DE1031431B - Elektronenroehre fuer sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer Wendelleitung als Verzoegerungsleitung - Google Patents
Elektronenroehre fuer sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer Wendelleitung als VerzoegerungsleitungInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J23/00—Details of transit-time tubes of the types covered by group H01J25/00
- H01J23/16—Circuit elements, having distributed capacitance and inductance, structurally associated with the tube and interacting with the discharge
- H01J23/24—Slow-wave structures, e.g. delay systems
- H01J23/26—Helical slow-wave structures; Adjustment therefor
Description
DEUTSCHES
Bei der unter dem Namen Lauffeldröhre bekanntgewordenen Ausführungsform von geschwindigkeitsmodulierten
Röhren, wird durch das Feld einer auf einer Verzögerungsleitung, insbesondere einer Wendel,
fortschreitenden Welle ein Elektronenstrahl hindurchgeschossen. Die Geschwindigkeit des Elektronen-Strahles
wird dabei etwa gleich der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Welle längs der Verzögerungsleitung gewählt. Dadurch tritt eine Wechselwirkung
zwischen dem Elektronenstrahl und der Welle ein, die bei richtiger Wahl der beiden Geschwindigkeiten eine
Verstärkung der Welle zur Folge hat. Bei Röhren des Lauffeldprinzips mit Wendeln, als Verzögerungsleitungen gibt es einen Frequenzbereich, in welchem
die Verstärkung in Abhängigkeit von der Frequenz ein Maximum durchläuft. Die zugehörige Wendel
wird gemeinhin als die »optimale« Wendel bezeichnet. In dem besagten Bereich, welcher durch entsprechende
Wahl der geometrischen Abmessungen der Wendel immer benutzt werden kann, zeigt die Wendel jedoch
einen Frequenzgang ihres1' Verzögerungsmaßes, d. h. Dispersion. Die Dispersion wird dabei durch das zur
Halterung der Wendel dienende Material beeinflußt. Dadurch, daß sich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Welle längs einer optimalen Wendel, allgemein längs einer Wendel mit Dispersion, im Einsatzbereich
(das ist der Frequenzbereich, in dem die Röhre zur Verwendung vorgesehen ist) stark ändert, ist, je nach
der vorhandenen Raumladung, für eine Welle ein ganz bestimmtes Geschwindigkeitsverhältnis von
Welle zu Elektronenstrahl erforderlich, um die maximale Verstärkung der Lauffeldröhre zu erhalten.. Je
stärker also die Dispersion im Einsatzbereich der Röhre ist, um so mehr ist eine Wendelspannungsänderung
bei Frequenzänderung erforderlich.
Zweck der Erfindung ist es, die Dispersion der Wendel im Einsatzbereich zu beseitigen. Bei einer
Elektronenröhre für sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer Wendelleitung als
Verzögerungsleitung, die von einem rohrförmigen Körper oder mehreren stabförmigen Körpern aus
dielektrischem Material umgeben ist, welches gegebenenfalls zugleich zur Abstützung der Wendelleitung
dient, wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Dielektrizitätskonstante des dielektrischen
Materials sowie dessen geometrische Abmessungen derart gewählt sind, daß sich unter Beachtung der
nachfolgenden Dimensionierungsvorschrif t:
a) die relative Dielektrizitätskonstante des dielektrischen
Materials ist größer oder gleich 4,
b) der Radius des dem dielektrischen Material umschriebenen, zur Wendel konzentrischen Kreises
ist größer oder gleich dem l,7fachen mittleren Wendelradius,
für sehr kurze elektrische Wellen
nach dem Lauffeldprinzip mit einer
Wendelleitung als Verzögerungsleitung
Anmelder:
Telefunken G.m.b.H.,
Berlin NW 87, Sickingenstr. 71
Berlin NW 87, Sickingenstr. 71
Anton Lauer und Martin Müller, Ulm/Donau,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
c) der Radius des dem dielektrischen Material einbeschriebenen, zur Wendel konzentrischen Kreises
Hegt zwischen dem mittleren Wendelradius und
dem l,6fachen Wert desselben,
ein wenigstens angenähert konstantes Verzögerungsmaß clv {c = Fortpflanzungsgeschwindigkeit der
Wellen im freien Raum, ν = Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Wellen in Längsrichtung der Wendelleitung)
in. Abhängigkeit von der Wellenlänge ergibt. Aus einer Arbeit von Robinson in der Zeitschrift
»Wireless Engineer«, April 1951, S. 110 bis 113, ist es an sich bekannt, daß dielektrisches Material die
Verzögerungseigenschaften einer Wendelleitung beeinflussen kann. Dort liegt indes die Aufgabe vor, das
Verzögerungsmaß clv mit zunehmender Wellenlänge stark abnehmend zu gestalten, während gegensätzlich
hierzu dem Erfindungsgegenstand die Aufgabe zugründe liegt, dieses Verhältnis angenähert unabhängig
von der Wellenlänge zu gestalten. Die aus der Arbeit von Robinson bekannte Anordnung und der Erfindungsgegenstand
unterscheiden sich daher zunächst einmal grundlegend bezüglich der Problemstellung
und der erzielten Wirkungen. Darüber hinaus erweckt die Arbeit von Robinson infolge der in ihr wiedergegebenen
Meßkurven sogar den Eindruck, als wäre es gar nicht möglich, die Dispersion einer Wendelleitung
zu beseitigen.
Es ist an sich auch bekannt, die Wendelleitung einer Lauffeldröhre mittels eines rohrförmigen, die
Wendel umschließenden dielektrischen Trägers zu haltern bzw. abzustützen oder hierfür mehrere stabförmige,
an der Wendelleitung anliegende dielektrische
809 529/389
Träger vorzusehen. Diese Abstützungsmittel verursachen — wie erwähnt — Verzerrungen des Feldes
der auf der Wendelleitung sich ausbreitenden Wellen. Man war daher bisher bemüht, den Einfluß des Dielektrikums auf das Feld der auf der Wendelleitung
sich, ausbreitenden Wellen möglichst gering zu halten,,
um diese Verzerrungen zu vermeiden. Insbesondere hat man aus diesem Grunde vermieden, um die
Wendelleitung herum Material mit hoher Dielektrizitätskonstante anzuhäufen. Die bekannten Ausführungsformen
von Wendelleitungen haben daher den Nachteil, daß ihr VerzögerungsmaJß mit zunehmender
Betriebsweldenlänge abnimmt. Dieser Nachteil ist durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausbildung
des dielektrischen Materials, welches gegebenenfalls gleichzeitig zur Halterung der Wendelleitung dienen
kann, beseitigt. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausbildung des dielektrischen Materials ermöglicht,
das Verzögerungsmaß weitgehend unabhängig von der Betriebswellenlänge- zu machen.
An Hand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert. In Abb. 1 ist eine Ausführungsform
einer Lauffeldröhre dargestellt, bei der die Wendel 1 durch drei Stäbe 2 aus Keramik, Glas
oder Quarz in ihrer Lage gehalten wird. Diese Materialien verwendete man bisher wegen der Verlustarmut
und aus vakuumtechnischen Gründen.
Betrachtet man das Feld einer auf der Wendel fortschreitenden
elektromagnetischen Welle in der Umgebung der Wendel, so· findet man, daß das Feld in
radialer Richtung etwa mit einer e-Funktion abfällt,
deren Exponent etwa proportional der Frequenz ist. Mit anderen Worten heißt das, das Feld um die
Wendel erstreckt sich um so weiter nach außen, je langer die Betriebswellenlänge ist. Bringt man nun
geeignetes dielektrisches Material derart in die Nähe der Wendel, daß mehr oder weniger Feldenergie, je
nach der Betriebswellenlänge, im Dielektrikum transportiert wird, so· kann man dadurch den Verlauf der
Dispersion steuern.
Hieraus ist ersichtlich, daß man bei vorgegebener Form der Halterung durch die Bemessung derselben
innerhalb gewisser Grenzen jeden vorgegebenen Verlauf der Dispersionskurve herstellen kann, insbesondere
daß man für die optimale Wendel die Dispersionslosigkeit erzielen kann.
Zur Erzielung einer wenigstens angenäherten Dispersionslosigkeit ist es erforderlich, die oben unter
a) bis c) angegebenen Mininialdimensionierungsvorschriften nicht zu unterschreiten.
Statt der in Abb. 1 dargestellten Stäbe, die auch die in den Abb. 2 und 3 gezeigten, Querschnitte oder
einen, beliebigen anderen Querschnitt besitzen können, kann a,uch ein Rohr angewendet werden, wie es in
Abb. 4 dargestellt ist. Zur Führung der Wendel ist es auch möglich, das Rohr an seiner Innenseite, wie in,
Abb. 5 gezeigt, zu profilieren. Der Bemessung ist dabei die Hauptmasse des Dielektrikums zugrunde zu
legen. Die eingezeichneten Profilteile reichen nämlich wegen ihres zu geringen Volumens zur Herstellung
der Dispersionslosigkeit nicht aus.
Es ist an sich bekannt, bei einem rohrförmigen, die Wendel umgebenden dielektrischen Träger eine Profilierung
in der Weise vorzusehen, daß der rohrförmige Träger relativ dünnwandig ausgebildet und
an drei Stellen, jeweils um 120° längs des Umfanges versetzt, zu der von ihm umschlossenen Wendel hin
eingezogen ist. Dabei dienen bei der bekannten Anordnung die eingezogenen Profilabschnitte jeweils zur
Einlagerung von verlustbringendem Material.
In Abb. 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Halterung der Wendel von der die Dispersion
beeinflussenden Masse getrennt ist. Zweckmäßig gibt man der Masse eine hohe relative Dielektrizitätskonstante
und den Halterungsteileni eine niedrige. Die Halterung geschieht beispielsweise durch dünne
Keramikstreifen, Keramikstäbe usw. mit einer relativen Dielektrizitätskonstante von 6, während die
Masse aus Keramiksegmenten mit einer relativen Dielektrizitätskonstante von sehr viel größer 6, z. B.
80, besteht. Dadurch lassen sich die dielektrischen Verluste im allgemeinen gering halten, während die
Dispersion stark beeinflußt wird.
In Abb·. 7 ist eine durch Anwendung des Erfindungsgedankens bedeutend vereinfachte Schaltungsanordnung
für eine Lauffeldröhre und deren zugehörige Stromversorgung dargestellt. Die Wendel 1, die von
der zur Beeinflussung der Dispersion vorgesehenen Masse 2 umgeben ist, ist im Innern der Röhre mit der
Zuganode ZA galvanisch verbunden. Die Verbindung kann jedoch a,uch außerhalb der Röhre durchgeführt
sein. Es ist bereits bekannt, diese Verbindung anzubringen; jedoch ist zur Konstanthaltung der Röhrenbelastung
bei Frequenzwechsel in einer derartigen bekannten Röhre eine Nachregulierung des Strahlstromes
mittels der Wehneltzylinderspannung erforderlich, da bei diesen bekannten Röhren wegen
der Dispersion der Wendel die Strahlspannung bei Frequenzänderung nachgeregelt werden muß. Bei der
erfindungsgemäß ausgebildeten Röhre hingegen entfällt diese Nachregulierung, so daß nach einmaliger
Einstellung der Betriebswerte: die Röhre über den gesamten Einsatzbereich betrieben werden kann. Dadurch
wird die elektronische Bandbreite der Lauffeldröhre bei konstanter Elektronengeschwindigkeit
gegenüber den bekannten Anordnungen bedeutend vergrößert, was die Anwendung der Lauffeldröhre im
Vielkanalbetrieb ermöglicht.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Röhre kann aber auch in der Weise betrieben werden, daß die Wendel
einen konstanten Potentialunterschied gegenüber der Zuganode des Strahlerzeugungssystems besitzt.
Claims (5)
1. Elektronenröhre für sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer
Wendelleitung als Verzögerungsleitung, die von einem rohrförmigen Körper oder mehreren stabförmigen
Körpern aus dielektrischem Material umgeben ist, welches gegebenenfalls zugleich zur
Abstützung der Wendelleitung dient, dadurch gekennzeichnet, daß die Dielektrizitätskonstante des
dielektrischen Materials sowie dessen geometrische Abmessungen derart gewählt sind, daß sich unter
Beachtung der nachfolgenden Dimensionierungsvorschrif t:
a) die relative Dielektrizitätskonstante des dielektrischen
Materials ist größer oder gleich 4,
b) der Radius des dem dielektrischen Material umschriebenen, zur Wendel konzentrischen
Kreises ist größer oder gleich dem l,7fachen mittleren Wendelradius,
c) der Radius des dem dielektrischen Material einbeschriebenen, zur Wendel konzentrischen
Kreises liegt zwischen dem mittleren Wendelradius und dem l,6fachen Wert desselben,
ein wenigstens angenähert konstantes Verzögerungsmaß clv (c = Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Wellen im freien Raum, ν = Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Wellen in Längsrichtung der;
Wendelleitung) in Abhängigkeit von der Wellenlänge ergibt.
2. Elektronenröhre nach Anspruch 1 mit einem rohrförmigen Körper aus dielektrischem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung der Wendel das Rohr im Innern mit einer Profilierung
versehen ist.
3. Elektronenröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung der
Wendel und zur Beeinflussung des Verzögerungs-Verhältnisses
clv jeweils getrennte Körper vorgesehen sind.
4. Elektronenröhre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung der Wendel
Körper aus einem Material mit geringer relativer Dielektrizitätskonstante und zur Beeinflussung des
Verzögerungsverhältnisses clv Körper aus einem Material mit einer hohen relativen Dielektrizitätskonstante
vorgesehen sind.
5. Elektronenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel mit
der Zuganode des Strahlerzeugungssystems im Innern des Röhrenkolbens oder außerhalb desselben
galvanisch verbunden, ist, so daß sie während des Betriebes der Röhre auf demselben
Gleichpotential wie die Zuganode des Strahlerzeugungssystems liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 832 781;
französische Patentschriften Nr. 992 458, 984 595; »Wireless Engineer«, April 1951, S. 110 bis 113.
Deutsche Patentschrift Nr. 832 781;
französische Patentschriften Nr. 992 458, 984 595; »Wireless Engineer«, April 1951, S. 110 bis 113.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 529/389 5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET6225A DE1031431B (de) | 1952-05-20 | 1952-05-20 | Elektronenroehre fuer sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer Wendelleitung als Verzoegerungsleitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET6225A DE1031431B (de) | 1952-05-20 | 1952-05-20 | Elektronenroehre fuer sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer Wendelleitung als Verzoegerungsleitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1031431B true DE1031431B (de) | 1958-06-04 |
Family
ID=7545246
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET6225A Pending DE1031431B (de) | 1952-05-20 | 1952-05-20 | Elektronenroehre fuer sehr kurze elektrische Wellen nach dem Lauffeldprinzip mit einer Wendelleitung als Verzoegerungsleitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1031431B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3843255A1 (de) * | 1988-12-22 | 1990-06-28 | Licentia Gmbh | Wanderfeldroehre |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR984595A (fr) * | 1949-02-14 | 1951-07-09 | Csf | Tube à propagation d'onde comportant une ligne à retard en forme d'hélice enrobée de verre ou quartz |
FR992458A (fr) * | 1949-05-25 | 1951-10-18 | Csf | Perfectionnements à la construction de tubes à propagation d'onde |
DE832781C (de) * | 1949-09-01 | 1952-02-28 | Philips Nv | Elektrische Entladungsroehre der Wanderwellenart |
-
1952
- 1952-05-20 DE DET6225A patent/DE1031431B/de active Pending
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