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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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Die Befüllung der einzelnen Ausnehmungen bzw.
Kammern des Formunterteils einer Vorrichtung zur Herstellung von
Formsteinen erfolgt mit einem sogenannten Füllwagen, welcher das Füllmaterial z.B.
Beton auf die Kammern verteilt. Hierbei ist eine gleichmäßige Befüllung der
Kammern mit dem Füllmaterial
nicht zu 100% zu gewährleisten.
Dies führt
teilweise zu einer Überfüllung oder
einer Unterfüllung der
Kammern. Dem Füllvorgang
folgt der Verdichtungsvorgang. Bei diesem Vorgang wird das Füllmaterial
durch in den Rütteltisch,
auf dem das Formunterteil aufliegt, eingeleitete Rüttelenergie
und durch von den Stempeln aufgebrachte Druckenergie in kurzer Zeit
verdichtet. Die Verdichtung ist teilweise durch das Rütteln so
stark beeinflusst, dass die Höhe
des Füllmaterials
in einer Kammer unter das tiefste Niveau der Stempelplatte des zugehörigen Stempels
in seiner tiefsten Stellung sinkt. Hierdurch entsteht ein Formkörper, welcher
hinsichtlich seiner Höhe
ein ungewünschtes
Untermaß aufweist.
Dies ist besonders bei Formsteinen nachteilig, welche ohne Nachfüllen von
Material hergestellt werden, da Ausschuss oder eine mindere Qualität produziert
wird. Selbst bei Formsteinen, welche durch ein- oder mehrmaliges Nachfüllen mehrschichtig
aufgebaut sind, ist eine einheitliche Höhe der mit der ersten Lage
produzierten Schicht wünschenswert,
um von Anfang an hochgenau zu produzieren. Bislang ist ein Herstellungsverfahren
für in
der Höhe
hochgenaue Formkörper nur
für mehrschichtige
Formkörper
aus der
DE 195 37
077 A1 bekannt, wobei die erforderliche Vorrichtung technisch
aufwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren bzw. eine Vorrichtung vorzuschlagen, welches bzw. welche
mit einfachen Mitteln die Herstellung von ein- und mehrschichtigen
Formsteinen erlaubt, bei welchen die Abweichungen in der Höhe der Formsteine minimal
und Ungenauigkeiten der Formauflage bzw. des Rütteltisches ohne Auswirkung
auf die Formsteinhöhe
bleiben.
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Diese Aufgabe ist durch das im Anspruch
1 bestimmte Verfahren und die im Anspruch 9 bestimmte Vorrichtung
gelöst.
In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, in
einem ersten Schritt das Material durch eine erste Verfahrbewegung
der Auflast über
einen ersten Verfahrweg zu verdichten, welcher in x-Richtung erfolgt, in
einem zweiten Schritt ist es vorgesehen durch eine zweite Verfahrbewegung
der Auflast über
einen zweiten Verfahrweg in x-Richtung eine weitere Verdichtung
des Materials herbeizuführen,
wobei die Verfahrbewegungen ohne eine Gegenverfahrbewegung unmittelbar
nacheinander ausgeführt
werden und durch jeweils wenigstens einen Anschlag begrenzt werden,
wobei der jeweilige Anschlag nach Abschluss der ersten Verfahrbewegung
in wenigstens eine weitere Position verstellt wird und wobei die
Parameter Vibration und Druck auf dem ersten und dem zweiten Verfahrweg
in unterschiedlicher Stärke
auf die Formsteine wirken. Hierdurch ist es möglich unter Beibehaltung kurzer
Taktzeiten Formkörper
zu produzieren, welche bei optimaler Verdichtung bezüglich ihrer
Höhe in
einem sehr kleinen Toleranzintervall liegen. Dies wird durch zwei
direkt, das heißt
ohne Rückfahr- bzw. Hubbewegung
aufeinander folgende Verdichtungsvorgänge erreicht, welche durch
unterschiedliche Parameter gekennzeichnet sind. Auf einen ersten
Verdichtungsschritt, der unter herkömmlichen, auf eine kurze Taktzeit
optimierten Parametern erfolgt, die unter Umständen ein Überverdichten bewirken, folgt
ein zweiter Verdichtungsschritt bei welchem das maßgenaue
Verdichten der Formsteine im Vordergrund steht und die Wahl der
Parameter bestimmt. Die Verfahrstrecken werden für die Auflast durch wenigstens
einen Anschlag vorgegeben der in seiner Lage verstellbar ist und
als Anschlag für
eine die erste Verfahrbewegung begrenzende Endposition und für eine die
zweite Verfahrbewegung begrenzende Endposition dient. Eine derartiger
flexibler bzw. verstellbarer Anschlag erlaubt das schnelle Durchfahren
zwei aufeinander folgender Verfahrwege und ist technisch einfach
und somit robust und für
den Alltagsbetrieb tauglich ausführbar.
Parameter bzw. Verdichtungsparameter im Sinne dieser Erfindung sind der
auf den Formstein aufgebrachte Druck und die Frequenz und die Stärke mit
welcher die Vibrationen auf die Fertigungsunterlage bzw. den Rütteltisch
wirken.
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Erfindungsgemäß ist es weiterhin vorgesehen,
während
der zweiten Verfahrbewegung den Anschlag kontinuierlich in weitere
Position zu verstellen. Hierdurch ist es möglich das Nachsinken der Auflast über ganze
Abschnitte des Verfahrwegs zu kontrollieren bzw. zu begrenzen und
so ein ungewünscht
rasches oder tiefes Einsinken zu verhindern.
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Alternativ sieht die Erfindung vor,
den Anschlag vor Beginn der zweiten Verfahrbewegung in eine Endposition
zu verstellen. Hierdurch können
die Parameter Druck und Rüttelstärke auf
dem zweiten Verfahrweg frei auf das Material einwirken.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor,
den Anschlag mittels wenigstens eines hydraulischen oder pneumatischen
Zylinders aus der ersten Position in eine weitere Position zu verstellen.
Dies erlaubt einen einfachen Aufbau der Vorrichtung, da der Zylinder
an die an der Vorrichtung grundsätzlich
vorhandene Hydraulik oder Pneumatik angeschlossen werden kann und
somit auch über
die vorhandene Maschinensteuerung betrieben werden kann.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, den ersten
Verdichtungsweg (V1) größer auszulegen als den zweiten
Verdichtungsweg (V2). Diese Auslegung erlaubt
schnelle Taktzeiten, da die Verfahrgeschwindigkeit auf dem ersten
Verdichtungsweg, welcher die Gesamtverdichtungszeit stärker beeinflusst,
größer ist
als auf dem zweiten Verdichtungsweg, da mehr Energie pro Zeiteinheit
eingeleitet wird bzw. da das zu verdichtende Material in diesem
Bearbeitungsschritt noch nicht so hoch verdichtet ist. Insbesondere
ist der erste Verdichtungsweg etwa drei bis sechs mal so groß wie der
zweite Verdichtungsweg.
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Die Erfindung sieht vor, die Verdichtung
auf dem ersten Verdichtungsweg durch eine in den Formtisch eingeleitete
Rüttelbewegung
und durch über
die Auflast aufgebrachten Druck zu bewirken. Dies führt zu einem
raschen Fortschritt der Verdichtung auf dem ersten Verfahrweg.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor,
auf dem zweiten Verfahrweg die Verdichtung allein durch über die
Auflast aufgebrachten Druck zu bewirken. Bei einer derartigen Verdichtung
besteht keine Gefahr der Überverdichtung.
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Alternativ schlägt die Erfindung vor, die Verdichtung
auf dem zweiten Verfahrweg durch eine in den Rütteltisch eingeleitete Rüttelbewegung
und einen allein durch das Gewicht der Auflast bewirkten Druck vorzunehmen,
wobei die Auflast mit dem Material auf den Endanschlag nachsinkt.
Auch bei einer derartigen maßvollen
Verdichtung besteht nahezu keine Gefahr der Überverdichtung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht vor, den
wenigstens einen Anschlag zur Begrenzung des Verfahrwegs der Auflast
während
der Herstellung der Formsteine aus einer ersten Position in wenigstens eine
weitere Position verstellbar zu gestalten. Hierdurch lässt sich
der Verdichtungsvorgang auf einfache Weise in zwei wegabhängige Verdichtungsschritte
unterteilen.
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Die Erfindung sieht vor, die Auflast
in jeder Anschlagposition auf dem Rütteltisch abstützt. Hierdurch
ist es gewährleistet,
dass eine Schieflage des Formrahmens keine negative Auswirkung auf
die Lage der Auflast und somit auf die Höhe der zu erzeugenden Steine
hat.
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Durch die Anordnung des verstellbaren
Anschlags am Formoberteil ist dieses vor Verschmutzungen durch das
zu verarbeitende Material geschützt
und lässt
sich optimal an die Versorgungs- und Kontrollleitungen der Maschinensteuerung
anschließen.
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Schließlich sieht die Erfindung vor
jeweils zwei Stützen über einen
gemeinsamen Schieber zu steuern und insbesondere für die Steuerung
von vier an der Auflast angeordnete Stützen zwei parallel verlaufende
Schieber einzusetzen und diese über
einen gemeinsamen Antrieb zu bewegen. Hierdurch ist eine synchrone
Verstellung der Anschlagflächen
auf einfachste Weise möglich.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, jede Stütze mit
einer an einer Unterseite der Stütze
angeordneten Düse
zu versehen, welche mit Druckluft versorgt wird, und den Druck in
den die Düsen
versorgenden Leitungen zu messen. Hierdurch ist es mit einfachen
Mitteln möglich
das Aufsetzen aller Stützen
beim Niederfahren des Formoberteils über einen Druckanstieg zu überwachen
und zu erfassen und so ein zuverlässiges Signal für einen
Wechsel der Anschlagstellung zu erhalten.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor,
die Stütze in
ihrem Fußbereich
als Düsenplatte
auszubilden, in welcher die Düse
angeordnet ist. Hierdurch ist eine einfache Wartung möglich, da
die Düsenplatte
geringe Abmessungen aufweist und einfach demontiert werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Druckluft der Düse
durch eine in der Stütze
angeordnete Bohrung zugeführt
wird. Eine derartige Zuführung
ist gegen Beschädigungen
besonders unempfindlich.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht
vor, den Schieber mit einer Durchgangsbohrung zu versehen, welche
in der ersten Anschlagstellung des Schiebers mit der Bohrung in
der Stütze
fluchtet. Auf diese Weise ist eine Versorgung der Stütze mit Druckluft
möglich,
ohne dass diese in ihrer Bewegungsfreiheit durch eine fest an dieser
montierte Zufuhrleitung behindert ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, die
Druckluftzufuhr zur Stütze
bzw. Düse
durch die Stellung des Schiebers zu steuern. Hierdurch ist ein besonders einfacher
und robuster Aufbau des Formoberteils möglich.
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Erfindungsgemäß ist es auch vorgesehen, die
Düse als
Reinigungsdüse
auszubilden. Dies erlaubt es, mit der Düse vor dem Aufsetzen der Stütze den
Bereich, in welchem die Stütze
aufsetzt, zu reinigen und somit Fehlsteuerungen durch Verunreinigungen
zu vermeiden.
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Abschießend ist es vorgesehen, an
den Stützen
(16) Näherungsschalter
vorzusehen, welche die Position der Stützen erfassen. Ein solches Überwachungssystem
kann als zusätzliches
System zum Einsatz kommen, um das mit Druckluft arbeitende System
zu überwachen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung
werden in den Zeichnungen anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1a:
eine Form zur Herstellung von Formsteinen in schematischer Darstellung,
wobei sich das Formoberteil in einer Stellung FO1 und
das Formunterteil in einer Stellung FU1 befindet,
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1b, 1c: ein Detail des Formoberteils
aus 1a in unterschiedlichen
Vergrößerungsstufen,
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2a:
die aus der 1a bekannte
Form, wobei sich das Formoberteil in einer Stellung FO2 und
das Formunterteil in der Stellung FU1 befindet,
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2b – 2e: ein Detail des Formoberteils aus 2a in unterschiedlichen
Stellungen,
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3a:
die aus der 1a bekannte
Form, wobei sich das Formoberteil in einer Stellung FO3 und
das Formunterteil in der Stellung FU1 befindet,
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3b ein
Detail des Formoberteils aus 3a,
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4a:
die aus der 1a bekannte
Form, wobei sich das Formoberteil in der Stellung FO3 und das
Formunterteil in einer Stellung FU2 befindet,
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4b, 4c: ein Detail des Formoberteils
aus 4a in unterschiedlichen
Vergrößerungsstufen,
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5a:
die aus der 1a bekannte
Form, wobei sich das Formoberteil in einer Stellung FO4 und
das Formunterteil in einer Stellung FU3 befindet,
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5b:
ein Detail des Formoberteils aus 5a,
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6a:
die aus der 1a bekannte
Form, wobei sich das Formoberteil wieder in der Stellung FO1 und das Formunterteil wieder in der Stellung
FU1 befindet,
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6b:
ein Detail des Formoberteils aus 6a,
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7:
eine schematische Darstellung einer Steuerungsanordnung für das Formoberteil,
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8a:
einen Schnitt im Bereich einer mit Druckluft versorgten Stütze,
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8b:
eine Ansicht der Stütze
aus einer in 8a dargestellten
Pfeilrichtung VIIIb,
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8c:
einen weiteren Schnitt im Bereich der mit Druckluft versorgten Stütze,
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8d:
eine Draufsicht auf 8c,
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9a:
einen Schnitt durch einen Fußbereich
einer Stütze
und
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9b:
einen Schnitt durch einen Fußbereich
einer weiteren Stütze.
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1a zeigt
in schematischer Darstellung eine Form 1 zur Herstellung
von Formsteinen 2 (siehe 4a).
Die Form 1 besteht aus einem Formunterteil 3 und
einem Formoberteil 4. das Formunterteil 3 liegt
auf einer Fertigungsunterlage 5 bzw. einem Brett auf und
besitzt Formkammern 6, welche in Richtungen x und x' offen sind. Die
Formkammern 6 werden mit Hilfe eines Füllwagens 7 befällt, welcher zunächst aus
einer Wartestellung in Richtung y über die Formkammern 6 geschoben
wird und dann in Richtung y' in
seine Wartestellung zurück
geschoben wird. Seitlich von den Formkammern 6 sind im
Formunterteil 3 vier Gegenstützen 8 angeordnet
(in 1a sind nur zwei
der vier Gegenstützen
sichtbar), welche gegenüber
dem Formrahmen 9 schwingungsisoliert sind. Die Fertigungsunterlage 5 ist
auf Auflagern 10 angeordnet, über welche Schwingungen auf
die Fertigungsunterlage 5 bzw. das Formunterteil 3 und
in diesem befindliches Material 11 eingeleitet werden.
Das Formoberteil 4 wird auch als Auflast 12 mit
einer Auflastplatte 13 bezeichnet, welche Stempel 14 trägt. Aus
einer in der 1a gezeigten oberen
Stellung FO1 des Formoberteils 4 ist
dieses in die Pfeilrichtung x verfahrbar und so zum Formunterteil 3,
welches in 1a in einer
unteren Stellung FU1 steht, ausgerichtet,
dass die Stempel 14 deckungsgleich mit Öffnungsquerschnitten A der
Formkammern 6 sind. Weiterhin sind in vier an der Auflastplatte 13 angeordneten
Führungen 15 vier
Stützen 16 verschiebbar
gelagert, wobei die Stützen 16 in
einer unteren Stellung ST1 stehen (siehe 1b) und auf die vier Gegenstützen 8 ausgerichtet
sind. An einem Kopfende 17 weisen die Stützen 16 Teller 18 auf,
welche ein Herausrutschen der Stützen 16 aus
den Führungen 15 in
die Pfeilrichtung x verhindern. An einer Bewegung in die Pfeilrichtung
x' sind die Stützen 16 durch
einen Schieber 19 gehindert, welcher am Formoberteil geführt ist
und aus einer in 1a gezeigten
ersten Anschlagstellung AS1, in welcher
dieser einen Anschlag A1 bildet, in die
Pfeilrichtung y in eine weitere Anschlagstellung AS2 (siehe 2e), in welcher dieser einen
Anschlag A2 bildet, und eine dritte Stellung
AS3 (siehe 4a, 4b), in welcher dieser einen
Durchlass A3 bildet, verschiebbar ist. Die Betätigung des
Schiebers 19 erfolgt über
zwei miteinander gekoppelte Zylinder 20, 21, wobei
der Zylinder 20 auf dem Schieber 19 befestigt
ist und der Zylinder 21 an der Auflastplatte 13 gelagert
ist.
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In den 1b und 1c ist ein Detail des Formoberteils 4 nochmals
in unterschiedlichen Vergrößerungsstufen
dargestellt.
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In 2a ist
das Formoberteil 4 in einer Stellung FO2 dargestellt,
welche durch ein Verfahren des Formoberteils 4 aus der
in 1a dargestellten
Stellung FO1 in die Pfeilrichtung x erreicht
wird. In dieser Stellung stehen die Stützen 16 unverändert in
der Stellung ST1 zum Formoberteil 4 bzw.
zu den Stempeln 14. Beim Verfahren des Formoberteils 4 in
die Stellung FO2 erfolgt eine Verdichtung
des Materials 11 in den Formkammern 6 über einen
ersten Verdichtungsweg V1 durch von der
Auflast 12 aufgebrachte Druckenergie und durch über die
Fertigungsunterlage 5 eingeleitete Rüttelenergie. Die Auflast 12 ist hierbei über eine
Kupplung 22 an einer nicht dargestellten hydraulischen
Presse angeordnet, so dass auf dem ersten Verfahrweg W1 (FO1 nach FO2) die Auflast 12 mit
ihrer Gewichtskraft und mit der Druckkraft der hydraulischen Presse
wirkt. In der in 2a gezeigten
Stellung liegen die Stützen 16 mit
freien Enden 23 auf den Gegenstützen 8 auf. Hierdurch
ist über
den als Anschlag dienenden Schieber 19 eine weitere Bewegung
des Formoberteils 4 in die Pfeilrichtung x verhindert.
Der Verdichtungsweg v1 fällt mit einem zweiten Teil
des Verfahrwegs W1 zusammen, wobei der Verdichtungsweg
V1 als die Wegstrecke definiert ist, welche
der Stempel 14 innerhalb der Formkammer 6 zurücklegt,
wenn das Formoberteil 4 aus der Stellung FO1 in
die Stellung FO2 absinkt.
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In 2b ist
nochmals die aus den 1b und 1c bekannte erste Anschlagstellung AS1 der Stütze 16 am
Schieber 19 gezeigt, in welcher dieser den Anschlag A1 für
die Stütze 16 bildet.
Die 2b bis 2e zeigen schrittweise die
Verschiebung des Schiebers 19 aus der ersten Anschlagstellung
AS1 (2b)
in die zweite Anschlagstellung AS2 (2e), wobei in den 2c und 2d Zwischenstellungen gezeigt sind, über welche
sich der Schieber 19 am Teller 18 der Stütze 16 mit
einer Schräge 24 entlang
bewegt. In der Anschlagstellung AS1 bildet die
Fläche
F1 den Anschlag A1 für die Stütze 16.
In der Anschlagstellung AS2 bildet die Fläche F2 den Anschlag A2 für die Stütze 16.
Die am Schieber 19 zwischen den Anschlagflächen A1
und A2 ausgebildete Schräge 24 bildet
für die
Stütze 16 bzw.
deren Teller 18 eine Vielzahl weiterer Zwischenanschläge ZA1 bis ZAN, beispielhaft
ist der Zwischenanschlag ZA1 dargestellt,
welcher durch eine Stellung ASS des Schiebers 19 erzeugt
wird. Diese ermöglichen
es, den Verdichtungsweg V2 in beliebig viele
Teilverdichtungswege VT1 bis VTN zu
unterteilen (beispielhaft ist der Teilverdichtungsweg VT1 dargestellt), welche ein schrittweises
bzw. kontinuierliches Absinken der Auflast auf das Niveau FO3 erlauben. Wenn die Stütze 16 am Anschlag
A2 anliegt, dann steht diese in einer mittleren
Stellung ST2. Die untere Stellung ST1 und die mittlere Stellung ST2 bzw.
der Anschlag 1 und der Anschlag 2 weisen zueinander
einen Abstand auf, welcher dem Verfahrweg W2 bzw.
dem Verdichtungsweg V2 entspricht bzw. diesen
definiert.
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Der Wechsel vom Anschlag A1 auf den Anschlag A2 bzw.
das Verschieben des Schiebers 19 aus der ersten in die
zweite Anschlagstellung erlaubt der Auflast 12 ein Nachsinken
in die Pfeilrichtung x in die Formkammern 6 um den Abstand
zwischen den Anschlägen
A1 und A2. Nach
dem Nachsinken hat die Auflast 12 die in 3a gezeigte Stellung F03 erreicht
und einen weiteren Verfahrweg W2 in die
Richtung x zurückgelegt,
wobei der Verfahrweg W2 einem Verdichtungsweg
V2 entspricht.
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3b entspricht 2e.
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Während
des Verfahrens über
den Verwahrweg W2 erfolgt die Verdichtung
des Materials 11 entweder allein durch die Gewichtskraft
der Auflast oder durch die Gewichtskraft der Auflast und einen von
der Presse auf die Auflast bewirkten Druck oder durch die Gewichtskraft
der Auflast und eine Rüttelbewegung
des Formunterteils.
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4a zeigt
das Entformen der Formsteine 2. Hierzu wird der Schieber 19 auf
die Durchgangsstellung AS3 geschoben. In
dieser Stellung kann die Stütze 16 mit
dem Teller 18 in der Pfeilrichtung x' durch den Schieber 19 treten.
Dieser bildet hier den Durchlass A3. Dies
erlaubt ein Heranziehen des Formunterteils 3 an das Formoberteil 4,
welches weiterhin in der Stellung FO3 steht.
Beim Heranziehen des Formunterteils 3 werden die Formsteine 2 von
den Stempeln 14 aus den Formkammern 6 geschoben bzw.
auf der Fertigungsunterlage 5 zurückgehalten. Das Formunterteil 3 steht
in einer angehobenen Stellung FU2. Die Stützen 16 sind
vom Formunterteil 3 durch die Führungen 15 und die
Durchlässe
A3 (siehe 4b)
in eine obere Stellung ST3 geschoben.
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Die 4b und 4c zeigen den in der Stellung AS3 stehenden Schieber 19, in welcher
dieser den Durchlass A3 für die Stütze 16 bildet.
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In 5a sind
das Formunterteil 3 und das Formoberteil 4 weiter
in die Pfeilrichtung x' verfahren, um
die Formsteine 2 vollständig
frei zu geben. Die Formteile 3, 4 stehen in Stellungen
FO4 und FU3.
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Die 5b zeigt
im Detail die durch die Führung 15 nahezu
vollständig
durchgeschobene Stütze 16.
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Die 6a zeigt
die Formteile 3, 4 wieder in der aus der 1a bereits bekannten Grundstellung (FO1, FU1). Auch die
Stütze 16 und
der Schieber 19 stehen wieder in der Anschlagstellung AS1.
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In 7 ist
schematisch eine Steuerungsanordnung 25 zur Steuerung der
Bewegung des Formoberteils 4 dargestellt. Die Steuerung 25 besteht
im wesentlichen aus einem Druckspeicher 26, welcher über einen
Verteiler 27 die am Formoberteil 4 gelagerten
Stützen 16 (hier
ist nur eine Stütze
dargestellt) mit Druckluft versorgt, wobei die Druckluft über Leitungen
L durch den Schieber 19 in eine die Stütze 16 durchlaufende
Bohrung 28 strömt
und aus dieser an einer Unterseite 29 durch eine Düse 30 austritt
(siehe hierzu auch 8a).
Zwischen der Düse 30 und
dem Verteiler 27 sind in jeder Leitung L Druckmessgeräte 31a bis 31d angeordnet,
welche den Druck in den Leitungen L erfassen und an ein Steuergerät 32 Weitermelden,
welches wiederum mit der die gesamte Maschine steuernden Steuerung 33 in
Verbindung steht. Die Steuerung 33 steuert auch ein pneumatisches
Schaltgerät 34,
welches den Zylinder 20 betätigt, der das Verfahren des
Schiebers 19 bewirkt. Weiterhin ist es vorgesehen an die
Steuerung 33 über
elektrische Leitungen E hier nicht dargestellte Näherungsschalter
anzuschließen,
welche an den Stützen 16 angeordnet
sind und deren Position zum Formunterteil überwachen.
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In 8a ist
ein Schnitt durch das Formoberteil 4 im Bereich einer der
Stützen 16 dargestellt.
Im Schieber 19 ist eine Durchgangsbohrung 35 angeordnet,
an welche die Druckluftleitung L angeschlossen ist. Durch die Durchgangsbohrung 35 wird
die Druckluft in die Bohrung 28 eingeleitet, welche die Stütze 16 von
dem Kopfende 17, wo die Stütze als Teller 18 ausgebildet
ist, zu einem Fußende 36 durchläuft, wo
die Stütze 16 eine
Düsenplatte 37 aufweist.
Die Düse 30 öffnet sich
zu der Unterseite 29 der Stütze 16. Beim Aufsetzen
der Stütze 16 auf
die Gegenstütze 8 (siehe
auch 2a) entsteht durch das
Verschließen
der Düse 30 mit
der Gegenstütze 8 in
der Druckluftleitung L ein Staudruck, welcher von dem Druckmessgerät 31d erfasst
und an das Steuergerät 32 gemeldet
wird (siehe auch 7).
Wenn das Erreichen des vorgegebenen Staudruckwerts von allen Druckmessgeräten gemeldet
wird, dann leitet das Steuergerät 32 entsprechende
Informationen an die Steuerung 33 weiter, welche dann über das Ventil 38 (siehe 7) die Druckluftzufuhr abschaltet und über das
pneumatische Schaltgerät 34 den
Zylinder 20 zu einem Verfahren des Schiebers 19 veranlasst,
um den nachfolgenden Verdichtungsschritt einzuleiten.
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In der 8b ist
eine Draufsicht auf die Unterseite 29 der Stütze 16 dargestellt.
Diese zeigt eine ringförmige
Düsenöffnung 39.
Die Düsenplatte 37 ist in
die Stütze 16 eingeschraubt
(siehe auch 8a).
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Die 8c zeigt
einen weiteren Schnitt durch das Formoberteil 4 im Bereich
der Stütze 16.
In dieser Ansicht ist zu sehen wie der Schieber 19 mittels
zweier im Querschnitt L-förmiger
Stahlplatten 40, 41 geführt ist, welche am Formoberteil 4 fest
verschraubt sind. 8d zeigt
eine Draufsicht auf die 8c,
wobei der Druckluftschlauch L um 90° gedreht dargestellt ist. Weiterhin
ist der Durchlass A3 im Schieber 19 zu
sehen, durch welchen die Stütze beim
Anheben des Formoberteils 4 und des Formunterteils durch
den Schieber 19 treten kann.
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Bei einer Druckluftzuführung wie
sie in den 7 bis 8d dargestellt ist wird die
Druckluftzufuhr zur Stütze
bzw. zur Düse
unterbrochen, sobald der Schieber 19 aus der in den 7 bis 8d gezeigten Stellung verfahren wird.
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In den 9a und 9b sind Ausführungsvarianten
von Stützen 16 dargestellt,
bei welchen die Druckluft nicht durch die Stütze 16 zugeführt wird, sondern
seitlich über
Anschlusskupplungen K an eine Düsenplatte 37 herangeführt wird.
In der Ausführungsvariante
gemäß der 9a ist die Düsenplatte 37 gegenüber der
Stütze 16 durch
Tellerfedern 42 gefedert gelagert, so dass zwischen der
Stütze 16 und
der Düsenplatte 37 beim
Aufsetzen der Düsenplatte 37 auf
die nicht dargestellte Gegenstütze
eine Relativbewegung möglich
ist, bei welcher die Düsenplatte 37 in
die Stütze 16 einfedert.
An der Stütze 16 ist
ein Näherungsschalter 43 angeordnet,
welche mit einem Flansch 44 zusammenwirkt, der mit der
Düsenplatte 37 in
Verbindung steht. Beim Aufsetzen der Düsenplatte 37 auf die
Gegenstütze
nähert
sich der Flansch 44 dem Näherungsschalter 43 bis
die Tellerfedern 42 vollständig zusammengedrückt sind
und keine weitere Relativbewegung zwischen der Stütze 16 und
der Düsenplatte
bzw. dem Flansch 44 mehr möglich ist. Bei der Verwendung
von Näherungsschaltern
sieht die Erfindung vor, die Düse 30 lediglich
als Reinigungsdüse 45 zu
verwenden und auf eine Erfassung des Staudrucks zu verzichten. Alternativ
ist es jedoch vorgesehen die Position des Formoberteils bzw. die
Verdichtung mit Hilfe des Näherungsschalters 43 und
mit Hilfe des Staudrucks zu messen. Hierdurch liegen redundante Überwachungssysteme
vor, welche eine hohe Prozesssicherheit erlauben.
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Gemäß einer nicht dargestellten
Ausführungsvariante
ist es vorgesehen, dass das Formunterteil statt der Gegenstützen zylindrische
Durchgangsöffnungen
aufweist, durch welche die Stützen des
Formoberteils durch das Formunterteil hindurch bis auf die Fertigungsunterlage
absenkbar sind. Bei dieser Ausführungsvariante
wird das Maß für die Bestimmung
der Lage des Formoberteils direkt von der Fertigungsunterlage abgenommen,
welche auch eine Seite der zu herzustellenden Formkörper definiert.
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Die Erfindung ist nicht auf dargestellte
oder beschriebene Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche.
Insbesondere sieht die Erfindung auch vor, die einzelnen Anschläge für die Stützen als
drehbar an der Auflast befestigte Nocken auszubilden. Hierbei ist
es insbesondere auch vorgesehen zwei gegenüberliegenden Stützen zugeordnete
Nocken durch eine Welle zu verbinden, über welche die Nocken angetrieben
bzw. verstellt werden.
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- 1
- Form
- 2
- Formstein
- 3
- Formunterteil
- 4
- Formoberteil
- 5
- Fertigungsunterlage,
Brett, Rütteltisch
- 6
- Formkammer,
Ausnehmung
- 7
- Füllwagen
- 8
- Gegenstütze
- 9
- Formrahmen
- 10
- Auflager
- 11
- Material
- 12
- Auflast
- 13
- Auflastplatte
- 14
- Stempel
- 15
- Führung
- 16
- Stütze
- 17
- Kopfende
- 18
- Teller
- 19
- Schieber
- 20
- Zylinder
- 21
- Zylinder
- 22
- Kupplung
- 23
- freies
Ende
- 24
- Schräge
- 25
- Steuerungsanordnung
- 26
- Druckspeicher
- 27
- Verteiler
- 28
- Bohrung
in 16
- 29
- Unterseite
von 16
- 30
- Düse an 16
- 31a – 31d
- Druckmessgerät
- 32
- Steuergerät
- 33
- Steuerung
- 34
- pneumatisches
Schaltgerät
- 35
- Durchgangsbohrung
in 19
- 36
- Fußende von
16
- 37
- Düsenplatte
- 38
- Ventil
- 39
- Düsenöffnung
- 40,
41
- Stahlplatte
- 42
- Tellerfeder
- 43
- Näherungsschalter
- 44
- Flansch
an 37
- 45
- Reinigungsdüse
- FO1 – FO4
- 1.
bis 4. Stellung des Formoberteils 4
- FU1 – FU3
- 1.
bis 3. Stellung des Formunterteils 3
- W1
- erster
Verfahrweg
- V1
- erster
Verdichtungsweg
- W2
- zweiter
Verfahrweg
- V2
- zweiter
Verdichtungsweg
- AS1
- erste
Anschlagstellung des Schiebers 19
- AS2
- zweite
Anschlagstellung des Schiebers 19
- AS3
- dritte
Anschlagstellung des Schiebers 19
- A1, A2
- 1.,
2. Anschlag
- A3
- Durchlass
- ST1
- untere
Stellung der Stützen 16
- ST2
- mittlere
Stellung der Stützen 16
- ST3
- obere
Stellung der Stützen 16
- F1, F2
- Anschlagflächen an 19
- ASVT
- Zwischenanschlagstellung
des Schiebers 19
- ZA1
- Zwischenanschlag
- VT1
- Teilverdichtungsweg
- L
- Druckluftleitung
- E
- elektrische
Leitung
- K
- Anschlusskupplung