DE10309015A1 - Werkzeugschrumpfaufnahme - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugschrumpfaufnahme mit einem Aufnahmeabschnitt (3) zum Einschrumpfen eines Werkzeugs und einem Einspannabschnitt (9) zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme in einem Werkzeugaufnahmeträger. DOLLAR A Um eine Werkzeugschrumpfaufnahme bereitzustellen, mit der bessere Oberflächenqualitäten der bearbeiteten Werkstücke erzielbar sind, überlappen sich der Aufnahmeabschnitt (3) für das Werkzeug und der Einspannabschnitt (9) der Werkzeugschrumpfaufnahme (1) in Längsrichtung.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Werkzeugschrumpfaufnahme mit einem Aufnahmeabschnitt zum Einschrumpfen eines Werkzeugs und einem Einspannabschnitt zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme in einem Werkzeugaufnahmeträger. Die Erfindung betrifft auch einen Adapter zum Aufsetzen einer Werkzeugschrumpfaufnahme.
- Bei herkömmlichen Werkzeugschrumpfaufnahmen ist der Aufnahmeabschnitt zum Einschrumpfen eines Werkzeugs an einem Ende der Werkzeugschrumpfaufnahme angeordnet. Der Einspannabschnitt zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme in einem Werkzeugaufnahmeträger ist in Längsrichtung von dem Aufnahmeabschnitt für das Werkzeug beabstandet an dem entgegengesetzten Ende der Werkzeugaufnahme angeordnet. Beim Einsatz der eingeschrumpften Werkzeuge auf einer Werkzeugmaschine, zum Beispiel einer Fräs-, Dreh- oder Bohrmaschine, hat die Oberfläche des insbesondere spanend bearbeiteten Werkstücks oft nicht die gewünschte Qualität.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Werkzeugschrumpfaufnahme der eingangs geschilderten Art bereitzustellen, mit der bessere Oberflächenqualitäten der bearbeiteten Werkstücke erzielbar sind.
- Die Aufgabe ist bei einer Werkzeugschrumpfaufnahme mit einem Aufnahmeabschnitt zum Einschrumpfen eines Werkzeugs und einem Einspannabschnitt zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme in einem Werkzeugaufnahmeträger dadurch gelöst, dass sich der Aufnahmeabschnitt für das Werkzeug und der Einspannabschnitt der Werkzeugschrumpfaufnahme in Längsrichtung überlappen. Durch die Überlagerung des Aufnahmeabschnitts für das Werkzeug mit dem Einspannabschnitt in axialer Richtung können kurze, kompakte Werkzeugschrumpfaufnahmen geschaffen werden, die insbesondere in radialer Richtung eine sehr hohe Steifigkeit aufweisen. Das wiederum führt zu einer besseren Oberflächengüte der bearbeiteten Werkstücke. Außerdem kann durch die kurze Baulänge der Werkzeugschrumpfaufnahme die Standzeit der Werkzeuge erhöht werden.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass die Überlappung mehr als 50 % der Gesamtlänge der Werkzeugschrumpfaufnahme beträgt. Dadurch wird im Betrieb eine Auslenkung der Werkzeugschrumpfaufnahme in radialer Richtung vermieden.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Überlappung im Wesentlichen über die gesamte Länge des Einspannabschnitts zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme in einem Werkzeugaufnahmeträger erstreckt. Mindestens ein Teilabschnitt, dessen Ausdehnung etwa 5 % der Gesamtlänge der Werkzeugschrumpfaufnahme beträgt, kann ohne Überlappung ausgebildet sein.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt zum Einschrumpfen des Werkzeugs von einem Durchgangsloch gebildet wird, das sich über die gesamte Länge der Werkzeugschrumpfaufnahme erstreckt. Das Durchgangsloch hat vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt, kann aber auch einen polygonförmigen Querschnitt aufweisen.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsloch an seinem dem Einspannabschnitt entgegengesetzten Ende einen Zentrierabschnitt mit einem erweiterten Innendurchmesser aufweist. Der Zentrierabschnitt dient dazu, vor dem Einschrump fen ein Ende des einzuschrumpfenden Werkzeugs aufzunehmen und zu zentrieren.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an den Einspannabschnitt eine Umfangsnut ausgebildet ist, die einen insbesondere rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Die Umfangsnut wirkt mit einem Exzenter zusammen, der an einer Spannmutter ausgebildet ist und zum Lösen der Werkzeugaufnahme nach der Bearbeitung dient.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem dem Einspannabschnitt entgegengesetzten Ende der Werkzeugschrumpfaufnahme im Anschluss an die Umfangsnut ein kegelförmiger Abschnitt ausgebildet ist, der sich zur Umfangsnut hin erweitert. Der kegelförmige Abschnitt erleichtert das Aufsetzen einer Spannmutter.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass der Einspannabschnitt die Gestalt eines Kegels aufweist. Die Abmessungen des Kegels sind vorzugsweise genormt, zum Beispiel nach der DIN 6499.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Werkzeugschrumpfaufnahme ist dadurch gekennzeichnet, dass der Einspannabschnitt die Gestalt eines Kreiszylinders aufweist. Die Gestalt des Einspannabschnitts ist an die Gestalt des Werkzeugaufnahmeträgers angepasst.
- Ein Adapter zur Verwendung mit einer vorab beschriebenen Werkzeugschrumpfaufnahme ist durch eine Senkung gekennzeichnet, deren Abmessungen an das Ende des Einspannabschnitts der Werkzeugschrumpfaufnahme angepasst sind. Die Senke kann als Kegel- oder Zylindersenkung ausgebildet sein und gewährleistet, dass fast die gesamte äußere Umfangsfläche der Werkzeugschrumpfaufnahme von außen zugänglich ist, um Wärme in die Werkzeugschrumpfaufnahme einzubringen. Die Höhe der Senkung ist dabei so gewählt, dass ein Kippen der aufgesetzten Werkzeugaufnahme sicher verhindert wird. Vorzugsweise beträgt die Höhe der Senkung 1 bis 5, insbesondere etwa 2 mm.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Adapters ist dadurch gekennzeichnet, dass sich der Adapter zu der Werkzeugschrumpfaufnahme hin verjüngt. Durch die Verjüngung wird das Aufsetzen eines Heizelements auf den Adapter vereinfacht.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Adapters ist dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter mindestens zweiteilig ausgebildet ist und einen Grundadapter und einen Adaptereinsatz umfasst, an dem die Senkung und/oder die Verjüngung ausgebildet sind/ist. Das ermöglicht die Verwendung des Grundadapters für verschieden große Werkzeugschrumpfaufnahmen. Die verschiedenen Werkzeugschrumpfaufnahmen können zusammen mit den zugehörigen Adaptereinsätzen mit ein und demselben Grundadapter verwendet werden. Der Grundadapter wiederum ist an das zu verwendende Heizgerät angepasst.
- Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Adapters ist durch eine zentrale Gewindebohrung gekennzeichnet, in der ein Gewindebolzen verdrehbar aufgenommen ist, dessen freies Ende einen Anschlag für das Werkzeug bildet, wenn die Werkzeugschrumpfaufnahme auf den Adapter aufgesetzt ist. Durch Verdrehen des Gewindebolzens kann die Einschrumpftiefe des Werkzeugs stufenlos verstellt werden.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Werkzeugschrumpfaufnahme im Längsschnitt; -
2 die Werkzeugschrumpfaufnahme aus1 vor dem Einschrumpfen eines Werkzeugs; -
3 die Werkzeugschrumpfaufnahme aus1 beim Zentrieren des Werkzeugs; -
4 die Werkzeugschrumpfaufnahme aus1 mit eingeschrumpftem Werkzeug; -
5 einen Adaptereinsatz zum Aufsetzen der in1 dargestellten Werkzeugschrumpfaufnahme im Längsschnitt; -
6 einen Grundadapter zur Verwendung mit dem in5 dargestellten Adaptereinsatz im Längsschnitt; -
7 die vergrößerte Darstellung einer Einzelheit VII aus6 ; -
8 den Grundadapter aus6 mit aufgesetztem Adaptereinsatz und -
9 den Adapter aus8 mit aufgesetzter Werkzeugschrumpfaufnahme. - In
1 ist eine Werkzeugschrumpfaufnahme1 dargestellt, die eine Durchgangsbohrung3 zur Aufnahme eines Werkzeugschafts16 eines Werkzeugs15 (siehe2 bis4 ) aufweist. Die Durch gangsbohrung3 weist einen Abschnitt5 mit einem konstanten Innendurchmesser auf. An einem Ende geht der Abschnitt5 in einen Zentrierabschnitt6 mit einem geringfügig erweiterten Innendurchmesser über. An dem anderen Ende geht der Abschnitt5 in einen Abschnitt7 mit einem ebenfalls geringfügig erweiterten Innendurchmesser über. - Die Werkzeugschrumpfaufnahme
1 ist rotationssymmetrisch ausgebildet und weist an ihrem äußeren Umfang einen kegelförmigen Einspannabschnitt9 auf, der sich zum Ende hin verjüngt. An das sich erweiternde Ende des Einspannabschnitts9 schließt sich eine Umfangsnut10 an, die zur Aufnahme eines Exzenters einer (nicht dargestellten) Spannschraube dient. Auf die Umfangsnut10 folgt in axialer Richtung ein kegelförmiger Abschnitt12 , der sich von der Umfangsnut10 weg verjüngt. Der kegelförmige Abschnitt12 dient dazu, ein einfaches Aufsetzen beziehungsweise Überschieben der Spannmutter mit dem Exzenter zu gewährleisten. Zu diesem Zweck ist der größte Außendurchmesser des kegelförmigen Abschnitts12 größer als der zugehörige Innendurchmesser der Spannmutter mit dem Exzenter. - In
2 ist das Werkzeug15 , zum Beispiel ein Bohrer, kurz vor dem Einschrumpfen in die Werkzeugschrumpfaufnahme dargestellt. In3 ist das freie Ende des Werkzeugschafts16 zu dessen Zentrierung in den Zentrierabschnitt6 der Werkzeugschrumpfaufnahme1 eingeführt. In4 ist der Werkzeugschaft16 des Werkzeugs15 in die Durchgangsbohrung3 eingeschrumpft. - In
5 ist ein Adaptereinsatz20 im Längsschnitt dargestellt. Der Adaptereinsatz20 ist rotationssymmetrisch ausgebildet und umfasst eine Senkung22 , die zur Aufnahme des freien Endes des Einspannabschnitts der in1 dargestellten Werkzeugschrumpfaufnahme dient. Die Senkung22 kann als Zylindersenkung ausgebildet sein. In5 ist die Senkung22 leicht konisch ausgebildet, um das Aufsetzen der Werkzeugschrumpfaufnahme zu erleichtern. - Der Adaptereinsatz
20 ist mit einer durchgehenden Bohrung23 ausgestattet. Die Bohrung23 umfasst einen Bohrungsabschnitt24 und einen Bohrungsabschnitt25 , wobei der Bohrungsabschnitt24 einen größeren Innendurchmesser aufweist als der Bohrungsabschnitt25 . In dem Bohrungsabschnitt25 wird die Bohrung23 von einer Durchgangsbohrung26 durchdrungen, die senkrecht zu der Durchgangsbohrung23 verläuft. Die Bohrung26 dient zur Aufnahme einer vorgespannten Kugel, die wiederum zum Fixieren des Adaptereinsatzes20 in einem Grundadapter (siehe6 ) dient. Die Durchgangsbohrung23 verläuft zentral durch den Adaptereinsatz20 und bildet gleichzeitig die Längsachse des rotationssymmetrischen Bauteils. - An seinem äußeren Umfang umfasst der Adaptereinsatz
20 vier Abschnitte29 ,30 ,31 und32 . Der Abschnitt29 ist im Bereich der Senkung22 angeordnet und leicht konisch ausgebildet, wobei sich der Abschnitt29 zu seinem freien Ende hin verjüngt. Der Abschnitt30 folgt auf den konischen Abschnitt29 und weist einen konstanten Außendurchmesser auf. Der Abschnitt31 schließt sich an den Abschnitt30 an und erweitert sich von dem Abschnitt30 kegelförmig. Der Abschnitt32 folgt auf den Abschnitt33 und weist einen etwas kleineren Außendurchmesser als der Abschnitt30 auf. - In
6 ist ein Grundadapter35 im Längsschnitt dargestellt, der ebenfalls rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Der Grundadapter35 ist mit einer zentralen Aufnahmebohrung37 ausgestattet, deren Innendurchmesser an den Außendurchmesser des Abschnitts32 des Adaptereinsatzes20 angepasst ist. Dadurch wird ein Einsetzen des Adaptereinsatzes20 mit dem Abschnitt32 in die Aufnahmebohrung37 des Grundadapters35 ermöglicht. - In der Aufnahmebohrung
37 ist eine umlaufende Nut mit einem dreieckförmigen Querschnitt ausgebildet. In der vergrößerten Ausschnittsdarstellung der7 sieht man, dass die Nutflanken der dreieckförmigen Nut38 in einem Winkel39 zueinander angeordnet sind. - Wie man in
6 sieht, ist die Aufnahmebohrung37 Teil einer zentralen Durchgangsbohrung40 , die die Längsachse oder Rotationsachse des Grundadapters35 bildet. Die Durchgangsbohrung40 umfasst ausgehend von der Aufnahmebohrung37 drei weitere Abschnitte41 ,42 und43 mit unterschiedlichen Innendurchmessern. Der Bohrungsabschnitt41 weist den kleinsten und der Bohrungsabschnitt43 den größten Innendurchmesser auf. Darüber hinaus ist in dem Bohrungsabschnitt41 ein Innengewinde ausgebildet. Außen weist der Grundadapter35 einen Abschnitt44 mit erweitertem Außendurchmesser auf. - In
8 ist der Grundadapter35 aus6 mit aufgesetztem Adaptereinsatz20 aus5 dargestellt. Wie man sieht, ist der Abschnitt32 des Adaptereinsatzes20 in der Aufnahmebohrung37 des Grundadapters35 aufgenommen. In den Abschnitt41 mit Innengewinde des Grundadapters35 ist ein Gewindebolzen50 eingeschraubt, von dem ein freies Ende in den Abschnitt42 der Durchgangsbohrung40 und von dem das andere freie Ende51 in den Bohrungsabschnitt24 des Adaptereinsatzes20 ragt. Außerdem ist in der Durchgangsbohrung26 des Adaptereinsatzes20 eine Kugel22 mit Hilfe einer Feder53 vorgespannt. Die Kugel52 wird durch die Feder53 zum Teil aus der Durchgangsbohrung26 herausgedrückt. Der aus der Durchgangsbohrung26 herausragende Teil der Kugel52 ist im aufgesetzten Zustand des Adaptereinsatzes20 in der Nut38 des Grundadapters35 aufgenommen. Dadurch wird ein unerwünschtes Lösen des Adaptereinsatzes20 von dem Grundadapter35 vermieden. - In
9 sieht man, wie die in1 dargestellte Werkzeugschrumpfaufnahme1 mit dem freien Ende des Einspannabschnitts9 auf die Senkung22 des Adaptereinsatzes20 aufgesetzt ist. Der Abschnitt43 der Durchgangsbohrung40 dient dazu, den Grundadapter35 mit einem (nicht dargestellten) Heizgerät zu verbinden. - Durch die Erwärmung der erfindungsgemäßen Werkzeugschrumpfaufnahme und die daraus resultierende Aufweitung der Durchgangsbohrung
3 kann der Werkzeugschaft16 eines Werkzeugs15 reversibel fest mit der Werkzeugschrumpfaufnahme1 verbunden werden. Die Durchgangsbohrung3 der Werkzeugschrumpfaufnahme1 wird gegenüber dem zylindrischen Werkzeugschaft16 um mindestens circa 0,02 mm kleiner ausgeführt als der Spanndurchmesser des Schneidwerkzeugs15 . Die Überdeckung des Innendurchmessers der Durchgangsbohrung3 und des Außendurchmessers des Werkzeugschafts16 wird unter anderem vom verwendeten Werkstoff beeinflusst. Infolge der temperaturproportionalen Volumenveränderung fester Stoffe bei Erwärmung wird der Innendurchmesser der Durchgangsbohrung3 der Werkzeugschrumpfaufnahme1 vergrößert. Die Aufweitung durch Erwärmung wird im elastischen Bereich des Werkstoffs durchgeführt. Somit ist der Spannvorgang beliebig oft wiederholbar, also reversibel. - Die Erwärmung beim Einschrumpfen des Werkzeugschafts in die Durchgangsbohrung der Werkzeugschrumpfaufnahme liegt im Temperaturbereich von 250 bis 330°C. Im erwärmten Zustand der Werkzeugschrumpfaufnahme
1 kann der, gegebenenfalls heruntergekühlte, Werkzeugschaft16 in die Durchgangsbohrung3 eingeführt werden. Bei der anschließenden Abkühlung der Werkzeugschrumpfaufnahme1 mit dem eingesetzten Werkzeugschaft16 auf Temperaturen im Bereich von –20 bis +110°C versucht die Werkzeugschrumpfaufnahme1 wieder ihren Urzustand zu erreichen. Dabei wird auf den zylindrischen Werkzeugschaft16 durch das Erkalten der Werkzeugschrumpfaufnahme1 in radialer Richtung ein Spann druck erzeugt. Die Höhe des Spanndrucks wird primär von der Überdeckung des Außendurchmessers des Werkzeugschafts16 mit dem Innendurchmesser der Durchgangsbohrung3 der Werkzeugschrumpfaufnahme1 bestimmt. Eine geringe Überdeckung führt zu einem geringen Spanndruck. Eine große Überdeckung führt zu einem hohen Spanndruck. Der Spannvorgang ist reversibel und beliebig oft wiederholbar, solange sich die Verformung im elastischen Bereich des verwendeten Werkstoffes bewegt. - Bei den herkömmlichen Verfahren liegt der Schrumpfbereich außerhalb des Spanneinsatzes. Das hat den Nachteil, dass für jeden Schneidwerkzeugspannschaftdurchmesser eine entsprechend aufwendige und teuere Werkzeugaufnahme benötigt wird. Die lange Bauform hat darüber hinaus den Nachteil, dass die radiale Belastung der Bearbeitungsspindel erheblich ansteigt, was dann zu einem Steifigkeitsverlust und einer radialen Auslenkung der Bearbeitungsspindel führt.
- Das erfindungsgemäße Schrumpf-Spannsystem benötigt keine teueren Sonderwerkzeugaufnahmen, sondern kann in gewöhnliche Universal-Spannzangenaufnahmefutter oder Bearbeitungsspindeln mit Spannzangenaufnahmen eingebaut werden. Durch die Überlagerung des Schrumpfbereichs mit dem Spannbereich lassen sich kürzeste Schneidwerkzeugspannungen realisieren. Ein wesentlicher Vorteil ist in der maximalen Radialsteifigkeit der Bearbeitungswerkzeuge zu sehen. Das wiederum führt zu höchsten Oberflächengüten der bearbeiteten Werkstücke.
- Der Schrumpf-Spannvorgang findet gemäß der vorliegenden Erfindung direkt im Spannkegel statt. Dadurch ist eine extrem kurze Spannung der Schneidwerkzeuge möglich. Die Spanneinsatzbohrung, die auch als Durchgangsbohrung
3 bezeichnet wird, wird von dem Spannkegel, der auch als Einspannabschnitt9 bezeichnet wird, überlagert. Der Schrumpf-Spanneinsatz, der auch als Werkzeug schrumpfaufnahme1 bezeichnet wird, ist sehr kostengünstig herzustellen und lässt sich in jede handelsübliche Norm-Spannzangenaufnahme einsetzen. Die erfindungsgemäße Werkzeugschrumpfaufnahme1 ermöglicht gegenüber herkömmlichen Spanntechniken eine um zwei- bis vierfach höhere Drehmomentübertragung bei gleichzeitig höherer Radialsteifigkeit. - Das erfindungsgemäße Schrumpf-Spannsystem ermöglicht kurze Ein- und Ausschrumpfzeiten. Durch eine induktive Erwärmung der Werkzeugschrumpfaufnahme mit hoher Energiedichte lässt ein Werkzeugwechsel im Sekundenbereich durchführen. Dadurch lassen sich Rundlaufgenauigkeiten der Schneidwerkzeuge von weniger als 3 μm realisieren, und zwar bei maximaler Spannkraft und Radialsteifigkeit.
- Das Einschrumpfen eines Werkzeugschafts in eine erfindungsgemäße Schrumpfaufnahme mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Adapters wird im Folgenden beschrieben. Zunächst muss der Grundadapter
35 mit einem passenden Adaptereinsatz20 , der von der Gestalt und den Abmessungen der Werkzeugschrumpfaufnahme1 abhängig ist, zusammengesteckt werden. Dann wird der so vormontierte Adapter in eine Grundaufnahme eines (nicht dargestellten) Schrumpfgerätes eingesetzt. Dann wird die Werkzeugschrumpfaufnahme1 auf den Adaptereinsatz20 aufgesteckt. Anschließend wird eine (nicht dargestellte) Induktionsspule über der Werkzeugschrumpfaufnahme1 zentriert und fixiert. Daraufhin wird der Werkzeugschaft16 in den Zentrierabschnitt6 der Durchgangsbohrung3 eingeführt. Dann wird das Schrumpfgerät aktiviert. - Durch die temperaturproportionale Volumenveränderung wird die Durchgangsbohrung
3 der Werkzeugschrumpfaufnahme1 vergrößert. Sobald die Aufweitung der Durchgangsbohrung3 der Werkzeugschrumpfaufnahme1 größer als der Außendurchmesser des Werkzeugschafts16 ist, fällt das Werkzeug15 durch sein Eigenge wicht in die Durchgangsbohrung3 . Das freie Ende51 der Gewindespindel50 bildet dabei einen Anschlag für das freie Ende des Werkzeugschafts16 . Dann kann die Wärmequelle ausgeschaltet werden. Durch die nun folgende Abkühlung versucht die Werkzeugschrumpfaufnahme1 ihre ursprüngliche Gestalt zu erreichen, was jedoch durch den Werkzeugschaft16 verhindert wird. Die dadurch entstehende Spannung sorgt dafür, dass der Werkzeugschaft16 form- und kraftschlüssig in der Werkzeugschrumpfaufnahme1 festgehalten wird. - Um den Abkühlvorgang zu beschleunigen, kann die Werkzeugschrumpfaufnahme
1 mit dem darin befindlichen Werkzeugschaft16 in einer (nicht dargestellten) Kühlstation abgekühlt werden.
Claims (13)
- Werkzeugschrumpfaufnahme mit einem Aufnahmeabschnitt (
3 ) zum Einschrumpfen eines Werkzeugs (15 ) und einem Einspannabschnitt (9 ) zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme (1 ) in einem Werkzeugaufnahmeträger, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Aufnahmeabschnitt (3 ) für das Werkzeug (15 ) und der Einspannabschnitt (9 ) der Werkzeugschrumpfaufnahme (1 ) in Längsrichtung überlappen. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlappung mehr als 50 % der Gesamtlänge der Werkzeugschrumpfaufnahme (
1 ) beträgt. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Überlappung im Wesentlichen über die gesamte Länge des Einspannabschnitts (
9 ) zum Einspannen der Werkzeugschrumpfaufnahme (1 ) in einem Werkzeugaufnahmeträger erstreckt. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeabschnitt (
3 ) zum Einschrumpfen des Werkzeugs von einem Durchgangsloch gebildet wird, das sich über die gesamte Länge der Werkzeugschrumpfaufnahme erstreckt. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsloch (
3 ) an seinem dem Einspannabschnitt (9 ) entgegengesetzten Ende einen Zentrierabschnitt (6 ) mit einem erweiterten Innendurchmesser aufweist. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an den Einspannabschnitt (
9 ) eine Umfangsnut (10 ) ausgebildet ist, die einen insbesondere rechteckförmigen Querschnitt aufweist. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem dem Einspannabschnitt (
9 ) entgegengesetzten Ende der Werkzeugschrumpfaufnahme (1 ) im Anschluss an die Umfangsnut (10 ) ein kegelförmiger Abschnitt (12 ) ausgebildet ist, der sich zur Umfangsnut hin erweitert. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einspannabschnitt (
9 ) die Gestalt eines Kegels aufweist. - Werkzeugschrumpfaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einspannabschnitt die Gestalt eines Kreiszylinders aufweist.
- Adapter zum Aufsetzen einer Werkzeugschrumpfaufnahme (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Senkung (22 ), deren Abmessungen an das Ende des Einspannabschnitts (9 ) der Werkzeugschrumpfaufnahme (1 ) angepasst sind. - Adapter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Adapter (
20 ) zu der Werkzeugschrumpfaufnahme hin verjüngt. - Adapter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter mindestens zweiteilig ausgebildet ist und einen Grundadapter (
35 ) und einen Adaptereinsatz (20 ) umfasst, an dem die Senkung (22 ) und/oder die Verjüngung (29 ,31 ) ausgebildet sind/ist. - Adapter nach einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch eine zentrale Gewindebohrung (
41 ), in der ein Gewindebolzen (15 ) verdrehbar aufgenommen ist, dessen freies Ende einen An schlag für das Werkzeug bildet, wenn die Werkzeugschrumpfaufnahme (1 ) auf den Adapter (20 ) aufgesetzt ist.
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