DE1032186B

DE1032186B - Dreibackenschraubstock

Info

Publication number: DE1032186B
Application number: DES55946A
Authority: DE
Inventors: Paul Sommer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-06-30
Filing date: 1953-06-30
Publication date: 1958-06-12

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Dreibackenschraubstock zum Einspannen von Werkstücken mit runden oder winklig zueinander verlaufenden Begrenzungsflächen, bei dem zwei symmetrisch zu einer senkrechten Mittelebene des Schraubstockes angeordnete hintere Spannbacken längs einer Geradführung mittels einer Rechts- und Linksgewindespindel gegeneinander und rechtwinklig zur Bewegungsrichtung einer zum Festspannen des Werkstückes mittels einer in der Mittelebene liegenden Spannspindel verschiebbaren vorderen Spannbacke verstellbar sind.

Bei einem bekannten Schraubstock dieser Art ist jede der zwei hinteren Spannbacken, die auf der dem Benutzer des Schraubstockes abgewendeten Schraubstockseite mittels der Rechts- und Linksgewindeverstellspindel gegeneinander verstellbar angeordnet sind, nicht unmittelbar, sondern mittels eines besonderen Zwischenstückes geradegeführt, auf dem sie. um einen senkrechten Schwenkzapfen schwenkbar gelagert ist. Dabei liegen aber die Verstellspindel und die Führungsschienen, auf denen die Zwischenstücke geradegeführt sind, weit unterhalb des Spannkraftangriffspunktes, was eine hohe Biegungsbeanspruchung der die Spannbacken tragenden Schwenkzapfen und der Führungsschienen zur Folge hat. Ein weiterer Nachteil des bekannten Schraubstockes ist der, daß die Verstellspindel größtenteils freiliegt, so daß sie leicht verschmutzen kann und Späne in die Gewindegänge eindringen können. Ferner sind die Führungen des bekannten Schraubstockes kurz, wodurch der Verschleiß groß und die Spanngenauigkeit infolgedessen gering ist. Außerdem werden die durch den Spannkraftangriff an den hochliegenden Spannbacken hervorgerufenen Biegungskräfte sowohl auf die Verstellspindel der zwei hinteren Spannbacken als auch auf die Spannspindel der vorderen Spannbacke übertragen.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden, und zwar ist die Erfindungsaufgabe im wesentlichen dadurch gelöst, daß bei einem Dreibakkenschraubstock der eingangs bezeichneten Art zum Einspannen des Werkstückes die senkrechte ebene Stirnfläche der vorderen Spannbacke und zwei senkrecht verlaufende, etwas abgeschrägte und/oder abgerundete Spannkanten dienen, die je den Übergang von der zur Stirnfläche der vorderen Spannbacke parallelen Stirnfläche der hinteren Spannbacke zu ihrer inneren Seitenfläche bilden, und daß die hinteren Spannbacken, deren Muttergewinde die Rechts- und Linksgewindeverstellspindel etwa in halber Höhe ihrer Stirnflächen umfaßt, rückseitig mit einer in an sich bekannter Weise im Sinne des Niederdrückens der Spannbacke wirkenden ebenen Schrägfläche längs einer ent' sprechend schräg angeordneten, mit der Schraubstockgrundplatte fest verbundenen Führungsfläche geführt

Anmelder:

Paul Sommer,
Münster (Westf.), Hohenzollernring 6

Paul Sommer, Münster (Westf.),
ist als Erfinder genannt worden

und bis zum Aneinanderstoßen ihrer inneren ebenen Seitenflächen zusammenschiebbar sind.

Durch diese Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist erreicht, daß bei ihm an der Führung der beiden hinteren Spannbacken nur eine reine Druckbeanspruchung auftritt und die .hinteren Spannbacken durch die Schrägstellung, der Führungsfläche stets nach unten auf das Schraubstockbett gedrückt werden. Da die Rechts- und Linksgewindespindel, die zum Verstellen der beiden hinteren Spannbacken dient, etwa in deren halber Höhe durch sie hindurchgeführt ist, liegt die Spindel ungefähr in Höhe des Spannkraftangriffspunktes und ist dadurch keiner Biegungsbeanspruchung, sondern nur einer Zugbeanspruchung unterworfen. Auch die Spannspindel der vorderen Spannbacke wird zweckmäßig etwa in deren halber Höhe angeordnet, um ebenfalls eine Biegungsbeanspruchung dieser Spannspindel möglichst zu vermeiden.

In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Teile der Verstellspindel so bemessen und angeordnet, daß sie auch bei Verstellung der beiden hinteren Spannbacken auf den größten Abstand voneinander noch innerhalb der hinteren Spannbacken liegen.

Unter der Voraussetzung, daß beim Erfindungsgegenstand die vordere Spannbacke in an sich bekannter Weise mit an ihr befestigten Führungsleisten in an der Schraubstockgrundplatte vorgesehenen seitlichen Führungsausnehmungen geführt ist, besteht ein weiteres Erfindungsmerkmal darin, daß die Führungsleisten der vorderen Spannbacke unter deren Stirnfläche hinausragen und sich bei weitgehender Annäherung der vorderen Spannbacke an die hinteren Spannbacken bis unter deren Verstellbereich erstrecken. Dadurch ist der innere Schraubstockraum gut ausge-

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nutzt, und der vorderen Spannbacke ist eine lange und sichere Führung gegeben.

Zweckmäßig sind alle drei Spannbacken mit Stahleinlagen versehen, und zwar sind die Spannkanten der beiden hinteren Spannbacken an deren Stahleinlagen vorgesehen, die ihrerseits an Schulterstücken dieser Spannbacken gehalten sind, so daß auch die Spannkanten kaum einem Verschleiß unterworfen sind.

Dadurch, daß erfindungsgemäß die zwei hinteren Spannbacken bis zum Aneinanderstoßen ihrer inneren ebenen Seitenflächen, d. h.lückenlos zusammenschiebbar sind, kann der Erfindungsgegenstand im Bedarfsfalle auch wie ein normaler, nur zwei Spannbacken mit zueinander parallelen Stirnflächen aufweisender Schraubstock verwendet werden.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigt

Abb. 1 den Dreibackenschraubstock in der Draufsicht,

Abb. 2 einen senkrechten Schnitt durch einen Teil des Schraubstockes nach der Linie e-f.

Vor dem Einspannen eines Werkstückes werden die beiden hinteren Spannbacken 4 und 5 mittels der Links- und Rechtsgewindeverstellspindel 8 durch Drehen des Drehgriffes 15 auf den für das Werkstück zweckmäßigen Abstand X voneinander eingestellt. Das Werkstück wird nun gegen die an den Stahleinlagen 6 und 7 vorgesehenen, den Übergang von den parallelen Stirnflächen 6' und 7' der hinteren Spannbacken 4 und 5 zu ihren inneren Seitenflächen 4' und 5' bildenden senkrechten Spannkanten b und c gelegt. Dann wird durch Drehen der in der senkrechten Längsmittelebene des Schraubstockes liegenden Spannspindel 1 die vordere Spannbacke 2 mit der Stirnfläche 3' ihrer Stahleinlage 3 beispielsweise bis auf einen Abstand Y von der durch die Stirnflächen 6' und T der hinteren Spannbacken gebildeten Ebene gegen das Werkstück bewegt und gedrückt. Dadurch wird das Werkstück in der Draufsicht (Abb. 1) zwischen den drei Punkten a, b und c fest und genau eingespannt. Beim Festspannen des Werkstückes werden die beiden hinteren Spannbacken 4 und 5 mit ihren schrägen Anlageflächen 11 gegen die gleichfalls schräge Führungsfläche 10 des Führungsflansches 9 und somit nach unten auf die Oberfläche 16 der Schraubstockgrundplatte 12 gedrückt. Die die schräge Führungsfläche 10 begrenzenden Schulterstücke 13 und 14 verhindern ein seitliches Verschieben der beiden hinteren Spannbacken 4 und 5. Das Verhältnis der größeren Länge / zu der Tiefe h der beiden hinteren Spannbacken 4 und 5 verhindert ein seitliches Auskippen dieser Spannbacken.

Die an der vorderen Spannbacke 2 befestigten, unter deren Stirnfläche 3' hinausragenden, in seitlichen Führungsausnehmungen der Schraubstockgrundplatte 12 geführten Führungsleisten 17 stellen eine verhältnismäßig lange Führung der vorderen Spannbacke dar und gewährleisten, daß deren Stirnfläche 3' immer senkrecht bleibt. Mittels der Stellschrauben 18 können die Führungsleisten 17 in an sich bekannter Weise spielfrei nachgestellt werden.

Claims

Patentansprüche-

1. Dreibackenschraubstock zum Einspannen von Werkstücken mit runden oder winklig zueinander verlaufenden Begrenzungsflächen, bei dem zwei symmetrisch zu einer senkrechten Mittelebene des • Schraubstockes angeordnete hintere Spannbacken längs einer Geradführung mittels einer Rechtsund Linksgewindespindel gegeneinander und rechtwinklig zur Bewegungsrichtung einer zum Festspannen des Werkstückes mittels einer in der Mittelebene liegenden Spannspindel verschiebbaren vorderen Spannbacke verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einspannen des Werkstükkes die senkrechte ebene Stirnfläche (3') der vorderen Spannbacke (2) und zwei senkrecht verlaufende, etwas abgeschrägte und/oder abgerundete Spannkanten (b, c) dienen, die je den Übergang von der zur Stirnfläche der vorderen Spannbacke parallelen Stirnfläche (6' bzw.7') der hinteren Spannbacke (4 bzw. 5) zu ihrer inneren Seitenfläche (4' bzw. 5') bilden, und daß die hinteren Spannbacken (4, 5), deren Muttergewinde die Rechts- und Linksgewindeverstellspindel (8) etwa in halber Höhe ihrer Stirnflächen (6', T) umfaßt, rückseitig mit einer in an sich bekannter Weise im Sinne des Niederdrückens der Spannbacke wirkenden ebenen Schrägfläche (11) längs einer entsprechend schräg angeordneten, mit der Schraubstockgrundplatte (12) fest verbundenen Führungsfläche (10) geführt und bis zum Aneinanderstoßen ihrer inneren ebenen Seitenflächen (4', 5') zusammenschiebbar sind.

2. Dreibackenschraubstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkanten (b, c) an Stahleinlagen (6, 7) der hinteren Spannbacken (4, 5) vorgesehen sind.

3. Dreibackenschraubstock nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Teile der Verstellspindel (8) auch bei Verstellung der hinteren Spannbacken (4, 5) auf den größten Abstand voneinander noch innerhalb der hinteren Spannbacken liegen.

4. Dreibackenschraubstock nach den Ansprüchen 1 bis 3, dessen vordere Spannbacke mit an ihr befestigten Führungsleisten in an der Schraubstockgrundplatte vorgesehenen seitlichen Führungsausnehmungen geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleisten (17) der vorderen Spannbacke (2) unter deren Stirnfläche (3') hinausragen und sich bei weitgehender Annäherung der vorderen Spannbacke (2) an die hinteren Spannbacken (4, 5) bis unter deren Verstellbereich erstrecken.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 679 844;
schweizerische Patentschrift Nr. 132 378;
französische Patentschrift Nr. 527 985;
USA.-Patentschrift Nr. 2 552 094.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen