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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Scheide zum sicheren Aufbewahren und Transportieren von Werkzeugen,
insbesondere eine Messerscheide zum sicheren Einstecken in seitlich
an Hosen angeordnete Taschen oder ähnlichen Einsteckvorrichtungen,
welche eine hohe Stecksicherheit des Werkzeugs verleiht und das
Werkzeug wie auch seinem Träger
vor nachteiligen Einflüssen
schützt.
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Es ist bekannt, dass beispielsweise
Hosen, insbesondere Lederhosen, Einstecktaschen besitzen, die geeignet
sind, darin verschiedene Werkzeuge aufzubewahren, zu transportieren
oder schnell zur Hand zu haben.
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Derartige Hosen gehören unter
anderem traditionell zur hauptsächlich
männlichen
Bekleidung.
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Handelt es sich hierbei um Lederhosen,
welche Seitentaschen besitzen, die für das Tragen von Überlebenswerkzeugen,
beispielsweise Messern, vorgesehen sind, werden sie vornehmlich
von der bayerischen Bevölkerung
getragen.
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Derartige Hosen finden sich jedoch
auch außerhalb
von Bayern, insbesondere in den sogenannten Alpenländern, aber
auch als Exportartikel in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern, breite
Verwendung.
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Bei derartigen lang- oder kurzbeinigen
Hosen sind an ihrer Aussenseite links oder rechts der Beine in Höhe der Oberschenkelregion
Taschen angeordnet, die für
die Aufnahme von Werkzeugen oder von Scheiden, wie beispielsweise
Messer oder bevorzugt Messerscheiden, vorgesehen sind. Diese Taschen
bestehen üblicherweise
aus dem gleichen Material wie die Hose und dienen dazu, das Werkzeug,
beispielsweise ein Messer, in seiner Scheide eng am Körper zu
tragen und in Ruhestellung, beim Gehen oder während schneller Bewegungen
stets griffbereit und schnell zur Hand zu haben.
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Solche Werkzeuge werden üblicherweise zum
Bearbeiten von verschiedenen Materialien, als Überlebensmesser, Abenteuermesser,
Messer zum Bearbeiten von weicheren Stoffen (zum Beispiel Holz)
oder als Sportinstrumente benutzt. Im allgemeinen kann davon ausgegangen
werden, dass die Benutzung dieser Werkzeuge üblicherweise außerhalb der
häuslichen
Umgebung im Freien erfolgt.
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Diese Werkzeuge, insbesondere wenn
es sich um wertvollere Werkzeuge wie zum Beispiel Messer handelt,
müssen
demzufolge vor mechanischen bzw. physikalischen und chemischen Einflüssen geschützt sein,
insbesondere vor dem Herausfallen, dem Zerkratzen und Stumpfwerden,
vor dem Rosten oder anderen chemischen Umsetzungen.
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Um eine Scheide derart auszubilden,
dass solche Werkzeuge leicht in die Scheide gesteckt und aus ihr
ebenso leicht wieder herausgezogen werden können, werden sie üblicherweise
aus verformbaren Materialien gefertigt, üblicherweise aus Leder. An
ihrem offenen Ende sind diese Scheiden bekannterweise zusätzlich mit
einem Metallring versehen, um ihnen an dieser Stelle eine gewisse
Stabilität
zu verleihen und um hier das Scheidenmaterial am Einsteckrand mechanisch
zu schützen,
zum Beispiel vor vorzeitiger Abnutzung oder vor Einschnitten beim
Hineinstecken des Messers.
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Bei einer derartigen Scheide ist
nicht gewährleistet,
dass das Material frei ist von chemischen Stoffen, beispielsweise
Gerbstoffen, insbesondere Chlor oder Säuren. Desweiteren ist das in
der Regel aus Leder bestehende Scheidenmaterial weich und biegsam
und es ist bisher nicht gelungen, nicht oder schwer verformbares
Leder herzustellen. Dieser Umstand führt dazu, dass das Leder beim
Hineinstecken des Werkzeugs, insbesondere wenn es sich um scharfe
Werkzeuge wie beispielsweise Messer handelt, verformt wird und dementsprechend
durch scharfe oder spitze Teile leicht geritzt oder gar durchstochen
werden kann. Hieraus können
mehr oder weniger schwere Verletzungen erfolgen.
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Der Rand des Metallmundstücks, welcher die
Scheidenöftnung
vor mechanischen Einflüssen schützen soll,
ist meist scharf abgegrenzt, so dass hierdurch die Werkzeugteile,
beispielsweise eine Messerklinge, Schaden nehmen kann; insbesondere kann
das Werkzeugteil stumpf werden oder zerkratzen.
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Zur Sicherung eines in einer Scheide
angeordneten Messers gegen das Herausfallen wurde bereits vorgeschlagen,
an der Scheide Riemen zu befestigen, die um den Messergriff herumgeschlungen und
dann mit einer Befestigungseinrichtung, zum Beispiel einem Druckknopf,
verbunden werden. Diese Sicherungsvorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass
mit beiden Händen
eine umständliche
Tätigkeit ausgeführt werden
muss, die aus diesem Grunde dann ganz unterbleiben kann, so dass
in diesen Fällen
keine Sicherung des Messers gegeben ist.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung
ist die Klinge des Messers in ihrem dem Griff benachbarten Bereich
mit einem Vorsprung versehen, der in eine im Inneren der Scheide
angeordneten Rast einraste. Hierbei ist jedoch von Nachteil, dass
die hierfür aufzuwendende
Zugkraft beim Herausziehen des Messers derart groß ist, dass
die Scheide mit samt dem Messer herausgezogen wird. Ein Nachstellen oder
Nachjustieren dieser Vorrichtung ist nicht möglich, so dass die Kraft zum
Herausziehen des Messers aus der Scheide mit der Zeit nachlässt und
eine Sicherung gegen das Herausfallen nicht mehr gewährleistet
ist.
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Die
DE 1103184 A beschreibt eine Sicherung gegen
das Herausfallen eines Messers aus der Scheide, wobei an der Aussenseite
der Scheide eine Zunge aus biegsamen Metall angebracht ist, deren freies
Ende mit einer Abbiegung versehen ist, welche bei in der Scheide
befindlichem Messer die Parierstange desselben hintergreift. Auch
hier bestehen die vorgenannten Nachteile. Überdies würde eine solche Vorrichtung
das Einbringen der Messerscheide in die besagte Hosentasche und
das Tragen derselben darin erheblich erschweren.
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Darüber hinaus wurde gemäß
US 2,527,711 vorgeschlagen,
im Inneren der Messerscheide ein Verriegelungselement vorzusehen,
wobei ein Federdraht derart angeordnet und geformt ist, dass das Messer
erst nach einem Verschwenken der aus der Scheide herausragenden
Verlängerung
aus der Scheide gezogen werden kann. Die Sicherung des Verriegelungselementes
in der Scheide erfolgt durch einen zusätzlich in der Scheide angeordneten
und mit dieser verbundenen Einsatzteil. Diese Vorrichtung ist nicht
nur sehr aufwendig sondern hat auch den Nachteil, dass das Verriegelungselement
bei gezogenem Messer zu sehr verbogen wird.
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Aus der
DE 3621665 A1 ist eine Messerscheide
beschrieben, welche im wesentlichen aus einem formstabilen Material,
beispielsweise aus einem einstückig
hergestellten Kunststoffkörper,
besteht, wobei die Messerscheide eine Einrichtung zur Aufnahme und/oder
Verschiessen von Signal-Munition enthält. Abgesehen davon, dass eine
solche Scheide wegen ihrer voluminösen Ausgestaltung ungeeignet, ist
in eine der besagten Hosentaschen stecken zu können, hat diese den besonderen
Nachteil, dass ein Messer darin keinen Halt findet und gegen Herausfallen
nicht gesichert ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde die vorstehenden Nachteile zu vermeiden
und eine Scheide für
ein Werkzeug der eingangs genannten Art bereit zu stellen, welche
das betreffende Werkzeug gegen nachteilige mechanisch, physikalisch
und/oder chemisch bedingte Einflüsse
weitestgehend schützt,
möglichst
unempfindlich ist gegenüber
Verschleiß oder
Beschädigungen, die
durch den Benutzer oder das Werkzeugs hervorgerufen werden können, und
welche zusätzlich
einen sicheren Halt des Werkzeugs in der Scheide bei gleichzeitiger
leichter, schneller und ungehinderter Entnehmbarkeit des Werkzeugs
gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch
1 und den näheren
Ausgestaltungen gemäß der weiteren Ansprüche gelöst.
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Konkret betrifft die Erfindung eine
Scheide zur Aufnahme eines länglich
geformten mit einem Handgriff versehenen Werkzeugs, vorzugsweise
eines Messers, zur Sicherung des in der Scheide angeordneten Werkzeugs
gegen ungewollte Bewegungen, insbesondere Herausfallen, welche ausgestattet ist
mit einem ringförmigen
Metallmundstück
am oberen für
das Einführen
des Werkzeugs vorgesehenen Ende und einer Vorrichtung zur Sicherung
des in der Scheide steckenden Werkzeugs, wobei die Scheide aus einem
formstabilen Material gefertigt ist und die Vorrichtung zur Sicherung
des Werkzeugs aus mindestens einer klappen- oder deckelartigen Zunge
besteht, die so plaziert ist, dass sie von dem ringförmigen Metallmundstück ganz
oder überwiegend überdeckt
wird und im inneren der Scheide an einer oder an beiden der breiten,
flächigen
Seitenwänden
angeordnet ist und durch eine Schlitzung oder Ausstanzung so gestaltet
ist, dass sie eine gerichtete Klappbewegung derart ausführen kann,
dass sie über
einen mechanischen Druck auf das ringförmige Metallmundstück an das
in der Scheide steckende Teil des Werkzeugs gedrückt werden kann.
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In einer konkreteren Ausgestaltung
besteht die Scheide aus einem formstabilen Material, vorzugsweise
aus einem Kunststoff, welches mit einem verformbaren Stoff, insbesondere
einem natürlichen, semisynthetischen
oder synthetischen Stoff, beispielsweise aus einem Gewebe, einem
Geflecht, oder aus einem Leder, überzogen
sein kann, wobei die Scheide zusätzlich
ein ringförmiges
Metallmundstück
aussen an ihrem oberen offenen, für das Einführen des Werkzeugs vorgesehenen
Ende aufweist und mindestens eine zur Innenseite hin bewegliche klappen-
oder deckelartige Zunge enthält,
die vorzugsweise U- bzw. hufeisenfönnig ausgestaltet sein kann.
Diese Zunge ist an der breiten flächigen Innenseitenwand der
Scheide so angeordnet, dass sie von dem ringförmigen Metallmundstück ganz
oder überwiegend überdeckt
wird und unter Aufbringung eines mechanischen Druckes auf das Metallmundstück die klappen-
oder deckelartige Zunge, analog einer mit einem Schamierband befestigten
Klappe, in die vorgegebenen Richtung eingedrückt werden und somit eine Klappbewegung
in Richtung Innenraum der Scheide ausführen kann. Ein wesentlicher
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, dass
nach Eindrücken
des ringförmigen
Metallmundstücks
die klappen- oder deckelartig ausgestalteten Zunge derart in die
Innenseite der Scheide eindrückbar
ist und anschließend
dort hineinragt, dass sie an dieser Stelle den Zwischenraum zwischen
den beiden breiten flächigen
Innenseiten der Scheide verschmälert
oder einengt.
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Diese klappen- oder deckelartige
Zunge kann an der breiten flächigen
Innenseite der erfindungsgemäßen Scheide
einzeln oder mehrfach vorliegen. Vorzugsweise ist sie oder sind
sie an jeder der gegenüberliegenden
flächigen
Innenwänden
der erfindungsgemäßen Scheide
angeordnet, wobei auch mehrere untereinander oder nebeneinander
vorhanden sein können.
Entscheidend ist, dass diese klappen- oder deckelartige Zunge immer vollständig oder überwiegend
unter dem Metallmundstück
angeordnet ist, damit sie nach Druckausübung auf das Metallmundstück in den
Hohlraum der Scheide gleich einer Klappe hineingedrückt werden
kann und in dieser Position verbleibt.
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Die Gestaltung der klappen- oder
deckelartigen Zunge kann dadurch erfolgen, das in die breite flächige Seite
der Scheide eine U-Form bzw. eine Hufeisenform, eine V-Form oder
eine W-Form, gestanzt, gerkerbt, gesägt oder geschlitzt oder durch eine
besondere Gussform angeordnet wird, wobei die Zunge mit einer Seite
mit dem formstabilen Material der Scheide, welches vorzugsweise
ein Kunststoff sein kann, verbunden bleibt und dort Scharnierfunktion
ausübt.
An dieser Stelle kann zweckmäßigerweise
eine Verstärkung
des Materials vorgesehen werden, um die Scharnierfunktion zu schützen und/oder
die Steifigkeit bzw. Biegekraft dieser Zunge gegebenenfalls zu erhöhen, beispielsweise
eine Verdickung des Kunststoffs oder ein Kunststoffwulst.
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Die Ausgestaltung der Zunge kann
beliebig sein, sofern deren Funktion, nämlich das Andrücken an
das in der Scheide befindliche Werkzeug und hierüber die Sicherung des Werkzeugs
in der Scheide gegen ungewollte Bewegungen, insbesondere Herausfallen,
gewährleistet
ist. Insofern kommen viereckige bzw. rechteckige Formen, Formen
analog einer eckigen Klammer, runde Formen ähnlich einem U oder einem Hufeisen,
V-förmige,
W-förmige
oder mehrfach zackenförmige
Formen, Ausgestaltungen in Form einzelner oder mehrfacher Noppen,
einfache oder mehrfache zahnförmige
Formen in Betracht.
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Bevorzugt wird eine klappen- oder
deckelartige Zunge, die U- bzw. hufeisenförmig ausgestaltet ist.
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Die Dimension der klappen- oder deckelartigen
Zunge hängt
von der Grösse
der Scheide und dem Werkzeug, vorzugsweise ein Messer, ab. Sie kann
an ihren eingeschnittenen Rändern
viereckig bzw. rechteckig, analog einer eckigen Klammer, rund ähnlich einem
U oder einem Hufeisen, V-förmig, W-förmig oder
mehrfach zackenförmig,
als einzelne oder mehrfache Noppe, einfach oder mehrfach zahnförmig geformt
sein. Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass die Seitenränder oder
Breite bzw. der Durchmesser der Zunge zwischen 1,0 mm und 30,0 mm,
insbesondere zwischen 3,0 mm und 20,0 mm, und, wenn es sich insbesondere
um viereckig bzw. rechteckig, U-förmig oder hufeisenförmig gestaltete
Zungen handelt, ganz besonders zwischen 15, 0 mm und 10,0 mm dimensioniert
sein kann.
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Die dem Innenraum der Scheide zugewandte
Fläche
der klappen- oder deckelartig ausgestalteten Zunge kann nicht nur
flächig-eben
ausgestaltet sein, sondern auch Unebenheiten oder Erhebungen aufweisen,
beispielsweise Aufrauungen, Riffelungen, Noppen oder Zähne, die
einem in der besagten Scheide steckenden Werkzeug eine weitere Sicherung
verleihen können.
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Desgleichen können die klappen- oder deckelartig
ausgestalteten Zungen an der den Innenraum der Scheide zugewandten
Oberfläche
eine oder mehrere zusätzliche
rutschverhindernde Schichten aufweisen, beispielsweise aus einem
synthetischen, semisynthetischen oder natürlichen Polymer, einem Gummi,
Filz oder Leder, welche einer Rutschwirkung zwischen Werkzeug und
der besagten klappen- oder deckelartigen Zunge entgegenwirkt. Hierdurch
kann ein weiterer Halt des Werkzeugs in der Scheide bewirkt werden.
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Auch eine gegenüber der übrigen Scheide erhöhte Dicke
des formstabilen Materials, vorzugsweise ein Kunststoff, kommt als
weitere Ausgestaltung der klappen- oder deckelartigen ausgestalteten Zunge
in Betracht. Hierdurch kann die Stabilität dieser Zunge erhöht und die
Sitzfestigkeit des Werkzeugs, beispielsweise ein Messer, in der
Scheide positiv beeinflusst werden.
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Ein ganz besonders hervorstechender
Vorteil der erfindungsgemäßen klappen- oder deckelartigen
ausgestalteten Zunge einschließlich
aller konkret beschriebenen und hierzu äquivalenten Ausführungsformen
besteht darin, dass das Werkzeug unabhängig von der Dicke einen sicheren
Halt in der Scheide findet.
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Dieser Vorteil kommt insbesondere
dann zum Tragen, wenn das Werkzeug ein Messer ist, der den bevorzugten
Gegenstand der vorliegenden Erfindung darstellt.
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In diesem Falle findet das Messer
unabhängig
von der Dicke seiner Klinge einen sicheren Halt in der Scheide.
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Dementsprechend kann die Scheidenöffnung in
Anlehnung an hierfür übliche Werkzeugformen,
zum Beispiel Messerklingenformen, Briefbeschwerer, Meißel oder
flächig
gestaltete Beitel, eine Weite zwischen 1,0 und 10,0 mm an der dem
Messerrücken
zugewandten Seite aufweisen, bevorzugt zwischen 2,0 und 7,0 mm,
ganz bevorzugt zwischen 3,0 und 6,0 mm.
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Wenn beispielsweise eine bestimmte
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Scheide
eine Messerscheide ist und die Scheidenöffnung an der dem Messerrücken zugewandten
Seite eine Stärke von
5,0 mm aufweist, dann wird ein Messer, dessen durchschnittliche
Dicke weniger als 5,0 mm aufweist, trotz dieser geringeren Klingendicke
den selben Halt in dieser Messerscheide erfahren, wie ein Messer
mit der gewählten
Dicke von zum Beispiel 5,0 mm. Das wird dadurch erreicht, in dem
das Metallmundstück entsprechend
weiter zusammengedrückt
wird, so dass die besagte klappen- oder deckelartig ausgestaltete
Zunge verstärkt
auf die Messerklinge gepresst wird.
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Diese Vorrichtung vereint somit zwei
wichtige am Beispiel eines Messers leicht zu veranschaulichende
Vorteile. Zum einem können
verschiedene Werkzeuge, beispielsweise Messer, mit unterschiedlichen
Dicken bzw. Klingenstärken
in ein und dieselbe Scheide gesteckt werden. Zum anderen findet
eine durch mehrfaches Schleifen in der ursprünglichen Dicke reduzierte Messerklinge
unverminderten Halt in ein und derselben Scheide.
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Insofern wird durch die erfindungsgemäße Zunge
das Problem eines zu lockeren Haltes von Werkzeugen, vorzugsweise
Messern, mit in Relation zur Scheide zu geringeren Dicken gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Scheide
kann nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, in dem
beispielsweise geeignete Formen mit einem geeigneten Kunststoff,
beispielsweise einem Thermoplastkunststoff, welche Einheiten aus
Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Phenol-Formaldehydharze,
Melamin- und Harnstoff-Formaldehydharze, Polyamide, Polypropylene
beinhalten können,
ausgegossen werden
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Dem Fachmann ist bekannt, wie er
formstabile Kunststoffe herstellt und wie er diese, beispielsweise
durch Verwendung von Nukleierungsmitteln, eine bestimmte mechanischen
Eigenschaft verschafft.
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Als Herstellungsverfahren eignen
sich alle bekannten Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern wie
beispielsweise Pressen, Giessen, Spritzgiessen, Extrudieren, Ziehen.
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Der formstabile Kunststoffkörper der
Scheide kann anschließend
mit einer Schicht aus natürlichen,
semisynthetischen oder synthetischen Gewebe ummantelt werden.
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Die Ummantelung des formstabilen
Kunststoffmaterials der Scheide mit einem natürlichen, semisynthetischen
oder synthetischen Gewebe kann nach an sich bekannten Verfahren
erfolgen, wie beispielsweise durch Nähen, einfaches Überziehen oder Übersprühen. Als
Beispiele für
das hierfür
verwendbare Material kann Leder, PVC, Acryl-, Methacryl- oder Vinylestern,
Polyamiden, Mischpolymerisaten, Naturfaser, natürliche Seiden und Kunstseiden
wie Kupfer- oder
Acetatseiden. Bevorzugtes Material ist Leder.
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Das den oberen, offenen Rand der
erfindungsgemäßen Scheide
umgebende Metallmundstück
kann zwischen 1,0 mm und 50,0 mm breit sein, vorzugsweise zwischen
3,0 und 30,0 mm, insbesondere zwischen 5,0 und 20,0 mm, ganz bevorzugt
zwischen 10,0 mm und 15,0 mm.
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Die Dicke bzw. Stärke des betreffenden Metallmundstücks kann
zwischen 0,01 bis 2,0 mm betragen, vorzugsweise zwischen 0,05 und
1,0 mm, ganz bevorzugt zwischen 0,1 und 0,5 mm.
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Das Metallmundstück kann vorzugsweise 0,1 bis
5,0 mm, insbesondere 0,5 bis 3,0 mm, ganz bevorzugt 1,0 bis 2,0
mm unterhalb des oberen, die offene Seite der Scheide umgebenden
Rand angeordnet sein.
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Die Wahl der Dicke bzw. Stärke des
Metallmundstücks
hängt im
besonderen Maße
von dem Material ab, aus dem das Metallmundstück gefertigt ist. Je weicher
oder biegsamer das Material, desto dicker kann das Metallmundstück gefertigt
werden. Auf jeden Fall wird der Fachmann die Dicke des Metallmundstücks vornehmlich
nach dem Kriterium auswählen,
dass ein relativ leichtes und einfaches Eindrücken ermöglicht wird, um die vorstehend
beschriebene klappen- oder
deckelartig ausgestaltete Zunge beständig und anhaltend eindrücken bzw.
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gegen das in der Scheide steckende
Werkzeug, beispielweise eine Messerklinge, pressen zu können.
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Das Metallmundstück kann aus allen möglichen
dem Fachmann für
diesen Zweck bekannten Metallen und Metallegierungen bestehen. Beispielsweise
aus Alluminium, Eisen, Blei, Zinn, Zink, Kupfer, Silber, Gold, Platin,
Stähle,
Messing, und Mischungen sowie Legierungen dieser Metalle, aber auch
Hybridmaterialien, beispielsweise Plastikmetalle, können in
Betracht kommen.
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Bevorzugt wird jedoch ein Metall,
welche die nach dem mechanischen Verformen bzw. Eindrücken diese
Form möglichst
lange beibehält.
Beispielsweise kommen hierfür
Aluminium, Zinn, Zink, Silber, Kupfer oder Gold oder Mischungen
dieser Metalle in Betracht.
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Die Fertigung des Metallmundstücks kann nach
an sich bekannter Weise der Metallbearbeitung erfolgen, beispielsweise
durch Walzen, Ziehen, Pressen, Löten,
Schweissen oder Schmieden.
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Die Oberfläche des Metallmundstücks kann entweder
poliert oder matt ausfallen. Sie kann glatt und eben ausgestaltet
oder mit Ornamenten, Ziselierungen, Linien, Mustern, Bildern, Einlegearbeiten, Beschriftungen,
Symbolen, bildhaften Erhebungen und Vertiefungen oder, als Werbefläche, mit
werbenden Informationen versehen sein, welche auch farbig sein können.
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Das untere Ende der Scheide kann,
wenn es sich beispielsweise um eine Messerscheide handelt, konisch
geformt sein und es kann geschlossen oder offen sein. Es ist vorzugsweise
mit einem Metallband, welches bevorzugt aus dem selben Material
und besteht und vergleichbare Dimensionen aufweist wie das Metallmundstück, schützend umgeben.
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Bevorzugter Erfindungsgegenstand
ist eine Messerscheide, welche aus einem formstabilen Kunststoff
besteht, vorzugsweise einem Ledermaterial ummantelt ist, mit einem
Metallmundstück
ausgestattet ist, welches zwischen 15,0 und 10,0 mm breit ist und
eine Stärke
zwischen, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,5 mm aufweist, sowie mindestens eine
klappen- oder deckelförmige
Zunge besitzt, welche nach der beschriebenen Art und Weise von den beiden
breiten flächigen
Seiten in den Scheideninnenraum hineinragen und dem Messer einen
festen Halt in der Scheide bietet.
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Eine Scheide, insbesondere eine Messerscheide
gemäß der vorliegenden
Erfindung einschließlich
aller genannten Lösungsvorschläge und den
hierzu äquivalenten
Ausführungsformen
zeigen eine ganze Reihe von Vorteilen. Keine Gefahr des Rostens,
keine Gefahr des Feuchtwerdens, keine Gefahr des sich Verletzens
durch Beschädigung
der Scheide durch das Werkzeug, beispielsweise Messer, keine scharfe
Umrandung des Metallmundstücks,
leichtes, bequemes und schnelles Entnehmen des Werkzeugs aus der
Scheide unter Beibehaltung eines sicheren Haltes des Werkzeugs und
zwar unabhängig
davon, welche Dicke das Werkzeug, zum Beispiel eine Messerklinge,
aufweist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung
an Hand eines Ausführungsbeispiels
schematisch näher
veranschaulicht.
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1 zeigt
in schematisierter Form eine Scheide (1) zur Aufnahme eines
länglich
geformten mit einem Handgriff versehenen Werkzeugs mit einem ringförmigen Metallmundstück (4)
am oberen für das
Einführen
des Werkzeugs vorgesehenen Ende und einer Vorrichtung zur Sicherung
des in der Scheide steckenden Werkzeugs, wobei die Scheide (1) aus
einem formstabilen Material (2) gefertigt ist und dass
die Vorrichtung zur Sicherung des Werkzeugs aus mindestens einer
klappen- oder deckelartigen Zunge (6) besteht, die so plaziert
ist, dass sie von dem ringförmigen
Metallmundstück
(4) ganz oder überwiegend überdeckt
wird und im inneren der Scheide (1) an einer oder an beiden
der breiten, flachen Seitenwänden
angeordnet ist und durch eine Schlitzung oder Ausstanzung (7)
so gestaltet ist, dass sie eine gerichtete Klappbewegung derart
ausführen
kann, dass sie über
einen mechanischen Druck auf das ringförmige Metallmundstück (4)
an das in der Scheide steckende Teil des Werkzeugs gedrückt werden
kann.
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In seiner konkreteren Ausgestaltung
zeigt 1 eine Messerscheide
(1), welche aus einem formstabilen Material, vorzugsweise
aus einem aus einem Stück
hergestellten Kunststoffkörper
(2) besteht. Der Kunststoffkörper (2) ist mit einer
Hülle oder Ummantelung
(3) umgeben und mit einem Mundstück (4), welches die
Ummantelung (3) mit einfasst, versehen. Ein vorzugsweise
abgerundeter Kunststoffrand (5) schließt die Messerscheide am oberen Ende,
worin das Messer in die Scheide gesteckt wird, ab. Hiermit wird
sichergestellt, dass einerseits keine scharfe Umrandung vorliegt,
die eine Verletzungsgefahr darstellt, andererseits den Rand ausreichend
vor mechanischer Beanspruchung schützt. Die klappen- oder deckelartig
U- bzw. hufeisenförmig
ausgestaltete Zunge (6) ist derart angeordnet, dass sie
unterhalb des Metallmundstücks
(4) liegt und somit durch Druck auf das Metallmundstück nach
innen bewegt wird, wobei durch die Schlitzung oder Ausstanzung (7)
die Bewegungsrichtung determiniert wird. Auf diese Weise wird das
Messer in der Messerscheide gegen unerwünschte Bewegungen gesichert.
Die Messerscheide wird an seinem konischen Ende durch eine Spitze
(8) stabilisiert, welche vorzugsweise aus dem gleichen
Material besteht wie das Mundstück (4).
Die Spitze (8) kann geschlossen sein oder an seinem Ende
geöffnet.