DE10318318A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren von Feuerlöschern - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entleeren der Flasche eines Feuerlöschers, bei dem nach Entfernen des Verschlußventilkopfes des Feuerlöschers das Feuerlöschsubstrat über die Öffnung der Flasche des Feuerlöschers entfernt wird, wobei die Einleitung eines gasförmigen Mediums in das Innere der Flasche während des Entleerungsvorganges vorgesehen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entleeren von Feuerlöschern entsprechend des Oberbegriffes des Hauptanspruches 1 sowie eine Vorrichtung hierzu entsprechend der Ansprüche 7 ff.
- Nach den Vorgaben der DIN 14461 müssen alle zwei Jahre Feuerlöscher einer sicherheitstechnischen und brandschutztechnischen Prüfung unterzogen werden. Für die sicherheitstechnische Prüfung bei Pulverfeuerlöschern ist es erforderllich, daß der Feuerlöscher entleert werden muß. Dies geschieht durch manuelles Absaugen des Pulvers. Hierbei wird mittels einer Sauglanze durch die Öffnung des Feuerlöschers das Pulver abgesaugt und in eine Saugmaschine befördert bzw. abgesaugt oder direkt in den nächsten leeren Feuerlöscher umgefüllt.
- Da das als Feuerlöschsubstrat verwandte Pulver die Eigenschaft hat, daß es leicht an den Wandungen der Flasche des Feuerlöschers festbackt bzw. miteinander festbackt, muß vor einem Absaugen das Feuerlöschpulver aufgelockert werden, da es ansonsten eine sehr harte Konsistenz annimmt und sich überhaupt nicht absaugen läßt. Dieses Auflockern geschieht dadurch, daß die Flasche des Feuerlöschers auf den Kopf gehalten wird und mit einem Gummihammer abgeklopft wird bzw. aufgeschüttelt wird.
- Es ist einleuchtend, daß diese Verrichtung sehr zeitintensiv ist, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, daß z. B. in großen Gebäuden, in denen es viele Feuerlöscher gibt, viele Feuerlöscher nacheinander geprüft bzw. entleert werden müssen, und zum anderen handelt es sich bei dieser Arbeit um eine unangenehme, körperlich anstrengende Verrichtung.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren auszubilden bzw. eine Vorrichtung hierfür, wodurch die Entleerung der Flasche eines Feuerlöschers zu Prüfzwecken deutlich vereinfacht wird und zudem schneller als bisher durchgeführt werden kann.
- Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens gemäß des kennzeichnenden Teiles des Hauptanspruches 1 gelöst.
- Mit anderen Worten ausgedrückt wird ein Verfahren zum Entleeren von Feuerlöschern vorgeschlagen, wobei während des Entleerungsvorganges gasförmiges Medium gezielt in das Innere der Flasche des Feuerlöschers befördert wird, um ein Verbacken des Feuerlöschpulvers oder des sonstigen verwandten Löschsubstrates im Inneren der Flasche des Feuerlöschers zu verhindern bzw. um festgebackenes Pulver, z. B. Pulverklumpen oder an den Innenwandungen der Feuerlöschflasche angebackenes Pulver oder sonstiges Löschsubstrat lösen bzw. lockern zu können, so daß ein anschließendes Hinausbefördern dieses Löschsubstrates erleichtert wird.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in den Unteransprüchen erläutert, wobei es vorteilhaft ist, daß das Gas mit Überdruck in das Innere der Flasche geleitet wird, um durch dieses unter Überdruck stehende Gas eine besonders wirksame Auflockerung des Löschsubstrates innerhalb der Flasche zu erhalten.
- In vorteilhafter Ausgestaltung wird das Gas an mehreren Abgabebereichen in das Innere der Flasche geleitet, um innerhalb der Flasche über einen größeren Bereich eine Auflockerung des Löschsubstrates zu erhalten.
- In vorteilhafter Ausgestaltung wird das Löschsubstrat während der Gaseinleitung abgesaugt, um durch das gleichzeitige Ein blasen von Gas und das gleichzeitige Absaugen des Gas/Löschsubstratgemisches eine besonders effektive und rasche Entleerung der Flasche des Feuerlöschers zu erreichen.
- In vorteilhafter Ausgestaltung wird Luft in das Flascheninnere geleitet, um hierdurch eine besonders einfache und kostengünstige Ausbildung des vorgeschlagenen Verfahrens zu erreichen.
- Der kennzeichnende Teil des Anspruches 7 schlägt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ausführung des zuvor genannten Verfahrens dar, wobei mit anderen Worten ausgedrückt eine Spülleitung vorgesehen wird, die in das Innere der Flasche des Feuerlöschers einführbar ist und über die Gas in das Innere des Feuerlöschers einführbar ist, um eine Auflockerung des in der Flasche enthaltenen Löschsubstrates, insbesondere Pulver, zu erreichen.
- In vorteilhafter Ausgestaltung besitzt diese Spülleitung mehrere Düsen, die beabstandet zueinander an der Spülleitung angeordnet sind, um über einen größeren Bereich im Flascheninneren eine Einleitung von Gas zu ermöglichen und über diesen größeren Bereich eine besonders effektive Auflockerung des Löschsubstrates zu ermöglichen.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Spülleitung drehbar ausgebildet, um durch diese Drehung wiederum einen besonders großen Bereich des Flascheninneren des Feuerlöschers erreichen zu können und um diese Drehung eine derartige Dynamik des eingeleiteten Gases innerhalb des Flascheninneren zu erreichen, die eine besonders effektive Auflockerung des Löschsubstrates bewirkt.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Spülleitung über einen motorischen Drehantrieb drehbar ausgebildet.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Spülleitung an einer Halterung fixiert in ihrer in das Flascheninnere des Feuerlöschers ragenden Wirkposition, um eine besonders einfache Handhabung der vorgeschlagenen Vorrichtung zu erreichen.
- Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn diese Halterung mit der Flasche verbindbar ausgebildet ist, um eine besonders leichte und leicht handhabbare Vorrichtung auszubilden.
- Wenn diese Halterung mit einem Gewinde ausgestattet ist, das dem Außengewinde der Öffnung der Flasche des Feuerlöschers angepaßt ist, kann die Halterung auf dieses Gewinde der Feuerlöscherflasche aufgeschraubt werden und hierdurch ergibt sich zum einen eine besonders einfache Handhabung und zum anderen eine besonders kostengünstige Ausgestaltung der Halterung. Selbstverständlich kann die Halterung auch mit einem Bajonettanschluß oder ähnlichem ausgestaltet sein, der einer entsprechend ausgebildeten Befestigungsvorrichtung der Flasche des Feuerlöschers angepaßt ist.
- In vorteilhafter Ausgestaltung weist die Halterung eine zum Flascheninneren geöffnete Absaugleitung auf, über die das Gas-Pulvergemisch abgesaugt werden kann und einer Absaugvorrichtung zugeleitet werden kann. Selbstverständlich kann an der Halterung lediglich ein Absaugstutzen angeordnet sein, der anschließend mit einer zur Absaugvorrichtung führenden Leitung verbindbar ist.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Halterung die Flaschenöffnung abdichtend ausgebildet bis auf die Spülleitung und bis auf die Absaugleitung, um beim Entleervorgang ein unkontrolliertes Austreten von Pulver oder sonstigem Löschsubstrat aus der Flasche zu vermeiden bzw. um ein Verschmutzen der Umgebung beim Entleervorgang zu vermeiden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend in der Zeichnung dargestellt, wobei sich eine Flasche
1 eines Feuerlöschers bereits in einer kopfüber befindlichen Position befindet und im Inneren dieser Flasche1 ist Feuerlöschpulver2 angeordnet. Die Flasche1 weist an ihrem kopfseitigen Ende eine Flaschenöffnung3 auf, die mit einem Gewinde4 versehen ist, auf das im betriebsbereiten Zustand des Feuerlöschers ein Verschlußventilkopf aufgeschraubt ist, der im Brandfall bei Betätigung eine Abgabe des Pulvers2 ermöglicht. - Zum Entleeren der Flasche
1 für die sicherheitstechnische und brandschutztechnische Prüfung wird dieser nicht dargestellte Verschlußventilkopf abgeschraubt und anstelle dessen wird eine Halterung aufgeschraubt, die über ein Gewinde6 verfügt, das mit dem Gewinde4 der Flaschenöffnung3 beim Aufsetzen kämmend ausgebildet ist. - Die Halterung
5 weist eine Durchgangsöffnung7 auf für eine Absaugleitung8 , die zum Inneren der Flasche1 mündend ausgebildet ist. Die Absaugleitung8 kann den Inhalt der Flasche1 , also Feuerlöschpulver oder sonstige Substrate, aus dem Flascheninneren heraus ableiten, z. B. in Richtung einer Absaugvorrichtung. - Die Halterung
5 ist abdichtend auf der Flaschenöffnung3 angeordnet, und eine zusätzliche Abdichtung kann z. B. durch Dichtungen erfolgen, so daß bei aufgeschraubter Halterung5 der Inhalt der Flasche1 lediglich durch die Absaugleitung8 entweichen kann, so daß ein Verschmutzen der Umgebung beim Entleeren des Feuerlöschers nicht erfolgen kann. - Selbstverständlich kann die Halterung
5 auch auf andere Art und Weise an dem Feuerlöscher befestigt sein, z. B. über Bajonettverschlüsse, über diverse Spannvorrichtungen oder Steckvorrichtungen, die nicht nur im Bereich der Flaschenöffnung3 an der Flasche1 des Feuerlöschers fixiert werden können, sondern auch an anderen Bereichen der Flasche1 abstützen, wie z. B. an dem Flaschenboden. Auch ist es möglich, die Flasche mit der Flaschenöffnung auf eine Dichtungsplatte od. dgl. zu stellen, so daß eine Fixierung an der Flasche1 nicht erforderlich ist. - Zusätzlich ist bei dem Ausführungsbeispiel eine lanzenförmige Spülleitung
9 vorgesehen, über die Gas, insbesondere Luft, in das Innere der Flasche1 geleitet werden kann. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung wird über diese Spülleitung9 Druckluft in das Flascheninnere geleitet und kann anschließend über Düsen10 aus der Spülleitung9 entweichen, wobei die Düsen10 beabstandet zueinander über einen breiten Bereich der Spülleitung9 verteilt angeordnet sind, um einen möglichst großflächigen Bereich des Flascheninneren mit dem Spülgas beaufschlagen zu können. Hierdurch wird eine Auflockerung des Löschsubstrates, insbesondere Pulvers, in dem Flascheninneren erreicht, d. h. es wird durch dieses Spülgas verhindert, daß sich das Löschsubstrat im Flascheninneren festsetzt und zusammenbackt bzw. bei entsprechender Druckbeaufschlagung des Spülgases wird hierdurch ein Auflockern bereits festgesetzten Löschsubstrates ermöglicht. - In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Spülleitung
9 drehbar ausgebildet und kann über einen motorischen Antrieb11 in Rotation versetzt werden, um durch diese Drehung der Spülleitung wiederum einen besonders wirkungsvollen Spüleffekt und Auflockerungseffekt auf das Löschsubstrat im Flascheninneren zu erreichen. - Die Spülleitung
9 ist mit einem Gasvorrat verbunden, insbesondere mit einer Pumpe, die Luft über die Spülleitung9 in das Flascheninnere leitet. - Eine besonders wirkungsvolle Entleerung des Flascheninneren wird dann erreicht, wenn gleichzeitig zur Gaseinleitung in das Flascheninnere, eine aktive Absaugung des Flascheninhaltes über die Absaugleitung
9 mittels einer Absaugvorrichtung erfolgt, wobei jedoch das aktive Absaugen nicht unbedingt erforderlich ist, sondern es ist ebenfalls möglich, wenn beim Einleiten des Spülgases in das Flascheninnere lediglich eine Abflußöffnung für das Substrat aus dem Flascheninneren zur Verfügung steht und das Pulver aufgrund der Schwerkraft aus der Flasche gerät. - In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann die Flasche
1 des Feuerlöschers in eine Kippvorrichtung, insbesondere ein Kippgestell, eingestellt werden, und anschließend erfolgt ein Befestigen der Flasche1 mit diesem Kippgestell, z. B. über eine Einspannvorrichtung. Anschließend wird der Verschlußventilkopf der Flasche des Feuerlöschers gelöst und abgeschraubt. - Anschließend wird die Halterung
5 auf die Flaschenöffnung3 aufgesetzt und mit der Flasche1 verbunden, und es werden die Spülleitung9 und die Absaugleitung8 angeschlossen. Anschließend wird das Spülgas in das Flascheninnere geleitet, und gleichzeitig wird der Flascheninhalt über die Absaugleitung8 abgesaugt, wobei über die Spülleitung9 zum einen das durch die Absaugung entstehende Vakuum innerhalb der Flasche1 ausgeglichen wird und, wenn insbesondere Gas mit Überdruck in die Flasche1 geleitet wird, durch dieses Spülgas angebackenes, festes Pulver durch die Spülleitung9 freigeblasen.
Claims (15)
- Verfahren zum Entleeren der Flasche eines Feuerlöschers, bei dem nach Entfernen des Verschlußventilkopfes des Feuerlöschers das Feuerlöschsubstrat über die Öffnung der Flasche des Feuerlöschers entfernt wird, gekennzeichnet durch die Einleitung eines gasförmigen Mediums in das Innere der Flasche (
1 ) während des Entleerungsvorganges. - Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Einleitung von unter Überdruck stehendem Gas in das In nere der Flasche (
1 ). - Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Beförderung des Gases an mehrere Abgabebereiche im Inneren der Flasche (
1 ). - Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, Gekennzeichnet durch ein Absaugen des Löschsubstrates während der Gaseinleitung in das Flascheninnere.
- Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Einleitung von Luft.
- Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch das Einspannen des Feuerlöschers in eine Kippvorrichtung und einem anschließenden Kippen der Flasche (
1 ), so daß die Flaschenöffnung (3 ) der Flasche (1 ) nach unten weist und durch ein anschließendes Entleeren des Flascheninneren. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Spülleitung (
9 ), die mit einem Gasvorrat verbunden ist und die mit zumindest eine Abgabedüse für das Gas ausgestattet ist, wobei die Spülleitung in die Flasche (1 ) eines Feuerlöschers einführbar ist, so daß die Düse (10 ) bzw. die Düsen (10 ) innerhalb der Flasche beim Entleerungsvorgang derselben vorgesehen sind. - Vorrichtung gemäß Anspruch 7, gekennzeichnet durch mehrere Düsen (
10 ), die beabstandet zueinander an der Spülleitung (9 ) angeordnet sind. - Vorrichtung gemäß Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch die drehbar ausgebildete Spülleitung (
9 ). - Vorrichtung gemäß Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen motorische Drehantrieb (
11 ) der Spülleitung (9 ). - Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, Gekennzeichnet durch eine Halterung (
5 ), die die Spülleitung (9 ) zumindest mittelbar in ihrer in das Flascheninnere ragenden Wirkposition fixierend ausgebildet ist. - Vorrichtung gemäß Anspruch 11, Gekennzeichnet durch die mit der Flasche (
1 ) verbindbare Halterung (5 ). - Vorrichtung gemäß Anspruch 12, gekennzeichnet durch die Halterung (
5 ), die mit einem Gewinde (6 ) ausgestattet ist, das auf das im Bereich der Flaschenöffnung angeordnete Gewinde (4 ) der Flasche (1 ) aufschraubbar ist. - Vorrichtung gemäß Anspruch 11, 12 oder 13, gekennzeichnet durch die Halterung (
5 ), die eine zum Flascheninneren geöffnete Absaugleitung (8 ) trägt. - Vorrichtung gemäß Anspruch 14, gekennzeichnet durch die Halterung (
5 ), die bis auf die Spülleitung (9 ) und die Absaugleitung (8 ) die Flaschenöffnung abdichtend ausgebildet ist.
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DE2811652A1 (de) * | 1978-03-17 | 1979-09-20 | Hermann Jun Schmitz | Fuell- und entleervorrichtung fuer behaelter zur aufnahme pulver- und staubfoermiger materialien, insbesondere zur wartung von feuerloeschgeraeten |
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