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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer Gargerätemuffel, die in einem Gargerätebetrieb Wärmedehnungen unterworfen ist und die mittels von in einer Tiefenrichtung beabstandeter Stützelemente des Gargerätes getragen ist, wobei die Muffel über eine Loslagerung auf einem der Stützelemente liegt, welche Loslagerung eine durch die Wärmedehnungen hervorgerufene freie Bewegung der Muffel gegenüber dem Stützelement ermöglicht und an welcher Muffel zumindest ein Träger ausgebildet ist, und welche Muffel über den Träger zumindest in der Tiefenrichtung in einer Loslagerung auf dem Stützelement gehaltert ist.
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Aus der
GB 677 525 A ist ein gattungsgemäßes Gargerät bekannt, bei dem eine Rückwand eine nach innen gerichtete Wölbung aufweist. Ein röhrenförmiger Muffelhalter ist an der unteren Wand der Wölbung befestigt. Der Muffelhalter bildet eine Auflage für einen an die Rückwand der Muffel geschweißten Bügel. Dadurch ist das innere Ende der Muffel fest auf der Rückwand abgestützt. Eine Öffnung im Bügel kann entlang des röhrenförmigen Muffelhalters gleiten. Dies erlaubt eine thermische Ausdehnung der Ofenmuffel, während eine biegesteife Verbindung zwischen der Muffel und den Wänden bewahrt wird.
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Aus der der
EP 0 697 568 A2 ist ein Ofen bekannt, welcher an einem Falz montiert wird, der an einer Vorderseite eines Rahmens angeordnet ist. Der Ofen wird durch unterhalb angeordnete Blöcke oder Bänder gestützt. Der genannte Ofen bleibt durch Federelemente in Kontakt mit der Rahmenvorderseite.
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Aus ist ein gattungsgemäßes Gargerät mit einem Backrohr bekannt, das einen im wesentlichen rechtwinklig rückgebogenen Backrohrrahmen aufweist. Das Backrohr ist an seinem Backrohrrahmen über Verankerungsabschnitte fest mit einem gehäuseseitigen Aufnahmerahmen verbunden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gargerät mit einer Gargerätemuffel bereitzustellen, in der thermische Spannungen im Garbetrieb reduziert sind.
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Die Aufgabe der Erfindung ist gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 sind zumindest zwei voneinander beabstandete muffelseitige Träger ausgebildet, deren Abstände zum Seiten-und/oder Höhenanschlag sich im Garbetrieb erhöhen. Dadurch wird eine besonders gute Selbstzentrierung der Muffel in dem Gargerät erreicht. Im Kaltzustand der Muffel sind daher die Trägerelemente spielfrei mit den entsprechenden Anschlägen in Kontakt. Eine Bewegung der Muffel im Gargerät ist somit bei transportbedingten Stoßbelastungen verhindert. Andererseits erhöht sich im Heißzustand der Abstand zwischen den muffelseitigen Trägerelementen. Dadurch kommen die Trägerelemente mit den Anschlägen außer Anlage, wodurch freie Wärmedehnungen der Muffel ermöglicht sind.
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Die Muffel ist nicht unmittelbar auf dem Stützelement gelagert, sondern es sind an der Muffel zumindest zwei Trägerelemente ausgebildet. Dadurch ist die Muffel über die Trägerelemente zumindest in der Tiefenrichtung lose auf dem Stützelement gelagert. Durch Bewegungen der Muffel verursachte Belastungen werden somit nicht direkt in die aus Dünnblech gefertigten Muffelwände übertragen. Die Formgebung der Muffelwände wird daher nicht beeinträchtigt.
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Dadurch werden Wärmedehnungen der Muffel im Betrieb nicht durch starre Verbindungen zwischen der Muffel und dem Gehäuse beeinträchtigt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist an dem Stützelement zumindest ein Seitenanschlag ausgebildet, der eine Bewegung der Muffel in einer zur Tiefenrichtung rechtwinkligen Seitenrichtung begrenzt. Dadurch ist vorteilhaft eine seitliche Zentrierung der Muffel im Gargerät erreicht. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Seitenanschlag zur spielfreien Halterung der Muffel in der Seitenrichtung mit der Muffel in Anlage oder von dieser geringfügig beabstandet ist. Seitenbewegungen der Muffel gegenüber dem Gargerätegehäuse - wie sie während des Transports vorkommen können - sind dadurch vermieden. Zusätzliche Transportsicherungen für die Muffel können damit weggelassen werden.
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Um auch eine Zentrierung der Muffel in einer Höhenrichtung zu erreichen, ist an dem Stützelement zumindest ein Höhenanschlag ausgebildet. Dieser begrenzt eine Bewegung der Muffel in der zur Tiefenrichtung senkrechten Höhenrichtung.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Seitenanschlag und/oder der Höhenanschlag des Stützelementes im Garbetrieb, d.h. in einem Heißzustand der Muffel, außer Anlage mit der Muffel ist. Damit ist einerseits gewährleistet, dass sich die Muffel im Garbetrieb ungehindert ausdehnen kann. Andererseits ist für den Fall, dass das Gargerät außer Betrieb ist, eine Selbstzentrierung der Muffel zwischen den Anschlägen gewährleistet. Transportschäden an der im Gargerätegehäuse befindlichen Muffel können daher sicher verhindert werden. Die durch die Wärmedehnungen hervorgerufene freie Bewegung der Muffel gegenüber dem Stützelement ist somit im Heißzustand der Muffel ermöglicht. Demgegenüber ist die Muffel im Kaltzustand automatisch zentriert.
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Bevorzugt ist es, wenn an dem Stützelement ein Tiefenanschlag ausgebildet ist, der eine Bewegung der Muffel in Tiefenrichtung begrenzt. Dadurch ist gewährleistet, dass ein frontseitiger Öffnungsrand der Muffel im Wesentlichen mit der Frontseite des Gargerätes ausgerichtet bleibt. Besonders bevorzugt ist es, eine beim Transport oder im Garbetrieb hervorgerufene Bewegung der Muffel in Tiefenrichtung auf ca. 2 bis 3 mm zu begrenzen.
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Günstig ist es, wenn an dem Trägerelement zumindest eine Sollbiegestelle zur Aufnahme von Belastungen ausgebildet ist, die etwa beim Transport auf das Gargerät einwirken. In diesem Fall werden Belastungen auch dann nicht auf die Muffel übertragen, wenn die Seiten-, Höhen- und/oder Tiefenanschläge des Trägerelementes mit dem Stützelement in Anlage sind.
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Um eine Erdung zwischen der Muffel und dem Gargerätegehäuse zu ermöglichen, kann zwischen dem muffelseitigen Trägerelement und dem Stützelement eine entsprechende Erdungsverbindung ausgeführt sein. Zur Realisierung einer solchen Erdungsverbindung ist das Stützelement im Bereich der Erdungsverbindung mit einem verformbaren Abschnitt ausgebildet, der mit dem muffelseitigen Trägerelement fest in Verbindung ist.
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Statisch besonders bevorzugt ist es, wenn das Gargerät mit einem weiteren Stützelement, etwa einen die Muffelöffnung umziehenden, gehäusefesten Frontrahmen, in fester Verbindung mit der Muffel ist. Dadurch ist eine Lagerungskombination aus einem frontseitigen Festlager und einem davon in Tiefenrichtung beabstandeten Loslager erreicht, die einen besonders günstigen Ausgleich von Wärmedehnungen der Muffel in dem Gargerät ermöglicht.
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Nachfolgend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht ein Gargerät gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 in einer perspektivischen Ansicht eine Muffel in dem Gargerät;
- 3 in vergrößertem Maßstab Lagerungsstellen der Muffel;
- 4 eine Seitenansicht in Pfeilrichtung von einer Schnittebene A aus der 3; und
- 5 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel eine Lagerungsstelle der Muffel.
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In der 1 ist ein Gargerät mit einer geöffneten Gargerätetür 1 zum Schließen einer frontseitigen Öffnung einer Muffel 3 dargestellt. Die Muffel 3 ist innenseitig mit einer nicht gezeigten Emailschicht überzogen. Sie ist aus einem tiefgezogenen Dünnblech aus mehreren Blechteilen gefertigt. Gemäß der 1 weist die Muffel 3 eine Deckenwand, eine Bodenwand sowie Seitenwände auf. Die frontseitige Muffelöffnung umzieht ein frontseitiger Muffelflansch 5, der über einen Zwischenraum 7 an einem frontseitigen Aufnahmerahmen 9 des Gargerätes gehaltert ist.
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In der 2 ist ein Gehäuse 13 des Gargeräts lediglich in strichpunktierter Linie angedeutet. Zusätzliche Komponenten innerhalb des Gargerätegehäuses 13, wie etwa eine Wärmeisolierung, eine Steuereinrichtung oder ein Gebläse sind in der 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Daraus geht hervor, dass der frontseitige Muffelflansch 5 über eine starre Verbindung 15, bspw. eine Schweißverbindung oder eine Schraubverbindung, fest mit dem frontseitigen Aufnahmerahmen 9 verbunden ist. An einer Muffelrückwand 17 sind zwei schienenartige Träger 19 jeweils seitlich im unteren Bereich der Muffel 3 ausgebildet. Die Träger 19 erstrecken sich in einer Tiefenrichtung x durch Führungsöffnungen 21 eines gehäuseseitigen Stützelementes 23. Vorliegend ist das Stützelement 23 als ein Halteblech ausgebildet, das an einem Gehäuseboden 24 befestigt ist.
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Die beiden Träger 19 sind als Profilteile aus Dünnblech gefertigt und zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet, wie es aus der 3 hervorgeht. Demgemäß sind die beiden Träger 19 von U-förmigem Querschnitt mit einander zugewandten offenen Seiten. Ein unterer erster Schenkel der U-förmigen Träger 19 ist lose auf einer unteren Kante 20 der Führungsöffnung 21 gelagert. Ein Schenkelende 25 des unteren Schenkels ist stirnseitig nahezu in Anlage mit einer Seitenkante 27 der Führungsöffnungen 21. Die Seitenkante 27 dient somit als ein Seitenanschlag zur Begrenzung einer Bewegung der Muffel 3 in einer Seitenrichtung y. Weiterhin weisen die U-förmigen Träger 19 an ihrem oberen Schenkel jeweils ein vertikal nach oben abgewinkeltes zweites Schenkelende 29 auf. Das nach oben abgewinkelte zweite Schenkelende 29 ist in Anlage mit jeweils einer oberen Kante 33 der Führungsöffnungen 21. Die oberen Kanten 33 der Führungsöffnungen 21 dienen als Höhenanschläge zur Begrenzung einer Bewegung der Muffel 3 gegenüber dem Gehäuse 13 in einer Höhenrichtung z. Derartige Bewegungen der Muffel 3 gegenüber dem Gehäuse 13 können durch transportbedingte Stoßbelastungen auf das Gargerät verursacht werden.
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Neben den Höhen- und Seitenanschlägen 27, 33 ist am Halteblech 23 auch ein Tiefenanschlag 37 ausgebildet, wie er in der 4 gezeigt ist. Vorliegend dient eine der Muffel 3 zugewandte Seitenfläche 37 des Halteblechs 23 als Tiefenanschlag für einen am Träger 19 ausgebildeten Ansatz 39. Der Ansatz 39 kann bis zu der Seitenfläche 37 des Halteblechs 23 bewegt werden. Sofern das Gargerät außer Betrieb ist, beträgt ein Abstand zwischen dem Ansatz 39 des Trägers 19 und der Seitenfläche 37 des Halteblechs 23 etwa 2 bis 3 mm.
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Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Profilblech des Trägers 19 aus einem Dünnblech mit einer Blechdicke von lediglich zwischen 0,3 und 0, 5 mm gefertigt. Bei einer sehr großen Stoßbelastung auf das Gargerät stößt zunächst der Ansatz 39 gegen den Tiefenanschlag 37 an. Danach kann sich der Träger 19 aufgrund seiner geringen Blechdicke verbiegen, ohne dass die Stoßbelastung bis zur Muffelrückwand übertragen wird. Die Stoßbelastung wird daher nicht bis zu der auf der Muffelinnenseite befindlichen Emailschicht übertragen.
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In den 2 und 3 ist das Gargerät im Betrieb gezeigt. In diesem Fall wird die Muffel 3 erwärmt und ist diese nach allen Seiten Wärmedehnungen unterworfen, wie sie in den 2 und 3 durch Pfeile 51 angedeutet sind. Aufgrund der Loslagerung der muffelseitigen Träger 19 auf den unteren Kanten 20 der Führungsöffnungen 21 des Halteblechs 23 ist erfindungsgemäß eine freie Wärmedehnung der Muffel 3 gewährleistet. Wie aus der 3 hervorgeht, bewegen sich die Trägerelemente 19 bei einer Wärmedehnung der Muffel 3 voneinander weg. Die ersten Schenkelenden 29 der Träger 19 kommen dadurch außer Anlage mit den entsprechenden Seitenanschlägen 27. Die Muffel 3 kann sich daher spannungsfrei in Seitenrichtung y ausdehnen. In Tiefenrichtung x ist zumindest eine spannungsfreie Wärmedehnung über den Abstand von 3 mm zwischen dem muffelseitigen Ansatz 39 und dem Tiefenanschlag 37 ermöglicht.
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Bei einer Abkühlung der Muffel 3 verringert sich der Abstand zwischen den Trägern 19 entsprechend. Auf diese Weise kommen die Schenkelenden 25 der Träger wieder in Anlage mit den Seitenkanten 27 der Führungsöffnungen 21. Somit zentriert sich die Muffel 3 beim Abkühlen selbsttätig in der Seitenrichtung y.
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In der 5 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus einem Gargerät gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt. Das Gargerät des zweiten Ausführungsbeispiels entspricht dem Gargerät des ersten Ausführungsbeispiels mit der Ausnahme, dass an einer Seitenkante der Führungsöffnungen 21 des Halteblechs 23 zwei voneinander beabstandete Einschnitte 45 ausgebildet. Zwischen den Einschnitten 45 ist ein Befestigungslappen 47 ausgebildet, der über eine Schraubverbindung 48 fest mit den Trägern 19 verbunden ist. Auf diese Weise ist eine zuverlässige Erdungsverbindung zwischen den muffelseitigen Trägern 19 und dem Gehäuse 13 erzielt. Aufgrund der Einschnitte 45 ist der Befestigungslappen 47 derart einfach verformbar, dass eine wärmebedingte Bewegung der Träger 19 in der Führungsöffnung 21 nahezu ungehindert ermöglicht ist.