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Die
Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit
einem in einem Gehäuse
bewegbaren Kern, mit einer in einen Schließkanal eindringenden Stiftzuhaltung
zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Kerns,
mit jeweils zumindest einem in Bohrungen des Kerns und des Gehäuses geführten Stift
der Stiftzuhaltung und mit einem Federelement zur Vorspannung des
Stiftes des Gehäuses
in die Bewegungsbahn des Kerns, wobei zumindest einer der Stifte
einen im Verhältnis
zur Bohrung des Gehäuses oder
des Kerns durchmesserkleinen Abschnitt aufweist.
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Ein
solcher Schließzylinder
ist beispielsweise aus der
DE
31 28 320 C2 bekannt. Bei diesem Schließzylinder ragt der durchmesserkleine
Abschnitt des Stiftes des Kerns in einen ersten Schließkanal,
während
ein an den durchmesserkleinen Abschnitt angrenzender durchmessergroße Abschnitt
in einen zweiten Schließkanal
eindringt. Ein solcher Schließzylinder
wird in Hauptschlüsselanlagen
verwendet, bei denen einzelne Benutzer einen bestimmten Schließzylinder
entriegeln können,
während
ein Hauptschlüssel
zum Öffnen
aller Schließzylinder
der Anlage bestimmt ist. In ihren aneinandergrenzenden Bereichen
haben die Stifte jeweils breite Fasen. Diese Fasen ermöglichen
bei in der Trennebene zwischen Gehäuse und Kern aneinanderstoßenden Stiften
eine einfache Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse.
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Nachteilig
bei dem bekannten Schließzylinder
ist, dass die Bohrungen der Stifte in dem Gehäuse und dem Kern sehr enge
Toleranzen aufweisen. Insbesondere Fluchtungsfehler der Bohrungen und/oder
ein Grat an den Bohrungskanten oder Transport- und Lagerungsschäden können dazu
führen,
dass der Stift im Gehäuse
nicht in die Bohrung des Kerns eindringt, und damit die Trennebene
bei herausgezogenem Schlüssel
nicht gesperrt wird. Der Stift im Kern kann durch Fluchtungsfehler
oder einen Grat an den Bohrungskanten die Einführung des Schlüssels in
den Schließkanal
behindern. Die Fasen führen
jedoch zu einer geringen Drehmomentübertragung der Stifte nahe
ihres freien Endes.
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Man
könnte
daran denken, die Bohrungen des Kerns und des Gehäuses nach
deren Zusammenfügen
zu erzeugen. Zudem ließen
sich die Bohrungen vor dem Einsetzen der Stifte nachbearbeiten. Dies
führt jedoch
zu einer sehr aufwändigen
und kostenintensiven Fertigung des Schließzylinders.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schließzylinder
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er möglichst
einfach zu fertigen ist und eine Behinderung der Bewegung der Stifte weitgehend
vermieden wird.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der durchmesserkleine Abschnitt dem jeweils anderen Stift zugewandt
und zur Blockierung der Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse in das jeweils andere Bauteil
hineinführbar
ist und dass sich an der dem jeweils anderen Stift abgewandten Seite
des durchmesserkleinen Abschnitts ein Führungsabschnitt mit einem der
jeweiligen Bohrung entsprechenden Durchmesser anschließt.
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Durch
diese Gestaltung hat der Abschnitt des Stiftes, der in das gegenüberliegende
Gehäuse oder
den gegenüberlie genden
Kern eindringen soll, einen im Verhältnis zur Bohrung kleinen Durchmesser.
Damit kann die Bohrung nahe der Trennebene eine Verengung durch
Beschädigung
oder einen Grat aufweisen, ohne dass die Bewegung des durchmesserkleinen
Abschnitts in die Bohrung des gegenüberliegenden Bauteils behindert
wird. Der durchmesserkleine Abschnitt überträgt damit ein Drehmoment zum
Halten des Kerns an dem Gehäuse
in Schließstellung
des Schließzylinders.
Hierdurch lässt
sich die Gefahr, dass der jeweilige Stift an dem Versatz der Bohrungen
oder einem Grat hängen
bleibt, deutlich vermindern. Damit wird ein Verharren des Stiftes des
Gehäuses
an der Trennebene zum Kern oder eine Behinderung beim Einführen des
Schlüssels durch
den Stift des Kerns weitgehend vermieden. Der durchmesserkleine
Abschnitt ist vorzugsweise zylindrisch gestaltet. Selbstverständlich kann
der durchmesserkleine Abschnitt auch geringfügig kegelstumpfförmig gestaltet
sein, solange über
diesen Abschnitt eine Drehmomentübertragung
von dem Kern auf das Gehäuse
gewährleistet
ist. Dank der Erfindung lassen sich die Bohrungen im Kern und im
Gehäuse
unabhängig
voneinander und damit kostengünstig
fertigen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schließzylinders ist, dass die Bohrungen des
Kerns und des Gehäuses
von beliebigen Seiten erzeugt werden können. Beispielsweise können die Bohrungen
im Kern und im Gehäuse
jeweils als Sackloch ausgebildet sein, was zu einer hohen Stabilität des Kerns
und des Gehäuses
führt.
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Bei
einem zu geringen Querschnitt des durchmesserkleinen Abschnitts
ist eine zuverlässige Übertragung
des Drehmoments nicht gewährleistet. Bei
zu großem
Querschnitt des durchmesserkleinen Abschnitts besteht die Gefahr,
dass der Stift an der Trennebene zwischen dem Kern und dem Gehäuse klemmt.
Das Klemmen des Stiftes lässt
sich gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden und
dabei eine zuverlässige Übertragung
des Drehmomentes sicherstellen, wenn der Durchmesser des durchmesserkleinen
Abschnitts ungefähr
70% bis 95% des Durchmessers der Bohrung entspricht.
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Ein
für die Übertragung
des Drehmomentes erforderliches Eindringen des Stiftes in das gegenüberliegende
Bauteil lässt
sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach sicherstellen,
wenn sich der durchmesserkleine Abschnitt über ungefähr 10-40 %, vorzugsweise 12-25 %
bezogen auf die Gesamthöhe
der Stifte erstreckt.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon
in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
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1 einen erfindungsgemäßen Schließzylinder
mit eingeführtem
Schlüssel
in einer Schnittdarstellung,
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2 den Schließzylinder
aus 1 vor einem Einführen eines
Schlüssels,
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3 eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schließzylinders
in einer Schnittdarstellung,
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4 den Schließzylinder
aus 3 nach einem Einführen eines
Schlüssels.
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1 zeigt einen Schließzylinder
mit einem in einem Gehäuse 1 drehbaren
Kern 2. Der Schließzylinder
hat Stiftzuhaltungen 3, von denen stellvertretend eine
im Längsschnitt
dargestellt ist, mit zwei von einem Federelement 4 vorgespannten
Stiften 5, 6. Einer der Stifte 5 ist
in einer Bohrung 7 des Kerns 2, während der
andere Stift 6 in einer Bohrung 8 des Gehäuses 1 angeordnet
ist. Weiterhin weist der Schließzylinder
einen Schließkanal 9 mit
einem darin eingeführten
Schlüssel 10 auf.
Der Schlüssel 10 drückt den
in den Kern 2 geführten
Stift 5 teilweise in das Gehäuse 1. Damit ist der
Schlüssel 10 nicht
zum Entriegeln des Schließzylinders
berechtigt, da die Trennebene der Stifte 5, 6 nicht
mit der Trennebene des Gehäuses 1 gegenüber dem
Kern 2 übereinstimmt.
Die Stifte 5, 6 weisen an ihren aneinandergrenzenden
Enden jeweils einen durchmesserkleinen Abschnitt 11, 12 auf.
An ihrem dem jeweils gegenüberliegenden
Stift 5, 6 abgewandten Ende haben die Stifte 5, 6 einen
relativ zum durchmesserkleinen Abschnitt 11, 12 großen Querschnitt,
mit dem sie in den Bohrungen 7, 8 des Kerns 2 und
des Gehäuses 1 geführt sind.
Weiterhin ist deutlich zu erkennen, dass die Bohrungen 7, 8 einen
Versatz zueinander aufweisen. Dieser Versatz ist durch die Fertigung
des Schließzylinders
bedingt und entsteht häufig,
wenn die Bohrungen 7, 8 des Gehäuses 1 und
des Kerns 2 unabhängig
voneinander gefertigt werden. Die Bohrungen 7, 8 im
Kern 2 und im Gehäuse 1 sind
jeweils als Sackloch ausgebildet. Ausschließlich der durchmesserkleine
Abschnitt 11, 12 des im Kern 2 geführten Stiftes 5 ragt
in die Bohrung 8 des Gehäuses 1 hinein und
verhindert damit ein Klemmen der Bewegung des Stiftes 5 durch
den Versatz oder durch einen nicht dargestellten Grat der Bohrungen 7, 8.
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2 zeigt den Schließzylinder
aus 1 nach dem Herausziehen
des Schlüssels 10 aus
dem Schließkanal 9.
Hierbei ist zu erkennen, dass der durchmesserkleine Abschnitt 12 des
im Gehäuse 1 geführten Stiftes 6 in
die Bohrung 7 des Kerns 2 eindringt und eine Drehung
des Kerns 2 gegenüber
dem Gehäuse 1 verhindert.
In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform hat nur einer der
Stifte 5, 6 einen durchmesserkleinen Abschnitt 11, 12.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform des
Schließzylinders
mit einem gegenüber
einem Gehäuse 13 drehbaren
Kern 14. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von der aus den 1 und 2 dadurch, dass eine Stiftzuhaltung 15 seitlich
in einen Schließkanal 16 eindringt.
Die Stiftzuhaltung 15 weist zwei von einem Federelement 17 in
den Schließkanal 16 des
Kerns 14 vorgespannte Stifte 18, 19 auf.
Die Stifte 18, 19 weisen jeweils in ihren aneinandergrenzenden
Bereichen durchmesserkleine Abschnitte 20, 21 auf
und sind jeweils mit einem im Verhältnis zum durchmesserkleinen
Abschnitt 20, 21 großem Querschnitt in einer Bohrung 22, 23 des
Kerns 14 und des Gehäuses 13 geführt. In
der in 3 dargestellten Stellung
befindet sich der durchmesserkleine Abschnitt 21 des im
Gehäuse 13 geführten Stiftes 19 innerhalb
der Bohrung 22 des Kerns 14 und blockiert damit
die Bewegung des Kerns 14 gegenüber dem Gehäuse 13.
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4 zeigt die Ausführungsform
des Schließzylinders
aus 3 nach einem Einführen eines
nicht zum Entriegeln berechtigten Schlüssels 24 in den Schließkanal 16.
Der Schlüssel 24 drückt den im
Kern 14 geführten
Stift 18 mit seinem durchmesserkleinen Abschnitt 20 in
die Bohrung 23 des Gehäuses 13.
Damit ist ebenfalls die Bewegung des Kerns 14 gegenüber dem
Gehäuse 13 blockiert.
Ein nicht dargestellter, zum Entriegeln berechtigter Schlüssel benötigt im
Bereich der Stiftzuhaltung 15 eine sogenannte Kalotte,
in die der im Kern 14 geführte Stift 18 eindringen
kann. Auch hier ist zu erkennen, dass die Bohrungen 22, 23 des
Gehäuses 13 und
des Kerns 14 einen geringen Versatz zueinander aufweisen.
Die Bohrung 22 im Kern 2 ist zudem gestuft, um
einen fühlerartigen
Vorsprung 25 des im Kern 14 geführten Stiftes 18 mit
dem Schließkanal 16 zu
verbinden. Der fühlerartige
Vorsprung 25 kann an seinem freien Ende ebenfalls eine
Querschnittsverengung aufweisen. Eine solche Querschnittsverengung
ermöglicht
eine einfache Montage des im Kern 14 geführten Stiftes 18.