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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Trägersystem
zur Aufnahme der Eigenlasten von Fassadenbekleidungsplatten an einer
Gebäudefassade,
wobei zwischen den Fassadenbekleidungsplatten und der Unterkonstruktion
der Gebäudefassade
ein Abstand vorgesehen ist, enthaltend
- (a)
eine Konsole mit einer horizontalen Trägerfläche, wobei die Konsole an das
Befestigungsmittel um eine horizontale Achse beweglich angelenkt ist,
- (b) eine Stütze,
zum Abstützen
der Konsole, und
- (c) Befestigungsmittel zur Befestigung des Trägersystems
an der Fassadenoberfläche.
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Fassadenbekleidungsplatten
sind zum Beispiel Glas- oder Natursteinplatten. Sie werden normalerweise
vor den opaken Bereichen eines Gebäudes angebracht. Üblicherweise
sind die Platten groß und
schwer. Ihre Handhabung ist entsprechend aufwendig. Es gibt Fassaden,
bei denen eine Vielzahl dieser Fassadenbekleidungsplatten in einem
Raster neben- und übereinander
angeordnet werden und so die ganze Fassade, oder zumindest einen
großen Teil
davon bedecken. Zwischen den Platten sind Fugen vorgesehen. Die
Fugen sind im Vergleich zu einer Platte sehr klein. Typische Werte
sind 8 bis 12 mm Fugen bei einer Plattengröße im Bereich von 1 Meter.
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Die
Fassadenbekleidungsplatten bilden sowohl die ästhetische Hülle eines
Gebäudes,
als auch die funktionale Hülle
zum Schutz des Gebäudes
vor Witterungseinflüssen.
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Die übliche Befestigung
von Platten, insbesondere von Glasplatten erfolgt mittels Punkthalter. Die
Punkthalter sind für
Fassadenbekleidungsplatten geeignet, die mit Bohrungen versehen
sind. Die Befestigung erfolgt an vier solcher punktförmigen Halterungen.
Die Halterungen nehmen sowohl alle auf die Platten einwirkenden
Lasten, als auch alle Bewegungen der Platten auf. Solche Bewegungen
können zum
Beispiel aus Temperaturänderungen
resultieren.
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Aus
der
DE 100 04 253
C2 ist ein Halter für solche
Fassadenbekleidungsplatten bekannt. Bei diesen Haltern sind die
Platten beweglich befestigt. Die mechanische Belastung der Platten
kann auf diese Weise ausgeglichen werden. Die Halter ermöglichen
eine zwängungs-
und momentenfreie Befestigung von Platten an Tragkonstruktionen.
Dies gilt insbesondere auch für
Platten aus spröden
Materialien, wie zum Beispiel Glas oder Keramik. Der Halter umfasst
ein Lagerungselement. Das Lagerungselement ist in zwei Richtungen
linear und um drei Achsen drehbeweglich.
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Die
Platten werden seitlich fest in einem solchen Halter befestigt.
Nach unten hin liegen die Platten auf einer Konsole auf, welche
durch die Fuge hindurch ragt. Bei Betrachtung der Fassade ist dann
nur die Vorderseite der Konsole durch die Fuge sichtbar, was den
Gesamteindruck wenig stört.
Nachteilig bei dieser Anordnung ist es, daß sie nicht justierbar ist. Wenn
eine Platte schief, d.h. um die Achse normal zur Fassadenoberfläche verdreht,
angebracht wurde, so ist dies bereits bei kleinen Verdrehungen sichtbar. Das
ist bei einer Fassade sehr unerwünscht.
Wenn eine Nachjustierung erforderlich ist, so muß die Platte ausgebaut werden,
ein Keil oder eine Scheibe mit geeigneter Dicke an der richtigen
Stelle auf die Konsole aufgelegt werden und die Platte wieder eingebaut werden.
Dies ist aufwendig. Außerdem
besteht das Risiko, daß die
Justierung nicht erfolgreich war und eine erneute Justierung mit
Ab- und Einbau der Platte erforderlich ist.
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Aus
der
DE 197 54 022
A1 ist ein Befestigungswinkel bekannt, mit zwei Schenkelstücken und zwei
abgewinkelten Randteilen. Das eine Schenkelstück liegt auf den Randteilen
auf.
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Eine
nachträgliche
Justierung ohne Ab- und Einbau der Platte ist auch bei diesem Befestigungswinkel
nicht möglich.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Trägersystem der eingangs genannten
Art einen Träger zu
schaffen, welcher auf einfache Weise justierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
daß Mittel
zur veränderbaren
Einstellung des Winkels zwischen der horizontalen Trägerfläche und der
Oberfläche
der Unterkonstruktion der Gebäudefassade
vorgesehen sind.
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Bei
dieser Anordnung kann der Winkel der Konsole so eingestellt werden,
daß die
Platte in die richtige Position gelangt. Von der Vorderseite ist
immer noch nur der Konsolenrand zu sehen und das Aussehen bleibt ästhetisch.
Es sind außer
dem Rand keine Teile der Anordnung nach vorne hin sichtbar. Die
Einstellmittel können
ebenfalls hinter der Platte angeordnet sein. Durch eine winkelverstellbare
Konsole kann die Platte ohne Ab- und Einbau nachjustiert werden.
Dadurch wird eine wesentliche Zeitersparnis bewirkt und die Qualität der Fassadenoberfläche kann
ohne Aufwand verbessert werden.
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Die
Justierung kann auch durch eine sehr kleine Fuge von zum Beispiel
nur 12 mm hindurch erfolgen. Die Konsole kann auch große Kräfte aufnehmen,
da eine Stütze
vorgesehen ist, die die Konsole abstützt. Die Kräfte wirken nicht auf die Platten
selber, d.h. der Träger
hinter den Platten, nicht der Abstand zwischen den Platten wird
justiert. Dadurch bleibt die mechanische Belastung der Platten unverändert.
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Bei
einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausgestaltung der Erfindung
ist die Stütze von
einem Winkel gebildet, welcher mit einem Schenkel an der Oberfläche der
Unterkonstruktion der Gebäudefassade
abgestützt
ist und dessen anderer Schenkel mit einem verschiebbar auf dem Schenkel geführten Schlitten
versehen ist, auf welchem die Unterseite der Konsole aufliegt, wobei
mit einer Verschiebung des Schlittens die Einstellung des Winkels nach
(d) bewirkbar ist. Diese Anordnung ist sehr gut vorzumontieren und
anzubringen. Die Kräfte
der Platte auf die Konsole werden über den Schlitten auf die Stütze übertragen.
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Vorzugsweise
weist die Konsole auf der Unterseite eine Nut auf, in welcher der
Schlitten geführt ist.
Dadurch wird die Stabilität
der Anordnung erhöht und
es entstehen keine Zwischenräume
zwischen der Stütze
und der Unterseite der Konsole, wodurch ein besonders gutes ästhetisches
Erscheinungsbild erzielt wird.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung hat der Schlitten eine angeschrägte Oberfläche. Wird
der Schlitten verschoben, so hebt er wie ein Keil die Konsole an
und verändert
so den Winkel zwischen horizontaler Trägerfläche und Unterkonstruktion.
Mit dieser Winkeländerung
ist eine Veränderung
der Höhen der
Trägerfläche verbunden,
die zur Höhenjustierung der
Platten dient. Alternativ ist die horizontale Fläche der Nut in der Unterseite
der Konsole angeschrägt. Die
erforderliche Schräge
ist dabei gering, da bereits eine geringe Winkelverstellung ausreicht
um die Platte in die korrekte Lage zu bringen. Es kann auch der Schenkel,
auf dem der Schlitten geführt
ist, angeschrägt
sein. Dann liegt der Schlitten auf einer schrägen Fläche auf und hebt ebenfalls
die Konsole an.
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Vorzugsweise
ist der Schlitten mit einem Gewinde versehen, in welches ein Gewindestift
eingeschraubt ist, der sich an dem Winkel abstützt derart, daß der Schlitten
bei Drehung der Schraube in horizontaler Richtung beweglich ist.
Der Schlitten kann dann auf besonders einfache Weise bewegt werden, indem
der Monteur zum Beispiel mit einem Schraubendreher durch die Fuge
hindurch den Gewindestift dreht.
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Die
Platte kann mit ihrer Unterseite auf zwei getrennten Konsolen aufliegen.
Dann kann durch Einstellung des Winkels der jeweiligen Konsole gegenüber dem
Unterbau die Platte gedreht werden. Durch gleichmäßiges Einstellen
beider Konsolen wird die Platte angehoben oder abgesenkt.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt ein Gebäude mit
einer Fassade, welche bereits teilweise mit Glasplatten versehen
ist.
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2 zeigt einen Kreuzungspunkt
für die
Fugen zwischen den Glasplatten
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3 ist eine perspektivische
Ansicht einer Konsole von schräg
unten
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4 ist eine perspektivische
Ansicht einer Konsole von schräg
oben
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5 ist eine Seitenansicht
einer Konsole
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6 ist eine Vorderansicht
einer Konsole
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist mit 10 ein
Gebäude
bezeichnet. Die Fassade 12 des Gebäudes 10 ist teilweise
mit Glasplatten 14 bedeckt. Die Glasplatten 14 sind
im Raster übereinander
und nebeneinander angeordnet. Zwischen den Glasplatten 14 werden
Fugen 16 vorgesehen. Ein Ausschnitt einer Fugenkreuzung
ist in 2 im Detail dargestellt.
Die Glasplatten 14 sind von der Unterkonstruktion 18 beabstandet
befestigt. Der entstehende Zwischenraum wird mit Isoliermaterial
gefüllt
und mit einem mineralischen Putz abgedeckt. In Ausschnitten der
Isolierung sind auf der Höhe
der horizontal verlaufenden Fugen 16 Vierkanteisen 20 mit
seitlichen Bohrungen befestigt.
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An
den Vierkanteisen 20 werden Trägersysteme befestigt, die allgemein
mit 22 bezeichnet sind. Ein solches Trägersystem 22 ist in
den 3 bis 6 im Detail dargestellt.
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Das
Trägersystem 22 ist
mit einem U-Profil 24 an dem Vierkanteisen 20 befestigt.
Das U-Profil umschließt dabei
das Vierkanteisen 20. Es weist seitlich Bohrungen 26 und 28 auf,
mit denen das Profil 24 mit dem Vierkanteisen 20 verschraubt
wird. Bei der Positionierung des Trägers 22 in der Höhe kann
bereits eine Vorjustierung erfolgen.
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Das
Trägersystem 22 umfasst
weiterhin eine Konsole 30. Die Konsole 30 ist
um eine Achse 32 beweglich an die Oberkante des U-Profils
angelenkt. Die Achse 32 verläuft horizontal und parallel
zur Oberfläche
der Unterkonstruktion 18. Unterhalb der Konsole 30 ist
eine Stütze 34 vorgesehen.
Die Stütze 34 hat
die Form eines Winkels mit zwei Schenkeln 36 und 38.
Die Schenkel 36 und 38 stehen senkrecht aufeinander.
Der Schenkel 36 verläuft
im wesentlichen horizontal entlang der Unterseite der Konsole 30.
Der Schenkel 36 verläuft
vertikal entlang der Vorderseite des U-Profils 24. Die
Stütze 34 nimmt
einen Großteil
der auf die Konsole 30 wirkenden Gravitationskräfte der
Platte auf.
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Am
oberen Ende 40 der Stütze 34 ist
ein fast rechteckiger Anschnitt 42 ausgespart. In der Aussparung
sitzt ein Schlitten 44. Der Schlitten 44 ist in
einer Nut (nicht dargestellt) geführt, die sich in der Unterseite
der Konsole 30 befindet. Die Nut verläuft horizontal und senkrecht
zur Oberfläche
der Unterkonstruktion 18. Der Schlitten 44 ist
kürzer
als die Aussparung 42 und die Nut. Dadurch ist der Schlitten 44 innerhalb
der Nut beweglich. Die Konsole 30 liegt auf dem Schlitten 44 auf.
Die Stütze
schließt
jedoch an der Unterseite der Konsole 30 ab, so daß keine
Zwischenräume
entstehen. Die Glasplatte (nicht dargestellt) liegt auf einer Trägerfläche 48 im
vorderen Teil 46 der Konsole 30 auf. Bis auf den
vordersten Teil 46 der Konsole 30 ist das gesamte
Trägersystem 22 innerhalb
des Zwischenraums zwischen der Glasplatte und der Gebäudeunterkonstruktion
versteckt. Zwischen der Trägerfläche 48 der
Konsole 30 und der Glasplatte ist ein elastisches Material 50 zum
Schutz der Glasplatte eingefügt.
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Der
Ausschnitt 42 ist nicht exakt rechteckig ausgebildet. Die
Unterseite 52 des Ausschnitts verläuft etwas zur Fassade hin nach
oben. Wenn nun der Schlitten 44 seine Position nach rechts
in 3 ändert, schiebt
er die gelenkig befestigte Konsole 30 ein wenig nach oben.
Die darauf befindliche Glasplatte wird also durch die Trägerfläche 48 ebenfalls
etwas angehoben. Es ist selbstverständlich auch möglich, den
Schlitten 44 (oben oder unten) oder die Nut mit einer Schräge zu versehen.
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Jeweils
ein Trägersystem 22 ist
auf jeder Seite der Gebäudebekleidungsplatte 14 vorgesehen. Wird
nur eine Konsole 30 in ihrem Winkel um die Achse 32 verändert, so ändert sich
der Winkel der Platte um eine Achse, die senkrecht zur Platte steht.
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Die
Verschiebung des Schlittens 44 erfolgt mittels einer Stellschraube 54.
Die Schraube 54 erstreckt sich durch ein in dem Schlitten
befindlichen Gewinde bis zum gebäudeseitigen
Ende des Ausschnitts 42. Wird die Schraube von der Außenseite her
mit einem Schraubendreher gedreht, so verschiebt sich der Schlitten.
Bei dieser Konstruktion kann die Verstellung des Konsolenwinkels
und damit die Justierung der Platte bei eingebauter Platte erfolgen.
Der Schraubendreher ist schmal genug, um durch die Fuge hindurch
zu passen. Es sind keine weiteren Werkzeuge erforderlich.
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Die
Anordnung kommt ohne nach vorne ragende Elemente aus. Lediglich
der vordere Rand 56 der Konsole 30 ist an der
Fassade durch die Fuge hindurch sichtbar. Es entsteht ein ästhetischer
Gesamteindruck.