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Die Erfindung betrifft eine Anordnung
zur fernsteuerbaren Arretierung von Briefkasteneinwurfklappen, die
aus einem zwischen Briefkastenfrontplatte und Briefkasteneinwurfklappe
angeordneten Riegelsystem besteht. Derartige Vorrichtungen werden
zur wahlweisen Unterbrechung der Nutzbarkeit von Briefkästen benötigt.
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Hausbriefkästen für Wohnungen und Gewerbeunternehmen
werden oft für
die Aufnahme von unerwünschten
Werbesendungen und dgl. mißbraucht. Zur
Unterbindung solcher Mißbräuche besteht
das Erfordernis, das Öffnen
der Briefkasteneinwurfklappe zumindest zeitweise zu verhindern.
Eine solche Maßnahme
kann erforderlich sein sowohl bei längerer Abwesenheit des Briefkasteninhabers
als auch regelmäßig außerhalb
der bekannten Postzustellzeiten.
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Mit der
DE 100 55 204 A1 ist bereits
eine technische Lösung
bekannt, die eine Vorrichtung zur wahlweisen Arretierung von Briefkasteneinwurfklappen
betrifft. Ziel dieser Vorrichtung ist die Verhinderung des werkzeugfreien Öffnens von
Briefkasteneinwurfklappen bei Abwesenheit des Briefkasteninhabers.
Die damit verbundene Aufgabe wird im wesentlichen durch das Anbringen
einer den unteren Rand der Briefkasteneinwurfklappe umgreifenden
Einhangkralle gelöst,
die zur Gewährleistung
des vorübergehenden
Verschlusses der Briefkasteneinwurfklappe um ein festes Bauteil
der Briefkastenkonstruktion herumgebogen wird.
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Eine weitere technische Lösung enthält die
DE 200 17 323.5 U1 .
In diesem Falle ist am Briefkasten ein mit dem Verschlußsystem
der Briefkastenfrontplatte paßfähig ausgestatteten
Verriegelungselement angeordnet. Das paßfähige Verriegelungselement steht
mit dem verriegelbaren Schloß der Briefkastenfrontplatte
in Verbindung und verhindert so in der entsprechenden Verschlußlage die
unerwünschte
Betätigung
der Briefkasteneinwurfklappe.
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Die bekannten technischen Lösungen erfordern
das unmittelbare Manipulieren an der Briefkastenkonstruktion sowohl
bei der Herstellung als auch bei der Beseitigung der Arretierung
der Briefkasteneinwurfklappe. Dies führt insbesondere beim beabsichtigten
Verhindern von Einwürfen
unerwünschter Materialien
in den Briefkasten außerhalb
von Postzustellzeiten oder bei Abwesenheit des Briefkasteninhabers
zu Maßnahmen,
die insbesondere in vielgeschossigen Wohnbauten oder für eingeschränkt bewegungsfähige Briefkasteninhaber
zu zusätzlichen Belastungen
führen.
Im Falle des Einsatzes von zu deformierenden Einhangkrallen ist
die Lebensdauer der Verschlußelemente
begrenzt. Darüber
hinaus erfordert das Deformieren eine Geschicklichkeit, die nicht
von jedermann erfüllt
werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
deshalb im Schaffen einer technischen Lösung, mit deren Hilfe die Mängel des
bekannten Standes der Technik überwunden
werden. Benötigt
wird eine verschleißarme
Konstruktion, die beliebig oft aktiviert und deaktiviert werden
kann und die nach Möglichkeit
auch für die
Fernbetätigung
geeignet sein soll. Die zu entwickelnde technische Lösung soll
darüber
hinaus kostengünstig
realisierbar und mit bereits vorhandenen technischen Systemen der
Gebäudeausrüstung kombiniert
nutzbar sein.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Danach besteht eine Anordnung zur
fernsteuerbaren Arretierung von Briefkasteneinwurfklappen aus einem
zwischen Briefkastenfrontplatte und Briefkasteneinwurfklappe angeordneten
Riegelsystem. Dieses Riegelsystem besteht aus einer Riegelführung und
einem in der Riegelführung
beweglich angeordneten Riegel. Zum Riegelsystem gehört außerdem eine
Arretierhülse.
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Der bewegliche Riegel steht mit einer
Antriebseinrichtung in Verbindung, wobei die Antriebseinrichtung
für da
Riegelsystem wenigstens ein Elektromagnet ist. Eine derart gestaltete
Vorrichtung kann unproblematisch im Briefkastengehäuse angeordnet werden,
ohne das Nutzvolumen des Briefkastens wesentlich einzuschränken. Zudem
erlaubt die entwickelte technische Lösung das jederzeitige Nachrüsten einer
Vielzahl bekannter Briefkastenkonstruktionen.
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Die Wahl eines oder mehrerer Elektromagneten
als Antriebseinrichtung für
den beweglichen Riegel gestattet bedarfsweise das Mitbenutzen vorhandener
technischer System in modernen Wohn- und Gewerbebauten. Solche Systeme
bestehen beispielsweise in Form von Türöffnungssystemen, in optischen Überwachungssystemen
oder in wahlweise nutzbaren Beleuchtungseinrichtungen.
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Eine besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, die Riegelführung in der Briefkastenfrontplatte
und die Arretierhülse
an der Briefkasteneinwurfklappe anzuordnen. Dies kann sowohl durch Verschraubungen
oder Verschweißungen,
bevorzugt jedoch unter Einsatz von modernen Klebetechniken erfolgen.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, den oder
die eingesetzten Elektromagneten mit einer Spannung zwischen 1,5
und 24 V zu betreiben, wodurch besondere Gefährdungen bei entstehenden Spannungskontakten
ausgeschlossen werden können.
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Bevorzugt wird für die Antriebseinrichtung des
beweglichen Riegels ein oder mehrere Elektromagneten eingesetzt,
deren benötigte
Spannung der Spannungsebene entspricht, die für eine vorhandene Wechselsprechanlage
oder für
das vorhandene Türöffnungssystem
verfügbar
ist. In diesem Falle steht das Antriebssystem für die Briefkastenarretierung
mit einem solchen System in Verbindung.
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Es ist möglich, am Bedienungstableau
der Wechselsprechanlage und/oder des Türöffnungssystems in der dem Briefkasten
zugeordneten Wohnung einen speziellen Bedienknopf mit Statusanzeige
anzuordnen. Damit kann kontrolliert werden, ob sich die Briefkasteneinwurfklappe
während
der üblichen Postzustellzeiten
im unarretierten Zustand und außerhalb
dieser Zeiten bei Bedarf im arretierten Verschlußzustand befindet.
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Eine bevorzugte Lösungsvariante besteht auch
darin, am beweglichen Riegel ein im spannungslosen Zustand die Verschlußlage sicherndes Federsystem
anzuordnen. Damit läßt sich
gewährleisten,
daß auch
bei Unterbrechung der Spannungsversorgung, beispielsweise durch
Beschädigung
der Energiezuleitung, die Briefkasteneinwurfklappe im verschlossenen
Zustand arretiert bleibt.
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In einer alternativen Ausführungsform
kann das Federsystem auch so angeordnet sein, daß sich der bewegliche Riegel
im spannungslosen Zustand in der Ausgangslage befindet und in diesem
Falle die Briefkasteneinwurfklappe betätigungsfähig ist. Die Anwendung einer
solchen Variante kann erforderlich sein, wenn eine stabile Energieversorgung
in de jeweiligen Region nicht gewährleistet ist.
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Schließlich ist es auch möglich, den
beweglichen Riegel mit zwei Elektromagneten auszustatten, so daß die jeweils
gewünschte
Lage durch das Betätigen
des jeweiligen mit unterschiedlicher Wirkungsrichtung ausgestatteten
Elektromagneten erreicht wird.
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Die bevorzugt an der Briefkasteneinwurfklappe
angeordnete Arretierhülse
besteht wahlweise aus einer gebogenen Blechlasche, aus einem Führungsring
oder aus einem Rohrstück,
wobei diese Elemente jeweils kraftschlüssig mit der Briefkasteneinwurfklappe
verbunden sind.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen
zusammengefaßt
in der nun verfügbaren
technischen Lösung,
mit der zeitweilige und bedarfsweise auch regelmäßige Arretierungen der Briefkasteneinwurfklappen
ferngesteuert sichergestellt werden können. Das System zielstellungsgemäß einfach
Ausgestalte und in einer Vielzahl bekannter Briefkastenkonstruktionen
nachrüstbar.
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Die Erfindung soll nachstehend mit
Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
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In der beigefügten Zeichnung zeigen.
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1 die
schematische Schnittdarstellung einer fernsteuerbaren Arretierung
der Briefkasteneinwurfklappe mit einem Elektromagneten als Antriebseinrichtung
für das
Riegelsystem und einem den Verschluß der Briefkasteneinwurfklappe
im spannungslosen Zustand sichernden Federsystem;
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2 die
schematische Schnittdarstellung einer fernsteuerbaren Arretierung
der Briefkasteneinwurfklappe mit einem Elektromagneten als Antriebseinrichtung
für das
Riegelsystem und einem die Ausgangslage des beweglichen Riegels
im spannungslosen Zustand sichernden Federsystem und
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3 die
schematische Schnittdarstellung einer fernsteuerbaren Arretierung
der Briefkasteneinwurfklappe mit zwei Elektromagneten als Antriebseinrichtung
für das
Riegelsystem.
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Ausfübrungsbeispiele
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Ausführungsbeispiel 1:
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Gemäß der 1 ist an der Innenseite der Briefkastenfrontplatte 1 eines
handelsüblichen
Hausbriefkastens eine Riegelführung 3 so
angeordnet, daß der
in der Riegelführung 3 bewegbare
Riegel 4 eine im wesentlichen senkrechte Bewegungsrichtung ausführen kann.
Außerhalb
der Riegelführung 3 ist unterhalb
der Riegelführung 3 der
untere Teil des beweglichen Riegels 4 mit einem Elektromagnet 7 als Antriebseinrichtung 6 umschlossen.
Das untere Ende des beweglichen Riegels 4 steht mit einem
Riegelsystem 8 in Verbindung, das im Beispiel aus einer Druckfeder
mit Widerlager besteht. Der Elektromagnet 7 wird mit einer
Spannung von 12 V betrieben. Bei Anlegen dieser Spannung durch Betätigen einer im
Türöffnungssystem
der Wohnanlage integrierten Schaltung, die einen Betätigungsknopf
mit Statusanzeige in der Wohnung einschließt, wird der bewegliche Riegel 4 nach
Unten bewegt und gegen die Wirkungsrichtung des Federsystems 8 gedrückt. Der
bewegliche Riegel 4 verläßt dabei die Arretierhülse 5, die
an der Innenseite der Briefkasteneinwurfklappe 2 angeordnet
ist.
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In dieser Lage läßt sich die Briefkasteneinwurfklappe 2 bestimmungsgemäß nutzen.
Außerhalb von
Postzustellzeiten oder bei Abwesenheit kann die Energieversorgung
des Elektromagneten 7 unterbrochen werden, was zur Entspannung
des Federsystems 8 und damit zum Arretieren der Briefkasteneinwurfklappe 2 führt. Die
Arretierhülse 5 ist
eine Blechlasche mit rechteckigem lichten Querschnitt, der geringfügig größere Abmessungen
als der Querschnitt des beweglichen Riegels 4 besitzt.
Die Blechlasche ist mittels Klebetechnik kraftschlüssig mit
der Briefkasteneinwurfklappe 2 verbunden.
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Ausführungsbeispiel 2:
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Gemäß 2 ist eine Anordnung zur fernsteuerbaren
Arretierung der Briefkasteneinwurfklappen analog Beispiel 1 ausgeführt. Allerdings
besteht in diesem Beispiel das Federsystem 8 aus einer
Zugfeder, die sowohl an einem Widerlager als auch am unteren Ende
des beweglichen Riegels 4 kraftschlüssig befestigt ist. Bei Anlagen
einer Spannung an den Elektromagneten 7 bewegt dieser nun
den beweglichen Riegel 4 nach oben und schiebt dabei den
beweglichen Riegel 4 in die Arretierhülse 5, die an der Briefkasteneinwurfklappe 2 angeordnet
ist. Bei Spannungsunterbrechung wird der bewegliche Riegel 4 durch
das Federsystem 8 in seine Ausgangslage zurückgeführt und
gibt dabei die Briefkasteneinwurfklappe 2 für die bestimmungsgemäße Nutzung
frei.
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Ausführungsbeispiel 3:
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Gemäß der 3 ist eine Anordnung zur fernsteuerbaren
Arretierung der Briefkasteneinwurfklappe wie in den Ausführungsbeispielen
1 und 2 mit einem beweglichen Riegel 4 ausgestattet, der
unterhalb der Riegelführung 3 mit
zwei Elektromagneten 7 umschlossen ist, wobei diese Elektromagneten 7 wechselseitig
mit einer Spannung von 6 V versorgt werden können. In Abhängigkeit
vom jeweils betätigten
Elektromagneten 7 können
auf diese Weise beide Endstellungen des beweglichen Riegels 4 erreicht werden.
Zusätzlich
ist der bewegliche Riegel 4 mit einem Federsystem 8 ausgestattet,
das wie im Beispiel 2 eine Druckfeder besitzt. Bei Spannungsausfall
oder bewußt
vorgenommener Spannungsunterbrechung, zum Beispiel bei Leerstand
der Wohnung, verbleibt der bewegliche Riegel 4 unter der
Wirkung der Druckfeder in der Arretierhülse und gewährleistet die sichere Arretierung
der Briefkasteneinwurfklappe 2.
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- 1
- Briefkastenfrontplatte
- 2
- Briefkasteneinwurfklappe
- 3
- Riegelführung
- 4
- Riegel
- 5
- Arretierhülse
- 6
- Antriebseinrichtung
- 7
- Elektromagnet
- 8
- Federsystem