DE1232659B - Mit einer Stroemung elektrisch geladener Teilchen in Wechselwirkung stehender Leitungsresonanzkreis und Laufzeitroehren mit Geschwindigkeitsmodulation sowie Protonenbeschleuniger mit solchen Leitungsresonanzkreisen - Google Patents
Mit einer Stroemung elektrisch geladener Teilchen in Wechselwirkung stehender Leitungsresonanzkreis und Laufzeitroehren mit Geschwindigkeitsmodulation sowie Protonenbeschleuniger mit solchen LeitungsresonanzkreisenInfo
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Description
DEUTSCHES W9W> PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT H03b;H03f
DeutscheKl.: 21g-13/17
DeutscheKl.: 21g-13/17
Nummer: 1232 659
Aktenzeichen: V 8971IX d/21
1 !232 659 Anmeldetag: 28.Mai 1955
Auslegetag: 19. Januar 1967
Die Erfindung betrifft einen mit einer Strömung elektrisch geladener Teilchen in Wechselwirkung
stehenden Leitungsresonanzkreis, der von einer Verzögerungsleitung gebildet wird, die an beiden Enden
des genutzten Wechselwirkungsbereichs mit zumindest annähernd total reflektierenden, auf der Verzögerungsleitung
stehende Wellen hervorrufenden Unstetigkeitsstellen versehen ist, an deren Bildung
quer zum Teilchenstrahl sich erstreckende metallische Teile beteiligt sind, insbesondere für Laufzeitröhren
mit Geschwindigkeitsmodulation.
Zur Erzeugung oder Verstärkung von elektrischen Schwingungen, deren Frequenzen im Mikrowellenbereich
liegen, werden meist Laufzeitröhren, z. B. Klystrons, verwendet. Klystrons können bis zu
Leistungen von 30 Megawatt betrieben werden; in bezug auf z. B. die Bandbreite und die Verstärkung
sind ihnen jedoch Grenzen gesetzt.
Die Güte einer Verstärkerröhre wird im allgemeinen durch das Produkt aus Verstärkung und Bandbreite
angegeben und hängt bei Laufzeitverstärkerröhren wesentlich von den Eigenschaften der
Wechselwirkungskreise, mit denen der Elektronenstrahl zusammenwirkt, ab. Das Produkt aus Verstärkung
und Bandbreite einer Klystronkammer ist
direkt proportional der Größe ~, wobei Rsh die
Nebenschlußimpedanz der Kammer ist, von der die Verstärkung maßgeblich abhängt, und Q einen Gütefaktor
darstellt, der die Bandbreite bestimmt. In einer üblichen Klystronkammer, deren Form und
Größe weitgehend durch die gewünschte Resonanzfrequenz bestimmt ist, wird durch jede Änderung,
die den Wert-Rsft beeinflußt, auch der Wert β verändert, so daß das Produkt aus Verstärkung und
Bandbreite im wesentlichen als konstant betrachtet werden kann. Wenn in einem speziellen Klystron
eine größere Bandbreite gewünscht wird, muß notwendigerweise Verstärkung geopfert werden, und
umgekehrt.
In der letzten Zeit sind insbesondere Leitungsresonanzkreise bekanntgeworden, die von der
Wechselwirkung zwischen einer Strömung elektrisch geladener Teilchen und einem längs einer Verzögerungsleitung
bestehenden elektromagnetischen Wellenfeld Gebrauch machen. Als Verzögerungsleitung
dient dabei meist eine einfache Wendel. Es sind aber auch bereits zwei kreuzweise gewickelte
Wendeln benutzt worden (britische Patentschrift 668 017), die beidseitig (zur Vermeidung von Reflexionen)
genau angepaßt sind. Im allgemeinen ist es bei Laufzeitröhren so, daß die Wellen überhaupt
Mit einer Strömung elektrisch geladener
Teilchen in Wechselwirkung stehender
Leitungsresonanzkreis und Laufzeitröhren mit
Geschwindigkeitsmodulation sowie
Protonenbeschleuniger mit solchen
Leitungsresonanzkreisen
Teilchen in Wechselwirkung stehender
Leitungsresonanzkreis und Laufzeitröhren mit
Geschwindigkeitsmodulation sowie
Protonenbeschleuniger mit solchen
Leitungsresonanzkreisen
Anmelder:
Varian Associates, Palo Alto, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Reichel, Patentanwalt,
Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Als Erfinder benannt:
Marvin Chodorow, Menlo Park, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerikavom 21. Juni 1954 (437 947)--
nicht oder nur einmal reflektiert werden. Es sind aber auch bereits Laufzeitröhren mit einer wendeiförmigen Verzögerungsleitung bekannt (USA.-Patent-
schrift 2 672 571), bei denen außerhalb des Bereichs der Verzögerungsleitung Unstetigkeitsstellen
angebracht sind, so daß sich zwischen ihnen (und damit auch längs der Verzögerungsleitung) stehende
Wellen ausbilden, wie insbesondere auch bereits Laufzeitröhren bekannt bzw. vorgeschlagen worden
sind, bei denen die wendeiförmige Verzögerungsleitung durch Unstetigkeitsstellen so begrenzt ist, daß
sich stehende Wellen ausbilden (französische Patentschrift 1076 856, Unterlagen bekanntgemacht am
17. 6.1954; deutsches Patent 1028 243).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Leitungsresonanzkreise zu verbessern.
Ein Leitungsresonanzkreis der eingangs beschriebenen Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß als Verzögerungsleitung zwei kreuzweise gewickelte Wendeln dienen oder eine einer solchen
Verzögerungsleitung elektrisch äquivalente Verzögerungsstruktur benutzt wird und daß die kreuzweise
gewickelten Wendeln oder die elektrisch äquivalente Verzögerungsstruktur in einer sie nahezu allseitig
umschließenden metallischen Kammer angeordnet sind/ist, deren quer zum Teilchenstrahl sich erstrek-
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kende Wandungsteile die Unstetigkeitsstellen bilden oder mitbilden.
Unter dem Begriff »kreuzweise gewickelte Wendeln« werden zwei Wendeln mit gleichen oder nur
unwesentlich verschiedenen Abmessungen verstanden, die um den gleichen Längsachsenabschnitt gewickelt
sind und sich wesentlich nur dadurch unterscheiden, daß sie eine entgegengesetzte Steigung
haben. Vorzugsweise haben die beiden Wendeln gleiche Abmessungen; dabei können sich ihre Durchmesser
und Steigungen in Strömungsrichtung der elektrisch geladenen Teilchen fortlaufend ändern.
Zweckmäßigerweise wird mindestens die eine der beiden Unstetigkeitsstellen von einem Hochfrequenzkurzschluß
gebildet, auch kann die eine der beiden Unstetigkeitsstellen von einem kapazitiven Abschluß
(Spalt) gebildet sein, dessen Spaltbreite vorteilhafterweise veränderbar ist.
Bei einem Reflexklystron mit einem Leitungsresonanzkreis nach der Erfindung ist der Reflektor
zweckmäßig derart ausgebildet und angeordnet sowie mit einem solchen Gleichpotential beaufschlagt, daß
der im Innern der Verzögerungsleitung zum Reflektor hinlaufende Elektronenstrahl nach der Reflexion
als Hohlstrahl außerhalb der Verzögerungsleitung und dicht an derselben zurückläuft.
Bei einem mit erfindungsgemäßenLeitungsresonanzkreisen ausgerüsteten Protonenbeschleuniger durchlaufen
die Protonen in Form eines Strahles mehrere in Strahlrichtung hintereinanderliegende Leitungsresonanzkreise nach der Erfindung, von denen jeder
mit einer Einrichtung zum Zuführen von Hochfrequenzenergie zur Beschleunigung der Protonen
versehen ist.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Leitungsresonanzkreises liegt darin, daß das Produkt
aus Verstärkung und Bandbreite variiert werden kann, während es bei den üblichen Klystronkammern
im wesentlichen konstant ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor, die
sich auf die Zeichnungen bezieht.
Fig. 1 ist ein Teillängsschnitt eines Leitungsresonanzkreises gemäß der Erfindung;
F i g. 1A zeigt schematisch ein typisches Augenblicksbild des hochfrequenten elektrischen Feldes
entlang der kreuzweise gewickelten Wendeln;
Fig. 2 ist ein Längsschnitt ähnlich wie Fig. 1, der eine abgeänderte Form eines erfindungsgemäßen
Leitungsresonanzkreises zeigt;
F i g. 3 ist ein Längsschnitt durch eine Laufzeitverstärkerröhre mit einem Leitungsresonanzkreis gemäß
der Erfindung;
F i g. 4 ist ein Orts-Zeit-Diagramm, welches den in der Laufzeitröhre der F i g. 3 auftretenden Laufzeiteffekt
darstellt;
F i g. 5 ist ein Längsschnitt durch eine Laufzeitröhre, die zwei erfindungsgemäße Leitungsresonanzkreise
enthält;
F i g. 6 ist ein Längsschnitt durch eine Elektronenröhre nach Art eines Reflexklystrons mit einem Leitungsresonanzkreis
gemäß der Erfindung;
F i g. 7 ist ein Längsschnitt durch eine Laufzeitoszillatorröhre mit einem abstimmbaren Leitungsresonanzkreis nach der Erfindung;
Fig. 8 ist ein Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Laufzeitoszillatorröhre mit
einem Leitungsresonanzkreis gemäß der Erfindung;
F i g. 9 ist ein Längsschnitt durch einen Protonenbeschleuniger mit drei Leitungsresonanzkreisen gemäß
der Erfindung.
Wie aus F i g. 1 hervorgeht, enthält der erfindungsgemäße Leitungsresonanzkreis 1 eine an sich bekannte Verzögerungsleitung 2 in Form von zwei
kreuzweise gewiekelten Wendeln, die im wesentlichen gleichen Durchmesser und gleiche, aber entgegengesetzte
Steigung haben. Die Wendeln können
ίο aus Wolframdraht oder einem anderen geeigneten leitenden Material bestehen und sind in einer Glasoder
Keramikröhre 5 gehaltert, die auch in manchen Fällen weggelassen oder durch Halterungsstäbe aus
Keramik ersetzt werden kann. Gemäß der Erfindung sind die Wendeln in einer sie (bis auf die Durchtrittsöffnungen
für die Teilchenströmung) allseitig umschließenden metallischen Kammer angeordnet
(in F i g. 1 sind davon nur Teile der Stirnplatt«! 3,4 der Kammer sichtbar). Die metallischen Stirnpletten
ao 3, 4, die z. B. aus Kupfer bestehen können, stellen die total reflektierenden UnstetigkeitsstelIen dar, so
daß sich stehende Wellen auf der Verzögerungsleitung 2 ausbilden, wenn dieser eine Hochfrequenzschwingung
aufgedrückt wird.
Da die stehenden Wellen sich über der vollen Länge der kreuzweise gewickelten Wendeln ausbilden,
ist das mit der Teilchenströmung in Wechselwirkung stehende elektrische Wellenfeld praktisch
über die gesamte Länge des Leitungsresonanzkreises t verteilt und existiert nicht nur an einem einzigen
Spalt wie bei der üblichen Klystronkammer. In einem gegebenen Augenblick hat das axiale hochfrequente
elektrische Feld sowohl im Innern als auch auf der Außenseite der Wendeln abwechselnde Polarität, wo~
bei die axialen Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Scheitelwerten durch den Durchmesser und die
Steigung der Wendeln bestimmt sind. Die Polarität kehrt sich nach jeder Halbperiode der Schwingungsfrequenz um. Ein Elektron, das die richtige Ge-
schwindigkeit hat, um in einer Halbperiode von einem Wellenberg zum nächsten zu gelangen, findet
daher während seiner gesamten Laufzeit längs der Wendeln ein Feld von im wesentlichen der gleichen
Richtung vor. Die F i g. 1A zeigt ein Augenblicksbild des hochfrequenten elektrischen Feldes längs
eines Abschnitts der kreuzweise gewickelten Wendeln.
Anders ausgedrückt läßt sich auch sagen, daß eine stehende Welle sich aus der Überlagerung von
zwei in entgegengesetzter Richtung laufenden Wellen (einer vorwärts und einer rückwärts laufenden Welle)
ergibt. Eine Teilchenströmung, die sich beispielsweise in der gleichen Richtung und mit im wesentlichen
der gleichen Geschwindigkeit bewegt, wie die vorwärts fortschreitende Welle, wird in zunehmen'
dem Maße von dieser Welle beeinflußt und nur vernachlässigbar durch die in umgekehrter Richtung
fortschreitenden Welle. Da die rückwärts fortschreitende Welle praktisch mit der gleichen Geschwindigkeit
läuft wie die vorwärts fortschreitende Welle, wird das resultierende Wellenfeld, wie es von den elektrisch geladenen Teilchen aus gesehen wird, stets
dieselbe Richtung und (im wesentlichen) die gleiche Größe haben. Dabei wird die axiale Komponente
des hochfrequenten elektrischen Feldes wegen der kreuzweise gewickelten Wendeln betont.
Damit ein Strahl von elektrisch geladenen Teilchen, z.B. Elektronen, das oben beschriebene Wellenfeld durchlaufen kann, sind die Stirnplatten des
Leitungsresonanzkreises jeweils in der Mitte durchbohrt. Es sei angenommen, daß ein einzelnes Elektron
in den Leitungsresonanzkreis der F i g. 1 von links eintritt. Dieses Elektron tritt dann während
seines Weges durch den Leitungsresonanzkreis mit dem starken, überwiegend axial gerichteten elektrischen
Feld der vorwärts laufenden (d. h. in Strahlrichtung laufenden) Welle in Wechselwirkung, und
es findet daher ein starker Energieaustausch zwischen dem Elektron und dem Wellenfeld der Wendeln
statt. Die Geschwindigkeitsmodulation des Elektrons wird dadurch beträchtlich größer als die, die in einer
üblichen Klystronkammer erreicht werden kann. Es ist mathematisch ermittelt worden, daß der sogenannte
»Bündelungswirkungsgrad«, der ein Maßstab für den erzielbaren Energieaustausch ist, bei einer
üblichen Klystronkammer theoretisch 58% beträgt, während bei einem erfindungsgemäßen Leitungsresonanzkreis ein Wirkungsgrad von 78 % theoretisch
erreichbar ist.
Bei einer gegebenen Frequenz hängt die Geschwindigkeit einer längs der Wendeln fortschreitenden
Welle von dem Radius, der Steigung und anderen Dimensionen der Wendeln ab. Wenn für eine gegebene
Kreisfrequenz ω die Phasengeschwindigkeit der Grundwelle (Fundamentale) gleich V ist, kann man
für die Grundwelle eine Fortpflanzungskonstante
β — ~ definieren, und wenn man die Länge L des
Leitungsresonanzkreises so wählt, daß sie etwa der Beziehung β L = π, 2 π, 3 π usw. entspricht, kann
man eine stehende Welle der Kreisfrequenz ω mit 1, 2, 3 usw. Wellenscheiteln, wie sie in Fig. IA dargestellt
sind, entsprechend β L = π, 2 π, 3 π usw. erzielen.
Da die Länge eines erfindungsgemäßen Leitungsresonanzkreises nicht begrenzt ist, kann das Produkt
aus Verstärkung und Bandbreite eines solchen Leitungsresonanzkreises variiert werden, was eine
besonders wichtige Eigenschaft darstellt. Besonders diese Eigenschaft macht deutlich, daß ein wesentlicher
Unterschied gegenüber den üblichen Klystronkammern besteht, deren Produkt aus Verstärkung
und Bandbreite im wesentlichen konstant ist.
Diese wichtige Eigenschaft des Leitungsresonanzkreises gemäß der Erfindung kann kurz auf folgende
Weise erläutert werden. Das Produkt aus Verstärkung und Bandbreite eines erfindungsgemäßen
Leitungsresonanzkreises ist ebenso wie das der eingangs betrachteten Klystronkammer durch den
Wert —^- bestimmt. Für einen erfindungsgemäßen
Leitungsresonanzkreis ist ~ direkt proportional
der Länge des Leitungsresonanzkreises (Q bleibt im wesentlichen konstant). Wenn man dies als Parameter
einer Lauffeldröhre nach Pierce ausdrückt, ist
pro Längeneinheit = — —-,
Q 2λ \vj V
wobei
F ein Dimensionsfaktor,
C die Lichtgeschwindigkeit, λ die Wellenlänge,
C die Lichtgeschwindigkeit, λ die Wellenlänge,
V die Phasengeschwindigkeit der Grundwelle und
Vg die Gruppengeschwindigkeit ist.
Da bezüglich der Länge des Leitungsresonanzkreises keine Grenzen (außer der praktisch möglichen)
gesetzt sind, besteht auch keine Grenze für
den Wert von bzw. das Produkt aus Verstärkung
und Bandbreite.
In F i g. 2 ist eine abgeänderte Form eines Leitungsresonanzkreises gemäß der Erfindung dargestellt,
der ebenfalls die gewünschten, obenerwähnten
ίο Eigenschaften aufweist. Eine Elektrode 2', die in ihren elektrischen Eigenschaften den kreuzweise gewickelten
Wendeln 2 gleichwertig ist, besteht aus einem kreiszylindrischen metallischen Rohr, das in
geeigneter Weise geschlitzt ist, wie es beispielsweise in der obenerwähnten britischen Patentschrift angegeben
ist. Die Elektrode 2' bildet eine starre, sich selbst tragende Einheit. Elektroden dieser Art oder
andere gleichwertige Verzögerungsstrukturen können bei einem erfindungsgemäßen Leitungsresonanzkreis
wie die kreuzweise gewickelten Wendeln verwendet werden. Am linken Ende der Elektrode 2' ist eine
total reflektierende Unstetigkeit in Form einer ersten Abschlußplatte 3' gegeben, mit der die Elektrode 2',
z. B. durch Hartlöten, verbunden ist. Eine zweite Abschlußplatte 4' ist mit Abstand von dem rechten
Ende der Elektrode 2' angeordnet, so daß ein annähernd total reflektierender kapazitiver Spalt entsteht.
(Diese Art der Unstetigkeit entspricht einem kapazitiven Abschluß bei einer üblichen Übertragungsleitung,
so daß die Lage der maxima und minima der erzeugten stehenden Wellen gegenüber derjenigen verschoben ist, die sich bei einer beidseitig
kurzgeschlossenen Leitung ergeben würde.) Die zweite Platte 4' wird durch ein mit der Platte 3'
starr verbundenes kreiszylindrisches Metallrohr 6 gehalten, dessen Durchmesser größer als der doppelte
Durchmesser der Elektrode 2' ist, so daß die Feldverteilung längs der Elektrode 2' nicht gestört und
gleichzeitig das Wellenfeld der Elektrode 2' von äußeren Einflüssen abgeschirmt wird. (Ein Zylinder 6
mit kleinem Durchmesser würde die Resonanzfrequenz des Leitungsresonanzkreises stärker ändern,
wenngleich diese Änderung klein bleibt, solange der Durchmesser des Zylinders 6 nicht gerade nur etwas
größer als der der Elektrode 2' ist.)
Der erfindungsgemäße Leitungsresonanzkreis, der kreuzweise gewickelte Wendeln (oder auch irgendeine
andere elektrisch gleichwertige Anordnung) mit einer Unstetigkeitsstelle an jedem Ende enthält, kann
bei Laufzeitröhren im wesentlichen in der gleichen Weise verwendet werden, wie eine übliche Klystronkammer.
Er kann aber auch wegen seiner von einer Klystronkammer abweichenden Eigenschaften die
Grundlage für den Bau von Röhren bilden, die kein Gegenstück unter den mit üblichen Klystronkammern
arbeitenden Röhren haben.
Ein Leitungsresonanzkreis, der gemäß der Erfindung ausgebildet ist, ist in F i g. 3 als Steuerkreis in
einer Klystronverstärkerröhre mit zwei Kammern vorgesehen. Die Steuerkammer 7 besitzt eine Verzögerungsleitung,
die von dem ähnlich F i g. 2 symmetrisch geschlitzten Abschnitt eines kreiszylindrischen
Metallrohres 8 gebildet wird, wobei die beiden Enden des geschlitzten Rohrabschnittes vakuumdicht
zwischen zwei ringscheibenförmigen Abschlußplatten 9 und 10 befestigt sind, die an ihrem Umfang
durch eine zylindrische Metallabschirmung 11 vakuumdicht verbunden sind.
Der nicht geschlitzte Teil des Rohres 8 umschließt einen Laufraum; das rechte Rohrende endet in einer
üblichen Klystronkammer 12 und bildet die eine Elektrode des kapazitiven Spaltes. Die andere Elektrode
des Spaltes ist aus einem Stück mit der ringförmigen Endwandung 13 geformt, durch deren zentrale
öffnung die Elektronen in Richtung auf eine Auffangelektrode 14 hindurchgehen können. Die
Auffangelektrode 14 ist vakuumdicht an der Kammer 12 befestigt. Der Elektronenstrahl wird von
einem üblichen Strahlerzeugungssystem 15 geliefert, das vakuumdicht an die Steuerkammer 7 angeschmolzen
ist. Mit 16 ist die Heizspannungsquelle, mit 17 die Beschleunigungsspannungsquelle bezeichnet. Die
Auffangelektrode 14 ist mit dem metallischen Röhrenkörper durch einen Leiter galvanisch verbunden
und hat daher das gleiche positive Gleichpotential gegenüber der Kathode wie dieser. Durch geeignete
Fokussierungsmittel, z. B. eine Spule 18, wird der Elektronenstrahl längs seines gesamten Weges gebündelt
geführt.
Die zu verstärkende, der Steuerkammer 7 über eine koaxiale Leitung 19 zugeführte Hochfrequenzenergie
bewirkt, daß die Elektronen, die den geschlitzten Rohrabschnitt der Steuerkammer 7 passieren,
geschwindigkeitsmoduliert werden. Wenn die Elektronen dann den vom Rohr 8 gebildeten Laufraum
durchlaufen, beginnen sie Gruppen zu bilden, wobei diese Gruppenbildung ein Maximum erreicht,
wenn sie den kapazitiven Spalt in der Auskoppelkammer 12 passieren. Die ausgekoppelte, verstärkte
Hochfrequenzenergie wird durch eine zweite koaxiale Leitung 20 abgenommen. Das Rohr 8 kann
auch, falls dies gewünscht wird, über seine gesamte Länge symmetrisch geschlitzt sein und Unstetigkeitsstellen
im Sinne des Erfindungsgegenstandes an seinen Enden aufweisen, so daß der feldfreie Laufraum
vermieden wird und eine Geschwindigkeitsmodulation (mit daraus resultierender Dichtemodulation) stetig
über die ganze Länge der Verzögerungsleitung stattfindet.
Die Modulation, die mit der Verstärkerröhre der F i g. 3 erhalten wird, ist in F i g. 4 graphisch in Form
eines Orts-Zeit-Diagramms dargestellt, in dem der Elektronenweg über der Zeit aufgetragen und die
Lage einer Anzahl von Elektronen bei ihrem Weg durch die Röhre dargestellt ist. Es sei besonders darauf
hingewiesen, daß zwischen den Linien a und b, welche den Anfang und das Ende der Steuerkammer
7 darstellen (die gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist), eine kontinuierliche Änderung
der Elektronengeschwindigkeit stattfindet, die durch die Krümmung der einzelnen Elektronenwege
dargestellt ist. Die aufgedrückte Hochfrequenz ist als Kurvec unter dem Diagramm aufgetragen, und die
Lage des kapazitiven Spaltes in der Auskoppelkammer 12 ist durch die Linie d angedeutet, die an
einer Stelle liegt, an der die maximale Elektronenanhäufung stattfindet.
In F i g. 5 ist eine Verstärkerröhre dargestellt, die einen Leitungsresonanzkreis gemäß der Erfindung
sowohl als Steuerkammer 7 als auch als Auskoppelkammer 12 enthält. Aufbau und Wirkungsweise dieser
Verstärkerröhre sind ähnlich der Verstärkerröhre nach F i g. 3 — in F i g. 5 sind daher auch die der
Fig. 3 entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszahlen versehen —, jedoch hat die Röhre der
F i g. 5 vor allem eine größere Bandbreite. Die Aus-
koppelkammer 12 kann von der Steuerkammer 7 abweichende Abmessungen aufweisen, so daß das Verhalten bezüglich Bandbreite und Ausgangsleistung
stets optimal gemacht werden kann. Es kann auch noch eine Reihe weiterer erfindungsgemäßer Leitungsresonanzkreise zwischen der Steuerkammer und
der Auskoppelkammer vorgesehen werden, wenn eine Verstärkerröhre mit mehrfacher Resonanz erwünscht ist. Die Verstärkerröhre kann dann über
ίο einen sehr viel größeren Frequenzbereich verwendet werden als die Verstärkerröhre nach Fig. 3.
Ein Leitungsresonanzkreis gemäß der Erfindung kann auch besonders vorteilhaft in einer Laufzeitröhre
nach F i g. 6, die einem üblichen Reflexklystron ähnlich ist, verwendet werden. Der Leitungsresonanzkreis 21 wird wie in F i g. 2, 3 und 5 von einer
Kammer mit einem symmetrisch geschlitzten, kreiszylindrischen Metallrohr 22 als Verzögerungsleitung
gebildet, deren linkes Ende durch die ringscheibenao förmige Metallplatte 23 und deren rechtes Ende
durch das ringförmige Gitter 24, das in der ringförmigen Metallplatte 25 befestigt ist, abgeschlossen
ist. Die Platte 25 ist mit der Platte 23 durch eine kreiszylindrische metallische Abschirmung 26
vakuumdicht verbunden. Uber die koaxiale Leitung 27 wird die erzeugte Hochfrequenzenergie abgenommen.
Die Hochfrequenzenergie wird dadurch erzeugt, daß Elektronen von einem Strahlerzeugungssystem
33 in den Leitungsresonanzkreis 21 geschickt werden, der durch eine geeignete Batterie 28 gegenüber der
Kathode positiv vorgespannt ist; die Heizspannungsquelle ist mit 29 bezeichnet. Die Elektronen werden
beim Durchlaufen des Leitungsresonanzkreises 21 geschwindigkeitsmoduliert, nähern sich dann einem
mit der Kathode galvanisch verbundenen Reflektor 30 und kehren dadurch ihre Bewegungsrichtung um.
Wegen der im Reflektor vorgesehenen Spitze 31 laufen sie jedoch nicht axial durch das geschlitzte
Rohr 22 zurück, sondern in Form eines rohrförmigen Strahles, der zunächst das Gitter 24 durchsetzt, dann
außerhalb des geschlitzten Rohres 22 verläuft und schließlich auf der Beschleunigungsanode 23 auftrifft.
Wenn die Spitze 31 weggelassen ist, kehrt der Strahl innerhalb des Rohres 22 zurück; die Röhre
kann auch auf diese Weise betrieben werden. Da das mit dem Elektronenstrahl in Wechselwirkung tretende
Wellenfeld sowohl außerhalb als auch innerhalb des geschlitzten Rohres 22 sehr stark ist, findet eine gute
Wechselwirkung statt; der zurücklaufende, in der Dichte modulierte Elektronenstrahl erzeugt dabei die
Hochfrequenzenergie.
Alle in den bisherigen Zeichnungen dargestellten Röhren können auch mit einem EIektronenhohlstrahI
betrieben werden.
Da, wie schon oben erwähnt, die Länge eines erfindungsgemäßen Leitungsresonanzkreises nicht begrenzt ist, kann, wenn ein genügend langer Leitungsresonanzkreis vorgesehen wird, nicht nur eine Ge-
schwindigkeitsmodulation der Elektronen in ein und demselben Leitungsresonanzkreis erhalten, sondern
auch der Maximalwert der aus der Geschwindigkeitsmodulation resultierenden Dichtemodulation
erreicht werden, wodurch sich ein besonders zweckmäßiger Schwingungserzeuger ergibt. Ein solcher
Schwingungserzeuger ist in F i g. 7 dargestellt, wobei ein erfindungsgemäßer Leitungsresonanzkreis 32 nach
Art der F i g. 3 und 5 zwischen einem Strahlerzeu-
Claims (8)
1. Mit einer Strömung elektrisch geladener Teilchen in Wechselwirkung stehender Leitungsresonanzkreis, der von einer Verzögerungsleitung
gebildet wird, die an beiden Enden des genutzten Wechselwirkungsbereichs mit zumindest annähernd
total reflektierenden, auf der Verzögerungsleitung stehende Wellen hervorrufenden Unstetigkeitsstellen
versehen ist, an deren Bildung quer zum Teilchenstrahl sich erstreckende metallische
Teile beteiligt sind, insbesondere für Laufzeitröhren mit Geschwindigkeitsmodulation,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verzögerungsleitung zwei kreuzweise gewickelte Wendeln dienen oder eine einer solchen Verzögerungsleitung
elektrisch äquivalente Verzögerungsstruktur benutzt wird und daß die kreuzweise gewickelten Wendeln oder die elektrisch
äquivalente Verzögerungsstruktur in einer sie nahezu allseitig umschließenden metallischen
Kammer angeordnet sind/ist, deren quer zum Teilchenstrahl sich erstreckende Wandungsteile
die Unstetigkeitsstellen bilden oder mitbilden.
2. Leitungsresonanzkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kreuzweise gewickelten
Wendeln im wesentlichen den gleichen Durchmesser und die gleiche Steigung aufweisen.
3. Leitungsresonanzkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die eine
der beiden Unstetigkeitsstellen von einem Hochfrequenzkurzschluß gebildet wird.
4. Leitungsresonanzkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der beiden
Unstetigkeitsstellen von einem kapazitiven Abschluß (Spalt) gebildet wird.
5. Leitungsresonanzkreis nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des den
kapazitiven Abschluß bildenden Spaltes veränderbar ist.
6. Leitungsresonanzkreis nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Durchmesser und Steigung der kreuzweise gewickelten Wendeln sich in Strömungsrichtung
der elektrisch geladenen Teilchen fortlaufend ändern.
7. Leitungsresonanzkreis nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung von
Durchmesser und Steigung derart ist, daß für längs der kreuzweise gewickelten Wendeln fortschreitende
elektrische Wellen eine im wesentlichen konstante axiale Phasengeschwindigkeit aufrechterhalten wird.
8. Leitungsresonanzkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerungs-
609 758/228
Applications Claiming Priority (1)
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