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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren
zur Bestimmung und Quantifizierung IR-aktiver Verbindungen, insbesondere
von Mineralölkohlenwasserstoffen.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Probenträger, der zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet
ist.
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Durch
die weit reichende technische Verwendung von Erdölprodukten stellen aliphatische Kohlenwasserstoffe
(KW) in der Analytik einen der häufigsten
und wichtigsten Untersuchungsparameter dar. Beispielsweise können KW
durch unsachgemäßen Umgang,
Havarien oder andere Ereignisse in den Boden oder Bausubstanzen
eingedrungen sein und dementsprechend ein wichtiges Einstufungskriterium
zur gesetzes- und umweltkonformen Verwertung und/oder Entsorgung
von Materialien darstellen, die beim Rückbau oder Recycling von belasteten
Flächen
und Gebäudestrukturen
anfallen. Weiterhin kann es auch im Rahmen der Qualitätssicherung
und Produktüberwachung
erforderlich sein, Rückstände produktionsspezifischer
Kohlenwasserstoffe, z.B. beim Einsatz von Schmierstoffen im Herstellungsverfahren,
im Fertigprodukt zu quantifizieren. Auch im Bereich der Überwachung
industrieller Abwässer, wie
z.B. metallverarbeitende Industrie, Autowaschanlagen, Ölabscheiderabläufe usw.,
stellt die Quantifizierung von KW ein wichtiges Überwachungskriterium dar.
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Bisher
wurden Mineralölkohlenwasserstoffe in
festen Stoffen als undifterenzierender Summenparameter in Anlehnung
an die zurückgezogene
DIN 38409 Teil 18 (DEV H18), die eigentlich für die Untersuchung von Wässern vorgesehen
war, durch Extraktion der Probe mit 1,1,2-Trichlortrifluorethan (R113, "TTE") und nach Reinigen
des Extrakts infrarotspektrometrisch bestimmt. Dieses robuste, einfache
und schnelle Analysenverfahren hatte sich in der Praxis gut etabliert
um rasch zu einer Einstufung einer Probe bei der Erkundung, Sanierung,
Entsorgung und Verwertung zu kommen. Dieses Verfahren beruht auf
dem Einsatz des ozonschädigenden 1,1,2-Trichlortrifluorethans
(TTE) als Extraktionsmittel. Die Verwendung von TTE zur Untersuchung
von Wasserproben ist seit 01. Januar 2002 untersagt. Für Untersuchungen
von Feststoffproben besteht eine Ausnahmeregelung bis 31.12.2005.
Grundsätzlich wird
jedoch empfohlen auf den Einsatz des kontingentierten und vergleichsweise
teueren TTE aus Umweltschutzgründen
zu verzichten. Ein alternatives, kostengünstiges und effektives Extraktionsmittel,
das eine geringere Umweltschädlichkeit
mit sich bringt, steht für
das DEV H18-Verfahren derzeit nicht zu Verfügung.
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Da
1,1,2-Trichlortrifluorethan ozonschädigend ist, wurde zur Untersuchung
von Wasserproben das Verfahren ISO 9377-2 entwickelt, das den KW-Gehalt
in Wasserproben gaschromatographisch bestimmt, wobei der Kohlenwasserstoffindex
als Summe der Komponenten, die mit Petrolether (Siedebereich 40/60°C) extrahiert
werden können
und nicht an Florisil® absorbieren, zwischen
den Signalen des n-Dekans (C10, Sdp. 175°C) und n-Tetracontans (C40, Sdp. 525°C) definiert ist. Es sind mit
dem Normentwurf DIN ISO 16703 Bestrebungen im Gange diese Methode
auch auf Feststoffe zu übertragen.
Als Extraktionsmittel wird darin ein Aceton/Heptan-Gemisch, das
an Florisil® gereinigt
wird, beschrieben.
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Das
GC-Verfahren für
Wasser ist im Vergleich zur infrarotspektroskopischen (IR) Methode apparativ
und zeitlich deutlich aufwendiger und teuerer. Das Verfahren erfasst
nicht Kohlenwasserstoffe unterhalb des C10 und
oberhalb des C40, gibt aber Informationen über die
Zusammensetzung des extrahierten Öles. Der für Feststoffe vorgesehene Normentwurf
beschreibt die KW-Bestimmung ebenfalls im C10-C40-Fenster. In der Praxis jedoch werden beispielsweise
gerade im Feststoffbereich stark unterschiedlich zusammengesetzte
Proben hinsichtlich der Natur des Kohlenwasserstoffs angetroffen.
Häufig
enthalten zu untersuchende Proben nicht nur Benzin, Diesel/Heizöle und Motoröle, sondern
auch Mineralölfette,
Hydrauliköle,
Isolieröle,
Bitumen, Asphalt und Teeröle.
Zudem lösen
sich in Petrolether und in Aceton/Heptan auch hochmolekulare, zum
Teil vernetzte Komponenten der zu untersuchenden Probe, die durch
Florisil® nicht
abtrennbar sind. Beim Einsatz des Verfahrens nach ISO 9377-2 und/oder ISO
16703 (GC-Verfahren) ergeben sich dadurch unter anderem folgenden
erheblichen Nachteile:
- 1) Die quantitative
Erfassung von langkettigen Kohlenwasserstoffen (> C40) ist nicht
möglich,
und
- 2) durch die On-Column-Aufgabe obiger Extrakte können starke
Verunreinigungen der Trennsäule mit
hochsiedenden Komponenten erfolgen, die erst nach vielen Programmzyklen
oder nicht mehr aus dem GC-System entfernbar sind. Es ergibt sich
ein undefinierbarer, unreproduzierbarer Hintergrundwert, der den
Messwert stark verfälscht. Eventuell
muss die so rasch verschlissene teuere GC-Trennsäule sogar ausgetauscht werden.
Für den
Praktiker bedeutet dies, dass er im Interesse seines GC-Systems
und der Analysengenauigkeit Proben nicht bearbeiten kann, die im
Verdacht stehen oder tatsächlich
hochmolekulare Kohlenwasserstoffe zu enthalten. Damit wäre z.B.
unter einem ausgebauten Tank gefundener Boden, der neben etwa Heizöl auch abgeplatzte
Teilchen des Bitumenschutzantrichs enthalten könnte, nicht mehr auf den Kohlenwasserstoffindex
untersuchbar, was dagegen mit dem IR-Verfahren noch problemlos gelang.
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Es
besteht daher ein dringender Bedarf nach einer schnellen, robusten,
FCKW-freien und
kostengünstigen
Methode, die die gezeigten Probleme des GC-Verfahrens nicht aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Verfahren und den erfindungsgemäßen Probenträger gelöst. Es wird
ermöglicht
den Kohlenwasserstoffgehalt in unterschiedlichsten Matrices einfach,
schnell, reproduzierbar und kostengünstig zu ermitteln. Neben einem
wesentlichen Zeitvorteil gegenüber
dem GC-Verfahren können
zudem hochmolekulare Kohlenwasserstoffe bestimmt werden. Die Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Verfahren
erlaubt weiterhin den Einsatz handelsüblicher IR-Spektrometer, die
für das
Verfahren nach DEV H18 dienten.
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Die
Erfindung wird durch die nachstehende ausführliche Beschreibung in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
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1A zeigt schematisch eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Probenträgers.
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1B zeigt einen Schnitt des
Probenträgers
von 1A entlang der Linie
A-A.
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2A zeigt schematisch eine
weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Probenträgers.
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2B zeigt einen Schnitt des
Probenträgers
von 2A entlang der Linie
B-B.
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3A zeigt schematisch eine
nochmals weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Probenträgers.
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3B zeigt einen Schnitt des
Probenträgers
von 3A entlang der Linie
C-C.
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4A zeigt schematisch eine
nochmals weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Probenträgers, umfassend
eine Haltevorrichtung und zwei Scheiben mit jeweils sechs definierten
Auftragsflächen.
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Die 4B bis 4E zeigen schematisch Schnitte von verschiedenen
Ausführungsformen
eines Probenträgers
von 4A entlang der Linie
D-D.
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5A zeigt schematisch eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Probenträgers, umfassend
eine Haltevorrichtung und eine Scheibe, sowie ein Positionierungsmittel.
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5B zeigt schematisch eine
nochmals weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Probenträgers, umfassend
eine Haltevorrichtung und fünf
Scheiben.
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Die 5C und 5D zeigen schematisch Modifikationen
der Ausführungsform
von 5B, umfassend Mittel
zum Verschieben des Probenträgers in
einem Probenhalter.
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6A zeigt schematisch einen
Probenhalter zur Aufnahme eines Probenträgers gemäß den 5A bis 5D.
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6B zeigt schematisch eine
Modifikation des Probenhalters von 6A,
umfassend Mittel zum Verschieben eines Probenträgers gemäß den 5C und 5D.
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6C zeigt schematisch eine
Modifikation des Probenhalters von 6A,
umfassend Mittel zum Verschieben des Probenhalters in einem IR-Spektrometer.
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7 zeigt schematisch eine
Modifikation einer Haltevorrichtung zur Aufnahme eines Probenträgers.
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Es
ist zu bemerken, dass die erfindungsgemäßen Verfahren zwar unter dem
Gesichtspunkt der eingangs geschilderten Problematik der Bestimmung von
Kohlenwasserstoffen entwickelt wurden, insbesondere von Kohlenwasserstoffen,
die hochmolekulare Verbindungen enthalten, welche aus einer GC-Säule nicht
oder nur schwer entfernt werden können, die Verfahren jedoch
ebenso zur Bestimmung anderer Verbindungen, die für eine Bestimmung durch
IR-Spektrometrie
zugänglich
sind, geeignet sind.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren
zur quantitativen Bestimmung von IR-aktiven Verbindungen in Substanz.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren
zur quantitativen Bestimmung von IR-aktiven Verbindungen in Substanz, umfassend
die folgenden Schritte:
- a. Herstellen einer
homogenen Messprobe, umfassend die IR-aktiven Verbindungen und einen internen
Standard,
- b. Homogenes Auftragen der Messprobe auf eine Auftragsfläche eines
für IR-Strahlung durchlässigen Probenträgers,
- c. Führen
von IR-Strahlung durch den Probenträger, umfassend mindestens einen
Teil der Auftragsfläche,
und Erfassen der resultierenden IR-Signale, und
- d. Quantitatives Bestimmen der IR-aktiven Verbindungen und des
internen Standards.
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Unter
dem Begriff "Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren" wird in der vorliegenden
Beschreibung verstanden, dass bei der IR-Messung die Strahlung die
aufgetragene Messprobe sowie den Probenträger durchdringt, im Gegensatz
zu Reflektionsverfahren.
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Unter
dem Ausdruck "in
Substanz" wird in der
vorliegenden Beschreibung verstanden, dass die zu bestimmende(n)
IR-aktive(n) Verbindungen) bei der IR-Messung im Wesentlichen frei von Lösungsmitteln
vorliegen, die ein IR-Signal im interessierenden Wellenbereich ergeben.
In anderen Worten liegt der Lösungsmittelanteil
typischerweise unter 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der zu bestimmenden
IR-aktiven Verbindung(en), bevorzugt unter 0,5 Gew.-%, stärker bevorzugt
unter 0,1 Gew.-%, beispielsweise im Bereich von 0,01 bis 0,1 Gew.-%.
Es wird jedoch verstanden, dass gegebenenfalls Lösungsmittel ohne IR-Aktivität vorhanden
sein können.
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Unter
dem Begriff "IR-aktive
Verbindungen" wird
in der vorliegenden Beschreibung eine organische oder anorganische
Verbindung als Einzelsubstanz oder ein Gemisch von organischen und/oder
anorganischen Verbindungen verstanden, welche einer Bestimmung durch
IR-Spektrometrie zugänglich
ist bzw. sind.
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In
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine homogene Messprobe aus den zu bestimmenden IR-aktiven
Verbindungen und einem internen Standard hergestellt. Es versteht
sich natürlich,
dass die eingesetzten Mengen bzw. Konzentrationen der Probe und
des Standards bekannt sind. Als interner Standard sind alle Verbindungen
geeignet, die ein quantifizierbares IR-Signal ergeben und gleichzeitig
die quantitative Bestimmung der zu bestimmenden Verbindungen nicht
beeinträchtigen. Gemäß einer
Ausführungsform
absorbiert der interne Standard in einem Wellenbereich, der vom
Wellenbereich der zu bestimmenden Verbindungen ausreichend entfernt
ist, so dass eine Signalüberlappung ausgeschlossen
werden kann. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform überlappt
das Signal des internen Standard mit dem Signal der zu bestimmenden Verbindungen,
in welchem Fall eine Differenzmessung durchgeführt wird (d.h. die Messprobe
wird mit, sowie ohne internen Standard gemessen, und aus der Signaldifferenz
auf die Menge der zu bestimmenden Verbindungen rückgeschlossen). Weiterhin ist offensichtlich,
dass der interne Standard mit den zu bestimmenden Verbindungen ausreichend
mischbar sein muss, um die Herstellung einer homogenen Messprobe
zu ermöglichen.
Die genaue Art des internen Standards hängt von den zu bestimmenden
Verbindungen ab. Die Menge an internem Standard wird derart ausgewählt, so
dass die Signalintensität
des internen Standards und der zu bestimmenden Verbindungen in einem
Verhältnis
zueinander stehen, welches eine quantitative Interpretation des
Spektrums ermöglicht.
Die Signalintensität
des internen Standards beträgt
bevorzugt das 0,1-fache bis 10-fache der Signalintensität der zu
bestimmenden Verbindungen, stärker
bevorzugt das 0,5-fache
bis 2-fache. Unter Signalintensität wird das Integral des Signals
verstanden.
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Verfahren
zur Herstellung einer homogenen Messprobe sind dem Fachmann bekannt
und werden daher nicht näher
erläutert.
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In
Schritt b) wird die Messprobe homogen auf eine Auftragsfläche eines
geeigneten Probenträgers
aufgebracht. In vielen Fällen
wird die Messprobe in einem Lösungsmittel
auf den Probenträger
aufgetragen, und das Lösungsmittel
vor Durchführung
von Schritt c) entfernt. In einer Ausführungsform ist die Auftragsfläche eine
definierte Auftragsfläche,
wie nachstehend in Bezug auf die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert.
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Die
Schritte c) und d) betreffen die herkömmliche Durchführung und
Auswertung eines Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahrens und sind
dem Fachmann gut bekannt. Die Quantifizierung der zu bestimmenden
Verbindungen anhand der bekannten zugegebenen Menge an internem
Standard ist dem Fachmann ebenfalls aus anderen spektroskopischen
Verfahren bekannt.
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Die
vorstehend beschriebene erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung eines internen Standards weist jedoch die nachfolgenden
Nachteile auf:
- – eine ausreichende Homogenität der Messprobe muss
gewährleistet
sein, um die Reproduzierbarkeit der Bestimmung zu gewährleisten,
- – bei
unbekannten Proben kann die Menge der zu bestimmenden Verbindungen
oftmals schlecht abgeschätzt
werden, so dass weitere Vorversuche erforderlich werden können, um
eine geeignete Menge an internem Standard für die Probe zu ermitteln, und
- – zusätzlicher
Arbeits- und Materialaufwand im Zusammenhang mit dem internen Standard.
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Aus
diesen Gründen
ist die erste Ausführungsform
gegenüber
der nachfolgenden zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weniger bevorzugt.
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Gemäß der zweiten
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren
zur quantitativen Bestimmung von IR-aktiven Verbindungen in Substanz, umfassend
die folgenden Schritte:
- a. Herstellen einer
homogenen Messprobe, umfassend die IR-aktiven Verbindungen,
- b. Homogenes Auftragen der Messprobe auf eine definierte Auftragsfläche eines
für IR-Strahlung durchlässigen Probenträgers,
- c. Führen
von IR-Strahlung durch den Probenträger, umfassend mindestens einen
Teil der definierten Auftragsfläche,
und Erfassen der resultierenden IR-Signale, und
- d. Quantitatives Bestimmen der IR-aktiven Verbindungen.
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Die
Schritte a) und c) dieser zweiten Ausführungsform entsprechen im Wesentlichen
den entsprechenden Schritten der ersten Ausführungsform, mit dem Unterschied
dass kein interner Standard verwendet wird. Bei Schritt b) besteht
der wesentliche Unterschied, dass der für IR-Strahlung durchlässige Probenträger eine
definierte Auftragsfläche
aufweist, auf welche die Messprobe aufgetragen wird, was in der
ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht essentiell ist. Unter dem Begriff "definierte Auftragsfläche" wird in der vorliegenden
Beschreibung eine definierte Fläche
verstanden, innerhalb derer die Gesamtheit der aufgetragenen Messprobe
(100%) vorhanden ist. Bei homogener Auftragung der Messprobe wird
somit eine homogene Schicht innerhalb einer definierten Fläche erhalten. Da
der IR-Strahl üblicherweise
nur einen kleinen Teil der Auftragsfläche abdeckt, kann durch die
definierte Auftragsfläche
auf die Quantität
der zu bestimmenden Verbindungen rückgeschlossen werden.
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Die
Auswertung der Signale in Schritt d) erfolgt auf herkömmliche
Weise durch die Kalibrierung des IR-Spektrometers, welche durch
Erstellen einer Kalibriergerade erfolgt. Die Messpunkte der Kalibriergerade
werden etabliert durch IR-spektrometrische Messung
der Signalintensität
von Kalibrierproben, welche eine bekannte Konzentration bzw. Menge
von zu bestimmenden Verbindungen enthalten. Zweckmäßig werden
die Kalibrierproben ebenfalls gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
gemessen. Die Kalibriergerade umfasst typischerweise mindestens drei
Messpunkte, beispielsweise fünf
Messpunkte. Die Kalibrierung kann jedoch auch durch jedes andere,
dem Fachmann bekannte und/oder in der Technik übliche Verfahren durchgeführt werden,
beispielsweise mittels einer geeigneten Software des IR-Spektrometers.
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Die
nachfolgende Beschreibung richtet sich an bevorzugte Ausgestaltungen
der zwei vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine Bezugnahme auf das erfindungsgemäße Verfahren ist in der nachfolgenden Beschreibung
als Bezugnahme auf jede der Ausführungsformen
zu verstehen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die quantitative Bestimmung von IR-aktiven Verbindungen. Sofern es sich
bei den IR-aktiven Verbindungen um eine Einzelsubstanz handelt,
kann eine direkte Quantifizierung vorgenommen werden. Bei Gemischen
wird ein Summensignal erhalten, welches im Normalfall alle in der
Messprobe vorhandenen IR-aktiven Verbindungen repräsentiert.
In Einzelfällen
kann es jedoch möglich
sein, dass Rückschlüsse auf
Subsets von IR-aktiven Verbindungen in der Messprobe möglich sind.
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Die
IR-aktiven Verbindungen sind organische und/oder anorganische Verbindungen.
Kommerziell von größerer Bedeutung
wird jedoch die Bestimmung von organischen Verbindungen sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere vorteilhaft, wenn die zu bestimmenden IR-aktiven
Verbindungen unter den Bedingungen des Verfahrens, insbesondere
unter den Bedingungen von Schritt c) des Verfahrens, in fester Form
vorliegen. Ein Grund dafür
ist, dass die handelsüblichen IR-Spektrometer
horizontale Strahlengänge
haben, so dass die Messprobe in vertikaler Richtung angeordnet ist.
Schritt c) wird üblicherweise
bei Umgebungstemperatur und Normaldruck durchgeführt. Wie in dieser Beschreibung
verwendet, umfasst der Ausdruck "in
fester Form" sowohl
Feststoffe als auch Fluide mit einer ausreichend hohen Viskosität, so dass
ein Fließen
der Messprobe auf einer vertikal ausgerichteten Auftragsfläche während der
Zeitdauer von Schritt c) vernachlässigbar ist, d.h. etwa 2 min, typischerweise
etwa 3 min, beispielsweise 5 min. Die Viskosität beträgt in Allgemeinen größer 10 mPas,
typischerweise größer 100
mPas, bevorzugt größer 1000
mPas, insbesondere größer 10.000
mPas, wie etwa 100.000 mPas.
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Es
hat sich herausgestellt, dass insbesondere bei kleinen Probenmengen
das homogene Auftragen der Messprobe problematisch sein kann. Üblicherweise
werden die IR-aktiven Substanzen in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
aufgelöst
auf die Auftragsfläche
des Probenträgers
aufgetragen, welches vor der IR-Messung durch Verdampfen entfernt
wird, üblicherweise
indem der Probenträger
bei Umgebungstemperatur einige Minuten stehen gelassen wird. Je
nach Aufbringung und Gehalt führt
die Oberflächenspannung
und das rasche Verdunsten des Lösungsmittels
zu einer lokalen Aufkonzentration auf der Auftragsfläche, womit
sich durch die ungleichmäßige Verteilung
der Messprobe eine Beeinträchtigung
der Reproduzierbarkeit ergibt. Überraschenderweise
haben wir erkannt, dass wenn die aufgetragene Messprobe mit einem
zweiten Lösungsmittel,
das gleichwohl rasch und rückstandsfrei verdunstet,
nochmals angelöst
wird, die Messprobe gleichmäßiger auf
dem Träger
verteilt werden kann, womit sich eine wesentlich gesteigerte Reproduzierbarkeit
der Messungen erreichen lässt.
Nach kurzem Stehen ist das zweite Lösemittel vollständig verdunstet
und die IR-Messung kann durchgeführt
werden.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst somit Schritt (b) die folgenden Schritte:
- b1.
Auftragen einer Lösung
der Messprobe,
- b2. Entfernen des ersten Lösungsmittels,
- b3. Zugeben eines zweiten Lösungsmittels
zu der Messprobe, und
- b4. Entfernen des zweiten Lösungsmittels,
wobei eine homogene Schicht der Messprobe gebildet wird.
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Das
erste und zweite Lösungsmittel
werden in Abhängigkeit
von den in der Messprobe vorhandenen Substanzen (Analyt und gegebenenfalls
interner Standard) ausgewählt.
Das erste bzw. zweite Lösungsmittel
ist gegebenenfalls ein Lösungsmittelgemisch
aus zwei oder mehr Lösungsmitteln.
Weiterhin können
das erste und das zweite Lösungsmittel
identisch sein.
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Ohne
sich an eine Theorie zu binden glauben die Anmelder der vorliegenden
Erfindung, dass das zweite Aufbringen von Lösungsmittel der entscheidende
Faktor für
die Verbesserung der Reproduzierbarkeit ist. Nachdem das erste Lösungsmittel durch
sein rasches Verdampfen lokale, nicht reproduzierbare Aufkonzentrationen
ergibt, nimmt das zweite Lösungsmittel
den Analyten neu auf und verteilt ihn gleichmäßiger über die Oberfläche. Um – am Beispiel
der Kohlenwasserstofte – Lösungsmittel
zu beurteilen, haben wir als Vortest eine mit einem Ölfilm versehene
Glasplatte verwendet, auf die ein Tropfen des ausgewählten Lösungsmittels
gegeben wurde. Wir konnten beobachten, dass der Verteilungseffekt
am besten war, wenn sich das Lösungsmittel
gleichmäßig und
kreisförmig
ausbreitete und damit eine homogene Fläche im Ölfilm ausbildete. Als weniger
geeignet beurteilten wird Lösungsmittel, deren
Tropfen nicht oder nur ungleichmäßig auf
dem Ölfilm
verlief. Der Fachmann kann auf diese Art ohne übermäßiges Experimentieren ein Lösungsmittel bzw.
Lösungsmittelsgemisch
für seine
spezielle Problemstellung finden.
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Wir
haben Hinweise, dass die Homogenität des Auftrags im Allgemeinen
verbessert wird, wenn das zweite Lösungsmittel langsamer verdampft
als das erste, was jedoch nicht zwangsläufig auf alle Systeme zutreffen
muss. In diesem Fall wird das zweite Lösungsmittel einen höheren Siedepunkt
bzw. geringeren Dampfdruck als das erste haben, bzw. eine höher siedende
Komponente oder einen höheren
Anteil einer höher
siedenden Komponente umfassen.
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Die
verwendete Methode zum Auftragen der Messprobe ist jedoch nicht
auf das Auftragen einer Lösung
beschränkt.
Denkbar ist ebenfalls eine feste oder hochviskose Messprobe in dieser
Form aufzutragen, zu schmelzen und abkühlen zu lassen. Gemäß dieser
Ausführungsform
umfasst Schritt (b) somit die Schritte:
- b1.
Auftragen der Messprobe,
- b2. Schmelzen der Messprobe, und
- b3. Abkühlen
der Messprobe, wobei die erstarrte Schmelze homogen ist.
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In
Anbetracht der in der Praxis vorkommenden Probemengen wird jedoch
davon ausgegangen, dass dieser Ausführungsform in der Praxis eine
geringere Bedeutung zukommen wird. Weiterhin können bei einem Erwärmungs/Abkühlungszyklus
Probleme mit den für
IR-Verfahren gängigen
Probenträgern
auftreten, die zumeist hygroskopischer Natur sind.
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Weitere
Methoden zum homogenen Auftragen der Messprobe umfassen Verfahren,
bei denen die Messprobe aus der Gasphase abgeschieden wird. Beispiele
für derartige
Verfahren sind Purge-and-Trap und Dampfabscheidungsverfahren.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform umfasst
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
das Extrahieren der IR-aktiven Verbindungen (d.h. des Analyten)
aus einer Probe, beispielsweise einer anorganischen Probe, wie etwa
einer Bodenprobe. Geeignete Extraktionsmittel sind dem Fachmann
bekannt und werden in Abhängigkeit
vom Analyten ausgewählt.
Nach dem Extraktionsschritt kann das verwendete Lösungsmittel
gegebenenfalls entfernt werden und der erhaltene Analyt gegebenenfalls
in einem anderen Lösungsmittel aufgenommen werden.
Typischerweise wird der Analyt jedoch direkt im Extraktionsmittel
aufgelöst
auf die Auftragsfläche des
Probenträgers
aufgetragen. Schritt (a) kann weiterhin Schritte umfassen, um Störsubstanzen
abzutrennen, beispielsweise mittels Filtration oder/und Adsorption.
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Wie
eingangs ausgeführt,
wurde das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere im Hinblick auf die Kohlenwasserstoffbestimmung entwickelt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Messprobe somit Kohlenwasserstoffe. Besonders vorteilhaft
wird das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt, wenn die Messprobe Verbindungen mit einem Siedepunkt
größer 200°C, insbesondere größer 300°C, beispielsweise
größer 400°C, wie etwa
größer 550°C umfasst,
die in einem GC-Verfahren nicht oder nur schwer aus der Säule entfernt
werden können.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Messprobe Kohlenwasserstoffe, und erfolgt Schritt (b)
des Verfahrens durch die Verwendung von erstem und zweitem Lösungsmittel, wie
vorstehend beschrieben. Zur Bestimmung von Kohlenwasserstoffen sind
als erstes Lösungsmittel insbesondere
niedrig siedende unpolare oder mäßig polare
Lösungsmittel
bzw. Lösungsmittelgemische geeignet.
Beispiele für
niedrig siedende unpolare Lösungsmittel
sind etwa Aceton, Pentan, Hexane, wie etwa Hexan, iso-Hexan und
Cyclohexan, Heptan, und Gemische davon, stärker bevorzugt ist Petrolether
40/60. Ebenfalls geeignet niedrig siedende unpolare oder mäßig polare
halogenierte, beispielsweise chlorierte Lösungsmittel sowie Gemische
davon und Gemische mit den vorstehend genannten Lösungsmitteln.
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Nach
unserer derzeitigen Erfahrung wird für Kohlenwasserstoffe die Homogenität des Auftrags
im Allgemeinen verbessert, wenn das zweite Lösungsmittel langsamer verdampft
als das erste. Dementsprechend hat gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
das zweite Lösungsmittel
einen höheren Siedepunkt
als das erste, bzw. umfasst das zweite Lösungsmittel eine höher siedende
Komponente oder einen höheren
Anteil einer höher
siedenden Komponente. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich,
und das zweite Lösungsmittel
kann schneller verdampfen als das erste Lösungsmittel, und insbesondere
können
erstes und zweites Lösungsmittel identisch
sein.
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Gute
Ergebnisse wurden für
Petrolether, Cyclohexan, Toluol und Gemische davon als das zweite Lösungsmittel
erhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bestimmung von Kohlenwasserstoffen umfasst Schritt (a) das Extrahieren
der IR-aktiven Verbindungen aus einer Probe, insbesondere einer
anorganischen Probe, wie etwa einer Bodenprobe. Als Extraktionsmittel
kann hierbei zweckmäßig das
erste Lösungsmittel
verwendet werden. Weiterhin ist überkritisches
CO2 als Extraktionsmittel geeignet.
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Typischerweise
sind in Probesubstanzen, welche die zu bestimmenden IR-aktiven Verbindungen
enthalten, Substanzen vorhanden, welche einen oder mehrere Schritte
des IR-Verfahrens beeinträchtigen,
insbesondere wenn diese Probesubstanzen durch Extraktion einer anorganischen
Probe erhalten wurden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bestimmung von Kohlenwasserstoffen umfasst Schritt (a) somit
das Entfernen von Störsubstanzen.
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Das
Entfernen von Störsubstanzen
erfolgt beispielsweise durch Behandlung einer Lösung der IR-aktiven Verbindungen
mit einem Adsorbens, wie etwa Al2O3, Florisil® (Magnesiumsilikat-Gel),
SiO2, Silikagel etc. Durch eine derartige
Behandlung werden polare Stoffe abgetrennt, so dass im IR-Verfahren
Mineralöl-Kohlenwasserstoffe
bestimmt werden. Wird der Adsorptionsschritt nicht durchgeführt, enthalten die
IR-aktiven Verbindungen noch polare Stoffe, so dass im IR-Verfahren
eine Bestimmung der extrahierbaren Gesamt-lipophilen Stoffe erfolgt.
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Feststoffverunreinigungen,
Schwebeteilchen etc. werden zweckmäßig durch Filtration abgetrennt. Geeignete
Filtermedien sind beispielsweise Al2O3, Florisil®, SiO2, Silikagel, sowie lösungsmittelbeständige Filtermedien,
wie etwa Papier-, Cellulose- oder Glasfaserfilter.
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Aufgrund
der Vorbereitung der Messprobe, umfassend das Abdampfen des ersten
und zweiten Lösungsmittels,
wird die Messprobe üblicherweise Kohlenwasserstoffe
ab etwa (größer gleich)
C10 enthalten.
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Die
Menge der IR-aktiven Verbindungen in der Messprobe beträgt typischerweise
0,01 μg
bis 50 mg, insbesondere 0,05 μg
bis 10 mg, beispielsweise 0,1 μg
bis 2 mg.
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Bei
den gewählten
Volumina konnten wir eine Kalibriergerade von 0,1 bis 10 mg Öl (gleiche Teile
Heizöl
und Schmieröl)
pro Milliliter Extraktionsmittel erstellen. Bei einer Probeneinwaage
von 10 g (trocken) und 20 ml Extraktionsmittel ergibt sich ohne Aufkonzentration
so ein Messbereich von 200 bis 20000 mg Kohlenwasserstoff je kg
Probe. Eine Einengung des Extrakt vor der Aufbringung auf den Träger auf
10 oder 20 % oder eine Mehrfachauftragung ergibt eine Bestimmungsgrenze
bis deutlich unterhalb von 100 mg/kg, die in vielen Untersuchungsprogrammen
einen unteren Einstufungswert darstellt.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Probenträger zur
Verwendung in einem Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren, insbesondere
im erfindungsgemäßen IR-Verfahren.
Der Probenträger
(1) umfasst mindestens eine Scheibe (2) eines für IR-Strahlung
durchlässigen
Materials, wobei die Scheibe (2) mindestens eine definierte
Auftragsfläche
(3) für
eine Messprobe umfasst.
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Unter
einer Scheibe wird in der vorliegenden Beschreibung ein im Wesentlichen
flacher Körper verstanden,
d.h. ein Körper,
der in x- und y-Richtung größere Abmessungen
aufweist als in z-Richtung. Die Ausdehnung in z-Richtung kann jedoch
variieren, beispielsweise kann sich die Scheibe (2) an
ihren Rändern
verjüngen,
Vorsprünge
oder Rücksprünge aufweisen,
etc.
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Die
mindestens eine Scheibe (2) des Probenträgers (3)
ist aus einem beliebigen Material hergestellt, das für Durchlicht-IR-Spektrometrie
geeignet ist, d.h. im interessierenden Wellenbereich nicht oder nicht
signifikant absorbieren. Derartige Materialien umfassen bekanntermaßen Presslinge
von Metallhalogeniden, insbesondere Alkalimetallhalogeniden, wie
etwa KBr, NaCl, CsBr, CsF, Kl oder TlI, bestimmte Gläser wie
etwa Quarzglas, sowie bestimmte kristalline Materialien wie etwa
CaF2.
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Alkalimetallpresslinge
haben den Vorteil, dass sie in der Anschaffung kostengünstig sind
und somit keine hohen Investitionen erfordern wie etwa Quarzglas
oder CaF2. Weiterhin sind sie zur einmaligen
Verwendung vorgesehen, so dass ein Reinigen nach der Durchführung und
die damit verbundenen Kosten für
Arbeitszeit und Lösungsmittel
entfallen. Aufgrund der geringen Kosten für jeden einzelnen Pressling
können
sie auch in größeren Mengen
bereitgestellt werden, so dass eine Vielzahl von Untersuchungen
parallel vorbereitet und effizient durchgeführt werden kann. Bevorzugt
ist die mindestens eine Scheibe (2) des erfindungsgemäßen Probenträgers (1)
somit ein Alkalimetallpressling, insbesondere ein KBr- oder NaCl-Pressling.
Alternativ ist die Scheibe (2) zur Mehrfachverwendung vorgesehen
und besteht in dieser Ausführungsform
dann bevorzugt aus Quarzglas.
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Die
Abmessungen der Scheibe (2) werden nicht als erfindungswesentlich
erachtet. Die maximale Größe ist zweckmäßig diejenige
Größe, die
in einer Standardhalterung eines herkömmlichen IR-Spektrometers aufgenommen
werden kann. Typischerweise wird die Scheibe (2) jedoch
deutlich geringere Abmessungen aufweisen, beispielsweise 0,5 bis
3 cm, insbesondere 0,6 bis 2 cm, wie etwa 0,8 bis 1,5 cm, jeweils
in x- und y-Richtung. Die Schichtdicke der Scheibe (z-Richtung)
ist ebenfalls nicht erfindungswesentlich. Die minimale Schichtdicke
wird im Wesentlichen ausreichend hoch sein, so dass die Scheibe
(2) eine für
die Praxis ausreichende Stabilität
aufweist, und die maximale Schichtdicke wird derart sein, so dass
das IR-Verfahren nicht beeinträchtigt
wird. Bereits aus Gründen
der Materialkosten wird die Schichtdicke jedoch deutlich unter diesem Maximalwert
liegen. Typischerweise werden die Schichtdicken im Bereich von etwa
0,3 bis 5 mm, insbesondere von 0,5 bis 3 mm liegen. Ebenso ist die Form
der Scheibe (2) in x- und y-Richtung nicht erfindungswesentlich,
und Formen wie etwa rund, oval, rechteckig, quadratisch etc. sind
geeignet. Die Abmessungen der Scheibe (2) sind beispielsweise
derart, so dass sie, gegebenenfalls unter Verwendung geeigneter
Distanzstücke,
in einen bestehenden Küvettenhalter
eines IR-Spektrometers passt.
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Die
Scheibe (2) enthält
mindestens eine definierte Auftragsfläche (3) für eine Messprobe.
Die definierte Auftragsfläche
(3) bewirkt, dass eine beispielsweise in Lösung aufgetragene
Messprobe innerhalb der seitlichen Begrenzungen der Auftragsfläche eingeschlossen
wird und sich nicht über
diese Begrenzungen hinaus ausbreitet. Die Art der Begrenzungen wird
nachstehend ausführlicher
beschrieben. Gegebenenfalls enthält
die Scheibe (2) mehrere definierte Auftragsflächen (3),
beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr Auftragsflächen (3),
beispielsweise sechs bis zwölf
Auftragsflächen
(3). In einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Probenträgers umfasst
der Probenträger
eine Vielzahl von Probenträgerelementen,
die entlang von Biegelinien, insbesondere Sollbruchstellen voneinander
abtrennbar sind. Es versteht sich, dass die Oberfläche der
definierten Auftragsfläche
(3) eben ist, so dass eine Messprobe homogen aufgebracht
werden kann.
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Die
Abmessungen (in Richtung der Scheibenoberfläche, d.h. x- und y-Richtung)
der definierten Auftragsfläche
(3) können über einen
breiten Bereich variieren, in Abhängigkeit von dem aufzutragenden
Volumen der Messprobe, und der Art, auf welche die Begrenzungen
der definierten Auftragsfläche
ausgebildet sind. Die maximalen Abmessungen in x- bzw. y-Richtung
sind zwangsläufig
kleiner als die entsprechenden Abmessungen der Scheibe (2),
typischerweise maximal 90% der Abmessungen der Scheibe (2).
Die Abmessungen der definierten Auftragsfläche (3) in x- bzw.
y-Richtung liegen im Allgemeinen im Bereich von 1–15 mm,
typischerweise von 2–8
mm, beispielsweise von 3–5mm.
Die Fläche
der definierten Auftragsfläche
(3) hängt
dementsprechend vom aufzutragenden Volumen der Messprobe ab. Es
wird davon ausgegangen, dass geeignete Flächen der definierten Auftragsflächen (3)
im Allgemeinen im Bereich von 1 bis 100 mm2,
typischerweise von 2 bis 75 mm2, beispielsweise
von 5 bis 50 mm2 liegen. Die Form der Auftragsfläche (3)
ist unwesentlich und Formen wie etwa rund, oval, rechteckig, quadratisch
etc. sind geeignet. In einer besonderen Ausführungsform ist die Auftragsfläche (3)
kreisförmig ausgebildet.
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Die
Begrenzungen der definierten Auftragsfläche (3) stellen eine
Barriere für
die aufgetragene Messprobe bereit, so dass sie nicht darüber hinaus fließen kann.
Da am einfachsten herzustellen, wird derzeit als bevorzugt erachtet,
wenn die definierte Auftragsfläche
(3) als Vertiefung in der Scheibenoberfläche ausgebildet
ist. Das Ausmaß der
Vertiefung, d.h. der Abstand zwischen der Oberfläche der definierten Auftragsfläche und
der Scheibenoberfläche
an der Begrenzungslinie (im folgenden Begrenzungskante) hängt vom
aufzutragenden Volumen sowie der Größe der Auftragsfläche (3)
ab. Im Allgemeinen hat die Begrenzungskante eine Höhe im Bereich von
0,1 bis 5 mm, insbesondere von 0,2 bis 3 mm, beispielsweise von
0,5 bis 1 mm.
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1A zeigt einen erfindungsgemäßen Probenträger (1)
als eine kreisförmige
Scheibe (2) mit einer kreisförmigen definierten Auftragsfläche (3)
in Form einer Vertiefung.
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Die
Begrenzungskante bildet relativ zu der Oberfläche der definierten Auftragsfläche (3)
einen Winkel α (1 B) von 135° bis 90°, bevorzugt
von 120° bis
90°, stärker bevorzugt
von etwa 90°.
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In
einer Ausführungsform
weist die Oberfläche
der Scheibe (2) um die definierte Auftragsfläche (3)
herum einen Rücksprung
auf, so dass die Begrenzungskante als eine Erhöhung bzw. als ein Steg erscheint
(2A, 2B).
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Andere,
dem Fachmann bekannte Mittel zur Bereitstellung einer definierten
Auftragsfläche
(3) können
verwendet werden. Beispielsweise kann eine externe Begrenzungskante
auf die Scheibe (2) aufgebracht werden, z.B. durch Aufkleben.
Da ein Kriechen der Messprobe unter die Verbindung zwischen Scheibe
und externe Begrenzungskante bzw. eine Wechselwirkung mit gegebenenfalls
vorhandenem Klebstoff nicht ausgeschlossen werden kann, ist dies nicht
bevorzugt.
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Weiterhin
kann die Oberfläche
der definierten Auftragsfläche
(3) mit einer Beschichtung versehen werden, zu der die
Messprobe eine höhere
Affinität
hat als zu dem Material der Scheibe (2), oder die Scheibe
(2) wird mindestens entlang der Begrenzung der definierten
Auftragsfläche
(3) mit einer Beschichtung versehen, zu der die Probe eine
niedrigere Affinität
hat als zu dem Material der Scheibe (2).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der erfindungsgemäße Probenträger weiterhin eine Haltevorrichtung
(4) für
die mindestens eine Scheibe (2). Die Haltevorrichtung (4) hat
zweckmäßig eine
Größe, so dass
sie in einer Standardhalterung eines IR-Spektrometers aufgenommen
werden kann. Die eine oder mehreren Scheiben (2) sind reversibel
oder irreversibel an der Haltevorrichtung (4) befestigt,
beispielsweise durch Kleben, Presssitz, oder andere, dem Fachmann
bekannte Mittel. Die Anzahl der vorhandenen Scheiben (2)
ist nicht erfindungswesentlich, und hängt im Wesentlichen von den
jeweiligen besonderen Gegebenheiten, der Größe der Scheiben (2)
und dem verfügbaren
Raum im Spektrometer ab. Im Allgemeinen wird die Anzahl der im erfindungsgemäßen Probenträger (1)
vorhandenen Scheiben (2) im Bereich von 1 bis 24, typischerweise
von 1 bis 24, beispielsweise von 1 bis 6 liegen.
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Die
Haltevorrichtung (4) besteht bevorzugt aus einer oder mehreren
Lagen eines Materials mit ausreichender Stabilität wie etwa festes Papier oder Karton
(gegebenenfalls beschichtet), Kunststoff oder Metall, mit mindestens
einer Aussparung einer Größe, die
mindestens der Größe der definierten
Auftragsfläche
(3) entspricht. Zweckmäßig hat
die Haltevorrichtung die Form eines Rechtecks. Gegebenenfalls umfasst
die Haltevorrichtung (4) weiterhin Mittel zur Befestigung
(5) mindestens einer Scheibe (2).
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In
einer Ausführungsform
umfasst der erfindungsgemäße Probenträger (1)
eine rechteckige Haltevorrichtung (4) aus zwei Lagen eines
auf sich selbst gefalteten Kartons mit einer oder mehreren geeigneten
Aussparungen. Die zwei Lagen sind geeignet aneinander befestigt,
und eine oder mehrere Scheiben (2) werden durch Presssitz
zwischen den zwei Lagen in Position gehalten.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst der erfindungsgemäße Probenträger (1)
eine rechteckige Haltevorrichtung (4) aus einer Kunststoffplatte mit
einer oder mehreren geeigneten Aussparungen, wobei die Scheibe(n)
(2) in ihrer Position angeklebt ist bzw. sind.
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In
einer nochmals bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Haltevorrichtung (4) ein Beschriftungsfeld
(6), um Verwechslungen vorzubeugen, und auch um eine Archivierung
zu ermöglichen.
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4A zeigt einen erfindungsgemäßen Probenträger (1),
umfassend eine Haltevorrichtung (4) mit zwei Aussparungen.
In jeder Aussparung ist eine Scheibe (2) mit jeweils sechs
definierten Auftragsflächen
(3) positioniert. Die Haltevorrichtung (4) umfasst
weiterhin ein Beschriftungsfeld (6).
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Die 4B bis 4E zeigen schematisch Variationen hinsichtlich
der Befestigung von Scheibe (2) an der Haltevorrichtung
(4).
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Wie
in 4B gezeigt hat die
Scheibe (2) entlang ihres Umfangs an der Oberseite einen
Rücksprung,
auf dem die Haltevorrichtung (4) aufliegt. Die Haltevorrichtung
ist zweilagig ausgebildet und besteht aus einem faltbaren Material
wie etwa Karton. Auf der linken Seite ist das Material gefaltet,
auf der rechten Seite werden die beiden Lagen zweckmäßig miteinander
verbunden (nicht gezeigt). Optionale Befestigungsmittel (5),
beispielsweise aus Karton oder einem elastischen Material wie etwa
Moosgummi, erleichtern die Positionierung der Scheiben (2).
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Wie
in 4C gezeigt hat die
Scheibe (2) entlang ihres Umfangs an der Oberseite einen
Rücksprung,
auf dem die Haltevorrichtung (4) aufliegt. Die Haltevorrichtung
ist einlagig ausgebildet und besteht beispielsweise aus Kunststoff.
Alternativ kann eine Scheibe ohne Rücksprung verwendet werden,
wobei die Haltevorrichtung dann an der Ober- oder Unterseite aufliegt.
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Wie
in 4D gezeigt kann die
Scheibe (2) über
einen geeigneten Adaptor in Form des Befestigungsmittels (5)
an der Haltevorrichtung (4) befestigt sein.
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4E zeigt eine Modifikation
der Ausführungsform
von 4B. In diesem Fall
hat die Scheibe keinen Rücksprung
entlang ihres Umfangs, und die beiden Lagen der Haltevorrichtung
liegen auf der Ober- bzw. Unterseite der Scheibe (2) auf.
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Ein
nochmals weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine
Packung, die einen oder mehrere erfindungsgemäße Probenträger verpackt in eine feuchtigkeitsundurchlässige Barriere
enthält. Da
Metallhalogenidpresslinge hygroskopisch sind, sollte ein Kontakt
mit Luftfeuchtigkeit ausreichend verringert werden, um eine Verschlechterung
der erfindungsgemäßen Probenträger während Transport und
Lagerung zu verringern. Unter einer feuchtigkeitsundurchlässigen Barriere
wird ein Material verstanden, das einen Durchtritt von Luftfeuchtigkeit
in ausreichender Weise verringert, um zu verhindern, dass die Scheiben
(2) bei Lagerung bei 20°C
und einer Luftfeuchtigkeit von 70% während eines Zeitraums von mindestens
2 Wochen unbrauchbar werden. Gegebenenfalls enthält die Packung weiterhin geeignete
Trockenmittel.
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Ein
nochmals weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die
Verwendung des erfindungsgemäßen Probenträgers in
den erfindungsgemäßen Verfahren.
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Ein
nochmals weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine
Zusatzvorrichtung für
ein IR-Spektrometer, welche eine weitere Rationalisierung der Messungen
gestattet, wenn ein erfindungsgemäßer Probenträger (1)
verwendet wird, der mindestens zwei definierte Auftragsflächen (3)
aufweist, d.h. eine Scheibe (2) mit zwei oder mehr definierten Auftragsflächen (3)
oder zwei oder mehr Scheiben (2) mit jeweils mindestens
einer definierten Auftragsfläche
(3).
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung weiterhin einen Probenhalter zur Verwendung
in einem Durchlicht-IR-Spektrometrieverfahren bereit, umfassend
eine Haltevorrichtung (7) zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Probenträgers (1),
wobei der Probenträger
(1) mindestens zwei definierte Auftragsflächen (3)
umfasst, weiterhin umfassend eine Vorrichtung zum Verschieben der
Haltevorrichtung oder/und des Probenträgers.
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Erfindungsgemäß wird der
Standard-Probenhalter des IR-Spektrometers durch den erfindungsgemäßen Probenhalter
ersetzt oder entsprechend ergänzt.
Der erfindungsgemäße Probenhalter umfasst
in einer Ausführungsform
eine Vorrichtung zum Verschieben der Haltevorrichtung, in einer
Richtung senkrecht zum Strahlengang des Spektrometers, was somit
zu einer korrespondierenden Verschiebung des Probenträgers führt. Alternativ
umfasst der Probenhalter eine Vorrichtung zum Verschieben des Probenträgers. Es
versteht sich dass die Verschiebung dazu führt, dass ein Positionswechsel
von einer vorhergehenden zu einer nachfolgenden definierten Auftragsfläche in den
Strahlengang bewirkt wird. Die Verschiebung erfolgt in x-Richtung
und/oder y-Richtung, wobei die z-Richtung die des Strahlengangs
ist. Die Verschiebung kann beispielsweise linear oder radial erfolgen,
in Abhängigkeit
von der Anordnung der definierten Auftragsflächen bzw. der Scheiben. Die
Verschiebung kann sowohl manuell durchgeführt werden, als auch in automatisierter
Form, die sowohl rein mechanisch als auch programmgesteuert erfolgen
kann. Entsprechende Konstruktionen und/oder Programme sind aus anderen
technischen Gebieten bekannt und werden daher hierin nicht näher erläutert.
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Die 5 bis 7 zeigen beispielhaft Ausführungsformen
von erfindungsgemäßen Probenhaltern und
dafür geeigneten
Probenträgern.
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Zunächst unter
Bezugnahme auf 6 zeigt 6A einen Probenhalter, der
zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet ist. Wie in 6A gezeigt,
umfasst der Probenhalter eine Basisplatte 8, zwei U-förmige Vorrichtungen
(7) zur Aufnahme eines Probenträgers, sowie ein Positionierungsmittel
(9), das als ein Element in Form eines umgekehrten V gezeichnet
ist, aber andere Formen annehmen kann. Wie in 6A gezeigt, ist das Positionierungsmittel
zweckmäßig zwischen
den zwei Haltevorrichtungen angeordnet.
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6B zeigt eine ähnliche
Ausführungsform,
wobei das Positionierungsmittel (9) durch ein Mittel (12)
zum Verschieben des Probenträgers
ersetzt ist.
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6C zeigt eine Ausführungsform,
bei der der gesamte Probenhalter einschließlich der Basisplatte (8)
in seitlicher Richtung verschiebbar ist. Wie in 6C gezeigt, kann die Basisplatte beispielsweise
eine Aussparung für
eine Führungsschiene
(gestrichelt) aufweisen. Eine Führungsschiene
oder andere Mittel zur Positionierung der Basisplatte sind zweckmäßig, jedoch
nicht essentiell.
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Die 5A bis 5D zeigen Probenträger, die zur Verwendung mit
den in 6 gezeigten Probenhaltern
geeignet sind. 5A zeigt
einen erfindungsgemäßen Probenträger (1),
umfassend eine kreisförmige
Scheibe (2) mit kreisförmiger
definierter Auftragsfläche
(3), die in einer Haltevorrichtung (4) mit Beschriftungsfeld
(6) befestigt ist. Der gezeigte Probenträger umfasst
weiterhin ein Positionierungselement (10), das mit dem
Positionierungsmittel (9) des Probenhalters zusammenwirkt
und bevorzugt dazu komplementär
ist. Wie für
den Fachmann offensichtlich ist, ist der in 5A gezeigte Probenträger (1) aufgrund der
einzigen vorhandenen definierten Auftragsfläche (3) nicht für eine Mehrfachmessung
geeignet, zeigt jedoch den Aspekt einer einfachen Positionierung
der Auftragsfläche
im Strahlengang.
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Der
in 5B gezeigte Probenträger (1)
umfasst fünf
Elemente des in 5A gezeigten
Probenträgers,
sowie ein einziges Positionierungselement (10). Dieser
Probenträger
ist somit bei Verwendung mit dem Probenhalter von 6C zur Mehrfachmessung geeignet.
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Der
in 5C gezeigte Probenträger (1)
entspricht im Wesentlichen dem Probenträger von 5B, umfasst jedoch ein Positionierungselement (10)
pro Auftragsfläche
(3). Dieser Probenträger
ist somit bei Verwendung mit dem Probenhalter von 6A zur Mehrfachmessung geeignet. Wie
in 5C weiterhin gezeigt,
können
zwischen den einzelnen Elementen des Probenträgers (1) Biegelinien, insbesondere
Sollbruchlinien, wie etwa eine Perforationslinie vorhanden sein.
In diesem Fall kann der erfindungsgemäße Probenträger als ein Band, umfassend
eine Vielzahl von Probenträgerelementen
bereitgestellt werden, wobei im Gebrauch in Abhängigkeit von der Anzahl der
durchzuführenden
Messungen einfach ein entsprechender Abschnitt abgetrennt wird,
beispielsweise durch Auseinanderbrechen, Auseinanderschneiden oder
Auseinanderreißen.
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Der
in 5D gezeigte Probenträger (1)
entspricht im Wesentlichen dem Probenträger von 5B, umfasst jedoch eine kontinuierliche
Anordnung von Positionierungselementen (10), zur Verwendung
mit dem Probenhalter von 6B.
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7 zeigt ein Detail einer
Vorrichtung (7) zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Probenträgers, welche
ein Verschieben des Probenträgers auch
dann gestattet, wenn die Scheiben (2) über die Oberfläche der
Haltevorrichtung (4) herausragen. Wie in 7 gezeigt, weist ein Schenkel der U-förmigen Aufnahmevorrichtung
(7) eine Aussparung auf, deren Abmessungen mindestens so
groß sind,
wie die überstehende
Höhe und
Tiefe der Scheiben (2).
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Ein
nochmals weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Kit, welches einen oder mehrere Probenträger gemäß der vorliegenden Erfindung,
gegebenenfalls in eine feuchtigkeitsundurchlässige Barriere verpackt, sowie
mindestens ein Lösungsmittel
zum Auftragen der Messprobe enthält.
Das bzw. die Lösungsmittel
sind insbesondere unpolare, niedrig siedende Lösungsmittel, wie vorstehend
in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren
erwähnt,
beispielsweise Hexane. Gegebenenfalls enthält das Kit weiterhin einen
Probenhalter, wie vorstehend erläutert,
zur Verwendung in Kombination mit den erfindungsgemäßen Probenträgern. Weiterhin
kann das Kit zusätzliche
Komponenten zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens enthalten,
wie beispielsweise Pipettenspitzen.
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Beispielhafte
Verfahrensbeschreibung
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Unter
Anlehnung an die GC-Verfahren sieht das erfindungsgemäße Verfahren
die Extraktion der mit Petrolether 40/60 oder mit Aceton/n-Heptan
vor. Der Extrakt wird über
Florisil® geführt um polare,
mitextrahierte Begleitstoffe abzutrennen. Der so gewonnene und gereinigte
Extrakt steht nun für
die IR-Messung zur Verfügung.
Der Messextrakt wird nun mit einer Mikroliterspritze sorgfältig auf
einen IR-transparenten
Träger
aufgebracht, nach Verdampfen des Lösungsmittels, erneuter Aufnahme
in Lösungsmittel und
Verdampfen des zweiten Lösungsmittels
werden die CH2- und CH3-Schwingungen
der Kohlenwasserstoffe im Bereich 2800 bis 3100 cm–1 ermittelt.
Das Flächenintegral
des Signals wird von der IR-Software gegen die Kalibriergerade angelegt
und so der Gehalt der Messlösung
ermittelt. Der Träger
besteht aus einem IR-transparenten Material, das eine durch Begrenzung
definierte Fläche
für den
Analyten aufweist.
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Der
Probenträger
ist in einer Halterung fixiert, die in jeder Standardhalterung eines
IR-Spektrometers aufgenommen werden kann. Der Probenträger und
seine Halterung können
nach der Messung archiviert oder verworfen werden.
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Das
Verfahren bietet im Gegensatz zur GC-Bestimmung wenig Stoffinformation über Art
und Zusammensetzung des Analyten. Es besteht natürlich die Möglichkeit ein IR-Spektrum über den
gesamten Messbereich aufzunehmen und dieses weiter zu interpretieren.
Der Fachmann kann jedoch aus der Probenherkunft, organoleptischen
Eindrücken
bei der Probenvor- und -aufbereitung und dem Aussehen des Extrakts
bereits weitgehende Stoffinformationen gewinnen. Sollte der Extrakt
für eine
GC-Messung geeignet sein, steht natürlich eine detailliertere Beurteilung über die
Zusammensetzung offen. Bei Routineuntersuchungen in der Praxis ist
es aber fast immer ausreichend den undifferenzierten Gesamtgehalt
zu bestimmen, da weitergehende Erkundungen, Sanierungsmaßnahmen,
Einstufungen für
Verwertungs- und Entsorgungsmaßnahmen
in der Praxis nur nach der Konzentration und nicht nach der Zusammensetzung
erfolgen. Dagegen kann das GC-Verfahren bei manchen Fällen Rückschlüsse auf den
Verursacher, die Schadensquelle oder auf mögliche biologische Sanierungserfolge
ergeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren überwindet
die Nachteile der GC-Bestimmung insbesondere bei langkettigen oder
vernetzten Kohlenwasserstoffen, verwendet aber die gleichen akzeptierten
Lösemittel
und ist rascher und kostengünstiger.