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Die Erfindung betrifft eine Kombination aus einer Werkstückpalette und einem Schnellspannzylinder.
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Aus der
EP 0 873 818 A2 ist eine lagerichtige Zuordnung eines Schnellspannzylinders zu einer darauf angeordneten und am Schnellspannzylinder eingespannten Werkstückpalette dargestellt.
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Bei dieser bekannten Anordnung muss der Deckel des Schnellspannzylinders hochgenau über die gesamte Oberfläche bearbeitet werden und ebenso die flächig darauf aufliegende Unterseite der Werkstückpalette.
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Zur lagerichtigen Zuordnung der beiden aufeinanderliegenden Oberflächen sind ferner noch seitlich Stifte angeordnet, wobei sich die Stifte am Außenumfang des Deckels des Schnellspannzylinders anliegen und als Verdrehsicherung zwischen der Werkstückpalette und dem Schnellspannzylinder dienen.
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Nachteil bei der Verwendung derartiger Verdrehsicherungen ist jedoch, dass bei häufigem Gebrauch die Stifte sich an den Seitenflächen des Deckels des Schnellspannzylinders eingraben und hierdurch ein Losspiel erzeugt wird, was bei längerem Gebrauch zu einer unbeabsichtigten und unerwünschten Verdrehung zwischen der Werkstückpalette und dem Schnellspannzylinder führt.
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Weiterer Nachteil der bekannten Anordnung ist, dass die Referenzfläche an der Unterseite der Werkstückpalette ausgebildet ist. Diese Referenzfläche wird benötigt, um genau Maße für die Bearbeitung von Werkstücken abzunehmen, die auf der Oberfläche der Werkstückpalette eingespannt sind.
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Weiterer Nachteil ist, dass bekannterweise die im Schnellspannzylinder angeordneten Tellerfedern mit relativ großer Kraft auf den Deckel wirken, der bei stärkerer Beanspruchung hochgewölbt werden kann. Es ist dann keine definierte durchgehende Auflagefläche mehr zwischen der Unterseite der Werkstückpalette und der Deckeloberseite gegeben. Hierdurch kommt es zu einer Verwerfung zwischen den beiden miteinander eingespannten Teilen und damit zu einer Ungenauigkeit bei der Maßübertragung von dem Schnellspannzylinder auf die Oberseite der Werkstückpalette. Durch die Bombierung des Deckels aufgrund der einwirkenden Tellerfedern kommt es zu einer unzureichenden Standfläche der Werkstückpalette auf der Oberseite des Deckels des Schnellspannzylinders.
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In einer anderen Ausführungsform ist es bekannt, ebenfalls eine hochgenau bearbeitete, flache und durchgehende Auflage zwischen dem Deckel des Schnellspannzylinders und der darauf aufliegenden und am Schnellspannzylinder eingespannten Werkstückpalette vorzusehen. Anstatt jedoch Schrauben als Verdrehsicherung zu verwenden, ist es bei dieser zweiten Ausführungsform bekannt, die Werkstückpalette mit einer inneren Ausnehmung zu versehen, so dass lediglich die innere Ausnehmung der Werkstückpalette den Deckel des Schnellspannzylinders übergreift und damit seitliche Anschlagflächen der Werkstückpalette gebildet werden, die sich in verdrehgesicherter Weise an den Seitenflächen des Deckels des Schnellspannzylinders anlegen.
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Bei diesem bekannten System ist jedoch nur eine kleine Auflagefläche zwischen der Werkstückpalette und dem Schnellspannzylinder gegeben, daher ist nur eine ungenaue Bearbeitung gegeben. Zum einen kann sich ebenfalls der Deckel des Schnellspannzylinders wölben, wodurch die Auflagefläche zwischen dem Deckel und der Werkstückpalette beeinträchtigt wird. Zum anderen entstehen durch die ungenügende Auflagefläche der Werkstückpalette auf dem möglicherweise gewölbten Deckel des Schnellspannzylinders Vibrationen bei der Bearbeitung von Werkstücken auf der Werkstückpalette.
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Die innere Ausfräsung im Bereich der Werkstückpalette mit Bodenkonturen kann nur mit einem dünnen Schaftfräser vorgenommen werden. Beim Taschen-Fräsvorgang muss sowohl auf die Tiefe als auch auf das seitliche Präzisionsquadrat im Bereich der Unterseite der Werkstückpalette geachtet werden. Da sich der Schaftfräser beim Bearbeitungsvorgang durch den Schneiddruck wegdrückt oder hineinzieht ist die Genauigkeit vom Boden und folglich von der Auflagefläche für die Palette nicht mehr gewährleistet.
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Da bei diesem alten System die Bodenauflage auf die Innenseite der Ausfräsung der Palette positioniert ist, müssen die Messungen vom ”Fenster” vorgenommen werden, was den Messvorgang extrem erschwert. Man muss deshalb die Messungen von der Bodenfläche der Ausnehmung in der Werkstückpalette umständlich nach oben auf ein auf der Werkstückpalette angeordnetes Werkstück übertragen. Um diese Messfläche erreichen zu können, muss daher die Werkstückpalette immer von dem Schnellspannzylinder abgenommen werden. Beim Wiederaufsetzen ist jedes mal eine Reinigung der Palettenaufspannfläche notwendig.
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Die
DE 41 16 103 A1 offenbart eine Kombination aus einer Werkstückpalette und einem Schnellspannzylinder, mit einer geeigneten Fixierung zwischen dem Schnellspannzylinder und der Werkstückpalette und einer geeigneten Verdrehsicherung, wobei für die Bearbeitung und Bemaßung der Werkstücke eine Referenzfläche ausgebildet ist, wobei an der Unterseite der Werkstückpalette eine freistellende Ausnehmung vorhanden ist, die den größten Teil des Schnellspannzylinders nicht lastübertragend und ohne Berührung überspannt, so dass nur noch an als Tragflächen der Werkstückpalette und als Auflageflächen des Schnellspannzylinders ausgebildeten, seitlich neben der Ausnehmung liegenden Flächen eine Lastübertragung zwischen der Werkstückpalette und dem Schnellspannzylinder stattfindet.
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Die
AT 39 075 E offenbart eine Kombination aus einem Werkstückträger und einem Schnellspannzylinder, wobei eine geeignete Fixierung zwischen dem Schnellspannzylinder und dem Werkstückträger vorgesehen ist, und wobei an der Unterseite des Werkstückträgers eine freistellende Ausnehmung vorhanden ist, die den größten Teil des Schnellspannzylinders nicht lastübertragend und ohne Berührung überspannt, so dass nur noch an einer Schrägschulter des Werkstückhalters und an einer Schrägschulter des Schnellspannzylinders, die seitlich neben der Ausnehmung des Werkstückträgers liegen, eine Lastübertragung zwischen dem Werkstückträger und dem Schnellspannzylinder stattfindet.
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Die
WO 2002/085569 A1 offenbart eine Kombination aus einer Werkstückpalette und einem Schnellspannzylinder, bei der die Werkstückpalette im gespannten Zustand vollflächig auf der Oberseite des Schnellspannzylinders aufliegt.
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Die
US 6 089 557 A offenbart eine Kombination aus einer Werkstückpalette und einem Schnellspannzylinder, bei der für die Feinpositionierung der Werkstückpalette an dem Schnellspannzylinder erforderliche Bauteile durch ein die Außenkontur des Schnellspannzylinders umgebendes Trageteil vor einer Verschmutzung durch Staub oder Wasser und vor einer Beschädigung geschützt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine lagenrichtige Auflage einer Werkstückpalette auf einem Schnellspannzylinder so weiterzubilden, dass sie ohne der Verdrehsicherung dienende Stifte arbeitet, dass die Auflage hochgenau ist und eine umständliche Übertragung von Messwerten vom Boden der Werkstückpalette nach oben auf das darauf befestigte Werkstück entfallen kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kombination aus einer Werkstückpalette und einem Schnellspannzylinder nach Anspruch 1 gelöst.
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Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass nun auf eine großflächige Auflage zwischen der Unterseite der Werkstückpalette und der Oberseite des Schnellspannzylinders (im Bereich des Deckels des Schnellspannzylinders) verzichtet wird, dass stattdessen nur profilierte umlaufende Auflageflächen verwendet werden, die eben nicht durchgehend über die gesamte Oberfläche der Werkstückpalette angelegt sind.
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Damit wird lediglich eine Tragkontur um die Ausnehmung in der Werkstückpalette herum definiert und diese Tragkontur (später auch als Tragfläche bezeichnet) arbeitet mit einer gleichausgebildeten Auflagefläche auf der Oberseite des Schnellspannzylinders (nämlich an der Oberfläche des Deckels) zusammen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die nichttragende und freigestellte Ausnehmung im Bereich der Unterseite der Werkstückpalette als rechteckiges ”Fenster” ausgebildet, das heißt es handelt sich um eine sackförmige Ausnehmung an der Unterseite der Werkstückpalette, die bevorzugt quadratisch ausgebildet ist. Die Längsseite der Ausnehmung ist also genau so lang wie die Querseite dieser Ausnehmung. Vorteil der quadratischen Ausbildung ist, dass man bei der Schaffung dieser Ausnehmung mit einem einzigen Maß sowohl die Länge als auch die Breite eines solchen Fensters herstellen kann.
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Für einen Maschinenfräser ist es besonders einfach eine derartige quadratische Ausnehmung herzustellen, weil eine gleichgerichtete Bewegung sowohl in X als auch in Y-Richtung gefordert wird.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Anlage einer freigestellten quadratischen Ausnehmung an der Unterseite der Werkstückpalette beschränkt. Es können beliebig profilierte Ausnehmungen hergestellt werden, wie zum Beispiel rechteckförmige Ausnehmungen, sechseckförmige Ausnehmungen, achteckförmige Ausnehmungen, runde, ovale oder elliptische Ausnehmungen ebenfalls. Die Ausnehmung kann auch getarnte Außenkonturen aufweisen, die in der Art einer Hirth-Verzahnung ausgebildet sind.
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Bei allen Ausführungsformen ist lediglich wichtig, dass die Ausnehmung freigestellt ist, dass heißt der Boden der Ausnehmung liegt nicht lastübertragend auf der Oberfläche des Deckels des Schnellspannzylinders auf.
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Wegen dieser Maßnahme spielen Aufwölbungen des Deckels des Schnellspannzylinders aufgrund der dort angeordneten Federelemente keine Rolle mehr. Der Deckel kann ohne werteres sich nach oben emporwölben und diese Wölbung greift dann in die freigestellte Aufnehmung an der Unterseite der Werkstückpalette ein, ohne das hierbei die Auflagefläche zwischen Werkstückpalette und Schnellspannzylinder beeinträchtigt wird.
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Durch die Anordnung dieses Fensters kommt es also zu im rechten Winkel zueinanderstehenden Auflageflächen zwischen der Werkstückpalette und dem Deckel des Schnellspannzylinders. Diese Mantelflächen können außen flach geschliffen werden und garantieren so bestmögliche Parallelität. Der Boden des Fensters wird herausgeschruppt, worauf das seitliche Fenster dann drucklos für das quadratische Pass-Maß des Schnellspannzylinders in höchster Präzision herausgeschlichtet werden kann.
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Aufgrund der absoluten Parallelität von Palettenoberkante zur Fensteroberfläche kann bei der Erfindung die Oberkante der Werkstückpalette direkt als Messausgangspunkt verwendet werden und nicht – wie beim Stand der Technik – die Unterseite dieser Werkstückpalette mit dem Nachteil der umständlichen Maßübertragung.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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A: ein schematisiert dargestellten Schnitt durch eine Anordnung nach dem Stand der Technik;
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B: eine Präzisierung der Darstellung nach A nach dem Stand der Technik mit Darstellung der Maßübertragung;
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1: schematisiert die Anordnung nach der Erfindung im Schnitt durch eine Werkstückpalette mit einem Schnellspannzylinder;
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2: schematisiert die Maßübertragung von der Anordnung nach 1;
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3: zwei Teilschnitte durch eine Werkstückpalette und einen Schnellspannzylinder (rechte Seite im geschlossenen Zustand und linke Seite im geöffneten Zustand);
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4: die Unteransicht der Werkstückpalette;
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5: Schnitt gemäß der Linie C in 3 mit Schnitt durch den Deckel des Schnellspannzylinders;
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6: eine gegenüber 3 abgewandelte Ausführungsform, bei der eine Vielzahl von Schnellspannzylindern in einem Turm angeordnet sind;
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7: eine gegenüber 6 abgewandelte Ausführungsform, bei der eine Vielzahl von Schnellspannzylindern in einem Maschinentisch oder einer Schnellverschlussplatte angeordnet sind;
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8: die Seitenansicht der 7.
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A ist nach dem Stand der Technik dargestellt, dass es bekannt ist, auf einem Schnellspannzylinder 1 eine Werkstückpalette 2 aufzusetzen, wobei die Auflagefläche durch eine Ausnehmung 6 gebildet wird, die lastübertragend wirkt. Das heißt mit einem nicht näher dargestellten Einspannnippel (der lediglich in B dargestellt ist) wird die Werkstückpalette 2 auf die Oberfläche des Schnellspannzylinders 1 gepresst und eingespannt, wobei die Ausnehmung 6 lastübertragend wirkt.
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Damit besteht aber der Nachteil, dass wegen der großflächigen Lastübertragung über die Ausnehmung 6 es niemals technisch Möglich ist, die beiden aneinanderliegenden Flächen zwischen dem Deckel des Schnellspannzylinders 1 und der Unterseite der Werkstückpalette 2 so hochgenau zu bearbeiten, dass es nicht unbeabsichtigt zu einer Verkippung in den Pfeilrichtungen 14 kommt.
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Damit besteht der Nachteil, dass die Oberfläche 5 der Werkstückpalette 2 nicht mehr präzise zu dem Maschinentisch ausgerichtet ist. Dies ist symbolisch dargestellt durch die durchgestrichenen Bearbeitungssymbole (Feinschlichten).
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Die B zeigt die Anordnung nach A (Stand der Technik) wo erkennbar ist, dass wegen der möglicherweise verkippten Oberfläche 5 an der Oberseite der Werkstückpalette 2 es nicht möglich ist, unmittelbar die Maße von der Oberfläche 5 auf ein daraufliegendes Werkstück 4 zu übertragen.
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Die B zeigt vereinfacht, dass die Werkstückpalette 2 mittels eines Einzugsnippels 3 von dem Schnellspannzylinder 1 eingespannt ist.
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Weil die Oberfläche 5 so ungenau ist, ist man gezwungen die entsprechende Referenzfläche 13 an die Unterseite der Werkstückpalette 2 zu verlegen, und man sieht anhand der Maße 11, 12 das es umständlich ist, ein Maß von der unteren Referenzfläche 13 auf das Werkstück 9 zu übertragen. Die entsprechenden Maßlinien 9, 10 sind dementsprechend ungenau und schwierig zu bestimmen.
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Bei der Herstellung der Werkstückpalette 2 ist daher der Fehler in der sich ergebenden Tragfläche 7 an der Unterseite der Werkstückpalette 2 immer vorhanden, weil möglicherweise die gesamte Werkstückpalette an der Unterseite im Winkel zur Horizontalen bearbeitet wurde, wodurch es stets zu einem Verkippungsfehler in Pfeilrichtung 14 kommt.
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Das gleiche Problem besteht bei einer sich aufwölbenden Auflagefläche 8 im Bereich des Deckels des Schnellspannzylinders 1. Das heißt, die gegenseitige Zuordnung von Tragfläche 7 und Auflagefläche 8 kann bei dem Stand der Technik nicht gewährleistet werden.
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Hier setzt die Erfindung nach den 1 und 2 ein.
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Die Erfindung sieht vor, dass nun an der Unterseite der Werkstückpalette 2 eine freistellende Ausnehmung 6 vorhanden ist, die den größten Teil des Schnellspannzylinders 1 nicht lastübertragend und ohne Berührung überspannt, so das nur noch an den Seitenflächen eine Lastübertragung zwischen der Werkstückpalette 2 und dem Schnellspannzylinder 1 stattfindet. Erfindungsgemäß sind also die Tragflächen 7 an der Unterseite der Werkstückpalette 2 und die Auflagefläche 8 am Außenumfang des Schnellspannzylinders nach außen verlegt und können demgemäss hochgenau bearbeitet werden.
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Wegen dieser hochgenauen Bearbeitung ist es nun erstmals möglich, die Oberfläche 5 der Palette 2 als Maßreferenzfläche zu verwenden, wodurch sich eine besonders einfache Maßübertragung ergibt. Es können nun direkt von der Oberfläche 5 aus, gemäß 2, die Maße 11, 12 aufgetragen werden, was zu einer hochgenauen Bestimmung der Maßlinien 9, 10, 6 Bearbeitung des Werkstückes 4 führt.
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Aus 3 sind weitere Einzelheiten der Anordnung zu entnehmen.
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Zunächst ist bei 3 wichtig anzumerken, dass sich die Verschraubung zwischen dem Deckel 15 des Schnellspannzylinders 1 und dem Körper des Schnellspannzylinders im Innenraum befindet, dass heißt also im Bereich der Ausnehmung 6. Der Deckel wird demgemäss rings um mit nicht näher dargestellten Schrauben auf den Körper des Schnellspannzylinders festgelegt und eine eventuell sich ergebende Aufwölbung des Deckels kann nur noch radial einwärts in Richtung auf das Zentrum und die dort liegenden Tellerfedern erfolgen. Kommt es jedoch zu einer Aufwölbung, dann zeigt der rechte Teilschnitt in 3, dass eine solche Aufwölbung in den Bereich der freigestellten Ausnehmung 6 hineinragen würde, ohne an einer Lastübertragung selbst teilzunehmen.
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Dies ist im Gegensatz zum Stand der Technik, wo beispielsweise bei der
EP 0 873 818 A2 die Schrauben im Bereich der Auflagefläche zwischen Werkstückpalette und der Deckeloberseite angeordnet waren, so dass sich eine radial einwärts der Schrauben ergebende Aufwölbung zu einer Anhebung der Auflagefläche zwischen dem Deckel der Werkstückpalette führte, was zu entsprechender Ungenauigkeit führte. Es ergab sich damit eine kugelige Fläche, wodurch die Werkstückpalette undefiniert auf dem Schnellspannzylinder gehalten war.
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Hier setzt die Erfindung ein, die stattdessen eine mittige, zentrale Ausnehmung 6 vorsieht, in deren Bereich auch die nicht näher dargestellten Schrauben zur Verschraubung des Deckels 15 des Schnellspannzylinders mit dem Körper des Schnellspannzylinders 1 angeordnet sind. Eine eventuell entstehende Aufwölbung kann sich dann nur noch im Bereich der freigestellten Ausnehmung 6 abspielen, und stört nicht die Lastübertragung zwischen der Werkstückpalette 2 und dem Deckel 15.
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Die 3 zeigt auf der linken Seite (abgehobene Werkstückpalette) das mehrere senkrecht zueinanderstehende Flächen an der Lastübertragung teilnehmen.
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Zunächst liegt die vertikal umlaufende Anschlagkante 16 voll umfänglich über alle Seiten der Ausnehmung 6 an der zugeordneten vertikalen Anschlagfläche 17 im Bereich des Deckels 15 des Schnellspannzylinders 1 an.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass nur Teile der vertikalen Anschlagkanten 16 und der zugeordneten Anschlagflächen 17 zur Lastübertragung beitragen, nämlich insbesondere die aneinander anliegenden Flächen 16, 17 im Eckenbereich, während im übrigen Bereich diese Flächen durch Freistellungen ausgenommen sind und bombiert sind, so dass eine Lastübertragung zwischen den Flächen 16, 17 nur im Eckenbereich der Ausnehmung 6 stattfindet.
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Ferner wirken auch die horizontalen Flächen lastübertragend. Hierbei sind hochgenau an der Unterseite der Werkstückpalette 2 bearbeitete Tragflächen 7 vorhanden die mit ebenfalls hochgenau bearbeiten horizontalen Auflageflächen 8 im Bereich des Deckels 15 des Schnellspannzylinders zusammenwirken und dort lastübertragend aneinander anliegen.
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Auch bei dieser Ausführungsform kann entweder eine voll am gesamten Außenumfang der Ausnehmung vorgesehene Lastübertragung vorgesehen werden oder es können die aneinander zugeordneten Flächen 7, 8 auch nur teilweise lastübertragend wirken, nämlich bevorzugt ebenfalls im Eckenbereich, während im Zwischenraum zwischen den Ecken die einander zugeordneten Flächen 7, 8 bombiert ausgebildet sein können, so dass dort keine Lastübertragung stattfindet.
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Die zweite Ausführungsform, sieht lediglich eine Lastübertragung im Eckenbereich der Ausnehmung 6 und den zugeordneten Ecken im Deckelbereich des Deckels 15 vor, so dass nur diese lastübertragenden Flächen sauber gehalten werden müssen, während alle anderen Flächen entsprechend nur grob gereinigt werden müssen.
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Die 4 zeigt die Unteransicht auf die Ausnehmung 6, wo erkennbar ist, dass der Boden 26 der Ausnehmung 6 nicht an der Lastübertragung teilnimmt, wie dies aus 3 aus dem linken Teilschnitt zu entnehmen ist.
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Bevorzugt ist die Ausnehmung also quadratisch angelegt, wobei die Ecken selbst Freistellungen 18 aufweisen, um eine günstige Fräserbearbeitung zu erreichen. In diesem Ausführungsbeispiel sind die umlaufenden Anschlagkanten 16 gerade ausgebildet und wirken lastübertragend ebenfalls auf die gerade ausgebildeten Anschlagflächen 17 im Bereich des Deckels 15 des Schnellspannzylinders 1.
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In der anderen vorher erwähnten Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass an allen vier Seiten die Anschlagkanten 16 entsprechende bombierte Freistellungen 27 tragen, so dass eine Lastübertragung nur in den Bereichen 28 stattfindet. Der Einfachheit halber ist diese Freistellung 27 nur an einer Anschlagkante 16 dargestellt. In der Praxis ist jedoch jede Anschlagkante mit einer derartigen Freistellung 27 ausgerüstet.
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Hieraus ergibt sich, dass statt einer quadratisch profilierten Ausnehmung 6 diese auch als polygon ausgebildet sein kann.
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Die 5 zeigt einen Schnitt durch den Deckel 15, wie er lastübertragend in die Ausnehmung 6 eingreift, und die Lastübertragung nur lediglich im Bereich der einander zugeordneten Anschlagkanten 16, 17 und den horizontalen Auflageflächen 7, 8 stattfindet.
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Diese lastübertragenden Flächen sind gestrichelt dargestellt, um deutlich zu machen, dass die Lastübertragung im Bereich des quadratischen Streifens der einander anliegenden Flächen 7, 8 stattfindet und nicht im Bereich des Bodens 26 der Ausnehmung 6.
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Die 3 zeigt, dass der Schnellspannzylinder 1 mittels Schrauben auf einem nicht näher dargestellten Maschinentisch 20 befestigt werden kann.
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Die 6 zeigt hingegen, dass statt der Befestigung auf einen Maschinentisch auch eine Vielfachanordnung von Schnellspannzylindern 1a–1g vorgesehen werden kann.
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Hierbei ist eine Halteplatte 19 auf einen Maschinentisch 20 befestigt. Durch die dort dargestellten Bohrungen 21 können Befestigungsschrauben hindurchgreifen, die in den Maschinentisch 20 verankert sind.
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Auf der Halteplatte 19 ist nun ein Spannturm 22 befestigt der auf der Halteplatte 19 gegossen oder geschweißt oder verschraubt ist.
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Der Turm bildet etwa einen rechteckförmigen Körper aus, dessen Flächen jeweils mit Schnellspannzylindern 1a–1g belegt sind.
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Jeder Schnellspannzylinder ist in der Art ausgebildet, wie es anhand der 1 bis 5 näher erläutert wurde, dass heißt jeder Schnellspannzylinder bildet lediglich eine Lastübertragung im Bereich der horizontalen Flächen 7, 8 und den vertikalen Flächen 16, 17.
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Es ist nicht dargestellt, dass jeder Schnellspannzylinder mit einer entsprechenden Werkstückpalette 2 verspannt ist und auf der entsprechenden Werkstückpalette die zu bearbeitenden Werkstücke 4 angeordnet sind.
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Ein Bearbeitungswerkzeug verfährt beispielsweise jetzt über sämtliche Werkstücke in den Bearbeitungslinien 23, 24, 25 und es werden daher mehrere hintereinanderliegende Schnellspannzylinder 1a–1g und die dazugehörenden Werkstückpaletten 2 überstrichen. Hieraus ergibt sich der besondere Vorteil der Erfindung, denn bei dieser turmartigen Anordnung mit einer vielfachen Anzahl von hintereinander in einer Bearbeitungslinie 23–25 liegenden Schnellspannzylindern 1 ist es besonders wichtig, Lagenfehlern in der Orientierung zwischen der jeweiligen Werkstückpalette 2 und dem Schnellspannzylinder 1a–1g auszuschließen.
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Ein nach dem Stand der Technik erkannter Lagenfehler würde sich bei einer derartigen Bearbeitung an einem Turm 22 verheerend auswirken.
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Eine ähnlich Darstellung wie der Spannturm 22 ist anhand der 7 und 8 dargestellt. Dort ist erkennbar, dass nicht in einem dreidimensionalen Gebilde die Schnellspannzylinder angeordnet sind, sonders dass eine Reihe von Schnellspannzylindern 1a–1d nur auf einen Maschinentisch 20 in einer horizontalen Ebene angeordnet sind. Es werden hierbei wiederum zwei senkrecht zueinander angeordnete Bearbeitungslinien 23, 24 gebildet. Auch würde ein entsprechender Lagenfehler zwischen dem jeweiligen Schnellspannzylinder 1a–1d und der zugeordneten, nicht näher dargestellten und damit zusammenwirkenden Werkstückpaletten 2 zu entsprechenden Bearbeitungsfehlern am jeweiligen Werkstück der jeweiligen Werkstückpalette 2 führen.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf eine dreidimensionale Anordnung eines Spannturmes oder auf eine zweidimensionale Anordnung von Schnellspannzylindern 1a–1d auf einem Maschinentisch 20 beschränkt. Es können die Schnellspannzylinder auf beliebigen Körpern angeordnet werden. Solche Körper können auch Zylinderkörper sein oder drehbare Walzenkörper, die mit einer 5-Achs-Bearbeitungsmaschine zusammenwirken.
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Wichtig bei allen Ausführungsformen ist, dass durch die Hintereinanderanordnung von mehreren Schnellspannzylindern, wobei jeder Schnellspannzylinder eine Werkstückpalette und diese wiederum ein Werkstück trägt es zu einer Vervielfachung eines Lagenfehlers zwischen dem Schnellspannzylinders und der Werkstückpalette kommt. Dies wird nach der Erfindung vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schnellspannzylinder
- 2
- Werkstückpalette
- 3
- Einzugsnippel
- 4
- Werkstück
- 5
- Oberfläche (Palette 2)
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Tragfläche
- 8
- Auflagefläche
- 9
- Maßlinie
- 10
- Maßlinie
- 11
- Maß
- 12
- Maß
- 13
- Referenzfläche
- 14
- Pfeilrichtung
- 15
- Deckel
- 16
- Anschlagkante
- 17
- Anschlagfläche
- 18
- Freistellung
- 19
- Halteplatte
- 20
- Maschinentisch
- 21
- Bohrung
- 22
- Spannturm
- 23
- Bearbeitungslinie
- 24
- Bearbeitungslinie
- 25
- Bearbeitungslinie
- 26
- Boden
- 27
- Freistellung
- 28
- Bereich