Bereich der Technik
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Klammerformungsanordnung, die
zum einem Heftapparat gehört, mit welchem ein Werkstück, vorzugsweise ein Stapel
Papier, zusammengeheftet werden. Die Anordnung umfasst eine von einer
Antriebsvorrichtung angetriebene Umformstanze, die langgestreckte, in einem
Magazin im Heftapparat bevorratete und mit Hilfe einer zugehörigen
Vorschubeinrichtung bis zu einer Matrize vorgeschobene Klammerrohlinge über
diese Matrize in eine im Wesentlichen U-förmige Klammer umformt, wobei diese
Klammer einen Steg und einen ersten beziehungsweise einen zweiten Schenkel
umfasst, wonach die Umformstanze mit Hilfe der Antriebsvorrichtung von der
umgeformten Klammer zurückgefahren wird. Nach dem Zurückfahren der
Umformstanze wird die nun geformte Klammer durch die Vorschubeinrichtung bis zu
einem Klammerführungskanal vorgeschoben, in welchem sie von einem zum
Heftapparat gehörenden Treiber in das Werkstück zwecks Heften desselben
eingetrieben wird.
Stand der Technik
-
Klammerformungsanordnungen der vorstehend genannten Art sind gewöhnlich und
notwendige Bestandteile moderner Heftapparate, die unter anderem bei
Kopiergeräten vorkommen. Eine solche Anordnung wird im PA-SE 9201230 des
Antragstellers gezeigt, wobei genannter Antrag nicht direkt auf die
Klammerformungsanordnung ausgerichtet ist. Die früher bekannten Anordnungen
weisen jedoch den Nachteil auf, dass die Schenkel des in eine U-Form umgeformten
Klammerrohlings noch vor dessen Vorschub bis zum Klammerführungskanal durch
die Vorschubeinrichtung auf eine solche Weise zurückfedern kann, dass die
Klammer entweder nicht in die Führung eingeschoben oder sich in der Führung
verkantet, wodurch der Heftvorgang mangelhaft oder schlimmstenfalls überhaupt
nicht vollzogen wird, weil es im Heftapparat zu einer Verklemmung gekommen ist.
Problemstellung
-
Es besteht somit ein Bedarf, eine Klammerformungsanordnung zu erhalten, bei der
sichergestellt ist, dass eine in der Anordnung geformte Klammer nicht auf eine
solche Weise zurückfedert, dass ein sicheres Einführen der Klammer in den
Klammführungskanal gefährdet ist.
-
Problemlösung
-
Durch die nun vorgeschlagene Erfindung wird eine Klammerformungsanordnung
erhalten, bei der das vorstehend genannte Problem gelöst wird durch die Anordnung
der vorstehend angegebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die
Anordnung ein erstes und ein zweites Schenkelfangorgan aufweist, welche mit
jeweils einem Klammerschenkel in festhaltende Verbindung gehen und dessen
Rückfedern nach dem Umformen verhindern, bis die Klammer in den
Klammerführungskanal eingeführt worden ist.
-
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass die
Schenkelfangorgane je eine Kontaktfläche aufweisen, die mit jeweils einem
Klammerschenkel in festhaltende Verbindung geht, wenn die Klammer umgeformt
ist, und so angeordnet sind, dass sie an den Klammerführungskanal grenzen, dass
die Organe auf solche Weise nachgiebig sind, dass die Klammerschenkel die
Organe und die jeweilige Kontaktfläche zur Seite führen, wenn die Klammer geformt
wird, und dass die Organe wieder ihre ursprüngliche Stellung einnehmen, in der sich
die jeweilige Kontaktfläche in festhaltendem Kontakt mit dem jeweiligen
Klammerschenkel befinden, nachdem die Klammer geformt worden ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Heftapparat, welcher eine
Klammerformungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst;
-
Fig. 2 als Übersichtsansicht ein Klammerrohlingmagazin und eine
Klammerformungsanordnung;
-
Fig. 3-8 in Detailansichten die Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung in
verschiedenen Phasen eines Betriebszyklus;
-
Fig. 9-12 in Detailansichten und ausgehend von Richtung P in Fig. 3 die Anordnung
gemäß der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Phasen eines Betriebszyklus.
Beschreibung einer vorgezogenen Ausführungsform
-
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung ein Heftapparat 1 gezeigt, der einen
Basisteil 2 und eine Hefteinheit 3 umfasst. Die Hefteinheit und die Basiseinheit sind
über eine Schwenkachse 4 schwenkbar miteinander verbunden, und die Hefteinheit
kann in der durch den Doppelpfeil v angegebenen Richtung zur Basiseinheit und
von dieser weg geschwenkt werden. Die Basiseinheit weist einen Amboss 5 auf, und
auf dem Amboss ist ein Werkstück 6 platziert, welches für ein Heften mit dem
Heftapparat vorgesehen ist. In der Hefteinheit angeordnet ist ein Klammermagazin
7, das langgestreckte Klammerrohlinge 8 enthält, die mit ihren Längsseiten
zueinander angeordnet sind und eine Klammerbandbahn 9 bilden, welche in Form
einer Rolle 10 dargestellt sind, siehe Fig. 2. In der Hefteinheit ebenfalls angeordnet
ist eine Klammerformungsanordnung 11, deren Bauweise und Arbeitsweise aus der
nachstehenden Beschreibung hervorgeht. Eine Antriebsquelle 12 ist in der
Basiseinheit 2 angeordnet und mit Antriebsarmen 13 verbunden, von denen in der
Abbildung nur einer gezeigt ist, und diese Arme stehen in Verbindung mit der
Klammerformungsanordnung 11, und die Arbeitsweise dieser Arme geht aus der
nachstehenden Beschreibung hervor. An der Basiseinheit ist eine
Vorschubeinrichtung 14 angeordnet, welche während einer Bewegung der
Hefteinheit gegen die Basiseinheit im Verlauf eines Heftvorgangs, in Richtung des
Doppelpfeils v, in Kontakt mit der Klammerbandbahn 9 kommt, wodurch ein
Vorschub von Klammerrohlingen stattfindet.
-
Aus Fig. 2 gehen die Klammerrolle 10, die Klammerbandbahn 9 sowie die
Klammerrohlinge 8 hervor. Ebenfalls gezeigt sind die Klammerformungsanordnung
11, die eine Matrize 15 umfasst, über welche die Klammerrohlinge umgeformt
werden, eine Umformstanze 16 mit einem in dieser integriertem Treiber 17 sowie
eine erstes Schenkelfangorgan 18 und ein zweites Schenkelfangorgan 19, wobei
diese Organe sicherstellen, dass die umgeformten Klammerschenkel nach dem
Umformvorgang nicht rückfedern. In Fig. 2 dargestellt sind auch die Aussparungen
20 bzw. 21 in der Umformstanze, in denen die in der Abbildung nicht dargestellten
Antriebsarme 13 für den Antrieb von Umformstanze 16 und Treiber 17
angeschlossen werden. Die in der Abbildung auch gezeigten Hakenorgane 22 bzw.
23 haben die Aufgabe, Teile der Anordnung 11 mit dem Heftapparat 1 zu verbinden.
Die Verbindung der Umformstanze 16 und des Treibers 17 mit dem Heftapparat geht
nicht aus den Abbildungen hervor, aber es versteht sich, dass mit einer bekannten
Technik die Verbindung dieser Teile auf solche Weise gestaltet ist, dass sie durch
den Antrieb der Antriebsarme 13 in einer mit dem Doppelpfeil P gekennzeichneten
Bahn auf- und abwärts betätigt werden können. Ebenfalls mit einer bekannten
Technik kann die Anordnung entweder mit dem Heftapparat 1 selbst oder mit dem
Klammermagazin 7 verbunden sein, und ist einsichtig, dass die Umformstanze und
der Treiber, die in der Abbildung miteinander integriert dargestellt sind, auch als
getrennte Einheiten ausgeführt sein können.
-
In Fig. 3-9 wird detailliert ein Ablauf dargestellt, bei dem eine
Klammerformungsanordnung 11 gemäß der vorliegenden Erfindung einen
Klammerrohling 8 U-förmig umformt. Die Anordnung ist gesehen in der Richtung des
mit F in Fig. 1 gekennzeichneten Pfeils dargestellt. Eine U-förmig umgeformte
Klammer, welche aus einem Steg 24 und einem ersten Schenkel 25 und einem
zweiten Schenkel 26 besteht, befindet sich in einer Position, die vor der Matrize 15
liegt, in einem Klammerführungskanal 27, welcher zwar in den Abbildungen nicht
dargestellt aber in Fig. 9 angedeutet ist. In diesen Kanal wird die U-förmige Klammer
vom Treiber 17 in das in Fig. 1 gezeigte und zum Heften vorgesehene Werkstück 6
eingetrieben, wobei gleichzeitig ein Klammerrohling 8 über die Matrize 15 in eine U-
Form umgeformt wird. In Fig. 3 liegt ein Klammerrohling 8 auf der Matrize 15, und
die Umformstanze 16 sowie der Treiber 17 befinden sich in einer Ausgangsstellung.
In Fig. 4 sind die Umformstanze 16 und der Treiber 17 in Richtung des Doppelpfeils
P nach unten geführt, und die Umformstanze trifft mit integrierten Umformbeinen 28
auf den Klammerrohling 8 auf, der über die Matrize 15 umgeformt wird. In Fig. 5 ist
die Umformstanze 16 weiter abwärts bewegt worden, und es hat eine weitere
Umformung der Klammer 8 stattgefunden. In Fig. 6 ist die Umformstanze 16 noch
weiter abwärts bewegt worden, und in dieser Position liegen die Klammerschenkel
25 und 26 gegen die Schenkelfangorgane 18 und 19 an, welche, wie nachstehend in
Verbindung mit der Beschreibung zu Fig. 9-12 noch erläutert wird, von den
Schenkeln 25 bzw. 26 zur Seite geführt worden. In Fig. 7 befindet sich die
Umformstanze 16 in ihrer unteren Endstellung, und in dieser Position ist die
Klammer zu einer U-Form umgeformt, während gleichzeitig der Treiber 17 die davor
liegende Klammer in das zu heftende (in diesen Abbildungen nicht dargestellte)
Werkstück eingetrieben hat. In Fig. 8 sind die Umformstanze und der Treiber in
Richtung des Doppelpfeils P nach oben geführt, und aus der Abbildung geht hervor,
dass die Schenkelfangorgane die Kontaktflächen 29 bzw. 30 aufweisen, gegen
welche der jeweilige Schenkel 25, 26 anliegt, wodurch ein Rückfedern der Schenkel
in der mit dem Pfeilen r1 und r2 gekennzeichneten Richtung verhindert wird. Die
Aufwärtsbewegung wird fortgesetzt, bis die Anordnung die Ausgangsstellung gem.
Fig. 3 eingenommen hat, und in dieser Position hat die (in den Abbildungen nicht
dargestellte) Vorschubeinrichtung 14 die U-förmig umgeformte Klammer in die in
Fig. 9 gezeigte Position vorgeschoben, und ein neuer Klammerrohling ist bis zur
Matrize 15 vorgeschoben worden.
-
In Fig. 9-12 ist für die Anordnung 11 ein Umformvorgang in Untenansicht und
gesehen in Richtung des Pfeils U gemäß Fig. 3 dargestellt, wobei sowohl die
Umformstanze als auch der Treiber ausgelassen worden sind. In Fig. 9 ist eine U-
förmig umgeformte Klammer gezeigt, die sich im Klammerführungskanal 27 befindet,
und in der Abbildung erkennbar sind auch die Schenkelfangorgane 18 und 19, deren
Kontaktflächen 29 bzw. 30 an den Klammerführungskanal 27 grenzen. Die
Schenkelfangorgane stehen unter einer geringen, zum Klammerführungskanal 27
gerichteten Vorspannung und sind so nachgiebig, dass sie in einer der genannten
Richtung entgegengesetzte Richtung geführt werden können. Des weiteren ist ein
Klammerrohling 8 dargestellt, der sich auf der Matrize 15 befindet. In Fig. 10 ist der
Klammerrohling 8 weiter umgeformt, und wie aus dieser Abbildung hervorgeht,
haben die Schenkel 25 bzw. 26 die Schenkelfangorgane 18 bzw. 19 zur Seite
geführt. In Fig. 11 ist der Klammerrohling fertig umgeformt, und die
Schenkelfangorgane haben wieder die Position eingenommen, in der die
Kontaktflächen an den Kanal 27 grenzen. In dieser Stellung liegen die
Kontaktflächen gegen den jeweiligen Klammerschenkel an, und die
Klammerschenkel werden dadurch an einem Rückfedern in der mit dem Pfeilen r1
und r2 gekennzeichneten Richtung gem. Fig. 8 gehindert. In Fig. 12 hat ein weiterer
Schritt des Umformvorgangs stattgefunden, und der Kanal 27 ist leer, so dass die
umgeformte Klammer von der (in den Abbildungen nicht dargestellten)
Vorschubeinrichtung 14 bis zum Kanal 27 und in diesen hinein geschoben wird,
während gleichzeitig ein neuer Klammerrohling 8 zur Matrize 15 vorgeschoben wird,
wodurch der Umformvorgang wieder bei den in Fig. 9 gezeigten Phasen angelangt
ist.
-
Die Erfindung wird nicht durch die vorstehende Beschreibung ergänzt, sondern
lediglich durch die nachfolgenden Ansprüche.
Bezugszeichen-Verzeichnis
1 Heftapparat
2 Basisteil
3 Hefteinheit
4 Schwenkachse
5 Amboss
6 Werkstück
7 Klammermagazin
8 Klammerrohling
9 Klammerbandbahn
10 Rolle
11 Klammerformungsanordnung
12 Antriebsquelle
13 Antriebsarme
14 Vorschubeinrichtung
15 Matrize
16 Umformstanze
17 Treiber
18 Schenkelfangorgan
19 Schenkelfangorgan
20 Aussparung
21 Aussparung
22 Hakenorgan
23 Hakenorgan
24 Steg
25 Schenkel
26 Schenkel
27 Klammerführungskanal
28 Umformbeinen
29 Auflagefläche
30 Auflagefläche
P Richtungspfeil
r1 Richtungspfeil
r2 Richtungspfeil
u Richtungspfeil
v Richtungspfeil