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Drehofen mit nicht kreisförmigem Querschnitt zum Einschmelzen von
Metallen Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehofen mit nicht kreisförmigem Querschnitt
zum Einschmelzen von Metallen, insbesondere von Leichtmetallabfällen. Zum Niederschmelzen
von metallischen Abfällen und Rückständen werden Zuschläge aus Salzen oder Salzgemischen
verwandt, die eine oxydlösende und raffinierende Wirkung ausüben. Zu diesem Zweck
müssen sie möglichst intensiv mit der Gattierung vermischt werden, um dabei chemisch-metallurgische
Vorgänge auszulösen, die die genannte reinigende und raffinierende Wirkung herbeiführen.
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Die Mischung des Metalls mit dem Salzgemisch wurde bisher in stationären
Öfen durchgeführt, und zwar durch Rühren mit Krätzern von Hand oder auch durch maschinell
bewegte Rührvorrichtungen. Während im erstgenannten Fall die Hin- und Herbewegung
des Einsatzes unvollkommen und lediglich von der Geschicklichkeit und Zuverlässigkeit
des Bedienungspersonals abhängig ist, spielt bei den letztgenannten Fällen die Werkstofffrage
eine entscheidende Rolle, insbesondere, wenn Metalle mit hohem Schmelzpunkt niedergeschmolzen
«erden sollen. Außerdem sind die Rührwerke verwickelt in ihrem Aufbau und daher
störanfällig.
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Um die genannten Mängel zu vermeiden, hat man Dreh- oder Schaukelöfen
eingeführt. Die Vermischung des Metalls mit der Salzmischung erfolgt durch einfaches
Drehen oder Schaukeln des Ofens. Bei diesem Vorgang werden die einzelnen Metallteile
des Einsatzes von dem Schmelzsalzgemisch überzogen und so vor der unmittelbaren
Berührung mit der Flamme oder den Flammengasen geschützt. Es entsteht in der unteren
Hälfte des Trommelofens mit der Zeit ein flüssiges ':Metallbad. Über dieses legt
sich das Salz als schützende Deckschicht.
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In der ersten Phase des Niederschmelzens der metallischen Gattierung,
d. h., solange noch keine vollständige Verflüssigung des Salzgemisches und des metallischen
Einsatzes erfolgt ist, werden die genannten Teile verhältnismäßig gut durchmischt.
Je weiter aber die Verflüssigung fortschreitet, um so schlechter wird die Vermischung
der beiden Stoffe. Da die Salzschicht ein wesentlich geringeres spezifisches Gewicht,
etwa 1,3 bis 1,4kg/dm3 aufweist, überlagert diese Mischung das niedergeschmolzene
Metall, das beispielsweise bei Aluminiumlegierungen ein spezifisches Gewicht von
2,$ bis 3 kg/dm3 aufweist, Eine Reaktion im chemisch-metallurgischen Sinne erfolgt
lediglich an der Berührungsfläche beider Schichten. Mit der Zeit bildet sich so
ein stationärer Zustand. Eine weitere Vermischung der beiden Stoffe kann nur unter
Zuhilfenahme von Rührwerkzeugen erzielt werden. Diese haben aber die eingangs geschilderten
iNTachteile. Um die Vermischung der im Ofen befindlichen Stoffe zu verbessern, hat
man Öfen geschaffen., die besondere OOuerschnittsformen aufweisen. So ist es beispielsweise
bekannt, an Stelle des runden Ofenquerschnittes eine Ausmauerung mit vorspringenden
Leisten vorzusehen. Auch eine wellenförmige Innenwandung des Drehofens ist bekanntgeworden,
beispielsweise der sogenannte Kleeblattofen. Diese Öfen haben sich jedoch in der
Praxis nicht bewährt, da die vorspringenden Kanten und Ecken schon nach verhältnismäßig
kurzer Zeit abschleißen. Durch Ausbrechen und Abbröckeln einzelner Teile werden
die Vorsprünge immer mehr abgeflacht, so daß sie sich immer mehr der runden bzw.
ovalen Querschnittsform nähern. Die gleichen Nachteile bestehen auch bei bekanntgewordenen
Trommelöfen zum Erschmelzen von leicht oxydierbaren Metallen, wie Aluminium, die
im Innenumfang eine nach innen vorstehende Spiralrippe aufweisen, die entweder mit
dem Schamottefutter massiv zusammenhängt oder auf dasselbe aufgesetzt sein kann.
Neben diesen Ausführungsformen ist auch eine Spiralrippe bekanntgeworden, die ans
einzelnen Teilen besteht, zwischen denen Unterbrechungen vorgesehen sind. Die in
das Ofeninnere hineinragenden Teile sind, wie gesagt, einem sehr schnellen Verschleiß
unterworfen und werden mehr oder weniger unwirksam. Das gleiche gilt von einer weiteren
bekanngewordenen Drehtrommelausführung, bei der im Futter des Ofens Vertiefungen
oder Erhöhungen angebracht sind, die die Form von Schneckengängen haben und von
beiden Enden des Ofens gleichmäßig in entgegengesetzter Richtung verlaufen.
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Auch die fünfeckige Querschnittsgestaltung des Drehofens hat nicht
den erwarteten Erfolg gehabt,
denn nach der erfolgten Niederschmelzung
des Ofeninhaltes ist nur eine verhältnismäßig geringe Durchmischung von Flußmittel
einerseits und Metallbad andererseits vorhanden.
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Schließlich sind Drehöfen bekanntgeworden, bei denen die Ofendrehachse
gegen das zylindrisch gestaltete, ausgemauerte Ofenende geneigt verläuft. Auch diese
Öfen haben sich in der Praxis nicht bewährt, vor allem weil die mit ihnen zu verarbeitende
Menge verhältnismäßig gering ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Mängel zu
vermeiden und einen Drehofen zu schaffen, durch den eine innige Durchmischung des
Drehofeneinsatzes mit der Salzmischung erzielt wird. Dieses Ziel wird im wesentlichen
dadurch erreicht, daß die in Richtung der Ofenlängsachse liegenden Ofenraumquerschnitte
im Drehsinn des Ofens stufenlos gegeneinander versetzt sind. Dabei kann der in Richtung
der Ofenlängsachse im Drehsinn des Ofens stufenlos versetzte Ofenraumquerschnitt
über die ganze Länge des Ofens gleichgestaltet sein; es ist aber auch möglich, ihn
über die Länge des Ofens verschieden auszubilden. Ferner kann der Ofenraumquerschnitt
über die Länge des Ofens unterschiedliche Größe aufweisen. Neben einem elliptischen
oder länglichen Ofenraumquerschnitt kommen auch eckige in Betracht, beispielsweise
vier- oder mehreckige. Durch diese Gestaltung des Drehofens ist eine Bewegung des
gesamten Ofeninhaltes, also einschließlich der über dem Metall liegenden Salzmischung
und eine intensive Durchwallung dieser Teile erreicht. Diese Durchwallung erfolgt
in Richtung der Trommellängsachse, und zwar wird bei jeder Umdrehung das Einsatzgut
viermal hin- und tiergeworfen. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Drehofens
erfolgt ein ständiges Hin- und Herwerfen des gesamten Ofeninhaltes, und es entstehen
so stets neue Berührungspunkte zwischen den einzelnen Metallteilchen und dem Salzgemisch,
die zu einer gründlichen Durchmischung führen, was eine wichtige Voraussetzung für
die oxydierende und raffinierende Wirkung ist.
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Bei den vorbekannten Öfen hat es sich gezeigt, daß die benutzten Salzteilchen
Metallteilchen eingeschlossen haben, wodurch ein nicht unbeträchtlicher Materialverlust
entsteht. Diese Einschlüsse sind auf die eintretende Selbstverdickung des Salzgemisches
beim Niederschmelzen zurückzuführen, die ihrerseits ihre Ursache in der Viskositätszunahme
des Salzgemisches hat. Die Viskositätszunahme ist schließlich abhängig vom Gehalt
an Aluminiumoxydteilchen. Ein wirksames Mittel, um diese Viskositätszunahme zu verringern,
ist die innige Durchmischung der im Drehofen vorhandenen Werkstoffe, wie es bei
den Drehöfen gemäß der Erfindung der Fall ist.
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Betrachtet seien nun die Vorgänge, wie sie sich in einem Ofen abspielen,
der sich aus zwei im Querschnitt ovalen Teilen zusammensetzt, die gegeneinander
um 90° versetzt sind, und zwar derart, daß der Übergang von dem einen zum anderen
Teil stufenlos erfolgt. Wird ein solcher Ofen in Umdrehungen versetzt, so kommen
durch die besondere Gestaltung des Ofens immer neue Teilchen unter den Einfluß der
Schwerkraft, und es erfolgt das bereits erwähnte Verschieben des Metalls und der
Salzschicht nach den jeweils tiefer gelegenen Stellen des Ofens. Bei der Umdrehung
eines solchen Ofens kommen die Teile des Ofeninhaltes mit immer anderen Teilen des
Ofens in Wirkverbindung. Außer dieser in der Längsachse des Ofens erfolgenden Bewegung
hebt und senkt sich der Ofeninhalt ständig. Es entstehen so wellenartige Bewegungen,
die bei einer Umdrehung des Ofens insgesamt viermal ihre Richtung ändern, und zwar
von rechts nach links und umgekehrt, im ständigen Rhythmus.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Drehofens wird der in dem
stehenden Oval befindliche Ofeninhalt beim Weiterdrehen durch die Übergangsstelle
in den anderen Ofenteil hineingedrückt und von dort bei weiterer Umdrehung wieder
zurückgedrückt. Es erfolgt so ein ständiges Überwechseln des Ofeninhaltes in das
jeweils stehende Oval, oder anders ausgedrückt: Die Metall- und Salzschmelze wird
aus dem Oval mit der jeweils geringeren Badtiefe über die Verbindungsstelle des
Ofens in den jeweils senkrecht stehenden Ofenteil hineingedrückt, der die höhere
Badtiefe aufweist. Dieser Vorgang wiederholt sich viermal bei einer Umdrehung. Es
entsteht somit eine pulsierende Bewegung des flüssigen Ofeninhaltes, die die vorstehend
genannten Bewegungen unterstützt, so daß zusätzlich eine weitere, innige Vermischung
der einzelnen Teilchen erfolgt. Durch die verschiedenartigen Bewegungen des Ofeninhaltes
werden immer neue Metallteilchen mit den reaktionsfähigen Salzteilchen zusammengeführt,
so daß sich die gewünschten chemisch-metallurgischen Vorgänge abwickeln können.
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Bemerkt sei weiterhin, daß die genannten Bewegungen des flüssigen
Ofeninhaltes noch dadurch beeinflußt werden, daß sich die Umfangsgeschwindigkeiten
der sich an der Innenwandung des Ofens entlang bewegenden Teilchen von einem Höchstwert
zu einem Tiefstwert ändern, und zwar ebenfalls in einem ständigen Rhythmus. Es erfolgt
hierdurch ein Vor- und Nacheilen der einzelnen Partikelchen, so daß auch hierdurch
ein ständiger Austausch der miteinander in Wirkverbindung kommenden Metall- und
Salzteilchen erfolgt.
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Ein weiteres, wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, nämlich
das Auftreten von Stauungen an den seitlichen Begrenzungswänden des Ofens, sei an
Hand eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Drehofens erläutert:
Betrachtet wird ein Ofen, der sich aus mehreren Teilen zusammensetzt, die im Querschnitt
quadratisch und gegeneinander versetzt sind. Bei dieser Ofengestaltung entsteht
eine schraubenförmig gewundene Innenfläche des Ofens. Beim Umlaufen des Drehofens
bewegt sich das Schmelzgut in den Schraubengängen ständig von der vorderen Seite,
beispielsweise der Brennerseite, nach der hinteren Seite, die in diesem Falle die
Austrittsöffnung für die Verbrennungsgase aufweist. Auch kann ohne weiteres die
Bewegung in umgekehrter Richtung erfolgen. Beim Auftreffen des Schmelzgutes auf
die Seitenwand finden Stauungen des Schmelzgutes statt, die eine erhebliche Durchwirbelung
des Schmelzgutes herbeiführen. Von dieser Durchwirbelung werden nicht nur die Metallteilchen
sondern auch die flüssige Salzschicht erfaßt. Bei der Ausbildung der Stauungen erfolgt
ein Übergang von oxydischen und sonstigen, nicht metallischen Beimengungen aus der
Metallcharge in das Salz. Außer diesem Vorgang, der mechanischer Natur ist, werden
die chemischen Reinigungsprozesse im positiven Sinne beeinflußt.
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Während bei den bisher bekannten Drehöfen nach dem Niederschmelzen
die zum Raffinieren bestimmte Salzschicht über dem flüssigen Metallbad sich absetzt
und somit nur in einem unzulänglichen Maße eine raffinierende Wirkung ausübt, findet
beim erfindungsgemäßen Drehofen gerade nach der Verflüssigung des
Einsatzgutes
durch die verschiedenen Bewegungen ein laufendes Durchmischen von flüssigem Metall
und flüssigem Salz statt, so daß im gleichen Maße die beiden im Ofen befindlichen
Stoffe Gelegenheit haben, aufeinander einzuwirken.
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Der Grad der Durchmischung des im Ofen befindlichen Schmelzgutes wird
nicht durch die verschiedenen spezifischen Gewichte seiner Komponenten verkleinert,
vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Die spezifisch schwerere Flüssigkeit, nämlich
das niedergeschmolzene Metall, schiebt sich beim umlaufenden Drehofen viel langsamer
von der einen zur anderen Richtung als die spezifisch leichtere Salzmischung. Durch
die Verschiedenheit der spezifischen Gewichte, d. h. der Masse, ändern sich die
Beschleunigungsvorgänge, und zwar im angegebenen Sinne. Die Salzschicht, die an
der Längsbewegung im Ofeninnern teilnimmt, hat an den verschiedenen Stellen des
Drehofens verschieden große Schichtstärken, die im ständigen Rhythmus zu- und abnehmen.
Beide Erscheinungen, nämlich einmal die schnellere Bewegung des spezifisch leichteren
Salzgemisches und zum anderen die Variierung der jeweiligen Dicke der Salzschicht
bedingen, daß auch hierdurch ständig neue Salzteilchen mit dem Metall in Wirkverbindung
kommen und so ihre reinigende und raffinierende Wirkung ausüben können.
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über die sich im erfindungsgemäßen Drehofen einstellenden Temperaturverhältnisse
sei folgendes erwähnt: Bei den vorbekannten Öfen mit zylindrischer Querschnittsgestaltung
oder eckiger Ausmauerung sind innerhalb des Ofens verschiedene Temperaturbereiche
festzustellen, und zwar sind die Ofentemperaturen an der Brennerseite, etwa im Bereich
des ersten Viertels der Ofenlänge, um 70 bis 100'° C niedriger als im letzten Viertel
des Ofens nach der Austrittsseite hin. Dies hat seine Ursache darin, daß im letzten
Viertel des Ofens die Flamme sich besser entwickelt hat und sich an der Endwandung
des Ofens staut, durcheinanderwirbelt und schließlich durch den engen Austritt entweichen
muß. Durch diese Vorgänge ist die Temperatur in der genannten Ofenzone am höchsten.
Bei den bekannten Drehöfen finden somit im letzten Viertel des Ofeninnern Elberhitzungen.
statt, die sich schädlich auf das Schmelzgut auswirken und höhere Abbrandverluste
herbeiführen können. Beim erfindungsgemäßen Drehofen tritt zwar zunächst auch eine
ähnliche Temperaturverteilung auf, jedoch wird das Temperaturgefälle schnell abgebaut.
Die Wärmemengen werden sehr schnell dem flüssigen Schmelzgut übermittelt und gleichen
sich, vor allem durch die in Richtung der Trommelachse erfolgende Bewegung, aus.
Örtliche Überhitzungen, die zur Verdampfung des Salzes und damit zu hohen Abbrandverlusten
führen, werden hierdurch vermieden.
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Durch die schraubenförmigen Bewegungen des Einsatzgutes, wie sie durch
die besondere Ausbildung des Drehofens hervorgerufen werden, hat man ferner die
Möglichkeit, das Einsatzgut entweder von der Flamme weg in die heißere Zone nach
dem Flammenaustritt zu oder umgekehrt zum vorderen, kühleren Teil des Ofens hin
zu befördern. Je nach der Beschaffenheit und Art des Einsatzgutes hat man so eine
Anpassungsmöglichkeit. Dies ist von besonderer Bedeutung für solche Werkstoffe,
die bei möglichst niedrigen Temperaturen niedergeschmolzen werden müssen, und die
leicht der Gefahr der Elberhitzung unterliegen. Bei solchen Stoffen empfiehlt es
sich, die Drehrichtung so zu wählen, daß die Bewegungen des Einsatzgutes nach der
kühleren Ofenzone hin erfolgen. Eine derartige Drehrichtung würde man beispielsweise
beim Niederschmelzen von Reinaluminiumblechabfällen, insbesondere von Folienabfällen,
wählen. Diese Materialien, die eine sehr dünne Wandstärke haben, sind äußerst temperaturempfindlich,
denn Reinaluminium schmilzt bei etwa 660° C. In diesem Falle bringt die ständige
Bewegung in die kühlere Zone erhebliche Vorteile mit sich. Dies ist auch bei Aluminium-Silizium-Legierungen
der Fall, deren Schmelzpunkt schon bei etwa 570° C liegt, und bei denen sich Elberhitzungen
sowohl durch höheren Abbrand als auch durch Verschlechterung der technologischen
Eigenschaften der Aluminiumlegierungen nachteilig auswirken würden. Wenn es sich
dagegen, wie es beispielsweise beim Verfahren zum Entfernen von Magnesium aus Aluminiumlegierungen
erforderlich ist, um Schmelztemperaturen von 900 bis 1000° C handelt, so wird man
eine umgekehrte Drehrichtung wählen. Die fortlaufende Bewegung des Einsatzgutes
zur heißeren Ofenzone hin beschleunigt den chemisch-metallurgischen Prozeß, beispielsweise.
der Magnesiumentfernung, erheblich.
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Außer den genannten Mitteln, die eine günstige Beeinflussung der chemisch-metallurgischen
Vorgänge im Ofeninneren herbeiführen, besitzt der erfindungsgemäße Drehofen noch
weitere Eigenschaften, die dem gleichen Zweck dienen. So kann insbesondere die Steigung
der Schraubengangflächen dadurch verändert werden. daß man an Stelle einer Versetzung
von 90° eine solche von über oder unter 90° wählt. Man hat so die Möglichkeit, die
Bewegung des Schmelzgutes in den Schraubengangflächen zu beeinflussen, und zwar
sowohl im Sinne einer schnelleren als auch im Sinne einer langsameren Bewegung.
Selbstverständlich können auch bei Drehöfen, die aus im Querschnitt ovalen oder
runden Teilen bestehen, die einzelnen Teile um mehr oder weniger als 90° gegeneinander
versetzt werden.
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Schließlich kann auch die Drehzahl des Trommelofens verändert werden.
An und für sich kommt man beim erfindungsgemäßen Drehofen schon mit verhältnismäßig
geringen Tourenzahlen aus, da die Durchmischung des Ofeninhaltes nicht ausschließlich
von der Tourenzahl des Ofens abhängig ist, wie dies bei den vorbekannten Drehöfen
der Fall ist. Trotzdem ist es zweckmäßig, die Geschwindigkeit innerhalb eines bestimmten
Bereiches veränderlich zu gestalten, um so eine weitere Möglichkeit zu haben, die
Reaktion zwischen den Komponenten des Ofeninhaltes zu beeinflussen.
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Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Drehofens seien im folgenden
nochmals zusammengefaßt: Die Reaktionsmöglichkeiten zwischen Salzgemisch und Metallbad
sind durch die starken Durchwallungen beim Niederschmelzen erheblich größer als
bei den vorbekannten Öfen. Vor allem ist auch nach der Verflüssigung des Ofeneinsatzes
eine Durchmischung möglich. Insgesamt erfolgt somit eine gründlichere Durchmischung
der einzelnen Komponenten, die dazu noch in kürzerer Zeit erfolgt. Hierdurch verbilligen
sich die Gesamtkosten des Schmelzvorganges erheblich; der Gas-, Strom- und Salzverbrauch
vermindert sich. Außerdem verringern sich die metallischen Schmelzverluste, da diese
direkt abhängig sind von der Dauer des Schmelz- und Raffinierungsprozesses. Es wird
ein praktisch gas- und oxydfreies Metall geschaffen, denn durch das gründliche Bewegen
und Raffinieren des flüssigen Metallbades sind die aus
diesem Metall
hergestellten Blöcke frei von Karbiden, Nitriden und sonstigen Verunreinigungen.
Das Salzgemisch wird fast restlos ausgenutzt, und zwar in dem Sinne, daß die einzelnen
Teilchen des Gemisches einer gleichmäßigen Beanspruchung unterliegen. Die Salzschlacke
ist praktisch metallfrei, so daß ein erhöhter Metallausstoß die Folge ist. und im
übrigen werden auch die aufzuwendenden Kosten für das Salz pro Tonne des erzeugten
Materials herabgesetzt. Im Ofen wird eine gleichmäßige Temperatur des flüssigen
Ofeninhaltes erzielt. Örtliche Überhitzungen sind weitgehend vermieden. Hierdurch
werden Verdampfungsverluste des Salzgemisches und der metallische Abbrand herabgesetzt.
Die Drehöfen selbst können mit verhältnismäßig niedrigen Tourenzahlen umlaufen,
was sich auf die Antriebsleistung, die Lager usw. günstig auswirkt. Die Innenwandung
des Ofens unterliegt einer gleichmäßigen Abnutzung, so daß nicht, wie bei einigen
der vorbekannten Ofen, die Haltbarkeit des Ofens durch Herausbrechen der vorspringenden
Teile verkürzt wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Ofen in Seitenansicht in vereinfachter
Darstellung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1. Fig. 3 einen
Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1, Fig. 4 eine andere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Drehofens in Vorderansicht, Fig. 5 den gleichen Ofen in Seitenansicht,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ofens in Vorderansicht
und Fig. 7 die Ausführungsform nach F ig. 6 in Seitenansicht.
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Der besseren übersicht wegen sind in den Figuren der Zeichnung nur
die Teile des Ofens dargestellt, die für das Verständnis der Erfindung von Wichtigkeit
sind. Es sind daher Teile wie Lagerung, Brenner, Ein- und Austrittsöffnung usw.
fortgelassen.
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Fig. 1 stellt einen Drehofen dar, der aus zwei verschiedenen Teilen
besteht, die gegeneinander versetzt sind und stufenlos ineinander übergehen. Wie
aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, haben die einzelnen Teile 8 und 9 des Drehofens
elliptische Gestalt. Die Flächen der Ellipse sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gleich groß. Die Bildung eines solchen Ofens kann man sich etwa so vorstellen, daß
die beiden Teile zunächst in parallel zueinander verlaufenden Ebenen und nicht versetzt
angeordnet sind. Die Umhüllung dieses Körpers kann beispielsweise durch eine dehnbare
und formbare Haut sybomlisiert sein. Wenn man den einen Teil dieses Körpers festhält
und den gegenüberliegenden Teil um 90° verdreht, dann entsteht das in Fig. 1 dargestellte
Gebilde, bei dem die einzelnen Teile versetzt gegeneinander angeordnet sind. Stufen
oder Absätze zwischen beiden Teilen sind nicht vorhanden.
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Durch diese Gestaltung des Ofens hat das in seinem Innern befindliche
Schmelzgut 10 einmal eine große Badtiefe (vgl. die Fig. 2 der Zeichnung) und zum
anderen eine geringere Badtiefe (vgl. Fig. 3). Denn im ersten Falle wird das Schmelzgut
in einem schmalen aber hohen Raum zusammengedrückt, während es sich im anderen Falle
in einem breiten, aber niedrigen Raum ausdehnen kann. Beim Umlaufen eines solchen
Ofens entstehen dann die verschiedenen, bereits geschilderten Bewegungen des Ofeninhaltes,
die eine gründliche Durchmischung des Schmelzgutes 10 herbeiführen und die die gewünschten
Reaktionen zwischen den einzelnen Komponenten des Ofeninhaltes herbeiführen. Absätze
und Stufen, die einem erhöhten Verschleiß unterliegen, treten nicht auf; außerdem
erfolgt an den seitlichen Endwänden. 11, 12 des Ofens die Staubildung, die sich
ebenfalls günstig auswirkt.
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Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Drehofens. Die diesen Ofen bildenden Teile 13 und 14 sind im Querschnitt viereckig
und gegeneinander um 45° versetzt. Durch dieses Gegeneinanderversetzen entsteht
eine Innenwand, die mit Schraubengängen 15 versehen ist. Das in dem Ofeninnern befindliche
Schmelzgut kann somit beispielsweise zu der Brennerseite des Ofens hin transportiert
werden. Auch in diesem Falle finden Stauungen an den Wänden 16 oder 17 des Ofens
statt.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Drehofens,
und zwar sind hier die einzelnen Teile 18 und 19 im Querschnitt fünfeckig, aber
ebenfalls um 45° gegeneinander versetzt. Die hier entstehenden Schraubengänge sind
mit 20 bezeichnet. Die Endwände, an denen eine Stauung stattfindet oder von denen
das Schmelzgut forttransportiert wird, sind mit 21 und 22 bezeichnet.
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Die dargestellten Ausführungsformen sind nur beispielsweise Verwirklichungen
der Erfindung, Diese ist nicht darauf beschränkt, vielmehr sind noch mancherlei
andere Ausführungen und Anwendungen möglich. So kann insbesondere der Drehofen aus
solchen Teilen zusammengesetzt sein, die unterschiedliche O_uerschnitte aufweisen;
auch können die Flächen der einzelnen Teile unterschiedliche Größe aufweisen. Ferner
ist es möglich, die einzelnen Teile, abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel,
um mehr als 90° oder weniger als 90° gegeneinander zu versetzen. Durch den Versetzungsgrad
kann die Steigung der Wandung verändert werden.
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Auch bei den Drehöfen, die sich aus solchen Teilen zusammensetzen,
die im Querschnitt eckige- Form aufweisen, können die Teile um einen beliebigen
anderen Winkel gegeneinander versetzt sein, so daß auch immer eine Möglichkeit gegeben
ist, die Steigung der Schraubengänge zu variieren. Außerdem sei erwähnt, daß beispielsweise
der eine Ofefiteil eine viereckige Querschnittsform aufweisen kann, während der
gegen-Ciberliegende Teil fünfeckig oder achteckig usw. sein kann.