolumens befindet. Ein weiterer
erheblicher Vorteil besteht darin, dass aus der Breite,
beispielsweise der Halbwertsbreite oder der 1/e-Breite, der
angepassten Funktion die Breite des Empfindlichkeitsprofils der
Lokalantenne in dem zu untersuchenden Körper bezogen auf die
jeweilige Koordinatenrichtung bestimmt werden kann, wie dies
in einer bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden
Verfahrens erfolgt. Die Kenntnis dieser Breite des
Empfindlichkeitsprofils, im Folgenden auch als Ausleuchtbreite bzw.
Ausleuchtprofil bezeichnet, ist erforderlich, um gegebenenfalls
Artefakte im Magnetresonanz-Bild vermeiden zu können.
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Vorzugsweise wird als Anpassungsfunktion eine Gauß-Funktion
herangezogen, die dem Empfindlichkeitsprofil vieler Antennen-
bzw. Spulentypen angenähert ist. Selbstverständlich lassen
sich jedoch auch andere Funktionen, soweit sie sich dem
Empfindlichkeitsprofil der Antennen zumindest annähernd anpassen
lassen, einsetzen.
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Das vorliegende Verfahren wird vorzugsweise in zumindest zwei
Koordinatenrichtungen durchgeführt, so dass die Position der
Lokalantenne in einer Ebene bzw. im dreidimensionalen Raum
bestimmt werden kann.
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Besondere Vorteile ergeben sich durch die
Positionsbestimmung, wenn in der Magnetresonanz-Anlage mehrere Lokalantennen
gleichzeitig eingesetzt werden, beispielsweise in Form eines
Antennen-Arrays. Dann kann die Position jeder dieser
Lokalantennen bestimmt und der Magnetresonanz-Anlage bzw. dem
Bediener mitgeteilt werden. Die Positionen der Lokalantennen
werden beispielsweise dazu verwendet, eine der Lokalantennen
auszuwählen, die für eine bestimmte Körperregion das
höchstmögliche Signal/Rausch-Verhältnis und damit die beste
Auflösung liefert. Diese Antennenauswahl kann dann auch
automatisch erfolgen. Die Bestimmung der Position mehrerer
Lokalantennen erfolgt vorzugsweise gleichzeitig, indem durch diese
Lokalantennen die Magnetresonanz-Signale gleichzeitig
empfangen und zur Positionsbestimmung der jeweiligen Lokalantenne
wie oben angegeben ausgewertet werden. Dies erfordert jedoch,
dass die Magnetresonanz-Anlage mehrere, mit den einzelnen
Lokalantennen verbundene Signalverarbeitungskanäle besitzt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
vorliegenden Verfahrens werden die Magnetresonanz-Signale
gleichzeitig von einer Antenne mit einem homogenen
Empfindlichkeitsprofil empfangen, beispielsweise der zur Aussendung von
Hochfrequenz-Signalen benutzten Ganzkörperantenne, und daraus
in Koordinatenrichtung ortsaufgelöste Intensitätswerte
erzeugt. Die Intensitätswerte der mit der zumindest einen
Lokalantenne empfangenen Magnetresonanz-Signale werden dann auf
die für den jeweils gleichen Koordinatenpunkt erhaltenen
Intensitätswerte der Antenne mit dem homogenen
Empfindlichkeitsprofil normiert. Auf diese Weise wird der durch das
Körpermaterial verursachte Einfluss auf den Verlauf der
Intensitätswerte über die Koordinatenachse eliminiert.
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Die mit dem Verfahren erhaltene Position der zumindest einen
Lokalantenne wird vorzugsweise in einem Magnetresonanz-
Übersichtsbild, wie es in der Regel vor der Durchführung
einer diagnostischen Magnetresonanz-Aufnahme erzeugt wird,
eingeblendet. In dieser Übersichtsaufnahme kann auch die aus der
Breite der angepassten Funktion ermittelte Ausleuchtbreite
der jeweiligen Lokalantenne angezeigt werden.
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Das vorliegende Verfahren wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals
kurz erläutert. Hierbei zeigen:
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Fig. 1 in einer Übersichtsdarstellung die Hauptkomponenten
einer Magnetresonanz-Anlage;
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Fig. 2 ein Beispiel für die unterschiedlichen Positionen
mehrerer Lokalantennen im Untersuchungsraum einer
Magnetresonanz-Anlage;
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Fig. 3 ein Beispiel für den Verlauf der mit einer
Lokalantenne erhaltenen Intensitätswerte in einer
Koordinatenrichtung gemäß dem vorliegenden Verfahren;
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Fig. 4 ein weiteres Beispiel für den Verlauf der mit einer
Lokalantenne erhaltenen Intensitätswerte in einer
Koordinatenrichtung gemäß dem vorliegenden
Verfahren;
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Fig. 5 ein Beispiel für die Einblendung der Positionen der
Lokalantennen in einer Magnetresonanz-
Übersichtsdarstellung; und
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Fig. 6 schematisch ein Ablaufschema für die Durchführung
des vorliegenden Verfahrens.
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Fig. 1 zeigt in einem Übersichtsbild eine Magnetresonanz-
Anlage, mit der anatomische Schnittbilder und Angiogramme des
menschlichen Körpers erstellt oder auch funktionelle
Untersuchungen durchgeführt werden können. Die Magnetresonanz-Anlage
umfasst die Spulen 1 bis 4, die in einem Untersuchungsvolumen
in axialer Richtung ein nahezu homogenes magnetisches
Grundfeld hoher Feldstärke erzeugen. In dem Untersuchungsvolumen
befindet sich bei Anwendung zur medizinischen Diagnostik ein
zu untersuchender Körperbereich eines Patienten 10. Dem
Untersuchungsvolumen zugeordnet ist ein Gradientenspulensystem
zur Erzeugung unabhängiger Zusatzmagnetfelder ebenfalls in
Richtung des Grundmagnetfeldes. Die Zusatzmagnetfelder
besitzen als Gradientenfelder zueinander senkrechte
Magnetfeldgradienten in den Richtungen x, y und z gemäß einem
rechtwinkligen Koordinatensystem 11. In der Fig. 1 sind der
Übersichtlichkeit halber nur Gradientenspulen 5 und 6 eingezeichnet,
die zusammen mit einem Paar gegenüberliegender gleichartiger
Gradientenspulen zur Erzeugung eines Gradienten in x-Richtung
dienen. Gleichartige, hier nicht angezeigte Gradientenspulen
zur Erzeugung eines Gradientenfeldes in y-Richtung liegen
parallel zum Patienten 10 und oberhalb sowie unterhalb von ihm.
Gradientenspulen zur Erzeugung des Gradientenfeldes in z-
Richtung liegen quer zur Längsachse des Patienten 10 am Kopf-
oder am Fußende.
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Die Magnetresonanz-Anlage umfasst noch eine zur Erzeugung und
Aufnahme von Magnetresonanz-Signalen verwendete Hochfrequenz-
Antenne 7, die als Ganzkörperantenne im Empfangsfall eine
homogene Empfindlichkeit im Untersuchungsvolumen aufweist.
Zusätzlich sind Lokalantennen 8a und 8b vorhanden, die hier als
Teil eines Antennen-Arrays zur Untersuchung der Wirbelsäule
ausgebildet sind. Die von einer strichpunktierten Linie 9
umgrenzten Spulen 1 bis 4, das Gradientenspulensystem und die
Hochfrequenz-Antennen stellen das eigentliche
Untersuchungsgerät dar, das weitgehend frei von Störsignalen sein muss und
von einer Hochfrequenzabschirmung umgeben ist. Die
strichpunktierte Linie 9 soll die Hochfrequenzabschirmung
symbolisieren.
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Die übrigen Komponenten der Magnetresonanz-Anlage sind
außerhalb der Hochfrequenzabschirmung 9 angeordnet. Zum Betrieb
der Magnetspulen 1 bis 4 ist ein Gleichstromnetzteil 20
vorgesehen. Eine Gradientenstromversorgung 22 speist das
Gradientenspulensystem mit den zum Aufbau und Abbau der
Gradientenfelder benötigten Strömen. Die Gradientenstromversorgung
22 und das Gradientenspulensystem bilden zusammen das
Gradientensystem der Magnetresonanz-Anlage. Die Hochfrequenz-
Antenne 7 ist über eine Sende-Empfangsweiche 24 mit einer
Hochfrequenz-Einrichtung 26 zur Signalerzeugung und -aufnahme
verbunden. Die Hochfrequenz-Einrichtung 26 umfasst
Empfangsverstärker 28 und einen Hochfrequenzsender 30. Die
Lokalantennen 8a, 8b sind direkt mit getrennten Empfangskanälen der
Hochfrequenz-Einrichtung 26 verbunden. Der Betrieb der
Magnetresonanz-Anlage wird von einem Steuerrechner 32 gesteuert,
an dem gegebenenfalls über einen hier nicht weiter
dargestellten Bildrechner ein Monitor 34 angeschlossen ist. Der
Steuerrechner 32 erzeugt u. a. Sollwerte des Gradientenfeldes,
die mit Gx, Gy und Gz bezeichnet sind. Auf dem Steuerrechner
32 läuft auch das nachfolgend beschriebene
Lokalisierungsverfahren ab.
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Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer Anordnung mehrerer
Lokalantennen 8a bis 8g am Körper eines Patienten 10 in einem
Untersuchungsraum einer Magnetresonanz-Anlage wie die der Fig. 1.
Die Lokalantennen 8a bis 8g sind hierbei innerhalb des
Messbereiches (FOV) der Gradientenspule angeordnet, der durch das
Bezugszeichen 12 angedeutet ist. Der Patient 10 liegt auf der
Patientenliege 13 und wird nach dem Anbringen der
Lokalantennen 8a bis 8g mit der Patientenliege 13 in den Messbereich 12
gefahren. Nach dem Positionieren des Patienten 10 innerhalb
des Messbereiches 12 wird der Körper 10 durch Aussenden eines
entsprechenden Hochfrequenz-Impulses durch die
Ganzkörperantenne 7 zur Abgabe von Magnetresonanz-Signalen angeregt. Nach
der Anregung werden die vom Körper emittierten Signale mit
von den Gradientenspulen erzeugten Gradientenfeldern in drei
Koordinatenrichtungen ortskodiert von jeder an der
Magnetresonanz-Anlage angeschlossenen Lokalantenne 8a bis 8g
empfangen. Hierbei wird jeweils eine Rohdatenzeile entlang der
Achsen x, y und z der Magnetresonanz-Anlage aufgenommen. Der
Empfang erfolgt für alle Lokalantennen gleichzeitig. Die
Ortskodierung muss nicht zwangsläufig in x-, y- bzw. z-
Richtung erfolgen, sondern kann durch geeignete Ansteuerung
der Gradientenfelder in beliebiger Raumrichtung erfolgen. Da
die Ortskodierung sich im Magnetresonanz-Signal im hier
betrachteten Fall im Frequenzspektrum widerspiegelt, werden die
empfangenen Magnetresonanz-Signale einer Fourier-
Transformation unterworfen, um entsprechend ortsaufgelöste
Intensitätswerte entlang der Koordinatenachsen zu erhalten.
Nach dieser Fourier-Transformation zeigt jede der
aufgenommenen Zeilen eine Projektion des Objekts in x-, y- bzw. z-
Richtung gefaltet mit dem Spulen- bzw. Empfangsprofil der
jeweiligen Lokalantenne.
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Fig. 3 zeigt beispielhaft den Verlauf der Intensitätswerte
der mit der Lokalantenne 8f empfangenen Magnetresonanz-
Signale entlang der z-Richtung. Fig. 4 zeigt als Vergleich
dazu die in der gleichen Koordinatenrichtung mit der
Lokalantenne 8a erhaltenen Intensitätswerte bzw. deren Verlauf
entlang der z-Achse.
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Beim vorliegenden Verfahren wird an jeden ermittelten
Intensitätsverlauf eine Funktion angepasst, die der Form des
Empfangsprofils der zugeordneten Lokalantenne entspricht oder
zumindest angenähert anpassbar ist. Im vorliegenden Fall wird
hierfür eine Gauß-Funktion 14 eingesetzt, die sich dem
Empfangsprofil gut anpassen lässt. Durch einen Fit der Funktion
14 an den jeweiligen Intensitätsverlauf in einer
Koordinatenrichtung, wie er in den Fig. 3 und 4 beispielhaft für zwei
Antennen dargestellt ist, lässt sich die Position der
jeweiligen Antenne in der jeweiligen Koordinatenrichtung erhalten,
indem der Schwerpunkt 15 der angepassten Gauß-Funktion 14 als
Antennenposition auf der jeweiligen Koordinatenachse
herangezogen wird. Dies wird im vorliegenden Beispiel für alle drei
orthogonalen Raumrichtungen und alle beteiligten
Lokalantennen 8a bis 8g durchgeführt. Auf diese Weise wird die
räumliche Position der einzelnen Antennen 8a-8g im
Untersuchungsraum mit hoher Genauigkeit erhalten. Zusätzlich wird die
Halbwertsbreite 16 des jeweils angepassten Gauß-Profils 14 in
den Intensitätsverläufen bestimmt und daraus die
Ausleuchtbreite der jeweiligen Antenne in der jeweiligen
Koordinatenrichtung abgeleitet. Die Position der Antennen kann
anschließend in einem Übersichtsbild, d. h. einer Übersichtsaufnahme
des zu untersuchenden Körperbereiches des Patienten 10
eingeblendet werden, wie dies beispielhaft anhand der Fig. 5 zu
erkennen ist, die im oberen Bild in Draufsicht einen
Ausschnitt aus dem Messvolumen 12 darstellt. In dieser
Darstellung sind der Patientenkörper 10 sowie die in ihrer Position
erfassten Lokalantennen 8b, 8c, 8d, 8f und 8g zu erkennen. In
einem senkrecht dazu liegenden Schnittbild im unteren Teil
der Fig. 5 sind die gleichen Antennen in anderer Perspektive
eingeblendet.
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Fig. 6 gibt schließlich noch einmal schematisch eine
Zusammenfassung über den prinzipiellen Verfahrensablauf beim
vorliegenden Verfahren, bei dem über die entsprechende
Lokalantenne in einer Koordinatenrichtung kodierte Magnetresonanz-
Signale empfangen und in ortsaufgelöste Intensitätswerte
umgewandelt werden. Durch einen Fit mit einer sich dem
Empfindlichkeitsprofil der Antenne annäherbaren Funktion an den
ermittelten Verlauf der Intensitätswerte entlang der
Koordinatenachse lässt sich die Position der jeweiligen Lokalantenne
über die Position des Maximums der angepassten Funktion
ermitteln. Optional können hierbei die gleichen Magnetresonanz-
Signale gleichzeitig mit einer Antenne mit homogenem
Empfangsprofil empfangen und in entsprechende Intensitätswerte
umgerechnet werden. Anschließend können die mit der
Lokalantenne erhaltenen Intensitätswerte auf die mit der homogenen
Antenne erfassten Intensitätswerte normiert werden, um einen
normierten Intensitätsverlauf zu erhalten, der unabhängig von
der Form und dem Körpermaterial des im Untersuchungsraum
befindlichen Körpers ist. Die Kurvenanpassung wird dann mit
diesem normierten Intensitätsverlauf vorgenommen.
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Nach Durchführung der Positionsbestimmung in den gewünschten
Koordinatenrichtungen und für die gewünschten Lokalantennen
werden die Positionen und gegebenenfalls die Ausleuchtbreite
der entsprechenden Lokalantennen in einem Magnetresonanz-
Übersichtsbild des zu untersuchenden Körpers dargestellt.
Anhand dieser Darstellung kann der Bediener für die
anschließende Messung die richtige Spule zum Erhalt eines maximalen
Signal/Rausch-Verhältnisses und minimaler Artefakte
auswählen.