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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Halbleiterschaltung
in einem Halbleitersubstrat mit einer Schutzschaltung zum Schutz
gegen eine Zerstörung
der Halbleiterschaltung durch Verpolung eines Ausgangs der Halbleiterschaltung
bei Herstellung oder Betrieb derselben.
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Elektronische
Baugruppen werden in der Regel über
zumindest zwei Versorgungsspannungsanschlüsse mit elektrischer Leistung
versorgt und liefern an mindestens einem Ausgang ein Ausgangssignal.
Im Folgenden wird das niedrigste Versorgungspotential bzw. das niedrigste
Potential, das an einem der Versorgungsspannungsanschlüsse anliegt,
als Bezugspotential oder Masse und der Versorgungsspannungsanschluß, über den
der elektronischen Baugruppe dieses Bezugspotential zugeführt wird
als GND (GND = Ground = Masse) bezeichnet. Desgleichen werden im
Folgenden der Versorgungsspannungsanschluß, an dem das höchste Versorgungspotential
anliegt, mit VDD (VDD = ...) und der Ausgang mit OUT bezeichnet.
Die elektrischen Potentiale, die an den Versorgungsspannungsanschlüssen GND
und VDD sowie dem Ausgang OUT anliegen, werden mit VGND,
VVDD bzw. VOUT bezeichnet.
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Im
Normalbetrieb, d. h. in Betriebszuständen, für die die Baugruppe vorgesehen
ist, liegt das Ausgangspotential VOUT zwischen
den Versorgungspotentialen VGND, VVDD, VGND ≤ VOUT ≤ VVDD. Diese Relation gilt auch, wenn der Ausgang
OUT der elektronischen Baugruppe kein Spannungsausgang sondern ein
Stromausgang ist. In diesem Fall liefert der Ausgang OUT einen Ausgangsstrom
IOUT der durch eine mit dem Ausgang OUT
verbundene Last fließt und
somit ein Potential VOUT erzeugt, für das wiederum
die obige Relation gilt. Es existieren Ausnahmefälle, bei denen beispielsweise
der Ausgang OUT über
einen Pull-up-Lastwiderstand mit einem externen Potential VP verbunden ist, und wobei VP > VVDD sein
kann. In diesem Fall ist je nach Aufgabe, Funktion und Betriebszustand
der elektronischen Baugruppe VOUT > VVDD möglich.
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Bei
elektronischen Baugruppen, die für
die oben beschriebenen Potentialverhältnisse VGND ≤ VOUT ≤ VVDD vorgesehen und ausgelegt sind, kann es (versehentlich)
passieren, daß VOUT < VGND oder VOUT > VVDD ist.
Beispielsweise kann es beim Einbau der elektronischen Baugruppe
in ein elektronisches System versehentlich bzw. irrtümlich zu
einem Kurzschluß oder
allgemeiner zu einer nicht vorgesehenen elektrisch leitfähigen Verbindung
zwischen Kontakten kommen, wodurch das Potential VOUT < VGND oder VOUT > VVDD wird. Während eines Betriebs der elektronischen
Baugruppe kann es vorkommen, daß sich aufgrund
eines nicht vorhergesehenen oder bei der Auslegung der elektronischen
Baugruppe nicht berücksichtigten
Zusammenspiels der elektronischen Baugruppe mit einer oder mehreren
anderen elektronischen Baugruppen eine Überspannung VOUT > VVDD oder
eine Unterspannung VOUT < VGND am Ausgang OUT
ergibt. Beispielsweise kann eine induktive Last zumindest transient
eine solche Über-
oder Unterspannung am Ausgang OUT bewirken. Darüber hinaus können schlecht
isolierte Kabel, Kabel- bzw. Leitungsbruch, fehlerhafte Lötverbindungen,
sich lösende
Kabelschuhe und ähnliche
Ereignisse eine Über- oder
Unterspannung am Ausgang OUT bewirken.
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Oftmals
wird es für
elektronische Baugruppen gefordert, daß diese nicht beschädigt oder
zerstört
werden, wenn dem Ausgang OUT ein Potential VOUT aufgeprägt wird,
das VOUT > VVDD oder VOUT < VGND ist.
Wenn die elektronischen Bauelemente bzw. Komponenten der elektronischen
Baugruppe, die mit dem Ausgang OUT verbunden sind, diskrete Bauteile bzw.
Komponenten sind, beispielsweise diskrete Leistungstransistoren,
dann ist diese Anforderung in der Regel ohne weiteres erfüllt bzw. Über- oder Unterspannungen
stellen einen unerheblichen Belastungsfall dar.
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Völlig anders
sind die Bedingungen jedoch, wenn die Bauteilen der elektronischen
Baugruppe, die mit dem Ausgang OUT verbunden sind, in einem gemeinsamen
leitfähigen
Substrat angeordnet bzw. gebildet sind, wie dies beispielsweise
in der überwiegenden
Mehrzahl integrierter Schaltkreise (ICs) der Fall ist. Bei integrierten
Schaltkreisen in Halbleitersubstraten werden regelmäßig einzelne
Bauteile durch gesperrte pn-Übergänge vom
Substrat elektrisch isoliert. Diese pn-Übergänge sind
so angeordnet, daß im
normalen Betrieb (VGND ≤ VOUT ≤ VVDD) jeweils die p-dotierten Teile der pn-Übergänge nach Substrat
auf niedrigerem Potential liegen als die n-dotierten Teile. Durch ein Unterspannungsereignis (VOUT < VGND) oder ein Überspannungsereignis (VOUT > VVDD), wie es oben beschrieben wurde, können Spannungen
in Durchlaßrichtung
an den pn-Übergängen erzeugt
werden. Dadurch entstehen unerwünschte
niederohmige Verbindungen einzelner Bauteile mit dem Substrat oder über das
Substrat miteinander. Ein solcher Kurzschluß hat in der Regel eine Zerstörung der
integrierten Schaltung zur Folge.
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Im
Folgenden wird anhand der 7 und 8 die Wirkung eines solchen
Unterspannungsereignisses VOUT < VGND beschrieben. 7 zeigt ein schematisiertes
Schaltbild einer integrierten Schaltung mit einem Operationsverstärker OP.
Der Operationsverstärker
OP umfaßt
eine Ausgangsstufe, die einen pnp-Transistor PNP und einen npn-Transistor
NPN umfaßt.
Der Ausgang des Operationsverstärkers
OP steuert einen Ausgang bzw. Ausgangsspannungsanschluß OUT der
integrierten Schaltung an. Emitter, Basis und Kollektor des pnp-Transistors
PNP sind mit ep, bp bzw. cp bezeichnet, Emitter, Basis und Kollektor
des npn-Transistors NPN sind mit en, bn bzw. cn bezeichnet.
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Die
Details der Schaltung des nichtinvertierenden Eingangs (+) und des
invertierenden Eingangs (–)
des Operationsverstärkers
OP sind in dieser schematischen Darstellung weitgehend weggelassen,
wobei lediglich eine Rückkopplung
des Ausgangs des Operationsverstärkers
OP über
einen Widerstand Ra an den invertierenden Eingang (–) dargestellt
ist.
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Der
Emitter ep des pnp-Transistors PNP ist mit dem Versorgungsspannungsanschluß VDD verbunden,
und der Emitter en des npn-Transistors NPN ist mit dem Versorgungsspannungsanschluß GND verbunden.
Die integrierte Schaltung ist in einem p-Substrat gebildet. Ein Spannungsteiler
aus zwei in Serie geschalteten Widerständen Ra und Rb ist zwischen
den Ausgang des Operationsverstärkers
OP bzw. den Ausgang OUT der integrierten Schaltung einerseits und
das p-Substrat andererseits geschaltet. Zur Rückkopplung des Operationsverstärkers OP
ist der Mittenabgriff dieses Spannungsteilers zwischen den Widerständen Ra
und Rb mit dem invertierenden Eingang (–) des Operationsverstärkers OP
verbunden.
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Die
Kollektoren cp, cn des pnp-Transistors PNP und des npn-Transistors NPN sind
mit dem Ausgang OUT verbunden. Dadurch kann der Operationsverstärker OP
Ausgangspotentiale VOUT erzeugen, die zwischen
VGND und VVDD liegen.
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8 zeigt den technologischen
Aufbau der in 7 dargestellten
integrierten Schaltung in einem vertikalen Schnitt bzw. einem Schnitt
senkrecht zur Oberfläche
des p-Substrats, in dem die Bauelemente der integrierten Schaltung
gebildet sind. Wie bereits bei der Beschreibung der 7 erwähnt,
wird in diesem Beispiel von einem p-Substrat bzw. einem p-dotierten Substrat
ausgegangen. Um in einem normalen Betriebsmodus alle Bauelemente
bzw. Bauteile der integrierten Schaltung über dem p-Substrat elektrisch
zu isolieren, ist es üblich,
das p-Substrat mit dem niedrigeren Versorgungspotential VGND zu verbinden. Dadurch liegt das Substrat
am niedrigsten Potential, während
alle Bauelemente an einem höheren
Potential liegen oder zumindest nicht an einem niedrigeren. Sämtliche
pn-Übergänge zwischen
dem p-Substrat (p-dotiert, Anode) und den Bauelementen oder Teilen
derselben (n-dotiert, Kathode) werden somit entweder in Sperrichtung
betrieben oder zumindest nicht in Flußrichtung. Folglich fließt kein
oder nur ein sehr kleiner Strom von den diversen Bauelementen über die
pn-Übergänge in das
p-Substrat.
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Es
wird angemerkt, daß es
möglich
ist, Strom in das p-Substrat
zu injizieren, wenn dies erwünscht ist.
Dazu kann beispielsweise ein vertikaler Substrat-pnp-Übergang
verwendet werden, dessen Kollektor mit dem p-Substrat identisch
ist. Im Gegensatz dazu werden die oben beschriebenen pn-Übergänge zwischen
dem p-Substrat und Bauelementen bzw. Teilen derselben als parasitäre pn-Übergänge bezeichnet,
die wie beschrieben in einem normalen Betriebsmodus ausnahmslos
sperren sollen. Diese parasitären
pn-Übergänge liegen,
wie erwähnt – nur deshalb
vor, da die Bauelemente in dem p-Substrat angeordnet sind.
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In 8 sind nebeneinander im
Querschnitt der npn-Transistor
NPN und der pnp-Transistor PNP dargestellt. Der npn-Transistor NPN
umfaßt
einen ringförmigen
Kollektorteilbereich bzw. n-Sinker nSink, der relativ stark n-dotiert
ist, um möglichst
gut elektrisch leitfähig
zu sein. Der n-Sinker nSink wird auch als n-Sinker-Diffusion bezeichnet.
Der n-Sinker nSink
kontaktiert eine niedrig n-dotierte epitaktisch erzeugte n-Epitaxie-Schicht
nEpi. Um den Einfluß des
relativ hohen elektrischen Widerstandes der n-Epitaxie-Schicht nEpi
zu verringern, ist parallel zu der n-Epitaxie-Schicht nEpi bzw.
zwischen dieser und dem p-Substrat eine stark n-dotierte vergrabene Schicht
bzw. n-Buried-Layer angeordnet. Innerhalb der ringförmigen n-Sinker-Diffusion
nSink ist ein wannenförmiger
p-dotierter Basis-Bereich pBase angeordnet, der in vertikaler Richtung
von der n-dotierten vergrabenen Schicht nB1 beabstandet ist und
die Basis des npn-Transistors NPN bildet. Ein n-dotierter Emitter-Bereich
nEmitter ist sowohl von der n-Sinker-Diffusion nSink als auch der
n-Epitaxie-Schicht nEpi
räumlich
beabstandet bzw. von denselben durch den p-dotierten Bereich pBase
räumlich
getrennt angeordnet und bildet den Emitter des npn-Transistors NPN.
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Hochdotierte
Bereiche an der Oberfläche 10 des
p-Substrats innerhalb der n-Sinker-Diffusion nSink, der Basis pBase
und des Emitters nEmitter dienen zur Herstellung ohmscher Kontakte
mit einer oder mehreren auf der Oberfläche 10 des p-Substrats angeordneten
Verdrahtungsebenen bzw. darin angeordneten Verdrahtungsleiterbahnen,
die zumeist aus Aluminium bestehen. Diese hochdotierten Bereiche
bilden den Emitter-Kontakt 12,
die Basis-Kontakte 14 und die Kollektor-Kontakte 16 des npn-Transistors
NPN. Innerhalb des npn-Transistors NPN ist der Stromfluß vom Kollektor
bzw. der n-Epitaxie-Schicht nEpi über die Basis bzw. den Basis-Bereich
pBase zu dem Emitter bzw. dem Emitter-Bereich nEmitter vertikal
bzw. senkrecht zur Oberfläche 10 des
p-Substrats.
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Der
pnp-Transistor PNP umfaßt
einen kleinen stark p-dotierten Emitter 22, der lateral
von einem p-dotierten Kollektor 24 umgeben ist. Der Kollektor 24 ist
von einer ebenfalls ringförmigen
n-dotierten Basis 26 umgeben. Emitter 22, Kollektor 24 und Basis 26 sind,
beispielsweise durch Diffusion, in der n-Epitaxie-Schicht nEpi gebildet,
die von dem p-Substrat durch die n-dotierte vergrabene Schicht nBl räumlich getrennt
ist. Im pnp-Transistor PNP ist der Stromfluß vom Emitter 22 zur
Basis 26 parallel zur Oberfläche des p-Substrats, der pnp-Transistor
PNP wird deshalb als laterales Bauelement bezeichnet.
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Lateral
zwischen dem npn-Transistor NPN und dem pnp-Transistor PNP ist eine p-Isolationsdiffusion
pIso angeordnet, die über
eine darunterliegende p-dotierte vergrabene Schicht bzw. p-Buried-Layer
pBL das p-Substrat kontaktiert. Auch die p-Isolationsdiffusionen
pIso umfassen stark p-dotierte
Anschlußbereiche, über die
ohmsche Kontakte zur darüberliegenden
Verdrahtungsebene hergestellt werden.
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Der
Emitter 22, der Kollektor 24 und die Basis 26 des
pnp-Transistors
PNP umfassen hochdotierte Bereiche an der Ober fläche 10 des Substrats pSubstrat,
welche als Emitter-Anschluß 32,
Kollektor-Anschluß 34 und
Basis-Anschluß 36 zur
Herstellung ohmscher Kontakte mit darüberliegenden Verdrahtungsleiterbahnen
dienen.
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In 8 ist deutlich erkennbar,
daß die n-Sinker-Diffusion
nSink, die n-Epitaxie-Schicht nEpi und die n-dotierte vergrabene
Schicht nBL die Kathode und das p-Substrat die Anode einer parasitären Diode
bilden. Solange das p-Substrat ein niedrigeres bzw. negativeres
elektrisches Potential aufweist als die n-Sinker-Diffusion nSink,
die n-Epitaxie-Schicht nEpi und die n-dotierte vergrabene Schicht
nBL, wird diese parasitäre
Diode in Sperrichtung betrieben. Sobald jedoch am Ausgang OUT ein
elektrisches Potential anliegt, das um mehr als einen Diodenflußspannung
niedriger als das Versorgungspotential VGND ist,
fließt
ein großer
Strom über
diese parasitäre Diode,
der eine starke Erwärmung
der integrierten Schaltung und schließlich deren Zerstörung zur
Folge hat. Diese Diodenflußspannung
beträgt
in Silizium ca. 0,6 V bei Zimmertemperatur und sinkt bei höheren Temperaturen.
Beispielsweise beträgt
die Diodenflußspannung
bei 150°C
ca. 0,3 V. Bei dieser Temperatur muß also sichergestellt sein,
daß VOUT – VGND > –0,3 V gilt.
Für VOUT – VGND < –0,3 V liegt
bei 150°C
der eingangs als Unterspannung beschriebene Fall vor.
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Für zahlreiche
Schaltungen, beispielsweise für
automotive oder industrielle Anwendungen, die in rauhem Feldbetrieb
eingesetzt werden, ist jedoch eine große Robustheit gefordert und
insbesondere eine Kurzschlußfestigkeit
integrierter Schaltungen bis VOUT – VGND = –10
V.
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Es
wird angemerkt, daß bei
Verwendung eines n-dotierten Substrats anstelle des in den 7 und 8 gezeigten p-Substrats das n-Substrat mit dem Versorgungsspannungsanschluß VDD verbunden ist.
Dadurch liegt das n-Substrat im normalen Betriebsmodus auf dem höchsten Potential,
das an der integrierten Schaltung anliegt. Dadurch sind alle pn-Übergänge zwischen
dem n-Substrat und darin gebildeten Bauelementen bzw. Teilen derselben
gesperrt. Liegt ein pnp-Transistor PNP direkt im n-Substrat und
steuert der p-Kollektor dieses Transistors den Ausgang OUT, so darf
VOUT nicht über
VVDD ansteigen, da sonst der parasitäre pn-Übergang
zwischen dem p-Kollektor und dem n-Substrat in Flußrichtung
gepolt ist und der resultierende starke Strom eine starke Erwärmung der
integrierten Schaltung und deren Zerstörung zur Folge hat.
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Ähnliche
Verhältnisse
bzw. das gleiche Problem treten auf, wenn in den anhand der 7 und 8 beispielhaft beschriebenen Schaltungen
die npn- bzw. pnp-Bipolar-Transistoren durch n- bzw. p-MOS-Transistoren
ersetzt werden. Anstelle des Kollektors des npn-Bipolar-Transistors
tritt dann hinsichtlich der obigen Betrachtungen beispielsweise das
Drain des n-MOS-Transistors.
Genau wie der Kollektor des npn-Bipolar-Transistors ist auch das Drain des n-MOS-Transistors
n-dotiert und bildet
mit dem p-Substrat einen pn-Übergang,
der in Durchlaßrichtung
gepolt ist bzw. einen Kurzschluß zwischen dem
Drain und dem p-Substrat bildet, wenn an dem Drain ein gegenüber dem
Substrat (VGND) negativeres Potential anliegt.
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Hinsichtlich
der obigen Kurzschluß-Betrachtungen
entspricht das Drain eines p-MOS-Transistors dem Kollektor eines
pnp-Bipolar-Transistors.
Beide sind p-dotiert und bilden mit dem n-Substrat einen pn-Übergang,
der in Durchlaßrichtung
gepolt bzw. kurzgeschlossen wird, wenn an dem Drain bzw. dem Kollektor
ein gegenüber
dem n-Substrat, das mit dem höchsten
Versorgungspotential VVDD verbunden ist, positiveres
Potential anliegt. Diese Problematik existiert sowohl für Standard-CMOS-Prozesse als
auch für
BiCMOS-Prozesse.
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Eine
sehr einfache herkömmliche
Lösung des
oben anhand der 7 und 8 dargestellten Problems
der Empfindlichkeit einer integrierten Schaltung gegenüber einer
Unter- bzw. Überspannung
ist Im Folgenden anhand der 9 beschrieben.
Die hier entsprechend der 8 in
einem vertikalen Schnitt darge stellte integrierte Schaltung unterscheidet
sich von der in den 7 und 8 dargestellten dadurch,
daß zwischen
die Kollektoren cn, cp des npn-Transistors NPN und des pnp-Transistors PNP einerseits
und den Ausgang OUT der integrierten Schaltung andererseits ein
Widerstand R geschaltet ist, der durch isolierende Schichten von
anderen Diffusionsgebieten des ICs getrennt ist (z. B. ein Polysilizium-Widerstand).
Auch hier sind die parasitären pn-Übergänge zwischen
dem Kollektor des npn-Transistors NPN und dem p-Substrat wieder
in Flußrichtung
gepolt, wenn der Fall der Unterspannung VOUT < VGND auftritt.
Der Widerstand R begrenzt hier jedoch den Stromfluß auf ein
Maß, das
noch nicht zu einer Zerstörung
der integrierten Schaltung führt.
Wenn der Wert des Widerstandes R beispielsweise 50 Ω beträgt, so wird
der Stromfluß bei
VOUT – VGND = –5
V bei Raumtemperatur auf ca. (5 V – 0,6 V)/50 Ω = 88 mA
begrenzt, wenn die Flußspannung bzw.
Durchlaßspannung
des pn-Übergangs
0,6 V beträgt.
Bei dem Strom I = 88 mA beträgt
die Verlustleistung bzw. die in der integrierten Schaltung aufgrund des
Unterspannungs-Ereignisses umgesetzte Leistung 0,44W. Wenn die integrierte
Schaltung bzw. der Chip, in dem dieselbe gebildet ist, in einem
kleinen Plastikgehäuse
montiert ist, beträgt
der thermische Übergangswiderstand
zwischen dem Substrat und der Umgebung größenordnungsmäßig 100°C/W, so daß sich die
integrierte Schaltung gegenüber
der Umgebungstemperatur um ca. 44°C
erwärmt.
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Zum
Vergleich wäre
der Stromfluß ohne
den Widerstand R ca. 10-fach so hoch oder noch höher, wodurch sich die integrierte
Schaltung um mindestens ca. 440°C
gegenüber
der Umgebung erwärmen würde. Dies
hätte eine
sofortige thermische Zerstörung
derselben zur Folge.
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Allgemein
besteht diese herkömmliche
Lösung
also darin, einen Widerstand R zwischen den Ausgang OUT einerseits
und allen durch eine Verpolung gefährdeten Diffusionsgebieten
an der integrierten Schaltung anderseits einzufügen. Dabei darf der Widerstand
R selbst aus keinem gefährdeten
Diffusionsgebiet bestehen. Zur Realisierung des Widerstands R kann
beispielsweise niederohmiges Polysilizium verwendet werden. Das
niederohmige Polysilizium wird vom Substrat und allen darin liegenden
Diffusionsgebieten isoliert, indem man vor Erzeugung des niederohmigen
Polysiliziums ein dickes Dielektrikum, beispielsweise Feldoxid,
auf die Substratoberfläche
aufbringt. Auf dem dicken Dielektrikum wird das niederohmige Polysilizium
abgeschieden und geeignet dotiert. Die lateral strukturierte niederohmige
Polysiliziumschicht bildet einen Widerstandsfleck, der abgesehen
von Kontaktzonen, an denen der Widerstand nachträglich mit Verdrahtungsleitern
in Verdrahtungsebenen verbunden wird, mit einer darüberliegenden
nichtleitenden Schicht hermetisch versiegelt.
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Der
anhand der 9 dargestellte
Widerstand R ist zwar für
viele lineare Ausgänge
bzw. Ausgänge,
die von einem Verstärker
angesteuert werden, einsetzbar, die Verwendung des Widerstandes R
weist jedoch in der Praxis mehrere im Folgenden beschriebene Nachteile
auf.
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Zum
Schutz der integrierten Schaltung gegen die Folgen einer Verpolung
bzw. einer Unter- oder Überspannung
am Ausgang OUT ist der Wert des Widerstandes R möglichst groß zu wählen. Andererseits liegt der
Widerstand R in Serie zu einer extern angeschlossenen Last RL. Ein großer Wert des Widerstandes R
erzeugt deshalb zusätzliche
Fehler bzw. Limitierungen im Normalbetrieb, da eine Spannungsaufteilung
zwischen der extern angeschlossenen Last RL und
dem Widerstand R auftritt. An der externen Last RL liegt
nicht mehr die gesamte Spannung des Operationsverstärkerausgangs
an, d. h. der Aussteuerbereich wird verkleinert.
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Beispielsweise
sei angenommen, daß der erlaubte
Lastwiderstand RL mindestens RL =
5000 Ω beträgt. Wenn
der Widerstand R = 50 Ω beträgt, so fällt am Widerstand
R ca. 1% der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers OP
bzw. der integrierten Schaltung ab. Eine häufige Forderung bzw. Anforde rung
ist, daß die
Ausgangsspannung Werte zwischen 2% und 98 der Betriebsspannung VVDD – VGND annehmen können muß. Wenn 1 der Ausgangsspannung des
Operationsverstärkers
OP am Widerstand R abfällt,
so muß der
Ausgang des Operationsverstärkers OP
Spannungen im Bereich von 1% bis 99% der Betriebsspannung annehmen.
Um dies zu erreichen, müssen
die Ausgangstransistoren NPN und PNP des Operationsverstärkers OP
wesentlich größer dimensioniert
werden als dies für
die einfache zu erfüllende Forderung,
daß die
Ausgangsspannung des Operationsverstärkers OP Werte zwischen 2%
und 98% der Betriebsspannung annehmen kann, der Fall wäre.
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Hinzu
kommt, daß der
Wert des Widerstandes R einer Prozeßstreuung sowie einem Temperaturgang
unterliegt. Typisch ist, daß bei
einem Nominalwert von R = 50 Ω bei
einem ungünstigen
Fertigungslos der Istwert des Widerstandes R durchaus auch einmal
75 Ω bei
Zimmertemperatur betragen kann. Bei einer extremen Temperatur kann
sich dieser Wert verdoppeln und dann ca. 150 Ω betragen. In diesem schlimmsten
Fall bzw. Worst-Case-Szenario fallen
bereits 2,9% der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers OP
am Widerstand R ab. Am Ausgang OUT der integrierten Schaltung liegen
somit selbst dann, wenn die Transistoren NPN und PNP eine Sättigungsspannung
von 0 V aufweisen würden, nur
noch Ausgangsspannungen zwischen 2,9% und 97,1% der Betriebsspannung
an. Damit erfüllt
der Ausgangsspannungsbereich bereits nicht mehr die Kundenanforderung.
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Ein
weiterer Nachteil der beschriebenen Verwendung des Widerstands R
besteht darin, daß dieser
nicht als Diffusionswiderstand ausgeführt sein darf, da er in diesem
Fall einen pn-Übergang
zum Substrat hätte,
der bei Über-
oder Unterspannung am Ausgang OUT in Flußrichtung gepolt sein kann.
Wie bereits erwähnt
wird statt dessen üblicherweise
Polysilizium zur Bildung des Widerstandes R verwendet, das auf Feldoxyd
angeordnet bzw. von dem Substrat durch das Feldoxyd räumlich getrennt
und elektrisch isoliert ist. Ein solcher Widerstand aus Polysilizium auf
Feldoxyd weist keinen pn-Übergang
mit seiner Umgebung und insbesondere dem Substrat auf. Deshalb können an
dem Polysilizium-Widerstand beliebige Potentiale bzw. Spannungen
beliebiger Polarität
gegenüber
dem Substrat anliegen. Feldoxyd und insbesondere eine dicke Feldoxydschicht
ist jedoch ein guter thermischer Isolator, weshalb die in dem Polysilizium-Widerstand
umgesetzte Verlustleistung wesentlich schwerer abgeleitet werden
kann, als dies bei einer Struktur bzw. einem Widerstand der Fall
ist, der direkt im thermischen gut leitfähigen Substrat angeordnet ist.
Deshalb muß das
Layout eines solchen Silizium-Widerstands, der durch Feldoxyd von
dem Substrat isoliert ist, extrem großflächig gewählt werden, um über die
große
Fläche
die Verlustleistung möglichst
gut abführen
zu können.
Wird der Polysilizium-Widerstand zu klein bzw. zu kleinflächig ausgeführt, so
wird er durch die in ihm erzeugte Verlustleistung zerstört.
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In
teuren Siliziumtechnologien stehen zwei Sorten von Polysilizium
zur Verfügung,
nämlich
hochohmiges und niederohmiges Polysilizium. In billigen Siliziumtechnologien
steht jedoch nur niederohmiges Polysilizium zur Verfügung. Selbst
wenn jedoch das hochohmige Polysilizium zur Verfügung steht, ist es zur Realisierung
des Widerstandes R mit einem Wert von ca. 50 Ω jedoch nicht verwendbar, da
der Squarewiderstand bzw. der Schichtwiderstand des hochohmigen
Polysiliziums ca. 1000 Ω/Square
beträgt.
Für einen
Widerstand von ca. 50 Ω eignet
sich deshalb nur das niederohmige Polysilizium, dessen Squarewiderstand
in der Größenordnung
von 100 Ω/Square
liegt. Niederohmiges Polysilizium hat jedoch den Nachteil, daß es lediglich
einen leicht positiven Temperaturkoeffizienten (typischerweise in
der Größenordnung
von +100 ppm/°C)
aufweist und somit mit zunehmender Temperatur lediglich geringfügig hochohmiger
wird. Die Schutzwirkung des Widerstandes R ist deshalb, wenn er
aus niederohmigem Polysilizium hergestellt ist, gerade bei den besonders kritischen
hohen Temperaturen unzureichend.
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Die
obigen Ausführungen
zeigen, daß bis dato
keine befriedigende Lösung
zum Schutz einer Halbleiterschaltung gegen eine an ihrem Ausgang anliegende Über- oder
Unterspannung existiert.
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DE 197 17 527 A1 beschreibt
eine elektronische Schaltung mit Verpolschutz. Eine Schutzschaltung
besteht dabei aus einer parallel zu den Polen einer Versorgungsspannung
geschalteten Halbleiterdiode sowie einen MOS-Feldeffekttransistor,
der in Reihe zu der Halbleiterdiode geschaltet ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine verbesserte
Halbleiterschaltung mit einem Ausgang zu schaffen, die gegenüber einer
Verpolung des Ausgangsunempfindlich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Halbleiterschaltung gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die
vorliegenden Erfindung schafft im Prinzip eine Halbleiterschaltung
in einem Halbleitersubstrat mit einem ersten Eingang zum Zuführen eines
ersten Versorgungspotentials, einem zweiten Eingang zum Zuführen eines
zweiten Versorgungspotentials, das höher liegt als das erste Versorgungspotential,
einem Bauelement, einem Ausgang, einem parasitären pn-Übergang zwischen dem Bauelement
und dem Halbleitersubstrat, der bei einem ersten Verpolungspotential
an dem Ausgang, das kleiner als das erste Versorgungspotential ist,
oder bei einem zweiten Verpolungspotential an dem Ausgang, das größer als das
zweite Versorgungspotential ist, leitfähig ist, und einer Schutzschaltung,
die zwischen dem Ausgang und den pn-Übergang geschaltet ist, und
deren elektrischer Widerstand bei dem ersten Verpolungspotential
an dem Ausgang bzw. bei dem zweiten Verpolungspotential an dem Ausgang
höher ist
als bei einem normalen Betriebspotential an dem Ausgang, das zwischen
dem ersten Versorgungspotential und dem zweiten Versorgungspotential
liegt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, zwischen jene pn-Übergänge einer
integrierten Schaltung, die bei einer selbstleitenden Feldeffekttransistor
zu schalten, der durch eine negative Rückkopplung über sein Gate für eine betragsmäßig steigende
Drain-Source-Spannung einen steigenden Drain-Source-Widerstand erzeugt. Durch eine
solche gewollte Nichtlinearität
wird die Verlustleistung bei einer Verpolspannung mit großem Betrag
weitgehend klein gehalten. Anders ausgedrückt wird also das selbstleitende
Bauelement bei stärkerer
Verpolung höherohmig.
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Das
selbstleitende Bauelement ist dabei so aufgebaut, daß es selbst
keine parasitären
pn-Übergänge zum
Substrat aufweist, die bei einer Verpolung des Ausgangs OUT leitfähig werden.
Vorzugsweise weist das selbstleitende Bauelement einen positiven Temperaturkoeffizienten
seines Widerstandes Rds_on auf. Vorzugsweise
umfaßt
das selbstleitende Bauelement im Fall eines p-dotierten Substrats
einen pJFET und im Fall eines n-dotierten
Substrats einen nJFET.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß sie die
integrierte Schaltung bei einer Verpolung am Ausgang optimal schützt, da
die Schutzschaltung mit zunehmender Verpolung hochohmiger wird,
daß die
Schutzschaltung im Normalbetrieb jedoch nur minimal störend wirkt,
da sie dann relativ niederohmig ist.
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Ein
besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung bei Verwendung eines
pJFET bzw. eines nJFET ist der positive Temperaturkoeffizient des Drain-Source-Widerstands.
Er beträgt
+1000 ppm/°C oder
mehr, bevorzugt +3000 ppm/°C
bis +5000 ppm/°C
und besonders bevorzugt +4000 ppm/°C. Mit steigender Temperatur
des JFETs vergrößert sich dessen
Kanalwiderstand. Dadurch kommt es im Verpolungsfall zu einer negativen
Rückkopplung,
so daß die
verlustleistungsbegrenzende Wirkung der Schutzschaltung mit dem
JFET thermisch stabil ist.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß sie mit
herkömmlichen
Halbleitertechnologien kompatibel ist.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß die vorliegende Erfindung
sowohl mit Halbleiterschaltungen mit einem linearen Ausgang bzw.
einer linearen Ausgangsstufe als auch mit Halbleiterschaltungen mit
einem digitalen Ausgang verwendbar ist.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Fig. näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein schematisches Schaltungsdiagramm
einer Halbleiterschaltung gemäß einem
ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch ein Halbleitersubstrat mit der Schaltung aus 1;
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3 ein schematisches Schaltungsdiagramm
einer Halbleiterschaltung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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4 ein schematisches Schaltungsdiagramm
einer Halbleiterschaltung gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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5 ein schematisches Diagramm,
das Ergebnisse von Messungen an der Halbleiterschaltung aus 4 zeigt;
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6 ein schematisches Diagramm,
das Ergebnisse von Messungen an der Halbleiterschaltung aus 4 zeigt;
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7 ein schematisches Schaltungsdiagramm
einer herkömmlichen
Halbleiterschaltung;
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8 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch ein Substrat mit der Halbleiterschaltung aus 7; und
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9 eine schematische Darstellung
eines Schnitts durch ein Substrat mit einer weiteren herkömmlichen
Halbleiterschaltung.
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1 ist ein schematisches
Schaltungsdiagramm einer Halbleiterschaltung gemäß einem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Ähnlich
den herkömmlichen
Halbleiterschaltungen, die oben anhand der 7 bis 9 dargestellt
wurden, weist die Halbleiterschaltung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einen pnp-Transistor PNP und einen npn-Transistor
NPN auf, die zwischen einen Bezugspotentialeingang GND und einen
Versorgungspotentialeingang VDD geschaltet sind. Der Emitter ep
des pnp-Transistors PNP ist mit dem Versorgungspotentialeingang
VDD verbunden, der Emitter en des npn-Transistors NPN ist mit dem
Bezugspotentialeingang GND verbunden und die Kollektoren cp, cn
des pnp-Transistors PNP und des npn-Transistors NPN sind miteinander
und über
eine nachfolgend beschriebene Schutzschaltung mit einem Ausgang
OUT der Halbleiterschaltung verbunden. Der Emitter en des npn-Transistors
NPN und der Bezugspotentialeingang GND sind mit dem p-Substrat, in
dem die Transistoren pnp, npn gebildet sind, verbunden. Zwischen
dem Kollektor cn des npn-Transistors NPN und dem p-Substrat existiert
eine parasitärere
Diode Dn, wie sie bereits oben anhand der 7 bis 9 beschrieben
wurde. Die Transistoren PNP und NPN sind Teil eines Operationsverstärkers OP,
dessen weitere Bauelemente aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen
sind. Desgleichen wurde die Beschaltung der Basen bp und bn der
Transistoren PNP, NPN zugunsten einer übersichtlichen Darstellung
nicht dargestellt.
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Zwischen
dem Kollektor cp des pnp-Transistors PNP und dem Ausgang OUT der
Halbleiterschaltung einerseits und dem Kollektor cn des npn-Transistors
NPN andererseits sind ein Widerstand R' und der Kanal eines pJFET (pJFET =
p-Kanal-Junction-Feldeffekttransistor)
geschaltet. Der Widerstand R' mit
dem Kollektor cp des pnp-Transistors PNP und der Kanal des pJFET
sind mit dem Kollektor cn des npn-Transistors NPN verbunden. Der
Kollektor cp des pnp-Transistors PNP und der Ausgang OUT der Halbleiterschaltung
sind ferner mit der Anode einer Diode Dg verbunden, deren Kathode über einen
weiteren Widerstand Rg mit dem Gate des pJFET verbunden ist.
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Anstelle
des pJFET ist auch ein p-Depletion-MOSFET oder ein anderes p-Depletion-Device bzw.
ein selbstleitendes Bauelement vom p-Typ verwendbar. Solche Bauelemente
sind für
den dargestellten Fall, in dem ihr Gate bzw. ihr Gate-Anschluß mit ihrer
Source bzw. ihrem Source-Anschluß verbunden ist zwischen Source
und Drain leitfähig
und weisen einen Kanalwiderstand Rds_on auf,
dessen Größe meistens
zwischen 10 Ω und
1000 Ω liegt.
Für den
hier besprochenen Fall wird von einem Kanalwiderstand Rds_on =
50 Ω ausgegangen.
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Da
der pnp-Transistor PNP – wie
aus dem Schichtaufbau in 2 ersichtlich
ist – keine
parasitäre
Diode zum p-Substrat bildet, der bei einer Verpolung des Ausgangs
OUT eine leitfähige
Verbindung bzw. einen Kurzschluß zum
Bezugspotentialeingang GND bildet, braucht er nicht geschützt zu werden. Deshalb
wird der pJFET, wie in 1 dargestellt,
vorzugsweise nur in den Pfad des npn-Transistors NPN zwischen dem
Ausgang OUT und dem Bezugspotentialeingang GND eingefügt und nicht
auch in den Pfad zwischen dem Kollektor cp des pnp-Transistors PNP und
dem Ausgang OUT.
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Im
Normalbetrieb bzw. in einem normalen Betriebsmodus liegt am Ausgang
OUT ein höheres Potential
an als am Bezugspotentialeingang GND (VOUT > VGND).
Der pJFET wirkt in diesem Fall wie ein Widerstand, an dem nur ein
relativ geringer Spannungsabfall (< 100
mV) entsteht, da nur relativ geringe Ströme (ca. 1 mA) fließen. Zwischen
dem Ausgang OUT und dem Kollektor cn des npn-Transistors NPN liegt
nur ein relativ kleiner Widerstand mit dem Betrag R' + Rds_on (pJFET),
der nicht stört.
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Wenn
das Gate eines selbstleitenden Bauelements vom p-Typ mit einer positiven
Spannung gegenüber
der Source desselben angesteuert wird bzw. das Gate auf einem höheren Potential
liegt als die Source, so erhöht
sich der Kanalwiderstand bzw. der Widerstand Rds des
Kanals des selbstleitenden Bauelements vom p-Typ. Ab einer gewissen
Spannung Up, die als Pinch-Off-Spannung
bezeichnet wird (Potential des Gates höher als Potential der Source)
wird der Kanal schließlich
extrem hochohmig bzw. das selbstleitende Bauelement sperrt. Dies
wird als „Abpinchen" des Kanals bezeichnet.
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Im
Verpolungsfall bzw. Unterspannungsfall VOUT < VGND fällt bis
auf die Durchlaßspannung
bzw. Flußspannung
an der parasitären
Diode DR nahezu die gesamte Spannung VOUT – VGND zwischen dem Ausgang OUT und dem Bezugspotentialeingang GND
an dem Widerstand R' und
dem Kanal bzw. der Drain-Source-Strecke des pJFET ab. Dabei fließt ein Strom
zwischen 10 mA und 100 mA.
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2 ist eine schematische
Darstellung eines vertikalen Schnitts durch ein Halbleitersubstrat mit
der in 1 dargestellten
Halbleiterschaltung. Der npn-Transistor NPN entspricht den npn-Transistoren
aus den anhand der 7 bis 9 dargestellten Halbleiterschaltungen.
Lateral zu diesem benachbart ist hier nicht der pnp-Transistor PNP
dargestellt, sondern der pJFET. Der pJFET weist in diesem Ausführungsbeispiel
eine strichpunktiert dargestellte vertikale Symmetrieachse 50 auf,
zu der er kreissymmetrisch bzw. axialsymme trisch ist. Alternativ
weist der pJFET lateral eine langgestreckte ovale oder oktagone
Form auf. Der pJFET ist technologisch ähnlich aufgebaut wie der npn-Transistor
NPN.
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Der
p-dotierte Kanal pKanal wird durch einen kreisringförmigen p-dotierten
Bereich gebildet, der im Querschnitt ähnlich dem p-dotierten Bereich
pBase des npn-Transistors NPN eine Wannenform aufweist. An seinem
inneren Rand und an seinem äußeren Rand
grenzt der p-dotierte Kanal pKanal an n-dotierte Bereiche 52,
die von der Oberfläche 10 des
p-Substrats bis in die n-Epitaxie-Schicht nEpi reichen. Die n-Epitaxie-Schicht
nEpi bildet das Back-Gate des pJFET und wird über die n-dotierten Bereiche 52 kontaktiert,
die wiederum über
hoch n-dotierte
Bereiche 54 in ohmschen Kontakt mit Verdrahtungsleiterbahnen
stehen. Innerhalb des p-dotierten Bereiches, der den p-dotierten
Kanal pKanal bildet, ist ein ringförmiger n+-dotierter Bereich 56 angeordnet,
der das Front-Gate n+FG bildet. Das Frontgate
n+FG ist durch innere und äußere Randbereiche
des p-dotierten Kanals pKanal von den n-dotierten Bereichen 52 räumlich getrennt
und elektrisch isoliert. Über
einen hoch n-dotierten Bereich 58 ist ein ohmscher Kontakt
des n+-dotierten Bereichs 56 mit
einer Verdrahtungsleiterbahn gebildet. Über Verdrahtungsleiterbahnen
sind das Front-Gate fg und das Backgate bg mit dem weiteren Widerstand
Rg und über
diesen und die Diode Dg mit dem Ausgang OUT verbunden. Der über den inneren
Rand des n+-dotierten Bereichs 56 hinausreichende
bzw. zwischen dem n-dotierten Bereich 52 und dem n+-dotierten Bereich 56 an die Oberfläche 10 angrenzende
Abschnitt des p-dotierten Kanals pKanal wird Im Folgenden willkürlich als
Source sj des pJFET bezeichnet. Die Source sj ist über einen hoch
p-dotierten Bereich 60 mit einer Verdrahtungsleiterbahn
und über
diese mit dem Widerstand R' verbunden.
Der nach außen über den
n+-dotierten Bereich 56 hinausragende
bzw. zwischen dem n+-dotierten Bereich 56 und
dem ringförmigen
n-dotierten Bereich 52 an die Oberfläche 10 angrenzende
Abschnitt des p-dotierten Kanals pKanal wird als Drain dj bezeichnet.
Das Drain dj ist über
einen ohmschen Kontakt mittels eines hoch p-dotierten Bereichs 62 mit
einer Verdrahtungsleiterbahn und über diese mit dem Kollektor
cn des npn-Transistors NPN verbunden. Im Querschnitt existieren
also große Ähnlichkeiten
zwischen dem Front-Gate n+FG des pJFET und dem
Emitter nEmitter des npn-Transistors NPN, zwischen dem selbstleitenden
p-dotierten Kanal pKanal des pJFET und der Basis pBase des npn-Transistors NPN
sowie zwischen dem Back-Gate bg des pJFET und dem Kollektor cn des
npn-Transistors NPN.
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Wenn
Back-Gate bg und Front-Gate fg eine positive Spannung gegenüber dem
Drain dj und der Source sj aufweisen, so entstehen an den gesperrten pn-Übergängen und
zwischen dem n+-dotierten Front-Gate und dem p-dotierten
Kanal pKanal sowie zwischen dem n-dotierten Back-Gate (nEpi) und
dem p-dotierten Kanal pKanal Raumladungszonen. Diese reduzieren
mit steigender Sperrspannung zunehmend den Querschnitt des p-Kanals,
innerhalb dessen sich ein ungehinderter Stromfluß von der Source sj zu dem
Drain dj einstellen kann, so daß der
Kanal pKanal einen steigenden Widerstand aufweist. Wenn sich schließlich bei
einer unter anderem durch die Geometrie des pJFET vorbestimmten Pinch-Off-Spannung
Up die beiden vom Front-Gate und vom Back-Gate ausgehenden gegenüberliegenden
Raumladungszonen berühren,
so ist der Kanal pKanal abgepincht bzw. der pJFET ausgeschaltet,
d. h. der Widerstand des Kanals ist sehr hoch, und es fließt praktisch
kein Strom mehr.
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Im
normalen Betrieb ist VOUT das höchste Potential,
das an dem pJFET, nämlich
an der Source sj des pJFET, anliegt. In diesem Fall ziehen die Diode Dg
und der Schutzwiderstand Rg das Front-Gate fg und das Back-Gate
bg auf ein Potential, das bis auf eine Diodenflußspannung der Diode Dg dem
Potential der Source sj entspricht. Somit wirkt der pJFET wie ein
Widerstand der Größe Rds_on = 50 Ω.
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Wenn
hingegen im Verpolungsfall bzw. im Fall einer Unterspannung ein
Potential VOUT < VGND am Ausgang
OUT anliegt, so liegt an dem pn-Übergang
zwischen dem p-Substrat und dem n-dotierten Back-Gate des pJFET eine Spannung
in Durchlaßrichtung
bzw. Flußrichtung
an, und zugleich liegt an der Diode Dg eine Spannung in Sperrichtung
an. Es resultiert am Back-Gate bg und am Front-Gate fg des pJFET
ein Potential, das um ca. 0,5 V niedriger ist als das Potential
des p-Substrats bzw. das Bezugspotential VGND.
Gleichzeitig liegt die p-dotierte Source sj des p-JFET über den
Widerstand R' am
Ausgang OUT, an dem ein gegenüber
dem Bezugspotential VGND stark negatives
Potential anliegt. An den Gate-Anschlüssen bg und fg des pJFET liegt
deshalb ein höheres
Potential als an der Source sj des pJFET. Entsprechend dem oben
beschriebenen Verhalten des pJFET resultiert dies in einem erhöhten Kanalwiderstand
desselben, der jedoch noch nicht vollständig abschnürt bzw. abpincht. Die unvollständige Abschnürung des
Kanals liegt daran, daß im
beschriebenen Fall genau genommen Source und Drain vertauscht sind,
da der auf dem Potential VGND liegende Drain-Anschluß bj jetzt
auf einem höheren
Potential liegt als der an dem Potential VOUT liegende
Source-Anschluß sj.
Deshalb sind die Gates bg, fg nur gegenüber der Source auf einem höherem Potential, gegenüber dem
Drain jedoch auf einem niedrigeren. Die Raumladungszonen zwischen
dem gesperrten Übergang
zwischen Front-Gate fg und Source einerseits und dem gesperrten Übergang
zwischen Back-Gate bg und Source andererseits berühren sich nicht
vollständig,
sondern es verbleibt ein leitfähiger Kanal
zwischen denselben. Der pJFET bzw. sein Kanal weist somit einen
stark erhöhten
Widerstand auf, schnürt
jedoch noch nicht vollständig
ab. Um den pJFET vollständig
zu sperren bzw. abzuschnüren,
müßte zumindest
das Front-Gate fg auf einem hinreichend höheren Potential liegen als
beide Enden des Kanals, also sowohl als Source als auch als Drain.
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Der
pJFET verhält
sich also gerade so, daß er
die Halbleiterschaltung bei einer Verpolung am Ausgang OUT optimal
schützt,
da er genau in diesem Fall hochohmig wird, während er im Normalbetrieb (VOUT > VGND) nur minimal störend wirkt, da er in diesem
Fall relativ niederohmig ist.
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3 ist ein schematisches
Schaltungsdiagramm einer Halbleiterschaltung gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel ist eine Modifikation
des anhand der 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels,
bei dem Front-Gate fg und Back-Gate bg im Unterschied zum ersten
Ausführungsbeispiel
nicht mehr zusammengeschlossen sind. Wie man aus dem technologischen
Querschnitt aus 2 ersieht,
grenzte nur das Back-Gate bg (n-Epitaxie-Schicht nEpi und eine n-dotiertere
vergrabene Schicht nBL) direkt an das p-Substrat, nicht jedoch das
Front-Gate fg. Wenn das Back-Gate bg ein Potential von mindestens
0,5 V gegenüber
dem p-Substrat aufweist, weil der pn-Übergang zwischen dem p-Substrat
und dem n-dotierten Back-Gate bg leitfähig wird, so kann zugleich
das Front-Gate fg ein beliebiges, insbesondere ein höheres Potential
annehmen.
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Bei
dem anhand der 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird deshalb nicht wie im ersten Ausführungsbeispiel über eine
Verdrahtungsleiterbahn eine Verbindung zwischen dem Back-Gate bg und
dem Front-Gate fg hergestellt. Statt dessen wird das Front-Gate
fg von einem eigenen Schaltungsblock angesteuert, der nachfolgend
näher beschrieben
wird. Er soll gewährleisten,
daß im
normalen Betriebsfall bzw. im normalen Betriebsmodus (VOUT > VGND)
das Front-Gate fg mit der Source des pJFET verbunden ist bzw. mit
diesem ein gemeinsames Potential aufweist. Ferner soll der Schaltungsblock
gewährleisten,
daß im
Verpolungsfall bzw. im Unterspannungsfall (VOUT < VGND)
das Front-Gate fg ein Potential aufweist, das geeignet ist, um den
Kanal des pJFET vollständig
abzuschnüren.
Dazu muß gewährleistet
werden, daß das
Front-Gate fg ein Potential Vfg > Up aufweist, wobei
gleichzeitig kein Durchbruch zwischen dem Front-Gate fg und dem
Back-Gate bg aufgrund einer zu hohen Spannungsdifferenz zwischen
denselben auftreten darf. Da sowohl die Abschnürspannung Up als auch die Durchlaßspannung Vbg des Back-Gates bg nur moderaten Prozeß- und Temperaturschwankungen
unterliegen und somit gut definiert sind, ist die letztgenannte
Bedingung relativ leicht erfüllbar.
Durch Ansteuern des Front-Gates fg mit einer ebenso gut definierten
Spannung kann im Unterspannungsfall der pJFET kontrolliert abgeschnürt werden,
so daß die
integrierte Halbleiterschaltung im Unterspannungsfall fast keine
Verlustleistung umsetzt und damit optimal geschützt ist.
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Der
Schaltungsblock bzw. die Ansteuerschaltung für den pJFET und dessen Front-Gate
fg ist in 3 beispielhaft
durch die Widerstände
R1, R2, R3, die Dioden D2, D3, die Spannungsquellen U1, U2, U3 und
den NMOS-Transistor Q dargestellt. Der NMOS-Transistor Q weist einen
herkömmlichen Enhancement-Typ
auf, ist also selbstsperrend.
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In 3 ist im Gegensatz zu 1 auch auf die Darstellung
des pnp-Transistors PNP verzichtet. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel
aus 1 sind nicht beide
Gates fg, bg des pJFET über einen
einzigen Schutzwiderstand Rg und eine Diode Dg mit dem Ausgang OUT
verbunden, sondern das Front-Gate
fg ist über
einen Schutzwiderstand Rg und eine Diode Dg und das Back-Gate bg
ist über
einen Schutzwiderstand Rg' und
eine Diode Dg' mit dem
Ausgang OUT verbunden. Das Front-Gate fg des pJFET ist ferner über den
Kanal des NMOS-Transistors Q und parallel dazu über eine Serienschaltung der
Diode D3 des Widerstandes R3 und der Spannungsquelle U3 mit dem
p-Substrat verbunden. Zwischen den Ausgang OUT bzw. den Anoden der
Dioden Dg, Dg' einerseits
und das p-Substrat ist ferner eine Serienschaltung aus einem Spannungsteiler
aus den Widerständen
R1, R2 und der Spannungsquelle U1 geschaltet. Der Zwischenabgriff
des Spannungsteilers ist mit dem Gate des NMOS-Transistors Q und mit der Anode der
Diode D2 verbunden, deren Kathode über die Spannungsquelle U2
ebenfalls mit dem p-Substrat
verbunden ist.
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Der
Spannungsteiler bzw. die Widerstände R1,
R2 sind so eingestellt, daß für Ausgangsspannungen
VOUT > VGND der NMOS-Transistor Q leitfähig ist, wodurch das Drain
desselben in Richtung des Potentials des p-Substrats bzw. des Bezugspotentials VGND gezogen wird.
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Wenn
der NMOS-Transistor Q sehr kräftig und
insbesondere stärker
als der Schutzwiderstand Rg ist, zieht er das Frontgate fg auf 0
V. Dadurch wird die Source des pJFET auf eine Spannung von 0.6 V festgelegt,
da zwischen Source und Front-Gate
fg eine Diode vorliegt. Damit ist die Wirkung des npn-Transistors NPN unterbunden,
und am Ausgang OUT stellt sich immer die selbe Spannung von ca.
1 V ein. Der Transistor Q wird deshalb vorzugsweise schwächer als
der Widerstand Rg ausgelegt bzw. so dimensioniert, daß seine
Wirkung schwächer
als die des Widerstands Rg ist. Das Potential des Front-Gates fg
bleibt dann knapp unter dem der Source des pJFET, und der pJFET
leitet.
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Damit
beträgt
im normalen Betriebsfall das Potential Vfg des
Front-Gates fg des pJFET Vfg = VGND, d. h. der pJFET wird nicht angesteuert.
Im Verpolungsfall bzw. Unterspannungsfall VOUT < VGND sinkt das
Potential des Gates des NMOS-Transistors Q. Der NMOS-Transistor
Q ist dann gesperrt, und das Front-Gate fg des pJFET wird durch die Spannungsquelle
U3 über
den Widerstand R3 und die Diode D3 an ein Potential gelegt, das
ausreicht, um den pJFET zu sperren.
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Die
Diode D2 und die Spannungsquelle U2 sind lediglich dafür vorgesehen,
zu verhindern, daß das
Gate des NMOS-Transistors Q im Normalbetrieb eine zu hohe Spannung
erhält.
Dies könnte
andernfalls beispielsweise auftreten, wenn am Ausgang OUT eine hohe
positive Spannung angelegt wird.
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Der
Widerstand R3 kann beispielsweise identisch mit dem Innenwiderstand
der, in diesem Fall hochohmigen, Spannungs quelle U3 sein. Dies gilt
insbesondere dann, wenn die Spannungsquelle U3 ein Ausgang einer
Ladungspumpe ist.
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Die
Aufgabe des Schutzwiderstandes Rg und der Diode Dg besteht darin,
im Normalbetrieb ein Potential am Front-Gate fg des pJFET zu erzeugen, das
nur wenig unter dem Source-Potential
des pJFET liegt. Dadurch wird der pJFET bzw. sein Kanal gut leitfähig und
stört bzw.
reduziert den Aussteuerbereich der dargestellten Ausgangsstufe nur
minimal.
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Der
pJFET besitzt bereits einen intrinsischen pn-Übergang, da seine Source p-dotiert
ist und an sein n-dotiertes Front-Gate fg angrenzt. Dieser intrinsische
pn-Übergang
bewirkt, daß das
Potential des Front-Gates fg nie um mehr als eine Diodenflußspannung
unter das Potential der Source sj sinken kann. Eine vorteilhafte
Modifikation des in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiels
besteht deshalb darin, den Schutzwiderstand Rg und die Diode Dg
wegzulassen, da ihre Aufgabe durch den intrinsischen pn-Übergang
des pJFET wahrgenommen wird. Die gleiche Überlegung gilt auch und eine
entsprechende Modifikation ist auch möglich für das Back-Gate bg bzw. den
Schutzwiderstand Rg' und
die Diode Dg'.
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Ein
Vorteil der Verwendung eines pJFET, wie er in den anhand der 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen gezeigt ist,
besteht im positiven Temperaturkoeffizienten des Drain-Source-Widerstandes
eines pJFET. Mit ansteigender Temperatur des pJFET steigt auch dessen
Drain-Source-Widerstand bzw. Kanalwiderstand. Bei einer Verpolung bzw.
im Unterspannungs-Fall
VOUT < VGND tritt deshalb eine negative Rückkopplung
auf, so daß die
verlustleistungsbegrenzende Wirkung des pJFET thermisch stabil ist.
Wird am Ausgang OUT ein gegenüber
dem Bezugspotentialeingang GND negatives Potential angelegt, so
fließt
zunächst
ein unter Umständen kräftiger Strom über pJFET.
Dadurch erwärmt
sich zunächst
lokal der pJFET und in der Folge die gesamte Halbleiterschaltung
bzw. der gesamte Chip. Dadurch steigt der elektrische Widerstand
des pJFET bzw. dessen Kanalwiderstand, wodurch der Stromfluß reduziert
wird. Die beschriebene Charakteristik hat insbesondere zur Folge,
daß die
vorgestellte Schutzschaltung die Verlustleistung in der Halbleiterschaltung
bei einer hohen Temperatur stärker
einschränkt
als bei einer tiefen Temperatur. Dadurch kann die Schaltung auch
bei einer erhöhten Umgebungstemperatur
den Verpolungsfall verkraften ohne bleibenden Schaden zu nehmen.
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Wie
bereits eingangs erwähnt,
besteht im Falle eines n-dotierten
Substrats eine Gefahr für
eine Halbleiterschaltung nicht in einer Unterspannung VOUT < VGND,
sondern in einer Überspannung
VOUT > VDD, da in diesem Fall die parasitären Dioden
zwischen dem n-Substrat und den Bauelementen umgekehrt angeordnet
sind und das n-Substrat mit dem Versorgungspotential VVDD verbunden
ist. Die dargestellten Ausführungsbeispiele
sind ohne weiteres für den
Fall eines n-Substrats modifizierbar, wobei eine entsprechende Schutzschaltung
zwischen dem pnp-Transistor PNP bzw. dessen Kathode cp einerseits
und den Ausgang OUT zu schalten ist.
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Obwohl
die anhand der 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
lineare Ausgangsstufen und insbesondere einen negativ rückgekoppelten Operationsverstärker OP
zeigen, ist die vorliegende Erfindung auch für Halbleiterschaltungen bzw.
Bauteilgruppen, insbesondere integrierte Schaltkreise, mit einem
oder mehreren digitalen Ausgängen,
verwendbar. Die Ausgangsstufen digitaler Schaltkreise weisen meist
ebenfalls einen npn-Transistor NPN oder einen NMOS-Transistor auf,
der in einem ersten Schaltzustand der Bauteilgruppe das Potential
am Ausgang OUT auf das Bezugspotential VGND des
Bezugspotentialeingangs GND zieht. In einem zweiten Zustand ist
der npn- bzw. NMOS-Transistor
ausgeschaltet, und ein Pull-Up-Lastwiderstand
zieht das Potential am Ausgang OUT auf ein positives Potential.
Die vorliegende Erfindung ist für
alle Halbleiterschaltungen verwendbar, die einen pn-Übergang
aufweisen, der mit einem Ausgangsanschluß verbunden ist, und bei Verpolung
des Ausgangsanschlusses in Flußrichtung
gepolt würde.
Diese Konstellation ist beispielsweise immer dann gegeben, wenn
der Ausgang der Halbleiterschaltung mit einem Kollektor eines npn-Transistors
NPN oder Source oder Drain eines NMOS-Transistors verbunden ist.
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Alternativ
zu dem in den 1 bis 3 dargestellten pJFET ist
wie bereits erwähnt
ein Verarmungs-MOSFET oder ein anderes selbstleitendes Bauelement
verwendbar, wobei der Kanal des Bauelements vorteilhaft den gleichen
Leitfähigkeitstyp
wie das Substrat aufweist.
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4 ist ein schematisches
Schaltungsdiagramm einer Schaltung gemäß einem vereinfachten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, an der die Funktionsweise der vorliegenden
Erfindung experimentell untersucht wurde. Dabei wurde ein pJFET
verwendet, der bei einer Spannung VGS zwischen
Gate und Source von VGS = 0 V und einer Spannung
Vd s zwischen Drain
und Source von Vds = 0,1 V einem Drain-Source-Widerstand
von Rds = 30 Ω sowie eine Pinch-Off-Spannung
Up = 2,2 V aufweist. Der pJFET wurde mit der in 2 dargestellten technologischen Schichtfolge
auf einem p-dotierten Substrat aufgebaut und in einem Gehäuse „C-DIP-24-1" eingebaut. Source
bzw. Drain des pJFET sind mit dem Ausgang OUT bzw. dem Bezugspotentialeingang
GND verbunden, der Ausgang OUT ist ferner über eine Diode Dg mit den Gates
des pJFET verbunden. Der Widerstand Rg hat einen Wert von 50 kΩ, die Diode
Dg ist ähnlich
der Diode 1 N 4001. Drei Testchips IC1, IC2, IC3 wurden hergestellt
und in Gehäuse
C-DIP-24-1 montiert. Danach wurde am Ausgang OUT eine variable Spannung
VOUT angelegt, die innerhalb einer Zyklusdauer von 1,4 Minuten einen
Zyklus von 0 V nach – 20
V und zurück
nach 0 V durchlief. Gleichzeitig wurde der Strom IOUT am
Ausgang OUT gemessen.
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In 5 ist schematisch der Zusammenhang
zwischen dem Potential IOUT am Ausgang OUT (gemessen
mit Bezug auf das Potential VGND am Bezugspotentialeingang
GND) und dem Strom IOUT am Ausgang OUT dargestellt,
und in 6 ist die Abhängigkeit
der dissipierten Leistung Pv von dem Potential IOUT dargestellt.
Die Messungen wurden bei einer Umgebungstemperatur von 25°C durchgeführt.
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In
den 5 und 6 ist deutlich erkennbar, daß der Strom
IOUT und die Leistung Pv eine Hysterese
aufweisen, deren Ursache in der Eigenerwärmung der Testchips liegt.
Während
der Messung erwärmt sich
der Testchip, so daß die
Temperatur des Testchips während
der ersten Rampe 0 V ... –20
V geringer ist als während
der zweiten Rampe –20
V ... 0 V. Aufgrund des positiven Temperaturkoeffizienten des Kanalwiderstands
des pJFET sind sowohl der Strom IOUT als
auch die Leistung Pv während
der ersten Rampe im Betrag jeweils größer als während der zweiten Rampe.
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Ferner
ist erkennbar, daß die
Schaltung bei VOUT = –20 V einen effektiven Widerstand
in Höhe
von 20 V/70 mA = 285 Ω aufweist,
der ca. 10 mal so groß ist
wie der Widerstand des pJFET bei kleinen Spannungen VOUT ≈ 0 V. Durch
die Nichtlinearität
der Schaltung konnte also ihr Widerstand für größere Spannungen ca. 10 mal
größer gemacht
werden. Dadurch hängt
die Verlustleistung nicht mehr quadratisch sondern nur mehr ca.
linear von der Spannung VOUT ab und ist
bei VOUT = –20 V gegenüber einer herkömmlichen
Schaltung um ca. zwei Größenordnungen
verringert. Aufgrund dieser verringerten Verlustleistung sind nunmehr
in üblichen
Plastikgehäusen mit
einem thermischen Übergangswiderstand
von 100 K/W Verpolspannungen bis zu VOUT = –15 V möglich, während eine
herkömmliche
Schaltung, wie sie in den 7 und 8 dargestellt ist nur Verpolspannungen
bis VOUT = –5 V ertragen würde.
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- OP
- Operationsverstärker
- PNP
- pnp-Transistor
- NPN
- npn-Transistor
- ep
- Emitter
des pnp-Transistors PNP
- bp
- Basis
des pnp-Transistors PNP
- cp
- Kollektor
des pnp-Transistors PNP
- en
- Emitter
des npn-Transistors NPN
- bn
- Basis
des npn-Transistors NPN
- cn
- Kollektor
des npn-Transistors NPN
- nEpi
- n-Epitaxie-Schicht
- pBase
- Basisbereich
- nEmitter
- Emitterbereich
- nSink
- n-Sinker-Diffusion
- 10
- Oberfläche des
p-Substrats
- 12
- Emitter-Anschluß des npn-Transistors
- 14
- Basis-Anschluß des npn-Transistors
- 16
- Kollektor-Anschluß des npn-Transistors
- 22
- Emitter
des pnp-Transistors
- 24
- Kollektor
des pnp-Transistors
- 26
- Basis
des pnp-Transistors
- 33
- Emitter-Anschluß des pnp-Transistors
- 34
- Kollektor-Anschluß des pnp-Transistors
- 36
- Basis-Anschluß des pnp-Transistors
- pIso
- p-Isolations-Diffusion
- pBL
- p-dotierte
vergrabene Schicht
- 38
- hochdotierter
Bereich
- 50
- Symmetrieachse
des pJFET
- pKanal
- p-dotierter
Kanal des pJFET
- 52
- n-dotierter
Bereich
- 54
- hoch
n-dotierter Bereich
- 56
- n+-dotierter Bereich
- 58
- hoch
n-dotierter Bereich
- 60
- hoch
p-dotierter Bereich
- 62
- hoch
p-dotierter Bereich