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Die
Erfindung betrifft einen Einhand-Flüssigkeitsdosierspender, bestehend
aus einer Wandhalterung und einem dieser Wandhalterung zugeordneten zweiteiligen
Gehäuse,
wobei das Gehäuse
aus einem Vorratsbehälter
und einem Spenderkopf besteht, der Spenderkopf eine oder mehrere
Austrittsöffnungen
aufweist und die Austrittsöffnungen
mit einer Verschlussvorrichtung verschließbar sind.
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In
vielen Bereichen des öffentlichen
oder privaten Lebens werden Flüssigkeiten
zur Desinfektion, Reinigung, Pflege usw. verwendet.
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Aus
der
DE 299 20 029
U1 ist ein Flüssigkeitsspender
bekannt, bei dem die Flüssigkeitsabgabe
und Dosierung mittels einer auf der Unterseite des Flüssigkeitsspenders
befindlichen Kugel gewährleistet
wird. Durch einfachen Kontakt und/oder Bewegung dieser Kugel wird
die gewünschte
Menge Flüssigkeit über die
Oberfläche
der Kugel, vornehmlich Flüssigseife
abgegeben. Für
die Abgabe einer wässrigen
Flüssigkeit
eignet sich dieses Gerät
jedoch nicht.
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Wegen
der relativ niedrigen Viskosität
von Wasser wird es beim Berühren
der Kugel nicht gleichmäßig über die
Oberfläche
der Kugel verteilt bzw. nicht über
eine größere Fläche gleichmäßig und
kontrolliert abgegeben.
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Ferner
ist in der
DE 83 11
097 U1 ein Flüssigkeitsspender
zur Abgabe einer begrenzten Menge Flüssigseife zur Reinigung der
Hände oder
einer begrenzten Menge Gesichtswasser zur Erfrischung der Haut beschrieben,
der für
eine gleichmäßige Verteilung
einer Flüssigkeit über eine
größere Fläche nicht geeignet
ist, denn hier tritt die Flüssigkeit
nur durch eine einzelne Austrittsöffnung punktuell aus.
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Dies
gilt ebenso für
einen in der
FR 2 775 578
A1 beschriebenen Flüssigkeitsspender.
Auch diese Konstruktion gibt eine Flüssigkeit ausschließlich punktuell
durch eine einzelne Austrittsöffnung
ab.
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Aus
der
FR 1 096 957 ist
ein Flüssigkeitsspender
bekannt, dessen Verschlusselement durch den Druck einer Spiralfeder
gegen die Austrittsöffnung
gepresst wird. Dieses Prinzip bedingt ein Widerlager für die Feder.
Ferner sind für
jedes Verschlusselement ein Verschlusselement und eine Feder notwendig.
Mit diesem Konstruktionsprinzip ist eine gleichmäßige Abgabe einer Flüssigkeit über eine
Fläche
von mehreren Quadratzentimetern nicht möglich.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine wässrige Flüssigkeit
gleichmäßig und kontrolliert über eine
größere Fläche verteilt
abzugeben.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch Merkmale ses Patentanspruchs 1.
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Durch
diese Maßnahmen
wird ein Flüssigkeitsdosierspender
geschaffen, der mehrere in einem Gehäuse seines Spenderkopfes befindliche
Austrittsöffnungen
aufweist, durch die ein gleichmäßiger Austritt
einer wässrigen
Flüssigkeit
gewährleistet
ist. Dabei wird der Zellstoff mit den Fingerspitzen von unten an
den Spenderkopf herangeführt
und mit leichtem Druck gegen die Verschlussstifte gedrückt, bis die
Flüssigkeit
austritt und vom Zellstoff aufgenommen wird. Bei diesem Vorgang
wird der entstehende Unterdruck im Flüssigkeitsspeicher durch das
gleichzeitige Eindringen der Umgebungsluft automatisch ausgeglichen.
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Als
mögliches
Anwendungsgebiet sei hier die gezielte Befeuchtung von Toilettenpapier
genannt. Gegenüber
dem auf dem Markt befindlichen vollständig durchfeuchteten Toilettenpapier
wird im Wesentlichen nur der unmittelbar mit den Fingerspitzen berührte und
somit benötigte
Teil des Zellstoffs befeuchtet. Durch diese effiziente Methode wird
ein sparsamer Flüssigkeitsverbrauch
von ca. 0,5 ml je Anwendung ermöglicht. Über die
Menge der Flüssigkeit
entscheidet der Anwender durch die zeitliche Dauer mit der er den
Zellstoff gegen die Verschlussstifte des Spenderkopfes drückt. Ferner
wird der Anwender in die Lage versetzt, das herkömmliche Toilet tenpapier in
gewohnter Qualität
nach Belieben auch im angefeuchteten Zustand zu verwenden.
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Weitere
vorteilhafte Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher
beschrieben; es zeigt:
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1 die
Darstellung eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspenders
in Vorderansicht, Seitenansicht und in Draufsicht;
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2 die
vergrößerte Draufsicht
auf einen Flüssigkeitsspender
nach 1, mit einem der Grundplatte zugeordneten Klemmstift
und flexiblen Halteelementen;
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3 den
Schnitt durch einen Flüssigkeitsspender
nach 1, entlang der Linie A-A in 2, mit
einem von Spannstiften gehaltenen Verschlussnetz;
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4 die
Draufsicht auf ein Verschlussnetz nach der 3, das von
Spannstiften gehalten wird und mit Verschlussstiften versehen ist.
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Der
in der 1 dargestellte Flüssigkeitsspender besteht aus
einer Grundplatte 1, die ein komplett im Spritzgussverfahren
herzustellendes Kunststoffteil ist. Die Grundplatte 1 weist
an ihrem unteren Ende eine trichterförmige Verstärkung 2 auf. In die
trichterförmige
Verstärkung 2 ist
ein ellipsenförmiger
Ring 3 integriert, dessen obere Seite abgeflacht ist. Am
oberen Ende der Grundplatte 1 befindet sich mittig ein
Klemmstift 4.
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Wie
die 2 zeigt, ist der Klemmstift 4 an der
Spitze abgerundet. An den Seiten verjüngt er sich zur Halterung hin
sprunghaft im Querschnitt. Der Klemmstift 4 ragt von oben
betrachtet nur etwa zu 1/5 in den ellipsenförmigen Ring 3 hinein.
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Auf
der Rückseite
der Grundplatte 1 befindet sich ein Klebstofffilm, der
durch eine in gewissem Grad Adhäsion
abweisende Folie vor dem Austrocknen geschützt wird. Der Anwender entfernt
diese Folie kurz vor dem Anbringen der Halterung an einer beliebigen
dafür geeigneten
Stelle, wie z. B. eine trockene und saubere Keramikfliese. Nachträgliche Korrekturen
oder das endgültige
und rückstandsfreie Entfernen
der Halterung sind jederzeit möglich,
da der verwendete Klebstoff die dafür benötigten Eigenschaften besitzt
und an der Halterung stärker
haftet als beispielsweise an der Keramikfliese. Der Anwender ergreift
dazu den am unteren Ende befindlichen ellipsenförmigen Ring 3 und
zieht die Halterung langsam in etwa einem Winkel von 90° von der
Keramikfliese ab. Das Material der Halterung besitzt eine bestimmte
Elastizität
durch die gewährleistet
wird, dass sich die Grundplatte 1 sowohl biegt und somit
eine gleichmäßige Abrisskante
des Klebstofffilms von der Keramikfliese entsteht als auch sich
danach die ursprüngliche
Form der Halterung wieder von selbst herstellt.
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Wie
die 3 zeigt, besteht der Flüssigkeitsspender aus zwei Elementen,
nämlich
einem Gehäuse 5 und
einem Verschlussnetz 12, wie es in der 4 im
Detail dargestellt ist. An dem Verschlussnetz befinden sich einer
oder mehrere Verschlussstifte 6.
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Das
Gehäuse 5 besitzt
eine nach innen, d. h. zur Flüssigkeit
hin gerichtete Wölbung,
in der sich eine oder mehrere Austrittsöffnungen 13 befinden. Am
Rand der Wölbung
sind ebenfalls nach innen gerichtete Spannstifte 7 paarweise
platziert, mit Hilfe derer das Verschlussnetz 12 auf Zugspannung
gehalten wird.
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Das
Verschlussnetz 12 besteht aus Verschlussstiften 6,
die in derselben Anzahl und Anordnung der einzelnen Öffnungen
im Gehäuse 5,
untereinander mit flexiblen Stegen 8 verbunden sind. Die Stege 8 verlängern sich
bis zu einem Umschließungsring 9,
der das Ganze umschließt.
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Bei
der fabrikmäßigen Montage
wird das Verschlussnetz 12 so in das Gehäuse 5 gelegt,
dass die Verschlussstifte 6 in die Austrittsöffnungen 13 der Wölbung greifen.
Die Stege 8 zwischen dem Umschließungsring 9 und den
einzelnen Verschlussstiften 6 befinden sich dabei zwischen
den paarig angeordneten Spannstiften 7.
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Im
nächsten
Arbeitsgang wird der Umschließungsring 9 zum
Gehäuse 5 hin
nach unten gedrückt.
Die Spannstifte 7 besitzen eine Position und Form, die
gewährleisten,
dass der Ring 9 dabei gespannt und gleichzeitig fixiert
wird, sowie sämtliche Stege 8 zwischen
den Verschlussstiften 6 auf Zug belastet werden. Durch
die Wölbung
im Gehäuse 5 sowie
durch die Fixierung des Umschließungsrings 9 unterhalb
der oberen Kante der Verschlussstifte 6 wird wiederum eine
Druckkraft auf die Verschlussstifte 6 in Richtung der Öffnungen
im Gehäuse 5 ausgeübt, so dass
diese von den Verschlussstiften 6 vollkommen abgedichtet
werden.
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Der
Flüssigkeitsspeicher
besitzt ebenfalls einen ellipsenförmigen Querschnitt. Sein Volumen wäre mit ca.
200 bis 300 ml ideal. Der Flüssigkeitsspeicher
ist auf der unteren Seite völlig
offen. Dort wird nach dem fabrikmäßigen Einfüllen der Flüssigkeit der wie oben be schrieben
vormontierte Spenderkopf eingepresst. Beide Teile besitzen an den
Kontaktflächen
Strukturen, die beim Zusammenfügen
ineinander greifen, so dass die Haltbarkeit und Abdichtung der Verbindung
während
des Transportes und im Gebrauch gewährleistet ist. Der Spenderkopf
wird zum Schutz abschließend
mit einer Folie versiegelt, die der Anwender erst kurz vor dem Einsetzen
des Flüssigkeitsspeichers
in die Halterung zu entfernen hat.
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Auf
der oberen Seite besitzt der Flüssigkeitsspeicher
eine Aussparung für
den Klemmstift 4, in die zwei flexible Elemente 10 integriert
sind. Die Aussparung besitzt eine leicht nach außen geneigte Fläche 11,
um die Kippbewegung, die der Flüssigkeitsspeicher
während
des Einsetzens in die Halterung vollführt, auszugleichen.
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Nach
dem Platzieren der Halterung an eine geeignete Stelle stellt der
Anwender den Flüssigkeitsspeicher
mit der Aussparung zum Klemmstift 4 gerichtet in den ellipsenförmigen Ring 3 der
Halterung.
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Durch
die trichterförmige
Verstärkung 2 der Halterung
wird der Spenderkopf des Flüssigkeitsspeichers
dabei geführt.
Abschließend
presst der Anwender den Flüssigkeitsspeicher
gegen den Klemmstift 4 der Halterung. Der Abstand zwischen
dem ellipsenförmigen
Ring 3 am unteren Ende der Halterung und dem Klemmstift 4 am
oberen Ende der Halterung sowie der Abstand zwischen dem Rand des Spenderkopfes
und der geneigten Fläche 11 der
Aussparung am Flüssigkeitsspeicher
stehen in solch einem Verhältnis,
dass der Klemmstift 4 auf die geneigte Fläche 11 der
Aussparung des Flüssigkeitsspeichers
drückt,
sobald der Flüssigkeitsspeicher
vom Anwender in die parallele Position zur Grundplatte 1 der
Halterung gebracht wird. Dadurch wird der Flüssigkeitsspeicher samt Spenderkopf
zwischen dem Klemmstift 4 und dem ellipsenförmigen Ring 3 eingeklemmt
und in vertikaler Richtung fixiert.
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In
dem Moment, in dem der Klemmstift 4 auf die geneigte Fläche 11 der
Aussparung des Flüssigkeitsspeichers
drückt,
rasten die beiden flexiblen Elemente 10 des Flüssigkeitsspeichers
spangenartig in die Verjüngung
des Klemmstiftes 4 ein. Somit ist der Flüssigkeitsspeicher
auch gleichzeitig in horizontaler Richtung fixiert. Die durch das
Einklemmen erzeugte Druckkraft wird sowohl von der trichterförmigen Verstärkung 2 der
Halterung als auch vom Klemmstift 4 aufgenommen und zur
Grundplatte 1 hin abgeleitet. Da der Klemmstift 4,
wie oben beschrieben, nur eine relativ kleine Länge besitzt, sind auch die
dabei auftretenden Hebelkräfte
relativ klein. Somit bleibt die Form der Halterung erhalten, d.
h. der Kontakt zwischen der Grundplatte 1 und der Keramikfliese
wird nicht negativ beeinflusst.
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Ein
Verdrehen des Flüssigkeitsspeichers längs der
Achse wird durch seine elliptische Form verhindert, da der Spenderkopf
in den ellipsenförmigen
Ring 3 der Halterung eintaucht. Zum Entfernen des entleerten
Flüssigkeitsspeichers
ergreift der Anwender dessen oberen Teil und zieht ihn von der Halterung
weg, bis seine flexiblen Elemente 10 am Klemmstift 4 ausrasten.
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- 1
- Grundplatte
- 2
- trichterförmige Verstärkung
- 3
- ellipsenförmiger Ring
- 4
- Klemmstift
- 5
- Gehäuse
- 6
- Verschlussstift
- 7
- Spannstift
- 8
- Steg
- 9
- Umschließungsring
- 10
- flexibles
Element
- 11
- geneigte
Fläche
- 12
- Verschlussnetz
- 13
- Austrittsöffnung