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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug
mit einer Anlage zur Wiedergabe von Schall, wobei die Anlage zur
Schallwiedergabe mindestens eine Bassreflexbox umfasst, die mit
einem Bassreflexrohr und/oder einer Bassreflexöffnung und mit wenigstens einem
eingebauten Lautsprecher ausgestattet ist.
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Eine Bassreflexbox, also ein Helmholtzresonator,
besteht in der Regel aus einem luftgefüllten Gehäuse, einem eingebauten Lautsprecher
und einem Bassreflexrohr oder einer Bassreflexöffnung. Der Lautsprecher stellt
das erste schwingungsfähige System
dar, während
das vom Gehäuse
umgebene Luftvolumen das zweite schwingungsfähige System darstellt. Zwischen
dem treibenden Lautsprecher und dem angetriebenen Luftvolumen ergibt
sich bei entsprechender Auslegung eine Resonanzkopplung, bei der
die aus der Bassreflexöffnung
austretende Druckwelle zur Verstärkung
der direkten Druckwelle eine Phasenverschiebung erfährt. Durch
eine geschickte Wahl der Resonanzfrequenz wird eine Verstärkung der
Tieftonwiedergabe bei gleichzeitiger Reduzierung der Lautsprechermembranauslenkung erzielt.
Für eine
optimale Bassreflexbox wird im Kraftfahrzeug ein großvolumiger
Hohlraum benötigt,
der nicht das Volumen des Fahrgast- und Kofferraumes verkleinert.
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Aus der
DE 31 40 321 C2 ist im Zusammenhang
mit der Nutzung des Fahrzeugkofferraums eine horizontal liegende
Abdeckplatte für
eine Reserveradmulde bekannt. Diese Abdeckplatte hat Vertiefungen,
in denen z.B. das Bordwerkzeug eingelegt ist. Letzteres ist dann
durch das darüber
liegende Warndreieck verdeckt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Problemstellung zugrunde, im Kraftfahrzeug einen entsprechenden
Hohlraum zu finden, in dem eine Bassreflexbox untergebracht werden
kann, wobei zudem ein Teil des Raumes der Bassreflexbox oder ein
Bereich der Wandung der Bassreflexbox einer weiteren Nutzung zugeführt werden
kann.
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Diese Problemstellung wird mit den
Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu ist die Bassreflexbox
in einem Seitenfach des Fahrzeuginnenraumes angeordnet und eine
zum Fahrzeuginnenraum hin orientierte Wandung der Bassreflexbox
ist zumindest bereichsweise mit einem schalldurchlässigen Deckel
abdeckbar, wobei zwischen Vertiefungen dieser Wandung und dem Deckel
das Bordwerkzeug und Pannenhilfsmittel angeordnet sind.
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Bei Kraftfahrzeugen wird generell
ein Satz Bordwerkzeuge mitgeliefert. Der minimale Umfang dieses
Satzes umfasst zumindest die Werkzeuge, die notwendig sind, einen
Reifenschaden zumindest kurzfristig zu beheben. Diese Werkzeuge
oder Pannenhilfsmittel sind meist im Kofferraum in der Reserveradmulde
oder in einem Seitenfach untergebracht. Die gleichen oder angrenzenden
Bauräume
werden bei Kraftfahrzeugen, insbesondere Kombis, mit aufwendigeren
Anlage zur Schallwiedergabe oft für Bassboxen gebraucht. Bei
diesen Fahrzeugen musste bisher das Bordwerkzeug und andere Pannenhilfsmittel
anderweitig untergebracht werden. Dies führte in der Regel zu einer
erschwerten Zugänglichkeit oder
zur Unauffindbarkeit in hektischen Notsituationen. Schließlich war
das Werkzeug an einem für
den Durchschnittsfahrer ungewohnten Ort.
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Durch die Integration des Bordwerkzeugs
an bzw. in einer in einem Seitenfach eingesetzten Bassreflexbox
wird keine separate, ungewohnte Unterbringung erforderlich. Ein
meist großteils
ungenutzter Raum wird zur Verbesserung des Anlagensounds genutzt,
wobei gleichzeitig das Bordwerkzeug leicht und übersichtlich zugänglich wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In der nachfolgenden Beschreibung eines schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung näher
erläutert.
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1:
Dimetrische Ansicht einer in einem Kombifahrzeug angeordneten Bassreflexbox;
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2:
Bassreflexbox aus 1 mit
aufgeklapptem Deckel.
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Die 1 und 2 zeigen den Heckbereich
eines Kombifahrzeugs bei geöffneter
Heckklappe. Beispielsweise auf der Fahrerseite ist hinter der Rückenlehne
(16) der zweiten Sitzreihe zwischen dem Radkasten und der Öffnung (17)
der Heckklappe eine Bassreflexbox (30) angeordnet.
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Die Bassreflexbox (30) füllt in Fahrzeuglängsrichtung
den Karosserieraum zwischen der C- und der D-Säule (12) unterhalb
des hinteren Seitenfensters (13) aus. In Ausführungsbeispiel
endet die Bassreflexbox (30) nach unten hin auf dem Niveau
des Gepäckraumbodens
(11). Ggf. ragt sie auch unter das Bodenniveau. Der Hohlraum
der Bassreflexbox (30) kann dabei zusätzlich mit Hohlräumen unterhalb
des Gepäckraumbodens
(11) verbunden sein.
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Die Bassreflexbox (30) hat
hier im Wesentlichen die Form eines schief abgeschnittenen Quaders,
wobei die schiefe Körperfläche die
Fläche
ist, die die Rückenlehne
(16) berührt.
Zum Gepäckraum (10)
hin hat sie eine z.B. weitgehend ebene Wandung (31) die
normal zur Fahrzeugquerrichtung orientiert ist. Die Höhenausdehnung
der Wandung (31) liegt zwischen dem Gepäckraumboden (11) und
der Unterkante (14) des hinteren Seitenfensters (13).
Als obere Abdeckung hat die Bassreflexbox (30) eine beispielsweise
flächige
Wandung (35), die sich entlang der Seitenfensterunterkante
(14) erstreckt und in Querrichtung parallel zum Gepäckraumboden
(11) orientiert ist. Zur Heckklappe schließt die Bassreflexbox
(30) mit einer Wandung (36) ab, die der Neigung und/oder
Kontur der Heckklappenflächen
in diesem Bereich entspricht. In der Regel sind die Kanten, an denen
die Wandungen (31, 35, 36) aufeinanderstoßen, als
gekrümmte
Flächen
(37, 38, 39) ausgebildet, deren minimale
Radien im unteren Zentimeterbereich liegen.
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Im Bereich der gekrümmten Fläche (37)
zwischen der z.B. vertikalen Wandung (31) und der oberen
Abdeckung (35), deren minimaler Krümmungsradius beispielsweise über fünf Zentimeter
liegt, befindet sich die Bassreflexrohröffnung (47). Sie ist
z.B. das äußere Ende
eines in der Bassreflexbox (30) verlaufenden Bassreflexrohres,
das die Lautsprecherrückseite
mit dem Fahrgastraum (10) akustisch verbindet. Die Bassreflexrohröffnung (47)
ist als Trichter (48) mit ovalem Querschnitt ausgebildet.
Die horizontale Querschnittsausdehnung der Öffnung (47) beträgt z.B.
ca. acht Zentimeter.
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Zwischen dem Trichter (48)
und der Kante (39) ist eine Entriegelungstaste (45)
angeordnet. Ggf. befindet sich auf gleicher Höhe eine weitere Taste (46)
zwischen dem Trichter (48) und der Rückenlehne (16).
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Unterhalb des Trichters (48)
und der Tasten (45, 46) ist die Wandung (31)
als Deckel (40) gestaltet. Der Deckel (40) ist
ein Klappdeckel, der um eine Schwenkachse (44) aufklappbar
ist, die z.B. wenige Millimeter parallel versetzt oberhalb des Gepäckraumbodens
(11) liegt, vgl. 2.
Der Deckel (40) liegt im geschlossenen Zustand mit seiner
Innenseite (60) vor einer Bestückungswandung (50)
der Bassreflexbox (30). Zur Ausbildung zweier Scharniere
sind im unteren Bereich der Bestückungswandung
(50) zwei nach unten offene Haken (33) angeordnet,
von denen jeder in eine abgewinkelte Scharnierausnehmung (43)
des Deckels (40) eingreift. Der im geschlossenen Zustand
beispielsweise an der Bestückungswandung
(50) verriegelte Deckel (40) kann durch Drücken der
Entriegelungstaste (45) geöffnet werden.
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Der formsteife, bruchsichere und
beispielsweise plane Deckel (40), der zumindest bereichsweise
aus einem schalldurchlässigen
Material oder einem entsprechenden Materialverbund besteht, ist z.B.
ca. 10 Millimeter dick. Er verdeckt schützend u.a. einen im mittleren
Bereich der Bestückungswandung (50)
eingelassenen Lautsprecher (5).
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Der Deckel (40) hat an seiner
Innenseite (60) eine Vielzahl von Deckelvertiefungen (62-66).
Einigen Deckelvertiefungen liegen bei geschlossenem Deckel (40)
andere Vertiefungen der Bestückungswandung
(50) gegenüber.
Zwischen einander gegenüberliegenden
Vertiefungen sind Teile des Bordwerkzeugs (3) und andere
Pannenhilfsmittel (2, 4) angeordnet.
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Beispielsweise befindet sich direkt
neben der Kante (39) eine Vertiefung (51) in der
ein Wagenheber eingesteckt wird. In einer Vertiefung (58),
nahe der Rückenlehne
(16), ist ein Warndreieck (2) platziert. Im oberen
Bereich der Bestückungswandung (50)
befindet sich eine beispielsweise horizontale Vertiefung (57), in
der eine z.B. batteriebetriebene Taschenlampe (3) eingesetzt
ist. Diesen drei Vertiefungen (51, 57, 58)
liegen im Ausführungsbeispiel nach 2 keine Deckelvertiefungen
gegenüber. Die
Vertiefung (57) für
die Taschenlampe (3) hat im mittleren Vertiefungsbereich
z.B. drei Klemmnocken (77), die ein die Taschenlampe (3)
umgreifendes Klemmen bewirken.
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In der Deckelinnenseite (60)
ist gegenüber der
Wagenhebervertiefung (51) z.B. eine Montageanleitung (4)
für einen
Radwechsel befestigt. Neben der Montageanleitung (4) befinden
sich eine Vertiefung (62) für einen Steckrohrschlüssel zum
Lösen der
Radmuttern, eine Vertiefung (63) für den Steckrohrschlüsselhebel,
eine Vertiefung (64) für
einen kleineren Steckrohrschlüssel
mit ausschwenkbarem Hebel, eine Klemmbefestigung (69) für einen
Maulschlüssel
und eine Vertiefung (66) für einen Kreuzschlitzschraubendreher.
Allen Vertiefungen (62-66) und der Klemmbefestigung
(69) liegen Vertiefungen der Bestückungswandung (50)
gegenüber.
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In die deckelseitige Vertiefung (62)
ragen oben und unten jeweils eine Stirnklemmnocke (72) hinein.
Jede Stirnklemmnocke (72) greift in eine stirnseitige Sechskantausnehmung
des aufzunehmenden Steckrohrschlüssels
ein. Die beiden zur Rückenlehne
(16) hin versetzten Vertiefungen (63, 64)
haben in deren mittleren Bereich beidseitig Klemmerhebungen (73)
zum klapperfreien Umgreifen der einzusetzenden Werkzeuge. Oberhalb
der Klemmerhebungen (73) und der Klemmbefestigung (69) – also zur Deckeloberkante
hin versetzt – befinden
sich Griffausnehmungen (78) zum leichteren Entnehmen der mit
Klemmsitz eingesetzten Werkzeuge. Die Vertiefung (66) hat
beidseitig zwei Klemmnocken (76), die den Klemmnocken (77)
der Taschenlampenhalterung entsprechen.
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Durch die Anordnung der Vertiefungen
im Deckel (40) und in der Bestückungswand (50) und durch
die wechselweise Bestückung,
d.h. ein Teil der Werkzeuge und der Pannenhilfsmittel (2, 4)
ist im herausgeklappten Deckel (40) zugänglich, während der andere Teil in der
Bestückungwandung
(50) angeordnet ist, ist die Übersicht größer und die Zugänglichkeit
besser.
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Alternativ ist es selbstverständlich möglich, alle
Werkzeuge und Hilfsmittel nur in der Bestückungswandung (50)
unterzubringen. Auch können u.a.
in diesem Fall die Klemmnocken (72-77) durch mehrere
z.B. horizontal über
die Bestückungswandung
(50) gespannte elastische Spannriemen gehalten werden.
In diesem Fall würden
die Vertiefung zumindest nahezu senkrecht zu den Spannriemen angeordnet
werden.
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Die bisher beschriebene Bassreflexbox
(30) ist fest im hinteren Seitenfach installiert. Sie (30) kann
auch herausnehmbar gestaltet sein. Bei dieser Ausführungsvariante
ist die Bassreflexbox (30) als ringsherum geschlossener
Behälter
aufgebaut.
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Sie (30) ist z.B. mit einem
mindestens fünf Meter
langen Kabel am Fahrzeugkabelbaum angeschlossen, wobei das Kabel
bei eingebauter Bassreflexbox (30) ggf. durch eine elektrische
Brücke überbrückt ist.
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Durch das Bereitstellen eines langen
Kabels kann die Bassreflexbox (30) z.B. im Pannenfall mit dem
Werkzeug an die Pannenstelle getragen werden. In dieser Bassreflexbox
(30) kann zusätzlich
ein kardanisch aufgehängter – vom Bordnetz
gespeister – Scheinwerfer
eingebaut sein. Letzterer kann für
die Beleuchtung des Pannenorts sorgen oder durch Blinken, ggf. mit
z.B. vorgesetztem Farbfilter, der vorgelagerten Pannenortabsicherung
dienen. Zusätzlich kann
in einer derartigen Bassreflexbox (30) auch eine über das
Bordnetz bestromte Steckdose integriert sein.
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Zugleich kann während der Reparatur die Anlage
zur Schallwiedergabe in Betrieb sein. Ferner kann die Bassreflexbox
(30) zur Erhöhung
des Fahrzeugfreizeitwertes für
eine externe Beschallung verwendet werden.
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Bei der extern verwendbaren Bassreflexbox (30)
wird letztere über
die Taste (46) vom Fahrzeugaufbau gelöst. Der Trichter (48)
dient beim Transport als Griffmulde. Um ein Kontakt des Deckels
(40) mit der in der Regel verschmutzten Fahrbahnoberfläche zu vermeiden,
kann er (40) gegen zu weites Aufklappen mit einer Kordel
gesichert sein. In einer anderen Variante kann vorgesehen werden,
den Deckel (40) an der Bassreflexbox (30) auszuhängen, um
ihn wie ein Tablett mit dem Werkzeug zum Pannenort zu bringen. Der
separate Deckel (40) kann vor Ort auch als Knieunterlage
verwendet werden.
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Selbstverständlich kann die Bassreflexbox (30)
auch in einem Stufen- oder Fließheckfahrzeug angeordnet
sein. Hier ragt dann die obere Wandung (35) der Bassreflexbox
(30) in den Bereich der Hutablage hinein. Dort endet auch
das Bassreflexrohr in Fahrtrichtung (9) vor der Heckscheibe.
Zugleich muss ein Teil der Hutablage oder der Rückenlehne (16) für den Direktschall
des Lautsprechers (5) schalldurchlässig sein.
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- 2
- Warndreieck,
Pannenhilfsmittel
- 3
- Taschenlampe
- 4
- Montageanleitung;
Pannenhilfsmittel
- 5
- Lautsprecher,
dynamisch
- 9
- Fahrtrichtung
- 10
- Gepäckraum eines
Kombifahrzeugs
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- Fahrzeuginnenraum,
Fahrgastraum
- 11
- Gepäckraumboden,
Boden
- 12
- D-Säule
- 13
- Fensterscheibe
zwischen C- und D-Säule
- 14
- Unterkante
der Fensterscheibe
- 16
- Rückenlehne
der hinteren Sitzreihe
- 17
- Öffnung für Heckklappe
- 30
- Bassreflexbox
- 31
- Frontwand,
vertikal, Wandung,
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- Teilbereich
der Deckelaußenwand
- 33
- Scharnierhaken
- 35
- Abdeckung,
oben, Wandung
- 36
- Wandung,
rückwärtig
- 37
- Kante, Übergangsfläche zwischen
(31) und (35)
- 38
- Kante, Übergangsfläche zwischen
(35) und (36)
- 39
- Kante, Übergangsfläche zwischen
(31) und (36)
- 40
- Deckel,
Klappdeckel
- 43
- Scharnierausnehmungen
- 44
- Deckelschwenkachse
- 45
- Entriegelungstaste
für Deckelöffnung
- 46
- Entriegelungstaste
für die
Boxentnahme
- 47
- Bassreflexrohröffnung
- 48
- Trichter
- 50
- Bestückungswandung
- 51
- Vertiefung
für Wagenheber
- 52
- Vertiefung
für Radmutterschlüssel, Steckrohrschlüssel
- 53
- Vertiefung
für Hebel,
Stange
- 54
- Vertiefung
für Steckrohrschlüssel mit
ausschwenkbarem
-
- Hebel
- 55
- Vertiefung
für Maulschlüssel
- 56
- Vertiefung
für Schraubendreher
- 57
- Vertiefung
für Taschenlampe
- 58
- Vertiefung
für Warndreieck
- 60
- Deckelinnenbereich,
Deckelinnenseite
- 62
- Vertiefung
für Radmutterschlüssel, Steckrohrschlüssel
- 63
- Vertiefung
für Hebel,
Stange
- 64
- Vertiefung
für Steckrohrschlüssel mit
ausschwenkbarem
-
- Hebel
- 66
- Vertiefung
für Schraubendreher
- 69
- Klemmbefestigung
für Maulschlüssel
- 72
- Stirnklemmnocken
- 73
- Klemmerhebungen
für Stange
und Steckschlüssel
- 76
- Klemmnocken
für Schraubendreher
- 77
- Klemmnocken
für Taschenlampe
- 78
- Griffausnehmung